Tanz der schwarzen Raben von Luftpiratin (willst du oder willst du nicht?) ================================================================================ Prolog: Eine Nacht ohne Ende ---------------------------- Wir sind schwarz. Wir sind schwarz wenn wir aus unseren Eiern schlüpfen,wenn wir wachsen, wenn wir fliegen. Wir sind schwarz wenn wir sterben. Schwarz ist unsere Farbe, unser Segen unser Fluch unsere Lebenseinstellung. Unser Ziel. Es gibt keine Ziele, es gibt nur schwarz. Wir sind Todbringer, Pechvögel, Herscher des Unglücks. Manchmal denke ich, es wäre besser wenn ich nie geboren wäre. Ich saß in meinem Zimmer als der Ruf kam. Es war schon spät abends, ich hatte gerade meine letzten Schulaufgaben erledigt, und wollte das Fenster wieder schliessen, was ich zwecks konzentrationsförderung immer offen hatte. Die kühle Nachtluft wehte mir durchs Haar und erfüllte mein Zimmer mit einer Brise. Es klopfte zögernd an meiner Zimmertür und meine Mum trat ein.Sie hatte ihren schwarzen Mantel an und zog gerade ihren dunklen Hut über. Erstaunt sah ich sie an: "Ihr geht noch aus?" Sie sah etwas bleich um die Nase aus. "Nein Schatz. Es kam ein Ruf... Wir sind schon spät dran, das Treffen beginnt bald. Mach dich fertig, wir warten unten auf dich." Ich starrte sie fassungslos an. Um diese Uhrzeit noch? Beachteten sie denn nie, das es auch noch normale Menschen in ihrer Gemeinde gab, die noch zur Schule und Arbeit gingen? Das hiess wieder wenig Schlaf, oder ,wenn es ganz schlimm kam, gar kein Schlaf. Seufzend stand ich auf und verstaute meine Bücher in meinem Regal. Ich öffnete meinen Kleiderschrank und nahm mein schwarzes eng anliegendes Kleid heraus. Das Oberteil war mit dunklen Rüschen und Muster versetzt und ein weiter Ausschnitt machte jedes Dekoltee ein Kompliment wert. Der Rock war weit schwingend, aber nicht allzu bauschig, schliesslich soll man auf den Treffen edel, nicht verspielt aussehen. Ich streifte meine erst vor einer Stunde angezogenen Schlafklamotten ab und schlüpfte in das Kleid. Der samtige Stoff schmiegte sich an meine Haut und ich spürte die Kühle die davon ausging.Meine braunen schulterlangen Haare heftete ich mit dunklen Haarklammern hoch, sodass nur noch einzelne Strähnchen hervorlinsten. Ich schnappte mir meine Schminksachen und rannte hinunter,wo meine Eltern schon ungeduldig warteten. Ich erkannte unter dem Mantel meiner Mutter ihr schwarzes Rüschenkleid, mein Dad hatte einen dunklen Anzug ohne Krawatte an. Beide sahen mich ernst an. "Da bist du ja endlich. Wenn wir nun alle beisammen sind können wir ja los." Ich schnaubbte. Was dachten sie denn, wenn ich mich schon bettfertig gemacht hatte und dann wieder weggerufen wurde? Im Auto drehte sich meine Mutter zu mir um und fing an zu meckern. "Wie dein Gesicht wieder aussieht. Sag mal schämst du dich nicht? Was sollen sie denn von uns denken? Los schmink dich ordentlich, du willst ja nicht das unser Ansehen sinkt." Ich zog mies gelaunt mein Schminkbeutel aus meiner Tasche,nahm den Spiegel der im Fach der Autotür lag und fing an mich halbwegs zurecht- zumachen. Wir fuhren durch den Wald ,vom Fenster aus sah ich einzelne dunklen Bäume hervorstechen,sonst war alles nur eine dunkle Masse. Die Treffen fanden ungefähr einmal monatlich statt, in seltenen Fällen auch zwei oder dreimal. Zumindestens die Treffen bei denen alle Mitglieder des Clans anwesend waren. Einige aus meinem Jahrgang spekulierten auf heimliche Treffen, Führerkämpfe, ja sogar auf Opferzeremonien. Meiner Meinung nach alles übertriebener Quatsch. AUch wenn ich meine Eltern öfters mit ihren schwarzen Clanskleidungen ausgehen sah, und sie mir niemals genau sagten wohin sie gingen , so dachte, oder glaubte nicht das sie zu Meuchelmorden und Tieropferungen fähig waren... Mit einem Ruck hielt das Auto an und als