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The strength of war

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich bin gerade die Story komplett am Überarbeiten. Oder zumindest das, was ich schon geschrieben und oder auch das, was ich noch nicht hochgeladen hatte. Geplant ist, dass dies meine 2014 Story wird. Allerdings habe ich auch noch das ein oder andere mehr geplant, das ich kommendes Jahr hochladen will :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wahnsinn...
Ich habe auch dieses Kapitel komplett überarbeitet. Und so wurden aus ursprünglich vier oder fünf Seiten in meinem Schreibprogramm fast 18... Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
._. So schnell werden durch ein "einfaches" Überarbeiten aus sechs Seiten ... 16.
Naja ... irgendwann wird auch das noch mal überarbeitet ... Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Im Prinzip ist das "nur" die Hälfte des eigentlichen Kapitels. Da aber das Originale um die 21 Word Seiten umfasste, hatte ich mich dazu entschieden, das Ganze zu kürzen und in zwei Kapitel aufzuteilen. Heißt also, das nächste Kapitel ist ganz entgegen dem, was geplant war, wieder ein Sasu/ Saku Kapitel : ) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Eigentlich hatte ich geplant das Kapitel erst Anfang des nächsten Monats hoch zuladen. Aber weil ich es jetzt schon fertig bekommen habe, dachte ich - warum nicht?

Ich werde auch weiterhin versuchen regelmäßig zu Posten, da ich aber bald wichtige Prüfungen schreibe, muss ich auch Zeit fürs Lernen finden!

Sonst wünsche ich euch viel Spaß beim lesen ; ) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ok. Ich meine aus den Kommentaren rausgelesen zu haben, das ihr lieber SasuxSaku Kapitel mögt. Allerdings kann ich das Pairing NaruxHina nicht einfach so unbehandelt da stehen lassen :D - schließlich habe ich damit angefangen und werde es jetzt auch weiterführen.

Allerdings war es mir auch wichtig mit ein paar Klischees aufzuräumen, wie man beim Lesen vielleicht auch bemerken wird :)

Sonst wünsche ich euch sehr viel spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Verzeiht! Aber ich habe im Moment so viel um die Ohren, das ich nicht zum Schreiben komme! Das Ding ist, das auch die nächsten zwei Monate auch schon fast komplett verplant sind. Unbedingt mehr Zeit zum Schreiben, werde ich also auch nicht haben!
Es wird sich also etwas ziehen ^.^; Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So! Ich denke, dass die nächsten Kapitel möglicherweise etwas schneller kommen könnten. Versprechen kann ich das nicht, da mein Termin Kalender dann doch recht spontan füllen kann - aber ich werde mein bestes geben : D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wow... nach langer Zeit noch Mal ein neues Kapitel!
Sorry - es ging nicht anders.
Die Story habe ich nun beendet - es folgt also noch ein weiteres Kapitel und dann schon der Epilog.

Mensch... ich war, bin und werde sicher ganz Rührseelig... ; ) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Verzeiht mir! Es ist nicht Perfekt!
Sicher ist auch nicht alles Stimmig.

Aber diese Story blockiert meine Kreativität und sie muss beendet werden!
Ich hab so viele, neue Ideen, aber ich kann sie vorher nicht beginnen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich bin schon etwas ... rührselig.
Diese FF begann ich am Ende meiner Ausbildung. Ich glaube es musste so um die Examens Zeit gewesen sein.
Auch jetzt hat sie mich durch eine sehr wichtige, aber unglaublich anstrengende Prüfung begleitet.
Gut, sie hat lange pausiert. Aber ich denke, man merkt, dass ich mir Mühe gegeben habe.

Hier steckt sehr viel Arbeit drin.
Vor allem hätte ich gerne einiges anderes geschrieben. Passend zur Timeline des Animes. Aber das ging nicht, da ich diese Story wirklich auch zu beginn Shippuuden begonnen hatte.
Und ich habe mich dazu entschieden, dass ich auch weiterhin so schreiben werde, als wäre es der Beginn Shippuudens.

Eigentlich warte ich lieber zwischen den Kapiteln, bis ich das nächste hochlade.
Aber ich muss das hier beenden. Ich muss etwas neues Beginnen!

Des Weiteren möchte ich all denjenigen, die mir immer so liebe Kommentare schreiben meinen herzlichsten Dank aussprechen. Eure Worte sind immer wieder wie Öl! :D
Vielen dank!

Liebe Grüße

Tijana Komplett anzeigen

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Zerstörung


 

The strength of war
 

Prolog
 

Dunkle Zeiten waren angebrochen. Wie eine Sintflut waren sie über das Feuerland hereingebrochen. Hatte Zerstörung und tot mitgebracht. Auf einmal waren sie da gewesen. So plötzlich und so gut getarnt, dass man das alles nicht hatte kommen sehen. Keiner hätte das nicht gekonnt. Kein Stratege, keine ältesten der ältesten. Keine Godaime. Selbst sie konnte sicher den Schaden dieser Tragödie einschätzen.
 

Mit einem Letzten Höhnischem schnauben, wandten sich die letzten feindlichen Krieger, dem geborstenen Haupttor zu. Ihr Werk war getan. Hier gab es nichts mehr zu holen. Also wandten sie sich ab und suchten wie ruhelose Geister ihr nächstes Ziel, das sie zerstören konnten. Ohne Grund.

Es waren finstere Krieger, die einzig den Krieg im Sinn hatten. Kalte, gnadenlose Herzen arbeiteten in ihrer Stolz geschwellten, aber auch vernarbten Brust.

Ohne sich noch einmal umzusehen, kehrten sie dem Dorf, das einst versteckt unter den Blättern lag den Rücken um es nie wieder zu betreten.
 

Als der Letzte im Wald nahe dem Dorfe verschwunden war, kehrte eine betäubende Stille ein.

Noch nicht einmal der Tod drehte sich um, um das Ausmaß seiner Arbeit zu bedauern.
 

Nur noch das Knistern des gierigen Feuers war zu hören, das vom pfeifenden kalten Wind genährt um immer wieder von Neuem angefacht wurde. Hin und wieder krachte es laut, wenn das Feuer es geschafft hatte, weitere tragende Balken zu durchnagen. Somit brachte es ganze Wände von solide gebauten Häusern zum Einstürzen. Wände, die Familien Obdach und wärme gegeben hatten, schlugen nun donnernd auf dem staubigen Boden auf wirbelten damit noch mehr Chaos auf.

Kein Stein stand mehr auf dem anderen. Keine Tür, die man mehr öffnen konnte, um gute Freunde zu besuchen, stand noch aufrecht. Kein Fenster, was die Kälte stur draußen in diesem unglaublich kalten Tag draußen ausschloss.
 

Und das Feuer, mit dem die stolzen Konoha Krieger sonst immer ihren unbeugsamen Willen bezeichnet hatten, fraß sich nun erbarmungslos durch sämtliche Schichten der Stadt ...
 

Konoha brannte.
 

So zog die Zeit an Konoha vorbei, machte immer mehr platz für Dunkelheit und kündigte eine finstere Nacht an. Brachte schwarze Wolken mit sich. Aber auch Regen, der sich erst mit ein paar einzelnen, schüchternen Tropfen ankündigte, immer mehr wurde und zu einer wahren Traufe anwuchs.
 

Unbarmherziges Feuer wurde so gelöscht und aufgewühlter Boden beruhigt. Blut von den Straßen, den Wänden sowie den blassen Leichen gewaschen und in die Abflüsse Konohas geschwemmt.
 

So verging Stunde um Stunde, bis zum nächsten Morgengrauen und der Regen der sein bestes gegeben hatte beendete sein Schaffen. Gerade zu dem Zeitpunkt hörte es auf zu regnen, als sich doch noch etwas regte, unter Schutt und Asche Konohas.

Ein kleiner funke Leben, den der Tod übersehen hatte und der Regen mit seiner kühlen Frische wieder zum Erwachen gebracht hatte ...
 

___
 

Immer noch herrschte die Stille all zu mächtig über Konoha. Ein wahres Trauerspiel zeigte sich, egal wohin der Blick auch fiel, alles war grau. Und dunkel. Überall teilten sich Zerstörung und Chaos ganz Konoha als Revier für sich. Bei allem war es so, als ob das Dorf das nun nicht mehr versteckt, sondern jetzt zerstört hinter den Blättern lag, niemals mehr die Chance hatte, wieder das zu werden, was es mal war.

Die Flamme war erloschen.
 

Doch ließ sich ein Funke einfach nicht unterkriegen.

Schwach glomm er. Viel Kraft hatte er nicht. Und er war seinem Ende so nahe. Aber trotz all des Dramas, er ließ sich nicht unterkriegen. Von keinem. Dieser kleine Funke Hoffnung würde ganz sicherlich eine Kettenreaktion auslösen und all die anderen Funken, die vom Winde verstreut waren, mit seinem Willen an das Feuer in ihnen zu glauben anstecken.
 

So hörte man erst nur ein leises Keuchen, ein Husten, ganz leise und dann ein angestrengter Schrei. Einer von der Sorte, der letzte Kräfte mobilisierte, um sich aus der Umklammerung eines schweren, leblosen Köper zu befreien und ganz viel Schutt, Geröll und größere Holzplatten von sich runter zu hieven.
 

Zerzauste Haare, die vom geronnen Blut aneinander klebten. Dreck starrte auf der gesamten Hautoberfläche des sonst so Makellosen Gesicht der jungen Frau. Blut überströmt waren die eigentlich sehr schönen Linien des Gesichtes, verschmutzt. Ein paar Wunden, die sie hatte davon tragen müssen waren nicht nur sehr unansehnlich, sondern würden sie auch als hässliche Narben den Rest ihres Lebens an diese Tragödie erinnern, in der sie so viel verloren hatte.
 

Schwer sog Sakura Haruno, die vom Regen gesäuberte Luft ein. Ein paar Mal, bis sie wieder klar im Kopf wurde, ihre Gedanken sowie die Geschehnisse, die noch nicht lange Vergangenheit waren wieder Ordnen konnte. Sie hätte es besser gelassen ihre sonst so strahlenden Augen, mit diesem unverwechselbaren weichen Ausdruck zu öffnen. Denn augenblicklich wurde ihr nicht nur unglaublich schwindelig, sondern auch unsagbar schlecht. Daraus folgte auch ihr Drang sich unbeholfen aufzurappeln, um so schnell wie möglich aus dem Haufen aus Schotter zu entkommen. Da sich die Welt um Sakura herum drehte und einfach nicht zur Ruhe kommen wollte, stolperte sie über allerlei Gestein und gebrochenen Holzstücken. Sie stieß unsanft mit der Schulter an der nächsten, nicht weit entfernten Wand an, lehnte sie sich an dieser an und übergab sich. Mehrmals.
 

Es dauerte einen Augenblick, bis sie sich völlig sicher war, dass ihr Magen nun völlig leer war. Zitternd und mit bebendem Körper, stützte sie sich mit einer Hand an der Wand ab, fuhr sich mit dem Handrücken der anderen Hand über den Mund. Sie kniff die Augen zusammen und schnappte wieder schnell atmend nach Luft.

Als es wieder ging, hob sie langsam den Kopf und sah sich langsam um. Wo früher hohe Hauswände die direkte Sicht auf die Dorfmauern verdeckt hatten, konnte die rosahaarige Kunoichi kein einziges Grundgerüst einer vollständigen Hauswand mehr erkennen. Noch nicht einmal die hohen Dorfmauern konnte sie von hier aus noch erkennen.

Entsetzt, öffnete sie den Mund, denn das Bewusstsein über die Lage, wie es gerade um Konoha stand, war wie ein harter Schlag in den Magen und zugleich an den Kopf.
 

Ein übler Geruch stieg ihr in die Nase. Sie kannte diesen Geruch, sie hatte diesen ekelhaften Geruch von Verwesung und Verfaulung schon zu oft gerochen.

Wenn sie gekonnt hätte, hätte sie sich sicher noch mal übergeben, bereits jetzt schon beschlich sie ein flaues Gefühl im ganzen Körper.
 

Konoha, war völlig zerstört.

Alles war vernichtet worden.

Ihre Wurzeln, ihre Heimat und ihre Vergangenheit.

Nichts von dem, was ihr so wichtig war, und mit dem sie aufgewachsen war … zu dem, was sie nun war, hatte noch bestand.
 

„Godaime Sama?“, flüsterte sie gequält. Doch Tsunade Hime antwortete nicht. Doch Sakura war sich doch so sicher gewesen, das sie, bevor sie das Bewusstsein verloren hatte, doch Seite an Seite mit der Blonden Hokage gekämpft hatte. Rücken an Rücken, um Konoha zu verteidigen. Sie brauchte ihre Meisterin jetzt. Mehr denn je. Sie brauchte ihren Halt, bevor sie ihren eigenen gänzlich unter ihren Füßen verlor.
 

Das ungute Gefühl verstärkte sich so sehr, dass es unangenehm auf ihren Magen drückte und einfach nicht mehr verschwinden wollte. „Godaime Sama?“, fragte sie noch mal ins Nichts und ihre Stimme klang dabei krächzend belegt. Ihr kam da ein ganz furchtbarer Gedanke.
 

Langsam, denn eigentlich wollte sie es nicht, da diese Tatsache ihr bereits jetzt schon stechend im Hinterkopf prangte, drehte sie sich um. Schockiert schrie sie der Hysterie gleichend auf. So laut, dass ein paar Aasgeier und andere aasfressende Vögel panisch aufflatterten und gen Himmel flogen.
 

„SAMA!“, schrie sie, wankte mehr als das sie lief die paar schritte auf die Blonde Medical Nin zu. Schwächelnd ließ sich ungeschickt auf die Knie und den nassen Boden fallen. Matsch spritzte ihr ins Gesicht und über all in ihren Umkreis.
 

Die rosahaarige Shinobi atmete schwer, denn die große von Blut verkrustete Wunde am Hinterkopf der San Nin bestätigte den grausamen Verdacht der jungen Medical Nin. Doch Sakura wollte es nicht wahr haben. Mit größten Mühen sowie einigen ihrer letzten Kraftreserven drehte die jüngere Medical Nin, die ältere auf den Rücken. Atmete wieder schwer, aber nicht nur weil es so anstrengend gewesen war, sondern weil sie mit sich selbst rang nicht den letzten Rest ihres Verstandes zu verlieren.
 

Der Zauber von Tsunades Verjüngungs Jutsu, hatte an Kraft verloren. Einige Falten zogen sich nun in Tsuades Gesicht und zusammen mit der Blässe des ganzen Körpers, wirkte die Blonde Hokage so unglaublich alt und trostlos.
 

„Hokage…“, hauchte Sakuras stimme. „…Sama… wacht auf!“, flüsterte sie und rüttelte an der Schulter der Godaime. Doch sie blieb regungslos und steif.

Die junge Kunoichi verfiel in ein hysterisches Schluchzern. Unkontrollierte sammelte sich dicke Tränen in ihren großen, verzweifelten Augen, rannen ihrem dreckigen Gesicht runter und tropften in das bleiche Gesicht der Hokage, als Sakura sich über sie beugte. Hechelnd besah sie sich ihre Sensei, versuchte ihre mehr als nur zitternde Finger zu kontrollieren, die sie nun zum Hals der Blonden führte.
 

Doch da war nichts … Sakura fühlte einfach kein Pulsieren der Hauptschlagader. Noch nicht einmal ein Schwaches ...
 

Nein… hämmerte es in ihren Gedanken, bevor sie es laut schrie. „NEIN! GODAIME SAMA!“ brüllte sie und schüttelte ihre Meisterin wieder so fest sie konnte an der Schulter „SAMA! SAMA!! WACHT AUF!!!“ schrie Sakura immer wieder, weil sie nicht wahr haben wollte, dass ihre Meisterin tot war. „SAMA…!“ krächzte die Medical – Nin heiser während sie weiter kraftlos an den Schultern der toten Godaime rüttelte. Sakura gab einfach nicht auf …

Seelenleid

Einen ungewöhnlichen Ausdruck hatte das Grün. Trauer ließ die sonst so weichen Augen Sakuras von Grund auf leer und kalt wirken. Müde sah sie aus. Fertig und in ihrem tiefsten Inneren mindestens genau so zerstört wie die gefallenen Mauern Konohas um sie herum. Nichts als Trümmer und Dreck hatten die fremden Söldner hinterlassen.
 

Mit niedergeschlagenen Lidern starrte sie nur noch durch einen Spalt auf das blasse Gesicht ihrer Meisterin. Unbeweglich kniete Sakura Haruno zum Kopf der Godaime. Wind kam auf, zog kurz an ihrer zerfetzten Kleidung und an ihren Haaren, legte sich dann sofort wieder. Gänsehaut zog sich einmal über ihren Körper, es schüttelte sie und Sakura seufzte schwer.
 

Tot … so viele ihrer Freunde waren tot …

Tränen sammelten sich wieder in ihren schmerzenden Augen, überwanden die Schwelle ihres Lides und glitten der schon von vorangegangenen Tränen Spur nach. Sammelten sich erneut unter ihrem Kiefer zu einer einzigen großen Träne und fiel dann geräuschlos auf ihre behandschuhte Hand.
 

„Sama…“, flüsterte sie traurig ohne Melodie in der Stimme. Ein weiteres mal, schloss ihre Augen und senkte den Kopf. Dass die stolze San Nin tot war, nahm die Medical Nin so langsam in ihr Bewusstsein auf. Akzeptieren konnte sie es trotzdem nicht. Tsunade Hime war immer so stark gewesen … das sie nun nicht mehr lebte war etwas, was sie nicht verstand.

Sie verstand so einiges nicht mehr.

Apathisch starrte sie auf die halb offenen Augen der einstigen Godaime.
 

Es dauerte ewig, bis sich langsam der Arm der zerbrochenen Shinobi hob und ihre Hand sich auf die Augen von Tsunade Hime legten. Sie ertrug es nicht, das ihre Meisterin so da lag. Sie ertrug es noch weniger, das ihre Augen so leer wirkten, dass ihr ganzes sein einfach nicht gelöst wirkte.

Sakura stricht mit einer leichten Bewegung ihrer Hand die Lieder ihrer Meisterin nach unten, so dass sie nun wenigstens ihre letzte Ruhe finden konnte.
 

Sie verharrte so, schien praktisch zu Stein erstarrt, bis ein beißender Schmerz am linken Arm sie aus ihren düsteren, verwirrten Gedanken riss. Nur wenige Sekunden später schlug sie mit dem Rücken gegen eine der letzten Wandreste, die noch standen, und schlug dann auf den Boden auf. Geschwächt ächzte Sakura, hustete wieder und drückte ihren Oberkörper erst nach ein paar Momenten zitternd nach oben. Benommen drehte sich bei ihr alles und konnte die Situation gar nicht einordnen.
 

„Verdammt Fuuma, da lebt doch tatsächlich noch jemand!“ knarrte eine recht gehässige, männliche Stimme. „Sei still Ginkgo“, herrschte die andere, kreischende Stimme in einem befehlshaberischen Ton. „Das wird dem Boss aber gar nicht gefallen!“ knarrte die Stimme Ginkgos wieder. „Sei still Ginkgo!“ fauchte die andere wieder. „Der Boss hatte doch gesagt, ALLE töten! Aber hier lebt ja noch jemand!“ stellte der Erste der beiden ganz fassungslos wieder fest. „Ginkgo! Sei still!“ knurrte die andere Stimme nun immer böser.
 

Bei der Medical drehte sich alles und es fiel ihr schwer, sich auf einen Punkt auf der staubigen Straße zu konzentrieren. Genau deswegen hörte sie auch viel zu spät, dass sich erneut Schritte näherten. Mit einem weiteren Ruck wurde sie an den Haaren hochgezogen und grob auf den Rücken geworfen. Sie ächzte und wieder traten Tränen aus ihren Augen.
 

Zwei verschwommene Gestalten bauten sich vor ihr auf. Wer es war, konnte die Medical nicht erkennen, denn immer wieder verschwamm die Umgebung. Sie konnte sich also nicht lange darauf konzentrieren, denn dieser ständige scharf – unscharf Wechsel bescherte ihr neben einer unangenehmen Übelkeit auch noch hämmernde Kopfschmerzen. Sakura legte stöhnend ihre Hände auf ihr Haupt.
 

„Aus dem Weg!“, raunte eine dritte Stimme, die einen weitaus aggressiveren Klang hatte. Fuuma und Ginkgo ächzten kurz, als sie rücksichtslos zur Seite auf den Boden geschubst wurden. „Was soll das Yase - yama?“, fragte die knatternde Stimme Ginkgos gereizt, wurde aber wieder von Fuuma angezischelt. „Sei – still – Ginkgo!“
 

Narben zogen sich überall über den nackten Oberkörper des Dritten. Darunter einige sehr Hässliche, die wohl auf mehrere brutale Kämpfe schließen ließen. Ein Hüne, ein Berg aus Muskeln, Kraft und purer Boshaftigkeit. Mit den Mundwinkeln weit nach unten gezogen, war er von der Sorte Typ, dem man sich wohl noch nicht mal mit einem ganzen Arsenal an Kunais, Shuriken und Jutus freiwillig nähern würde. Er kniete sich runter zu der sich vor Schmerzen krümmenden Medical Nin. Betrachtete sie schweigend. „Was meinst du Yase - yama?“, fragte Ginkgo grinsend, ohne sich um das wütende Gezeter Fuumas zu kümmern. „Bringen wir sie zum Boss?“
 

„Ich wüsste nicht, was sie für den Boss für einen Nutzen hätte. Sie ist bloß eine schwache Frau“ meinte Yase - yama. „Aber sie sieht hübsch aus!“ argumentierte Ginkgo. „Was interessierte es den Boss ob hübsch oder nicht?“ fauchte nun Yase – Yama.
 

Sakura hörte wieder ein ächzen – anscheinend war der Mann mit der knarzigen Stimme erneut auf den Boden geschubst wurden. Sie versuchte sich umzusehen, doch erkannte wieder nur verschwommene Schatten. Einige Momente geschah gar nichts, doch dann spürte sie wieder ein hässliches reißen, diesmal an ihren Beinen. Sie schrie so laut sie konnte, heulte wieder und war absolut nicht imstande sich selbst zu befreien.
 

Es drehte sich wieder alles und eine sehr große Hand drückte sich unglaublich fest um ihre vergleichbar dünnen Fußgelenke. Erst als sie kalten Beton in ihrem Rücken spürte und ihre Arme erst, wie zwei leblose Gegenstände um sie herum wirbelten, bevor sie dann zu ihrem Kopf hoch zeigten, war ihr klar, dass sie nun kopfüber an eine Wand gedrückt wurde. Nun hatte sie absolut keine Chance mehr. Die Medical schrie, hob Panisch ihre Hände, drückte sie schwach gegen kräftige Kniescheiben.
 

Abschätzend sah er sich die heulende Kunoichi an, die wohl die einzige dieses Dorfes war, die überlebt hatte. Sie schien zäh zu sein …

Dann erschallte sein böses Lachen. „Bringt sie zum Boss!“ grollte die Stimme Yase - yamas belustigt. Diese Frau … er war sich sicher, dass sie noch sehr hilfreich sein konnte. Es lag ihm im Gefühl. Die Rosahaarige wurde achtlos losgelassen und fiel wie ein nasser Sack Mehl auf den Boden auf dem sie reglos und am ende ihrer Kräfte liegen blieb.
 

Naruto… dachte sie. Kakashi – Sensei…
 

Dann wurde sie auch schon wieder hochgehoben und über eine knochige Schulter geworfen. Weg gebracht. Vom zerstörten Konoha…
 

Triumphierend sah ihnen Yase - yama hinter her. Für dieses Juwel würde er eine große Belohnung vom Boss bekommen, so versprach er sich selbst.

Er lachte leise vor sich hin. Und augenblicklich erstarb es auch schon wieder. Die Mundwinkel des Hünen zogen sich weit nach unten, bevor er sich umdrehte …
 

___
 

Mürrisch und mit dem bösesten Blick, den man je gesehen hatte, starrten zwei Augen auf die Karte des Ninja Reiches. Langsam wanderten sie von einem Land zum anderen, verharrten kurz und wanderten wieder weiter. Eine sehr große Hand hob sich zum bärtigen Kinn an und legte sich nachdenklich ab. Stumm bewegten sich die Lippen des Bärtigen, purer Wahnsinn funkelte in den glutroten Augen. Kakkazan – Anführer eines gewaltigen Heeres, Kopf eines irrsinnigen Planes, Ursprung alles Bösen. Keiner hatte finstere Gedanken, keiner war jemals so besessen davon gewesen, die Macht sämtlicher Länder zu brechen.
 

Er hatte Konoha ohne größere Schäden an seiner Armee schlicht weg überrannt. Welches Land konnte ihm denn dann schon was anhaben?

Das Land des Feuers war doch dafür bekannt – gewesen – das mächtigste von allen zu sein. Pah! Dass er nicht lachte ...
 

„BOSS!“ platzte da jemand einfach so in sein Zelt und unterbrach ihn in seinen finsteren Gedanken. „Boss wir haben Beute gemacht!“ knarrte eine Stimme. Doch Ginkgo bekam keine Antwort. Die Augen des kräftigen Mannes verharrten nun auf einem Fleck der Karte, die vor ihm auf einer Staffelei aufgebaut war. Seine Lippen wisperten leise Worte, die wohl noch nicht mal er selbst verstand. Der alte Sessel, auf dem er saß, knatterte etwas, als der Anführer sich erhob und sich aufrichtete. Kleiner als Yase - Yama, ging er mit sehr großen Schritten auf die Karte zu und lehnte einen seiner schweren Arme auf das Gestell.
 

„Boss was sollen wir mit ihr machen?“, fragte der drahtige Ginkgo. „Bringt sie zu den anderen …“ grollte die Stimme des bösen Anführers, während er schwerfällig seinen Arm in eine seiner vielen Taschen seines ledernen Mantels steckte. Erst als Ginkgo mit der leise jammernden, rosahaarigen Frau aus dem Zelt verschwunden war, zog er einen alten verrosteten Dolch aus der Tasche und rammte ihn in die Karte. Ginkgo zog die brauen hoch, bevor er wieder sein üblich schiefes Grinsen grinste. Dann verließ er das geräumige Zelt des Mannes.
 

„Unser nächstes Ziel ist Suna Gakure…“, knurrte seine Stimme. Er röchelte und hustete ein paar Mal, schüttelte mit dem Kopf. „Nein … nein“, sagte er dann und seine klang auf einmal völlig anders. „Nein! Nicht Suna! Erst das Reich des Flusses!“ zitterte die Stimme des Bosses. „Ach ...! Wir haben Konoha dem Erdboden gleichgemacht. Da kümmert mich das Reich des Wassers gar nicht …“ grollte die Stimme. „Aber das Reich des Flusses ist strategisch besser. Es liegt nicht nur näher, sondern könnte uns im Nachhinein auch gefährlich werden!“ und wieder hatte die Stimme einen alten, zerbrechlichen Klang. „RUHE!“, brüllte er da gleich wieder.

„Suna Gakure ist unser nächstes Ziel. Als Konohas verbündetes Dorf, werden sie die restlichen feigen Ratten die geflohen sind vorerst aufgenommen haben!“ raunte die dunklere von beiden Stimmen, während sie sich aggressiv umdrehte, und der einsame Mann lief im Zelt auf und ab. „Aber jeder weiß doch, dass das Wasser das Feuer schlägt. Und Konoha hatte eine der San Nins als Hokage“ zitterte das Stimmchen erbost.
 

„Konoha hat einen San Nin“ bestätigte er sich mit seiner dunklen, festen Stimme selbst. „Aber keinen Jinchūriki“ es herrschte schweigen im Zelt. Bis die einzige Person die im Zelt anwesend war, wieder anfing zu sprechen. „Suna Gakure hat den Einschwänzigen. Einen Bijuu…denkst du wir haben gegen einen Bijuu eine Chance?“ Die knarzige Stimme erhob sich wieder. „Es ist der Einschwänzige! Sei froh, dass es nicht der Neunschwänzige ist! Sei froh, dass der Neunschwänzige nicht das ganze Ausmaß seiner Macht kennt. Geschweige denn das gar nicht daran zu denken ist, wenn er es auch noch kontrollieren könnte …“
 

„Der Neunschwänzige … ist unser Gott …“, flüsterte die mächtigere Stimme von beiden. „Er ist der Dämon des Feuers, er ist der Quell unserer Kraft ...“ er röchelte. „Er wird sich uns früher oder später zeigen, er wird zu einem Teil unseres Fluches …“
 

___
 

Sacht wehte der Wind über die Ruinen Konohas. Strich um gebrochene Pfeiler und pfiff durch Ritzen und Schlaglöcher, während die untergehende Sonne durch löchrige Wände glitzerte. Kälte hatte die Macht ergriffen, hatte fauligen Gestank als Handlanger, der unangenehm stechend über schlagartig blass gewordene Haut strich.
 

Entsetzen, verzerrte Narutos Gesicht zu einer hässlichen Fratze, als er fassungslos auf seine zerstörte Heimat starrte. Sein Reisemantel bewegte sich im Wind mit, der den Staub beiseite pustete, den sein Rucksack aufgewirbelt hatte, als dieser auf von den Schultern des Ninjas gerutscht war und auf dem Boden aufgeschlagen war. Dieser Moment war einer von den vielen, die Naruto so quälend lang vorkamen und die er mit seinem Bewusstsein einfach nicht begreifen konnte. Es war auch der einzige Moment seines Lebens, in denen er es bereute, mit seinem Meister auf Trainingsreise gegangen zu sein, um aus neuen Abenteuern, neue Erfahrungen zu sammeln und neue Freunde zu finden. Aus dem Grund, weil er für seine ältesten, längsten und besten Freunde nicht da gewesen war. Er fühlte sich mies. Fast schon schuldig an dieser Tragödie.
 

Schuld daran, dass der einzige Ort, den er so oft als ‚zu Hause’ bezeichnet hatte, nicht mehr existierte. Schuld daran, dass viele seiner Freunde, die ihm so wichtig waren, tot waren. Schuld daran … an allem.
 

Dieses Gefühl war einfach unerträglich für den blonden Shinobi und er wünschte sich, dass alles anders gekommen wäre …

Es hätte schließlich in seiner Macht gestanden, diese offenbare Schlacht abzuwenden. Oder zumindest ein ganz anderes Ergebnis zu erzielen.
 

„Jiraiya Sensei…“ kratzte seine Stimme wie betäubt zu seinem alten Sensei, der nicht minder erschrocken neben ihm stand. Das alles hatte er nie gewollt. Er verstand es einfach nicht. „Was …?“ , fragte er entsetzt. Doch auch dem San Nin, war es nicht möglich zu antworten. Schweigend und außerstande sich zu regen, starrte er mit seinem jungen Schüler auf das Schauspiel aus Kälte und den Lichtreflexionen von geschliffenem Metall. Das etwas Licht von der sich ihrem Ende neigenden Sonne einfing über ihre Gesichter huschte. Als sich eine geschwungene Klinge eine Kehle durchtrennte, als würde sie durch Butter gleiten und einen kahl geschorenen Kopf von Hals vom restlichen Körper trennte.
 

Die erstaunten Augen Yase - Yamas waren weit aufgerissen und erstarrt, als das Haupt des Kriegers auf die besiegten Trümmer Konohas prallte und ein paar wenige Zentimeter wegrollte, bevor er reglos liegen blieb. Nur wenige Sekunden später wurde der Kopf vom eigenen Blut erst besprenkelt, dann fast völlig bedeckt, als es aus der sauber getrennten Arterie spritzte.
 

Es hatte etwas von Satisfaktion. Doch nicht für die toten Krieger Konohas, nicht für die Überlebenden, auch nicht für Naruto oder seinen Sensei. Ganz besonders nicht, für den Schwarzhaarigen Uchiha, der den kahl geschorenen Krieger ohne irgendeine Regung im Gesicht enthauptet hatte. Und den die ganze momentane Realität anscheinend genau so wenig interessierte wie alles andere, das neben dem Punkten seines Rache – Planes noch bestand hatte.
 

„Sasuke…“, flüsterte die grollende Stimme Narutos, der seinen Kopf gesenkt hatte, als er realisiert hatte, was es überhaupt bedeutete, das Sasuke einfach so im gebrochenen Konoha stand und gerade mal so einen fremden Mann köpfte.
 

Wie unter Strom gesetzt, zerzausten sich die Haare des blonden. Seine Fingernägel bildeten sich zu spitzen Krallen, als er wieder aufsah, waren seine Zähne spitz und gebleckt. Seine sonst so wunderschönen blauen Augen waren feuerrot.
 

„Sasuke…“, raunte er noch einmal. Naruto bekam nur noch mit, wie dieser langsam seinen Kopf zu ihm drehte ...
 

-
 

Dann holte ihn die Schwärze seines Unterbewusstseins ein.

Ein teuflisches Lachen erschallte in seinen Ohren.

Als der blonde Ninja mit einem müden Ausdruck die Augen wieder aufschlug, sah er sich von zahllosen Gängen umzingelt, die immer in eine andere Dunkelheit führten. Über sich sah er auch nichts anderes als endlose Schwärze. Nur vor sich erkannte er ein riesiges Tor. Viel mehr einen Käfig, der wohl unvorstellbar Großes in seinem inneren verbergen musste, wenn die Gitterstäbe so gewaltig waren.

Eine riesige kalte, aber fuchsrote Schnauze schob sich wie ein Geist durch die mächtigen Gitterstäbe des Tores, so als wären sie bloß ein Hologramm.
 

Hämisch war das Grinsen des Kyuubi, als er eitel und fast schon manisch von oben herab auf den Blonden sah.

„Soso“ etwas Überraschung und jede Menge Schadenfreude war aus der Stimme des Neunschwänzigen zu hören. „Nach all der Zeit deiner sturen Abstinenz hatte ich doch wirklich gedacht, dass du dich nicht mehr auf meine Kraft verlässt …“ hallte seine dunkle Stimme in den unendlich vielen düsteren Gängen des Unterbewusstseins um her. Als der Shinobi langsam auf den großen Fuchs zu marschierte und schließlich an ihm vorbei durch die dicken Gitterstäbe ging, die den Neunschwänzigen bannten. Narutos Augen waren leer gewesen, bevor die Finsternis in verschluckte. Und sehr, sehr willenlos.
 

Noch einmal erklang das Böse lachen des Kyubis…
 

-
 

Mit einem Mal, war ragte schon der vierte Schwanz hervor. Jiraiya hätte damit rechnen sollen. Darum schallte er sich auch einen Idioten, als er das böse knurren aus der Kehle seines Schülers hörte. „Nein, Naruto!“, rief der weißhaarige San Nin. Doch es war schon zu spät. Selbst für den Bannzettel, den der alte Sensei aus seiner Tasche zückte.

Alles war zu spät.
 

Eine unglaubliche Kraft entwickelte sich, kündigte sich mit einer mächtigen Druckwelle an, die Jiraiya wegfegte wie trockenes Laub. Jetzt, wo auch Naruto gestärkt und weit aus Erfahrener von seiner Trainingsreise heimgekommen war und entsetzt vor den Trümmern seines Zuhauses gestanden hatte, war er wieder ein Stück gefährlicher geworden, wenn er von diesem Fluch heimgesucht wurde. Er war wieder ein Stück unbesiegbarer geworden. Nur das dies in diesem Fall, keinesfalls im Sinne seines Meisters stand.

Das war nie geplant gewesen.
 

Gruselig war die Gestalt, die weder Mensch noch Jinchūriki war. Nüstern schnaubten, sogen Luft wieder ein und irrten erst einmal ziellos über den Boden, bis sie an einer Stelle stehen blieben und immer schneller schnüffelten. Der Bijuu brüllte wütend auf. Rotes Chakra sammelte sich um ihn wie eine dicke Schicht aus Feuer, angestachelt von wilder Wut.
 

Bäume krachten unter seiner Geschwindigkeit, Naruto – oder eher das, was aus ihm geworden war, weil er gerade weder Mensch noch Bijuu war, walzte alles platt, was sich ihm in den Weg stellte und verschwand stur der Fährte folgend, die er gefunden hatte.
 

___
 

Stöhnend rieb sich der weißhaarige seinen Kopf, als er sich aufrappelte. Schüttelte sich kurz und sah sich um. Er hatte vom ersten Augenblick an nicht erwartet, das Naruto seine Gefühle unter Kontrolle hatte, als sein Schüler und er nach ihrer Heimkehr gesehen hatten, was mit Konoha geschehen war. Ihm selbst, war es trotz aller Erfahrung niemals Gefühle im Angesicht des Feindes oder anderer Desaster, die dem gleichkamen zu zeigen, nicht möglich gewesen sein Entsetzen zu verbergen.
 

Ächzend sah er seinem Schüler und der strikten Linie an Verwüstung durch den Wald, die er hinter sich hergezogen hatte, hinter her.

Der San Nin seufzte schwer, und während ihm sein Herz in die Füße sank, schüttelte er traurig seinen Kopf. Er sah sich um und erkannte den jungen Uchiha.
 

„Du wirst mir nicht helfen …“ sagte Jiraiya San Nin mehr als Feststellung als bitte zum stillen Uchiha, der schweigend neben ihn getreten war. Ein kurzes Augenrollen zu Jiraiya, bestätigte dies. Nein. Der junge Uchiha hatte seine eigenen Pläne.
 

Jiraiyas Mundwinkel zogen sich weit nach unten, keinen Augenblick später, war er wieder alleine.
 

Und das erste Mal wusste er trotz all seiner Erfahrungen, nicht was er machen sollte …
 

___
 

Noch vor wenigen Augenblicken hätte man nicht geglaubt, dass so ein dicht gewachsener Wald wie dieser, schnell vernichtet werden könnte. Doch huschte eine unglaublich schnelle, rote Gestalt an gestandenen Bäumen vorbei, waren sie schon im nächsten Augenblick zu Staub zerfallen. Wirbelten ein paar Sekunden später auf, mit dem Wind, der den wütenden Kyuubi zwar versuchte einzuholen, es aber einfach nicht schaffte.
 

Also zog Naruto – außer sich vor Zorn und fernab jeder Vernunft – eine Spur der Verwüstung und des Chaos hinter sich her. Nichts blieb von bestand, alles verbrannte. Der Boden, auf dem er lief, trocknete sofort aus. Büsche und Hecken beugten sich ohne Chance dem roten Feuer, das er mit sich zu ziehen schien.
 

Tobend brüllte er vor sich her, brach mit roher Gewalt in das ruhige Lager der Feinde. Mit dem Überraschungseffekt auf der Seite erhellte er die Dunkelheit der Nacht. Der Jenigen, die Konoha zerstört hatten, dessen Geruch zwar größten Teils vom Regen weggewaschen worden war. Doch für den Kyuubi war die Spur noch genau so frisch wie zu dem Zeitpunkt, als die Feinde vor den Toren Konohas Stellung bezogen hatten und das Unheil somit seinen Anfang genommen hatte. Sie stach gerade zu in seine empfindliche Nase, ganz so, als ob die dunklen Krieger sie gerade erst zum ersten Angriff angezogen hätten …
 

Und wieder brach Chaos aus. Männer stürmten aus ihren Zelten, mehr oder weniger bewaffnet. Manche schrien. Aus Angst oder aus Kampfeslust. Einige waren sogar so töricht und liefen mit Speeren und Armbrüsten auf das rote Monster zu. Mussten allerdings gleich erfahren, dass dies keine sonderlich gute Idee gewesen war. Wenn die einen nicht sofort wieder weggeschleudert wurden, bezahlten die anderen dafür mit dem Leben, weil sie einfach schlichtweg verbrannten, während sich langsam aber sicher der fünfte Schweif bildete …
 

Endlich hatten das kriegerische Heer die größeren Kampfesgeräte bereit. Steinschleudern wurden benutzt und große Steine flogen auf den wütenden Fuchs - Dämon zu. Allerdings hatte auch dies wenig Effekt. Denn die Felsbrocken prallten am roten Chakra des Fuchsdämons wie Fruchtfliegen an einem Fliegennetz ab und wurden in alle möglichen Richtungen davon geschleudert. Mit großer Wucht schlugen sie auf die Erde ein, gruben tiefe furchen, zerstörten Zelte oder schlugen Männer im besten falle ohnmächtig.
 

So auch der Wachposten, der angespannt vor dem Eisenkäfig stand, der einige Frauen in seinem inneren gefangen hielt und mindestens genau so entsetzt auf den Jinchuuriki gestarrt hatte, wie Sakura oder Hinata. Im ersten Augenblick hatten beide Schlucken müssen. „Vier ...“, hatte Hinata gehaucht. Die Medical Nin an ihrer Seite hatte es genau gehört, genau so wie den erschrockenen Unterton ihrer tonlosen Stimme.
 

Vier Schweife.

Alle die mehr mit Naruto zu tun hatten, die zu seinem Freundeskreis gehörten, dass er den Dämonen in sich noch so lange kontrollieren konnte, solange sich nur drei Schweife gebildet hatten.

Waren aber mehr als drei vorhanden – und gerade war das unübersehbar der Fall – war Naruto nur noch Körper und nicht mehr Herr über das, was der Dämon eigentlich an seiner Stelle tat.
 

Sakura schlussfolgerte daraus, das Naruto also bereits wusste, was mit Konoha geschehen war. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, was ihr bester Freund alles auf einmal empfunden haben musste, so wütend, wie die Bestie in ihm gerade mit den schreienden Wachen spielte. Er musste wohl unweigerlich vor dem unsäglichen Trauerspiel gestanden haben, das einmal das stolze Konoha gewesen war. Bevor er nach den ganzen Jahren voller Disziplin und harten Trainings, sich nie mehr auf den Neunschwänzigen verlassen zu wollen, vor Wut und Trauer alle Vernunft verloren hatte.
 

Nervös hatte der Wachmann die Situation beobachtet, bevor ihn ein aus dem nichts herbeigeflogener Felsbrocken hart an der Stirn getroffen hatte. Und nun stöhne der Mann voller Schmerzen. Bevor er bewusstlos zusammensackte, schnellten zwei Arme hastig zwischen den Gitterstäben hervor. Flink zielten zierliche Hände, die in braunen aber abgewetzten Handschuhen steckten auf den Schüsselbund, der an der Hüfte der Wache befestigt war, und entfernten ihn dort.
 

Im nächsten Augenblick war der Schlüsselbund im Inneren des Käfigs verschwunden. Klimperte fröhlich vor sich her, als hastig irgendein Schlüssel genommen wurde, um auszuprobieren, ob denn die schweren Handschellen an den Handgelenken zweier sehr heller Hände passten. Natürlich glückte nicht der erste Versuch. Doch als die Handschellen endlich aufsprangen und knirschend auf den morschen Holzboden des Käfigs fielen, wechselte der Schlüssel auch schon in die Hände, die gerade befreit worden waren.
 

„Sehr gut Hinata!“, flüsterte Sakura aufgeregt, während Hinata nun mit zusammengekniffenen Augen aufgrund der Dunkelheit, den passenden Schlüssel für Sakuras Handschellen suchte. Nach der ganzen Tragödie war dies ein kleiner Lichtblick. Ein Hoffnungsschimmer, der direkt in die Freiheit führte. „Wir müssen nach Suna, Hinata! Als der Krieg ausbrach, wurden Ino und die anderen Frauen mit den Kindern evakuiert und dort hingebracht“ meinte die Medical Nin und die Handschellen der Rosahaarigen klirrten hässlich, als sie auf dem Boden aufschlugen.
 

Sofort drehte sich die Schwarzhaarige rum und versuchte sich nun an dem alten Vorhängeschloss, das sie noch von ihrer Flucht in die Freiheit abhielt. Nervös, lies Sakura ihren Blick durch den Käfig und so auch über die anderen Frauen schweifen, die sie verängstigt ansahen. In der Zeit, in der ihre Freundin einen Schlüssel nach dem anderen ausprobierte, spürte die Medical Nin ihren eigenen, hastigen Puls an ihrem Hals klopfen. Sie überlegte scharf, obwohl sie bereits eine gewisse Entscheidung gefällt hatte. Sie zögerte kurz, in dem sie sich eine halbwegs ordentliche Taktik zu legte. Sie war nicht gut, aber wenn sie nach all dem Pech, das sie gehabt hatten, jetzt nur ein klein bisschen Glück hatten, würde es ganz sicher klappen. „Wir müssen die anderen Frauen mitnehmen. Es wird unsere Flucht zwar erheblich erschweren, aber wir können sie auch nicht hier lassen. Was meinst du Hinata?“ fragte Sakura und sah wieder zu ihrer Freundin, als auch schon das alte Gittertor wieder zurück an den Rahmen schlug. Augenblicklich fuhr ein kalter Schauer mitsamt einer ordentlichen Gänsehaut ihrem Hinterhaupt angefangen entlang über ihren Rücken. Im ersten, kurzen Moment konnte sie ihrer Freundin nur entsetzt nachschauen, wie sie aus dem Käfig sprang und Richtung Kyubi rannte.
 

„HINATA!“, brüllte Sakura und stürzte zu der Käfigtür, um sich an ihr festzuhalten und mit Kraft wieder aufzudrücken. „KOMM ZURÜCK! BIST DU LEBENSMÜDE?“ schrie die Medical ihr hinter her, während sie beobachtete wie ihre Schwarzhaarige Freundin auf den Kyubi zu lief. „HINATA!“, schrie die Rosahaarige noch mal, doch die Hyuuga drehte sich nicht mehr um. Sakura war sich sicher die Hyuga ihr Rufen gehört hatte. Doch war es der Clan Erbin wohl egal, ob sie gerade das Risiko einging, auch eine von Narutos Opfern zu werden.
 

„Verfluchte!“ fauchte sie und griff nach dem Schlüssel im rostigen Schloss. Eilig befreite sie die erste Frau direkt neben ihr. Als auch ihre Handschellen von ihren abgemagerten Handgelenken glitten, drückte sie ihr die Schlüssel in die Hand. „Hier! Befrei die andern! Dann lauft in den Wald und wartet auf uns! Wir kommen sofort nach!“ trug sie der verängstigten Frau auf und sprang gleich auch aus dem Wagen, ohne sich selbst noch mal rum zu drehen.
 

Trotz allem war Sakura stolz auf ihre Freundin. Sie zeigte den Mut, den die Medical zwar lange bei ihr entdeckt aber dennoch immer zu sehen vermisst hatte. Die Blauhaarige konnte weitaus mehr als sie sich selber zu traute, ganz besonders viel mehr, als ihr von ihrer Familie eingeredet wurde. Vielleicht war es etwas anderes, wenn Hinata sich sicher war, das keiner ihres Clans nicht irgendwie zufällig auftauchen konnte. Nur um sie wegen ihres ‚Clan unwürdigen Verhalten’, das obendrein nichts als ‚Schande’ über ihr Haus gebracht hatte, wieder in die Rolle zwang, in der die junge Erbin ihrer Meinung nach, nicht hinein wollte. Auf jeden Fall nicht nach diesen veralteten Denkweisen.

Verdammt sei der Hyuga Clan! Sakura war sich sicher, wenn dieser Clan seine verstauben ‚Das muss aber genau so sein!’ Traditionen nicht sehr bald etwas überarbeitete und Modernisierte, hatte selbst dieser Ur – Alt Clan keine Chance noch lange fortzubestehen.
 

Allerdings würde Hinata des Todes sein, wenn Sakura sich jetzt nicht beeilte. „HINATA!“, brüllte sie noch mal, doch wieder hörte ihre Freundin mit den langen Haaren nicht auf sie, da die bereits beim Kyubi angekommen war und ihn Hysterisch mit „NARUTO – KUN!“ anbrüllte. Natürlich in der verzweifelten Hoffnung, es würde etwas ändern.
 

Zu allen übel, bemerkte der Fuchsdämon die Shinobi und schien plötzlich sehr interessiert. Ein tiefes Knurren grollte aus seiner Kehle und seine vier Schwänze, schlugen nervös aus. Doch er hielt in seinem Verwüstungskampf gegen das feindliche Heer und die Felsbrocken, für einen Moment inne.
 

