Crystal Curse von _Halbblutprinz_ ================================================================================ Kapitel 4: Phantomschmerzen --------------------------- Crystal Curse Erneut gilt mein Dank meiner Beta Lucius_Malfoy 4. Phantomschmerzen Harry knurrte nur etwas unverständliches und machte sich bewusst, dass er von Snape keinen Dank erwarten durfte. „Nehmen Sie Ihre Decke zurück, Potter.“, blaffte der Slytherin, „Wenn Sie krank werden nützen Sie mir nichts und schulden will ich Ihnen auch nichts.“ „Ach seien Sie endlich ruhig!“, Harry drückte das Kissen auf seine Ohren. Snape schüttelte den Kopf und rollte mit den Augen. „Sie sind immer noch ein Dickschädel… Das hat die Zeit außerhalb von Hogwarts wohl auch nicht geändert.“, stellte der ältere Zauberer fest. „Das kann ich nur zurückgeben!“, erwiderte Potter leise. Severus löschte das Licht und genoss die Wärme der zwei Decken. Er wollte sich nicht über die alberne Geste des Jüngeren, oder dessen Worte, ärgern. Severus hatte es schon vor langer Zeit aufgegeben Potter verstehen zu wollen. Ebenso hatte Harry damit aufgehört zu hoffen einen freundlichen Satz oder gar ein Lob aus Snapes Mund zu hören. Es war zwecklos. Vermutlich würde Harry nie herausfinden wie er dem anderen Mann eine Nettigkeit entlocken konnte. Und dennoch glaubte er daran, dass es einen Weg geben musste… Man musste nur herausfinden, wie man mit Snape richtig umzugehen hatte. Es dauerte nicht lange bis der ehemalige Professor in einen ruhigen Schlaf fiel. Potter brauchte, aufgrund der aufkommenden Kälte, etwas länger. Doch irgendwann schliefen Beide tief und fest. Keiner der Beiden bemerkte, dass später noch eine dritte Person in ihr Zimmer schlich… Am nächsten Morgen wurde Harry als erster wach. Sein Körper zitterte vor Kälte und sein Rücken fühlte sich taub an. Hinzu kamen noch brummende Kopfschmerzen, die er dem steinharten Kissen zu verdanken hatte. Seine Nacht war grässlich gewesen und der Gryffindor war froh darüber, dass er überhaupt hatte schlafen können. Harry griff nach seiner Brille, die auf einem kleinen Tisch neben dem Sofa lag, und zog sie an. Als er wieder klar sehen konnte erschrak er fürchterlich: Das Zimmer war völlig verwüstet… Die Bücher, die in den Regalen des Zimmers gestanden hatten, lagen überall auf dem Boden. Genauso die Verbände und Pflaster aus dem Medizinschrank im Badezimmer. Alle Lampen waren zerbrochen… Selbst die Lampe die sich direkt neben dem Bett befand. Da weder Harry noch Snape einen Ton gehört hatten musste der Einbrecher wohl ein Zauberer oder eine Hexe gewesen sein. Scheinbar hatte die Person einen Zauber angewandt der nicht zuließ, dass die beiden Schlafenden aufwachten. Sofort griff Potter nach seinem Zauberstab, den er unter seinem Kissen versteckt hatte und murmelte einen Zauber den er als Auror gelernt hatte. Der Zauber scannte den Raum und zeigte dem Anwender anschließend wie viele Personen sich noch in diesem befanden. Nach ein paar Sekunden wusste Harry nun, dass nur er und Snape hier waren… Der Einbrecher war nicht mehr da. Nochmals schaute der junge Mann sich im Zimmer um und überprüfte dann seinen Rucksack. Sein Geld war noch da und ansonsten war wohl auch nichts anderes aus dem Zimmer entwendet worden. Das hieß der Einbrecher hatte etwas gesucht und da Harry vermutete, dass es sich bei der Person um einen Zauberer handelte befürchtete er, dass das Ziel des Einbrechers die Kugel war. Bereits jetzt war schon jemand auf sie aufmerksam geworden… Das konnte nicht gut sein. Harry erhob sich von der Couch und ging rüber zum Slytherin. Der Fluchbrecher hatte sich in seine zwei Decken eingerollt und schlief noch tief und fest. Der Brillenträger seufzte und wünschte sich der andere Mann wäre immer so friedlich. Etwas schroff rüttelte Harry an Snapes Schulter und sagte laut: „Aufwachen, Sir! Wir haben ein Problem!