ich mich umsah ,bemerkte ich das wir auf dem großen steingemauerten Platz standen. Um uns herum waren andere parkende Autos ,manche fuhren hinter uns auf die Auffahrt hinein. Wir stiegen aus und sofort setzten meine Eltern die erhabene Miene der Hochgestellten auf. Im Clan gab es Rangordnungen. Oben stand der oberste Anführer, unser Chef, der Rudelführer. Was er sagte war Gesetz. Wir sahen ihn selten, er kam kaum zu unseren Treffen und war wenn wer da war, nur in seiner kleinen vorhangvernebelten Halbkammer. Darunter kamen die anderen Führer, die verschiedenen Bezirken zugeordnet waren. Der Führer der für unseren Bezirk zueordnet war, hiess Kleaven . Er war ein schmieriger,kleiner,nervender Giftzwerg. Gerade 1,70m groß und die größte Klappe die ich jemals gesehen hatte. Aber er war gerecht und fair was Revierkämpfe anging und ein guter Führer. Nach den Bezirksführer kam die Oberschicht, zu denen gehörten wir, beziehungsweise meine Eltern. Die Oberschicht hatte Previlegien, meistens ein großes Haus,die Kinder der Oberschicht besuchten gute Schulen während die Eltern in den Führungspostionen tätig waren. Wir wurdne gut erzogen, waren edel und durften frei mit den untersten rumspringen,wie es uns genügt. Wenn wir wollten könnten wir sogar eine Sklavin haben, wie mir meine Eltern vor einigen Jahren erklärten, allerdings war keiner von uns darauf erpicht noch jemanden daheimzu haben. Wir kamen ganz gut alleine Zurecht, allerdings kannte ich einige Familien aus der Oberschicht, die ganze Kammern voll Sklaven hatten, die schuften und arbeiten mussten. Enige von den weiblichen Sklaven wurden auch als Sexobjekte misshandelt. Unter uns kam die MIttelschicht, die meist ein ganz normales Leben mit ganz normalen Kindern und ganz normalen Pflichten führte. Unter ihnen stand die Unterschicht. Sie waren die Niedrigen, die kaum etwas hatten. Besitzlos und Anspruchslos kamen sie in die Welt, nur Ratten in einem Käfig voller Vögel. Dort lebten die Sklaven, ihre Kinder waren schmutzig,dreckig und gemein. Sie waren asozial, verfielen oft den Drogen oder dem Alkohol, viele brachten sich auch einfach um. Sie wurden mit Schande geboren und starben mit ihr. Wir gingen zu der großen Halle, durch die riesigen Tore die offen standen. Drinnen war die Eingangshalle,belichtet mit Fackeln. Eine freundliche Gaderrobenstewardess nahm uns unsere Mäntel und Jacken ab. Ich drehte mich um und erblickte ein mir gut bekanntes Gesicht. "Sam!" rief ich erfreut aus. Ein blondes Mädchen drehte sich suchend um udn erblickte mich. "Abby!" antwortete sie erfreut. Sie redete kurz auf ihre Eltern ein und trat zu mir herrüber. Sam, die eigentlich Samantha hiess, war meine einzigste Freundin aus dem Clan. Sie selbst gehörte auch der Oberschicht an, ging auf eine Privatschule und ihre Eltern besaßen eine riesige Villa. Ihr Kleid war aus purer schwarzer Seide, die man selten sah, das sie sehr teuer war. Ihre blonden Engelsgleichen Haare saßen gelockt auf ihren Schultern und ihre blauen Augen blickten dauernd strahlend aus ihren freundlichem Gesicht. Auch wenn sie immer gut drauf war, kannte ich ihren Schmerz, den sie Tag für Tag erlebte. Samantha war einem der Bezirksführer versprochen. Sein Name war Riddig,er war edel,gutaussehend und unheimlich. Wenn man mit ihm redete ,fuhr einem immer ein Schauer über den Rücken. Mit seinen Augen schien er direkt in jemandes Seele zu blicken. Er schien niemanden vorzuziehen oder besonders zu mögen, geschweige zu lieben. Deswegen war es für jeden eine große Überraschung als Riddig bei Sams Eltern um ihre Hand anhielt. Sie kannten sich kaum, was Sam besonders belastete. Als wir Kinder waren und wir von unseren späteren Ehen schwärmten, erzählte sie mir immer wie gut sie sich doch mit ihrem Ehemann verstehen würde. Wie glücklich ihre Ehe sein würde. Auch