... ganz so, als ob ein Teil des Kyubis sie wieder erkennen würde …
 

Sakura war erstaunt. Das war ganz sicher noch nie passiert. Und war vom Fuchsdämonen selbst bestimmt auch nie so geplant gewesen. Das Herz der Haruno machte einen kleinen Hüpfer. Das bedeutete, das Naruto nach wie vor kämpfte. Also musste ihrem blonden Freund, im tiefen Inneren dieser Gestalt bewusst sein, was hier gerade vor sich ging. Es musste einfach bedeuten, das Naruto gerade um die Kontrolle kämpfte.

Und es bedeutete definitiv, das Hinata dem blonden Chaoten im aller tiefsten inneren wichtiger war, als er es selber wusste.

Ein leiser Freudens – Quietscher quetschte sich aus Sakuras Kehle, während sie immer weiter auf ihre Freundin zu rannte, um sie da wegzuziehen.
 

Wieder flogen die mittlerweile brennenden Felsbrocken umher und der rote Dämon wandte sich von Hinata ab. Wütend schlug er danach, die großen Steine zerschellten an seiner Pranke, das Feuer erlosch, das sonst so Wild auf ihnen getanzt hatte. Keinen Augenblick später rasten sie auf Hinata zu. Starr vor schreck blieb Hinata wie angewurzelt stehen und wurde schließlich unter den Steinen begraben.
 

Sakura schrie entsetzt aus dem Konzept gebracht, stolperte über ihre eigenen Beine und fiel zu Boden. Sie stöhnte, als sie sich aus dem Matsch aufrichtete. „HINATA!“, schrie sie, rappelte sich auf und sah nur noch etwas Großes mit sehr langen weißen Haaren an sich vorbei rasen. Im Augenwinkel sah sie, wie die Blauhaarige gerade so noch ausweichen konnte und sich ihrerseits zwangsläufig in den Matsch warf.
 

Mit eiserner Miene sah Jiraiya seinem Schützling in die nun recht großen weißen Augen, die wütend aufblitzten. Der Weißhaarige steckte seine Hand in die Hosentasche und wirkte für einen Moment so, als ob er zu Stein erstarrt wäre. Dann zog er langsam einen kleinen weißen Zettel heraus. „NARUTO!“, rief seine kräftige Stimme und im gleichen Moment sprang er schon hoch in die Luft gen Kyubi. Dieser sah sich wieder um, genau in die Richtung des Berg Eremiten. Zorn stierte aus den animalischen Augen und er brüllte wieder, weil er genau wusste, was nun kommen würde.
 

„Verschwinde, Neunschwänziger …“, murmelte er zu sich selbst und warf den Bann Zettel mitten auf die Stirn des Jinchūriki.
 

Die Wirkung trat sofort ein. Der Neunschwänzige brüllte erneut auf, bevor er kurz erstarrte. Rotes Chakra wirbelte um ihn herum. Immer schneller und schließlich veränderte sich die Gestalt des Dämons wieder. Die Schwänze verschwanden. Krallen und Pranken bildeten sich zurück zu kräftigen Händen. Das Fuchsgewand löste sich auf sich und übrig blieb nur noch Naruto der bewusstlos und mit einem schwachen Stöhnen zu Boden in den Dreck fiel und liegen blieb.
 

„Sakura! Schnell! Kümmere dich um Naruto, ich sehe nach unseren Freunden hier“ befahl der San Nin in einem höflichen aber aufgeregt strengen Ton und winkte die Medical Nin zu sich und Naruto herüber. „Hai …“, murmelte sie und rannte los. Vor ihrem besten Freund ließ sie sich auf die Knie fallen und verschaffte sich einen kurzen Überblick, über das was sie zu tun hatte. Sie verzog das Gesicht zu einer Grimmasse. Schnittwunden hatte er keine, nur sah er so rötlich aus, als würde er brennen und als hätte man ihm die oberste Hautschicht vom gesamten Körper gerissen. Er gab leise Geräusche von sich, zitterte am ganzen Leib, presste seine Lider aufeinander und häufig verzog er das Gesicht, während er mit den Zähnen knirschte. Sakura wurde bewusst, das der Bannzettel seine Arbeit zwar getan hatte, aber das es wohl gerade im dunkelsten inneren Narutos immer noch ein wilder Kampf um die Vorherrschaft über das Bewusstsein toben musste.
 

Sie seufzte, formte wohl gewählte Fingerzeichen und schloss die Augen. Nicht nur, damit sie sich besser auf ihre Arbeit konzentrieren konnte, sondern damit sie auch nicht mit ansehen musste, wie sehr ihr Freund litt.

Sakura merkte dennoch sehr schnell, das nach all den Kämpfen und den ganzen anderen Medizin Jutsus, die sie schon in der Schlacht um Konoha angewendet hatte, dies nun gewaltig an ihren letzten Kräften zerrte. Und sie musste sich wirklich sehr Konzentrieren um die restlichen Chakra Reserven, die sie noch hatte zu mobilisieren, um Naruto helfen zu können.
 

Irgendwann fing sie an zu schnaufen, nach Luft zu schnappen, so als ob sie sehr lange sehr schnell gelaufen wäre. Sie musste sich auch wirklich sehr zusammenreißen, um nicht die Konzentration zu verlieren.

Doch es war so schwer …
 

„Gib nicht auf Sakura Chan…“, flüsterte eine leise Stimme neben ihr. Hinter ihnen explodierten bereits die ersten Jutsus. Die heilende Shinobi drehte ihren Kopf zur Seite und erblickte ihre Freundin, die sich aus dem Steinhaufen wohl befreit hatte. „Hinata…“, sagte Sakura erstaunt und war gleichzeitig froh das ihr nichts weiter passiert war. „… geht es dir gut?“, fragte die Medical. Die Hyuuga nickte und legte ihr liebevoll eine Hand auf den Rücken. Auch sie sah geschafft aus. Doch sie schien bis auf ein paar minder blutende Wunden nichts zu haben. Zumindest nichts, was lebensbedrohlich wäre.

Die Rosahaarige Medical Nin war erleichtert, mit einem leichten Seufzen entspannte sie sich ein kleines bisschen. Hinata ging es gut und sie stand ihr bei. Mehr war im Moment nicht wichtig.
 

„Und Naruto?“, fragte nun die Clan Erbin und sah besorgt auf den jungen, blonden Mann, der immer noch vor Schmerz stöhnend zu den Knien der beiden Frauen lag.

Seine Haut war immer noch Rot, doch stellenweise breitete sich bereits eine neue Schicht Haut aus und wurde stetig größer. Sakura sah ihren Patienten wieder an.
 

„Den umständen entsprechend. Mein Chakra wird gerade dazu reichen, um seine Haut wiederherzustellen. Nicht aber um seine Schmerzen zu lindern oder ihn wieder zum Bewusstsein zu holen“ meinte die Fachfrau. „Wir müssen also sobald ich fertig bin ihn sofort hier weg bringen. Jiraiya Sama wird nachkommen. Dann können wir nur darauf hoffen, dass ein Wunder geschieht und irgendwas unsere Feinde auffällt. Mit Naruto und den Frauen wird die Flucht nach Suna nicht gerade leicht sein. Selbst mit Jiraiya Sama im Team“ sagte die Haruno. Es hatte einen sehr bitteren Beigeschmack, wenn sie daran dachte, was alles passieren könnte, wenn sie diese Flucht, die sie schaffen mussten, nicht schafften. Sie schluckte und doch war der Klos in ihrem Hals zu groß, als das er einfach so verschwand. Die Medical Nin seufzte wieder stockend und musste mit den Augenliedern schlagen, um die Tränen zu verdrängen.
 

Verdammt. Es war nicht gut jetzt über so was nachzudenken. Heulerei konnte keiner gebrauchen. Sie war eine Shinobi! Sie musste jetzt ruhig bleiben, um logisch denken zu können.

Auch wenn es ihr nach allem so schwer fiel.
 

Einen Moment herrschte Schweigen. „Es tut mir leid Sakura Chan…“ Hinatas Stimme war leise und klang sehr brüchig, so das Sakura verwundert auf sah. Dicke Tränen sammelten sich in Hinatas weißen Augen. Die zerrissene Kleidung, das dreckige Gesicht und die zerzausten Haare, nahmen ihr all das weiche und das Stolze, das sie sonst immer ausstrahlte, und gaben ihr viel mehr etwas Verzweifeltes.

Gerade im Moment beneidete Sakura ihre Freundin. Darum, dass sie weinte. Sie wusste, würde sie es tun, würde es ihr besser gehen. Doch sie wusste auch, das sie dadurch nicht nur ihre Fassung, ihre Konzentration – die sie für Naruto brauchte – als auch ihre Fähigkeit selbst in solchen Ausnahmesituationen logisch denken zu müssen und sogar zu können verlieren würde.

Andererseits gab es ihr Kraft. Wenn sie Hinata damit half, dass sie für beide stark war und die Nerven behielt, hielt das Sakura von einem Nervenzusammenbruch ab. Heulen konnte sie immer noch später.
 

„Nicht Hinata…“, sagte Sakura und versuchte ihr ein aufmunterndes Lächeln zu schenken. „Ich in deiner Situation hätte nicht anders gehandelt …“, sagte sie tröstend. Ein letzter fröhlicher Blick und die Medical sah wieder auf ihren Patienten. Neue, dünne Haut spannte sich wieder über Muskeln des durchgedrehten Kriegers, der immer noch vor Schmerzen drucksende Geräusche von sich gab, aber zumindest nicht mehr gar so viel zitterte.
 

Die Medical beendete das Jutsu und gönnte sich eine Sekunde lang eine Pause.

Sie merkte wie eine gewisse Mischung aus Kraftlosigkeit und Müdigkeit ihren Armen und den Beinen hinauf kroch und langsam im ganzen Körper ausbreitete. Dazu kam auch noch das Gefühl, was sie unter ein paar anderen gar nicht mochte. Dieses Gefühl, wenn absolut alle Chakra – Reserven aufgebraucht waren, war in etwa so, als ob man gar keine Knochen mehr hätte und als ob man gleichzeitig gegen schier unendliche Massen Wasser treten würde.
 

Doch sie würde nicht aufgeben. Solange sie noch ihr Stirnband trug, war sie immer noch eine der wenigen, die trotz zerstörter Mauern aus dem mächtigsten Dorf des Feuerlandes kam. Und so lange würde auch immer noch das Feuer in ihr brennen. Es würde sie antreiben, immer weiter zu machen.

„Auf geht’s Hinata… Helf mir …“ sprach die Rosahaarige und richtete unter Mühen den schweren Oberkörper des Ninjas auf.

Ächzend schulterten sie den blonden aber bewusstlosen Menschen und stemmten ihn in die Höhe.

Einen Moment mussten sie stehen bleiben nur um nicht direkt wieder unter Narutos Gewicht zusammenzusacken.

Besorgt sah Hinata rüber zu Sakura. Schnell atmend schien sie wohl am Ende ihrer Kräfte. Die Hyuuga bewunderte sie dafür, dass sie sich nach allem trotzdem noch auf den Beinen hielt.

Es erinnerte sie an Naruto. Er hätte jetzt genau so gehandelt. Das wusste sie.
 

Es ging nur langsam voran. Durch die gesunkene Kraft Sakuras, versuchte Hinata mehr Gewicht zu sich zu ziehen. Was den Effekt hatte, dass auch ihre Kraft rasch dem Ende zu ging. Und so fühlte sich auch der Weg bis zum Waldesrand wahrscheinlich länger an, als er eigentlich war. Die Kampf Geräusche hinter ihnen nahmen nicht ab. Dumpfe Geräusche des Aufschlagen aus allen Richtungen sagte ihnen, das Gegenstände auch in alle Richtungen geschleudert wurden.
 

Im nächsten Moment knickte Sakura ein und fiel zu Boden. Gerade noch so konnte Hinata sich halten, ihr Gewicht stark zur Seite verlagern und Naruto an sich ziehen, um ihn so oben zu halten. „Sakura …“, schnaubte Hinata angestrengt. „… Sakura was ist passiert?“ presste sie zwischen ihren Zähnen hinaus, während sie die Augen zusammenkniff.
 

„Ich hab keine Kraft mehr!“ keuchte sie Rosahaarige. In Hinata zog sich alles zusammen, während sich in Windeseile Verzweiflung in ihr breitmachte. „Bitte nicht … flehte Hinata alles an, was ihr noch irgendwie halbwegs gesonnen war.

Wie sollte sie denn …?

„Geh Hinata!“ kam es von der Medical Nin. Hinata hatte damit gerechnet, das Sakura, das sagen würde. Doch sie würde nicht …! „Nein Sakura, ich kann dich nicht hier alleine lassen!“ sprach Hinata keuchend und beobachtete, während sie ihre Finger in Narutos Körper bohrte, wie ihre Freundin mühevoll zu ihr aufsah. „Aber du kannst auch nicht zwei auf einmal tragen! Geh! Wenn Jiraiya Sama mit denen fertig ist, wird er unsere Spur aufnehmen. Er wird mich finden, auflesen und mit mir nach kommen! Du musst Naruto in Sicherheit bringen! Hier darf er nicht zu Bewusstsein kommen!“ Eindringlich versuchte Sakura ihrer Freundin klar zu machen, das es wichtiger war, Naruto hier raus zu bringen. Sie hatte da die ungemütliche Vorahnung, dass auch diesmal ihr blonder Kollege, sehr wichtig für den Ausgang dieses Krieges war. „Hinata! Du kennst Naruto doch! Wenn er sieht, was hier passiert ist! Wenn ihm bewusst wird, dass der Kyubi wieder die Kontrolle hatte …“ ächzte sie. Sie hoffte, das Hinata verstand, worum es ihr ging. Sie selbst war gerade nur ein Hindernis. „GEH!“, rief sie. „Beschütze Naruto…“, raunte sie ihr sehr Müde zu und schenkte ihr ein schwaches, aber aufmunterndes und antreibendes Lächeln.
 

Widerwillig und mit einem schlechten Gewissen, schenkte Hinata ihr einen zutiefst entschuldigenden Blick. Dann schleppte sie den Blonden in den Wald hinein.
 

Sakura beobachtete die beiden so lange, bis sie die beiden nicht mehr sehen konnte, und sackte dann in sich zusammen, blieb fast schon schläfrig für ein paar Minuten lang auf dem Rücken liegen.

Bis es ihr sehr warm wurde. Zu warm. Zu warm als das es ‚bloß’ Fieber sein konnte. Sie spürte unerträgliche Wärme. Hitze … ihr wurde auf einmal so heiß … von außen.

Ungewöhnlicherweise erhellte sich die Nacht ein klein wenig. Langsam sah sie hoch zum Himmelszelt. Entdeckte aber nicht nur die Sterne, sondern im Augenwinkel auch eine merkwürdige Gestalt, die sie nicht ganz erkennen konnte. Die Shinobi drehte müde den Kopf, damit sie mehr sehen konnte. Die Figur blieb für einen Moment stehen, sah mit Rot - orangefarbenen Augen kurz zu ihr runter. Rote Linien zogen sich über sein Gesicht, glühten hell und hoben sich von der ganzen Dunkelheit seines Gesichtes ab. Dann ging sie weiter. „Hab ich es dir nicht gesagt … Der Feuer Dämon … wird sich uns Zeigen!“ sagte eine eisige Stimme. So kalt, dass sich eine weitere Gänsehaut bei Sakura bildete. „Jaja … du hast es gesagt. Und was hast du nun vor?“ fragte dann eine zweite Stimme genervt. Aber Sakura konnte keine zweite Person erkennen. „Der Feuer Dämon ist unser Gott … es obliegt seiner Entscheidung …“ grollte wieder die erste dunkle Stimme. „Pah! ‚Es obliegt seiner Entscheidung’ …“ äffte die zweite zittrige Stimme die Erste dunkle nach. „Sicher. Ich bin trotzdem immer noch dafür, dass wir uns erst um das Land des Flusses kümmern …“ die Stimmen diskutierten weiter, wurden stetig immer leiser und erstarben schließlich, als sie auf den Wald zu gingen. Hinata und Naruto folgend …
 

„Nein …“, murmelte Sakura und versuchte sich wieder aufzurichten. Sie wusste nicht, was ‚es’ war, doch es roch nur so nach Boshaftigkeit. Es durfte die beiden nicht finden.

Alles schrie in ihr. Aus Protest, weil sie nicht mehr konnte. Doch dieses ‚etwas’ war im Moment eine zu große Gefahr für den ohnmächtigen Naruto und die aufgebrachte Hinata, als das sie eine Chance gegen hatten. Es musste einfach gehen!
 

Es dauerte sehr lange, doch Sakura schaffte es sich wieder aufzurichten, als sie saß, musste sie mit tiefen Atemzügen erst mal nach Luft schnappen. Es gefiel ihr aufgrund der Lage der Situation nicht, das sie einfach etwas brauchte, bis sie auch nur daran denken konnte, sich in einen sehr wackeligen Stand zu quälen. Sie atmete schwer, richtete ihr stolzes Haupt in die Höhe und sah sich urplötzlich von dunklen Gestalten umzingelt. Etwas verunsichert im ersten Moment, erinnerte sie sich an das Feuer von Konoha, auf das sie vor wenigen Minuten noch geschworen hatte. Auch wenn ihr Dorf zerstört war, sie war es nicht. Solange sie wusste, dass es noch andere Überlebende wie Hinata gab und dass sie nicht die einzige überlebende war, würde sie kämpfen. Damit sammelte sie neue Kraft und begab sich schwer atmend in Verteidigungsposition.
 

Mit Schwertern, Kunais und Shuriken bewaffnet, sahen all die Jenigen, die sich im Kreis um sie aufgestellt hatten nicht nur bedrohlich, sondern auch übermächtig aus. Die junge Frau, das ihre Chancen, hier zwar lebend rauszukommen nicht all zu klein waren, aber das sie dann auch noch freikommen würde, war absolut unrealistisch. Sie nahm tief Luft und straffte sich. So gut sie das eben gerade noch konnte. Sie wahrte den Schein und ließ sich nicht einschüchtern. Tsunade war nicht umsonst ihre Sensei gewesen.

NEIN! Sagte sie in Gedanken hart zu sich selber. Sie musste und sie würde jetzt stark sein! Sie würde ihrer Meisterin alle Ehre machen. Sie würde Kämpfen!

Doch beim Gedanken an ihre verstorbene Meisterin schnürte es ihr wieder die Kehle zu und sie rang wieder mit den Tränen. Ein Stich fuhr ihr durchs Herz und alle Glieder. Sakura ergab sich diesem Moment der Schwäche. Auch wenn sie es besser wusste. Sie durfte niemals Emotionen zeigen. Doch sie brauchte diesen Moment. Allerdings war es auch der unvorsichtige Moment der Medical gewesen, den die kampferfahrenen Gegner, erkannt und sofort ausgenutzten.
 

Einer der Schergen trat zügig hervor und packte die Kampfbereite aber komplett wehrlose Kunoichi. Zeigte seine glitzernden Zähne und umklammerte mit seinen Händen ihre Oberarme. Ein knarziges Lachen kam aus seiner Kehle und keinen Moment später flog etwas sehr keines, Staubartiges aus seinem Mund, direkt in Sakuras Gesicht.
 

Sie hustete trocken und war sich sicher, diesen Geruch schon öfter beim Herstellen von Betäubungsmitteln gerochen zu haben. Sofort drehte sich alles, was unweigerlich erst Schwindel und somit auch ziemlich direkt als weitere Folge hämmernde Kopfschmerzen mit sich zog. Doch immer noch gab die Rosahaarige nicht klein bei, schwach zuckten ihre Finger und Arme, die sich eigentlich wieder zur Faust ballen und anheben wollten. Was allerdings nicht gelang, da Sakura gar keine Gewalt mehr über ihren Körper hatte. Mit einem Stöhnen gaben ihre Beine nach und sie ließ sich kraftlos in das – was auch immer es war – nach hinten einsinken, was sie anscheinend stützte. „Ihr verfluchten Monster…“, hauchte sie ihrem Gegner ins Gesicht, der sich grinsend über sie aufgebaut hatte. Doch dieser fing wieder an, gackernd zu lachen.
 

„Da haben wir wieder die Erste. Nana! Einfach so auszubrechen? Macht man denn so was?“ Ginkgo schien sich trotz allem, sich die Laune nicht verderben zu lassen.

Sakura schnappte wieder nach Luft. Ihre Augen konnte sie offen behalten. Auch wenn sie das Gefühl hatte, das sich beide ganz unabhängig voneinander in verschiedene Richtungen drehten. Wodurch ihr wieder noch schwindeliger wurde und das Bedürfnis hatte, sich zu übergeben.

Aber sie gab immer noch nicht auf und zog ihre Brauen zusammen. „Mistkerl …“, hauchte sie mit allem Abscheu, den sie aufbringen konnte. Zumindest sollte dies zeigen, das sie Zäher war, als angenommen wurde.
 

Ginkgo lachte wieder. Stieß sie dann von sich auf den Boden. Bevor sie wieder da zu landen drohte, wo sie schon vor ein paar wenigen Minuten gelegen hatte.

Bevor sie aufschlug, wurde sie abgefangen.
 

Ein kräftiger Arm und eine starke Brust fingen sie sanft ab. Und von der Wärme her, die sie ausstrahlte, schätzte sie dass es Jiraiya war.

Aber irgendwas war anders. Irgendwas war da, was nicht passte. Was nicht zu Jiraiya passte. Sie schätzte sich in Sicherheit. Denn wer auch immer sie abgefangen hatte, hatte dies nicht einfach nur so getan, sondern um sie zu beschützen. Sonst würde das Ganze auch keinen Sinn ergeben. Doch wer konnte es sein.

Es war definitiv nicht Jiraiya. Jiraiya roch ganz anders. Jiraiya löste auch ganz bestimmt nicht dieses Kribbeln in ihrem ganzen Körper aus. Und Jiraiya kämpfte auch normalerweise nicht mit einem Schwert. Denn das war es, was sie letztendlich total verwirrte.

Doch dieser Geruch … erinnerte sie an etwas. An etwas aus ihrer Vergangenheit …
 

„Nanu?“, fragte Ginkgo. „Wer bist denn du?“

Doch er bekam keine Antwort. Ein paar Augenblicke zog keine Stille aber Ruhe durch die ungewöhnliche Gruppierung. Bis Ginkgo wieder das Wort ergriff. „Kannst du nicht reden?“, fragte seine knarrende Stimme.
 

„Verschwindet …“ eine raue Stimme antwortete dann doch. Es war aber auch das Einzige, was diese dunkle Stimme sagte.

Und Sakura wurde von einer Flutwelle merkwürdiger Aufregung überschwemmt. Es schien gar unerträglich gleichzeitig Aufregung und dieses Kribbeln zu spüren, das sie an etwas Vergangenes erinnerte, was ihr so wichtig war … immer noch schien. Sodass Ginkgos grelles Lachen ganz weit in den Hintergrund rückte und sich schließlich ganz aus blendete …
 

Sie wollte nicht wieder schwach sein. Nicht hier. Wenn er dabei war …
 

Erst sah sie hoch zu Ginkgo, sah seine Schergen im Hintergrund die mit gezückten Waffen auf sie zu stürzten. Sah schließlich hoch zu dem, der sie aufgefangen hatte, und sah ihre Befürchtung bestätigt. Sie kannte diese Gesichtskonturen. Sie kannte diese Augen, die so wahnsinnig Tief schienen … und eine so unendliche leere wieder spiegelten.
 

Kurz bevor Ginkgo und seine Schergen sich auf sie stürzen konnten, aktivierte sich Sasukes Junin und die Fluchmale zogen sich über seinen ganzen Körper. Verbanden sich und färbten die Haut des Uchihas grau.
 

Genau in dem Moment, in dem Sasuke seine dunkeln Flügel ausbreitete löste sich der Knoten von Sakuras Stirnband. Als der Krieger mit Sakura hoch in die Lüfte sauste, fiel es zu Boden, schlug auf und blieb im Matsch liegen …
 

___
 

Selbst Jiraiya brauchte einen Moment, indem er sich mit seinen Händen auf seinen Knien aufstütze, um wieder zur Puste zu kommen.
 

Er beruhigte sich und sah dann gefasst runter zu Hinata und Naruto. Der Kopf des immer noch bewusstlosen Naruto, hatte sie auf ihrem Schoß gebettet. Sie wusste nicht ob das Versteck, dass sie gefunden hatte, sicher war, aber es war besser als gar nichts. Und solange sie keine großen, lauten Geräusche machen würden, würden sie nicht entdeckt. Hoffte sie. Am Rande ihrer Fassung.
 

„Wie geht es ihm?“, fragte er besorgt und kniete sich ächzend zu der Hyuga und seinem Schüler. Viel konnte sie ihm nicht sagen. Da sich Narutos zustand nicht sonderlich geändert hatte. Er machte keine Geräusche mehr. Aber immer noch verzog er mitleidserregend voller Schmerz sein Gesicht. „Sakura meinte, dass sie zwar seine Haut hatte wieder herstellen können. Schmerzen würde er aber dennoch haben. Sein Bewusstsein würde wohl auch noch eine Weile nicht wieder bekommen …“ erklärte sie.
 

Der Berg Eremit nickte verstehend und schwieg mit ihr eine Weile, in der er scharf nachdachte. „Jiraiya Sama“, wurde er dann von Hinata unterbrochen. „Wo ist Sakura - Chan?“, fragte die Hyuuga und wartete nervös und besorgt auf eine Antwort.
 

Jiraiya stockte. „Ich dachte sie wäre mit dir gegangen?“ der Eremit ahnte Schlimmes. „Nein Jiraiya Sama. Sie sagte Ihr würdet sie sicher finden und sie mitbringen …“ der alte Mann erkannte Sorge und ein überaus schlechtes Gewissen auf den Zügen der Hyuga.

„Ich würde Sie mitbringen? Ich hab sie auf meinen Weg hier hin nicht gesehen! Und sie wäre mir sicher aufgefallen!“ versicherte der Berg – Eremit.
 

Angst schlich nun auf die Mimik der jungen Frau. „Wo ist Sakura Chan dann?“, fragte die Schwarzhaarige Hyuuga.

Verloren

Diese Frage schlug ein, wie eine Bombe. Entsetzt starrten sich Hinata und der Bergeremit an. „Ich …“ sprachlos, rang der San Nin nach Worten. Es glich einer Tragödie, als den beiden bewusst wurde, was es bedeuten konnte, das Jiraiya Sakura nicht gefunden hatte, weil er sie nicht gesehen hatte. Oder weil sie gar nicht erst da gewesen war.

Beklommen konnte er sich nur schwer am Riemen reißen, er wusste aber, dass es nun unerlässlich war, klare Gedanken zu fassen. Er zog seine Brauen zusammen und starrte auf den Boden. Hinata beobachtete ihn angespannt und wagte es nicht, auch nur einen Laut von sich zu geben, während sie Naruto abwesend, beruhigend über den Kopf strich. Tatsächlich bewirkte dies, es er ein kleines bisschen weniger verkrampft aussah.

Tief in Gedanken versunken, zog Jiraiya alle Fakten in Betracht, die er hatte, und versuchte daraus für alle die nächsten, logischsten Schritte auf die Beine zu stellen.
 

Dass er Sakura nicht gesehen hatte, bedeutete nicht zwangsläufig, dass sie wieder zurück in die Hände gefallen war, aus denen sie sich wohl selbst befreit hatte. Also bestanden die Möglichkeiten, dass sie gerettet worden war – von wem auch immer – oder das sie sich selbst irgendwohin hatte schleppen können und er hatte sie einfach schlichtweg übersehen.
 

Möglich das er sie übersehen hatte. Möglich war auch, dass sie vor lauter Kraftverlust letztendlich das Bewusstsein verloren hatte und nun unsichtbar in einem Gebüsch drin lag.

Wenn es so war, hatte sie verdammt viel Glück gehabt. Sollte sie noch ein bisschen mehr Glück haben, würde sie auch erst wieder zur Besinnung kommen, wenn dieses Kriegsheer schon längst weiter gezogen war oder sie hatte dann wieder so viel Kraft, das sie sich unbemerkt davon machen konnte.
 

Obwohl er nicht glaubte, dass wenn sie so am Ende ihrer Kräfte war, das sie sich irgendwohin hatte schleppen können.

Was also nur noch die Möglichkeiten auf den Plan rief – das sie entweder gerettet oder wieder gefunden wurde, von diesem neuen Feind.
 

Der Eremit wusste im Moment auch nicht, was ihm lieber war. Er konnte sich keinen möglichen Retter vorstellen. Zumindest keinen, der auch nur irgendwie etwas mit Konoha zu tun hatte. Denn entweder waren alle in jegliche Richtungen verstreut, oder tot.

Er hatte auch keinen gesehen. Allerdings musste er zugeben, das zwischen dem Zeitpunkt, als er den Kyuubi gebannt hatte und dem Zeitpunkt, als er Hinata gefunden hatte, mehr als genug Zeit gewesen war, Sakura aufzulesen, nur um sie in Sicherheit zu bringen. Im besten Falle.
 

Wirklich im aller schlimmsten Falle, war sie wieder in Gefangenschaft. Aber dann wusste er wenigstens, wo er anfangen konnte zu suchen. Denn das musste er so oder so.
 

Er richtete sich immer noch tief in Gedanken versunken etwas auf und fasste sich nachdenklich an sein Kinn. Kurz sah er zu Hinata, die ihn angespannt und unendlich schuldbewusst ansah.
 

Hatte sie ein schlechtes Gewissen?

So sah es zumindest aus.

Aber warum?
 

Fragend sah er sie an, doch er schien sie eher damit zu verunsichern, denn sie wandte den Kopf ab.

Sie war doch bei Sakura gewesen. Das hatte er gesehen! Warum wurden sie getrennt?

Wurden sie getrennt?
 

Sein Blick glitt zum leidenden Naruto

Nein. Er kannte die Philosophie von Team 7.

Die beiden wurden nicht getrennt. Sakura hatte sie weggeschickt. Damit sie mit Naruto fliehen konnte.
 

Düster zogen sich seine Brauen zusammen.

Dieses Mädchen hatte sich zu viel von seinem Schüler abgeschaut! Er schüttelte unbewusst mit dem Kopf.
 

Dieses Mädchen musste überleben! Und nicht solche Dinger drehen! Schließlich war sie die nächste Generation, die – wie er fand – an einigen Uralten Ninja ‚Ehren’ – Kodexen etwas ändern mussten. Sonst wären Ninjas bald nur noch reine Fiktion.
 

Er stemmte seine Hände auf seine Knie und stand auf.

Damit zog er natürlich wieder die Aufmerksamkeit der Hyuga auf sich, die ihn nun ängstlich ansah. Kurz sah er ihr in die Augen und versuchte so zuversichtlich wie möglich zu schauen.

Er musste Sakura finden. Sie war zu wichtig für Konoha Gakure. Das zerstörte Dorf hinter den verbrannten Blättern …
 

Schweigen schlich einmal durch die Höhle und dann als Gänsehaut einmal Hinatas Körper auf und ab. „Ich … gehe sie Suchen. Du wartest hier, bis ich mit ihr wieder komme. Dann werden wir uns auf den Weg nach Suna Gakure machen“ meinte der weißhaarige und wandte ihr den Rücken zu.
 

„Jiraiya Sama! Wartet!“ rief Hinata gehetzt. Und weil sie alleine Angst hatte.

„Hab keine Angst. Euch wird nichts passieren. Ich bin mir absolut sicher. Und wenn da einer kommt, gibt es immer noch deine außergewöhnlichen Fähigkeiten, Menschen zu beschützen“ meinte er, mit einem Grinsen, das er ihr über seine Schulter zuwarf.

Hinata schwieg darauf hin, verunsichert und immer noch selbstzweifelnd, sah sie zu dem San Nin auf. „Vertraue dir selbst, Hinata – chan“, meinte er und verschwand. „Du kannst mehr, als dir immer eingeredet wird!“
 

„Ji…“ Hinata brach ab, weil er schon viel zu schnell aus ihrem Blickfeld verschwunden war, und starrte dem San Nin hinter her.
 

___
 

Lautlos und unsichtbar schob sich der Bergeremit durchs Unterholz. Nahe der Waldesgrenze und kurz vor dem Lager des Feindes, bemühte er sich sehr nicht erkannt zu werden. Bedacht setzte er einen Fuß vor den anderen, bis er schließlich vor einer dicken Schicht Gebüsch stand, die sich dem Wald entlang zog und wie eine Begrenzung wirkte.
 

Das Buschwerk nutzte der Weißhaarige San Nin als Tarnung. Versteckt im Gebüsch schob er vorsichtig ein paar Äste und Zweige zur Seite, damit er sich ein Bild machen konnte. Aufmerksam sah er sich um, doch es gab kein Anzeichen dafür, dass Sakura sich in näherer Umgebung aufhielt. Zumindest war sie nicht zu sehen. Deswegen vermutete er, sollte sie hier sein, würde sie wohl in einem der sporadisch errichteten Zelte sein. Auch hier wusste er nicht, ob ihm das Gefallen sollte.
 

Was es ihm nicht unbedingt leichter machte. Er wusste ja noch nicht einmal, in welchen der unzähligen Zelte sie war. Die Chancen dafür, sie hier unerkannt und unbemerkt raus zu holen zu können standen nicht gerade hoch. Wenn er dazu noch an das Glück dachte, was er in den letzten Stunden gehabt hatte. Vielleicht war seine Monatsration davon schon alleine dafür drauf gegangen, den Kyubi bannen zu können. Jiraiya duckte sich noch mehr ins Gebüsch, nicht ganz schlüssig darüber, was er nun machen sollte …
 

Schwerfälliges Stapfen, das Brechen kleiner Äste die auf dem Boden lagen und die erhitzte Diskussion zweier Stimmen, die immer näher kamen, waren nun plötzlich zu hören. Die Reflexe des Kröten Königs geboten ihn sich still zu verhalten und absolut nicht zu bewegen.

Erst als die beiden wohl auf seiner Höhe waren, bemerkte er Veränderungen an seiner Umgebung. Blätter des Buschwerks fingen Feuer und wurden ihm in rasender Geschwindigkeit sehr gefährlich.
 

„Was hast du auch erwartet. Dass er irgendwo stehen bleibt und auf uns wartet?“ fragte ein zittriges Stimmchen erbost. „Ich versteh’ das Ganze nicht. Er ist doch in den Wald gegangen. Du hast es doch auch gesehen!“ sagte daraufhin eine dunkle, kräftige Stimme.
 

Das war der Augenblick, in dem die beiden in Jiraiyas Sichtfeld kamen … oder nur der mittelgroße Hüne, der schwankend auf das Lager zu ging. Irritiert sah sich der Weißhaarige den Mann vor sich genauer an. Mit nacktem Oberkörper wankte er auf sein Lager zu. Lange, zottelige, ungepflegte, schwarze Haare fielen zwischen seine Schulterblätter. Eine kurze Hose, die ihm nur bis zu den Knien ging und anscheinend irgendwann mal etliche Nuancen heller gewesen war. Nun aber vor Dreck nur so strotzte, lenkte für einen Moment von der stark geröteten Haut ab, auf der sich feine, rote Linien gerade zu einem Punkt zurückzogen die wohl unter seinen verfilzten Haaren lag. An den Füßen trug er mächtige, schwere Schuhe, die wie es schien immer einen kleinen Bereich Erde austrockneten, auf der er lief.

Kurz bevor der große Mann in einem sehr großen Zelt verschwand, waren auch die rötlichen Linien verschwunden.
 

Jiraiya bekam seit einigen Jahren keine Gänsehaut mehr. Er hatte schon so vieles gesehen, das ihm gar nichts mehr beeindrucken konnte. Doch das, was er gerade gesehen hatte, jagte ihm nicht nur eine Gänsehaut aus böser Vorahnung heraus einmal über den gesamten Körper, sondern sorgte auch für das Unangenehme prickeln seiner Kopfhaut.

Nüchtern betrachtet schätzte er, dass dieser Krieger sicher der Anführer der Gegner war. Denn kein Zelt war so groß, wie das in das er einfach so einmarschiert war. Wenn Jiraiya also nur die letzten Züge der Macht seines Gegners gesehen hatte, wollte er nicht wissen, was geschah, wenn er richtig anfing, mit Jutsus zu arbeiten. Außerdem war da ja noch seine riesige Armee aus absolut loyalen Söldnern, Kriegern und Mördern.
 

„Verdammt seiest du, Orochimaru…“, fluchte der Bergeremit leise. Wenn das ein Überbleibsel aus der experimentier Wut des Schlängerichs war, war es ihm das deutlich missglückt …
 

Müde legte er seine Hand auf seine Augen und rieb diese, schüttelte danach den Kopf, um diesen wieder klar zu bekommen. Kopfschmerzen kündigten sich an. Wobei dem König der Kröten klar war, dass die Ursache nur die momentanen Umstände waren, von denen er sicher gerade nur ahnte, was noch alles dahinter steckte. Er seufzte tief und stützte für einen Moment sein Gesicht in seinen Händen ab. Er musste unbedingt Bericht erstatten, sobald er in Suna war. Außerdem musste er eine Lagebesprechung einberufen lassen.
 

Doch trotz allem musste er sich jetzt überlegen, wie er Sakura finden und ohne gesehen zu werden möglichst mit ihr wieder von hier verschwinden konnte.

Es dauerte ein paar Momente und ihm kam eine Idee. Sie schien ihm nicht die Beste, aber als Ablenkungsmanöver reichte sie alle mal. Jiraiya krempelte sich die Ärmel hoch und formte das erste Fingerzeichen …
 

___
 

Entmutigt und nervös sah Hinata Hyuga immer wieder zwischen dem Höhleneingang und Naruto hin und her. Der Kopf des ohnmächtigen Kämpfers lag derweil immer noch auf ihrem Schoß. Mittlerweile schien er auch so gut wie schmerzfrei.

Sie schätzte das Jiraiya schon einige Stunden unterwegs sein musste, normale Suchaktionen dauerten immer länger, das wusste sie. Aber sie wurde jede Minute aufgeregter und hoffte inständig, dass der San Nin mit Sakura bald wieder zurückkommen würde, damit sie diesen schrecklichen Ort endlich verlassen konnte. Und sie – auch wenn es nur kurz war – nicht mehr an diese fürchterliche Situation denken musste. Seufzend sah sie zum unzähligsten Male zum Höhleneingang. Doch da war immer noch nichts.
 

„Byakugan…“, flüsterte sie und sofort zogen sich dicke Adern zu ihren weißen Augen mit dem lavendelfarbenen Stich.

Doch auch hier sah sie nichts. Überall nur Bäume, Felsbrocken und Tiere.

Mit einem schwermütigen Seufzen löste sie ihr Kekkei Genkei. Sie sollte nicht weiter unnötig ihre Kraft verbrauchen. Wer weiß, wann sie sie noch brauchen würde.
 

Ein Stöhnen ließ sie zusammenzucken und sofort ängstlich nach unten sehen. Naruto regte sich. Seit Stunden war es das erste Anzeichen dafür, dass er wieder zu sich kam. Dafür war die Hyuga natürlich – wen es da auch immer oben im Himmel gab – unendlich dankbar. „Naruto…“, flüsterte sie für erleichtert, lächelte glücklich, während sie ihm sanft über den Kopf strich, und schlug sehr oft mit ihren Liedern. Nur um die Tränen die ihr in die Augen geschossen waren wegzublinzeln. Er verzog seine Mimik wieder schmerzvoll, während ein kleines Zucken durch seinen ganzen Körper ging. „Schhhh …“, hauchte Hinata, überglücklich das er sich wenigstens in irgendeiner weise regte. „Beweg dich nicht …“, meinte sie ganz leise und legte ihm beruhigend ihre Hand auf die Stirn.
 

Kurz darauf entspannten sich seine Gesichtszüge wieder. Vielleicht war ihre Hand angenehm kühl, sodass es einen beruhigenden Effekt hatte. Was auch immer es war, erleichtert atmete die Clan Erbin aus. Beobachtete weiterhin ihre große Liebe, die gerade auf ihrem Schoß wieder zu sich kam.

Dann öffnete er seine Augen. Ruhelos irrten sie kurz umher, bis sich Umrisse scharf stellten und er wohl erkannt hatte, dass er in einer ihm nicht bekannten Höhle lag. Sah dann hoch zu Hinata, erkannte allen Anschein nach zumindest diesem, verharrte kurz und es zeigte sich doch tatsächlich kleine Zeichen eines mühevollen ‚Mundwinkel nach oben ziehen’.
 

„Hinata…“ keuchte er angestrengt, bevor er seine Brauen zusammenzog, um sich besser konzentrieren zu können. „Nicht … schone deine Kräfte!“ beschwichtigend legte sie ihm ganz sachte einen Finger auf die Lippen. Trotz allem froh, das er sogar versuchte wieder zu sprechen. Fahrig glitt ihre Hand von den Lippen auf seine Wange. Er Schloss wieder für einen Moment die Augen und schien Hinatas Hand auf seinem Gesicht für angenehm zu empfinden. Genoss sie für einen Moment, öffnete dann einen Spaltbreit wieder seine azurblauen Augen. Dann sah er wieder einmal zu ihr hoch, verzog sein Gesicht wegen einer neuerlichen Schmerzenswelle, die wohl über seinen Körper lief, und verdrehte die Augen.
 

„Nicht Naruto… nicht wieder ohnmächtig werden …“, flüsterte die Kunoichi, war sich jedoch nicht sicher ob eine Ohnmacht nicht angenehmer, wenn nicht zumindest Schmerzloser für ihn wäre. Immerhin hatte er bis vorhin auch ganz ruhig auf ihrem Schoß gelegen. Abgesehen von den Schmerzen, die er gehabt hatte.
 

Ein letztes Mal fing er sich und richtete seine Augen direkt auf die Hinatas. „Hinata…“ keuchte er und sie biss sich verunsichert auf die Lippen. „Ich bin hier Naruto, ich gehe nicht weg. Ich bleibe bei dir …“ meinte sie und strich ihm mit ihrem Daumen über seine Wange.

Wieder zuckten seine Mundwinkel kurz nach oben. „Weißt du eigentlich …“, murmelte er, verdrehte die Augen, stöhne vor Schmerzen und sprach erst weiter, als er ihr wieder in die Augen sehen konnte, „… das Du verdammt hübsch bist …?!“

Der Blonde verlor wieder sein Bewusstsein und sein Kopf rollte etwas zur Seite …
 

Irritiert starrte die Weißäugige auf die Stelle, an der eben noch Narutos Augen waren.
 

„Was …?“Fragte sie, doch bekam keine Antwort mehr. Im Moment war sie komplett außer Gefecht gesetzt. Nur wegen diesen wenigen Wörtern, wusste die Hyuga erst mal nicht mehr, was sie denken sollte. Was sie fühlen sollte. Vor allem, weil so viele Gefühle auf sie einstürzten. Eine Gänsehaut gesellte sich zu Unglauben, Freude und Glück, das so herrlich kribbelte.
 

Doch plötzlich waren all diese positiven Gefühle verschunden. Ihr Kopf ruckte hoch, als sie das Schaben von Steinen hörte. Mit aktivierten Byakugan und hyperventilierend, sah sie abwesend zum Eingang der Höhle und ihr Blick fiel auf die Ankömmlinge …
 

___
 

Mit offenen Mündern und zu verblüfft, um auch nur irgendwie anzugreifen, starrten die Krieger auf die große Kröte.

Sie war auf einmal da gewesen.

Urplötzlich war sie einfach munter aus dem Wald raus gehüpft und hatte sich genau in de Mitte des freien Platzes vor dem Zeltlager niedergelassen.
 

Nun saß sie da und … blähte ihre Schallblase auf. Ein schreckliches Geräusch in einer ohrenbetäubenden Lautstärke entstand und die Krieger ließen ihre Waffen fallen, um sich die Ohren zu zuhalten. Natürlich lockte der Krach auch noch die restlichen Kämpfer aus ihren Zelten. Überhetzt stürmten sie aus ihren Zelten und starrten fast schon beeindruckt auf die riesige Kröte, die da recht fröhlich immer wieder ihre Schallblase aufblähte.
 

Dennoch wirkte sie dabei alles andere als fröhlich, sie schien sogar ziemlich sauer zu sein. Dafür bist du mir nicht nur einen großen Gefallen schuldig, Jiraiya… dachte sich der Boss aller Kröten und bemerkte als Einziger den schwachen Schleier, der von Zelt zu Zelt hüpfte, um diese zu durchsuchen.
 

Doch je mehr Zelte Jiraiya aber durchsuchte und keine Sakura darin vorfand, desto nervöser wurde er. Er war sich sicher, in dem großen Zelt konnte sie nicht sein. Große Zelte gehörten grundlegend immer zum Besitz der Heeresanführer. Und die hatten meist Besseres zu tun um sich eine äußerst schlagfertige und sehr selbstbewusste junge Frau, die sich von Männern einfach nichts sagen ließ, als Dekoration ins Zelt zu holen.
 

Darüber hinaus war er sich auch sicher, dass der Hüne in den kurzen Hosen, der eben mit sich selbst diskutierend an ihm vorbei gegangen war, der Heeresanführer war. Sicher wäre es lohnend herauszubekommen, wer er war und was dieser Kerl denn eigentlich für Fähigkeiten besaß. Ganz zu schweigen von seinen weiteren Zielen. Und ob das irgendeinem höheren – wahrscheinlich um die Herrschaft über alle Länder an sie zu reißen, wie das jeder, übermächtige Spinner vorhatte – Sinn diente. Doch momentan war das eigene, oberste Ziel seiner sich selbst auferlegten Mission Sakura zu finden, zu befreien und mit zu nehmen. In Sicherheit. Alles andere konnte man auch noch später raus finden.
 

Missmutig ließ der alte Krieger den Eingang des letzten Zeltes fallen. Mit einem entmutigten Seufzer ließ er die Schulter hängen, als er auch in hier keine Sakura gefunden hatte. Mit einem Kopfschütteln wollte er gar nicht erst an daran denken, was das heißen könnte.

Aber ihm war auch klar, dass ihm Trübsaalblasen gerade nicht wirklich weiter half. Also straffte er sich schwerfällig und überlegte sofort nächste Schritte.

Vielleicht sah er das Ganze zu pessimistisch. Immerhin konnte es auch bedeuten, dass sie gar nicht mehr im Zeltlager war. Wenn dem so war, lief sie wenigstens nicht Gefahr, dass einer der Krieger aus einer ‚Laune’ heraus über sie herfiel. Gut, er glaubte nicht, dass sie sich nicht selbst verteidigen konnte – wenn er da an Tsunade Hime dachte. Sakura war ja schließlich nicht umsonst ihre beste Schülerin. Das hatte schließlich sehr viel zu bedeuten.

Apropos Tsunade, wenn sie in Suna waren – und der Bergeremit schätzte das Tsunade sich momentan dort aufhielt – musste er unbedingt mit ihr über das Reden, was er gesehen hatte. Vielleicht wusste sie ja etwas über mittelgroße Heeresanführer, die hin und wieder mal glühende Linien auf dem ganzen Körper hatten …

Allerdings hatte diese Situation, die er nicht ganz einschätzen konnte, einen bitteren Beigeschmack. Wenn er nur daran dachte, dass sie vielleicht doch hier sein konnte und er sie einfach nur übersehen hatte … nein. Er war zwar der berühmteste Autor absolut anrüchiger Romane, aber wenn die Lage so ernst war, war das Selbst ihm zu wieder …
 

„EINDRINGLING!“, kreischte eine ziemlich junge Stimme, die den Eremiten erst erschrocken zusammen Zucken und sich dann selbst verfluchen ließ. Er war ein Idiot! Jiraiya schimpfte sich selber, als er urplötzlich mit dieser Warnung einen Medizinball großen Klos aus Wut über sich selber, Angst und Besorgnis in seiner Magengegend spürte. Er schluckte schwer. Als erfahrener Ninja war es ein Skandal, dass er einfach so schwer nachdenkend da gestanden hatte. Inmitten des Hauptquartiers des Feindes. Das hätte ihm nicht passieren dürfen! Sofort machte sich der Weißhaarige bereit, angegriffen zu werden. Angespannt begab er sich in Verteidigungsposition. Er sah zur Seite und erkannte einen recht jungen Krieger, der den ersten Eindruck machte, als hätte er mehr Angst vor Jiraiya, als vor allem anderem. Etwas beruhigt, da er vermutete, dass er vor dem jungen Krieger, der zitternd in seiner ihm viel zu großen Rüstung vor ihm stand, nicht all zu viel zu befürchten hatte.
 

