Dhun von elfogadunk (Obsession) ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Als Abhay nach einer halben Stunde schließlich wieder in den Hörsaal kam, saß Sona in ihre Aufzeichnungen vertieft in der ersten Reihe und schien ihn gar nicht wahrzunehmen. Er musterte sie für ein paar Augenblicke und ihm fiel erneut auf, wie hübsch sie war. Ihr langes, schwarz glänzendes Haar fiel leicht gelockt über ihre Schultern, die von einem hellgelben Dupatta bedeckt waren. Dazu passend trug sie einen Salwar Kameez in derselben Farbe, der ihren, wie er feststellte, sehr wohlgeformten Körper umschmeichelte. Abhay ließ seinen Blick gerade wieder zurück zu ihrem Gesicht wandern, als sie plötzlich ihren Kopf hob und ihn mit ihren haselnussbraunen Augen ansah. Er räusperte sich schnell, setzte ein Lächeln auf und hoffte, während er zu ihr ging, dass sie nicht bemerkt hatte, wie er seinen Blick über sie hatte wandern lassen. Doch natürlich hatte Sona das registriert, sie ließ sich allerdings nichts anmerken, auch wenn sie zugeben musste, dass sie sich innerlich freute. Als Abhay sich neben sie setzte, rutschte sie etwas zur Seite, damit er Platz hatte und begann dann auch sofort, ihre Verständnisprobleme zu schildern. Während er anschließend mit seinen Erklärungen begann, lehnte sie sich nach vorne und achtete darauf, dass ihr Dupatta etwas verrutschte, sodass er ihr Dekolleté entblößte. Natürlich bemerkte Abhay dies, doch auch wenn er zugeben musste, dass ihm der Anblick ein bisschen zu gut gefiel, ließ er sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Als Sona bemerkte, dass ihr Versuch keine Wirkung zu zeigen schien, nahm sie ihre Haare zusammen und strich sie sich wie beiläufig aus dem Nacken. Abhay bemerkte auch diese aufreizende Geste. Wie sie mit ihrer Hand über ihren Hals strich, hatte schon etwas für sich, doch er zwang sich, sich weiter auf seine Erläuterungen zu konzentrieren. Jedoch begann er sich zu fragen, ob diese Gesten Absicht waren oder ob er sich ihre reizvolle Intention nur einbildete, weil er Sona, obwohl er es nicht wollte, anziehend fand. „Hat das Ihre Fragen beantwortet?“, beendete Abhay schließlich nach beinahe eineinhalb Stunden seine Ausführungen. Sona warf noch einmal einen Blick auf ihre Aufzeichnungen, an die er vereinzelt ein paar Anmerkungen notiert hatte und nickte dann lächelnd: „Ja. Im Moment sind alle meine Fragen geklärt. Vielen Dank.“ „Sehr gut.“, gab Abhay zurück und stand auf. Sona steckte daraufhin ihren Hefter in ihre Tasche, hing sich diese um und streckte Abhay, nachdem sie ebenfalls aufgestanden war, die Hand zur Verabschiedung entgegen. „Vielen, vielen Dank nochmal.“, meinte sie, während er ihre Hand ergriff und sie mit leichtem Druck schüttelte. „Ich weiß Ihre Hilfe wirklich sehr zu schätzen...“, fügte sie noch hinzu und schenkte ihm ein vielsagendes Lächeln, als sich ihre Hände lösten und sie etwas länger als nötig mit ihren Fingerspitzen über seine Handfläche strich. Ihre Berührung löste ein Kribbeln in ihm aus, das sein Herz schneller schlagen ließ. Er musste weg von diesem Mädchen. Und zwar so schnell wie möglich. In diesem Moment drehte sie sich auch schon um und verließ den Raum, nachdem sie ihm ein letztes Lächeln geschenkt hatte. Abhay verharrte noch einige Augenblicke, wo er war und ging dann zu seinem Pult, um sein Kursheft herauszuholen. Er schlug die Seite mit den Daten aller seiner Studenten auf, suchte Sonas Namen und warf einen Blick auf ihr Geburtsdatum. 19. Sie war gerade mal 19 Jahre alt. Abhay stützte sich mit zu Fäusten geballten Händen auf sein Pult auf und atmete mit geschlossenen Augen tief durch. Ihm gefiel es ganz und gar nicht, welche Wirkung sie auf ihn hatte. Er war glücklich verheiratet, hatte einen hervorragenden Job und endlich wieder Ruhe in seinem Leben. Da passten seine plötzlichen Gefühle für Sona nun wirklich überhaupt nicht hinein. Doch was sollte er tun? Er war der Tutor ihres Kurses und hatte keine Möglichkeit, ihr aus dem Weg zu gehen. Noch einmal atmete er tief durch und öffnete dann seine Augen wieder. Er war ein erwachsener Mann und er würde sich jetzt sicher nicht von seiner Studentin aus der Bahn und vor allem nicht aus seinem Leben werfen lassen. Ja, sie war sehr hübsch, aber sich deswegen aufzuführen wie ein Teenager, war peinlich und er beschloss, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren: Das Unterrichten seiner Studenten. Alles andere musste er ausblenden und um der Liebe zu Geeta Willen würde er das auch tun. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)