jetzt, zwei Jahre nachdem das geschehen war, sprachen Sam und Riddig kaum. Sie würde bald in Riddigs Haus in den Bergen ziehen, dort würde dann auch die Hochzeit stattfinden. Sam musste nur noch 18 werden, was gottseidank noch 2 Jahre dauerte. Sie lächelte tapfer durch. Und doch sahen ihre Augen oft traurig drein. Ich war froh darüber das ich niemanden versprochen war. Meine Eltern hielten mir zwar täglich Predigten darüber, wie gut das Leben einer Ehefrau eines Bezirksführers war, aber ich hatte keine Lust mit jemanden zusammenzuleben den ich nicht liebte. Ich wollte meinen jetzigen Zustand nicht ändern und war patzig zu jedem männlichem Wesen was sich mir näherte. Und meine Strategie zeigte Wirkung. Wir gingen zusammen in den großen Spiesesaal indem alle Schichten zu Essen zusammenkamen. Die Bezirksführer saßen vorne zusammen mit ihren Familien, dahinter kam die Oberschicht, die MIttelschicht und ganz am Ende mit einigen freie Stühlen und Lücken zwischen der mittleren saß die Unterschicht. Ihre Kleidung war wirklich dreckig, uerfetzt. Die Kleider bestanden aus normalen Stoffen wie Baumwolle oder Poyellester. Sie sahen allesamt unordentlich und rüpelhaft aus. Ich setzte mich neben meiner Mutte, rechts von mir liess sich Sam nieder. Das Essen war üppig,es gab viele Gänge und Speisen. Am Ende war man immer satt und meistens doppelt so dick wie man angekommen war. Seufzend beugte ich mich zu Sam rüber. "Sag mal, regt dich das auch immer so auf,das die Treffen immer dann stattfinden, wenn man gerade beschäftigt oder am nächsten Tag Schule hat?" Sam kicherte. "Ach ich bin darüber ganz froh. Laut meinen Eltern darf ich dann am nächsten Tag daheim bleiben und muss mir nicht das Geschwätz der ach so tollen Lehrer anhören." Ich stöhnte. "Du glückliche! Ich muss immer dahin. Selbst wenn wir erst um 6 wieder daheim ankommen." Wir redeten noch über unseren Alltag und wann wir uns denn wieder mal verabreden würden, als die große Pforte am anderen Ende des Speisesaals aufging und unser Anführer hereintratt. Mit ihm kam seine Familie herein, eine bildschöne Schwester, deren blondbraun gelocktes Haar eine unheimliche Sinnlichkeit und Leidenschaft ausströmte. Hinter ihr kamen die alten Eltern ,die immer noch eine große Ausstrahlung hatten. Der Anführer selbst war circa ende der zwanziger Jahre, er hatte braune gelockte schulterlange Haare und ein markantes Gesicht. Er trug einen Mantel der Pelzbesetzt war. Seine Augen waren dunkel und schauten über uns hinweg, sie schienen unendlich tief und düster zu sein. Ich konnte meinen Blick kaum von ihm abwenden ,er schien etwas unglaublich anziehendes auszustrahlen. Im Saal war es Totenstill, alle starrten hinüber zu den großen braunen Türen. Von einigen Oberschichtlern wurden Stühle hinzugezogen, Plätze wurden für die Familie geräumt und jeder neigte leicht sein Gesicht als Zeichen der Dehmut. Die Familie setzte sich, nur er selbst blieb stehen und richtete sein Wort an uns:" Seid mir wilkommen. Heute Nacht ist eine besondere Nacht. Es ist die Nacht des Jagens. Die Nacht des Mondes. Die Nacht des Tanzes. Wir werden heute Nacht ausfliegen - in unserer wahren Gestalt." Im Saal herschte aufeinmal eine große Anspannung. Auch in mir kribbelte es am ganzen Körper. Ich war seit über einem Jahr nicht mehr in meiner normalen, in meiner Naturgestalt gewesen. Und die Nacht der Jagd wurde seit mehr als drei Jahren nicht mehr vollzogen. Ich wusste nicht , ob es dafür bestimmte Bedingungen geben musste,aber sicher war es ein eher seltenes Event, denn selbst meine Eltern waren bleich geworden. Ich versuchte mich daran zu erinnern, was wir das letzte Mal in dieser Nacht getan haben. Damals war es das erste Mal das ich bei soetwas mitgemacht hatte. Es war eine turbulente Nacht gewesen, mit vielen Glücks -gefühlen und sehr viel