Alleine schon die Haltung des jungen Mannes, der wohl gerade erst knapp aus der Pubertät draußen war, verriet dem Erfahrenen, das er kein Ninja war. Jiraiya vermutete, dass er einfach rekrutiert worden war, ohne dass er eine Wahl gehabt hätte. Der junge hatte wahrscheinlich Glück dass er das Kunai das er zitternd auf ihn gerichtet hielt, richtig rum hielt. Er machte beim besten Willen nicht den Eindruck, das er viel von dem Verstand, wozu er abkommandiert worden war.

Außer Angst und Panik sah er nichts anderes in den weit aufgerissenen Augen des kleinen. Deswegen beschloss der ältere, ihn laufen zu lassen. Im Prinzip konnte er nichts dafür. Und der Eremit war sich sicher, dass dieser im Grunde nicht wollte, was er da gerade machte. Oder machen musste.
 

Dennoch musste er jetzt überlegen was er tat. Denn aufgrund des Warnrufes, waren schnell einige Krieger an Ort und Stelle. Krieger, die erfahrener waren, als die zitternde Gestalt in der alten, abgenutzten Rüstung. Es waren zu Jiraiyas missfallen eben jene Kämpfer dieses Heeres, die weit aus weniger Angst vor dem alten, kauzigen Bergeremiten hatten und auch um einiges Gefährlicher schienen als der junge Soldat neben ihm.
 

„Verdammt …“, murmelte er und sprang hoch in die Luft. Flucht war nun der einzige Weg, er musste schließlich möglichst an einem Stück bleiben. Der San Nin landete erst weit vor der ersten Zeltreihe. Kurz vor Gamabunta kam er wieder auf. Auf den Boden sah er etwas Metallenes glitzern. Jiraiya zog seine Braunen kraus, während er auf den Kröten König zu rannte, packte er es im vorbei laufen, sprang und landete gekonnt auf Gamabuntas Kopf.
 

„Ich hoffe du bist dir darüber im Klaren, das du mir nun mehr als einen großen Gefallen schuldest, Jiraiya“ sprach der Krötenboss, an dem Kunais und Shuriken einfach abprallten. Schwerfällig ändere er seine Richtung und drückte sich ab. In Sekundenschnelle befand er sich praktisch in der Schwebe über dem Wald und war im nächsten Augenblick schon mehrere Kilometer verschwunden. Beim Landen walzte er etliche Bäume platt. Sekundenspäter verschwand er in einer riesigen Rauchwolke.
 

Schließlich sollte es der Gegner bei der Verfolgung nicht so leicht haben. Denn die Größe Gamabuntas hatte gerade den ungünstigen Nebeneffekt, das sie einfach zu unübersehbare Spurenhinterlassen würde. Das konnte der Bergeremit nicht gebrauchen, wollte er die Krieger abschütteln.
 

Aber immerhin hatte er einen Vorsprung von mehreren Kilometern. Mit einem kurzen Blick über die Schulter hoffte er, dass dies ausreichen würde, um seine Verfolger abzuschütteln.

Diese Krieger hatten nicht den Eindruck gemacht, als wären es ausgebildete Ninja gewesen. Ausgebildet waren sie aber auf jeden Fall. Was sie waren, konnte er nicht so genau sagen. Aber sie schienen eher Kraft als Schnelligkeit oder Kampftaktik trainiert haben. Frei nach dem Motto – ‚Mit großen Waffen um sich hauen und möglichst viele Gegner dabei erwischen!’

Das war ein Vorteil, der Jiraiya den Klos in seiner Magengegend etwas lockerte. Ninjas schienen eine komplettere Ausbildung zu genießen. Vielleicht war das im Nachhinein der absolute Trumpf im Ärmel!
 

Jiraiya stieß sich vom Boden ab auf den ersten dicken Ast in der Nähe und begann augenblicklich mit seiner Flucht über die Äste zu der Höhle in der sich Hinata mit seinem Schüler versteckte.

Es dauerte eine kurze Weile, bevor er sanft auf dem etwas weniger mit Bäumen bewachsenen Platz neben der Höhle landete.

Er seufzte wieder. Er überbrachte nicht gerne schlechte Nachrichten. Er war gar nicht gut in so was. Aber da keiner außer ihm da war, musste er es wohl machen. Er verzog die Mudwinkel weit nach unten. Hoffentlich würde Hinata nicht weinen, wenn er Berichtete das er Sakura nicht gefunden hatte. Er konnte nicht damit umgehen, wenn Frauen weinten. Schwermütig setzte der Bergeremit sich wieder in Bewegung und betrat die Höhle.
 

Kurze zeit später klappte ihm der Kiefer runter bis auf den Höhlenboden. All seine Sorgen waren aus seinem Kopf wie weggepustet. Dieser Umstand ließ ihn all den Schwermut und all die anderen negativen Gefühle urplötzlich vergessen.
 

Er war im Paradies …

Nein … das musste er unbedingt in seinem nächsten Roman bringen!
 

Held kehrt nach missglückter such und Rettungsaktion zum Geheimversteck zurück, in dem sich seine Schützlinge aufhielten. Bibbernd vor Angst beten diese ihn an und außerdem findet er als Belohnung für seine unzähligen Heldentaten – ein Harem an Frauen vor. Die ihn vergötterten …
 

Ein zartes „Jiraiya San“ trieb ihm die Schamesröte über die Wangenknochen. „Jaaaaaa….“ Quietschte er und flog förmlich auf die Frauen zu, die sich verängstigt an die felsige Rückwand der Höhle drängten. „Jiraiya San!“ kam es nun ernster. „Ich komme zu euch, meine süßen!“, flötete er und kam den Frauen immer näher.
 

„JIRAIYA SAN!“, schrie es nun entsetzt und von irgendwoher kam ein Stein geflogen, der treffsicher an die Schläfe des Bergeremiten donnerte und diesen für einen kurzen Moment erst mal ausschaltete. Wie ein nasser Sack fiel er auf den kalten Steinboden.

Prompt setzte er sich wieder auf in den Schneidersitz und wieder zurück in der Realität sah er sich entrüstet nach dem Steinewerfer um.
 

„Hinata“ sprach er entrüstet, da es wohl nur sie gewesen konnte, die den Stein geworfen haben konnte. Die Clan Erbin selber, sah ihn mit ganz vielen unterschiedlichen Gefühlen an. Ganz deutlich erkannte er da Entsetzen. Vermutlich über seinen ‚Tagtraum’. Natürlich sah er auch viel Angst und sorge, die die Hyuga wohl ständig zu begleiten schienen. Doch sah er da auch einen Schimmer Freude. Sah er glück in ihren weißen Augen?

Der Eremit schmunzelte innerlich.
 

Dann blickte er gleich wieder zu Naruto. „Gab es irgendeine Veränderung?“, fragte er besorgt.

„Er ist kurz aufgewacht“, meinte die Hyuga.

Jiraiya sah sie an, beobachtete, dass sie rot wurde. Ein merkwürdiges Verhalten, das er nicht wirklich einschätzen konnte. Obwohl … jeder hatte schon mit bekommen, das Hinata immer rot wurde, wenn es um Naruto ging.

Außer Naruto selbst. Natürlich.
 

„Jiraiya San“ wiederholte die Schwarzhaarige erneut, um den Bergbewohner wieder aus seinen Gedanken zu holen. „Wir müssen sie mitnehmen“ damit meinte sie die Frauen im hinteren Teil der kleinen Höhle. „Nach Suna. Alleine hier im Wald haben sie keine Chance. Hier könnten sie von wilden Tieren angefallen werden, sie wären leichte Beute. Oder im schlimmsten falle wieder entdeckt und gefangen genommen werden!“ Der Hyuga war es sehr ernst.
 

Der San Nin hob die Augenbrauen und sah überlegend zu den Frauen, die sich verunsichert aneinander drängten.
 

„Nein. Sie würden keine Chance haben. Aber unsere Flucht würde es auch unheimlich erschweren“ stellte der alte Mann nüchtern Fest. Trotz allem würden sie keine Wahl haben. Sie konnten sie nicht hier lassen! Er versank wieder in seinen Gedanken, bis ihn die Schwarzhaarige wieder unterbrach.
 

„Jiraiya San… was ist mit Sakura?“ seufzend sah er auf das Stück Metall in seiner Hand. Enttäuscht aufgrund des negativen Ausgangs seiner Mission und auch weil er es von sich selbst war. Traurig warf der alte Mann, das Stirnband Sakuras der Clan Erbin zu. „Im Lager des Feindes war sie nicht. Das gibt uns zumindest schon mal den Trost, dass sie momentan nicht unter diesen Spinnern ist. Allerdings kann ich nicht dafür bürgen, dass sie momentan nicht in Gefahr ist …“
 

___
 

Sakura murrte und schätzte die Dunkelheit in dem Zimmer, in dem sie gerade, auf einer sehr durchgelegenen Matte lag. Und Sie vergötterte die Stille, die an diesem wunderbaren Ort herrschte. Das war nach all dem unermüdlichen Kriegsgetose einfach nur noch herrlich und Sakura wusste die Stille nun zu schätzen …
 

Erst langsam und sehr mühselig arbeitete sich die Information, in den Windungen ihres Gehirns durch, das sie sich nicht selbst in dieses Zimmer begeben hatte. Dass es nicht ihr Eigenes sein konnte und das sie vor allen Dingen momentan ganz, wo anders sein sollte. Nachdem, was alles geschehen war.
 

Also öffnete sie doch einen spaltbreit eins ihrer Augen und sah sich um. Spärliche Einrichtung. Im Prinzip nur ihre Matte und ganz viel Staub. Sonst war sie alleine in diesem Raum. Sie erhob sich angestrengt auf ihre Unterarme und sah sich zerknautscht um. Im ersten Moment erkannte sie gar nichts, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Der Raum war wirklich sehr karg eingerichtet, aber nicht dreckig. Abgesehen von dem Staub. Einzig ein großer Wandschrank – in der sie noch mehr Matten vermutete. Aber auch ein kleiner Tisch der – um mehr Platz zu schaffen – in eine Ecke geschoben worden war, da er gerade nicht von Gebrauch war.
 

Unter Anstrengung setzte sie sich auf, atmete ein paar Mal tief ein und aus und erhob sich dann zur schwermütig auf ihre langen Beine.
 

Sofort wurde der Kunoichi bewusst, dass es keine so gute Idee gewesen war. Sie schwankte vor und zurück, bevor sie das Gleichgewicht verlor und tapsig nach rechts gen Wand wankte. Schwer atmend und in eben diese Richtung taumelnd, konnte sie sich gerade noch an der Wand abfangen.
 

Sakura murrte wieder, da es sie schwindelte, und schloss ihre Augen wieder, nur damit sich der Raum aufhören würde zu drehen. Nach ein paar wenigen Minuten öffnete sie ihre Jadegrünen Augen wieder und stellte fest, dass sich ihr Gleichgewichtsorgan wohl an den Lagewechsel gewöhnt haben musste. „Woah“ kam es von der Medical Nin gequält und sie drückte sich von der Wand weg. Blieb lieber noch einen Moment stehen, hielt sich immer noch an der Wand angestützt, bevor sie langsam auf die Tür des kleinen Zimmers zu marschierte.
 

Vorsichtig öffnete sie die Tür aus bemaltem Holz mit einem leisen Surren. Selbstbewusst doch gleichzeitig auch etwas verunsichert trat sie aus dem Rahmen in den Flur hinaus. Sah erst nach links dann nach rechts. Doch erblickte weder einen Menschen noch erkannte sie die Räumlichkeiten. Was ihr nicht gerade gefiel.

Sie erkannte, dass sie in einem fremden Haus war, anscheinend in einer Pension. Denn sie bezweifelte, dass sie von Spaziergängern aufgegabelt worden war, die sich rein zufällig nach dem Abendessen in der Nähe eines tobenden Kampfes noch etwas die Beine vertreten wollten.
 

Doch insgesamt wirkte das Haus recht verlassen, außerhalb ihres Zimmers, sah es nicht so aufgeräumt aus, wie in ihrem Zimmer. Scherben lagen herum, wahrscheinlich von Bilderrahmen, die erst auf dem Boden aufgeschlagen und dann zerbrochen waren. Staub lag auch auf dem Boden. Möbel lagen teils zerborsten auf dem Boden und waren nur provisorisch zur Seite geschoben worden um einen kleinen Gang, der eher einem Pfad ähnelte zu schaffen.
 

„Ahhh… Dornröschen hat sich endlich dazu entschlossen aufzustehen!“ erschrocken zuckte sie etwas zusammen uns sah neben sich auf den Boden.
 

Dort saß wohl recht gelangweilt ein weißhaariger junger Mann, mit einem breiten grinsen, das sie an das Lächeln eines Hais erinnerte. Neben ihm an der Wand lehnte ein riesiges Schwert, das ihr auch wahnsinnig bekannt vorkam.

Ein Schauer lief über ihren Rücken. Ein fremder, unheimlicher Mann hatte während sie geschlafen hatte vor der Tür ihres Zimmers gesessen und ganz augenscheinlich auf sie gewartet …

Was für ein Spinner …
 

Sakura sagte darauf hin nichts, machte einen großen Boden um ihn herum und ging weiter dem Flur entlang. Der weißhaarige schlaksige Mann folgte ihr nicht, sondern stand auf und ging in eine ganz andere Richtung davon. Gelangweilt murmelte er so was wie „… Tze! Frauen!“ während er sein Schwert schulterte.
 

Während sie sich vorsichtig in der augenscheinlichen Pension umsah, kam die Rosahaarige wieder ins Grübeln. Wie verdammt noch mal, war sie hier hingekommen?

Sie musste sich getäuscht haben. Es konnte nicht Sasuke gewesen sein, der sie gerettet hatte, da war sie sich ganz sicher! Insgeheim freute sie sich darüber. Sehr sogar. Erleichterung durchfuhr sie. Denn das bedeutete, dass sie sich nicht schon wieder eingestehen musste, dass sie immer noch nicht mit ihm mithalten konnte.

Gleich darauf schüttelte sie mit dem Kopf.

Was hieß hier eigentlich ‚nicht mithalten können’? Sie war auf anderen Gebieten spezialisiert, bei denen der schweigsame Krieger nicht mit ihr mithalten konnte! Der sollte es noch einmal wagen! Innerlich drohte sie dem vermeintlich weit entfernen Clan Erben mit der erhobenen Faust.
 

Außerdem war der so mit seiner dämlichen Rache beschäftigt, dass er sich sicher nicht die Zeit nimmt, würde um alte Kollegen oder – wenn sie das so bezeichnen konnte – Freunde zu retten. Wut stieg in ihr auf. Nur alleine, weil sie an diesen verfluchten Dickkopf des noch verdammteren Uchihas dachte.

In dem Punkt waren er und Naruto sich wirklich verwechselbar ähnlich.

Nur das Naruto mittlerweile Erwachsener – sogar vernünftiger war als Mr. Ich – lebe – nur – noch – für – so – etwas – Sinnfreies – wie – Rache – Uchiha’. Zornig boxte sie mit ihrer Faust in ihre Handfläche. Idiot!

Und sie selbst!

Unmöglich! Wütend über sich selber schüttelte sie den Kopf. Sie hatte sich geschworen, sich nie wieder über den Uchiha aufzuregen.

Er wollte nicht auch nur irgendwie mit ihr oder Naruto in Kontakt treten. Bitte! Konnte er haben!

Sie brauchte diesen aufgeblasenen, eingebildeten Idioten nicht!
 

Mit einem Mal schreckte sie aus ihren wilden Gedanken auf und bremste an der obersten Stufe einer Treppe ab. Eine Stufe weiter unten stand eine Frau. Pinke Haare – in einem grelleren Farbton als die ihren. Sie trug eine Hornbrille und war nur sehr knapp bekleidet.

Außerdem sah sie gerade sehr kritisch und abschätzend zu ihr nach oben. Sakura gefiel diese Art von Musterung gar nicht. Sakura tat ihr missfallen mit einem Mundwinkel nach unten ziehen kund und musterte die Fremde Frau auf die gleiche Art und weise.
 

„Ich wollte gerade nach dir sehen …“, sagte sie sehr genervt. Anscheinend hatte sie überhaupt keine Lust dazu. Aber es schien wohl ihre Aufgabe zu sein. „Wie ich sehe, geht’s dir bestens. Aber du stinkst. Zum Himmel. Ich denke es wäre das Beste, wenn ich dich zum Baden mitnehme!“ sagte die Fremde. „Auch wenn das wahrscheinlich nicht viel ändern wird …“, bemerkte die Bebrillte.
 

-
 

Es war Sakura noch nie so unangenehm gewesen, mit einer anderen Frau in eine heiße Quelle Baden zu gehen. Allein die explosive Atmosphäre, lief ihr in Regelmäßigen abständen wie kaltes Wasser über den Rücken. Von Anfang an war klar gewesen, dass die Frau mit den kurzen Kleidern sie nicht mochte. Allerdings führte dies auch dazu, dass auch Sakura die mit der Brille nicht mochte. Deswegen würde sie ihr sehr misstrauisch begegnen.
 

Aber alleine wieder die Möglichkeit zu haben, ihren Körper mit angenehm heißem Wasser reinigen zu können oder ihn mit der Wärme einfach nur etwas Gutes tun zu können, hatte sie dazu gedrängt, mit der Frau die sie schweigend durch die Pension geführt hatte, ein Bad zu nehmen.

Sie hatte deswegen beschlossen, die durchgeknallte Frau im Rücken einfach komplett zu ignorieren. Seufzend und weil sie sich weggedreht hatte, lehnte sich entspannt an den Rand, der heißen Quelle. Für einen Moment schaltete sie komplett ab. Schloss die Augen und versuchte an gar nichts zu denken.

Nur für ein paar Minuten entspannen. Alles vergessen. Es würde ihr gut tun und ihr neue Kraft geben.

Sie würde nicht lange bleiben! Das schwor sie vor allem sich selber.
 

Denn sie musste schnellst möglichst wieder aufbrechen, um zurück zum feindlichen Lager zu gehen. Hinata suchen, sollte sie es nicht geschafft haben. Was sie nicht hoffte. Mit ihr nach Suna fliehen und dort um Hilfe bitten. Ino war ja auch da, sie musste unbedingt herausfinden, wie es ihr ging …
 

„Stehst du auf Sasuke?“, fragte Karin ganz unverblümt. Irritiert schlug Sakura einmal mit ihren großen Augen. Überfordert richtete sie sich langsam etwas auf und drehte sich um. Es musste ihr wohl im Gesicht stehen, das Sakura gerade nicht mit dieser Frage gerechnet hatte und auf dem Schlauch stand. „Stehst du auf Sasuke?“, fragte sie jetzt etwas genervter. Sakura brauchte etwas bevor sie diese Frage aufgenommen, verarbeitet und eine passende Antwort geben konnte. Bevor sie sprach, fiel der Medical auf, dass sie den Mund offen stehen hatte. Sie musste gerade wohl nicht gerade intelligent aussehen. Also schloss sie ihre Lippen und schüttelte mit dem Kopf. „Nein“, meinte sie erst mal etwas verwirrt. Gleich fragte sie sich, wie sie darauf kam. „Nein. Das tue ich nicht“ sagte sie und fragte sich weiter, woher sie ihn kannte. Obwohl – das war wohl die wichtigste Frage – sollte sie ihn kennen, war er hier?
 

Eine Gänsehaut lief ihr über die Arme.

Ihr Nacken begann unangenehm zu kribbeln, als ihr klar wurde, dass wenn er hier war, er es doch gewesen sein konnte, der sie gerettet hatte. Die Erleichterung, die sich eben noch so herrlich in ihrem Körper breitgemacht hatte, war auf einmal verschwunden und wieder dem Frust gewichen.

Das war es nicht, was sie wollte.

Das hatte sie nicht geplant. Und sie hasste es, wenn etwas nicht nach ihrem Plan lief!
 

Doch die Frau mit der Hornbrille nahm ihr das nicht ab. Sie war schließlich ‚die andere Frau’. Und somit ihre Erzrivalin Nummer eins! „Ach ja?“ hakte die Brillenträgerin misstrauisch nach. „Ich glaub dir kein Wort.“ Sakuras lächeln verzog sich zu einer verunsicherten Gesichtsmimik.
 

„Hör zu. Ganz davon abgesehen, dass du für mich eh keine Konkurrenz bist, kann ich dennoch nicht mal die Möglichkeit einer Nebenbuhlerin gebrauchen. Wenn du also auf ihn stehst, dann sag es jetzt und wir werden das hier und jetzt austragen!“ sagte Karin zu der Medical Nin und überkreuzte herausfordernd die Arme vor ihrer Brust. Fassungslos starrte die Shinobi die andere an. Mit weit aufgerissenen Augen und runter geklappten Mund, fragte sie sich, ob die den Verstand verloren hatte?!

Pah! Spöttisch schloss sie den Mund wieder und schnaubte abfällig. Diese Frau war nicht nur nervtötend, sondern auch wahnsinnig! Sie konnte Uchiha haben! Verdammt! War ihr doch egal!
 

Besser sie ging kaputt an diesem Zustand, unerwiderter Gefühle, als sie. Es war ihr klar, dass es vorbei war!
 

Dennoch versuchte es die Medical Nin erst mal mit einer distanzieren Höflichkeit. Schließlich wusste sie nicht, wozu ihre vermeintliche Gastgeberin fähig war. Trotz allem war sie angesäuert. Und sie brachte ihre Stimme nicht ganz in ihre Gewalt, sodass man immer noch eine gewisse Wut raushören konnte.
 

„Mach dir keine Sorgen“, meinte die Grünäugige schärfer als sie wollte. „Sasuke ist nicht der Mann, mit dem ich meine Zukunft geplant habe“ Sakura neigte den Kopf. Kurz schoss ihr ein wirrer Gedanke durch den Kopf.

Aber wenn es nicht Sasuke war, wer war es dann?

Die Medical konnte sich diese Frage nicht selbst beantworten. Nicht auf Anhieb. Irgendwie ärgerte sie das. Sie hatte in den letzten Jahren sich ihre Fragen immer sehr schnell selbst beantworten können. Dass sie es nun nicht konnte, bekümmerte sie insgeheim und ließ sie ahnen, dass die Antwort nicht nach ihrem Geschmack oder nach dem Plan sein könnte, den sie sich gemacht hatte.

Mit einem kaum sichtbaren Kopfschütteln, vertrieb sie diesen Gedanken und tröstete sich selbst damit, dass gerade und auch wohl in naher Zukunft nicht der richtige Zeitpunkt war, um sich darum Gedanken machen, wer der Mann ihres Lebens war. Sie hatte noch viel Zeit und jetzt gab es weitaus Wichtigeres.
 

Sie sah hoch und bemerkte, dass die Frau ihr gegenüber eine etwas lockere Körpersprache hatte. Sie wirkte nicht mehr all zu angespannt. Was die schlaue Shinobi auf ihre Worte von eben schob. Sie schien sich etwas beruhigt zu haben.

Dennoch war diese neuerliche Begegnung mit ihrem ehemaligen Team Kollegen, so wie all die anderen wenigen Male, aufreibend gewesen. Und unter den Umständen der letzten Zeit hatte sie den Drang, diese Anspannung in Form von Gefühlen irgendwie los zu werden. Sakura würde platzen, wenn sie diesen inneren Druck nicht los werden würde. Sie musste das alles irgendeinem Menschen erzählen. Und sei es dieser nervige Frau.
 

„Aber ich weiß auch nicht, wie ich zu ihm stehen soll. Ich hab ihn so lange nicht mehr gesehen. Er ist ein Nuke Nin. Aber irgendwie, immer noch ein Freund …“ meinte die Haruno und sah ihr ehrlich in die Augen. Zerrissen von der Treue zu einem Freund und der Loyalität ihrer Heimat, ihrer Wurzeln gegenüber.
 

Daraufhin sagte Karin erst einmal gar nichts. Starrte die Medical an, solange das es ihr schon richtig unangenehm wurde und sich deswegen etwas weiter ins Wasser sinken ließ. Sie bereute ihren Gefühlsausbruch, wenn sie das gewusst hätte, hätte sie lieber nichts gesagt.
 

„Freund ist Freund“ sprach die Brillenträgerin letztendlich. „Nuke Nin hin oder her“ war ihre knappe Bemerkung dazu. Allerdings wirkte die Frau mit der schrillen Stimme nun wieder angespannter.

Sakura zog die Brauen etwas zusammen und sah Karin unsicher an. Natürlich war Sasuke immer ein Freund. Er würde es auch immer bleiben, keine Frage. Doch da gab es eben dieses vermaledeite ‚aber’ das immer noch zwischen ihr und einer uneingeschränkten Freundschaft zu Sasuke stand. In diesem Moment beneidete sie Naruto. Der konnte so was.

‚Nuke Nin hin oder her …’
 

Um davon abzulenken, stellte Sakura gleich die nächste Frage. „Weißt du, warum er mich gerettet hat?“ Karin verzog sauer ihre Augenbrauen, während sie sich mit einer Antwort Zeit ließ. Innerlich verdrehte Sakura die Augen. Was für eine Zicke! Das war ja unausstehlich!
 

„Wir haben, wie du diesen Fuchsbengel geheilt hast. Das ist der einzige Grund“ sie schwieg kurz. Das konnte nicht der einzige Grund sein.

Ihr war es absolut nicht möglich, daran zu glauben, das Sasuke noch so viel für Naruto, geschweige denn für sie übrig hatte. „Du wirst uns heilen, wenn wir von unseren Missionen heimkommen. Aber du bist kein Teammitglied.“ Die letzten Worte unterstrich sie mit einem besonders herabwürdigenden Lächeln. „Du bist nur ein Mittel zum Zweck …“
 

Mittel zum Zweck …
 

Schon etwas verletzt wiederholte sie abwesend Karin. „Heilen …?“

„Ganz recht“ bestätigte ihr die Frau mit den Bordeaux roten Augen und nickte. „Nicht weiter als die persönliche Medical Nin von Team Hebi“ überheblich funkelte sie die Kunoichi an.
 

Sie war nichts weiter als das persönliche Hausmädchen …

Nein sie war weit aus weniger, als der Dreck unter den Zehennägeln von Sasuke Uchiha.

Sakura war fassungslos.

Und irgendwie auch enttäuscht …
 

Sie senkte wieder den Kopf und sah ihr verzerrtes Spiegelbild auf der tanzenden Wasseroberfläche an.

Traurige Augen sahen sie an. Sie war …

Sie war unglaublich wütend!

Widerstand glomm in den Augen auf, die sie anstarrten.

Sakura hatte nicht vor das persönliche Arschloch für Sasuke zu sein.

Sie hatte andere Pläne.

„Vergesst es“, sagte sie unglaublich erbost und erhob sich plötzlich aus dem Wasser. Selbstbewusst stapfte sie über die großen Platten aus Naturstein in den Waschbereich des Damen Onsen weiter zu den Bastkörben mit ihren Kleidern.
 

Pah! Nur ein Mittel zum Zweck … das wollte sie erst mal sehen!
 

Karin machte sich über die gesamte Situation lustig. Erst kicherte sie, bevor sie wieder anfing, mit Sakura zu reden. „Und wo willst du hin?“, fragte sie unter schlecht unterdrücktem Drucksen.

„Zu meinen Freunden!“, antwortete Sakura grantig, während sie sich ihre Kleider aus dem Körbchen riss. Das entlockte Karin einen schrecklichen Lachanfall. „Du weißt doch gar nicht, wo die sind!“, meinte die Dame, die im Wasser geblieben war. „Falsch. Ich weiß genau, wo sie sind!“ sagte die Haruno spitz und begann sich wieder anzuziehen. „Oh. Richtig. Das wird dir weiter helfen. Vor allem, weil du weißt, wo DU gerade bist.“ Das brachte Sakura für einen kurzen Moment ins Stocken, beschloss aber genau so schnell nicht weiter darüber nachzudenken.
 

„Ich werde sie finden. Ich bin eine Kunoichi aus Konoha. Ich glaube an das Feuer meines Landes in mir!“
 

Das brachte Karin ganz dazu, die Fassung zu verlieren. Sie lachte laut so das es im Onsen wieder hallte und bei Sakura als ganz schreckliches Geräusch ankam.
 

Kurz bevor sie das Bad verließ, wandte sich Karin noch einmal an sie. Unter vielen drucksen und Lachen brachte sie nur schwer verständliches hervor, doch für Sakura, war es dennoch klar zu verstehen.
 

„Sasuke hat dir dein Leben gerettet. Ich glaube du bist ihm was schuldig!“ meinte die lachende Frau.
 

Sakura stockte vor dem Ausgang und starrte den Türknauf an.

Gedanken überschlugen sich, Informationen rasten von Nervenzelle zu Nervenzelle und ließen letztendlich nur eine Antwort zu.
 

„Er hat mir schon so oft das Leben gerettet. Über das eine Mal wird er genau so hinweg sehen, wie über die anderen Male“ damit knallte die Tür hinter ihr wieder ins Schloss.
 

-
 

Es war nicht schwer gewesen, aus der verlassenen Pension zu entkommen. Es hatte sie ja keiner aufgehalten. Allerdings kam ihr das schon etwas komisch vor. Warum hatten sie sich dann die Mühe gemacht, sie zu retten? Warum wollten die sie dann ‚als Persönliche Medical Nin’ haben, wenn die sie nun einfach so gehen ließen?

Vielleicht stimmte es auch gar nicht, was diese Frau eben gesagt hatte. Vielleicht hatte sie sich in ihrer Eifersucht auch einfach nur was ausgedacht, um sie zu verletzen. Und um sie zu verjagen. Wenn sie tatsächlich dieses Ziel gehabt hatte, hatte sie es erreicht.

Sie schnaube abfällig als sie strickt auf den Wald zu schritt, der die Pension einrahmte.

Im Endeffekt war es für beide Seiten besser.

Nein, es war einfach nur zu ihrem Besten.
 

Gut. Das Kapitel hinter sich lassen, abhaken und weiter.

Aber eins musste Karin aber lassen. Sie wusste wirklich nicht, wo sie war. Also blickte sie hoch zu den Sternen und Orientierte sich erst einmal.
 

Sie suchte kurz, bis sie den hellsten Stern fand. Kurz blieb sie auf der ins Mondscheinlicht getauchte Pension stehen.

Alles klar … also war Norden links von ihr.

Sie ging davon aus, dass sie noch im Reich des Feuers war. Denn es sah hier weder felsig, noch besonders wässrig und auch ganz bestimmt nicht nach Wüste aus. Also musste sie sich, wenn Suna südwestlich von Konoha lag auch immer südwestlich halten. So drehte sie sich nach rechts und wählte die Mitte aus Süden und der Richtung, aus der sie gerade erst gekommen war.
 

Sie zog los und nach ein paar Schritten merkte sie, dass ihr das Bad tatsächlich gut getan hatte. Erfrischt, zischte sie in den Wald und sprang auf den ersten Baum. Drückte sich gleich ab nur um so eine ganze Weile weiter zu laufen.

Sie begegnete keiner Menschenseele, nur ein paar Tiere, die sie mit leuchteten Augen versteckt aus Gebüsch oder aus Baumkronen ansahen.
 

Trotz allem traute sie der Freiheit nicht. Es war merkwürdig, dass ihr keiner folgte. Warum, verdammt noch mal, hatte Sasuke Uchiha sich dann so eine Mühe gemacht? Ein komisches Gefühl beschlich sie.

Dass sie keine Antwort fand, störte sie ungemein.

Dann konnte die ihr zugedachte Rolle in Team Hebi wohl doch nicht so wichtig sein!

Sich ärgernd, versank sie in Gedanken, während sie weiterhin von Baum zu Baum sprang.
 

Nach einer halben Stunde sprang sie vom Ast des letzten Baumes und fand sich erneut auf einer Lichtung wieder. Und am Ende dieser, bevor der Wald wieder anfing … stand eine von Mondschein beschiene Pension.
 

Sie doch war immer schnurstracks gerade ausgelaufen. Wie konnte sie dann wieder vor der Pension stehen? Das war unmögl…

Sakura schloss ihre Augen und schüttelte den Kopf.
 

Die Medical Nin formte das Fingerzeichen des Tigers und murmelte deutlich ein „Kai.“

Das komische Gefühl fiel von ihr ab.
 

Dafür stieg wieder unheimlich viel Frust in ihr auf. Jetzt war sie schon so weit, dass sie selbst ein einfaches Genjutsu nicht direkt bemerkte. Und das nur, weil sie so tief in Gedanken versunken war, weil sie nicht konzentriert war. Weil sie sich ihren Gefühlen hingegeben hatte, war sie angreifbar geworden.
 

„Komm’ raus Sasuke. Du weißt genau, das Genjutsus bei mir nicht sonderlich viel bringen!“ sprach sie, doch die Pension blieb an Ort und stelle und löste sich nicht auf.
 

Sie zog ihre Augenbrauen zusammen und fragte sich selbst, ob sie sich nicht doch verlaufen hatte ...

Doch in dem Moment trat Sasuke von der Seite auf sie zu und blieb stumm neben ihr stehen.
 

Unwillkürlich atmete sie erst mal tief ein und aus, bevor sie sein markantes Gesicht das im Mondschein kalkweiß wirkte, ansah. Wie immer musste sie zugeben, dass ihr kantige Gesichtszüge gefielen.

Er war viel größer als sie gedacht hatte. Oder es in Erinnerung gehabt hatte. Er musste ungefähr einen Kopf größer als sie sein.

Seine rechte Schulter stand etwas höher als die andere, aber sie waren breit.

Der Körperbau des Nuke Nin schien bei Weitem nicht so kräftig, wie der Narutos, aber er war auch nicht dürr.
 

Ein melancholischer Ausdruck schlich in ihre Augen. Es quälte sie, denn das Einzige, was sie wollte, war ihre Freiheit …
 

„Tu mir das nicht an …“, flüsterte Sakura und sah ihn bittend an. „Lass mich gehen …“, flehte sie.
 

___
 

Mit wehenden Fahnen und der Bereitschaft, ihrem Herrn erneut in den Kampf zu folgen, standen die Krieger des Hünen vor den Toren des nächsten Dorfes.

Kampfeslust starrte aus den leeren Augen der Krieger. Gemischt mit der Sucht nach Blut und dem Tod als stetigen, treuen Weggefährten.
 

„Kakkazan…“ kicherte das alte zerbrechliche Stimmchen des Heersesaführer, der an der Spitze des Kriegsheeres stand. „Du wirst es nicht bereuen!“ druckste die Stimme weiter.
 

„Ich hoffe du hast recht, Kyuukazan. Sonst bringen Youton und ich und dich um.“ sagte nun die dunkle tiefe Stimme.
 

Daraufhin hörte man wieder nur kreischendes Gekicher der alten, zittrigen Stimme.

Mit dem Heben seiner Hand stürmten die Todeskrieger an ihm vorbei, um auch im Reich des Wassers zu wüten. Und Töten.

Licht

Gedankenverloren starrte Ino Nara aus dem Fenster nach draußen. Suna Gakure – gegenwärtig ihre Zuflucht, war eine schöne Stadt. Diese Stadt hatte etwas Mystisches. Etwas Geheimnisvolles. Suna gab einem, mit der dazugehörigen Weite ein unglaubliches Gefühl von Freiheit.

Sie war dieser Stadt dankbar. Diese Stadt hatten sie und ihre Freunde aufgenommen, als sie kein eigenes Heim mehr hatten. Als ihnen der Grund unter den Boden zerstört worden war.
 

Bei all dem Glück, das sie trotz der größten Not erfahren hatte, war sie trotzdem nicht in der Lage, sich vollkommen zu entspannen. Wer konnte das schon, wenn das eigene Heim derart zerstört worden war. Denn Sakura war nach wie vor verschwunden.

Sie seufzte schwer.
 

Sakura. Wo steckst du nur?

Sie brauchte ihre beste Freundin. Sie brauchte ihre Schulter. Ino brauchte dieses ‚als beste Freundin immer für mich da’ Gefühl, dieses Gefühl des Haltest, das eben nur eine beste Freundin geben konnte. Die Blonde ließ die Schultern hängen und lehnte sich an die Glasscheibe. Diese verschaffte ihr etwas Kühlung, als sie ihre Stirn daran lehnte. Für ein paar Momente verharrte sie so, denn die Glasscheibe schien kurzzeitig ihre schwermütigen Gedanken zu vertreiben. Mit geschlossenen Augen und genoss sie diesen Moment des ‚an nichts’ denken zu müssen.
 

Wieder seufzte die junge, werdende Mutter schwer, öffnete ihre wunderschönen, aber von Trauer getrübten Augen sehr langsam. Zog ihre Brauen zusammen und richtete wieder auf. Starrte dieses Mal stumm auf den Fleck, den ihre Stirn an der Scheibe hinterlassen hatte.
 

Sie hatte niemals gedacht, das Konoha einmal so schnell zerstört werden konnte.

Konoha… das mächtigste aller Ninjaländer … hallte es der Blonden durch den Kopf …

Nein.

Das stimmte nicht.
 

Nicht mehr.
 

Es war, egal wie sehr sie sich anstrengte. Oder wie abwegig sie auch denken versuchte, da war nichts, keine Begründung die auch nur ansatzweise reichte um dem Untergang Konohas zu erklären. Geschweige denn irgendeine Logik zu geben...
 

Sie hatten doch so mächtige – legendäre – Krieger gehabt.

Wäre da nicht Kakashi, „The Copy Ninja of Konoha“. Der Ninja, der nicht mal in unmittelbarer Nähe sein musste, um dafür zu sorgen, dass sich seine Gegner einnässten.

Oder da war auch Maito Gai – das legendäre grüne Biest von Konoha. Der stets so positiv an sich und seine Kollegen – seine Freunde glaubte, dass man gar nicht anders konnte, als sich davon mitreißen zu lassen. Auch wenn er manchmal komisch war und auch sehr seltsame Ansprüche an sich selbst stellte, wenn er beispielsweise eine Wette verloren hatte. Nichtsdestotrotz war er für Konoha nicht zu ersetzen.
 

Ganz zu schweigen von Tsunade Hime. Medical Nin wie keine andere. Eine von den drei Legendären San Nin. Hokage – Nachfahrin des Ersten. Mit einer Chakra Kontrolle, wie keine andere.
 

Wie hatten sie nur so überrannt werden können?
 

Ha! Diese feigen Schweine hatten den Überraschungseffekt ausgenutzt!

Das war ja einfach.

Wenn in zweiten des Friedens keiner daran dachte, angegriffen zu werden, war es natürlich leichter, ein ganzes Dorf zu zerstören.
 

… das mächtigste Ninja Land aller …
 

Es wollte ihr einfach nicht in den Kopf.
 

Es tat verdammt noch mal weh, an ihre zerstörte Heimat denken zu müssen. Daran, dass nun in ihrem Leben nichts mehr so sein würde, wie es mal war. Nie mehr.

Für sie als recht schaffende Bürgerin und Kunoichi - wenn auch derzeit aus besonderen Umständen außer Dienst – die ihr Land, ihr Dorf so geliebt hatte, war es echt hart. Und sie hatte nichts ausrichten können. Sie hatte nicht helfen können, diese Tragödie so verhindern. Oder es zumindest zu versuchen.
 

Ihr stiegen, wie so oft seit sie hier in Suna war, zum unzähligsten Male die Tränen in die Augen.

Es war ihr verboten gewesen, mit in den Krieg zu ziehen. Unter diesen Umständen wäre es einfach ein zu großes Risiko gewesen! Nein. Dass sie eingesetzt worden wäre, daran war einfach nicht zu denken.

Trotzdem fühlte sie sich hilflos.

Ganz so, als ob sie eine Teilschuld daran trug, das Konoha untergegangen war.
 

Ino schluchzte leise, wischte sich unwirsch mit zittrigen Fingern die Tränen von ihren Wangen. Fahrig suchte sie in den Taschen ihrer Hose nach einem Taschentuch, da sie das Gefühl hatte, das der Inhalt ihrer Nase gleich auf den Boden fallen würde, würde sie nicht schnell genug eines finden. Mit einem weiteren verzweifelten, leisen Aufschluchzen, schnäuzte sie sich die Nase, doch irgendwie kam nicht mehr als heiße Luft heraus, während sich ihre Nase nun verstopft anfühlte.
 

Die Kunoichi verzog ihr Gesicht und lehnte ihre Stirn wieder an die kühlende Scheibe.

Sie kniff die Augen zusammen und versuchte einen weiteren Tränen Schwall zu unterdrücken.

Unweigerlich kamen ihr wieder diese schrecklichen Gedanken in den Kopf.
 

Konohas ganzes Ninja Aufgebot, war dem Heer anzahlmäßig ja noch nicht mal bis zu Hälfte ebenbürtig gewesen. Sie hatten zwar einige mächtige Legenden auf der Seite gehabt, die unzählige Gegner platt gemacht hatten. Aber waren die vermeintlichen Verluste, die der unbekannte Feind hatte einstecken müssen im Vergleich zu denen, die Konoha hatte nicht erwähnenswert. Sicher fiel es sogar kaum auf.
 

Schließlich verhielt es sich auch so das die Soldaten, die nicht von Schwangeren, Wöchnerinnen, Kindern, Alten, oder den Kranken aufgefangen werden konnten, sich dafür auf die Nins, die dann noch zur Verfügung standen automatisch anhäuften.
 

Langsam öffnete die Blondine ihre Augen. Konnte diesmal ihre Tränen wirklich zurückhalten, auch wenn immer noch Trauer in ihren sonst so herrlich glänzenden Augen stand.

Sie vermisste Sakura. Ino brauchte sie. Ihre beste Freundin. Damit sie zusammen diesen schweren Schicksalsschlag durchstehen konnten.
 

Sakura … dachte sie und eine unerträgliche Schwermut mit einem ekelhaften Ziehen rund um ihren Kopf legte sich über sie.

Ino glaubte nun wirklich nicht an irgendeine höhere Macht, die über den Wolken über die Menschen wachte. Doch nun sollte es wirklich eine solche höhere Macht geben, flehte sie alles an die Hand schützend über ihre Freundin zu halten. Oder ihr zumindest ein Wunder an die Seite zu stellen. Irgendwas, was wie bewahrte, vor allem Schrecklichen, das sich die Blonde zwar vorstellen konnte, aber nicht wollte.
 

Die junge Shinobi legte in ihren düsteren Gedanken verloren ihre Hände auf ihren kugelrunden Bauch und streichelte diesen sehr sanft. Sakura musste überleben. Sie musste einfach schnell nach Suna kommen. Keine andere Medical - Nin würde sie sich bei der Geburt ihres ersten Kindes aussuchen.
 

Sie seufzte und nahm ihre Stirn von der Scheibe. Ein weiterer tauber Fleck, gleich neben der Stelle, an der ihre Stirn vorhin schon gelehnt hatte, hatte sich zu dem Ersten dazu gesellt. Sie hob ihren Ärmel und begann damit den Fleck gedankenverloren eher zu verschmieren, als wegzuwischen.

Genau in dem Moment, als sie kurz innehielt, knallte die Tür zum Besprechungsraum auf. Das unterschwellige Gemurmel der Männer, die sich an dem runden Tisch auf den Stühlen niedergelassen hatten, weiter im Raum drin, verstummte mindestens genau so schnell.
 

„Kazekage Sama!“, rief der Bote gehetzt und äußerst Ernst, bevor er sich im Türrahmen stehend auf seinen Knien abstützte, um wieder Luft zu bekommen.

Sabaku no Gaara selbst, saß gerade am runden Tisch Sunas und beriet sich mit den überlebenden Ninjas Konohas. Schließlich war an der an der Art und Weise, wie sehr das Dorf unter den Blättern verwüstet worden war, abzuschätzen, dass diese Söldner weiter machen würde, bis sie wohl alle Ninja Länder zerstört hatten.
 

Als war das ein Problem, dem er sich am besten jetzt stellte. Jetzt, wenn er noch früh genug schützende Maßnahmen vorbereiten und ergreifen konnten.

Wenn ihm und seinen eigenen Kriegern dann noch mächtige Ninja aus Konoha zur Seite standen, hatte er zumindest ganz gute Chancen nicht ganz so überrannt zu werden.

Das war das Gerüst, auf das er baute, die Basis, mit er versuchte sein Land zu schützen.
 

Auch wenn er der Jenige war, der bei dieser Krisensitzung, bestehend aus den wichtigsten Kriegern seines Landes und die von Konoha Gakures, der die meiste Zeit über schwieg und nur hin und wieder etwas zur Besprechung beitrug.

Doch das plötzliche Erscheinen des Boten hatte sich die unangenehme Spannung im Raum um einiges erhöht. Ein Bote, der eine solch wichtige Sitzung störte, bedeute nie etwas Gutes. Ein Bote, der dazu noch so außer Atem war und so ernst unter seinem Stirnband hervor schaute, kündigte grundsätzlich nur düstere Katastrophen an. Automatisch spannte sich Gaara an, während sich seine Miene umso mehr verdunkelte. „Kazekage Sama!“ keuchte der Bote erneut. Er brauchte wohl noch einen Moment, bis er sich so weit erholt hatte, dass man ihn einigermaßen verstehen konnte.
 

Gespannt waren alle Augen auf ihn gerichtet. „Kazekage Sama!“ sprach er dann letztendlich und richtete sich wieder auf. Sein Atem ging immer noch schnell. „Jiraiya Sama steht vor den Toren Sunas!“, gab er endlich bekannt und sorgte so dafür, dass die stickige Luft im Raum sehr, sehr dünn wurde.
 

Jiraiya San war am Leben.
 

In Zeiten wie diesen war das eins der wenigen guten und besonders starken Zeichen, das die Zukunft der Ninja Welt wieder ins Gleichgewicht kommen könnte.
 

Gaaras Stuhl war, der erste der laut polternd nach hinten rutschte, als Gaara aufsprang und auf die Tür zum Besprechungsraum zu rannte. Stürzend raste er den Fluren des Kazekage Gebäude entlang. Fußgetrampel hinter ihm, zeugte davon, dass er alle Krieger die sich mit ihm besprochen hatten, direkt auf den Fersen hatte.
 

Shikamaru war einer der Letzten, der aufgesprungen war, um den Pulk aufgeregter Konoha Nins und Suna Nins zu folgen. Wäre er mit als Erster aufgesprungen, hätte er sicher nicht mehr das kurze Platschen mit bekommen. Und das aufgeregte, schmerzerfüllte Keuchen seiner Frau. Er drehte sich um und sah mit einem Plötzlichen, sehr nervösen kribbeln im ganzen Körper zu der Blonden.
 

„Shikamaru…“ keuchte sie und legte die Hände schützend um ihren Bauch, während sie sich krümmte. „Es geht los …“, sagte sie gar atemlos. „Es geht los …“, hauchte sie und kniff die Augen zusammen.

„Kuso…“, murmelte der Schattenkönig und rannte zu seiner Frau. Liebevoll drückte er sie an sich, bevor er sie auf seine Arme hob.
 

Nara verließ mit ihr ebenfalls den Besprechungsraum, nahm auch den gleichen Weg durch das Kazekage Gebäude hindurch, doch rannte er mit der keuchenden Frau auf seinen Armen in eine ganz andere Richtung, sobald er vor dem ehrwürdigen Komplex angekommen war. „Keine Angst“, murmelte er ihr zu. Sah sie an und schenkte ihr ein aufgeregtes Lächeln „… alles wird gut …“
 

Unter Mühen rang sie sich die junge Mutter, ein Lächeln ab. Versuchte tapfer zu sein, sich für das zu wappnen, was nun auf sie zu kam. Sie nickte, bevor sie die Augen wieder zukneifen musste, um der ersten Wehe etwas an Intensität zu nehmen. „Hai …“ quetschte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen raus.
 