“ Plötzlich griff Severus unter sein Kissen, riss die Augen auf und richtete seinen Zauberstab auf Harry. Der Auror blieb völlig gelassen und meinte bloß: „Wie ich sehe verstecken Sie Ihren Zauberstab auch immer unter dem Kissen…“ Snape seufzte und ließ den Stab wieder sinken: „Sie haben mich erschreckt… Machen Sie das nie wieder!“ Dann fiel der Blick des Slytherins auf das Chaos im Zimmer: „Was ist denn hier passiert?“ Potter verschränkte die Arme vor der Brust und erklärte: „Wie es aussieht wollte jemand die Kugel stehlen… Denn außer der Verwüstung ist alles an seinem Platz und außerdem ist es seltsam, dass wir nicht wach geworden sind. Also wurden wir wohl mit einem Zauber belegt.“ Der ältere Zauberer nickte langsam. „Wo ist die Kugel überhaupt?“, erkundigte sich Harry nun, da er den Gegenstand nirgendwo entdecken konnte. Sofort lief es ihm eiskalt den Rücken runter: Was wenn der Einbrecher die Kugel doch gefunden hatte und nun damit über alle Berge war? Das wäre eine Katastrophe… Allerdings wirkte Snape nicht so als würde er sich Sorgen machen: „Der Dieb hätte schon zu mir ins Bett klettern müssen um die Kugel zu bekommen.“, er schlug die Decken zur Seite und Harry sah, dass die Tasche mit der Kugel direkt neben Severus Bauch lag. „Der Fluch der Kugel lässt keine Tarnzauber zu, also musste ich sie hier verstecken.“, erklärte der Fluchbrecher dann noch. Der Fluch war, nun da er nicht mehr von zwei Decken verdeckt wurde, wieder ziemlich stark zu spüren. Harry erschauderte. Dieser Fluch war beängstigend und ließ jeden der sich in seiner Nähe befand unwohl fühlen… Da fiel es dem jungen Zauberer auf: „Könnte es sein, dass der Fluch schon Schäden anrichtet wenn man sich nur in seiner Nähe befindet? Also nichts schlimmes aber… Vielleicht war Ihnen gestern Nacht so kalt weil Sie direkt neben der Kugel geschlafen haben?“ Snape stand auf und knurrte: „Kann sein…“, da er nicht zugeben wollte dass Harry Recht hatte und verschwand dann im Badezimmer. Potter schnappte sich ebenfalls seine Sachen und zog sich wieder an. Auf einmal musste er laut niesen und sofort hörte er Snapes Stimme aus dem Badezimmer: „Sehen Sie? Ich hatte Recht. Ohne die Decke werden Sie krank.“ „Ich bin nicht krank! Ich hab bloß geniest!“, bellte Harry wütend über Snapes Rechthaberei zurück. Nachdem der Slytherin im Badezimmer fertig war und wieder seine Robe trug, ging auch Harry in den Raum um sich die Zähne zu putzen und das Gesicht zu waschen. Kurz betrachtete er sich im Spiegel und fuhr sich mit einer Hand über sein Kinn. Er entschied, dass es reichte wenn er sich morgen rasierte… Ein paar Bartstoppeln standen ihm ganz gut. Als er das Bad wieder verließ sah er, dass Snape das Zimmer mit einem Schwenk seines Zauberstabes wieder in Ordnung gebracht hatte. Die beiden Männer gingen nach unten und Harry erkundigte sich sofort beim Wirt ob in anderen Zimmern etwas vorgefallen sei. Der Wirt verneinte seine Frage und dem Auror wurde sofort bewusst, dass der Einbrecher gezielt nach ihnen gesucht hatte. Tatsächlich war sich Harry nun sicher, dass es gut war, dass er seinen ehemaligen Lehrer auf dieser Reise begleitete… Denn scheinbar würde es mit Verbrechern im Nacken noch zu gefährlichen Situationen kommen. Die beiden Zauberer bestellten noch ein Frühstück und erkundigten sich nach dem schnellsten Weg nach Shrewsbury. Der bärtige Wirt meinte, dass ein Wanderweg dorthin führte und dass sie gegen Nachmittag dort ankommen könnten. Harry bedankte sich und begann damit sein Müsli zu verschlingen. Snape saß neben ihm am Tisch. Er hatte die Tasche über seiner Schulter hängen und stocherte lustlos in seinem eigenen Müsli herum. „Sir… Sie müssen etwas essen.