Freude. Mein Inneres war aufgeregt, hellwach. Die abendliche und sättigende Müdigkeit war weggeblasen. "Wir werden in Schichten fliegen. Es sind nur Halberwachsene erlaubt.Die Kinder werden in einem seperaten Saal betreut und zu Bett gebracht. Die Jagd dauert die ganze Nacht. " fuhr unser Führer fort. Ich stöhnte. Ade Schlaf. "Die Bezirksführer dürfen sich Gefährten suchen und danach, nach Wunsch, in Teams fliegen. Auch ich ," er zögerte. "werde mir eine Gefährtin suchen." Stilles Entsetzen setzte sich im Saal ein. Der Führer suchte sich eine Jagdgefährtin? Hiess das, dass er sich bald auch jemanden für seine privaten Gemächer suchte? Diese Fragen wurden in leisem Flüsterton ausgetuschelt, der Führer setzte sich und fng an sich mit seiner Schwester zu unterhalten. Ich zupfte am Ärmel meiner Mutter. " Sag mal, was macht man nochmal in dieser Nacht?" Meine Mum schaute mich leicht entsetzt an. "Das wirst du dann sehen." war ihre abgestumpfte Antwort. Riddig kam an unsere Seite des Tisches und hielt vor Sam an. Er verbeugte sich und gab ihr einen Handkuss, ich musste ein Kichern unterdrücken. Dieser Clan war einfach immer noch zu altmodisch. "Würdest du mir die Ehre erweisen, in dieser Nacht meine Gefährtin zu sein?" fragte er mit seiner ruhigen Stimme. Sam lief rot an. "Natürlich." nuschelte sie und sah zu Boden. Man sah ihr an wie unangenehm ihr das war. Der Anführer stand erneut auf und wieder war es sofort still. "Möge sich jeder in dieser Nacht bemühen und Glück haben. Auf das es eine wunderschöne Nacht wird. Ein Tanz. Ein Todestanz." ich bekam eine Gänsehaut. Wieso sagte er Todestanz? War es so brutal? Er drehte sich um, zögerte kurz und ging dann in unsere Richtung. Jetzt sucht er sich wohl seine Gefährtin .. schoss es mir durch den Kopf. Ich wurde unruhig und nervös. Was wenn er mich auswählen würde? Ich schüttelte meinen Kopf. Wieso sollte er mich auswählen? Jedes mänliche Wesen war angenervt von mir, was ja auch mein Ziel war. Ich schreckte aus meinen Gedanken auf, als der Anführer zwei Stühle neben mir anhielt. Auf dem Stuhl saß ein junges rothaariges Mädchen das auch sofort blass wurde und gleichzeitig rot anlief. Sein Blick huschte kurz über ihren Kopf und wandte sich dann zu mir um, seine schwarzen Augen erfassten mich. Neugierde war in ihnen zu lesen, ein Erkennen - kannte er mich? Hatte er von mir gehört? In ihm schienen viele Gedanken zu wimmeln, ein undurchdringbares Geheimniss. Sein Blick war weit und leer. Ich konnte meine Augen nicht von den seinen abwenden. Er lächelte,unterbrach den Blickkontakt und wandte sich dem jungen Mädchen unter sich zu. Wie ich später erfuhr hiess sie Viktoria und kam aus einem sehr streng erzogenem Haushalt. Es musste eine große Ehre für ihre Familie sein, das der Führer sie heute Nacht als Gefährtin erwählte. Blass und schockiert starrte ich auf meinen noch mit Essensresten beschmutzten Teller. Wieso hatte er mich so angestarrt? Was hatte er gedacht? Hätte er mich villeicht ausgewählt? War ich eine Favoritin? Sam stubbste mir in die Seite. "Geht es dir gut? Das gerade war je ne gruselige Nummer... alles okay mit dir? Du bist so blass... ist dir schlecht? Brauchst du Luft?" sie klang besorgt. Ich schüttelte nur den Kopf. "Nein mir geht es gut.. ich bin nur etwas..verwirrt." meine Stimme zitterte. AUch meine Eltern starrten mich von der Seite an. Ihnen gingen die gleichen Gedanken durch den Kopf, das konnte ich ihnen ansehen. "Kommt meine Freunde, lasst uns hinaus in die kühle Nacht, lasst uns jagen!" Wir alle standen auf und liefen gespannt zum Ausgang. Ich war gespannt wie die Nacht wohl werden würde. Sam ging mit Riddig hinaus. Sie hatte ihren Arm unter seinen vorgehaltenen Arm geklemmt und schaute unglücklich drein. Sie tat mir Leid. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)