Trotz ihrer guten Vorbereitung hatte sie Angst. Sie wusste, was auf sie zu kam. Sie wusste auch, dass sie das schaffen würde. Schließlich hatten das viele Frauen vor ihr auch schon geschafft. Und sie hatte einen Mann an ihrer Seite, der sie nicht im Stich lassen würde.
 

„Ich bitte dich um einen Gefallen …“ Ino kniff die Augen zusammen und schrie kurz vor Schmerzen. Sie hatte einen Wunsch, der auf der Hoffnung basierte, die durch Jiraiya Sans auftauchen geweckt worden war. „Schick Sakura zu mir, sobald du sie siehst!“, bat sie. Sakura musste dabei sein. Sie musste!
 

„Hai. Ino Chan.“
 

_
 


 

Was für eine Schande …
 

Düster starrten die leeren, undeutbaren Augen des dunklen Heeresanführers auf all das, was aus der Schlacht wieder gekehrt war.

Es waren keine ernsten Verletzungen. Vermutlich war dies der großen Anzahl seiner Krieger zuzuschreiben. Wären sie weniger gewesen, hätte er wohl neue Söldner anheuern müssen. Dennoch waren seine Krieger verletzt, was gleich bedeutete, dass sie nicht konnten. Dies wiederum stand seinem Plan ungemein im Weg. Also hatte er dennoch einen Verlust, mit dem er jetzt klarkommen musste. Es war die Art von Verlusten, die er vorhergeahnt hatte und die er eigentlich hatte vermeiden wollen. Die er auch vermieden hätte, wenn ihm seine Greisige Persönlichkeit, die er einfach nicht unter Kontrolle bringen konnte, nicht diesen Schwachsinn eingeredet hätte.

Er klammerte seine Finger vor Anspannung etwas fester in den Stoff seines Zelteingangs hinein, den er nach oben hielt.
 

Dafür würde Kakazan teuer bezahlen müssen!

Harsch ließ er den Zelteingang fallen, als er sich abwandte.

Wütend knurrte es aus seiner Kehle und er brüllte wütend auf. Schlugen seine Fass große Fäuste auf den Tisch, der direkt neben ihm stand. Der Tisch ging mit seinem schweren, massiven Holz unter dem rasenden Zorn Kyukazan nicht kaputt ging. Aber er musste es in Kauf nehmen, das man von nun an die Umrisse Kyukazans Fäuste als hässliche Einbuchtungen am einen Ende sehen würde.
 

Der Herrscher war unbeschreiblich wütend. Es glich einer Demütigung. Selbst wenn es nur eine Schlacht dieses Krieges war, die er verloren hatte. Er hatte eine Niederlage einstecken müssen.

Wenn man bedachte, das er das mächtigste Heer der ganzen Geschichte um sich gescharrt hatte.

In die Flucht geschlagen von einem Land, das nur aus Inseln bestand, während es noch nicht mal halb so groß wie das Land des Feuers war.
 

Was für eine Schande.
 

Mit einem weiteren dunklen Grollen seiner Kehle wandte sich der Mann von seinem Tisch ab. Sein Körper bebte, zuckte unkontrolliert. Zwischendurch schnappte er nach Luft, so als ob ihm irgendetwas Unsichtbares die Luft abdrücken würde. Kurz wankte er sogar so sehr, dass er den Anschein machte, in die Knie zu gehen. Gezwungen von einer gespenstischen Macht. Dabei konnte man die Miene des Anführers deuten. Denn sie veränderte sich fast sekündlich von ängstlich auf wütend und wieder zurück.

Kyukazan druckste. Würgte, knurrte dann wieder, bevor seine Miene von panisch wieder zu angespannt und sauer wechselte.
 

„Kannst du mir das erklären?“ seine Stimme fuhr schroff durch das menschenleere Zelt, dennoch stieg die Spannung ins unermessliche.

„Kyukazan… ich, ich … ich war mir so sicher …“ zitterte die Stimme des alten Kakazan mit zitternden Händen. „Aber ich schwöre dir, wenn …“ versuchte es der alte Mann, doch wurde er wütend unterbrochen. „SCHWEIG!“ fuhr ihm die donnernde Stimme des weit aus jüngeren Kyukazan dazwischen.

Keinen Moment später flog der Hüne durch das Zelt und riss dabei einige Stühle sowie Tische mit sich, die bei Weitem nicht so stabil waren, wie der große nahe des Zelteinganges. „Ich hatte dir gesagt, ich bringe dich um! Und ich bin kein Mann, der seine Versprechen nicht hält!“ drohte der Krieger mit seiner festeren Stimme und griff an seinen Gürtel nur um den Knauf seines riesigen, geschwungenen Schwertes aus der dazugehörigen Scheide zu ziehen. Keinen Moment später hielt er es sich drohend selbst an die Kehle ...
 

„WENN ICH STERBE, DANN STIRBST AUCH DU!“, kreischte das alte Stimmchen mehr als nur panisch. Aus seiner Stimme konnte man hören, wie groß die Angst um sein Leben war. „OHNE MICH, BIST DU NICHT DAZU IN DER LAGE YOUTON ZU KONTROLLIEREN!“, schrie Kakazan, mit der Hoffnung das diese Argumente ausreichten, um Kyukazan davon zu überzeugen, wie wichtig er war, wenn er der Jenige bleiben wollte, der die Söldner vor seinem Zelt befehligte.
 

„SEI STILL“ fauchte Kyukazan, als wolle er dies gar nicht hören. Und wieder flog der Krieger durch das Zelt.

„ER WIRD DICH TÖTEN. HAST DU MICH ERST GETÖTET, WIRD ER DIE KONTROLLE ÜBERNEHMEN!“ krächzte die aufgeregte Stimme des Alten schrill.
 

Seine Miene die pure Todesangst beschrieb, wechselte mit einem Mal auf bitterböse und finster. Der Krieger hielt inne, während er überlegte. Kakazan hatte nicht unrecht. Wenn er diesen dummen Greis nun tötete, würde Youton zu stark für ihn sein. Es wäre glatter Selbstmord. War Youton erst mal der stärkere von beiden, würde er tot sein, bevor er auch nur auf die Idee kommen konnte, sein Schwert zu ziehen. Nur um wenigsten zu versuchen sich zu verteidigen. Der jüngere Kyukazan legte den Kopf in den Nacken und starrte an die graue Zeltdecke. Ließ sich selbst trotz all der klaren Fakten, die im Falle des Falles allesamt gegen ihn standen - oder den alten Teil seiner Persönlichkeit für einige qualvolle Momente selber im ungewissen. Schließlich musste dieser alte Kauz lernen, was es hieß ihn so zu demütigen. Außerdem was ihm drohte, wenn er es nochmal versuchen würde.
 

Irgendwann hatte der Alte etwas von seiner feixenden Art zurückgewonnen. „Du kannst mich nicht töten“ zischte Kakazan und ein Hauch von Schadenfreude schwang mit in der zerbrechlichen Stimme. „Du kannst mich nicht töten“ höhnte es im dunklen Zelt. "Wenn du mich tötest, verlierst du alles!" ein leises Kichern kam von dem Mann im Zelt und er sah auf einmal unheimlich verbraucht aus. Die Blässe, die ihm urplötzlich im Gesicht stand und den eingefallenen Wangen, über die sich alte, trockene, faltige Haut zog, sah man ihm an, wie alt diese Gestalt war, wenn der ältere, die Oberhand hatte.
 

Die Brauen des Kriegers zogen sich zusammen, Haut glättete sich und die Blässe wich einem eher rosigen Ton. Narben traten hervor, zumindest die, die er in seinem Gesicht hatte, und nicht von Stoff bedeckt waren. „Schweig …“ sprach Kyukazan erneut, als er aufrichtend seine Brust durchdrückte. „Von nun an gehen wir nach meinen Plänen vor. Wie wir es hätten von Anfang an machen sollen“ grollte die festere Stimme. Er stapfte langsam wieder auf den Zelteingang zu. Mit einem weiteren düsteren Blick hob er wieder den Zelteingang an und sah hinaus auf das endlos wirkende Lazarett seines Heeres. Stumm und kalt sah er auf die Söldner, die ihm mehr oder weniger aus Loyalität, wenn nicht eher wegen des Geldes, treu waren. Doch nun verletzt auf unbequemen, aber funktionellen und in der Eile aufgestellten Feldbetten lagen, um Wunden die Chance zu geben, zu heilen.
 

Kyukazan nahm einen tiefen Atemzug.

„Unser nächstes Ziel ist das Reich des Windes.“
 

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Natürlich ließ Sasuke sie nicht einfach gehen, nur weil sie darum bat. Wie hatte sie auch nur auf diesen absurden Gedanken kommen können? Ein Sasuke Uchiha hatte seine Grundfesten Prinzipien. Darunter fiel auch, dass er sich nicht von einem 'bitte bitte' und einem tieftraurigen Augenklimpern überreden ließ. Schließlich war er nicht der Typ, der sich nie was dachte, wenn er etwas tat. Bei ihm hatte immer alles einen Grund. Der gut durchdacht und bis zur Perfektion hin durchgeplant war.
 

Allerdings war sie nie Teil dieser Pläne gewesen. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, an dem sie sich nichts anderes gewünscht hätte sogar in einem solchen Plan eine sehr große Rolle zu spielen. Letztendlich hatte sie gehofft, dass er sie zu mindestens irgendwann mal sehen würde. Erkennen, wie viel wert sie eigentlich war.
 

Bis er die Entscheidung getroffen hatte, zu gehen. Und ihr damit unmissverständlich zu verstehen zu geben, dass sie für ihn nicht so wichtig war, wie sie eigentlich immer gedacht hatte. Oder viel eher es gehofft hatte.
 

Verdammt noch mal! Es hatte unendlich wehgetan, als sie auf der harten Steinbank aufgewacht war und realisiert hatte, dass sein Weg, nicht derselbe wie der ihre war. Es hatte sie unsäglich verletzt, ihn nach Jahren als Schüler des Nuke Nins wieder zu sehen, der einer der größten Feinde Konohas war. Denn das bedeutete unweigerlich, dass er niemals mehr zurückkommen würde. Damals, als er oben am Rang des Kraters neben Kabuto und Orochimaru gestanden hatte. Als er so abwertend auf Naruto und sie herab gesehen hatte, war für sie der Zeitpunkt gekommen, an dem sie aufgegeben hatte. An dem sie Sasuke aufgegeben hatte. Sie war eine große Freundin von Ehrlichkeit und Realismus. Ihrer Meinung nach ging beides - zwar nicht immer - aber sehr oft Hand in Hand einher.

Sie mochte es nicht um den heißen Brei herum zu reden.
 

Aber als ihr in diesem Moment ihr klar wurde, das Sasuke an diesen Dämon seinen Körper und Bonus gleich seine Seele mit verkauft hatte - nur damit er eine Stärke erlangen würde, die er anstrebte, um seinen Frust und seine Trauer endlich los zu werden. Hatte sie die Seite des Realismus den sie so vergötterte kennengelernt, die sie absolut hasste. Es war diese Art, die den giftigsten Nachgeschmack hatte. Dieser Realismus hatte ihr eine Wahrheit um die Ohren geschlagen, dass sie nahe daran gebracht hatte, den Verstand zu verlieren. Aus reiner Verzweiflung.
 

Weil Sasuke nicht ehrlich war. Nicht zu sich selbst. Weil er nicht realistisch genug weit sehen konnte, um zu erkennen, wie gefährlich diese Schlange eigentlich war. Trotzdessen das er Orochimaru getötet hatte, dieser alte Mann hatte etwas aus Sasuke gemacht, was man nicht mal mehr mit 'abscheulich' bezeichnen konnte. Er hatte Sasuke zu einer Hülle gemacht. Eine Maschine. Die tötete, wenn ihr Menschen im Weg waren, die ihm eigentlich nur helfen wollten, wieder etwas Verstand in sein ausgeschaltetes Gehirn zu bekommen.
 

Wenn sie so darüber nachdachte, konnte sie nicht umhin um ihn kurz mit ihrem größten Mitleid anzusehen.

Eigentlich war er eine ganz arme Seele.
 

Er hatte mit ansehen müssen, wie seine Eltern getötet wurden. Und das von eigenem Bruder. Dem Menschen, der eins sicher das größte Vorbild des Mannes gewesen war, der gerade vor ihr stand und mit nichtssagenden Augen ansah.
 

Sie seufzte, als ein beklemmendes Gefühl in ihr aufstieg. Es meldeten sich schon mit einem unangenehmen Kribbeln in ihrer Bauchgegend die ersten Schuldgefühle an. Sie hatte das Glück gehabt, in einem guten Elternhaus aufzuwachsen, als Tochter zweier Menschen, die eine glückliche Ehe führten. Die sie stets unterstützt hatten. Egal, welche Prüfungen sie hatte bestehen müssten. Oder welche Entscheidungen sie getroffen hatte, sobald sie alt genug gewesen war.

Auf ihren Schultern hatte nie irgendein Druck gelegen. Sie hatte niemals im Schatten eines älteren Bruder oder einer älteren Schwester gestanden. Nie hatte man viel mehr von ihr erwartet, als sie eigentlich hatte schaffen können.
 

War er deswegen so geworden, wie er nun war?

Weil er nie jemanden es hatte recht machen können?
 

War er deswegen aus Konoha ... geflohen?
 

Sie zog nachdenklich ihre Brauen zusammen und der mitleidige Blick wich einem Nachdenklichen.

Aber da war immer noch Naruto.
 

Als ihr dieser Mann in den Sinn kam, wusste sie nicht, ob nicht er es war, der die schrecklichere Vergangenheit von beiden hatte.
 

Sasuke hatte Eltern gehabt, einen Bruder. Eine Familie, die ihn geliebt hatte.
 

Naruto hatte gar nichts gehabt.
 

Es schnürte ihr Augenblicklich die Kehle zu und Tränen stiegen ihr Kurz in die Augen, die sie aber erfolgreich zurück kämpfen konnte.
 

War es nicht gar das schlimmere Gefühl, nicht zu wissen, wie es sich anfühlte, von Eltern geliebt zu werden?

Wie schlimm war es, wenn man den Schmerz eines Freundes sah, der sehr wichtige Menschen verloren hatte. Wie schrecklich war es, dies nachempfinden zu wollen aber nicht zu können?
 

Die Schuldgefühle in ihrem Magen ballten sich zu der Größe einer Honigmelone zusammen.

Sie fühlte sich schlecht, weil sie immer alles gehabt hatte. Sie war die Jenige gewesen, die immer die behütetste gewesen war. Die nie eine Bürde auf ihren Schultern tragen hatte müssen, die sie aber nie gewollt hatte.
 

Ihr war klar, dass sie nichts für die Schicksalsschläge konnte. Sie musste sich das aus dem Kopf schlagen. Aber dennoch fühlte sie sich schuldig.
 

Sakura seufzte. Leiden trat in ihre Züge, während sie innerlich hoffte, dass irgendwas den jungen Nuke Nin dazu brachte sie einfach gehen zu lassen. Doch er sah sie nur stillschweigend an. Nein. Er würde sie nicht gehen lassen. Traurig legte sie den Kopf in den Nacken, nur um weitere Tränen wegblinzeln zu können.
 

Sie wusste nicht, was er vorhatte. Doch nun schien das Schicksal es zu wollen, dass sie auf einmal doch Teil seines Plans wurde. Jetzt, wo es ihr nicht mehr das Herz brach, wenn sie an ihren verlorenen Freund - ihre erste große Liebe dachte.
 

Sasuke Uchiha war immer noch so undurchschaubar wie eh und je. Auch jetzt, als er sie sehr grob am Oberarm packte, ohne auf ihre Proteste einzugehen und zerrte er sie dann mit sich. Schnur stracks marschierte er wieder auf die alte verlassene Pension zu. Zwang sie zu etwas, was sie absolut nicht wollte. Sie wollte nicht in seiner Nähe sein. Auch wenn es ihr nicht mehr das Herz brach, war es immer noch unerträglich für sie. Sie wollte auf keinen Fall Teil seines Plans sein. Sie wollte ihre Freiheit, aber kein Leben als 'nichts' als Fußabtreter Team Takas.
 

„Du tust mir weh!“, rief die Rosahaarige verzweifelt und stolperte mehr hinterher, als das Sie richtig gehen konnte. Doch der Uchiha schien es nicht zu interessieren, sondern ging einfach weiter. „Lass mich los!“ fauchte sie, aber Sasuke kümmerte es nicht. „Nargh!“, rief sie aus „Verdammt!“ brüllte sie und riss sich endlich los, stolperte ein paar Schritte nach hinten, aber fing sich wieder. Sie blieb stehen und starrte dem Uchiha mehr als nur wütend in die Augen. „Ich werde nicht dein Mittel zum Zweck sein, Sasuke Uchiha!“, sagte sie sehr deutlich, sah ihm noch einmal zutiefst verletzt an, bevor sie sich umdrehte und genau in die entgegengesetzte Richtung ging, in die sie gerade gezerrt worden war.
 

Es war unglaublich. Da steckte doch wirklich kein Funke Anstand mehr in diesem Mann.

Sie hörte langsame Schritte hinter sich, die ihr sagten, dass er ihre Verfolgung wieder aufgenommen hatte. Diesmal schien er sich aber Zeit zu lassen.
 

Eine Tatsache, die sie wütend machte. Er konnte sie nicht zwingen, da zu bleiben. Sasuke Uchiha musste einfach damit klarkommen, dass sie sich nicht an ihn ketten würde.
 

"Sakura."

Sie zwang sich weiter zu gehen, auch wenn sie kurz den Impuls gespürt hatte, stehen zu bleiben und sich um zu drehen.

Sie durfte nicht! Sie hatte Angst, das doch Schwach werden würde, wenn sie es tat.
 

Das leise aufkommen seiner Schuhe wurde immer Lauter.

Wie machte er das nur?

Sakura konnte raus hören das sich weder die Schrittfrequenz noch die Schrittlänge verändert hatten, sodass man hätte darauf schließen können, dass sich Uchiha beeilte um wieder auf ihre Höhe zu kommen.
 

"Ich habe dich beschützt!", sagte er tonlos.
 

Die Medical Nin biss sich auf ihre Lippen. Zorn wallte etwas höher. War es denn möglich?

Das er nach allem jetzt auf die Idee kam, so anzufangen.
 

"Ich sage dir das Gleiche, wie der Frau die dich und dein Team begleitet. Du hast das so oft getan, ich bin mir sicher, dass du auch diesmal ohne Problem darüber hinweg sehen kannst. Mach doch einfach das was du bis jetzt auch immer getan hast in solchen Situationen. Sprich nicht mehr davon und ignoriere mich! Dann sind wir beide glücklich!" fauchte sie wütend.
 

Das Stetige, dumpfe aufschlagen zweier Füße direkt hinter ihr sagte ihr das er nun also aufgeschlossen hatte. Dies bestätigten die langen Finger des Uchiha Erben, die sich nun aber bei Weitem sanfter um ihre Oberarme legten. Bestimmt aber etwas umsichtiger brachte er sie so zum Stehen. Sie konnte das Gefühl nicht beschreiben, was sie in diesem Moment durchzuckte.

Es war nicht angenehm, seine Finger auf ihrer Haut zu spüren. Sie gaben ihr das Gefühl gefangen zu sein. Doch irgendwie kannte sie dieses Gefühl. Es war wirklich schwer das zu beschreiben. Sie hatte es vor Jahren schon einmal gefühlt. Wann wusste sie nicht mehr. Aber sie schätzte, dass es ungefähr zu dem Zeitpunkt der Chunin Prüfungen gewesen sein musste. Als die Katastrophe mit Orochimaru seinen Anfang genommen hatte. War es Schutz, den sie da spürte? Nur stellten sich die Fragen, warum er der Meinung war, sie beschützen zu müssen. Was allerdings wichtiger war - war es schlimm, wenn sie genau das als angenehm empfand?
 

"Sakura" fing er wieder an während diese ihre Fäuste ballte. Doch weiter sagte er auch nichts. "Sasuke, denkst du denn wirklich das Wir beide mit unseren grundverschiedenen Lebensphilosophien uns auch nur irgendwie arrangieren könnten?" hakte sie bei ihm nach doch bekam keine Antwort. Gut so. Denn sie war nicht fertig. "Ich verstehe nicht, was du vorhast. Ich habe auch nie verstanden, was dir diese Rache eigentlich bis jetzt gebracht hat oder was es dir bringen soll. Außer den Absturz in die Dunkelheit kam ja nicht viel bei rum" sie schnaubte, und versuchte sich zu befreien. Doch seine Finger ließen sich einfach nicht abschütteln. "Lass mich los Sasuke. Ich möchte nicht länger bei dir sein. Du hast mir oft genug gezeigt, was du von mir hältst und wie sehr du mich schätzt. Jetzt brauchst du mich nicht auch noch zu demütigen, in dem du mein Gesicht in den Dreck zu deinen Füßen drückst!" zischte sie. Wurde dabei immer zorniger. Doch es tat gut, diesem vermaledeiten 'Ich stelle meine persönliche Vendetta über die Menschen, denen ich etwas bedeute' Idioten endlich all das zu sagen, was sie in all den Jahren immer wieder wütend gemacht hatte.
 

Doch als wolle er sie verhöhnen, hörte man vom Sharingan Erben nur ein belustigtes Schnauben.

„Wo willst du denn hin?“, fragte er dann. Und Sakura verstand seine bitterböse Anspielung. Mit einem Kräftigen reißen befreite sie sich ein zweites Mal.
 

Trotz allem würde sie sich nicht dazu hinreißen lassen, ihre Fassung zu verlieren.

Auch wenn Konoha zerstört war, war ihr Zuhause bei ihren Eltern und Freunden. Sie drehte sich und feixte nun den jungen aber blassen jungen Mann vor sich hämisch an.
 

„Der Unterschied zwischen uns beiden ist ...“, sagte sie und ließ sich mit dem zweiten Teil ihrer Antwort Zeit, "... das mein Zuhause dort ist, wo meine Freunde sind. Ich muss es nicht suchen! Aber wo ist deins?" eiskalt schlug sie denn gedachten Ball zurück. Auch wenn es - wie erwartet - auf keinerlei Reaktion traft.

Und wenn sie gleich schon dabei war, konnte sie auch das raus lassen, was sie ihm in ihrer Fantasie schon so oft gesagt hatte. Wut kribbelte wie aber Millionen von Ameisen über ihren Körper „Lass dir eins gesagt sein, Uchiha! Ich bin nicht mehr die, die du vor zehn Jahren auf einer kalten Bank aus Stein zurückgelassen hast! DU kennst mich nicht mehr!“ fauchte sie und drehte sich ein letztes Mal um.
 

Abgang Sakura Haruno.
 

Zumindest hatte sie das so geplant. Im Endeffekt schallte sie sich eine Idiotin. Wie hatte sie auch nur denken können, das Sasuke Uchiha sie nach ein paar knackigen Worten einfach gehen ließ?

Denn im nächsten Augenblick war Sasuke schon wieder direkt vor ihr. Sie hasste es, wenn er das tat!

Aber sie reagierte prompt und machte einen Satz nach hinten, ging automatisch in Verteidigung Position. „Ich werde nicht mit dir Kämpfen“ sprach der blasse Uchiha gelangweilt. Anscheinend hatte dieser das wirklich nicht vor. Denn er machte keine Anstalten sich in auch nur in irgendeine verteidigende oder sogar angreifende Position zu begeben.
 

„Oh!“, meinte Sakura gereizt und behielt ihn ganz genau im Auge. Ihm war im Kampf nicht zu trauen!

„So ein Pech aber auch. Denn wenn du mich nicht gehen lässt, werde ich mir den Weg frei Kämpfen!“ fauchte sie. Sie freute sich diebisch. Er würde staunen. Wenn sie wirklich um ihre Freiheit kämpfen musste, würde sie es tun. Und wenn Sasuke dabei mit bekam, das ihre Schläge Wort wörtlich Kleinholz aus ihm machen konnten, würde er es sich bestimmt überlegen, ob er auf so etwas wie sie noch große Lust hatte.
 

„Ich werde nicht mit dir Kämpfen“ wiederholte, der ruhige erneut, und überging ihre Worte einfach. Er griff wieder nach ihrem Arm. Doch Sakura machte erneut einen kleinen Ausfallschritt nach hinten und sammelte währenddessen Chakra in ihrer Faust. Keinen Augenblick später rammte sie diese ziemlich genau auf die Stelle, auf der der junge Mann bis gerade noch gestanden hätte. Wenn er nicht ausgewichen wäre. Ein riesen Krater entstand unter dem Druck und Sasuke musste insgeheim zugeben, dass er eine solche Schlagkraft der dann doch recht zierlich wirkenden Sakura, nie zugetraut hätte. Er hatte gehört, dass Sie bei der Godaime gelernt hatte. Was allerdings die Spezialität der blonden Hokage war, wusste er nicht. Es hatte ihn auch nicht sonderlich interessiert.

Sakura sammelte erneut Chakra in ihrer Faust und rammte diese auf die Stelle, auf die der Sharingan träger ausgewichen war. Sasuke sprang wieder in die Luft, um dem alles zerstörenden Schlag zu entkommen.
 

-
 

Etwas weiter abseits von diesem ganzen Szenario standen die anderen drei von Team Taka und beobachteten das Spektakel. Suigetsu schien allerdings der Einzige zu sein, der die ganze Situation doch recht erheiternd fand. Denn mit einem breiten grinsen und die Arme hinter seinem Kopf verschränkt, hatte sich ein sehr breites Grinsen auf dem Mund des sehr, sehr blassen Kämpfers ausgebreitet. Er wusste das Jugo dass ganze wohl mit einer nichtssagenden Miene beobachtete. Der Große war so oder so recht einfallslos, wenn es darum ging, eine Unterhaltung mit Mimik zu unterstreichen.

Das hieß, wenn er mal was sprach.

Suigetsu sah zur Seite zu dem großen Mann. Eigentlich kannte er nur diese Miene von Jugo. Und die andere. Wenn er ausrastete. Ohne das zu kommentieren, drehte er nun seinen Kopf zu seiner anderen Seite. Nun sah er auf Karin herunter. Die schien unter den Ganzen drucksen und dem unkontrolliertem zucken sämtlicher Gesichtsmuskeln sich wohl gerade nicht entscheiden zu können, welchem Gefühl sie denn nun nachgeben sollte. Wut sah der weißhaarige Krieger. Unbändigen Zorn. Aber da war auch Sorge, Nervosität, Angriffslust.
 

Und Eifersucht. Ganz deutlich.
 

Seit dem Sasuke gesehen hatte, wie diese Medical Nin diesen Kyubi geheilt hatte, war es für sie unmöglich geworden, auch nur ein kleines bisschen seiner Aufmerksamkeit zu bekommen. Bis jetzt hatte er dieser Schnepfe schon mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als ihr in all den letzten Jahren.

Das war nicht fair!
 

Alles, was er von seiner Aufmerksamkeit abzugeben hatte, schenkte er dieser blöden Kuh. Die lief ihr den Rang ab und musste sich noch nicht mal sonderlich anstrengen! Sasuke kam einfach zu ihr, weil er etwas in ihr erkannt hatte, was sie nicht hatte.
 

PAH!
 

Dass sie nicht lachte! Sie hatte so viel durchgemacht für und mit diesem Team. Alleine nur wegen Sasuke. Ihr ganzer Körper war übersät von Narben. Und das alles hatte sie mit offenen Armen entgegen genommen, nur um etwas von Sasukes Aufmerksamkeit, sogar seiner Nähe spüren zu können.
 

Dass diese dumme Kuh nur ein paar wenige Male mit den Wimpern klimpern musste ...

Das war verdammt unfair!
 

„Tja Karin …“, meinte Suigetsu und minderte damit nicht unbedingt die Wut der Brillenträgerin, denn von ihm kam nie etwas, was sie aufmuntern würde. „Damit bist du wohl ausrangiert!" der Weißhaarige druckste mit einer Spur von Häme. Denn er schien das Ganze nach wie vor sehr lustig zu finden. Genau deswegen konnte er sich auch sein nächstes Kommentar nicht verkneifen. "Du bist zu halt verbissen!" er gluckste, während er registrierte, das seine Worte nicht unbedingt dazu beitrugen, die Lage zu entspannen. Aber es machte ihm auch einfach viel zu viel Spaß! "Hey Jugo! Hast du das kapiert?" fragte er den größeren. "Ein Wortspiel!" Suigetsu kicherte über seinen eigenen Witz. " 'Verbissen!' Kapiert?" hakte er nach, doch wie zu erwarten, bekam er keine Antwort.
 

Es störte ihn nicht. Gewundert hätte es ihn, wenn Jugo tatsächlich reagiert hätte! Irgendwie.

Dann sah er wieder zu Karin, die stocksteif da stand und vor Wut mit den Zähnen knirschte. Kami - Sama! War die Sauer!

Sein Grinsen wurde noch etwas breiter. Da war doch echt zu verführerisch! Er tat nichts lieber, als den Menschen in seiner Umgebung gehörig auf den Keks zu gehen. Da aber in dieser Gruppe nur Karin darauf ansprang und jedes Mal durch die Decke ging, konnte er es auch jetzt nicht lassen, in der sehr frischen Wunde ein wenig herumzustochern. "Ach Karin! Sehe es doch ein Mal so! Du bekommst keine Narben mehr!" versuchte er sie gerade aufzumuntern? "Denn welche Chance hast du schon mit deiner kleinen Zauberei gegen eine komplett Ausgebildete, spezialisierte und wohl auch Erfahrene Medical Nin?" Sofort duckte er sich außer der Reichweite der jähzornigen Frau. Es war quasi ein Reflex ihrer Prügel auszuweichen, wenn er es nicht lassen, konnte sie so lange zu foppen, bis ihr die Hutschnur platzte.
 

Doch zu seiner Verwunderung blieb die Prügel aus. Er zog seine Stirn in fragende Falten und beugte sich um Jugo herum, hinter dem er sich versteckt hatte.
 

Karin stand immer noch wie zur Statue erstarrt da. Und knirschte immer noch mit den Zähnen. Wobei sie zwischenzeitlich damit angefangen hatte, unregelmäßig Luft aus ihren Nasenlöchern zu stoßen. Die bebrillte Frau starrte auf das Szenario einige Meter vor ihr. Suigetsu folgte ihrem Blick und sah, das Sasuke und Sakura immer noch kämpften.

Obwohl er das infrage stellte. Konnte man dies einen Kampf nennen, wenn Sasuke den präzisen Schlägen der Medical Nin, die die Wucht einer größeren Bombe hatten, immer wieder auswich?
 

„Ich hasse sie …“ zischte sie zwischen ihren Zähnen hindurch. Und irgendwie hatte der Weißhaarige das Gefühl, das dies bei Weitem nicht hinkam.

Karin schien ihr mehr als nur die Pest an den Hals zu wünschen.
 

„Du hasst sie?“ hakte Suigetsu nach, aber lachte dann. „Das glaube ich! Sasuke gibt ihr die Aufmerksamkeit, die du schon immer haben wolltest. Er sieht auch etwas in ihr, was er in dir nie gesucht hat!" Er stellte sich neben sie und drückte frech sein Rückgrat durch. "Eine fähige Medical Nin und.... eine echte Frau!"

Wenn er Karin schon in diesem Zustand sah, in der sie aus lauter Wut nichts anderes mehr konnte außer Zähneknirschen und durch die Nasenlöcher schnauben wie eine wild gewordene Bache (*), dann wäre er dumm das nicht auszunutzen!
 

Suigetsu lachte wieder auf, er beschloss aber, es für diesen Abend gut sein zu lassen. Wer wusste schon, wann er selbst jetzt den Bogen überspannt haben würde!

Deswegen wandte er sich auch eher wieder dem 'Kampf' zu. Oder was auch immer das war, was Sasuke und Sakura da gerade versuchten zu klären. Neben sich bemerkte er, wie Jugo sich von dem Ganzen abwandte und wieder träge in die Richtung des Pension Eingangs stiefelte.
 

Da musste Suigetsu dem größeren Recht geben. Es war sinnlos hier weiter rum zustehen. „Hai Jugo“, meinte darauf hin der Krieger mit den weißen Haaren. „Sasuke wird jetzt jeden Moment kurzen Prozess machen!“
 

Tatsächlich war es so, dass Sasuke den Kampf auf einmal resolut beendete. Er wich einem weiteren Schlag aus, sprang in die Luft und steuerte seine Landung so, dass er direkt vor Sakura wie auf Watte auf dem Boden landete. Schnell packte er sie an den Schultern als auch schon sein Sharingan zu rotieren begann. Gerade noch hatte Sakura Zeit erst verwirrt, dann erschrocken zu gucken, als auch schon ihre Augen nach innen rollten und sie mit einem leisen, verzweifelten Stöhnen in sich zusammensank. Sasuke fing sie auf und warf sie sich dann wie einen Sack über die Schulter.
 

_____
 

Fern ab dessen, konnte das Glück nicht größer sein. Was geschehen war, konnte sie gar nicht in Worte fassen. Es war mehr als ein Wunder. Es war, als ob alles schöne, was sie sich hätte wünschen können, niemals mit dem Mithalten konnte. Diese Freude, ihren neugeborenen Sohn in den Armen zu halten, machte sie Glücklicher denn je. Und immer, wenn sie an den Moment zurückdachte, in dem sie ihren Sohn das erste Mal auf ihrer Brust und in ihren Armen gespürt hatte, stiegen ihr aus lauter Überwältigung die Tränen in die Augen. Ein glückseliges Lächeln stand seit Stunden auf ihren Lippen. Insgesamt wirkte sie wie das eben nach so einer Geburt war sehr ausgelaugt. Aber das, was sie für diese Schmerzen bekommen hatte, hatte alles im Augenblick einer Sekunde vergessen gemacht. So dachte sie auch seit dem Zeitpunkt, an dem sie Mutter geworden war, auch nicht mehr an das, was sie vor wenigen Tagen noch so gequält hatte.
 

Sieben Tage war er nun schon alt. In dieser Zeit hatten sich seine Beschäftigungen bis jetzt größtenteils auf das Essen und Schlafen beschränkt. Dies alleine erinnerte sie unheimlich an den Vater des Jungen, und immer wenn sie daran dachte, zauberte es einen Hauch von Belustigung in ihre faszinierten Züge. Denn sie konnte sich immer noch nicht an dem kleinen Geschöpf das gegenwärtig nahe bei ihrem Herzen ruhte sattsehen. Denn sie hatte noch nie ein schöneres Baby gesehen. Sie war sich auch sicher, schönere Kinder als die, die in die Familie von ihr und ihrem Mann hineingeboren wurden, gab es nicht.

Ihr Sohn war ihr ganzer Stolz.
 

Sie war ehrlich, als sie jünger war, hatte sie einiges gemacht, was sie heute ganz sicher nicht mehr machen würde. Allerdings war sie auch der Überzeugung, dass sie dies auch zu dem gemacht hatte, wer sie heute war.

Aber wenn sie sich ohne Eigenlob auf die selbst auf die Schulter klopfen konnte, dann war es wegen diesem Kind. Das hatten sie und Shikamaru richtig gut hinbekommen.
 

Ein leises Klopfen erschallte an ihrer Tür, dass sie hätte beinahe zusammenschrecken lassen, so vertieft war sie in das Bündel, das so nahe bei ihr lag. Sie schenkte dem Kleinen ein weiteres liebevolles Lächeln und ein sanftes Streichen über seinen bemützten Kopf, bevor sie aufsah. Die Blonde rief ein sanftes ‚Herein’ und sah aufmerksam zur Tür. Hinata war es, die vorsichtig und gar schüchtern den Kopf zur Tür rein steckte, so als hätte sie Angst zu stören. Als die Nara sie erkannte, schenkte sie auch ihrer Freundin ein Lächeln. "Hinata!", sagte die Blonde herzlich, wandte sich und ihren Blick kurz ab um ihren Sohn auf ihre Arme nehmen zu können. Dann richtete sie sich auf. Sie zögerte kurz, denn wieder konnte sie sich schwer von dem schlafenden Kind trennen. „Komm rein!“ lud die junge Mutter zum Eintreten ein.
 

Als sie sah, das Hinata sich immer noch nicht von der Stelle bewegte, sah Ino das Hinata wohl etwas mehr als eine herzliche Einladung brauchte. „Er beißt dich nicht!“, sagte sie und sah sie fröhlich an "Er hat schon gegessen!" scherzte sie und strahlte die Hyuga mit ihren blauen Augen an.

Kurz erschien ein schüchternes Lächeln auf den Lippen der Blauhaarigen Kunoichi. Langsam drückte sie die Tür auf und trat ein. „Hey …“, sagte die Hyuga schüchtern, während sie immer noch an der Tür stehen blieb.
 

Mit einem innerlichen Kopfschütteln verfolgte Ino das Ganze. Sie war so ein hübsches Mädchen! Die Blonde war sich sicher, wenn sie nur etwas Selbstvertrauen hätte, dann hätte sie Naruto schon dreimal um den kleinen Finger gewickelt. "Hinata!”, sagte Ino schon fast vorwerfend, während sie dabei lachte. „Jetzt komm endlich näher uns sieh dir meinen Sohn an! Leiste mir etwas Gesellschaft!“ wurde die junge Hyuga aufgefordert.
 

Immer noch vorsichtig kam setzte sich die junge Frau an der Tür in Bewegung. Ganz wohl war ihn nicht bei der Sache. Was war, wenn sie gerade wirklich störte, aber Ino einfach nur zu höflich war, um sie wieder wegzuschicken?

Obwohl - sie kannte Ino als keine, die sie wieder wegschicken würde. Schließlich waren sie schon sehr lange befreundet. Doch immer noch unsicher, was sie tun sollte, stellte sie sich einfach nur neben das Bett und hoffte, dass sie dann doch nicht zu aufdringlich sein würde. Sie sah erst zu Ino, lächelte und beugte sich etwas runter mit einer Geste, die eine Umarmung einleiten würde. "Ino!", sagte sie leise und auch einen Hauch ehrfürchtig. "Meine aller herzlichsten Glückwünsche!", hauchte sie der Blonden ins Ohr und drückte sie dabei sehr liebevoll.
 

"Ich danke dir, Hinata!" kam es von Ino zurück. Sie freute sich über die Glückwünsche. Mehr noch darüber, dass sie da war.

Ino hatte mitbekommen, wie sie auf einmal zum Ende hin verschwunden war. Was sie verwundert hatte, war das sie dann urplötzlich mit Jiraiya Sama und einigen fremden Frauen vor den Toren Sunas gestanden hatte. Sie hatte in diesen Zeiten gerade damit gar nicht gerechnet.
 

Hinata dagegen sah noch einmal sehr liebevoll zu Ino, was diese aus ihren kurzen Gedanken schrecken ließ. Denn die junge Mutter bekam mit, wie die junge Clan Erbin sich nun etwas drehte und sich den kleinen Mann in ihren Armen besah. Ino erwischte dabei, wie nun Hinata etwas mit ihren Gedanken abzudriften schien und unwillkürlich zu lächeln begann. Ino ließ ihr die Zeit, drückte etwas die Decke zur Seite, in die ihr Sohn eingewickelt war, damit ihre Freundin ihren ganzen Stolz sehen konnte.
 

„Einen Namen haben wir immer noch nicht" der Mama huschte ein belustigtest Lächeln über die Lippen. Fröhlich sah sie Hinata in die Augen. "Shikamaru hat aus Scherz ‚Brüllfleisch’ vorgeschlagen!“ sie lachte kurz zwinkerte die junge Frau vor ihrem Bett an. Ino überlegte, kurz bevor sie das Bündel mir ihrem Kind anhob. „Hier halt ihm mal …“, sagte sie und wartete das die sanftmütigen Hyuga ihr Kind in die Arme nahm.
 

Wie zu erwarten, zierte die Schwarzhaarige sich, setzte sogar gleich eine panische Mine auf. „Ino ich weiß nicht …“, sagte sie und legte behutsam ihre Arme um den kleinen. Fast wie aus einem Reflex heraus.. „… was ist, wenn ich ihn Falle lasse?“, fragte sie besorgt. Ino sah sie nur an und schien auf etwas zu warten. Doch nichts geschah. "Siehst du!", sagte die Blonde, als hätte sie der unsicheren Frau etwas bewiesen. "Nichts passiert. Mein Kind lebt noch! Und ich habe so viel Vertrauen in deine Arme, das sie nicht plötzlich abfallen!"

Hinata brauchte dringen mehr Selbstbewusstsein! Und so wie Ino das sah, brauchte sie eine bestimmte Person, die ihr genau das geben konnte. Inos Mundwinkel zuckte nach oben. Ihre Freundin wirkte seit je her so, als sei sie auf der Suche nach ... Sicherheit. Die sie aber bis jetzt zwar gefunden, aber nie bekommen hatte.
 

Was aber auch nur daran lag, dass eben jene Person das nicht kapiert hatte.
 

Innerlich schüttelte sie mit dem Kopf. Was für eine Kombination.

Die eine traute sich nicht und der andere kapierte es einfach nicht.
 

Dennoch konnte sich die junge Mama mindestens ein Kommentar nicht verkneifen.

„Steht dir!“ grinste Ino mit einem Hauch von Frechheit. „Solltest dir auch so was Kleines, Süßes zu legen." Alleine diese Aussage sorgte schon dafür, das Hinata ein deutlicher Rotschimmer über die Wangen schoss. "Am besten noch mit einem blonden Flaum am Kopf. Und strahlend blauen Augen!" beendete Ino ihr Kommentar um Hinata völlig vor Scham im Erdboden versinken zu lassen.
 

„INO!“, rief sie entsetzt. „Sag doch so was nicht!“, forderte sie von der blonden Mutter. „Ach!“, sagte diese. Sie überlegte, ob sie weiter machen sollte. Aber aufgrund der Panik, die Hinata nun verspürte, beschloss die Mutter spontan ihr zu Liebe es doch sein zu lassen. Alles, was ihr gerade noch eingefallen war, hob sie sich für später auf. Wenn die allgemeine Situation bei Weitem entspannter war und auch Sakura dabei war. Die war bestimmt von der Idee begeistert, Hinata endlich den Gefallen zu tun und Naruto auf das offensichtliche und! Unausweichliche aufmerksam zu machen. Naruto und Hinata waren füreinander bestimmt! Davon war nicht nur sie überzeugt.
 

„Jeder – natürlich außer Naruto – weiß das Du total in ihn verknallt bist! Schmeiß dich an ihn ran!“ riet die Frau im Bett. Gut. Das hatte sie nun wirklich nicht lassen können.

„INO!“, quietschte die Hyuga fast schon stimmlos und sah beschämt auf das kleine Bündel aus Stoff und Mensch auf ihren Armen.

Auch wenn Hinata es nicht wollte, die Vorstellung, dass sie einmal ein Kind in den Armen liegen haben könnte, das in der Tat einen blonden Schopf hatte, war ihr nicht unangenehm. Als ihr das klar wurde, wurde ihr dann doch recht heiß.
 

Und das erinnerte sie gleich danach an jene Situation in der Höhle mehr oder weniger weit entfernt vom feindlichen Lager, als sie mit Naruto ganz alleine gewesen war.
 

Weißt du eigentlich, das du verdammt hübsch bist? wiederholten sich die Worte des derzeit wahrscheinlich sehr verwirrten Kriegers in ihrem hübschen Kopf. Sie hatten sich in den letzten Tagen sehr oft wiederholt. Viel eher war es so, das Hinata an kaum etwas anderes gedacht hatte. Diese Worte hatten sich so in ihr Gehirn eingebrannt, das es das Erste war, an das sie dachte, wenn sie aufwachte und auch das Letzte, bevor sie einschlief. Naruto mochte ja was 'mehr als Freundschaft' Beziehungen, nicht unbedingt der Jenige sein, der nichts anbrennen ließ. Aber diese Worte waren das schönste was er hätte zu ihr sagen können.

Sie hatten sie komplett außer Gefecht gesetzt. Wären anstatt der Schutz suchenden Frauen, ein Söldner des gegnerischen Heeres in die Höhle eingetreten, war sie sich immer noch nicht sicher, ob sie hätte reagieren können.
 

Hinata sehnte sich nach solchen Worten. Es war so, als ob sie ganz plötzlich süchtig geworden wäre. Das keiner aber sagen konnte wann Naruto aus seinem Koma erwachen würde und ob er sich dann noch daran erinnern konnte, war einfach unerträglich. Sie wollte mehr davon. Sie brauchte es.

Hoffentlich erinnerte sich Naruto. Und hoffentlich hatte er dies nicht nur gesagt, weil er durch den Kampf ganz verwirrt gewesen war ...
 

Weißt du eigentlich, das du verdammt hübsch bist?
 

Sofort legte sich ein kleines, aber dafür umso glückseligeres Lächeln auf ihre leicht rosa Lippen, als sie wieder an diesen einen Satz dachte.
 

Ino hatte das natürlich sofort bemerkt. Diese anhaltende Abwesenheit, das verträumte 'durch ihren Sohn hin durch' Gestarre und das - um das Ganze auch noch zu bestätigen - geheimnisvolle Lächeln ihrer Freundin. Ino roch sofort Lunte und ihr wurde ziemlich schnell klar, das diese Symptome, die die Hyuga zeigte ganz eindeutig auf etwas hindeuteten, was unheimlich romantisch war und nur von Naruto hatte kommen können.

Die Augen der Mutter weiteten sich, als ihr einfiel, was Hinatas schmunzeln noch bedeuten könnte ...
 

Verdammt! Und gerade jetzt musste Sakura wie vom Erdboden verschluckt sein! Ino war sich sicher, hätte ihre beste Freundin das mitbekommen, wäre sie persönlich zur intensiv Station gerannt und Naruto so lange geheilt, bis sie ihn höchstpersönlich aus dem Bett jagen und hier hin hätte schleifen können. Nur damit sie beide den etwas chaotischen Ninja und die hübsche Hyuga in das berühmt berüchtigte Nara - ehemals Yamanaka - und Haruno Kreuzverhör nehmen konnten.

Gut, wenn Sakura nicht da war und auch Naruto nicht abkömmlich war, musste sie da mit Hinata eben alleine durch.
 

„Läuft da schon was zwischen euch?“, fragte sie gerade heraus und brachte Hinata so völlig aus ihren Gedanken. Die junge Frau mit den herrlich langen, dunklen Haaren war erst mal zu perplex um Antworten zu können. Ino sah ihr förmlich an, wie sie ihre Frage aufnahm, ihr Gehirn es analysierte und die entsprechende Reaktionen initiiere.

Die Röte um das Näschen der Schüchternen stieg wieder etwas an.

„Nein!“ bestritt sie energisch und hoffte das Ino ihr endlich glauben und weitere Neckereien ersparen würde. Sie wusste das Ino so etwas gerne machte! Hoffentlich kam sie nicht auf komische Ideen ...
 

Doch die Nara schien ihr kein Wort zu glauben. „Jaaaaa…“, sagte diese lang gezogen, mit einem Ton, der deutlich machte, dass sie ihr kein Wort glaubte. Allerdings hatte Ino jedoch anscheinend so viel erbarmen, dies nicht weiter mit irgendeiner Art von Ironie zu kommentieren. Außer mit einem skeptischen Anheben einer ihrer Brauen. „Raus mit der Sprache! Was ist passiert?“ fragte die Blauäugige, ohne locker zu lassen, und setzte sich grazil an die Bettkante.
 

Die Hyuga zog den Kopf ein. Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, das, was passiert war, irgendjemanden zu erzählen. Besonders, weil sie es bis jetzt selbst noch nicht fassen konnte. Sie hatte jahrelang davon geträumt, das Naruto, auch mal andere Worte benutzen würde als das typische „Oi! Hinata!“.

Gut - sie konnte ihm das nicht vorwerfen. Schließlich hatte das Problem bis jetzt immer an ihr gelegen, warum es bis jetzt noch nicht wirklich zu einer Unterhaltung gekommen war.