“, begann Harry, „Wir haben heute einen langen Fußmarsch vor uns und Sie müssen…“ „Hören Sie auf mir zu sagen was ich tun muss, Mr. Potter!“, fauchte Severus böse. „Ich esse wenn ich hungrig bin und im Moment bin ich es eben nicht!“ Der Gryffindor knirschte mit den Zähnen und redete sich ein, dass Snape schon wisse was er tue. Nach dem Frühstück bezahlte Harry erneut die ganze Rechnung und die beiden Reisenden setzten ihren Weg fort. Der Brillenträger trug seinen Rucksack auf dem Rücken und ging zielstrebig voran, da der Wirt ihm allein den Weg erklärt hatte. Scheinbar war Severus dem Bärtigen unsympathisch gewesen, denn er hatte den Mann nicht eines Blickes gewürdigt. Snape folgte dem Auror mit ein paar Metern Abstand. Wie schon am Tag zuvor sprachen die Beiden fast kein Wort miteinander. Es dauerte mehrere Stunden bis sie Shrewsbury endlich erreicht hatten. Shrewsbury war ein kleines Dorf und nicht besonders dicht bewohnt. Hier standen nur ein paar kleine Häuschen und ein Supermarkt. Snape war völlig außer Atem und schien sichtlich erschöpft nach der Wanderung. Müde lehnte er sich an eine Wand und versuchte wieder zu Atem zu kommen. „Sie sind nicht besonders sportlich, oder?“, stichelte Harry ein bisschen. „Sport ist pure Zeitverschwendung!“, fauchte der ältere Mann gereizt und warf dem Anderen einen bitterbösen Blick zu. Harry verschwand kurz im Supermarkt, kam dann wieder zurück und drückte dem Mann eine Flasche Wasser in die Hand. Ohne ein Wort zu sagen öffnete Severus die Flasche und nahm einen Schluck. Harry war bewusst gewesen, dass der Slytherin sich nicht bedanken würde. Kurz dachte er dran, dass es für einen Zauberer der nur Besen, das Flohnetzwerk und Apparieren kannte bestimmt viel anstrengender sein musste auf Muggelart zu reisen. Potter hatte sich selbst eine Flasche Cola geholt und trank nun von dieser. „Schon wieder dieses ekelhafte Zeug?“, murrte Snape, als er das Getränk sah. Der Brillenträger erwiderte nichts sondern grinste nur still vor sich hin. Eine Weile blieben die Beiden dort stehen bis Harry fragte was ihr nächstes Ziel sei. „Die nächste Station ist eine Stadt namens Chester.“, und wieder erläuterte ihm Snape, dass sie sich erkundigen müssten wie man am besten dort hinkäme. Wieder einmal war es Harrys Aufgabe Informationen zu sammeln. Schnell bekam der Auror heraus, dass sie mit einer kleinen Bahn etwa eine Stunde bis zum nächsten Bahnhof fahren konnten. Potter besorgte zwei Fahrkarten und kehrte dann zum Fluchbrecher zurück und ihm davon zu berichten. „Wir haben noch etwas Zeit bis die Bahn abfährt.“, beendete Harry schließlich seinen Bericht. Severus nickte nur stumm und nippte ein weiteres Mal an seinem Wasser. Eine ganze Weile schwiegen sie, bis Harry sich an seiner blitzförmigen Narbe kratzte und ein wenig das Gesicht verzog. Als er den fragenden Blick des Anderen sah, murmelte er: „Manchmal hab ich das Gefühl sie brennt… Aber das ist ja völlig unmöglich weil Voldemort tot ist. Phantomschmerzen… Darüber hab ich schon gelesen. Menschen die ein Bein verloren haben, glauben ab und zu Schmerzen im Bein zu haben… Ich weiß es ist albern.“, verlegen ließ Harry seine Hand wieder sinken. Er hatte mit einem spöttischen Kommentar gerechnet, doch Snape umfasste lediglich seinen eigenen linken Unterarm und seufzte: „Nein, es ist nicht albern… Ich bilde mir auch oft ein das dunkle Mal würde brennen.