Andererseits verspürte sie so ein Glück im Bauchraum. Sie war deswegen so aufgewühlt, dass es vielleicht den Effekt brachte, dass sie sich beruhigen konnte, um endlich klare Gedanken fassen zu können. Und vor allen Dingen diese zu ordnen.

Sie sah zu ihr auf, kniff kurz ihre Augen zusammen, nur um sich noch einmal zu vergewissern.

Ino kannte sie nun schon ewig. Sie war nicht nur eine Kollegin, sie war auch eine sehr gute Freundin. Sie würde es sicher keinem weiter sagen.
 

Der Anflug eines Lächelns zuckte wieder über Hinatas Züge, als sie zwangsläufig über diesen Moment noch einmal nachdenken musste.

Sie war sich nicht sicher, wie sie es sagen sollte, selbst vor Ino nicht. Sie brauchte einfach einige Ansätze. „Er hat … Naruto hat …“, begann sie. „Ja?“, fragte die Mama aufgeregt, gespannt konzentrierte sie sich auf die Frau vor ihr, die ihr Kind in den Armen hielt und immer wieder zwischen ihr und dem kleinen Jungen hin und her sah. Ganz so, als ob sie überwältigt war, von dem an das sie da dachte. Die Nara konnte es kaum aushalten. Hinata machte es aber auch unnötig spannend. Was da wohl passiert war?

Hinata nuschelte irgendwas, was sie selbst in dem kurzen Abstand nicht verstehen konnte, so leise war es. „Lauter Hinata! Ich versteh dich nicht!“ forderte die Blonde mit Aufregung in der Stimme.

Daraufhin quietschte Hinata, wurde erneut Rot und kniff die Augen zusammen während sie die Lippen aufeinander presste. Ino war sich sicher, wenn sie gekonnt hätte, hätte Hinata sich die Hände an die Wangen geschlagen.

„Er hat gesagt, dass ich verdammt hübsch sei!“, krächzte sie fiepend, immer noch sehr leise, aber nun war es wenigstens in einer Lautstärke gewesen, die man verstehen konnte. Wenn man genau hinhörte und sich sehr konzentrierte.
 

Für einen wirklich kurzen Moment sah Ino sie an. Dann zog helle Freude in die Gesichtszüge der ehemaligen Yamanaka. Ein lang gezogenes „Eeeecht?“ kam aus ihrem Mund und starrte Hinata an.

Ino war komplett überwältigt. Es war sogar so, dass sie erst mal nichts anderes konnte, als sie mit offenem Mund anzustarren. Sie war so Perplex, dass die einzige Frage, die sie sich stellen, konnte die war, ob Sakura eigentlich wusste, was das bedeutete!

Ein Zustand den die Hyuga etwas verunsicherte. Als wirklich gar nichts weiter geschah, als dieses strahlende Angestarre, deswegen versuchte sie etwas Bewegung in das Ganze zu bringen. „Er war mehr bewusstlos als wach. Ich glaube nicht, dass er noch weiß geschweige denn, das es ihm bewusst war, was er da gesagt hatte!“ meinte die Blauhaarige, denn dessen war sie sich mindestens genau so sicher.
 

„Papperlapapp Hinata!“ Ino schüttelte energisch, aber immer noch strahlend den Kopf. „Naruto steht auf dich! Das ist nur noch nicht aus seinem Unterbewusstsein hervorgedrungen! Sonst hätte er so was nicht gesagt!“ Hinata seufzte schwer. So was war schön zu hören. Doch die mit den langen dunkelblauen Haaren hatte Bedenken dabei. „Ino…“, begann sie so ernst, wie sie konnte. „Wenn du so was sagst, fange ich an mir Hoffnungen zu machen …“, denn genau das war, was sie fürchtete. Wenn sie sich Hoffnungen machen würde und am Ende würde es nicht zu dem kommen, was sie sich erhoffte, würde sie das um den Verstand bringen. Geknickt sah sie auf den Säugling hinunter. Wenn es zu vermeiden war, wollte sie sich nicht noch mehr ins Unglück stürzen.
 

Ino seufzte schwermütig, zog ihre Brauen bedauernd und gleichzeitig mitfühlend zusammen. „Kleine, dazu ist es schon zu spät!“, sagte die Frau auf dem Krankenbett. Wie erwartet, sah Hinata erschrocken auf und sie mit großen, fast schon erschrockenen Augen an. Die junge Mutter seufzte erneut. Hatte Hinata das denn wenigstens nicht ein bisschen erahnt? Fast hätte sie mit dem Kopf geschüttelt, doch sie unterdrückte den Drang dazu.

Normalerweise hatte sie keine Probleme damit, Tatsachen, die irgendwann mal gesagt werden, mussten in aller Klarheit anzusprechen. Sie war nicht der Typ dafür der sich ein ewiges Leiden ihrer Freunde gerne mit ansah.
 

Sie hatte Sakura auch damals gesagt, das sie zwei Möglichkeiten hatte. Entweder sie stürzte sich in ewiges Unglück, weil sie Sasuke - der eh nie wieder nach Konoha zurückkommen würde - nachtrauerte. Oder sie machte Schluss mit dem Selbstmitleid und konzentrierte sich darauf als eine der Fähigsten Medical - Nins in die Geschichte einzugehen und doch irgendwann bei einem anderen Mann ihr Glück zu finden.

Das mit der Medical Nin hatte sie ja immerhin fast schon geschafft.
 

„Du machst dir schon seit Jahren Hoffnungen!“ damit stellte Ino sie vor das, was allen anderen, die die Hyuga und ihr ‚Uzumaki - Problem‘ kannten, bereits völlig klar war. Ino beobachtete wie entsetzt Hinata nun drein schaute. Und fast tat es ihr schon wieder leid, doch es nutzte alles nichts. So konnte Hinata sich nicht weiter quälen.

„Das Problem ist nur das Du dich nicht traust Naruto zu sagen, das du ihn sehr gerne hast. Und er nicht bemerkt es einfach nicht!“ sagte Ino ernst. Erneut seufzte die Blauhaarige schwer, gab ein gequältes Geräusch von sich, schwieg jedoch darauf.
 

Verdammt, man konnte dieses Bild des Jammers nicht mit ansehen. Hinata Hyuga mit Tränen in den Augen war unerträglich. Sollte ein Wunder geschehen, wäre das ihr Trick 17 um Naruto immer wieder um den Finger wickeln zu können.
 

Nara legte den Kopf schief, rutschte ein Stück weiter an die Bettkante und legte ihr liebevoll eine Hand auf eins ihrer Knie. „Hinata, wir leben nicht mehr im Mittelalter!“ fing die Frau an. „Deswegen ist es heut zutage auch scheißegal, wer den ersten Schritt macht. Du musst es ihm sagen. Sonst wirst du, wie ich befürchte in naher Zukunft todunglücklich sein“ sprach die junge Mutter und beobachtete, wie der Frau ihr gegenüber das Gesicht entglitt.
 

Es half aber alles nichts. Hinata musste das machen. „Du musst, Hinata!“ eindringlich sprach die blonde Frau auf sie ein. „Sonst wird das ewig so weiter gehen. Oder irgendeine andere wird schneller als du sein!“ unter Hinatas Mimik mischte sich nun Panik. Ino registrierte das und mitfühlend strich sie mit ihrem Daumen beruhigend über das Knie der Clan Erbin. Wenn es Hinata nicht klar war, musste sie erfahren, was alles passieren konnte. Damit sie in die Puschen kam. Oder im schlimmsten Falle weniger traurig war. Obwohl das unmöglich war. „Du wirst auch nicht drum herum kommen, ihm zusagen, was du fühlst. Weil so wie das Ganze im Moment läuft, geht das nicht weiter. Das macht dich nur kaputt, Hinata“ erklärte die Blonde mit den blauen Augen. Ino wurde klar, das Hinata keine günstigen Vorrausetzungen hinter sich hatte.

Dennoch, diese Zeit brauchte Liebe. Und wenn der Krieg einen Naruto Uzumaki als Gegner hatte, der endlich nicht mehr zu suchen brauchte, weil er einen Ort gefunden hatte, bei dem er ausruhen konnte, für den er sogar am allermeisten Kämpfen konnte, konnte sich dieser übermächtige Krieger selbst mit seinem schier endlosen Heer verdammt warm anziehen.
 

Also suchte Ino Nara nach Worten, die immer noch wahrheitsgetreu war, aber den zarten Mut, den sie in den Augen mit dem lavendelfarbenen Stich erkannte, nicht zerstören würde. Hatte Naruto Uzumaki überhaupt den Sinn für Hinata und ihr Anliegen, das sie schon seit Jahren mit sich herumschleppte und auf ihren Schultern mittlerweile so viel wog wie ein ganzer Wal? Würde er sie aus lauter lauter abweisen oder enttäuschen? Zumindest fürs Erste ...? Sollte sie es ihr überhaupt sagen? Grübelte die Frau nachdenklich. Würde es nicht das zerstören, was sie gerade in Hinata aufgebaut hatte? Reichte es nicht jetzt so, wie es war, das hieß, sollte sie ihr ihre Bedenken gar nicht erst mitteilen?

Aber war sie dann noch so ehrlich, wie sie es immer so Stolz von sich behauptete?
 

Ino runzelte ihre Stirn. War sie nicht.

Das war es, was sie Hinata sagen musste. Bevor es zu spät war.

Und wenn sich daraus etwas entwickeln könnte, das man Beziehung nennen könnte, wäre das sicher eine unversiegbare Quelle für Naruto, aus der er noch mehr ungeahnte Energie und Leidenschaft schöpfen könnte.

Sie brauchte noch einen Moment, um sich die richtigen Worte zu Recht zu legen.

„Sollte er aufwachen. Und sollte er schnell wieder genesen - was ich wirklich sehr hoffe - kann es sein das er unter den momentanen Umständen weniger so reagieren wird, wie du es dir vielleicht erhoffst“ alleine bei diesen Worten, fing das Glitzern in den Augen der Hyuga wieder an. Keinen Augenblick später, als die ersten Tränen über die Wangen der Frau mit dem Kind auf dem Arm kullerten, tat es Ino auch schon Leid. Doch sie wusste, dass es nicht mehr als richtig war. „Das bedeutet, dass du auch mit einer Enttäuschung oder sogar mit einer Ablehnung rechnen musst“ endete Ino.
 

Hyuga ließ die Schultern hängen, während sie herzergreifend schluchzte. „Ich habe mir also nicht in nur den falschen Mann verliebt, sondern auch den ungünstigsten Moment ausgesucht …“ sprach sie mit tränenerstickter Stimme.

Wie befürchtet, hatte Ino von dem Augenblick an, als die erste Träne auf Hinatas Oberteil tropfte zwar kein schlechtes Gewissen, aber ein schlechtes Gefühl. So was Ähnliches wie Schuldgefühle plagten sie nun.
 

„Ach Hinata!“, sagte die junge Frau, beugte sich nach vorne um der Todunglücklichen Hinata die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. „Es gibt weder einen günstigen noch ungünstigen Moment einem anderen Menschen zu sagen, das man ihn liebt.“
 

Doch es tröstete Hinata nicht wirklich. Sie schien auch keinen neuen Mut aus der letzten Aussage der jungen Mama schöpfen zu können. Oder zu wollen. Gerade schien es so, als wäre der jungen Frau mit dem uralten Kekkei Genkai alles zu viel.

„Hinata…“, sagte Ino auf eine beruhigende und tröstende Art und Weise, die die Blauhaarige noch gar nicht von ihr kannte. Die sie aber an die Ruhe einer Mutter erinnerte.

„Du hast das Glück, das nicht weiniger als ein ‚Nein‘ bekommen kannst“ um einer neuen Tränenflut erst gar keine Chance zu geben, sprach sie gleich weiter. „Aber du kannst auch viel mehr als ein ‚Ja‘ bekommen!“ Das brachte Hinata wirklich zum Stocken. Und das kleine Mutige, hoffnungsvolle glitzern in diesen wunderschönen Augen wurde immer größer, es wurde immer stärker! „Sei stark Hinata! Sei immer stark!“ die Blauäugige merkte, dass sie etwas gefunden hatte, was bei der Hyuga ankam und auf das sie nun aufbauen musste. „Wenn Naruto dir schon sagt, wie wunderschön du bist, ist es kurz davor ihm ins Bewusstsein zu treten! Oder er weiß es schon längst nur hatte bis jetzt noch gar keine Chance dir zu sagen, was er fühlt!“
 

Hinatas Augen wurden immer größer.

„Sei Stark Hinata! Sei so stark, wie Sakura es gewesen war!“ die Blonde fand das ihre beste Freundin, die damals durch die Hölle gegangen war, als sie sich innerlich von Sasuke Idiot gelöst hatte, das beste Beispiel abgab.

An diesem Punkt begann erst Hinatas Nase verräterisch zu zittern, dann ihre Lippen du dann kullerten auch schon wieder Tränen aus ihren wunderschönen, großen Augen.

Es war nicht der Effekt, den Ino sich erhofft hatte, aber sie glaubte nicht, dass ihre Freundin wieder aus Verzweiflung heulte.
 

„Ino…“, schluchzte die Blauhaarige und genau diese, gab sich einem verstehenden Lacher hin. Dann stand die Mutter auf und umarmte ganz vorsichtig die Frau, die gerade ihr Baby auf den Armen hielt. „Schhh…“, sagte die blonde Mutter und streichelte ihr beruhigend über den Rücken, während sie sie sanft hin und her wog.
 

„Sakura …“, schluchzte die Hyuga Erbin und brachte auch Ino auf das andere Thema, über das sie in den letzten Tagen immer wieder nachgegrübelt hatte. Sie wusste, dass Sakura nicht mit in der Gruppe gewesen war, die mit Jiraiya Sama nach Suna geflüchtet war. „Sakura ist verschwunden …“, heulte die Blauhaarige leise. „Wir wissen nicht, wo sie ist … Jiraiya San hatte sie zwar gesucht, aber nur noch ihr Stirnband finden können …“, flüsterte die heulende Frau in den Armen der Nara.
 

Jiraiya Sama hatte also nur das Stirnband ihrer besten Freundin gefunden?

Ein Kloß bildete sich in Inos Hals und nun schossen auch ihr dicke Tränen in die Augen.

So war das also gewesen.

Aber hieß denn das auch, das Sakura tot war?

Dass sie ermordet worden war?
 

Sie zog ihre Arme einen Hauch fester um die heulende Hyuga, ließ sie nicht los, weil sie nun selbst etwas Trost und eine Stütze brauchte.
 

_____
 

Genau in diesen Moment schlug einer der wichtigsten Patienten, die gegenwärtig auf Suna Gakures intensiv Station mehr oder weniger um ihr Leben kämpften die Augen auf. Naruto Uzumaki schnaubte schwach. Und er brauchte ewig, bis sich seine Pupillen so weit an das Licht gewöhnt hatten, das es nicht mehr in den Augen brannte. Ein weiteres Stöhnen, das den Krieger ein Stückchen näher in die Realität holte, sodass er mit bekam, wie irgendetwas in unmittelbarer Nähe anfing zu piepsen. Er konnte es nicht zu ordnen, er wusste noch nicht mal, wo genau dieses Geräusch herkam, denn es schien von überall zu kommen.
 

Alles um ihn herum war verschwommen, er spürte auch nichts. Im Prinzip erkannte er nur den grauen Schleier, der sich über seine Augen gelegt hatte und ein paar Schatten, die nicht von Anfang an, nun immer mehr zu werden schienen, als sie um ihn herum huschten. Wo er war, wusste er nicht. Das Erste, was ihm allerdings auffiel, war das etwas fehlte, das beim letzten Mal noch da gewesen war, als er die Kraft gefunden hatte, seine Augen zu öffnen.
 

„Hinata…“, hauchte er kraftlos, bevor ihm wieder die Augen zu fielen und er in der Dunkelheit versank, in der er auch schon die letzte Zeit verbracht hatte.

Er wurde von der Dunkelheit des Kyubis aufgefangen. So weich und sanft, wie immer dann, wenn er sich kurze Zeit später mit dem Kyubi konfrontiert sah.

Auch diesmal stand er Müde und ausgelaugt vor dem großen Tor, das den Neunschwänzigen und dessen Wut wegsperrte.

Der Fuchs lachte. Er verhöhnte Naruto mit seinem kichern. „Du willst also ein Spiel spielen?“, fragte der Fuchs den abwesenden Naruto. „Gerne, komm rein und sei mein Gast …“ lud der große Fuchs ein und grinste böse.
 

Naruto bewegte sich nicht, hob nur den Kopf und sah auf die großen, glühenden Augen. Matte Augen, die sonst so unerschrocken in einem strahlenden Blau leuchteten, starrten den Biju regungslos an. So lange, bis der Fuchs erste Anzeichen von Nervosität zeigte. Er schnaubte, knurrte aufgekratzt und zwang sich zur Ruhe. Der Junge war zwar apathisch, aber sein Unterbewusstsein immer noch stark. Wenn er jetzt einen Fehler machte, würde dieser Bengel bestimmt zu sich kommen und diesen Ort wieder verlassen. Also übte er sich in Geduld.
 

Unentschlossen stand Naruto immer noch vor dem großen Tor. Vor allem, weil er etwas Zeit brauchte, um sich seines Verstandes völlig zu entsagen.
 

Ein Spiel spielen …

Der Blonde musste Zugeben, das er schon neugierig war.

Was es wohl für ein Spiel war? Fragte er sich, sank etwas in sich zusammen und setzte den ersten Fuß nach vorne. Eine Regung die den Biju ungemein freute. Er kicherte wieder. Bis Naruto wieder abrupt stehen blieb. Und gleich darauf dem Fuchs das Lachen im Halse stecken.
 

Naruto Uzumaki war sich sicher. Er hörte diese eine schüchterne, sehr leise aber auch sehr vertraute Stimme ...

__
 

* Bache = weibliches Wildschwein

Funke

Alle negativen Gefühle, die sie kannte fraßen sie auf. Allen voran die Verzweiflung.

Es war nicht der Fakt, das ihre Heimat vom Erdboden gefegt worden war. Sicher betrauerte sie all die Seelen die diesem Sinnlosen Krieg zum Opfer gefallen waren.

Und im Kontrast stand, das sie noch lebte.
 

Unter gewöhnlichen Umständen, wäre sie nun sicher wie all die anderen überlebenden höchst wahrscheinlich in Suna untergekommen.

Aber die Umstände waren nicht normal.

Also befand sie sich auch nicht in Suna bei ihren Freunden, mit denen sie hätte den Schmerz teilen können. Sie wusste, dann wäre es sicher nicht so schwer gewesen.
 

Das, was sie im Moment am meisten betrauerte, war ihre Freiheit. Denn diese hatte sie verloren.

Nein. Sie wurde ihr gestohlen.

Von dem Mann, der sich Zeit seines Lebens nie für sie interessiert hatte. Dieser Mann nahm sich gerade heraus zu bestimmen, wohin sie ging. Oder eben nicht.
 

Tränen stiegen ihr in die Augen.

Das taten sie immer, wenn sie darüber nachdachte. Ihr war erst klar geworden, welchen Wert ihre Freiheit hatte, als sie sie nicht mehr hatte.

Sie war eine Gefangene.

Pah! Sie war vollkommen und bei komplett klaren Verstand entmündigt worden.

Bei allem was sich Sasuke auch immer dabei gedacht hatte, es war eine weitere Tatsache, die sie ihm nicht verzeihen würde.

So wie es jetzt war, fühlte sie sich wie seine untergebene, die zu machen hatte, was er für sie entschied. Sie war Dreck. Nicht mehr.
 

Trotzig stolperte Sakura mehr über den Waldboden. Sie achtete nicht wohin sie ging, denn es war das einzige, was ihr zumindest ein kleines bisschen das Gefühl gab, sich irgendwie gegen Sasuke Uchiha auflehnen zu können.

Also stolperte sie weiter über den unüberschaubaren, zugewucherten Waldboden.

Warum sollte sie auch immer noch aufrecht gehen?

Man hatte sie gebrochen, das passte dann doch nicht zusammen.
 

Müde hob sie den Kopf und starrte auf Sasukes Rücken. Seit einiger Zeit, das hieß, seit dem er sie wieder nach ihrem unzähligsten Fluchtversuch eingefangen hatte, zog er sie nun schon hinter sich am Handgelenk gepackt her. Stetig und in ständig fließenden Bewegungen, wich er in den überwachsenen Pfad Ästen von Dornigen Büschen aus, die Sakura ins Gesicht klatschten. Nicht weil er nicht darauf achtete, das sie direkt hinter ihm war, sie selbst machte keine Anstalten, den kratzenden Ästen auszuweichen.

Das einzige was er dazu beizutragen hatte war, das er seinen eisigen Griff nicht lockerte und sie immer weiter hinter sich her zog. Über Wurzeln und heimtückischen Schlingpflanzen hinweg.
 

Mittlerweile hoffte Sakura, das es Sasuke einfach zu lästig wurde, wenn sie sich nur oft genug fallen ließ. Ständig, eigentlich auch bewusst tat sie das, wenn sie über eine Wurzel stolperte und das Gleichgewicht verlor.

Sie hoffte, das dem dunklen Krieger einfach irgendwann der Kragen platzte und sie im Schmutz zurück ließ.

Das würde passen. Denn sie war ja schließlich schon am Boden!
 

Doch er spielte das Spiel mit einer Engelsgeduld einfach mit und riss sie jedes mal am Handgelenk nach oben, bevor sie stürzen konnte.

Der einzige unangenehme Nebeneffekt war das unangenehme Schmerzgefühl an ihrer Hand, als er sie wieder davor bewahrte, das ihr Gesicht Bekanntschaft mit dem süffigen Boden des dicht Gewachsenen Waldes machte.
 

Verdammt nochmal! Sie wusste, das sie sich auch gerade nicht besser als ein kleines Kind benahm. Sie schämte sich auch dafür. Schließlich war sie erwachsen. Sie genoss es erwachsen zu sein!

Aber vor allem war sie verzweifelt. Und das trieb sie in die Ratlosigkeit. Sich wie ein Kind zu benehmen, war letztendlich einer der wenigen Wege gewesen, den sie gesehen hatte um wenigstens ein klein bisschen ihres Stolzes zu behalten. Einen kleinen Funken zu bewahren, der sie nicht ganz zerbrechen ließ. Er war etwas, an dem sie sich mit allem was sie an Hoffnung noch aufbringen konnte, festhalten konnte.
 

Sie brauchte das. Denn Sakura befürchtete das der Frust und die Verzweiflung, die ständig durch diese Ausweglose Situation genährt wurden, sich ganz langsam in ein Hinnehmen umwandelten. Wenn es soweit kommen würde, wäre sie verloren.

Dann hatte sie kein Recht mehr, sich eine Kunoichi schimpfen zu können.
 

Sie durfte nicht aufgeben!

Wäre Naruto hier, würde er sehr enttäuscht von ihr sein, wenn er sie so sehen könnte.

Und hoffentlich Sasuke ordentlich eine reinhauen, damit er endlich zur Besinnung kommen würde.

Es gab im Moment nichts anderes, was sie sich sehnlicher wünschte.

Sie wünschte sich, das Sasuke - wie auch immer - für das was er ihr antat bestraft werden würde. Es war einfach nicht gerecht!

Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen. Diesmal aus Wut. Aus Hilflosigkeit.
 

Sie wollte hier weg!

Sie wollte nicht hier sein. Bei Menschen, die sie nicht achteten, die ihr nicht das Gefühl gaben, nicht gut aufgehoben zu sein. Bei denen sie einfach nicht willkommen war.

Suigetsu und Jugoo konnte sie nicht einschätzen. Aber sie glaubte, das sie ihr relativ neutral gegenüberstanden.

Karin hegte ihr gegenüber eine komplette Antipathie.. Sie wusste das. Sakura hatte das sofort gespürt.

Nein. Karin hasste sie. Sie wünschte ihr den Tod an den Hals. Und einen möglichst qualvollen.
 

Und Sasuke? Sasuke kümmerte sich nicht.

Auch ihm war sie egal. Auch das wusste sie. Sonst hätte er wenigstens einmal irgendeine Reaktion gezeigt, nachdem sie nun so oft versucht hatte abzuhauen.

Aber da war gar nichts. Keine Reaktion. Nichts.

Nicht mal ein skeptisches Augenbraue heben.

Immer nur diese eine ausdruckslose Maske, die er niemals von seinem Gesicht nahm.
 

Ohne zu murren, jagte er ihr immer wieder hinterher und beendete prompt ihren kurzen Ausflug. Damit war auch unmissverständlich klar, wer die Fäden in diesem Spiel ganz fest in den Händen hielt.

Sie war es nicht! Das war es, was sie hasste.

Sie hatte die Kontrolle verloren. Über alles. Das ging ihr gehörig auf die Nerven.
 

Sie stöhnte entnervt und stolperte erneut über eine Wurzel.

Lass mich doch einfach gehen…

Im gleichen Moment schon zählte sie langsam von drei rückwärts und wie aufs Stichwort, riss Sasuke wieder an ihrem Handgelenk, das sie nicht hinfiel. Dabei verlangsamte er nur kurz sein eigenes Schritttempo, sah sich noch nicht einmal nach hinten um, sondern zog sie gleich wieder schnurstracks durch den dicht bewachsenen Wald zurück zu dem immer wieder wechselnden Hauptquartier Team Hebis.
 

Die Pension hatten sie gleich am nächsten Morgen verlassen. Nein – Team Hebi hatte es verlassen und sie immer noch in einem Zustand zwischen Wach und Hypnose einfach mit genommen.

Im Moment hatte sich das Team in eine morsche und verlassene Waldhütte eingenistet. Kalt war es darin. Es stank nach Modder und den Hinterlassenschaften mehrerer Waldtiere.

Und es gab nur einen Raum.

Nicht dass es ihr was ausmachte, mit anderen Nins eine heruntergekommene Einraumhütte zu teilen.

Ihr Problem war es, diesen ‚Zustand’ – und als Kunoichi war sie wirklich nicht wählerisch – ausgerechnet mit Team Hebi teilen zu müssen.
 

Mit Jugoo, der ihr nach wie vor nicht ganz geheuer war.

Mit Suigetsu, dessen schiefes Grinsen sie jetzt schon nicht mehr sehen konnte.

Und Karin, deren kreischende Stimme, deren hysterisches Brüllen und offene Beleidigungen aus reiner Eifersucht ihr tierisch auf den Senkel gingen.

Verdammt! Sie wusste nicht wie oft sie ihr unmissverständlich gesagt hatte, das sie selbst wenn es um ihr Leben gehen würde, niemals bei klarem Verstand irgendwie auch nur irgendwas von Sasuke wollte.

Doch es war als ob sich die Ohren Karin einfach an den passenden Stellen auf taub stellten. Sakura war davon überzeugt, Karin hörte nur, was sie hören wollte!

Sie sah auch nur was sie sehen wollte. Sie sah nicht, das sie um ihre Freiheit kämpfte, wenn sie versuchte sich Sasuke mit ihren Fäusten vom Leib zu halten. Karin sah bestimmt nur die unvermeidbare Nähe, die sie dadurch von Sasuke bekam, wenn er dieses ungleiche Gerangel mit einem mal beendete und sie meist mit seinem Sharingan erst einmal wieder in das Reich der Alpträume schickte.

Für Karin war sie ‚die andere Frau‘.

Sie war etwas, was sie niemals hatte sein wollen.

Für keine Frau.

Und schon gar nicht für Karin.
 

Auch mit Sasuke musste sie sich diese Baracke teilen.

Mit zwölf hätte sie alles dafür getan so viel und so lange in seiner unmittelbaren Nähe sein zu können.

Jetzt wollte sie möglichst weit weg von ihm. Weil er ihr nicht gut tat.

Er machte sie krank.
 

Sie wollte absolut nicht die persönliche Medical dieses Teams sein. Warum machte das Karin nicht weiter? Schließlich hatte sie doch bis jetzt auch gereicht!

Es war nicht ihr Problem, das die Brillenträgerin vor lauter Narben kaum noch als ‚heilendes Mittel zum Zweck‘ dienen konnte. Es war nicht ihr Problem, das die Narben Karins den Chakrafluss nach außen blockierten.

Allerdings hatte sie auch noch nie so viele Bissnarben an einem Körper gesehen.

Ein Merkmal, das ihrem geschulten Auge aufgefallen war, als Karin nach ihr das Onsen in der Pension betreten hatte.

Es war ihre Entscheidung gewesen, sich so oft beißen zu lassen! Wenn sie in ihrer Situation gewesen wäre, sie hätte das nicht mit sich machen lassen. Nicht mal um zu helfen. Geschweige denn, um irgendwem näher zu kommen.
 

Sakura hatte Karin die letzten Tage unauffällig beobachtet.

Karin verhielt sich so, wie sie sich mit zwölf verhalten hatte. Sie tat alles, damit Sasuke ihr wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit schenkte. Doch er tat nichts der gleichen. Was Karin erst immer etwas deprimierte, aber fast gleichzeitig auch wieder aufs neue anspornte, an der Sache dran zu bleiben. Doch Sasuke bemerkte sie nicht. Oder er bemerkte sie, ignorierte sie aber komplett und hing lieber seinen ewigen Rachegedanken nach.

Die Medical Nin schätzte, das Karin eh ihren größten Sinn im Team verloren hatte, als Sasuke mit ihr angekommen war.

Die andere Frau mit der hysterischen Stimme zu beobachten war, als ob sie einer vermeintlich zwölfjährigen Version von sich selbst dabei zu sah, wie sie wenigstens um ein Augenrollen kämpfte.
 

Sie zu beobachten zeigte ihr, das sie schon viel weiter war. Sakura sah sich über diesen Punkt weit hinaus, sich um jemanden zu bemühen, der es nicht sah.

Und der es nicht schätzte.

Haruno wusste, wenn die andere zu der Erkenntnis kommen würde, das Sasuke nur noch für seine Rache lebte, würde sie durch die gleiche Hölle gehen, wie sie.

Sie hatte das letztendlich ein Stück Erwachsener gemacht.
 

Aber es war auch der einzige Fakt, der in der Medical Nin so etwas wie Mitleid für diese Frau auslöste.

Denn anscheinend war ihr klar, was Karin nicht sah. Oder noch nicht. Aber so etwas wie Liebe, würde sie nie von Sasuke bekommen.
 

In dem Sinne… Liebeskummer war mit das Scheußlichste, was es gab.

Und sie wollte das nie wieder durch machen.
 

Sie hatte sich geschworen, nie wieder irgendwem hinterher zu rennen, der ihr einfach nicht gut tat. Sakura wusste, das sie das auch schaffen würde.

Denn sie war stark genug.

Sie war selbstbewusst.

Und vor allem nicht abhängig.

Von niemanden.
 

Sie war Stolz

Und das würde sie sich nicht nehmen lassen!
 

Diese Gedanken hatten den Effekt, das sie nun wieder etwas gestraffter wirkte. Sie wirkte unumstößlicher, als vorher.

Sie war eine gute Kunoichi und eine hervorragende Medical - Nin. Sie hatte sich einen Ruf weit über die Mauern Konohas aufgebaut.

Verdammt! Dann würde es ein irrer, rachsüchtiger Idiot nicht schaffen sie zu stürzen!
 

Ha! Sollte sich doch Karin weiterhin seiner Hochwohlgeboren Sasuke Uchiha unterwerfen.

Sie hatte es einmal getan. Und die Erinnerung daran, ließ sie vor Scham im Boden versinken.

Aber Sie würde das nie wieder machen! Sie hatte daraus gelernt.
 

Sie war eine komplett andere Sakura geworden. Eine Sakura, die es sicher nicht hin nehmen würde, das man sie wie eine schwache Frau gefangen hielt

Zumal dieses Team nicht auf sie angewiesen war. Momentan sah es nicht so aus, als ob Sasuke plante sich in die nächste Schlacht zu stürzten.

Es ergab keinen Sinn, was Sasuke da tat.

Genau dieses kreuz und quer durch die Gegend reisen passte nicht zu ihm. Es hatte keine klare Linie. Keine Struktur.

Sie Verstand das nicht.
 

Sasuke war einer, der niemals unnötig Energie in etwas steckte, das keinen Sinn hatte.

Deswegen konnte sie sich keinen Reim darauf machen, was Sasuke damit bezweckte. Denn Energie verschwendete dies definitiv.

Sie hatte aber auch den Eindruck, das sie nicht die einzige war, die das nicht verstand. Der Rest von Team Hebi schien in etwa dasselbe zu denken.
 

Weiterhin schienen sie sich auch zu Fragen, warum Sasuke sie mitschleppte.

Fünf Personen in einem Team waren einfach zu angreifbar.

Was nur zwei Möglichkeiten als Konsequenz mit sich zog.

Entweder sie ließen sie fliehen, oder das nächst schwächste Glied in der Kette musste gehen.

Und das war zweifellos Karin.
 

Da musste also weitaus mehr dahinter stecken.

Sakura seufzte und ließ den Kopf etwas hängen.

Was hatte er vor?

Nachdenklich zog sie die Brauen zusammen während sie scharf nachdachte.
 

Nein. Was wusste er, was sie nicht wusste?

Und warum hielt er es geheim?
 

Wieder einmal gefiel ihr diese Situation nicht.

Sie hatte sonst nie Probleme damit, Zusammenhänge zu erkennen und logisch miteinander zu kombinieren. Antworten hatte sie sonst immer gefunden.

Das ihr jetzt spontan - oder zumindest so schnell wie sie es von sich selber erwartete - keine fand, ärgerte sie ungemein. Und das hing unweigerlich mit dem Mann zusammen, der sie fortwährend durch den Wald zog.
 

Sie seufzte ein zweites mal sehr schwer.

Sie war enttäuscht. Von sich selber.

Weil sie einen Menschen, den sie einst ‚Freund‘ genannt hatte, nicht mehr kannte.

Sie war frustriert. Weil sie noch Gefühle für jemanden hatte, der ihr eigentlich Egal sein sollte.

Dieses „egal“ hatte ihr gut getan. Es hatte befreiend gewirkt. Es hatte ihr geholfen über ihn hinwegzukommen.

Es hatte sie getröstet.
 

Schweigend, aber mit Kraft durchbrach Sasuke mit der Medical Nin im Schlepptau, das dichte Gehölz und Buschwerk, das die kleine Stelle vor der heruntergekommenen Hütte, die Team Hebi gerade benutzte, eingekreiste.

Sakuras Miene drückte all das Leid aus, was sie in letzter Zeit gefühlt hatte.

Sie wollte doch nur weg von hier. Sie wollte zu ihren Freunden, dahin, wo sie willkommen war. Und sich wohl fühlte.

Aber die Chancen das sie sehr bald noch einmal Ino an sich drücken konnte, waren sehr gering. Missmutig legte sie ihren Kopf in den Nacken. Sie war sich sicher das Ino ihr Kind schon zur Welt gebracht hatte.

Ein Umstand, der ihre Eingeweide dazu brachten, sich zusammen zu ziehen und das typische, unschöne Gefühl in ihr auszulöste.

Verdammt! Sie hatten sich es doch beide geschworen, bei der Geburt der Kinder dabei zu sein.
 

Wut flammte in ihr auf. Zornig starrte sie auf den Rücken des Kriegers.

Und da alles nur seinetwegen.

Er war es schuld, das sie ihren Schwur nicht hatte einhalten können.
 

Dafür hasste sie ihn. Das würde sie ihm ewig übel nehmen und nachtragen.

Und egal bei welcher höheren Macht, aber sie schwor nun, das er es nicht verhindern würde können, das Ino bei der Geburt ihres ersten Kindes dabei sein würde!
 

Sasuke dagegen zog keinen Moment später kräftig an ihrem Handgelenk herum, so das sie über ihre eigenen Füße stolperte, sich aber gerade noch abfangen konnte.

Sie ballte mit ihrer Freien Hand eine Faust und sah widerwillig zu ihm auf.

Arschloch!
 

Doch sie musste zugeben, das ihre Züge eine Spur überrascht wirkten, als sie im Gegenzug beim Nuke Nin ein bisschen Wut über die Augen fliegen sah.

Er war wütend.

Sasuke zeigte nach all der Zeit noch einmal irgend eine Regung, die an ein Gefühl erinnern könnte.

Er war sauer?

Sie musste stutzen.

Verlor er die Geduld mit ihr?

Jetzt durchflutete sie Aufregung. Hieß das, wenn sie nur etwas länger durchhielt, das er ihr irgendwann nicht mehr folgen würde?

Ein Anflug von Hoffnung durchflutete sie, die ihr auch automatisch wieder Kraft gab.
 

Der Clan Erbe dagegen unterbrach den Blickkontakt und durchbohrte nun Suigetsu mit strafenden blicken, der die fortwährende Aufgabe hatte, darauf aufzupassen, das Sakura eben nicht weg rannte.

Immer dann, wenn er in den Umgebenden Wald verschwand.

Auch hier wusste keiner, was er eigentlich dort machte. Aber in der Regel, war er der erste, der verschwand, sobald sie das nächste Nachtlager begannen auf zuschlagen.

Zu Sakuras Leidwesen hatte er irgendwie, auch ein Gefühl dafür entwickelt, zu bemerken, wenn Sakura weg lief.

Es war nicht so, das man sie groß im Lager aufhielt.

Karin kam es schließlich nur gelegen, wenn ‚die hässliche, dumme Frau‘ weg war.

Und Jugoo schien nur zu Handeln, wenn er dazu die gezielte Anweisung von Sasuke bekam.

Wenn sie allerdings an den schweigsamen Krieger mit den Orangenen Haaren dachte, wurde sie lieber von Uchiha wieder eingefangen, als von ihm.

Er hatte etwas, was Sakura als unheimlich bezeichnen würde, aber vor allen dingen war es etwas, was sie nicht mochte und ihr eine Gänsehaut über die Arme jagte.
 

Uchiha hielt kurz den Blick mit ihr und schleuderte dann Sakura ohne sie noch einmal anzusehen auf den Boden.

Sie stürzte sehr unsanft. Aber sie verkniff sich ein ‚Autsch‘ und beließ es bei einem leisen nach Luft schnappen, als sie so unbequem aufkam.

Ihre Finger gruben sich in den Dreck und sie drehte ihren Kopf nach hinten, um den Uchiha mit strafenden Blicken zu durchlöchern.
 

Wie viele blaue Flecke hatte sie nun schon seinetwegen?

Verdammt wer war er denn? Auch wenn es in gehörig anpisste, er konnte immer noch ordentlich mit ihr Umgehen!

Schließlich verlangte es einfach schon der Ehrenkodex eines jeden, der irgendwann mal anständig gewesen war, sich zumindest nicht ganz wie ein Berserker zu benehmen!
 

Suigetsu selbst nahm das ganze recht gelassen. Er grinste und rollte amüsiert mit den Augen.

Die Medical Nin hatte ja den Verdacht, das es ihm einfach zu viel Spaß machte, dem ‚Wer hat den längeren Atem?‘ Spielchen zu zugucken.

Wer bis jetzt die Nase vorne hatte, war eindeutig.

Das dem Weißhaarigen das nicht langweilig wurde…

Vielleicht kam diese nicht auf, weil sich Karin jedes mal sobald Sasuke außer hör weite war, sich ungeheuerlich aufregte.

Und dem Wasserkrieger so natürlich eine Vorlage nach der anderen bot, sie immer weiter zur Weißglut zu bringen.

Da er beide Wangen geschwollen hatte, wusste die Konuichi, das er es auch dieses mal auf die Spitze getrieben haben musste.

Mit zusammen gezogenen Brauen setzte sich Sakura auf und suhlte sich im Selbstmitleid.

Wenn seine Hochwohlgeboren sich wenigstens dazu herab lassen würde ihr zu sagen, warum er eigentlich diese Belastung auf sich nahm. Team Hebi wäre schließlich viel schneller ohne sie.

Und sie wäre glücklicher ohne Team Hebi. Vor allem ohne Saskue.
 

Dieser setzte sich gerade neben sie. Sicher wollte er so verhindern, das sie noch mal auf die dumme Idee kommen würde, das Weite zu suchen.

Nicht das ein solcher Versuch sonst sehr viel versprechend wäre. Wenigstens war es so völlig unmöglich. Sie musste sich eingestehen, das sie es einfach nicht mit seiner Schnelligkeit aufnehmen konnte.

Pah!

Er sollte mal ein reines Kräftemessen mit ihr machen. Dann würde sie gespannt sein, wer dann die Oberhand haben würde!
 

Genervt nahm sie ihr malträtiertes Handgelenk in ihre Finger und knetete es leicht um die Schmerzen, die sie dank Sasukes feinfühliger Art und Weise sie dazu zu überreden, wieder mit ihm zu kommen, hatte. Sie seufzte schwer und murmelte ein verdrießliches und über allen Dingen frustriertes „Grobian…“

Sie wusste das er das Gehört hatte. Fein!

Er sollte es auch hören!

Schließlich war er auch einer!

Aber wie immer schien es beim Uchiha auf taube Ohren zu stoßen.

Der Medical Nin hätte es besser gefallen, wenn er wenigstens eine Spur von Ärger gezeigt hatte.

Doch da war nichts.
 

Stattdessen hörte Karin alles was sie über den Clan Erben in negativer Weise äußerte. Nicht das es Sakura etwas ausmachen würde, wenn sie das hörte. Sie hörte nur leider einfach alle Beleidigungen die sie ihm an den Kopf warf. Karin hörte auch alle Flüche, die sie Sasuke aus vollem Ernst an den Kopf warf.

Sakura war sich sogar sicher, das sie es auch hörte, wenn sie so etwas auch nur denken würde.

Jedes mal verlor sie dann die komplette Beherrschung und wurde furchtbar Laut. Und schrecklich nervend.
 

Auch dieses Mal sprang sie auf und raste gerade zu um die Feuerstelle herum bis sie direkt vor ihr stand und Wutschnaubend auf ihre vermeintliche Konkurrentin herab sah.

„GROBIAN?“ kreischte sie laut und war völlig außer sich. „SO ETWAS DARFST DU NICHT ZU SASUKE - KUN SAGEN!“ Karin fuchtelte Wild mit den Armen, um dem Ausdruck zu verleihen, was sie da gerade vor Zorn vor sich her spuckte.

So etwas darfst du nicht zu Sasuke - Kun sagen…

Wieder erinnerte sie sich an ihr zwölfjähriges ich. Genau das hatte sie damals sehr oft zu Naruto gesagt. Aus dieser anderen Sicht sie sie jetzt hatte, schämte sich die junge Frau jedesmal unheimlich.

Es war nicht gerecht von ihr gewesen.

Auch wenn sie noch ein Kind gewesen war - und dazu auch noch verliebt, jetzt würde sie vieles anders machen.
 

Obwohl sie sich auch im Klaren darüber war, das wenn die Dinge nicht so gelaufen wären, wie sie gelaufen waren, wäre sie heute nicht die, die sie war.

Denn auf ihr heutiges ich war sie ziemlich Stolz.

Manchmal meinte sie sogar in ihren unzähligen selbst - Beobachtungen erkennen zu können, das sie sich im Grunde sogar mochte.

Und diese Gedanken taten ihr unheimlich gut.
 

Doch wer wäre sie jetzt, wenn manche Dinge nicht so gelaufen wären, wie sie gelaufen waren?

Wäre sie trotzdem die gleiche? Oder wäre sie eine andere?

Wäre sie trotzdem Stolz auf sich?
 

Sakura sträubte sich dagegen, kämpfte in ihrem Kopf mit allen Mühen gegen die Frage an, ob sie in diesem Falle dann bereits den Mann ihres Lebens gefunden hätte und ob es nicht vielleicht sogar Sasuke war…

NEIN!

Wenn sie nun wieder so anfing, würde sie sich nur selber ins Verderben stürzen. Das war wieder der Punkt der ihr absolut nicht gut tun würde.

Verdammt! Sie brauchte Ino, die ihr die Meinung sagte und diese wirren Gedanken aus dem Kopf schlug!
 

Ein lautes „VERDAMMT ICH REDE MIT DIR!“ riss sie aus ihren Gedanken.

Obwohl, es mit ‚Reden‘ nicht ganz hinkam…

Langsam hob sie den Kopf und sah mit aller Ruhe zu der tobenden Frau hoch, die ihr nun im Gegenzug recht fiese Beleidigungen an den Kopf warf.

Die Konoha Kunoichi fragte sich, ob auch Karin irgendwann an den Punkt kommen würde, an dem sie bemerkte, das Sasuke von der Sorte war, die irgendwann höchstwahrscheinlich in Einsamkeit ertranken und bald darauf sogar genau deswegen starben.
 

Karin schrie sie weiterhin an. Mit giftigen Augen, wurde sie angefunkelt. Aber Sakura sah sich nicht genötigt ihr etwas zu entgegnen. So wie die Brillenträgerin sich gerade in Rage brüllte, wäre da wahrscheinlich auch mit so etwas wie Argumenten, gar kein Durchkommen.

Allerdings hatte Sakura es auch nicht nötig, sich so runter machen zu lassen. Ihre eigene Reaktion bestand also aus einem leisen seufzten, einem skeptischen Augenbraue heben und einen Kopfschütteln. Bevor sie erhobenen Hauptes aufstand, die Brust durchdrückte und der Frau, der vor Wut sie Röte ins Gesicht geschossen war, einen letzten mitleidigen Blick schenkte. Dann verließ sie die Gruppe, ließ Karin stehen und ging in die Hütte.

Etwas was sie anscheinend von ganz oben abgesegnet gerade noch so durfte.

Auch ein Fakt, der ihr nicht gefiel. Aber an dem sie gerade nichts ändern konnte.

Mit einem weiteren Seufzen versuchte sie sich etwas Luft zu machen und auch das Gekeife von draußen zu ignorieren.
 

Müdigkeit stieg in ihr auf, kroch von ihren Füßen eilig hoch bis zu ihren Augenlidern, die sie langsam schloss, bevor sie mit leichtem Druck die Tür hinter sich schloss und sich daran anlehnte.
 

Karin konnte es nicht fassen!

Diese hässliche Frau hatte doch wirklich nerven!

Sie machte nur Ärger, in dem sie lauter weg lief, so das Sasuke Kun ihr immer nach rennen musste.

Die bebrillte war überzeugt, das genau das auch ihr Plan war.

Er sollte ihr nachrennen, damit er ihr automatisch mehr Aufmerksamkeit schenken musste. Und die vermehrte Aufmerksamkeit würde sicher auch irgendwann dazu führen, das er sich mehr für sie interessierte.

Was für eine Schlange!

Sie hatte sich all die Jahre nicht für ihn interessiert. Warum tat sie es gerade jetzt, wo sie sicher war, ihrem eigenen Ziel - das unweigerlich mit Sasuke zu tun hatte - so nahe zu sein!

„Diese dumme…“

Die zornige Frau holte wieder Luft um nun auch damit zu beginnen zu können, die Tür der morschen Hütte anzuschreien, hinter der sich die feige Frau versteckte.
 

Doch Sasuke selbst war es, der ihr dazwischen funkte. Ein mehr oder weniger drohendes „Setzt dich und sei still …“ genügte schon das Karin sofort spurte. Abrupt stoppte sie ihr Gekreische und setzte sich wie ein braves Hündchen hin nur um auf ein besonders großes Leckerli zu warten.

In dem Sinne war es wohl Sasukes Aufmerksamkeit. Oder das, was Karin dafür hielt.

Doch für ihn schien es wohl das wichtigste zu sein, das sie einfach nur aufhörte zu schreien. Da sie es tat, sah er auch keine weitere Notwendigkeit sich weiter mit ihr zu beschäftigen.
 


 

Da Sakura durch die faulende Tür kurz Sasukes dunkle Stimme gehört hatte und auch das kurz darauf verstummende brüllen bemerkt hatte, wusste sie, auch dieses mal hatte der Team Leader ein Machtwort gesprochen.
 

Die junge Frau mit den rosa Haaren hob träge ihre Lider und starrte traurigen Gedanken nachhängend auf den morschen Boden.

Ein weiterer Seufzer schlich zwischen ihren Lippen hervor, während sich das Gefühl der Hilflosigkeit in ihr breit machte.

Bei allem - man konnte wirklich sagen, das sie etwas im Kopf hatte, das sie aber nun mit gar nichts durchkam, was ihr einfiel, ließ sie doch nun wirklich an sich Zweifeln.
 

Vielleicht war sie gar nicht so clever, wie sie dachte.

Im Selbstmitleid ertrinkend zog sie ihre Brauen zusammen und die Mundwinkel ganz tief nach unten. Für ein paar Momente musste sie wirklich mit sich Kämpfen, nicht in unüberhörbarer Lautstärke loszuheulen. Einfach nur, damit es ihr besser ginge.

Sie durfte das nicht.

Ihr Stolz verbot ihr das.

Wenn Sasuke das mitbekam, bestätigte ihm das nur, das sie noch schwächer war, als er eh schon glaubte.
 

Sie schniefte und legte ihren Kopf leicht in den Nacken, starrte nun die noch moddrigere Decke an.

Vielleicht sollte sie doch aufgeben.

Einfach aufgeben, weil es so oder so nichts brachte. Dann würde sie sicher nicht mehr über dieses Thema einer vermeintlichen Flucht und der Freiheit, die sie so vermisste nachbrüten müssen.

Sie schnaubte verzweifelt.

Das war sie.
 

Verzweifelt.
 

Aber schon so sehr, das die Flamme Konohas, die als Stolze Bürgerin Konohas immer so hell in ihr gebrannt hatte, schon erloschen war?

Sie wusste, wenn sie jetzt aufgab, dann gab sie wirklich alles auf. Dann war sie an Sasuke gefesselt, gezwungen in das Leben einer Vagabundin, das sie nicht wollte und das sie nicht mochte. So lange, bis sie Sasuke keinen Nutzen mehr bringen würde und er sie wieder abstoßen würde, wie einen Fremdkörper.
 

Kopfschüttelnd hob sie ihre Arme, nur um sich mit ihren Händen durch die Haare zu fahren, gleich so als ob sie versuchte diese Gedanken aus ihrem Kopf streichen zu können. Sie stoppte, da etwas fehlte.

Sakura ließ ihre Schultern wieder ein Stück weiter runter hängen, schloss entmutigt ihre traurigen Augen.
 

Ihr Stirnband fehlte.

Etwas, was sie stets als Konoha Shinobi ausgezeichnet hatte und was sie immer mit Stolz getragen hatte.

Jetzt war es weg. Ohne dieses Stirnband war sie sich nicht sicher, ob sie immer noch eine Shinobi war. Der Verlust war so, als hätte sie auch einen Teil ihrer selbst verloren. Etwas, was sehr wichtig war.

Es war so, als ob sie nicht mehr zu Konoha gehörte. So, als ob sie aufeinmal keine Wurzeln mehr hatte.
 

Was war sie nun?

Frustriert und ein klein wenig wütend, ballte sie die Fäuste.

Pah… Sie war momentan gar nichts.
 

Keine Shinobi, aber auch keine Nuke Nin. Konoha existierte ja nicht mehr. Also konnte sie auch keine abtrünnige sein.

Sie schnaubte.

Denn sie wollte niemals eine Nuke Nin sein. Aber sie wollte auch nicht nichts sein.
 

Nüchtern betrachtet war sie im momentan eine ganz normale Frau mit einem überdurchschnittlichen Talent dazu, Chakra zu Kontrollieren. Ein Umstand der ihre Fäuste zu einer durchschlagenden Waffe machte, sie aber auch dazu befähigte zwar nicht alle Krankheiten zu heilen aber die meisten und sogar verdammt üble Verletzungen in Windeseile zu kurieren.
 

Doch beides nutzte ihr im Moment gar nichts. Alleine schon deswegen, weil Sasuke diese nervige Eigenschaft hatte, seine Gegner selbst nach einem kurzen Schlagabtausch gut Einschätzen zu können.

Im Endeffekt würde sie also immer den kürzeren ziehen.

Sakura sah ein, das Gewalt nichts brachte. Sie war hier in der Unterzahl, auf sich alleine gestellt, in so einer Situation war es stets schlauer, so wenig Kraft wie möglich zu gebrauchen, um wenn es wirklich von Nutzen war, auch darauf zurück greifen zu können.
 

Da das Schicksal wohl aber äußerst stinkig auf sie war, bot sich ihr keine Chance. Denn Team Hebi erstickte jede einzelne im Keim.
 


 

Aufregung durchfuhr sie, ihre Nackenhaare stellten sich auf, als ihr ein mehr als nur unangenehmer Geruch in die Nase stieg. Die Medical Nin kannte ihn nicht, aber da sich ihr Körper instinktiv anspannte, ahnte sie gar nichts Gutes. Wenn man das so sagen konnte, würde sie diesen Geruch als ‚unangenehm‘ bezeichnen. Als so gefährlich, das sie ihn als Ursache für die Gänsehaut, die über ihren Körper jagte, sah. Sie meinte sogar für einen kurzen Moment, kleine giftgrün – gelbe Partikelchen durch die dunkle Hütte schweben zu sehen.

Hitze stieg in ihr auf, vergleichbar mit der, die sie immer spürte wenn sie gerade einen ernsten Kampf zu bestreiten hatte. Ihr Herz pochte viel schneller und sie hörte ihr Blut in den Ohren rauschen. Die Medical bemerkte, das irgendwas in der Luft lag. Etwas was sie sehr nervös machte. Es glich dem Gefühl, das sie immer gehabt hatte, wenn sie Naruto dabei zugesehen hatte, wenn er gerade mit einem schier übermächtigen Gegner kämpfte.

Nur jetzt war es viel intensiver, aber erklären konnte sie sich das nicht. Denn da war ja schließlich kein Gegner.
 

Eine leichte Angst beschlich sie, doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen.

Da war kein Gegner, den sie sehen konnte.

Etwas unsichtbares war hier.

Eine Macht, die sie nicht kannte und so lange sie unsichtbar blieb sicher auch unmöglich einzuschätzen.
 

Im Hintergrund bahnten sich nicht direkt Kopfschmerzen an. Aber etwas, was nach und nach dafür sorgte, das ihr schwindelig wurde. Das sie langsam den Kampf um die Kontrolle über ihr Bewusstsein verlor.

Die junge Frau musste blinzeln, direkt darauf ein zweites mal, denn der Raum in dem sie Stand begann sich zu verdoppeln und immer wieder auseinander zu driften. Sie bekam das Gefühl, das sie schielte und hatte urplötzlich das Gefühl, als würde sie neben sich stehen, bevor ihr Körper damit begann langsam in sich zusammen zu sinken.

Ihre Knie zitterten so das der Shinobi unweigerlich klar wurde, das ihr Gesicht wohl bald Bekanntschaft mit dem Boden machen würde.

Sie stöhnte während es ihr so unheimlich schwer fiel die Augen weiter offen zu halten, denn irgendwie hatte sie plötzlich ihre gesamte Energie verloren. Also lösten sich ihre Fäuste und die Anspannung ihres Körpers. Ihr Kopf klappte nach vorne auf ihr Brustbein, bevor sie gefährlich zu Schwanken anfing und ihr Körper nach vorne kippte.
 

Allen Erwartungen der völlig benebelten Frau entgegen, stürzte sie aber nicht zu Boden.

Es war ein unheimliches Bild, denn es machte den Eindruck als ob sie mit unsichtbaren Fäden in der Schräglage gehalten wurde.

Tatsächlich war es so, das dünne Grashalme durch den Boden brachen und mit unrealistischer Geschwindigkeit wuchsen. Innerhalb von Sekunden wandte er sich um Sakuras Füße und nahm sehr schnell das Ausmaß einer Dicken Liane an, die sich nach oben arbeitete. Die sich immer fester um Sakuras Körper wickelte.
 

Schmerz durchfuhr die junge Frau, doch sie schaffte nur ein schwaches Stöhnen. Sie bekam keine Luft mehr, doch sie war nicht dazu in der Lage sich selbst zu befreien.

Müde öffnete sie ihre Augen, nur um sie gleich wieder zu schließen, denn es drehte sich alles viel zu schnell für sie.

Fast im selben Augenblick - erst dachte sie, es wäre eine Sinnestäuschung - bemerkte sie, wie sich eine Stimme in ihrem Kopf erhob.
 

Sie lachte hämisch, verspottete sie.

Diese Stimme war unheimlich, so sehr, das sie Angst bekam. Doch sie konnte nichts machen.
 

„Sein Plan ist Sinnlos.“ Das Flüstern hörte sich an wie eine alte Holzdiele, die knarrte, wenn man auf sie trat. „…ich weiß immer wo du bist. Er wird dich nicht Schützen können…“ sprach die Stimme in ihrem Kopf wieder und lachte. „Nein…“ murmelte Sakura daraufhin Kraftlos und ließ sich in die Lianen hängen die sie abstützen und schon ihren ganzen Körper eingeschnürt hatten. „Du kannst mir nicht entkommen! Ich weiß immer wo du bist!“ lachte die Stimme wieder, währen die Lianen sie in die Luft zogen und langsam zum kleinen kaputten Fenster an der hinteren Wand der mit Moos überwucherten Hütte zog. „Ich hole dich…“ raunte die Stimme wieder. „Ich hab meinen eigenen Plan. Und du bist unmittelbar daran beteiligt!“

Angst breitete sich immer schneller in ihr aus.

Was war das, das sie in Sekundenschnelle außer Gefecht setzen konnte, das aber nicht greifbar war?

Was war das für eine Stimme, die sich so unheimlich in ihrem Kopf breit machte?

Von allem, was sie kannte, diese Erfahrung der völligen Hilflosigkeit machen zu müssen, des dem irgendetwas ausgeliefert zu sein, was sie nicht kannte, war die aller schlimmste, die sie bis jetzt hatte einstecken müssen.
 

„Lass mich!“ stöhnte Sakura mit letzter Kraft etwas lauter. Doch sie war gefangen in dem Kokon aus Schlingpflanze, die es ihr unmöglich machte sich zu bewegen

Es brachte nichts.

Das war die Erkenntnis, die sie letztendlich daraus zog.

Sie war verloren.

Bitter sammelten sich Tränen in ihren Augen, die stumm zu Boden perlten, die ihren Stolz brachen und dem Feuer von Konoha, das nun endgültig erlosch den rest gaben. „Hilf mir…“ hauchte sie Kraftlos „…Sasuke …“
 

-
 

Es gab grundsätzlich nichts, was den düsteren Krieger einen Schauer über den Rücken jagen konnte. Er hatte schon so viel erlebt, Dinge gesehen, die jeden anderen um den Verstand gebracht hätten. All das hatte ihm nie etwas ausgemacht. Schließlich hatte er nichts zu verlieren. Er hatte schon alles verloren.

Aber dieser Augenblick war anders.

Es war etwas verdammt anderes gewesen, dieser Moment, als er seit Jahren die erste Gänsehaut verspürte und mindestens genauso unnormal, das sich seine Magengegend zusammen krampfte.

Er kannte dieses Gefühl, das er spürte.

Allerdings war es der Umstand, das er etwas fühlte und gleich in dieser Intensität, das ihn komplett aus der Bahn warf.

Für diesen einen Moment.

Er sah auch den Grund, für dieses Gefühl, das für das Magenzusammenkrampfen verantwortlich war. Am besten konnte man es wohl mit Sorge beschreiben.

Und Angst.
 

Warum hatte er Angst?

Seine Fäuste ballten sich angespannt. Er war so mächtig geworden, er hatte sich einen Ruf aufgebaut, der ihm weit voraus eilte. Man hatte Angst vor ihm, so sehr, das man alles stehen und liegen ließ, in der verzweifelten Hoffnung, so auch nur irgendwie sein Leben retten zu können.
 

Des weiteren fragte er sich, warum er sich sorgte.

Und wer die Person war, die dies in ihm auslöste.
 

Fast automatisch, fast ein wenig apathisch hob er den Kopf und starrte nun nicht mehr in die Flammen des Lagerfeuers, sondern die Morsche auf die Tür der heruntergekommenen Hütte.
 

Ein weiterer Schauer jagte über ihn, prickelte heftig im Bereich seines Hinterkopfes, als er für einen weiteren Moment meinte, seinen Namen gehört zu haben.

Geflüstert … und sehr schwach. Kraftlos. Gar nicht so, wie er es gewohnt war.

Nicht abweisend oder voller Verachtung.

Viel mehr lag unglaublich viel Schmerz und Leid darin. Hilflosigkeit und die Sehnsucht nach Schutz.

Seinen Schutz.
 

Es war wie ein Impuls der losgetreten wurde. Fast im gleichen Moment, als ihm der zweite Schauer über den Rücken gejagt hatte, in dem Augenblick, in dem er seinen Namen gehört hatte, die Sakuras Stimme so schwach gewispert hatte, war er aufgesprungen und auf die Tür zu gespurtet.

Mit seiner unglaublichen Geschwindigkeit, sprang er über das Feuer und brach sehr wenig später mit seinem Gewicht die Tür aus den Angeln, die gleich darauf mit einem lauten krachend auf dem Boden aufschlug.
 

Er musste nach Luft schnappen. Entsetzten zwang ihn sogar dazu, für einen Moment inne zu halten, als er erkannte, in welcher Gefahr Sakura schwebte.

Schlaff hingen ihre Arme aus dem Schlingpflanzen - Kokon raus und mit dem Kopf waren sie das einzige, was nicht von grünen Tentakeln bedeckt war.
 

Die Pflanze war gerade dabei, sie aus dem einzigen Fenster an der Rückwand der Hütte zu ziehen. Gerade noch so schwebten ihre Schultern zwischen Rahmen und Hütte, als Uchiha wieder zur Besinnung kam. Er machte einen Satz und ließ sein Schwert um ihren Oberkörper tanzen.

Keinen Moment später glitt sie durch das Fenster wieder zurück und schlug samt ein paar weiteren abgetrennten Schlingpflanzen teile hart auf den Boden auf.
 

Die Pflanze erzitterte, so als hätte sie ganz schlimme Schmerzen und begann sich dann mit schnellen Tempo durch das Fenster zurückzuziehen.

Sasuke schaltete und ignorierte seine ehemalige Teamkameradin und setzte der Pflanze mit einem gekonnten Sprung durch das Fenster nach. Machte einen weiteren Satz nach vorne und sprintete den kleinen matschigen Hang hinauf.

Aufgeregt sah er auf der Anhöhe nach rechts, nach links und erblickte … nichts.

Es war so, als wäre nie etwas gewesen.

Was es auch immer gewesen war, es hatte sich auf den ersten Blick in Luft aufgelöst.

Misstrauisch zog der Letzte seines Clans die Brauen zusammen.

Das war nicht möglich.

Das da nichts mehr war.
 

Sharingan.
 

Sofort konnte er die Chakraspur sehen, die sich von dem Fenster schnurstracks in den dunklen Wald hineinzog.

Es war so etwas wie Freude, die ihn durchströmte, als er diese Spur erkannte.

Auch wenn ‚es‘ nicht zu sehen war, seine Spur hatte er dennoch aufspüren - wittern können.

Und das was es da gerade vor gehabt hatte, würde ‚es‘ noch bereuen…

Keinen Augenblick später folgte der Schwarzhaarige diesem Pfad aus Chakra.

Durchbrach dichte Hecken und sperriges Unterholz. Ignorierte Dornen oder Äste dürrer Bäume, die sich wie kleine Finger in seine Kleidung wie auch Haut hakten und zerissen, ganz so als versuchten sie ihn aufzuhalten.
 

Er ließ sich nicht aufhalten.

Er hatte eine Spur, und er würde...

Plötzlich brach er sein Vorhaben ab.

Da sein Sharingan ihm unweigerlich zeigte, das die Chakraspur, die er vorher so deutlich hatte verfolgen können, sich auf einmal in alle Richtungen auffächerte, so das eine weitere Jagd unmöglich war.

Da war kein Ursprung oder Ende zu erkennen.

Etwas Wut ballte sich in ihm, mischte sich mit Ärger und veranlasste den jungen Uchiha nicht nur dazu, übel zu Fluchen, sondern das Gleich darauf mindestens genauso zornige Blitze um sein Schwert von Kusanagi zuckten.
 

Er spürte diese Ratte.

Er wusste das er da war. Irgendwo um ihn herum, versteckte er sich.

Dieses Stück Dreck war zu Feige, um sich seine Prügel abzuholen.

Der Zorn übermannte ihn, der junge Mann war nun so außer sich, das sich sein Fluch aktivierte und die Male dessen sich schnell über seinen Körper ausbreiteten.
 

Dieses faulige Stück Mist sollte in der Hölle schmoren!

Sein Blick senkte sich und mehr als nur Hass konnte man darin lesen.

Mordlust stand in Sasukes Uchihas Augen.

Und bei allem wusste diesmal Sasuke eigentlich gar nicht, warum seine Finger so sehr nach Vergeltung schrien.
 

„Komm’ raus…“ knurrte er böse und unglaublich schlecht gelaunt.

Wer auch immer es war, er würde ihm die Hölle heiß machen!

Doch es dauerte tatsächlich nicht lange, bis auch Sasuke diese unheimliche, knarrende Stimme in seinem Kopf hörte.

„Soso …“ zischte sie und sofort suchte Sasuke erneut die Umgebung nach dem Ursprung ab. Doch er fand sie wieder nicht.

Unheimliche Dinge machten ihn nichts aus. Aber Stimmen in seinem Kopf zu hören - Stimmen, die nicht von seinen Gedanken kamen und vor allem, die er nicht kontrollieren konnte, waren ihm suspekt. Es war noch nie passiert, das jemand oder in dem Falle ‚etwas‘ sich einfach so in seinen Kopf schleichen konnte.

„…was für eine Unerwartete Wendung.“ Die Stimme lachte auf, doch es klang spöttisch. „Sharingan? Ich hatte gehört, das es das nicht mehr gibt. Es soll sogar ein eigenes Clan Mitglied gewesen sein, der seine Brüder und Schwestern ausgelöscht haben soll...“ Die Blitze die bis weilen wütend um sein Schwert gezuckt hatten, schlugen mit einem mal aus und steckten mit einem Ohrenbetäubenden krachen mehrere Bäume in Brand.
 

Hass durchflutete den Krieger und trieb sein Junin auf die höchste Stufe, trieb es beinahe soweit, das er selbst kurz davor war, die Beherrschung zu verlieren.
 

Doch die Stimme in seinem Kopf lachte wieder nur höhnisch.

„Wirst du am Ende der Held sein?“ fragte die Stimme den Schwarzhaarigen völlig aus dem Zusammenhang heraus und mit dem letzten Wort wusste Sasuke, das die Stimme samt Besitzer endgültig verschwunden waren.
 

Wirst du am Ende der Held sein? hallte es in seinem Kopf nach. Während sich seine Wut etwas legte, schlich sich etwas Nachdenklichkeit in Sasukes sonst so beschränkte Gefühlswelt.

Mauserte er sich all Zielen und den Prioritäten entgegen, die er sich gesetzt hatte, dann am Ende doch zu der Art Held der er niemals sein wollte?
 

„Sasuke…“ unterbrach ihn dann Suigetsu, bevor er weiter in seiner Grübelei versinken konnte. Der Uchiha drehte sich um und sah den Mann mit den weißen Haaren desinteressiert an. Suigetsu stand mit gezückten Schwert da, als erwartete er den Angriff tausender Gegner. „Wir brechen auf…“ sagte der Sharinganträger ohne Umschweife.
 

-
 

Sie konnte definitiv sagen, das sie noch nie so nervös gewesen war.

Auch war sie sicher noch nie so besorgt gewesen. Oder hatte noch nie so viel Angst gehabt.
 

Das hier übertraf wirklich alles.

Und um diesen Druck irgendwie ein Ventil zu geben, strich sie sich immer wieder durch die Haare und puste ihre Wangen auf, nur um durch einen dünnen Lippenspalt die Luft raus zudrücken.

Aufgeregt schritt sie nun schon seit einiger Zeit auf dem Dach hin und her, warf mindestens alle zwei Sekunden einen Blick hoch zu dem großen Gebäude. Von einem Waldstück etwas abgetrennt lag es erhaben über den Dächern der Häuser etwas weiter unten.
 

Auf einem dieser Flachdächer hatte sich der Rest des Team Hebis - und somit zwangsläufig auch Sakura - niedergelassen. Zumindest für eine gewisse Zeitspanne.
 

Sasuke Uchiha kämpfte gerade den Kampf seines Lebens.

Gegen seinen eigenen Bruder.
 

Jeder andere hätte entsetzt die Augen aufgerissen. Doch nicht Karin!

Sie stand hinter ihrem über alles geliebten Sasuke. Er hatte schließlich recht!

Wie konnte man nur die Mitglieder der eigenen Familie töten?
 

Darüber immer noch entrüstet schüttelte sie den Kopf und senkte den Kopf etwas. Für einen Moment konzentrierte sie sich auf Sasukes Aura.

Denn durch dieses verdammte schwarze Feuer konnte sie gar nichts sehen.

Den Umstand außer Acht gelassen, das sie aufgrund der Lage des Kampfplatzes und der Flachdächer eh nichts hätten erkennen können…

Doch Karin war wieder einmal froh um ihre Fähigkeit Auren spüren zu können. Denn Sasuke lebte immer noch. Allerdings spürte sie auch ganz genau, das sein Chakravorrat gerade rapide sank. So schnell, wie sie es gar nicht von ihm gewohnt war. Denn eigentlich hatte er einen erstaunlich großen Chakravorrat.
 

Gut. Sie hatte nie geglaubt, das es leicht werden würde, gegen Itachi zu kämpfen. Aber das er es so schwer haben würde…

Karin schlussfolgerte daraus, das sich die beiden wohl gegenseitig Jutsus auf den Hals jagten, die in diesem Maße noch nie gesehen waren.
 

Sie kehrte dem Feuer mit einem sorgenvollen seufzen den Rücken zu, schüttelte mit den Kopf, machte kehrt und marschierte schnurstracks wieder auf die andere Seite des Daches zu.

Gleich wandelte sich ihre Sorge in grenzenlose Wut, als sie die andere Frau sah, die nun schon seit Wochen eher unfreiwillig mit Team Hebi umherzog.

Faules Stück! Fläzte sich desinteressiert nur herum. Verdammt!

Warum war sie hier?

Was suchte sie hier?
 

Mit hasserfüllten Augen stierte sie die junge Frau an. Die beide Beine von sich gestreckt saß sie schon regungslos dort, mit hängenden Armen und dem Kinn auf der Brust schon dort seit dem Sasuke sie dort abgesetzt hatte.

Sie wirkte tief nachdenklich. Um ein Haar apathisch.

Die Frau mit der Brille schürzte die Lippen und kräuselte die Brauen. Apathisch schien sie, seit dem es zu diesem Zwischenfall in der Hütte gekommen war.

Seit dem war sie so… weggetreten.

Momentan war es eher so, das die einfach nur da war. Sie saß mit am Feuer, wenn auch eher etwas abseits, trank kaum etwas und aß noch weniger.

Die andere Frau mit den grünen Augen wirkte unglaublich müde. Wahrscheinlich war sie es auch.

In machen Punkten wirkte sie genau so wie Sasuke.
 

Pah!

Karin verstand nicht, was die sich eigentlich so anstellte.

Auch wenn ihr keiner so recht gesagt hatte, was eigentlich genau passiert war.

Sie hätte das nicht gemacht! Sie hätte sich nicht so im Selbstmitleid gesuhlt!

Tz!

Die Frau mit der Brille schüttelte wieder mit dem Kopf.
 

Diese hässliche Frau hatte auch keinen Fluchtversuch mehr seit dem unternommen.

Auch jetzt nicht, wobei sie wohl ein wenig bessere Chancen hätten. Sasuke war ja nicht hier und bewachte sie mit Argus Augen. Dafür war für die Zeit des Kampfes Jugoo abkommandiert worden.
 

Verärgert drehte sie sich wieder um und ging wieder schnurstracks in die andere Richtung.

Dumme Kuh.

Wieder ein Punkt der an sie ging! Die wollte mit Argus Augen bewacht werden!

Aber Karin hatte die dunkle Vermutung, das Sasuke ihr nicht nachjagen würde, wenn sie versuchen diese ‚durch Fluchtversuch Aufmerksamkeit‘ Masche abziehen würde.

NEIN! Die Erkenntnis traf sie wie einen sehr festen Schlag in die Bauchgegend. Augenblicklich wurde ihr Spei übel und sie blieb wie angewurzelt stehen.

Es war nicht bloß Sasukes Aufmerksamkeit, die die andere Frau haben für sich haben wollte.

Diese Frau hoffte das Sasuke sich über ihren ach so mitleiderregenden, ach so zerbrechlichen Zustand Hals über Kopf in sie verlieben würde.

Wie erbärmlich!

Wieder etwas, was sie absolut frustrierte.

Denn es schien zu funktionieren.
 

Sonst wäre Sasuke Kun diesem - hier fiel ihr ein, das ihr auch dazu keiner auch nur irgendetwas gesagt hatte - was auch immer in gar keinen Fall nachgejagt.
 

Aber diese blöde Ganz konnte sie damit nicht hereinlegen! SIE würde niemals auf diese Tour hereinfallen!
 

Die Brillenträgerin stellte niemals Sasukes Entscheidungen in Frage.

Aber wenn sie ganz ehrlich war, verstand nicht warum Sasuke sie nicht einfach gehen ließ. Denn vielleicht waren ihre Fluchtversuche auch ein Zeichen dafür, das sie absolut nicht bleiben wollte. Es war ja nicht so, als ob sie dazugehörte oder irgendeinem wichtig war, zumindest war sie davon überzeugt.
 


 

Als keinen Moment später die Erde ein letztes mal bebte, zog sie erschrocken die Luft ein die ihr gleich darauf im Halse stecken blieb. Reflexartig suchte sie nach Sasukes Aura und fand einen Tropfen auf dem heißen Stein. Entsetzt riss sie den Kopf hoch und sah zwei riesengroße Hologramme aufeinander zu stürzen.
 


 

Der anderen Frau war das egal. Sakura hing bloß ihren leeren Gedanken nach.

Es war ihr egal das Sasuke gerade den bisher größten Kampf seines Lebens führte. Es war ihr zuweilen auch egal wie er ausgehen würde.

Was sie bestürzte war, das sie immer noch in diesem Team gefangen gehalten wurde und das es allen Anschein nach kein entkommen gab.

Also hatte sie das als weiteren Schicksalsschlag angenommen und vegetierte mehr vor sich hin, als das sie aktiv am Leben teilnahm. Ihrer Freiheit trauerte sie immer noch hinterher. Doch unternahm sie nichts mehr, um diese wieder zurückzubekommen.
 

Was sie zu dem gemacht hatte, was sie gerade im Moment war, war dieser Vorfall in der verlassenen Waldhütte gewesen.

Dieser - Sakura fand gar keine Bezeichnung dafür, was ‚es‘ eigentlich gewesen war.

Es hatte irgendetwas mit ihr gemacht. Sie wusste nicht was, aber sie wusste das er sie immer wieder finden würde.

Sakura kannte aber kein ‚Wanzen - Jutsu‘, womit man gesuchte Ninjas immer wieder finden konnte.

Sie schnaubte missmutig vor sich hin.
 

Einen weiteren bitterer Beigeschmack hatte das ganze, als ihr bewusst wurde, das sie nun auch eine gejagte war.
 

Sie schnaubte ein weiteres mal.

So fühlte es sich also an, eine gejagte zu sein.

Überhaupt kein schönes Gefühl, wie sie unweigerlich feststellen musste.

Sakura fragte sich an dieser Stelle immer wieder, wie Sasuke das nur aushalten konnte. Allerdings fiel ihr dann immer wieder ein das Sasuke eben einen ganz anderer Charakter war, mit ganz anderen Vorstellungen von Moral und Anstand.

Der schon seit langer Zeit ganz andere Prioritäten hatte, daher war es ihm wohl egal ob er gejagt wurde und von wem.
 

Im gleichen Augenblick, da sie einen weiteren, tiefen, frustrierten Atemzug nahm, wurde es gänzlich still um sie herum.

Ein unglaublich unheimliches Gefühl beschlich sie. Sie kannte dieses Gefühl. Aber sie mochte es nicht.

Bis jetzt hatte sie es immer dann gespürt, wenn Naruto einem Wahnsinnigen Irren seine dunklen Weltherrschaftspläne aus dem Kopf geprügelt hatte und am Ende mehr tot als lebendig aus dieser Auseinandersetzung heraus ging.

Aber Naruto war weder in der Nähe, noch kämpfte er gerade gegen irgendeinen Idioten.

Der einzige der in der Nähe war und zu dem sie mal so etwas Ähnliches wie Kontakt gepflegt hatte und dazu gerade noch einen sehr wichtigen Kampf kämpfte, war Sasuke.

War demnach er der Grund, warum tatsächlich Sorge ganz langsam besitzt von ihr ergriff? War es möglicherweise Angst um ihn, die sie dazu zwang nach Stunden den Kopf zu heben und mit trägen Augen hoch zu dem kuppelförmigen Gebäude zu schauen?
 

Sie schüttelte den Kopf.

Nein. Es war nicht Sasuke, um den sie sich sorgte.

Es war irgendwas anderes…
 

Im Augenwinkel erblickte eine versteinerte Karin, einen Suigetsu und einen Jugoo, die still, gar abwartend hoch sahen. Sie schienen auf etwas zu warten. Als aber nichts passierte, war es Jugoo der begann zu Handeln.

Er drehte sich und ging ruhig auf Sakura zu.

Sakura sah es, aber sie reagierte nicht. Sie ließ es mit sich machen, das er sie sich an der Hüfte kurzentschlossen weniger sanft über die Schulter warf.

Zwangsläufig musste sie nach Luft schnappen, hing aber schlaff über der Schulter des großen Mannes, als dieser ihn schnurstracks in die Richtung trug, in der sich gerade Sasuke befand.
 

-
 

Das Schwarze Feuer war verschwunden. Als sie ankamen, herrschte das reinste Chaos, denn kaum mehr stand noch ein Stein auf dem anderen.

Plump wurde Sakura auch gleich fallen gelassen, als Jugoo sein Ziel wohl erreicht hatte. Als sie auf dem Boden aufkam, roch sie zuerst nur Staub, Dreck und Blut. Der Aufprall schmerz durchzog sie, doch sie reagierte nicht so, wie sie eigentlich reagiert hätte, wenn sie diesen Schmerz gespürt hätte. Bis auf ein Husten, weil etwas Staub in ihre Luftröhre gelangt war, regte sie sich also gar nicht. Sie blieb einfach dort liegen, wo sie war.
 

Ein Impuls regte sich erst in ihr, als sie Aber Karins recht aggressiv - besorgtes „Mach schon!“ hörte. Sie konnte ihn im ersten Augenblick nicht wirklich zuordnen.

Doch es verleitete sie dazu sich dann doch zu bewegen und sich umzusehen.
 

Ihr stockte doch tatsächlich etwas der Atem, als sie den schwerverletzten, mehr apathisch wirkenden jungen Krieger auf dem Boden liegen sah. Fassungslos sah sie sich den Ninja an, richtete sich entsetzt auf und ließ ihren Blick über den Uchiha fliegen, der gerade noch so am Leben schien. Auf den ersten Blick bemerkte sie einige grobe Verletzungen und aus ihren Erfahrungen heraus schätzte sie, dass das gegenüber den inneren Verletzungen das kleinere Übel war.

Dies machte ihr klar, das seine Heilung würde ihren Chakravorrat aufbrauchen würde.

Doch sie konnte nicht anders.
 

Bei allem fragte sie sich wieder nach dem Warum. Verdient hatte er es ja nicht.

Allerdings fielen ihr hier sogar ein paar mögliche Gründe ein. Vielleicht war es ihre Routine als Medical Nin. Vielleicht war es das von ihr schon so oft verfluchten Helfer - Syndrom. Oder es war weil sie nicht mit ansehen konnte, wie ein Mensch, den sie man zu ihren Freunden gezählt hatte, kurz nachdem er sein Ziel erreicht hatte starb.
 

Die junge Frau musste einfach etwas machen. Sie kroch zu ihm, setzte sich auf ihre Beine und formte ein paar Fingerzeichen. Einen Moment später richtete sie sich auf ihre Knie auf, schloss die Augen, damit sie sich besser konzentrieren konnte und legte ihre Hände, die von dem typischen grünen leuchten umzogen waren auf seinen Brustkorb.
 

Der Puls war schwach, was eindeutig da herrührte, das er viel Blut verloren hatte. Dafür schlug sein Herz sehr schnell und sehr kräftig, was aber eindeutig dazu passte.

Sie verzog das Gesicht. Wenn er noch mehr Blut verlieren würde, würde sich sein Herz leer schlagen. Also war es erst mal wichtig äußere Wunden zu heilen und innere Blutungen zu stoppen. Letzteres damit es später nicht zu Komplikationen kommen konnte.

Sie schätzte, das er auch gar kein Chakra mehr hatte.

Im Allgemeinen war sein Zustand kritisch. Aber nicht lebensgefährlich.

Sie glaubte nicht, das er jetzt, da er das Ziel seiner Rache erreicht hatte, es einfach gut sein Lassen würde und seinem Bruder gleich folgen würde.

Irgendwas musste da noch sein. Irgendwas musste er noch vorhaben.

Sasuke war nicht der Typ dafür, keinen Plan mehr zu haben!

Da war etwas, das sie mal gewusst, aber vergessen hatte.
 

Sie sah kurz zu dem Gesicht des Kriegers, um zu überprüfen ob er Schmerzen hatte.

Er wirkte immer noch blass und seine Augen die nur einen kleinen Spaltbreit geöffnet waren, starrten leer in den Himmel.

Doch er wirkte auch mit jeder ober flächigen Wunde, die sie heilte, ein klein wenig entspannter.
 

Etwas abseits davon stand das restliche Team Hebi. Unbeeindruckt sahen Suigetsu und Jugoo der Rosa haarigen Medical Nin zu. Sie erweckten sogar den Eindruck, das sie geduldig warteten, bis sie fertig war.
 

Einzig in Karins Gesicht konnte man ganz deutlich ausschließlich Wut und Eifersucht lesen.

Sie wären nie auf diese Frau getroffen, wenn sie nicht zufällig am zerstörten Konoha vorbeigereist wären. Sasuke dann auch nie gesehen, wie diese Frau weggeschleppt worden war. Dann wären sie ihr auch nicht nachgejagt, dann hätte Sasuke auch nie gesehen, wie sie diesen Fuchsbengel geheilt hätte. Dann hätte er auch nicht gesehen, wie sie diesen dunklen Gestalten gegenüber gestanden hatte, am Ende ihrer Kräfte.

Wenn er sie nicht gerettet hätte, dann wäre sie jetzt nicht hier.

Wäre diese Frau jetzt nicht hier, hätte sie jetzt diese Nähe, diese Zweisamkeit mit Sasuke genießen können.

Jetzt mit ansehen zu müssen wie eine andere an ihrer Stelle war, mit der sie im punkto Heilen einfach nicht mithalten konnte, war einfach unerträglich.
 

Frustriert und den Tränen nahe, drehte sie sich scharf um und entfernte sich ein paar Meter.

Etwas abseits von der Szene, setze sie sich ganz aufgelöst und unsäglich verletzt auf einen einsamen Stein.

Verbinung

Naruto Uzumaki, der Held der für Konoha so viele epische Schlachten ausgetragen hatte, war aus dem Koma erwacht.
 

Diese Nachricht verbreitete sich vorne an ganz besonders schnell unter allen Konoha - Ninja, die gerade Schutz in Suna Gakure gefunden hatte.

Es hatte den Effekt, dass alle die man fragte, gleich viel gelöster wirkten. Entspannter.

Denn das Aufwachen des Kriegers setzten eben jene mit einem Wunder gleich. Mit einem sehr deutlich leuchtenden Hoffnungsschimmer am Horizont ihrer unklaren Zukunft.
 

Der Blonde hatte eben die Fähigkeit, auch wenn er nichts tat, mit seinem Optimismus einfach jeden mitzureißen.

Es war eine Gabe, andere mitzureißen im positiv sehen und schien es noch so aussichtslos
 

Dieser Mann war erstaunlich.

Und eine Bereicherung für jedes Dorf.

Er hatte all die Eigenschaften, die man sich von einem guten Freund wünschte. Die man brauchte, wenn man sie brauchte.

Sicher, er war ein Chaot. Was das Thema Frauen anging, schien er dann doch sehr unbeholfen zu sein.

Zugegebenermaßen versendeten Frauen zwar lieber sehr dezente Signale, was es der Männerwelt sicher nicht so ganz leicht machte. Aber sonst würde das Ganze ja auch keinen Spaß machen. Männer sollten sich ruhig etwas anstrengen.
 

Doch Naruto war halt eben seit je her eher der Mann fürs Grobe gewesen.

So würde er wohl auch eben jene Signale erst erkennen und kapieren, wenn er sie unmissverständlich vor der Nase hatte.
 

Insofern war die Sache wohl etwas aussichtslos, dachte sich Ino, als sie mit einem verwunderten Kopfschütteln und ihrem Sohn auf den Armen Naruto dabei zusah, wie er bereits die achte Schüssel Miso Suppe in sich hineinschüttete.

Rein aus ärztlicher Sicht, konnte sein Magen das noch gar nicht vertragen. Eigentlich hätte er mit Schonkost anfangen müssen.

Das er jetzt schon von diesem Zeug in sich rein kippen konnte, grenzte an ein Wunder.

Oder sein Magen kannte rein wegen der Jahre langen doch sehr einseitigen Konserven Kost auch nicht anderes, so das er wahrscheinlich alles andere erst mal als Fremdkörper erkennen würde.
 

Bei allem zauberte es trotzdem ein kleines Lächeln auf die Lippen der Nara. Man hatte dem Helden so vieler Kämpfe einfach nicht abschlagen können, als er zu mindestens nach einer Schüssel fragte…
 

Die Blonde, junge Mutter sah es aber im Endeffekt als sehr gutes Zeichen. Wenn er sich jetzt schon mit so viel Miso Suppe vollstopfen konnte, hieß das nichts anderes, als das er kurz vor der kompletten Gesundung stand.

Denn ein Naruto Uzumaki ohne Miso Suppe gab es nicht!

Sie lachte kurz in sich hinein.

Man hätte sich tatsächlich eher Sorgen machen müssen, wenn er nicht kaum dass er die Augen offen hatte nach seiner Leibspeise gefragt hätte!
 

Als Naruto auch diese Schüssel zur Seite stellte und mit leichten Klapsen auf seinen durch Nudelsuppe gerundeten Bauch, riss er seinen Besuch aus den Gedanken.
 

„So?“ hakte er nach. „Du hast also einen Sohn bekommen?“ fragte er nach, ließ seinen Blick auf den in Decken gewickelten Nara spross sinken und grinste ihn nun seinerseits abwesend an.

Anscheinend wirkten speckige Wangen und große Augen nicht nur auf Frauen.

Auch wenn, der kleine Mann gerade schlief.

Da das Thema nun ihren Sohn betraf verbreiterte sich das Lächeln der jungen Frau, die neben dem blonden Krieger am Bett saß ins unendliche und sie sah automatisch auf das Kind in ihren Armen herunter.

Ein Schauer aus Glück lief ihren Körper runter und ihr wurde wieder einmal klar, dass sie es noch gar nicht fassen konnte.
 

„Er ist wundervoll!“ hauchte sie etwas abwesend.

Naruto hob seine Augen und sah nun Ino an. Er grinste und nun war er es, der in sich hineinlachte.

Durchweg alle Frauen hatten diesen Blick drauf, wenn es um das eigene Kind ging.

Alle Frauen - alle Mütter hatten auch dieses etwas. Diese unerklärliche Ruhe. Und Sanftheit.

Selbst Ino Nara hatte diese Ausstrahlung angenommen. Die Ino - ehemals Yamanaka - die sonst ‚General Kratz bürste‘ vom Dienst war.
 

Naruto schenkte der jungen Mutter ein weiteres Lächeln. „Mit deinem Starken Charakter und den Fähigkeiten seines Vaters, wird er sich sicher irgendwann einen Ruf aufbauen können, der ihm weit voraus eilt!“ sagte der Blonde im Bett.

Im ersten Augenblick war Ino etwas irritiert. Hörte sie da nicht eine versteckte Spitze raus?

Trotz allem erwiderte sie das Lächeln.

Sarkasmus hin oder her. Sie war so gesegnet mit dem Glück das ihr in den Armen lag, dass sie im Moment nichts anderes in diesem Kommentar sehen wollte, als ein großes Kompliment.
 

Sie nickte. „Hai“ bestätigte sie damit den Krieger. Sie konnte aber ein kurzes, belustigtes Schnaufen nicht unterdrücken. „Die nächste Generation wird geboren“ mit einem kleinen Hüpfer ihres Herzens, beendete sie ihren Satz. „Wir gehören wahrscheinlich in sechs bis sieben Jahren auch schon wie unsere Senseis einst zum ‚alten Eisen’. “

Daraufhin lachte Naruto sein typisches, herzhaftes Lachen. „Jahhh…“ sprach er „Kakashi Sensei ist mir damals so unglaublich alt vorgekommen…“ sagte er und stellte seine leere Schüssel zur Seite. „Jetzt wo ich selbst nicht mehr so viele Jahre von den Dreißigern entfernt bin, ist dreißig gar nicht mehr so alt!“
 

Ino lachte darauf. „Wem von uns ging es nicht so?“ fragte sie und genoss diesen Moment voll und ganz. Auch wenn sie keine Blutsbrüderschaft mit Naruto geschlossen hatte, war er doch anscheinend ein guter Freund geworden. Er war wahrscheinlich auch der Jenige, der noch am aller besten wusste, worum es in einer Freundschaft ging. Ihm war auch das Talent in die Wiege gelegt worden, unheimlich schnell Soziale Kontakte knüpfen zu können. Obendrauf kam noch, das er dann sogar noch ziemlich schnell diese Sozialen Kontakte vertiefen konnte.

Darum war er echt zu beneiden.
 

Keinen Augenblick später klopfte es sehr leise.

Es war wirklich so leise das Ino sich im ersten Augenblick nicht sicher war, ob sie sich das nicht nur eingebildet hatte. Die Idee Naruto zu fragen, ob er etwas gehört hatte, verwarf sie schnell wieder. Die blonde Medical Nin besah sich den Krieger und war sich sicher, das - obwohl er aufmerksam schient - es noch nicht mal bis in die obersten Schichten seines Bewusstseins gedrungen war. Dazu war es einfach zu leise gewesen. Also übernahm sie das, was eigentlich er hätte machen sollen. Wenn er es denn gehört hätte.
 

„Herein!“ rief sie laut, machte somit Naruto auf die Tür aufmerksam.

Wieder war ein Moment der Stille da, bis sich die Tür zu Narutos Krankenzimmer zögerlich aufschob. Ino erkannte sofort dass es Hinatas dunkelblauer Schopf war, der sich sehr scheu durch den Türspalt schob und schaltete sofort. Sie wusste, würde Hinata sie bei Naruto sitzen sehen, würde die Hyuga nicht das Maß an Aufmerksamkeit bekommen, das sie bekommen sollte. Sie kuppelte schließlich nicht umsonst für ihr Leben gerne. Das war eins ihrer Talente.
 

Außerdem war sie der Meinung das der Fall ‚Uzumaki / Hyuga‘ schon zu lange da lag. Wenn sich keiner darum kümmerte, würde das nie was werden. Die beiden waren füreinander bestimmt. Das wusste nur keiner außer Sakura und sie. Weil eben jene gerade nicht hier war - wieder ein Moment der ihr das Herz in die Zehen sinken ließ - musste sie das eben alleine anpacken.

Nara glaubte, das es zumindest schon mal den ersten Stein ins Rollen bringen würde, wenn sie jetzt ging.

So hatte Hinata keinen Grund mehr, abzuhauen und Naruto würde ihr zwangsläufig alle Aufmerksamkeit schenken.
 

„Tja Naruto!“ begann die junge Mutter also. „Mein Sohn hat Hunger!“ sagte sie und erhob sich. Ino nahm ihre Tasche vom Stuhl, hing sie sich um die Schulter und machte sich zur Tür auf. „Aber du hast auch schon gleich wieder die nächste Besucherin!“ sprach sie mit einem verabschiedenden Lächeln und ging schnurstracks auf die Tür zu. Beim Vorbeigehen zwinkerte sie der Hyuga zu.

Mit ihrem hastigen verschwinden, ließ sie den Patienten nicht nur deutlich verblüfft zurück. So wie er der jungen Frau nach sah, schien er gerade auch etwas überfordert. Anscheinend hatte er die Hyuga noch nicht bemerkt. Also tat er erst mal genau das, was alle Männer taten, wenn sie überfordert waren – nichts.
 

Mit ihrem hastigen verschwinden, ließ sie den Patienten nicht nur deutlich verblüfft zurück. So wie er der jungen Frau nach sah, schien er gerade auch etwas überfordert. Anscheinend hatte er die Hyuga noch nicht bemerkt. Also tat er erst mal genau das, was alle Männer taten, wenn sie überfordert waren – nichts.
 

Bevor Ino Nara die Tür hinter sich schloss, schob sie die Hyuga, die schon damit begonnen hatte, sich wieder zurückzuziehen, in das Krankenzimmer hinein. Jetzt oder nie! dachte sich die mit den strahlend blauen Augen, während sie beschwingt dem Flur Richtung Ausgang folgte.
 

-
 

„Uhmmm… Hallo… Naruto – kun…“ stammelte die Hyuga leise vor sich hin und konnte gar nicht mit Narutos überforderten Starren umgehen. Doch gerade als ihr der Gedanke kommen wollte, doch vielleicht unerwünscht zu sein und das es eine dumme Idee gewesen war, ihren ganzen Mut zusammen zu kratzen um Naruto besuchen zu gehen, fing Naruto anzulächeln. Wischte damit Hinatas Zweifel aber auch ihren Mut bei Seite und sie starrte nun ihrerseits abwechselnd auf seines Strahlendes Lächeln und seine tief blauen Augen. „Hey Hinata!“ begrüßte er sie auf seine typische, etwas plumpe Art. Doch Freude konnte man in seinen Augen lesen. „Komm rein! Ich freue mich dich zu sehen!“ sagte der Blonde und lächelte erneut.
 

Ich freue mich dich zu sehen – hallte es in ihrem Kopf hin und her. Die Bedeutung dieser Worte schüttete eine Menge Glückshormone in Hinata aus und ließ auch sie ganz schüchtern Lächeln. „Komm rein! Komm rein!“ kam es von Naruto, während er auf den Stuhl deute, den Ino gerade verlassen hatte. Im Tür Rahmen konnte sie ja nicht stehen bleiben. Hinata schien es allerdings doch wieder etwas einzuschüchtern. Denn wann hatte sie bis jetzt schon mal die volle Aufmerksamkeit Narutos gehabt.

Mit einem Beißen auf ihre Unterlippe musste sie sich eingestehen, das sie sich manches Mal nichts anderes gewünscht hatte. Allerdings musste sie auch Zugeben, dass es ihr im Moment des Falles bis jetzt immer lieber gewesen war, er würde ihr keine Aufmerksamkeit schenken.

Denn sie hatte bis jetzt nicht gewusst, was sie dann hatte machen sollen. Sie hatte aber dann auch immer das Glück gehabt nicht alleine mit ihm zu sein.

Jetzt gerade war sie es.

Und sie wusste wieder nicht was sie machen sollte.

Was war, wenn sie etwas falsches machte und er nie wieder mit ihr etwas zu tun haben wollte.

Was war wenn…?
 

Narutos fröhliches auflachen unterbrach ihre Gedanken. Hinata stand da wie bestellt und nicht abgeholt. Er konnte ihr ansehen, dass sie nicht wusste, was sie gerade machen sollte. Anders kannte er sie auch nicht. Aber vielleicht würde ihr etwas mehr Selbstsicherheit gut tun.