“ Potter war sichtlich erstaunt über die Worte des Fluchbrechers, aber dennoch musste er lächeln. Bei beiden Männern hatte der Krieg Spuren hinterlassen und sie würden vermutlich niemals ganz davon loskommen. Nach einiger Zeit gingen sie zu der Bahn und stiegen ein. Die Bahn war sehr klein, alt und völlig überfüllt. Wenige Minuten bevor die Bahn losfuhr war sie so voll, dass die Menschen sich aneinander quetschen mussten. Snape wurde an eine Wand gequetscht, gegen seinen Rücken drückte sich die Kugel und von beiden Seiten drückten fremde Muggel. Direkt vor ihm stand Harry, der von einer dicken Frau immer dichter zu ihm gedrängt wurde. Bald standen sie so nah beisammen, dass Potters Brust gegen seine drückte. Um nicht noch mehr zerquetscht zu werden stützte Potter sich mit beiden Händen neben Snapes Kopf ab. „Tut mir leid, Sir. Es ist zu voll…“, entschuldigte sich der junge Mann, denn er merkte wie unangenehm Severus diese Nähe war. Der Fluchbrecher hatte seinen Kopf zur Seite gedreht und dankte Merlin dafür dass er nicht Klaustrophobisch war. Die Menschen standen dicht beisammen und dadurch staute sich eine grässliche Hitze an, die gegensätzlich zu der Kälte von draußen war. Im inneren der Bahn roch es schrecklich und die Kugel in Snapes Rücken sendete Schauer durch seine Wirbelsäule. Das Potter ihm so nahe kam, war ihm fast peinlich… Am liebsten hätte er dem jungen Mann eine Beleidigung an den Kopf geschmissen und ihn von sich geschubst, doch tatsächlich war kein Zentimeter Platz mehr in dieser Bahn. Er spürte Harrys Herzschlag an seiner eigenen Brust und dessen Atem streifte ständig sein Gesicht. Zu gerne hätte Snape ihm befohlen das Atmen einzustellen… Der Slytherin fühlte sich bedrängt und er spürte wie sich sein Herzschlag deswegen beschleunigte. Er hoffte, dass Potter das nicht falsch interpretieren würde, denn er war sich sicher der Bengel spürte wie schnell sein Herz klopfte. Natürlich bemerkte Harry wie unruhig der andere Zauberer wurde, aber er konnte ja nichts dagegen tun. Eine Stunde lang würden sie nun so stehen bleiben müssen… Und als die Bahn losfuhr ging ein Ruck durch die Menge und Harry wurde noch mehr gegen seinen früheren Professor gedrückt. „Tut mir wirklich leid!“, entschuldigte er sich erneut. Weiterhin starrte Snape angestrengt auf den Boden neben seinen Füßen und versuchte sich abzulenken. Der junge, muskulöse Körper verwirrte ihn mehr als er zugeben wollte und er innerlich sehnte er sich das Ende der Bahnfahrt herbei. Es kam ihm fast so vor als würde sich auch Harrys Herzschlag beschleunigen, aber er vermochte nicht zu deuten warum. Die Hitze machte ihn wahnsinnig und er spürte wie sich Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten. Hinzu kam noch dass ihm schlecht wurde weil er den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte. Die schlechte Luft, die Erschöpfung von der Wanderung und das unangenehme Kribbeln des Fluchs in seinem Rücken machte seine Situation nicht besser. Auf einmal verschwamm die Welt vor Snapes Augen und er schaute dann doch in Harrys Gesicht… „Alles in Ordnung?“, kam es von Potter mit besorgter Stimme. „Mir ist schwindelig…“, stieß der Slytherin noch mit erstickter Stimme hervor bevor er das Bewusstsein verlor und an der Wand zu Boden rutschte. Harry bekam ihn noch rechtzeitig an der Taille zu fassen und hielt ihn aufrecht. Der Brillenträger wurde panisch: „Snape?!!“, rief er laut, doch der Mann reagierte nicht mehr… Kapitel ende. ^^ Jaja… Ich hab mir die Situation in der Bahn vorgestellt und ich empfinde es nur als Logisch dass Snape da schlapp macht ^^“““ Was wird Harry jetzt wohl tun *gg* Ich freu mich übrigens über jedes Feedback ^.- *zwinker* *liebguck* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)