Naruto lachte wieder in sich hinein. Am besten wäre es, wenn er ihr etwas von sich abgeben würde. Vielleicht würde er dann nicht so viel Ärger bekommen!

Mit einem breiten Grinsen an die junge Frau gerichtet, wartete er darauf, dass sich etwas tat.

Doch irgendetwas schien sie immer noch zu davon abzuhalten, sich neben ihn zu setzen.
 

Er mochte sie wirklich gerne. Hinata war wie ein ruhiger Pol. Sie war wie etwas, in dem man sich ausruhen konnte.

Er mochte sie.
 

Naruto schwieg für einen Moment und besah sich die dunkelhaarige.

Das Licht, das durch die großen Fenster hinein strömte, gab ihrer Haut einen sehr edlen Farbton.

Es schmeichelte ihren zarten Gesichtskonturen, es machte sie so weich, so zerbrechlich.
 

Er mochte sie.

Und sie war sicher auch eine derjenigen, für die er immer Kämpfen würde.

Bei der er sich aber auch sicher war, das sie ihm immer den Rücken stärken würde.
 

Nun war es Naruto, der aus seiner starre erwachte und die unsicher dreinschauende Hyuga wieder begann anzulächeln.

„Setz dich!“ lud er sie wieder ein.

Dass sie allerdings erst einmal stehen blieb und rot anlief, wunderte ihn nicht.

Hinata lief immer rot an, wenn er sie zufällig traf. Und auch dieses Mal fragte er sich nach dem Grund, warum Hinata das immer machte.
 

Eine seichte Brise wehte durchs Fenster rein.

Wärme strich über seine Haut und bewegte den Krieger dazu, das er genießend für einen Moment die Augen schloss.

Normalerweise war er eine etwas kühlere Brise gewohnt, die über seine Haut fuhr und in das dünne Krankenhaus Hemdchen in das man ihn gesteckt hatte.

Er hatte eine erfrischende Böe erwartet, aber nicht diesen angenehmen Hauch, der von der Sonne erwärmt worden war.
 

Das erinnerte ihn wieder daran, dass er in Suna war. Und nicht im weitaus kühleren Konoha.

Er kannte den Krankenhauswind aus Konoha – er war dort schlichtweg nach jeder Mission schließlich Stammgast …

Gewesen…

Sein Herz wurde schwer und sank etwas nach unten, was sich auch automatisch auf seine Mimik übertrug.
 

Das Konoha das er kannte, was er so abgöttisch geliebt hatte, gab es nicht mehr.

Es war nun nicht mehr als ein ganzer Haufen Schutt und Asche. Es war zu einem der Reiche des Todes geworden, zu einem Ort des Verlustes und der Trauer.
 

„Naruto – Kun…“ stammelte Hinata, die das sich verdunkelnde Mienenspiel des Kriegers natürlich mit bekommen hatte. Prompt sah sie sich als Grund dessen, auch wenn sie sich selber nicht erklären konnte, was sie getan haben musste, damit Naruto so finster drein sah. Unsicher, mit schlechtem Gewissen und einer Menge Schamgefühl, wollte sie sich zu mindestens entschuldigen. Vielleicht nutzte es ja etwas und Naruto war zumindest nicht mehr sauer auf sie.

„…es tu mir leid wenn ich ungelegen gekommen bin!“ Sie meinte es ernst. Es war ihr wichtig, das Naruto das hörte. „Es tut mir so leid!“ Bei allem was es gab, irgendwas musste sie erhören und…
 

Ihre Stimme schien Naruto allerdings wieder besinnen, auch wenn noch immer etwas Trauer in seinen Zügen stand. „Hinata“ sagte er dann mit fester Stimme, schüttelte beruhigend mit dem Kopf.

Er hatte gehört, was sie gesagt hatte.

Dieses Mädchen brauchte ganz dringend etwas, was ihr mehr Sicherheit gab.

Sonst würde sie eines Tages - ganz besonders unter diesem Vater, wie sie ihn hatte - eingehen wie eine kleine Blume.
 

„Würdest du mich ein paar Schritte begleiten?“ während er auf eine Antwort wartete, beobachtete er wie seine Frage dafür sorgte, wie ihre Augen immer größer wurden, gleich auf mit dieser verdammten Unsicherheit, die er in diesen hellen Augen mit diesem sanften, Lavendel Stich.

Er war sich sicher, wenn sie einmal etwas tun würde, was nicht irgendwelchen Regeln oder noch bescheuerten Traditionen entsprach, würde sie sicher einmal das Leben spüren. Sie würde es bestimmt ein Mal nicht nur von der Seite betrachten könnten, die ihr ständig einredete, das sie furchtbar schwach war. Und das sie deswegen nichts wert war.

Hinata musste die Seite des Lebens schmecken lernen, das sie mit offenen Armen empfing, wenn sie tat, was sie für richtig hielt.
 

Doch sie rührte sich immer noch nicht, sank sogar etwas in sich zusammen.

Sie brauchte also einen kleinen Anreiz.

Nun gut.

Keiner konnte so gut Anreize für etwas Neues geben wie er.

Wirklich keiner konnte so gut mit Traditionen und Vorschriften brechen wie Uzumaki Naruto!
 

Sein typisches, schelmisches grinsen zeichnete sich auf seinen Lippen ab, brachte seine Stahlblauen Augen vor lauter Tatendrang zum Leuchten. Er schwang die Decke bei Seite und sprang auf seine Füße. Dass er nicht schwankte, lag vermutlich daran, dass er Miso Suppe für acht gegessen hatte. Sein Kreislauf musste also zwangsläufig am arbeiten sein, das da gar keine Chance eines möglichen Schwindels bestand.

Oder es lag daran, weil es Naruto war, der da aus dem Bett sprang. Ein Naruto Uzumaki kam mit durchgeknallten, Verrückten aller Art klar, da würde er sich doch schon gar nicht von seinem Kreislauf in die Knie zwingen lassen.
 

„Ich würde mir gerne an der frischen Luft etwas die Beine vertreten!“ stellte er in den Raum und grinste die Clan Erbin im OP - Hemdchen und in die Hüften gestemmten Fäuste an.

Schamesröte schoss der zarten Frau ins Gesicht und sie wandte ihren Blick ab. Auch wenn er bedeckt war, wusste sie, dass man den Wind nicht unterschätzen sollte. Ganz anscheinend im Gegenteil zu Naruto.

Deswegen versuchte sie nach Argumenten oder zumindest irgendeiner Fragwürdigen Ausflucht zu suchen.
 

„Aber ich weiß nicht ob du schon aufstehen darfst…!“ war das erste was ihr einfiel. Und sie fand sogar, dass es mehr als nur eine Ausflucht war. Vielleicht durfte er das wirklich nicht. Wenn er es doch tat, wäre es wohl möglich noch ihre Schuld, wenn er dann doch irgendwann wieder zusammen klappte. Sie hatte ihn dann schließlich im Falle des Falles nicht aufgehalten! Und wenn er dann auch noch…
 

Sie war eindeutig ein Kopf - Mensch.

Hinata war der größte Kopf - Mensch, den er kannte. Bis jetzt hatte er immer gedacht, Sakura wäre in dieser Disziplin nicht zu schlagen. Die konnte sich auch über alles Mögliche den Kopf zerbrechen.
 

Aber Hinata zerdachte ja förmlich alles!

„Ach Hinata!“ gluckste Naruto. „Darum hab ich mich noch nie gekümmert!“ sagte er. „Aber!“ zitterte Hinatas Stimme verunsichert doch Naruto war der Meinung, dass ihr das ganz gut tun würde. Auch wenn sie ja nicht die Jenige war, die die Regeln brach. „Komm Hinata!“ sagte er forsch, ging genau so auf sie zu und fasste sie sanft an der Hand.
 

Warm war seine Hand.

Sie spürte, dass sie viel rauer war als ihre.

Vom Kämpfen gezeichnete Hände, die ihre Hand aber umso sanfter umgriffen.

Hände, die schon so viel erreicht hatten. Die nie aufgaben.

Seine Hände waren nicht annähernd so, wie sie es sich immer vorgestellt hatte.

Sie waren viel umgreifender, sie waren bestärkend.

Seine Hände waren auffangend.
 

Ihr Herz pochte laut in ihren Ohren. Und alleine nur weil er ihre Hand hielt, machte es vor Freude und erfüllter Sehnsucht lauter kleine aufgeregte Hüpfer. Es war so, als ob sie etwas, was sie sich schon so lange gewünscht hatte, endlich sehr nahe war.

Glück machte sich in der jungen Frau, mit den langen Haaren breit. Über all dies, merkte sie auch, wie sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen schlich. Zwangsläufig sah sie nach oben auf den Hinterkopf des Mannes sah, den sie schon so lange liebte und von dem sie sich nichts sehnlicher, als ein paar wenige Worte gewünscht hatte. Dass er nun ihre Hand hielt, hatte sie sich aber nie getraut sich vorzustellen.
 

Sie stolperte erst etwas überrumpelt, bevor sie ihre Beine sortieren und bevor sie zu Naruto aufschließen konnte.
 

___
 

Shikamaru sah runter auf seinen Sohn.

Immer wenn er das machte, war es ihm nicht möglich, in Worte zu fassen, was er empfand. Er war nie der Typ gewesen, der gerne über seine Gefühle sprach.

Doch immer wenn er seinen Sohn ansah, wurde er von genau diesen durchweg positiven überwältigt. Vielleicht war es auch so, dass er es nicht konnte, weil es gleich so viele waren.
 

Aber eins wusste er. Ein Gefühl konnte er ganz genau beschreiben.

Er war unsagbar Stolz auf den kleinen Mann, der gerade auf seinem Schoß lag.

Automatisch fing er wieder an zu grinsen, prägte sich noch einmal diese kleinen Gesichtszüge ein, wie auch die letzten unglaublich vielen male, als er das getan hatte.

Für die Verhältnisse des Nara, waren die Züge weder gelangweilt noch angestrengt. Sie waren sehr weich, als er auf das in Stoff gewickelte kleine Würmchen sah.
 

Shikaro war ihm sehr ähnlich. Denn außer mit dem Schlafen oder der Nahrungsaufnahme, hatte er schon seit dem Tag seiner Geburt nicht viel anderes getan.

Sein Sohn war also ein recht ruhiges, pflegeleichtes Kerlchen.
 

Wirklich. Er liebte Ino abgöttisch. Sie wusste das auch. Sie wusste schließlich auch, dass er das nicht so zeigen konnte, wie sie es sich manchmal wünschte. Aber er war froh, dass sein Sohn nicht so schreien konnte, wie seine wundervolle Mutter.
 

Mit einem seufzen sah er von seinem Sohn hoch in den nur mit wenigen Wolken behangenen Himmel. Im Schatten auf einem der Dächer Sunas und mit dem Rücken an eine direkt angrenzende Wand gelehnt, saß er nun da.

In Suna war das wohl üblich, das es nur sehr wenige Wolken gab. Suna Gakure war ja schließlich auch ein sehr heißes Land – doch irgendwie störte es ihn gewaltig. In Konoha waren viel mehr Wolken gewesen, die er hatte anstarren können wenn er auf seiner Lieblingswiese gelegen hatte.

Mit dem Gedanken an Konoha kamen ihn auch wieder die Bilder der Zerstörung vor die Augen.

Und wieder seufzte er schwer, hing für einen Moment seinen mindestens genau so schweren Erinnerungen nach.
 

Er musste eine Lösung finden. So hatte Konoha keine Zukunft… so fand sein Sohn in Konoha und als Konoha Ninja keine Zukunft…

Mehr aus Reflex legte er seine Fingerspitzen aneinander und setzte die gleiche Miene auf, die er immer aufsetzte wenn er sehr stark nach dachte.
 

Doch dieses Mal fiel es ihm so unglaublich schwer, sich zu konzentrieren. Es war nicht die Hitze dieses Landes. Vielmehr war es der Umstand, dass auch er immer noch nicht fassen konnte, das Konoha nur noch auf alten Landkarten existierte.

Wie viele andere, hatte er binnen weniger Stunden seine Heimat verloren. Seine Wurzeln waren fast im Handumdrehen ausgelöscht worden.
 

Shikamaru seufzte, als ihm einfiel, dass im Grunde die Lösung zu Konohas Problem simpel war.
 

Konoha brauchte einen neuen Hokagen.
 

Und das so schnell wie möglich.

Gab es wieder ein Oberhaupt, würden auch die in alle Winde verstreuten Konoha Bewohner und Ninjas zurück kommen.

Gab es wieder einen Hokagen, käme wieder Ordnung in das Chaos von Konoha.

Gab es wieder einen Hokagen, würden die anderen Länder nicht auf dumme Ideen kommen…

Dann war da jemand, der geachtet werden konnte. Mit unter so gar so sehr respektiert, das man es nicht wagen würde, Konoha auszubeuten…
 

Bis er blinzelte und bemerkte, dass er wieder auf seinen Sohn starrte.

Der kleine atmete tief hörbar ein und lenkte so die Aufmerksamkeit seines Vaters wieder vollkommen auf sich. Shikaro bewegte kurz seine kleinen Fingerchen bevor er wieder ganz still liegen blieb.

Ein Lächeln huschte über die Lippen seines Vaters.

Was für ein Prachtbrusche… dachte sich der stolze Schattenkönig, während er seinen Zeigefinger sanft in die geöffnet Faust seines Sohnes legte.

Als Shikaro Nara dann den im Verhältnis überdimensionalen Zeigefinger mit all seinen Fingern umschloss, huschte auch auf das Ganze Gesicht des Kriegers mit den dunklen Haaren ein Glückliches Lächeln.
 

___
 

Naruto genoss die warme Sonne Sunas, die er gerade mit weit zur Seite gestreckten Armen empfing. Sie schien ihr bestes zu geben und erfüllte jede Pore des Fuchs - Kämpfers mit Wärme.

Er war schon immer ein Sonnen Typ gewesen. Deswegen gab es für ihn auch nichts besseres, als die Sonnenstrahlen auf seiner Haut, befand Naruto.

Mit nach oben gezogenen Mundwinkeln stand er nun da in seinem Krankenhaushemdchen und hatte die Augen geschlossen.
 

„Oi! Hinata!“ sagte er und sah sich nach der dunkelblau haarigen um. Erst fand er sie nicht, weil sie im Licht stand und seine Augen geblendet wurden. So dauerte es einen Moment, bis sich seine Augen wieder einstellten, erkannte er, das sie erneut mit hoch rotem Kopf den Boden zu ihren Füßen anstarrte. Gerade, als er sie angesprochen hatte, schlug sie sich die Hände vors Gesicht.
 

Naruto runzelte die Stirn während er sich fragte, was sie denn nun schon wieder hatte. Jetzt war doch wirklich nichts hier, weswegen man rot werden musste. Unbewusst schüttelte er ganz leicht mit dem Kopf.
 

Das Hinata sich wohl anstandshalber seinetwegen, oder eher wegen dem OP - Hemdchen das er trug die Augen verdeckte, kam ihm allerdings nicht in den Sinn.

„Hast du was?“ fragte er irritiert, ging zwei Schritte auf sie zu, damit er sie sanft an die Schulter fassen konnte. War sie traurig? Heulte sie? Und wenn ja, warum?

War er es schuld? Grübelnd zogen sich seine Brauen zusammen. Er wusste ja wirklich nicht was sie hatte. Aber sie sollte damit aufhören. Der Blonde wollte schließlich nicht, dass sie seinetwegen traurig war.
 

Allerdings kam er Hinata mit dieser Berührung so nahe, das Hinata mit sich Kämpfen konnte.

Dass er sie an der Hand fasste, war in einem Maße, mit dem sie noch gut umgehen konnte. Schließlich lag dann immer noch eine gewisse Distanz zwischen beiden. So etwas, wie eine Schutzzone.

So aber kam er ihr sehr nahe, dass sie gegen dieses verdammte, sich bereits anbahnende Ohnmachts Gefühl ankämpfen musste.
 

Das erste was ihr einfiel, da er ja immer noch auf eine Antwort wartete, war unwirsch mit dem Kopf zu schütteln. Nicht das er auf die Idee kommen würde, ihr noch näher zu kommen, um ihr irgendwie in die Augen sehen zu können.

Mit dem Schütteln ihres Kopfes, schaffte sie es gerade noch einen Not - Gedanken zu fassen, an dem sie sich festhalten konnte, um nicht doch hinterrücks auf den Boden zu fallen.
 

Also sagte sie ganz ohne weiter darüber nachzudenken, das erste, was ihr einfiel.

Es war, so wurde der Hyuga auch erst im Nachhinein durch das plötzlich vorhandene, erdrückende schlechte Gewissen, als würde sie dem Biju ein imaginäres Bein stellen.

Leicht panisch nahm sie die Finger von ihrem Gesicht und konzentrierte sich auf das Strahlen seiner Augen, die sie aufmerksam ansahen.
 

„Sakura ist spurlos verschwunden!“ quietschte die Hyuga Erbin in ihrer Not, Naruto dann doch etwas auf Abstand zu halten.
 

Dafür, dass sie sich erleichtert fühlte, fühlte sie sich gleichzeitig unsagbar schlecht.

Es kam einem Trauerspiel gleich, als sie das Wechselspiel auf seinem Gesicht beobachtete. Die Frage, die in seinem Gesicht gestanden hatte, warum sie sich so benahm, verschwand augenblicklich. Erst erkannte sie nichts. Er schien also gerade das was sie gesagt hatte, erst einmal aufnehmen und analysieren müssen. Daran das seine Züge sich dann in Bestürzen wandelnden und dann in unendliche Sorge, sagte der jungen Frau das er nun an dem Punkt war, das er zwar verstanden hatte, was das bedeutete, was sie gesagt hatte. Aber es nicht wahr haben wollte.
 

Narutos Atem zitterte und wurde schlagartig tiefer. Die Iris seiner herrlichen, tiefblauen Augen zog sich ganz eng zusammen. Seine Hände klammerten sich in ihre Schulter, wobei sie an dem Zittern merkte, dass er sich immer noch versuchte unter Kontrolle zu halten. Er starrte sie an – nein, geradewegs starrte durch sie hindurch. Trauer sah sie nun in seinen Augen. Verzweiflung. Der Krieger wirkte auch plötzlich so… ausgelaugt.
 

In diesem Moment hasste sie sich dafür, was sie gesagt hatte. Sie wünschte sich, dass sie nicht die Jenige gewesen war, die ihm das gesagt hatte. Denn jetzt, so war sie sich absolut sicher, würde auch er sie dafür hassen. Er würde…

Erneut begannen sich dunkle Gedanken, solche, die ihr wirklich alles an Selbstwertgefühl nahem, in ihr auf zubauen.
 

Die Hyuga seufzte, als sie spürte, dass ein weiteres, großes Zittern durch seinen Körper fuhr und er sie letztendlich an sich zog und ganz sanft in seine Umarmung zog.

Sie blinzelte.

Sie blinzelte ein zweites Mal und atmete dabei ganz tief ein und aus. Atmete noch einige Male sehr tief. Ihre Hände schlossen sich aufgeregt immer wieder zu Fäusten, da es das einzige war, was ihr einfiel, womit sie die sich mit aller Gewalt androhende Ohnmacht bekämpfen konnte. Und das ihr zeigte, dass sie sich das nicht einbildete.
 

Im Vergleich zu Naruto, ging ihr Atem sehr unkontrolliert und hastig. Es war, als ob sie gerade unglaublich schnell und sehr lange gerannt wäre.

Bei allem - sie hätte sich niemals zugetraut ihm so nahe sein zu können. Ihn so spüren zu können. Und das aufgeregte Kribbeln, das den Ursprung in der Bauchgegend hatte und sich rasch im ganzen Körper ausbreitete.
 

Doch Naruto brauchte das jetzt. Er brauchte einen Menschen, an dem er sich festhalten konnte, der ihm halt gab und der ihn nicht verließ. Oder spurlos verschwand vom einem zum anderen Moment. Der stolze Mann brauchte jemanden, der beständig war.

Sein Atem war tief, er hörte sich selber nach Luft schnappen. Aber der warme Körper den er da an sich drückte, zeigte ihm dass er sich das eben nicht nur eingebildet hatte, sondern er gab ihm so viel Kraft. Die Kraft, die er brauchte um nicht einzubrechen und die, die er brauchte um weiter zu machen können. Und um sich das nächste Ziel setzen zu können.
 

„Naruto Kun …“ zitterte Hinatas Stimme an seinem Ohr. Ihre Stimme war wieder mit unendlich viel Selbstzweifel beladen. „Es tut mir leid! Ich…“ Naruto stoppte sie mit einem weiteren, noch fester an sich ziehen. Wenn sie weiter solche Sachen sagte, würde sie ihn mit runter ziehen. Aber er versuchte sich gerade an ihr hoch zu ziehen, nachdem ihm die Gnadenlose Realität den Boden unter den Füßen weggezogen hatte.
 

Der Jinchuriki schwieg einen Moment, weil er diesen brauchte um Worte zu finden.

„Ich danke dir Hinata Chan“ sagte er und der angesprochenen wurde es noch schwerer ums Herz. Er meinte es so, wie er es gesagt hatte. Bis jetzt hatte ihm keine gesagt, wo seine beste Freundin eigentlich abgeblieben war. Das es Hinata nun getan hatte, empfand er als befreiend.

Der junge Mann suchte nach weiteren Worten „Du warst immer da…“ seine Stimme war tief traurig, aber fest.
 

Hinata schwieg weiter, weil sie nicht wusste was sie sagen wollte. Sie hatte doch mit einer ganz anderen Reaktion gerechnet. Wenn auch schon gar nicht mit einer Umarmung, dann zumindest mit einem entsetzten und enttäuschten Blick. Eine Schuldzuweisung. Doch mit dem hier kam sie gar nicht klar.

Bis sie sich selbst zum nächsten Schritt zwang und ihre Hände hob. Sanft legte sie, sie auf den breiten Rücken des Kriegers, vergrub ihr Gesicht in seiner Hals beuge und roch seinen Geruch, der gerade so sehr nach Verzweiflung roch.

Noch einmal wiederholte sich der blonde. „Ich danke dir…“ flüsterte er leise, gab dem Impuls nach, sie etwas fester an sich zu drücken. Lavendel schlich ihm in die Nase. Dieser Duft linderte zwar nicht seine Schmerzen, aber es beruhigte ihn etwas. Es sorgte sogar dafür, dass ein Band zwischen den beiden entstand, das so stark war, das noch nicht mal Kyubi es zerreißen konnte.

Noch einmal atmete er diesen Duft ein, bevor er sich ein klein wenig von ihr löste. Und einem weiteren Impuls nachgab.
 

Es war ihr erster Kuss. Es war auch der Kuss den sie sich immer erhofft hatte zu bekommen. Der Kuss von dem Mann, der sie gerade so fest an sich presste, dass ihr das Atmen unheimlich schwer fiel. Doch sie nahm es in kauf. Wenn sie dafür Narutos Lippen auf den ihren spüren konnte, würde sie sogar freiwillig vergessen, wie man atmete.
 

Kraft. Naruto nahm sich die Kraft von ihr, die er für den Plan brauchte, der sich in Sekundenschnelle in seinem Kopf aufgebaut hatte. Und er war fest entschlossen, das Ganze durch zuziehen.

„Hinata…“ nuschelte er etwas abwesend zwischen einem Luftzug und einem erneuten saugen an ihren so herrlich schmeckenden Lippen.

Sie selbst brachte er damit kurz zum Wimmern, ehe sie wieder in seinen Fingern zerfloss wie warme Butter in der viel zu warmen Sonne Suna Gakures.
 

Einen kurzen Augenblick später verlor sie den Boden unter den Füßen. Es war dieses angenehm ziehende Gefühl von der Höhe ihrer Brust, bis in ihre Zehen rutschte. Naruto schwang sich die junge Frau auf die Arme und ließ nur für den Sprung hoch an die Krankenhauswand und das kurzes klettern hoch in sein Zimmer von ihren Lippen ab.

Bevor er dann wieder stürmisch davon Besitz ergriff und damit unmissverständlich klar machte, wem diese Lippen von nun an gehörten.
 

Mit der Hyuga Erbin auf den Armen sprang er von der breiten Fensterbank auf den Boden und steuerte das zerwühlte Bett an. Setzte sie sanft darauf ab und verlagerte seinen Oberkörper etwas
 

nach vorne, nur um sie wieder küssen zu können. So musste sie nachgeben und sich etwas nach hinten beugen.
 

Beide verharrten so, Augenblicke, Minuten. Und es war ihnen nicht möglich sich voneinander zu trennen. Bis Naruto tief Luft holte und sich kurz löste. Küsste sie erneut, löste sich wieder, nur um ein weiteres mal seine Lippen auf ihre zu legen. „Hinata …“ kratzte seine Stimme wieder, als er seine Finger langsam an den Saum ihres Pullovers legten.
 

___
 

Die Frau wimmerte und sehnte sich nach mehr. Jetzt wo sie von dem gekostet hatte, wo nach sie sich so lange gesehnt hatte, wollte sie nie wieder etwas anderes haben.

Etwas ermattet, lag sie im Arm Narutos. Obwohl er nun Bereiche ihres Körpers gesehen hatte, die sonst noch nie jemand außer ihrer Freundinnen zuvor gesehen hatte, verspürte sie so etwas wie Scham, als ihr klar wurde, das sie gerade vollkommen nackt mit ihrer Haut, die Narutos spürte.

Seine Haut war etwas schwitze. Auch sein Atem war erst seit kurzer Zeit wieder ganz ruhig.
 

Trotz allem.

Dieses Gefühl, das sie nun verspürte, machte sie glücklicher als sie überhaupt fähig gewesen war, sich vorzustellen. Es war so, als ob sie eine innere Ruhe gefunden hatte, die sie sonst nie gehabt hatte. Das dieses ewige hin und her endlich vorbei war.

Eine Gänsehaut schlich über sie. Ausgehend von der Stelle ihres Oberarms, ab dem Naruto nun seine Hand hin legte um sie noch etwas näher zu ziehen.
 

Sie reckte ihren Kopf nach oben und hoffte auf einen weiteren Kuss. Als sie es nicht bekam, jammerte sie leise, nur um Naruto auf sich aufmerksam zu machen. Doch als sie ihre wunderschönen, noch leicht glasigen Augen öffnete, bemerkte sie das Naruto sie belustigt ansah.

In seinem grinsen lag sogar etwas Freches, was sie sofort erröten ließ.

Es war ja schließlich auch höchst peinlich, was sie von Geräusche von sich gab, nur damit er sie wieder küsste.
 

„Hinata!“ meinte er erst mit seinem Fuchs - Grinsen. „Werd nicht immer direkt rot!“ sagte er lachend, bevor er sie dann erlöste und ihr wieder einen Kuss gab.

Hinata blieb trotzdem rot.

Versank in diesem Kuss.
 

Bis Naruto es auch wieder war, der ihn beendete, einen Moment wartete und sich aufsetzte. Also sie auch gleich dazu zwang.

Dann gab er ihr wieder einen Kuss. Auch er schien danach süchtig geworden zu sein. Doch er war es auch, der der ganzen Situation die Romantik und die knisternde Spannung nahm. Er zog sie wieder an sich, bemerkte, dass der Lavendel Duft gerade von einer deutlichen Note aus Schweiß überdeckt wurde. „Hinata…“ fing er an. Dabei wunderte er sich, dass es ihm auf einmal so schwer fiel, obwohl er doch sein Ziel fest vor Augen hatte. „…ich werde zurück kommen Hinata, hörst du?“
 

In Hinata zog sich wieder alles zusammen. Diesmal war es nicht aus Glück oder vollkommener Freude. Es war eher so, dass sie nun das Gefühl zu haben, das aus den Händen geben zu müssen, das zu verlieren, was sie glücklich machte und was sie gerade erst bekommen hatte.

Doch mit tief traurigen Augen, die es dem Krieger absolut nicht leichter machten, senkte sie etwas den Blick. Sie verstand Naruto schließlich auch. Er wäre nicht der, der er war, wenn er nicht das Machen würde, was anscheinend vor hatte. Deswegen nickte sie nur fahrig mit dem Kopf, weil alles andere sie zum Heulen gebracht hätte. Sie wünschte sich trotzdem, das Naruto nicht gehen und bei ihr bleiben würde. „…ich komme zurück zu dir Hinata! Ich versprech' es dir! Hörst du?“ wieder nickte der hübsche Kopf.
 

Augenblicklich, als sich Naruto so zaudernd und mit einem letzten Kuss von ihr löste, wurde ihr kalt. Traute sich aber nicht, ihn darum zu bitten zu bleiben. Sie wusste, dass er es nicht tun würde und dass sie es ihm nur unnötig schwer machen würde.
 

Sie versuchte schweres atmen zu unterdrücken, diese Art von schweren Atmen, das andeutete, das
 

sie vor lauter Schwermut wohl zu Heulen anfangen würde, sobald er verschwunden war. Es klappte nicht.
 

Und auch Naruto bekam das mit. Hinata erkannte es daran, das sich seine Mundwinkel weit nach unten zogen, als er sich seine Hose anzog und dabei kurz innehielt. Er drehte sich zu ihr um und sah sie mit einem Entschuldigenden Blick an. Wenn die Umstände anders gewesen wären, dann hätte auch er jetzt mehr Auswahl gehabt, in dem was er nun tun musste.
 

Er sah kurz weg, nur um sich sein Shirt und seinen Pullover anzuziehen. „Hinata…!“ sagte er träge und mindestens genau so leidend wie sie. „Mach es mir nicht so schwer…“ bat er sie, während er sich sein Stirnband um den Kopf band. Hinata schüttelte unterdessen mit dem Kopf, ganz so als wollte sie sich auch entschuldigen.
 

Sie verstand also, dass er das, was er vorhatte tun musste. Das wiederum zauberte ein Lächeln auf seine Lippen, auch wenn es ein trauriges war und nicht wirklich überzeugend.

Noch einmal beugte er sich zu der jungen Frau runter und zog sie zu sich hoch. Er gab ihr einen letzten Kuss, einen von der Art, der das Versprechen das er ihr gegeben hatte besiegelte. Ein weiterer Atemzug seinerseits. „Ich werde zurück kommen…“ sagte der blonde Krieger und löste sich. Er drehte sich um und sprang auf das Fensterbrett, das mit Licht von der untergehenden Sonne überflutet war. „Ich verspreche es dir…“ sagte er mit einem letzten Blick über seine Schulter, bevor absprang und geschickt auf seinen Füßen unten im Hinterhof des Krankenhauses landete.
 

Wie ein Schatten aus Feuer rannte er unerkannt durch die sandigen Straßen Sunas und verließ das Dorf. Immer der Sonne Nachjagen und mit seinem festen Plan im Kopf und ganz viel Mut im Herzen.

Er wusste, da wo Sakura war, da war auch Sasuke.
 

Hinata starrte währenddessen immer noch schwermütig auf das Fensterbrett, auf dem Naruto gerade noch gehockt hatte. Schwermut überfiel sie. War aber nichts im Vergleich zu dem Gefühl, das sie eben noch gehabt hatte. Dieser Verlust ihres Glückes. Obwohl er geschworen hatte wieder zu kommen, ahnte sie irgendwie, das da trotzdem noch sehr dunkle Zeiten kommen würden…

Sie sank etwas in sich zusammen und griff nach der Decke um sie etwas um sich zu wickeln. Denn jetzt, wo er weg war, war es so kalt.
 

Die Tür ging Geräuschlos auf und Hinata war so in ihre schweren Gedanken vertieft das sie es erst nicht bemerkte. „Naruto Kun…“ seufzte sie bedrückt. Es dauerte einen kleinen Moment, einen Wimpernschlag, an dem die Türklinke geräuschvoll nach oben schnappte und die Aufmerksamkeit der Hyuga zur Tür lenkte.
 

Sie sah ihn da stehen. War aber so entsetzt, das sie erst mal nicht anders konnte, als ihren Cousin ganz bestürzt an zusehen.

Alles in ihr zog sich zusammen. Ihre Welt brach zusammen, als so viel auf sie herab prasselte, was es eigentlich bedeutete, das Neji Hyuga sie gerade nur mit einer Decke umwickelt in dem Bett von Naruto Uzumaki sitzen sah und seinen Namen seufzten, hörte.
 

Ihr war klar, dass er sich bestimmt schon längst zusammen gereimt hatte, was eigentlich passiert war.
 

Es war ein Desaster, eine Katastrophe.

Und sie wusste nicht, was sie tun sollte.

Dunkelheit

Der grimmige Söldner interessierte sich nicht für seine Kämpfer.

Es war ihm egal wenn sie starben, so lange sie seinem absoluten Ziel dienten, waren sie für ihn nicht mehr wert als der Matsch in dem er sie zwang zu schlafen.
 

Allerdings – und das musste selbst einsehen – hatten sich sehr schnell noch nicht einmal eine Handvoll Diamanten raus kristallisiert, auf die er auf keinem Fall verzichten konnte. Ohne sie wäre er bei weitem noch nicht so weit.
 

Die Kristalle, sie ihm noch geblieben waren betraten gerade sein Zelt.

Herrisch. Mit einer deutlichen Spur an Arroganz und Selbstverherrlichung betrat Ginkgo das Zelt. Ihm auf dem Fuße folgte Fuuma. Weitaus weniger so ausschweifend. Dafür distanzierter. Und abgrenzender.
 

„Boss!“ knarrte Ginkgos Stimme. „Boss. Ich habe interessante Neuigkeiten!“

Es machte erst nicht den Eindruck, als ob der düstere Söldner Anführer ihn gehört hatte. Oder hatte hören wollen. Zumindest reagierte er nicht. Aber der Ninja mit dem Pflanzen Jutsu kannte das schon und wartet mehr oder weniger geduldig, bis Kyukazan sich dazu herabließ, sich langsam von der Karte weg zudrehen, die er anscheinend immer zu anzustarren schien. „…überrollt! Wir haben sie platt gemacht…“

Die zittrige Stimme der alten Persönlichkeit des Kriegers, konnte seine Freude, die dem Wahnsinn so nahe schien nicht zurück hallten. Er verschluckte sich, musste davon zwangsläufig husten. Es hörte sich an wie das Donnern großer Felsen, die von weit oben runter fielen.
 

Dann erhob sich der böse Mann mit den unterschiedlichen Persönlichkeiten. Er richtete sich auf, so dass er gleich ganz anders wirkte. Mit einem räuspern und einem zusammen ziehen seiner brauen, drehte sich er sich dann gänzlich zu den beiden Männern um, die sein Zelt betreten hatten.

„Was wollt ihr?“ grollte seine Stimme finster und hätte ganz sicher mit seinem eiskalten Blick jedem anderen seiner Söldner die Angst des Lebens eingejagt.
 

Ginkgo druckste, auch aus Freude. Denn er hatte zwei Fakten bemerkt, die miteinander kombiniert einen unschätzbaren Wert für das mordende Heer hatte. Dann lachte er kurz auf, bevor er anfing Bericht zu erstatten. „Boss. Ich hab da ein Pärchen beobachtet!“

Der Gesichtsausdruck des Hünen verdunkelte sich augenblicklich. Er knurrte sehr, sehr böse. Das auch den größeren der beiden daran zu erinnern schien, das es für seine persönliche Situation, in dieser Zeit vielleicht nicht unbedingt günstig war, wenn er Dinge erzählte, die nicht unbedingt kriegsentscheidend waren.
 

Wütend brüllte der große Krieger auf und stierte seinen Untergebenen hasserfüllt an. „WOMIT VERSCHWENDEST DU EIGENTLICH DEINE ZEIT?“ schrie er. „DU HAST EINEN KLAREN AUFTRAG!“ das Zelt bebte unter seinem Zorn schon fast. Seine Reaktion hatte außerdem zur Folge, das Ginkgo und der kleine, dicke Fuuma einige Schritte zurück wichen.

Wenn man nahe genug stand, erkannte man nicht nur Unbehagen, sondern auch Furcht in den Augen der beiden aufblitzen.
 

Nur rückwärts durch den Eingang wieder verschwinden, würde nun auch nicht mehr funktionieren. Nicht weil, sein Boss neugierig auf seine Informationen geworden sein konnte, sondern weil eben dieser nun gerade richtig sauer war. Demzufolge würde er ihm folgen, bis er seinen Kopf in den Händen hielt.

Seine einzige Chance seinen Kopf da zu behalten, wo er gerade war, war ihm von seiner Entdeckung zu erzählen. „Boss! Kannst du dich noch an die kleine Rosa haarige aus Konoha - Gakure erinnern?“ hakte er nach.
 

Ein Einwurf, die die Wut seines Vorgesetzten nicht unbedingt senkte. Denn dieser fing wieder an böse zu knurren und mit seinen Fingerknöchel zu knacken. „Ginkgo …“ knurrte er und seine Hand griff unmittelbar zu dem Schwert an seiner Hüfte. „Was interessiert mich eine dieser Huren?“
 

Also beeilte sich der sonst so unerschrockene Krieger schnell weiter zu reden. „Sie ist eine Medical Nin!“ sagte der Pflanzen Ninja. „Eine sehr begabte mit einer unglaublichen Chakra Kontrolle!“
 

Kakazan zog mit einem sirrenden Geräusch den großen Säbel artigen Schwert aus der Schwertscheide. Wieder beeilte sich Ginkgo. „Und sie steht in einer unmittelbaren Beziehung zu einem jungen Mann“ drohend hob sich das Schwert und es richtete sich direkt auf den Kopf des Kriegers mit dem seltenen Jutsu. „Ein Uchiha.“ Ginkgo stellte für sich selber fest, das er grundsätzlich schneller erzählen sollte. Vielleicht wäre es auch nicht ganz schlecht, wenn er sich dabei auch auf die wirklich wichtigen Fakten beschränken würde.

Doch anscheinend war sein letzter Satz, der Auslöser dafür, das das Oberhaupt der Söldner innehielt. „Uchiha…“ es war kein nachhaken. Es war mehr ein wiederholen. „Uchiha…“ sagte er noch mal und das Schwert sank soweit, das die Spitze den Boden berührte.
 

Ginkgo war sich nun wieder sicher, dass sein Kopf für eine Weile noch da bleiben würde, wo er war, wenn sein Chef gerade so nachdenklich dreinschaute. Aber er war sich auch sicher, das eben dieser nicht wusste, worauf er eigentlich hinaus wollte. So wie er seinen Chef kannte, hallte dieses Wort Uchiha fast ehrfürchtig in seinem Kopf herum. Schließlich war es eins seiner Ziele einen solchen in den Reihen seines Heeres zu sehen. Auch wenn es Gerüchten zur Folge, davon nicht mehr viele gab.
 

Durch seine Entdeckung konnte Ginkgo nicht nur dazu beitragen, das sein Meister sein Ziel erreichte. Er würde in der Rangliste der Lieblinge seines Chefs ganz weit nach oben steigen! „Versteht ihr?“ hakte er nach. Doch er bekam keine Antwort. Also beschloss der Pflanzen Ninja, mit der knarrenden Stimme dem ganzen möglichst schnell auf die Sprünge zu helfen. „Ich glaube Boss, das eine Kombination aus der unglaublichen Macht, zu heilen und die Macht des Kekkei Genkei Sharingan, eine unglaubliche Waffe ergeben würde…“ er versuchte es mit einer unterschwelligen Botschaft.
 

Kakazan verengte die Augen zu schlitzen und starrte seinen Krieger an.

‘Eine unglaubliche Macht…‘hallte es in seinem Kopf nach. Er sah diesen Krieger vor seinem inneren Auge. Er sah ihn auf einem Berg aus den toten Überresten seiner Feinde stehen. Der mächtige, dunkle Heeres Anführer sah einen Krieger, der unbesiegbar war. Der genau so düster, verdorben und kaltblütig war wie er.

Ein Krieger, dem er seine Macht anvertrauen würde. Ein Söldner, der sie beherrschen würde und sein Werk vollenden würde, wenn er sich auf die andere Seite gesellen würde.
 

„Sharingan…“ kratze die Stimme des Hünen. Ginkgo war sich sogar ziemlich sicher eine deutliche Spur Aufregung darin raus hören zu können.
 

Ein kurzes, aber dafür umso unheimlicheres kichern waberte durch das prächtige Zelt. „Dieses Weibsstück ist mit ihren Fähigkeiten zu wertvoll, als das deine Krieger sie benutzen dürften!“ zischte nun wieder das Stimmchen des alten Mannes, während der oberste Krieger gleich viel schwächlicher und kleiner aussah. „Stell dir das vor!“ die Stimme des alten überschlug sich fast vor Freude, vor Wahnwitz. „Ein Krieger mit dem Sharingan. Ein Söldner in deinen vordersten Reihen, der sich immer wieder selbst heilen kann. Einer, der wenn er perfektioniert ist, einfach nicht von der Hand eines anderen sterben kann!“ wieder kicherte der alte Mann, bevor sich der Körper Kakazans aufrichtete. Als er lachte, klang es tief und böse. „Richtig …“ bestätigte der jüngere der beiden Persönlichkeiten.
 

Kurz um drehte er sich und sah seinen beiden ersten untergebenen fest in die Augen. „Kümmert euch darum!“ befahl er klar und sorgte somit dafür, das sich das finstere Grinsen auf Ginkgos Lippen nur noch mehr ausbreitete. „Boss…“ sagte er und verbeugte sich kurz unterwürfig. Postwendend drehte er sich um und verließ mit Fuuma das Zelt.
 

___
 

Was sie nun mittlerweile war, wusste sie nicht mehr. Denn bloß ‚verzweifelt‘ traf es bei weitem nicht mehr.

Alles was sie versucht hatte, war gescheitert. Im Keim erstickt. Was sie über all die Versuche zu dem Gedanken gebracht hatte, was sie sich eigentlich dabei gedacht hatte…

Schließlich war es nicht irgendwer, der wie sie ein Schießhund bewachte. Es war Sasuke Uchiha persönlich, der ihr Leben an das seinige Band. Ohne Wenn und Aber.
 

Sie ließ den Kopf noch weiter sinken und starrte mit stumpfen Augen, die all den Glanz verloren hatten, wie immer in die Flammen des Versteckes, das Sasuke für diesen Abend festgelegt hatte.

Ermattet, folgten dem Kopf auch die Schultern. Einem weiterem stillen Seufzer folgte das langsame niederschlagen ihrer Lider.

Sasuke brauchte sie gar nicht mehr bewachen. Sie hatte es aufgegeben, sich an den irrsinnigen Glauben zu klammern, sie würde irgendwann einen Vorsprung bekommen der groß genug war, um dem dunklen Krieger entkommen zu können.

Er war es, der sie bis jetzt immer eines besseren belehrt hatte. Es war egal, wie groß ihr Vorsprung war. Oder wie schnell sie rannte. Der Uchiha war immer schneller gewesen. Er hatte sie immer eingeholt und wieder zurück geschleppt. Der Schwarzhaarige war ihr immer noch weit voraus Sie war immer noch die Jenige, die mit seinen Fähigkeiten nicht mit halten konnte. Sei es im Fernkampf. Oder im Nahkampf.
 

Sie wusste das. Nein. Sie hatte es wieder sehr schmerzhaft lernen müssen. Die Medical hatte es schließlich oft genug darauf ankommen lassen. Und immer hatte er sie über kurz oder lang, mit seinem Sharingan ausgeknockt.

Manchmal hatte sie den Eindruck gehabt, als er ihren verzweifelten Fäusten so mühelos und vorhersehend ausgewichen war, das er mit ihr in diesen Momenten gespielt hatte. Das er sich das hinter seiner stoischen, leeren Maske mit einem breiten grinsen so lange angesehen hatte, bis es ihn genug unterhalten hatte und das ganze beendete.
 

Auch ihre Tränen aus Kummer hatten nichts an der Ganzen Sache geändert. Außer das er sie kurz angesehen hatte bevor er sich umdrehte und sie wieder mit sich gezogen hatte.
 

Es hatte sich an der gesamten Situation nichts geändert. Sie war immer noch die Jenige, die hinterher hinkte und auf den Rücken des Uchiha spross starren musste.

Ein Zustand, den sie nicht mochte. Der Würgereflexe in ihr auslöste und unbändige Wut in ihr freisetzte, der sie sich aber nicht Luft machen konnte. So das sie sich in ihr aufgestaut hatte und irgendwann in Hilflosigkeit, in Resignation verwandelt hatte.
 

Sakura Haruno hatte aufgegeben.

Sie wollte nicht mehr.

Es war von Anfang an sinnlos gewesen.
 

Sie schnaubte noch einmal atemlos und wankte kurz hin und her, als sie den Ellenbogen spürte, der sich unsanft in ihre Rippen bohrte.

„Iss!“ forderte die Stimme des Leaders sie auf. Sie blinzelte und sah erst zu der kleinen Schüssel aus Holz zu ihren Füßen, die mit einer wohlriechenden Suppe gefüllt war. Dann sah sie teilnahmslose zu dem jungen Mann neben ihr, dem Jenigen, der ihren Willen gebrochen und sie zu dem emotionalen Wrack gemacht hatte, das sie nun abgab. Widerwillig nahm sie einen weiteren Löffel ihrer halb geleerten Schüssel.
 

Sasukes Blick war wieder nicht zu beschreiben. Er wirkte so, als ob es ihm egal wäre, ob sie nun etwas aß oder verhungerte.

Doch anscheinend schien ihn ihr Zustand mehr zu bekümmern, als sie dachte. Es war nicht das erste Mal das er sie zum Essen bringen wollte. In den letzten Wochen hatte er sie immer wieder dazu aufgefordert.

Wenn Sakura es genauer betrachtete, hatte er sie sogar immer wieder dazu gezwungen.

Hatte sich da doch etwas geändert?
 

Wie jedes mal, war sein Blick dabei unablässig. Sie sah sogar eine gewisse Strenge dabei.

Das brachte sie jedes mal zu der Frage, ob er sich Sorgen machte. Und wenn ja, warum er das tat.

Sie verstand diesem Mann nicht.
 

Sasuke Uchiha verstand sich selber nicht. Mit einem unmerklichen Kopfschütteln sah er kurz nach draußen und erkannte, das sie Sonne sich am Horizont durch die dunklen Regenwolken geschoben hatte. Es würde nicht mehr lange Regnen, stellte er fest.
 

Seit längerem redete er sich nun schon ein, das er Sakura aus den Fängen dieser dunklen Streitmacht gerettet hatte, weil sie nun mal ein ganz offensichtliches Talent zum Heilen gehabt hatte. Natürlich versuchte er mit allem möglichen sich nicht einzugestehen, das er nicht doch ein wenig beeindruckt war, als sie anscheinend unter gegebenen Umständen damals, Narutos größte Schmerzen gelindert hatte.
 

Sie war nützlich gewesen. Er hatte schließlich ein Ziel vor Augen gehabt, eine unausweichliche Konfrontation, aus der er mit Sicherheit mehr Tod als lebendig heraus gehen würde. Er war ein zu großer Realist, als das er sich einbilden würde, das nur mit ein paar Schrammen aus dem Kampf gegen seinen Bruder raus gehen würde.

Also war es nur logisch gewesen, ihr zu helfen nur um sie dann selber für eigene Zwecke zu nutzen.
 

Es hatte gedauert, bis er wieder genesen war. Aber sicher wäre er ohne sie, jetzt bestimmt immer noch weit ab des Zustands, in dem er sich gerade befand.

Soweit ging es ihm gut. Bis auf die Leere und die Schwermut, die sich in ihm ausgebreitet hatte, als er wieder zu Bewusstsein und zu Kräften gekommen war.
 

Diese Fakten, die ihm sein Bruder erzählt hatte, hatten all seine Ziele in eine neue Richtung gelenkt. So war es nun Danzo, der ganz oben auf seiner persönlichen Vendetta Liste stand. Und gleich dahinter folgte Konoha. Jeder einzelne Bürger dieses verräterischen Volkes, das ihm in den Rücken gefallen war.
 

Kurz zogen sich seine Brauen zusammen, als er Gedanken verloren in das matte Grün der Augen seiner ehemaligen Team Kollegin starrte.

Es hätte an zweiter stelle gestanden.

Das nun ein anderer, seiner Rache einen deutlichen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, machte ihn unheimlich wütend.

Denn so würde er niemals seine Ruhe finden.
 

Er musste allerdings zugeben, das ihm Sakuras Zustand in letzter Zeit auch keine Ruhe ließ. Es gefiel ihm nicht, das sie nichts essen wollte. Sie sah so dürr aus. Ausgelaugt beschrieb es schon gar nicht mehr. Die Frau mit den Rosa Haaren war nicht mehr dieselbe, die er einst gekannt hatte.
 

Gut. Das war sie schon nicht mehr gewesen, als er sie damals nach so vielen Jahren unter Orochimaru das erste Mal wieder gesehen hatte.

Statt des naiven, schwachen und ängstlichen Mädchen, hatte er eine erwachsene junge Frau gesehen.

Eine Frau die wusste wer sie war und was sie wollte. Wofür sie kämpfte.
 

Diese Apathie nun in ihren Augen lesen zu müssen, war nicht das was er sehen wollte. Bei weitem nicht. Doch er wusste auch nicht, was er eigentlich in ihnen hatte lesen wollen.

Denn durch den Weg, den er gewählt hatte, würden diese Augen ihm nie etwas anderes entgegen bringen dürfen, außer Distanz. Oder Hass.

Diese Leere war nicht richtig.
 

Doch er wusste auch nicht, was richtig war. Diese Leere störte ihn, er wusste auch, das er der auslösende Faktor dafür war. Aber genau das wollte er nicht sein.

Im selben Augenblick, konnte er wieder einmal nicht fassen, das ihn wieder so etwas wie Schuldgefühle plagten.
 

Er hatte gar nichts gemacht! Er hatte ihr sogar das Leben gerettet. Nicht nur, als sie von Gegnern umzingelt gewesen war. Der Schwarzhaarige hatte grenzenlose Wut gefühlt, als dieser körperlose Feind sie fast wieder in seinen schmutzigen Fängen gehabt hatte. Sasuke hatte in diesem Moment so viel Zorn empfunden, das er sicher Rache geübt hätte, wenn er es gekonnt hätte. Für Sakura.
 

Sie wusste immer noch nicht, das auch dieser Krieger mit diesem Pflanzen Jutsu auch die Ursache war, warum Team Taka ständig kreuz und quer umherzog.

Es störte den Uchiha, das er so gut wie nichts über dieses Pflanzen Jutsu wusste. Ihm war klar, das es irgendeine Art 'Ableger' des Erdelement sein musste. Vielleicht hatte es auch was mit dem Holz Element etwas zu tun.
 

Ein kurzer Moment des Triumphs stieg ihn ihm auf. Wenn es das war, standen die Chancen des Körperlosen unsagbar schlecht, eine auch hier unvermeidbare Konfrontation zu überleben.
 

Dieses erhebende Gefühl verschwand wieder spurlos, als Sasuke kurz blinzelte und immer noch Sakuras leere Augen ertragen musste.

„Iss!“ forderte er sie nun noch einmal in einem sehr befehlshaberischen Ton auf. Sie reagierte nicht sofort.

Sakura aß schon seit Tagen nur noch sehr wenig. Gerade so viel, das sie einigermaßen bei Kräften blieb. Er beobachtete, wie sie sich einen weiteren Löffel in den Mund schob.

Der junge Mann hatte es schon lange geahnt, dann vermutet und letztendlich auch bestätigt bekommen, das seine ehemalige Kollegin aufgegeben hatte.
 

Sie rannte zwar nicht mehr weg, aber sie hatte sich einen anderen Weg gesucht, um sich irgendwie gegen ihn aufzulehnen. Und wenn es die Verweigerung zum Essen war. Ein weiterer verzweifelter Zug von ihr, doch es schien zu wirken. Denn ihn beschlich nun immer mehr das Gefühl der Schuld.
 

Ein mieses Gefühl. Eins derer, die er nicht mochte und ganz bestimmt nicht haben wollte. Es gab auch nur einen Weg der zu einer befreiung von diesem Gefühl führte.

Dieser Weg führte unweigerlich über den Tod des Gegners.

Doch so lange er diesen Angreifer nicht zu packen bekam, mussten sie möglichst viele Spuren verdecken.

Oder verteilen.

Das war der Grund, warum Team Taka mit Sakura nun so ziellos umherzog. Er hatte gesehen, das dieser Typ, ihr irgendwas ins Gesicht gepustet hatte.

Da er sie wohl damit immer fand, musste bedeuten, das es irgendwelche Pollen waren, die schwer abzuwaschen waren und mit denen der Gegner sie immer finden konnte. Quasi so etwas wie eine natürliche Wanze.

Also war die logische Schlussfolgerung, das wenn Pollen sich durch das Festsetzen auf Kleidung oder kleinen fliegenden Insekten verteilten, musste auch Team Taka überall umher reisen um diese Spur möglichst breit zu verteilen. Nur damit sein Gegner irgendwann die einzige, richtige Spur zu Sakura verlor.

Vielleicht sollte er ihr erklären, warum er sie mit nahm...
 

Was das für Sakura bedeutete, wusste er auch. Sie hatte ihre Freiheit verloren.

Und das war auch der Fakt, der ihr in dieser Zeit, in der sie ihre ganzen Freunde und ihre Familie verloren hatte, am meisten zusetze. Es quälte sie.

Ein Umstand, den der einsame Uchiha verstand.
 

Als er ihren ausdruckslosen Blick nicht mehr ertragen konnte, wandte sie sich ab.

Es war nicht geplant gewesen, das sie mit ihm reisen würde.

Aber irgendwie hatte er aus Reflex gehandelt. Es wäre sicher klüger gewesen, wenn er einfach am Waldrand, von dem er das Szenario beobachtet hatte, irgendwann weiter gegangen wäre. Jetzt steckte er selbst schon zu tief mit drin.

Verdammt.

Und er hatte sogar vorher noch Anlauf genommen!
 

Sasuke Uchiha löffelte den letzten Rest Suppe aus seiner Schüssel bevor er sie leise vor sich hin stellte.

Er schwieg kurz, bevor er wieder zu der jungen Frau neben sich sah. Gleich darauf sah er schnell weiter zu seinen Team Kollegen, denn Sakura sah ihn immer noch so leer an.
 

Karin saß da und löffelte Suppe, warf pikierte Blicke zu Suigetsu und Jugo. Ermüdet durch das reichliche Essen und gelangweilt durch das stetige rauschen des strömenden Regen außerhalb der Höhle, hatten sie sich wohl fallen lassen und schnarchten nun schon seit einigen Minuten vor sich her.
 

Er quittierte das mit einem Augenbrauen heben. Natürlich gefiel ihm das nicht. Es passte auch nicht zu den beiden. Besonders nicht zu Jugo. Doch vielleicht war dieses ziellose umherirren doch anstrengender als er dachte.

Der Uchiha selbst, spürte schließlich eine Müdigkeit in sich, die er voher noch nicht gehabt hatte, aber nun damit drohte, sich die volle Macht über sein Bewusstsein zu nehmen.
 

Der Schwarzhaarige schnaubte.

Gut. Dann würde er eben der erste sein, der Wache hielt. Er richtete sich auf, bevor auch ihm die Augen zu klappten und er wie ein Nasser Sack auf den Rücken klatschte. Sasuke Uchiha schlief Augenblicklich wie ein Stein.
 

Es war nicht normal das Sasuke Uchiha einfachso umfiel. Es war noch unnatürlicher, das er dann auch noch in einen sehr festen schlaf zu fallen schien. Sasuke Uchiha döste höchstens. Sonst war er immer wach.
 

Karin wusste das. Das es jetzt aber ganz anders war, gab ihn nicht nur Grund zur besorgnis. Es war wirklich so, das alle Alarm Sirenen in den höchsten Tönen schrillten. Denn wenn Sasuke Uchiha schlief, war etwas mit ihm nicht in Ordnung!

Das tat er nur, wenn er einen besonders schweren Kampf hinter sich hatte. Da dies aber nicht so war, musste es eine andere Ursache sein.
 

Ihr verdacht lenkte sich sofort auf die andere Frau. Und anscheinend war dieser Verdacht nicht so weit hergeholt, denn sie erkannte, wie die Rosa Haarige vor Aufregung etwas schneller Atmete.
 

Wut kochte in ihr hoch. 'Diese kleine, verdammte…'Erkannte sie da etwa ein kleines, wieder kehrendes Glitzern in den matten Augen der anderen? Da war es tatsächlich! Karin erkannte auch Freude - nein! Es war Schadenfreude!

Diese Schlange!

Sie musste irgendwas gemacht haben, das Sasuke jetzt wie ein Stein schlummerte. Kurz ließ die mit der Brille ihren Blick über den Rest Team Takas gleiten. Sie musste irgendwas… !

Fieberhaft suchte sie in ihrem Kopf nach einer logischen Erklärung Nach irgendwas was genug Hand und Fuß hatte, um zu erklären, warum auch Jugo und Suigetsu sich im Traumland befanden! Da war doch irgendwas faul.
 

Mit einem sprang sie auf, schleuderte ihre Schüssel mit der Suppe in die nächste Ecke und spuckte den Löffel aus, der sich gerade noch in ihrer Mundhöhle befunden hatte.

Entgeistert sah sie die Medical Nin an, die erschrocken ihren Kopf zu ihr gedreht hatte.
 

„HEXE!“ keifte Karin und deutete anklagend mit einem Finger auf sie. „HEXE!“ schrie sie noch mal und hustete nervös, spuckte noch einmal.

Diese hässliche Frau hatte irgendwas ins Essen geworfen! So musste es sein! Es konnte nicht anders sein!
 

Dieses Kraut, das sie tatsächlich in die Suppe geworfen hatte, hatte sie tatsächlich nur deswegen erkennen können.

Ein sehr nützliches Kraut. Es wuchs quasi überall an den Füßen mächtiger Berge.

Ein tolles Kraut. Ein Gegenmittel gab es nicht. Zumindest war keins bekannt. Man musste einfach warten, bis die Wirkung irgendwann nach ließ.

Sie hatte es Entdeckt, als sie sich für einen kurzen Moment in die Büsche verzogen hatte, um sich zu erleichtern. Und dieses Kraut hieß nicht umsonst 'schläfriger Mann‘.

Denn die Inhaltsstoffe reagierten mit dem Männlichen Hormon Testosteron und brachte selbst den mächstigsten Krieger innerhalb weniger Minuten zum schlummern.
 

Ein weiterer Fakt war - und hier wusste sie nicht ob das ein weiterer Vorteil oder DER Nachteil dieses Krauts war, es blockierte Chakra, egal ob von Mann oder Frau. Es gefiehl ihr nicht. Aber das nahm sie in Kauf, wenn es letztendlich dazu führte dann doch in nicht all zu ferner Zukunft wieder in den Armen ihrer Freunde liegen konnte.
 

Ihr war auch klar gewesen, das es auch auf Karin genau so wirkte, wie auf sie. Sie hatte auch gewusst, das sie sie ankeifen würde und möglicherweise angreifen würde. Aber gerade von dieser würde sie sich nicht aufhalten lassen. Außerdem hatte Karin so oder so keine Chance gegen sie gehabt.
 

Sie hatte nun mindestens zwei Stunden, bevor Sasuke wieder aufwachen würde. Und wahrscheinlich sehr wütend sein würde.

Deswegen sollte sie nun so schnell rennen, wie sie konnte, damit sie sich diesmal wirklich einen Vorsprung ausbauen konnte, den selbst Sasuke nicht wieder einholen sollte.
 

Es verschaffte ihr mindestens also drei Stunden, in dem ein Sasuke Uchiha nicht auf seine super Augen zurück greifen konnte, um sie wieder ins Traumland zu schicken.

Gut. Es war ein Vorteil. Denn ihr wurde klar, ohne Chakra, war auch er nur halb so schnell wie sonst.

Mit einem abfälligen schnauben musste sie Zugeben, das es bei ihr keinen großen Unteschied machen würde. Sie war noch nie sehr schnell gewesen. Aber jetzt musste es einfach reichen und schnell genug sein.
 

Sakura blinzelte einmal und setzte wieder einen Fuß nach vorne, gleich darauf, rannte sie auf das Buschwerk am Waldesrand und rannte schnurstraks gerade aus. Da ihr, ihr Chakra momentan nicht unbegrenzt zur verfügung stand, musste sie eben auf das springen von Ast zu Ast verzichten.
 

Wohin sie lief war im ersten Moment egal. Wenn sie sich jetzt auch noch Orientierten würde, hatte sie Angst, das ihr nur unnötig die Zeit davon rannte. Es war erst mal wichtig genügend Abstand zwischen sich und Sasuke Uchiha zu bringen.
 

Voller Abscheu sah sie die Frau an, die sich nun etwas beruhigt hatte und sich langsam erhob. „WAS HAST DU GETAN?“ klagte sie sie an. „DU BIST EINE HEXE!“

Doch Karin Worte schienen die Rosa Haarige nicht mehr so zu treffen, wie sie es in letzter Zeit geschafft hatten.

Mit dem umfallen Sasukes, schien sie sehr schnell zu ihrer anfänglichen Stärke zurückzukommen. Karin erkannte das immer stärker werdende glitzern als Hoffnung in den grünen Augen der anderen Frau.
 

Und sie erkannte, das sich diese Frau, diese undankbare, hässliche Frau diese Chance so schnell nicht wieder nehmen lassen würde. Jetzt, wo sie so nah war.
 

Doch Karin würde das verhindern. Auch wenn es ihr widerstrebte, denn diese Frau hatte sich diesen perfiden Plan wohl schon lange zu Recht gelegt, hatte die zerbrechliche, bemitleidenswerte gespielt, damit Sasuke weniger aufmerksam war. Das schlimmste daran war, dieser Plan hatte auch noch funktioniert. Sasuke - IHR Sasuke - war der Frau, so wie sie es in ihren schlimmsten Befürchtungen schon geahnt hatte, auf den Leim gegangen.
 

Sakura quittierte Karin kreischen mit einem unbeeindruckten heben ihrer Brauen. Es machte ihr nichts aus, wenn die Frau mit der Brille sie als ‘Hexe‘ bezeichnete.

Sie war keine. Fertig.
 

Und gerade genoss sie das zurück kommen ihres Mutes. Ihrer Lust wieder aktiv am Leben teilzunehmen und um das zu kämpfen, was ihr so wichtig war.

Im Moment war das ihre Freiheit. Und sie war zum Greifen nahe.
 

Sakura ignorierte Karin und sah aufgeregt zum verregneten Höhlenausgang. Wie um zu bestätigen, das nun alles gut werden würde, ebbte auch langsam das kühle Nass ab, das seit Stunden unablässig vom Himmel fiel und platz machte für immer stärker werdende Sonnenstrahlen.
 

Der erste Schritt nach vorne war noch etwas wackelig, als sie ihre Freiheit entgegenging. Der zweite auch. Aber am dem dritten merkte sie, wie mit jedem weiterem Schritt ihre Motivation zurück kam. Die Medical wurde durchflutet von der Wonne des Glücks, als sie den Ausgang der Höhle schon fast erreicht hatte, waren ihre antrainierten Ninja Fähigkeiten sogar schon so weit zurück, das sie spürte und hörte, wie Karin sich schnell von hinten näherte.
 

Sie wich dem Schlag der bebrillten Frau aus, der auf ihren Hinterkopf gezielt war und sie sicher ausknocken sollte. Die Shinobi duckte sich unter der Faust nach unten, drehte sich und setzte Karin mit zwei kräftigen, doch sehr präzisen Schlägen in den Bauch, so außer Gefecht, das diese vor Schmerzen nach Luft schnappte und dann bewusstlos zusammen sank.
 

Sakura verschwendete keine Zeit um nach ihr zu sehen. Schließlich war es Sinn der Sache, das Karin sie nicht aufhalten würde.

Also drehte sich die Shinobi auf dem Absatz herum und rannte raus in den Regen, der sich langsam verzog.
 

Sie genoss ihn für eine weile. Genoss das Gefühl der kleinen Tropfen auf ihrer Haut und dankte allen höheren Mächten dafür, das sie ihre Chance bekommen hatte. Dafür, das Tsunade ihr auch einiges an Kräuterkunde beigebracht hatte. Das ihr nun dazu verholfen hatte, ihre Freiheit wieder zu bekommen.
 

___
 

Der Uchiha war tatsächlich sehr wütend, als er aufwachte.

In dem Moment, als er sich noch in den letzten Zügen seines außerordentlich festen Schlafes befand, wurde ihm klar, das er eben dies getan hatte. Und er wusste auch gleichzeitig, das es nichts Gutes bedeutete, das er so unachtsam gewesen war.
 

Er riss seine Augen auf und setzte sich schnell auf. Die Kopfschmerzen, die sich aber in dem Moment mit aller Gewalt zeigten und ihm quasi die Faust ins Gesicht donnerten, sorgten dafür, das er sich gleich wieder fallen lassen musste.

Es schwindelte ihn, als er schnell blinzelnd die Augen öffnete, oder es zumindest versuchte, war ihm unter diesen hämmernden Schmerzen in seinem Kopf so, als ob irgendwas nicht mehr so war wie es sein sollte.
 

Der Schwarzhaarige versuchte einen Punkt an der Höhlendecke über ihn zu fixieren, doch auch das funktionierte nicht. Die Decke drehte sich munter weiter im Kreis und sorgte dafür, das ihm nur noch schwindeliger wurde. Außerdem hatte er das Gefühl, als hätte er einen Schleier über seinen Augen. Es waren keine klaren oder scharfen Umrisse des Gesteins an der Decke zu erkennen.

„Sasuke!“ rief ihn eine Stimme und er konnte sie gerade noch als die Suigetsus erkennen bevor ihn eine Welle aus Wasser ins Gesicht klatschte.
 

Eiskaltes Wasser, das nun sehr erfolgreich gegen den Schwindel arbeitete. Außerdem stellte sich das Kreisen der Decke ein. Er blinzelte. Der Schleier über seinen Augen aber blieb. Doch er ließ sich nichts anmerken, setzte sich noch einmal eilig auf und sah sich um. Suigetsu hockte neben ihm, mit einer Suppenschüssel in der Hand. Am Höhlenausgang, hockte Jugo neben einer regungslosen Karin. Sasuke drehte den Kopf zur Seite, dorthin, wo er sich mit absoluter Sicherheit daran erinnern konnte, das genau dort Sakura noch gesessen hatte, bevor er es sich mehr oder weniger erlaubt hatte, die Augen zu schließen.
 

Es war ein Fehler gewesen. Denn er hatte es schon geahnt, als er Karin am Eingang hatte liegen sehen. Karin hatte keinen Grund dazu sich an den Höhleneinfang zu legen und das mit allen vieren von sich gesteckt.
 

„WO IST SIE?“ fauchte er wütend, sprang auf und wankte kurz, weil der Schwindel wieder drohte zurückzukommen. Eigentlich wollte er nicht fauchen, denn er befürchtete, das Suigetus 'Augenbrauen heben' darauf hindeuten konnte, das er den Grund hinterfragte warum Sasuke so wütend aufgrund des verschwindes der kleinen Medical Nin reagierte.
 

Er blinzelte heftig. Was zum Teufel war das?

Dieses Gefühl, das er gerade weitaus weniger mächtig war, als er es gewohnt war. Es war ein unangenehmes Gefühl, doch er wusste nicht, was es war. Er wankte wieder, schüttelte mit dem Kopf. Doch es verschwand nicht.

Er bekam eine Vermutung. Einen Verdacht, der schrecklicher nicht sein konnte und sofort überprüft werden musste. Würde er sich bewahrheiten, musste Sakura sich auf etwas gefasst machen!
 

Sharingan.
 

Gar nichts geschah. Als ihm sein Sharingan wirklich gar nicht gehorchte, knirschte er wütend mit den Zähnen. „VERFLUCHT!“ rief er sauer. Trotz des Schleiers auf seinen Augen stapfte er wütend auf den Ausgang zu.
 

Besah sich Karin im vorbeigehen. Sie lag mit dem Gesicht in ihrem eigenen Erbrochenen. Das bedeutete das sie wohl mindestens einen sehr kräftigen Schlag in den Bauch bekommen haben musste.

Der schwarzhaarige ging nach draußen und sah sich um. Selbst nach dem groben absuchen der umliegenden Büsche, fand er Sakura nicht.
 

Mit Wut starrte er in den Wald und dachte sehr angestrengt nach.

So sehr ihm ihre Heilkräfte auch zu gute gekommen waren, er hätte sich denken sollen, das sie ihm früher oder später irgendwie ausschalten würde. Im Endeffekt konnte dies also nur eins bedeuten. Wenn es nicht mit einem Jutsu oder ihren Fäusten war, dann eben mit irgendeinem Kraut, von dem er keine Ahnung hatte.
 

In diesem Moment verfluchte er die Shinobi, der es letztendlich doch gelungen war zu entkommen.

Verdammt! So etwas undankbares!

Wütend starrte er weiterhin gerade aus, bemerkte wie sich der Schleier über seinen Augen langsam aufhob und ignorierte Suigetsu, der sich neben ihn gestellt hatte und nun fragend ansah.
 

Er hatte dieses Theater schließlich nicht für sich gemacht. Dieses Szenario hatte er nur veranstaltet, damit Sakura - die schwächste und unfähigste Shinobi, die er jemals gesehen hatte, ein wenig länger am Leben blieb.
 

Außerordentlich großzügig war er gewesen! Und sie bedankte sich, in dem sie ihn ausschaltete und aus seinem Schutz heraus wieder in die Arme derer rannte, aus denen er sie befreit hatte.

Sie wusste nicht wo sie war! Sie konnte sich auch gar nicht vorstellen, wie mächtig und groß das Heer des Feindes war, der sich langsam durch diese Welt fraß.
 

Sie war also einfach drauf los gelaufen.
 

Sasukes Wut legte sich nicht ganz, sie brodelte noch unterschwellig weiter als Antrieb für das, was nun unweigerlich folgen musste. Sakura hatte es nicht verdient, das er sie wieder einfing. Aber er musste sie einfangen. Wenn sie diesem Gegner in die Hände fiel, würde das nur bedeuten, das ihre Heilgabe entweder unentdeckt blieb, sie aber dort unter weitaus unwürdigeren Umständen ihr Leben weiter fristen musste. Oder der Gegner bekam von ihren Medical Nin Fähigkeiten Wind und würde sie ausnutzen.

Oder sogar beides.

Fakten die verhindert werden mussten und unweigerlich bezeugten, das sie es bei ihm also weitaus besser hatte.
 

Der Uchiha begann scharf nachzudenken, als er erst zurück zum Höhleneingang sah und dann der Luftlinie geradeaus direkt in den Wald hinein folgte.

Er wusste, welchen Weg sie genommen hatte.

Schwierig war es nicht, darauf zu kommen. Denn durch den matschigen Boden, hatte Sakura durch ihre Schuhabdrücke eine sehr einfache Spur für ihn hinterlassen.
 

Ganz abgesehen davon, war es ihr sicher am aller wichtigsten gewesen einfach nur einen Vorsprung auf - und direkt auszubauen, also hatte sie sich nicht damit aufgehalten sich zu orientieren. Der junge Mann drehte sich in die Richtung, in die auch Sakura verschwunden sein musste.
 

Jetzt stand die Frage im Raum, wie groß ihr Vorsprung war. Sasuke sah nach oben in den Himmel. Es regnete nicht mehr. Da aber immer noch alles nass war und im Wasser stand, konnte es noch nicht lange aufgehört haben. Da die Sonne nicht unbedingt viel tiefer stand als das letzte Mal, als er sie gesehen hatte, schätzte er das Sakura ungefähr eine gute Stunde Vorsprung hatte.
 

Gut. Wenn sie gerne die Gejagte war, würde er das Spiel mit spielen. Sie brauchte aber dann nicht zu glauben, das sie noch einen Schritt alleine machen durfte, wenn er nicht dabei war.

Er knurrte böse.

Verfluchtes Weibsstück! dachte er sich.
 

Sauer zog er seine Brauen zusammen.

„Ihr bleibt hier!“ wies er den Wasser Ninja an, ohne ihn anzusehen.

Gleich darauf spurtete er los und musste fast im selben Augenblick feststellen, das er nicht so schnell war wie vorher.

Wieder kochte Wut in ihm hoch. Verflucht sei dieses Weib! Was hatte sie nur mit ihm gemacht?
 

Er zog an als er durch die Büsche am Walderand brach. Er versuchte sein Chakra in seinen Füßen zu konzentrieren, damit er über die Äste der dicht an dicht stehenden Bäume weitaus schneller sein würde. Doch auch sein Chakra reagierte nicht.
 

Zornig brüllte er auf.

Sakura hatte es wirklich nicht verdient, das er ihr nun hinterherjagte. Für das was sie ihm angetan hatte, hatte sie nichts anderes verdient, als das Schicksal, in das sie geradewegs hineinlief.
 

Sein Chakra gehorchte ihm nicht, was bedeutete, das er sehr viel langsamer war wie vorher. Seine Wut darüber wurde auch nicht dadurch gelindert, das er wusste das Sakura trotzdem immer noch langsamer war als er.

Sie hatte immer noch einen guten Vorsprung und bei dieser Geschwindigkeit würde es schwierig sein sie einzuholen, bevor sie irgendwo entdeckt werden würde.

Wenn sie Glück hatte schaffte sie es unentdeckt an den Gegnern vorbei zu kommen und sie konnte sich vermutlich bis nach Suna durchschlagen.

Er schätzte das ihre Chancen nicht gut ein.
 

Allerdings war ein vereintliches Gefangen nehmen durch diese Sölder, seine einzige Chance sie wieder zurück zu holen.
 

Doch schlimmste, was sie ihm aber angetan hatte war, das er durch seine blockierte Chakra Kontrolle auch sein Sharingan nicht mehr nutzen konnte. Eine Schmach, die aus ihm alles machten, nur keinen Uchiha mehr.

Zorn kochte wieder über als er sich durch die Büsche auf dem Boden des dichten Waldes kämpfte.

Sturm

Sakura hatte gewusst, dass das Heer ihres Feindes mächtig war. Aber das es so schier endlos schien, hatte sie sich niemals vor zustellen gewagt.

Unendlich erstreckte sich die Stadt aus einfachen Zelten vor ihr. Genau so schien auch die Bedrohung zu sein, die von diesem Heer, dieser düsteren Streitmacht ausging.
 

Sie hatte sich nichts vorstellen können, nichts das so groß war, das es Konoha in einem Weg überrennen konnte. Jetzt wo sie die erschreckende Größe dieses Heeres sah, sah sie ein, das sie es allein dem wohl wollen einer höheren Macht zu verdanken hatte, das sie noch lebte. Es war ein Wunder, das überhaupt noch jemand aus dem Dorf das Einst versteckt hinter den Blättern lag, lebte.

Tränen stiegen ihr in die Augen, die dem Druck ein Ventil geben sollte, der sich in ihrem Inneren aufgebaut hatte. Doch es nutzte nichts, denn all die Qual, die sie durchlitt, als sie Bewegungsunfähig auf das scheinbar so ruhige Meer aus Zelten starrte, war nicht mit Worten zu beschreiben.
 

Verdammt, wenn sie das gewusst hätte, hätte sie einen anderen Weg gewählt um sich das hier zu ersparen. Dann hätte sie eine andere Route gewählt, die vielleicht ein Umweg auf ihrer Flucht zu ihren Freunden gewesen wäre. Aber dann hätte sie sich das hier wenigstens erspart.

Jetzt starrte sie schon fassungslos seit einer halben Stunde auf die schmutzigen Zelte. Es war ihre Zeit, die sie gerade mit starren vergeudete. Denn so gab sie Sasuke wieder genug Spielraum um aufzuholen. Sie wusste das.

Doch sie konnte nicht anders.
 

Warum war ihr diese Größe nicht schon aufgefallen, als sie hier mit Hinata festgehalten worden war? Dumpf war das Gefühl das sie beschlich. Die junge Frau schallt sich eine Idiotin, da es doch eine der Grundlegenden Regeln war, die man in der Ninja Akademie lernte. Was war sie eigentlich? Sie vermisste es, sich Kunoichi schimpfen zu dürfen, aber war nicht dazu in der Lage möglichst sachlich und Objektiv den Gegner einschätzen zu können.

Ein Knoten bildete sich in ihrer Magengegend.

Nein. Es war alles ganz anderes gewesen. Sie hatte keine Chance gehabt, das ganze einzuschätzen.

Sie hatten keine Sicht auf das Zeltlager gehabt. Der Gitterwagen war so abgestellt worden, das sie entweder nur Wald oder die Wand eines besonders großen und besonders stinkigen Zeltes hatten sehen können.

Als dann auch noch Naruto fuchsteufelswild durch den Waldrand gebrochen war, hatte sie weitaus wichtigeres im Sinn gehabt, als den Feind realistisch einschätzen zu können.
 

Trotzdem. Sie fühlte sich schlecht. Sakura wusste, das es ihr innerer Perfektionismus war, der ihr gerade Schuldgefühle einredete, für die sie nichts konnte. Aber dennoch wünschte sie sich, sie hätte es irgendwie geschafft. Vielleicht wären das so wichtige Informationen gewesen, die dazu beigetragen hätten, sie zu besiegen. Sie nahm einen tiefen Atemzug, bevor sich ihr Gesicht zu einer unkontrollierten und tief traurigen Grimasse verzog.

Alles nur ihretwegen!

Die Shinobi schluchzte, während ihre Schultern unwillkürlich zuckten. Mit einem mal war sie so von ihren Gefühlen überrannt, das sie sich einfach nicht mehr im Griff hatte.

„Sama…“ schluchzte sie, während sie von einem neuen Schwall Trauer gepackt wurde. „Sama…“ wiederholte sie. Das Bild von ihrer toten Meisterin hatte sich in ihren Kopf eingebrannt. Sie sah die stolze blonde Frau, mit ihrem Blut verkrusteten Körper und den ganzen Falten, da ihr Byakugo no Jutsu nicht mehr wirkte. Alle Farbe, die aus dem Gesicht der Hokage gewichen war und gleich mit ihr ganzes Leben, erinnerten sie daran, wie unerträglich das ganze doch war. Es erinnerte sie daran, wie unbedeutend sie doch als Ninja war und das sie hatte gar nichts ausrichten können, um das Blatt noch irgendwie zu wenden.
 

Jetzt, wo sie sich die Gründe, warum ihre Meisterin gestorben war, noch einmal ansehen musste, verfiel sie wieder in dieses Muster, das auch schon damals Besitz von ihr ergriffen hatte, als sie Tsunades Körper gefunden hatte.

Dieses beklemmende Gefühl machte sie komplette Handlungsunfähig. Das einzige was sie gerade noch konnte, war da stehen, starren, heulen und in Trauer über all ihre verstorbenen Freunde ertrinken.

Nun war es ihr auch egal, ob Sasuke sie einholte oder nicht. Da ihr die Tragweite dessen klar geworden war, welchem Riesen sich die Ninja Welt eigentlich zu stellen hatte, wollte sie nicht mehr. All die Hoffnung, die sich binnen Sekunden in ihr aufgebaut hatten, als sie das Kraut gefunden hatte, das Team Taka - oder zumindest die Jenigen aus diesem Team, die ihr wirklich noch gefährlich werden konnten - ins Traumland geschickt hatte, war zerstört. Ihr Mut war verschwunden.

Spurlos.
 

Wie ihr Vorsprung.

Nur weil er sich keine Mühe gab, nein, weil er wollte, das sie ihn hörte, bemerkte sie den Krieger, von dem sie eigentlich gut anderthalb Stunden Vorsprung gehabt hatte.

Anderthalb stunden, die sie hätte klüger nutzen sollen um vielleicht wirklich bis nach Suna Gakure zu kommen.
 

Doch sie hatte es nicht gekonnt.
 

Langsam drehte sie den Kopf zum Uchiha herum, der direkt neben ihr stehen geblieben war. Zorn funkelte in seinen Augen. Wut stierte sie an, stob aus den bebenden Nasenflügeln des Uchihas, der etwas außer Puste schien. Über all ihre Tränen hinweg, die sie vergoss. Es war ihm egal. Sasuke war stinksauer. Seit er aufgewacht war und hatte feststellen müssen, das sein Chakra blockiert war, staute sich nun seine Wut in ihm auf. Seitdem er sich auf die Fersen der jungen Medical Nin gesetzt hatte, war mit jeder Sekunde sein Zorn auf sie gewachsen.

Da änderten auch ihre Tränen nichts dran, die über ihre Wangen rannen. Da änderte auch nichts dieser verzweifelte Blick nichts dran, den sie ihm zuwarf.
 

Sakura stolperte seitwärts, drehte sich zu ihm. Doch er verfolgte sie weiterhin, nochmal würde er sie nicht entkommen lassen. Er ging ihr nach, bis sie sich nach ein paar wenigen Schritten in ihren eigenen Füßen verhedderte und zu Boden stürzte.

Blätter raschelten leise, als sie aufkam und er diesmal keine Anstalten gemacht hatte, sie abzufangen. Das einzige was er machte, war sie von oben herab missbilligend und strafend anzusehen.

Die Augen der jungen Frau, die so außer sich vor Trauer war, waren Tränen verquollen. Sie schluchzte tief und bebte am ganzen Körper. Rührte sich nicht, sondern saß nur da und heulte zu ihm hoch.
 

„Steh auf!“ knurrte er. Es war ein Befehl, den sie unverzüglich ausführen sollte, sonst würde er richtig wütend werden.

Sakura bewegte sich immer noch nicht, sie schüttelte nur Kraftlos mit dem Kopf. So als wollte sie nicht. Als wollte sie nicht mit ihm gehen. Und als ob sie keine Kraft mehr hätte, diese Umstände noch weiter zu ertragen.

Seine Brauen zogen sich wütend zusammen, wenn er gekonnt hätte, hätte sicher sein Sharingan aufgeblitzt. Wahrscheinlich hätte er es schon längst genutzt um sie auszuknocken und hätte sie wieder mit sich genommen.

„Verdammt! Steh‘ auf!“ fluchend beugte er sich nach unten, griff nach einer ihrer Hände, obwohl sie versuchte auszuweichen, wenn auch recht unwirsch.
 

Er packte ihr Handgelenk und zog sie nach oben, stierte sie wieder wütend an und zog sie ganz nah an sich. „Was zum Teufel hast du gemacht?“ zischte er ihr durch zusammengebissene Zähne zu. „Mach es wieder rückgängig!“

Die Frau, dessen Handgelenk er da so unwirsch umfasste, jammerte kurz vor Schmerzen auf, doch auch als sie ihre Finger ihrer freien Hand klamm um seine Finger legten, ließ er nicht los. Kraftlos, spürte er nicht mehr als einen sanften Druck. Mehr schien die heulende Medical Nin nicht aufbringen zu können.
 

Also hob sie ihren Blick wieder und sah ihn tief traurig an. Sie schluchzte weiter, doch es änderte immer noch nichts.

Bis ihr Kopf nach vorne kippte und an Sasukes Brust Halt fand.

Zaghaft wanderte ihre freie Hand weiter und krallte sich klamm in das Oberteil des Kriegers.

So stand die einst so stolze, aber nun gebrochene Medical Nin da und heulte an der Brust des Mannes, der eigentlich ihr größter Feind sein sollte. Und ganz sicher ihr größter Alptraum war.
 

Das schien auch der Zeitpunkt zu sein, an dem die unbändige Wut ihn ihm sich etwas zu legen schien.

Sie löste sich nicht auf, nur weil Sakura da stand und an seiner Brust heulte. Er war immer noch sauer. Aber gleichzeitig auch etwas überfordert. Er hatte Frauen schon oft heulen sehen. Das Sakura dies nun tat und es ihn irgendwie zu treffen schien, kannte er nicht.
 

Er brauchte auch einen Moment, in dem er das Einordnen und als ‚nicht von Bedeutung‘ einstufen konnte. Doch es störte ihn trotzdem. Dieser Moment störte ihn. Es war, als hätte er für einen Moment eine Schwäche an sich erkannt, die er nicht duldete.

Dennoch wollte Sasuke nicht das sie heulte. Denn das war etwas, was er nicht kontrollieren konnte. Und er mochte nichts, was er nicht kontrollieren konnte.
 

Diesen Moment nutzten auf Ginkgo und sein untergebenen Schergen aus, um sich kichernd um die beiden zu postieren und sie einzukreisen.

Der Pflanzen Mann kicherte böse.

Nun war es Sasuke, der sich in Gedanken einen Idioten schimpfte, das er so abgelenkt von Sakura war, das er gar nicht bemerkt hatte, wie sie eingekreist worden waren. Er war doch sonst immer so aufmerksam, wieso schafften es nun ein paar Tränen aus großen, grünen Augen ihn so unaufmerksam werden zu lassen?

Wut auf die Medical Nin kochte von neuem hoch. In diesem Moment gab er ihr einen großen Teil der Schuld an dieser Situation. Denn es wäre ihm sicher früher aufgefallen, wenn er sein Chakra hätte nutzen können. Zumal er sich nun weniger wie ein in die Ecke getriebenes Stück Wild fühlen würde.

Aber er wusste auch, das er schneller Fehler machen würde, wenn er so zornig war. Also versuchte er dieses Gefühl wenn nicht zu unterdrücken, wenigstens bis auf weiteres zur Seite zu schieben.
 

Einfach war das nicht, doch er schnaubte noch einmal grimmig und fokussierte den kichernden Anführer der Truppe, die ihn gerade umkreisten. Er konzentrierte sich und verdrängte seinen Zorn, bis seine kalte Seite, die, die so schnell überlegt und gut kalkulieren konnte, das Feld übernommen hatte.

Automatisch legte er der schluchzenden Frau an seiner Brust die Arme um den Körper, nur um sie mehr in seinen Schutz zu ziehen.
 

Ginkgo war es letztendlich auch, der aus dem Kreis in die Mitte etwas auf sie zu schritt. „Nein wie niedlich!“

Augenblicklich sträubten sich Sasukes Nackenhaare. Als er diese Stimme als die erkannte, die er auch damals in seinem Kopf gehört hatte, spannte er sich gleich viel mehr an und starrte den dunklen Krieger mindestens genauso böse an.
 

Sie mussten hier weg.

Auch ohne sein Kekkei Genkei, musste er sie hier raus bringen. Der Schwarzhaarige bemerkte, das Sakura wohl aufmerksam geworden war und sich nun auch umsah. Er registrierte das Zittern, das durch ihren Körper jagte, hörte das leise wimmern aus Angst, als sie Ginkgo erkannte.
 

Es war nicht unmöglich zu entkommen. So viel stand fest. Aber die Chance war verschwindend gering. Und in solchen Situationen sollte man sich einfach nicht auf sein Glück verlassen…

„Der Anti - Held mit seinem Herzblatt an der Brust. Wenn das Mal nicht zum Kotzen ist!“ säuselte der Pflanzen Krieger mit einer gespielten Verzückung.
 

Sasuke spürte wie Zorn wieder in ihm aufwallte, gerade als er es geschafft hatte, diesen nieder zu ringen und zur Ruhe zu kommen. Alles kurz bevor er einen festen Gegenstand gegen seinen Hinterkopf prallen und gleich darauf einen stechenden Schmerz spürte. Und bevor ganz schnell alles dunkel wurde.

Er hörte gerade noch so, wie Sakura panisch seinen Namen kreischte. Es war diese Tonlage, die eigentlich in solchen fällen für ein Wunder sorgte und ungeahnte ‚Rächer - Kräfte‘ weckte. Doch er fiel machtlos zu Boden und war bereits bewusstlos, als er im Matsch aufschlug.
 

___
 

Wenn er bis jetzt einmal Kopfschmerzen gehabt hatte, dann konnte er definitiv sagen, das die, die er gerade hatte die schmerzhaftesten waren die er jemals gehabt hatte.

Mit einem murren presste er die Lider seiner Augen noch fester aufeinander, während er versuchte diesen mehr als nur unangenehmen Druckschmerz, den er überall auf seinem Körper spürte zu ignorieren. Was eine weitaus schwierigere Aufgabe zu sein schien.
 

Dennoch begann Sasuke Uchiha sich alle Fakten die geschehen waren in Erinnerung zu rufen und mit dem aktuellen zu kombinieren. Schließlich waren seine letzten Erinnerungen nicht die besten.

Aber wichtig war nun das er ein möglichst logisches Bild von der ganzen Situation hatte, in der er sich gerade befand und sich daraufhin eine Lösung einfallen lassen konnte, wie er am besten daraus kam.
 

Er hatte Sakuras Verfolgung aufgenommen, das wusste er noch. Letztendlich hatte er sie auch gefunden und er war ziemlich sauer gewesen. Hauptsächlich darüber, dass sie nicht das tat, was er ihr gesagt hatte.

Gut, dabei musste man bedenken, das Sakura im direkten Vergleich zu Karin ein logisch denkender Mensch war. Einer von der Sorte, die seine Entscheidungen auch schon mal in Frage stellten. AUCH weil sie kein Mitglied ihres Teams war und so auch seinen Entscheidungen nicht unterstellt war.

Demzufolge wäre es klüger gewesen, ihr zu sagen, was er damals beobachtet, bevor er sie gerettet hatte. Schließlich hatte er am eigenen Leib die Erfahrung machen müssen, das Kräuter und Heilpflanzen ihr Fachgebiet waren. Die Möglichkeit, das sie selbst hätte irgendein Gegenmittel finden können, gegen diesen Fluch, den ihr dieser Ginkgo auferlegt hatte, hatte also bestanden.
 

Nichtsdestotrotz war er immer noch ziemlich sauer. Wenn es so geblieben wäre, wie es gewesen war, wären sie jetzt nicht hier. Und verdammt nochmal! Er hätte keine Kopfschmerzen!

Aber wahrscheinlich wäre Sakura irgendwann eingegangen. Er war keiner, der sich für die Schicksaalsschläge anderer interessierte. Das Schicksal hatte ihm selber genug gebeutelt. Aber er hatte bemerkt, das Sakura über die Zeit als Schatten in seinem Team, ihr Feuer verloren hatte.
 

Sasuke öffnete seine Augen nun einen Spaltbreit und erkannte, das er auf rostiges Gitter starrte, als sich die Umrisse endlich scharf gestellt hatten. Man hatte ihn also eingesperrt. Allerdings war das bis zu diesem Zeitpunkt nichts was ihn kümmerte. Er war schon so oft eingesperrt gewesen und alle hatten geglaubt Eisen, Holz oder Stein würde ihn aufhalten können.
 

Der Krieger stemmte sich auf seine Hände und versuchte sich aufzurichten, wurde aber von oben begrenzt. Er drehte den Kopf über seine Schulter und erkannte das auch sehr dicht über ihn Gitterstäbe waren, die sich in seinen Rücken drückten.

Wobei er zugeben musste, dafür, das er schätzungsweise einige Stunden auf dem Bauch gelegen hatte, hatte er sehr weich gelegen. Und er kannte es eigentlich nicht, das man in Gefangenschaft weich lag.

Im Prinzip konnte das nur eins bedeuten, besonders, weil er neben seinem Käfig keinen zweiten mit der Medical Nin sah. Der Blick des Kriegers richtete sich nach unten. Mit einem missfallenden Schnauben, wurde nun klar, das ein Feuer oder ein Blitzjutsu keine gute Idee wäre, um auszubrechen. Nicht seinetwegen, denn Feuer und Blitz waren seine Elemente. Aber wegen Sakura.

Denn Sakura lag doch tatsächlich unter ihm.
 

Er wusste nicht, ob das nun ihm oder ihr weniger gefallen würde.

In seinen Erinnerungen hatte Naruto immer Schläge bekommen, wenn er es auch nur versucht hatte, irgendwie eine körperliche Nähe zu ihr aufzubauen. Man konnte sogar fast schon sagen, das es beinahe zu einem sehr feinfühligen Reflex geworden war, der jedesmal sehr präzise arlam geschlagen hatte, wenn der Blonde auch nur mit den Augen in ihre Richtung gerollt hatte.

Wenn er bedachte, welche Kraft Sakuras Schläge mittlerweile hatten, konnte das ganz schön schmerzhaft werden, wenn dieser Reflex nun auch bei ihm ansprang.

Aber vielleicht wäre das die Lösung. Ein Schlag in voller Rage würde dieses Metall sicher in seine Einzelheiten zerlegen. Eine seiner Brauen huschte in die Höhe, als er ein weiteres Mal auf die junge Frau direkt unter ihm sah.
 

Sie wirkte blass. Was sicher nicht nur dem zuzuschreiben war, das sie in der letzten Zeit wenig gegessen hatte. Sicher trug auch der Stress von den vergangenen Stunden auch einen großen Teil dazu bei. Ihr Atem war flach, aber rhythmisch. Sie war noch am Leben. Aber es könnte ihr weitaus besser gehen. Er verzog einen Mundwinkel nach unten.

Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn er Sakura damals der kleinen Hyuga hinterher getragen hätte. Dann wäre alles anders gekommen.

Er würde gerade nicht auf ihr liegen und sie anstarren, jeden Gesichtszug ganz genau mustern und sich auch noch einprägen. Sie würde sicher in Suna sein und wäre bestimmt auch weitaus glücklicher. uch er wäre nicht hier. Er würde alles andere machen.

Als auf ihr liegen und sie immer noch anzustarren.
 

Nun war es Sakura die murrte und das Gesicht verzog. Die ersten Anzeichen das sie wohl gleich aufwachen würde. Uchiha vermutete, dass sie sich wohl als aller erstes fragen würde, warum er auf ihr lag. Alles andere würde sicher erst einmal in den Hintergrund rücken. Und wenn sie nicht gleich alles vergessen hatte, was sie damals im Theoretischen Unterricht der Akademie gelernt hatten, würde sie auch nicht gleich losbrüllen.
 

Sie blinzelte tatsächlich verwirrt mit ihren großen Augen. Er konnte erkennen, als sie sich suchend umsah, dass ihre Augen wieder diesen widerborstigen Glanz hatten. Ihr hatte also am meisten der Schlaf gefehlt.

Sakura selbst war sich allerdings sicher gewesen, das sie, als sie das letzte Mal ihre Augen offen hatte, nicht auf dem Rücken gelegen hatte. Sie war sich sogar ziemlich sicher, dass sie auf ihren Füßen gestanden hatte und bestürzt auf ein Heer gnadenloser Söldner geblickt hatte.
 

Augenblicklich kam in ihr wieder dieses schreckliche Gefühl auf, das auch automatisch dafür sorgte, dass sie sich anspannte. Und das nicht nur, weil sie beim Umsehen entdeckt hatte, das Sasuke auf ihr lag und sie mit nichtssagenden Blick anstarrte.
 

Sie zuckte zusammen und wollte schon reflexartig ihre Arme hochreißen um ihn von sich runter zu schubsen, als sie merkte das es nicht ging. Nicht nur weil Sasuke mindestens genau so schnell reagierte und mit seinen Kräftigen Armen, ihre an ihren Körper drückte um mögliche Schläge im Keim zu ersticken.

Nein. Es war, weil er nicht anders konnte. Hinter seinem Hinterkopf sah sie Gitterstäbe, die ihm nicht den Platz dazu gaben, sich weiter von ihr zu entfernen.
 

Die Medical Nin fragte sich, wie lange er schon wach war und wie lange er sie schon beobachtete. Vielleicht hatte er sie nicht geweckt, weil er nicht unbedingt viel länger als sie wach war. Das war eine Erklärung. Im Gegensatz zu ihm, wusste sie auch, warum eine Seite seines Gesichtes Blutverschmiert war. Sie hatte gesehen, wie einer der dunklen Schergen, die sie umkreist hatte, sich von hinten an ihn ran geschlichen und ihn mit einer ziemlich großen Keule nieder geschlagen hatte. Dass sie nun augenscheinlich gerade auch aus einer Bewusstlosigkeit erwacht war, zeugte nur davon, dass sie auch gleichermaßen niedergeschlagen worden musste.
 

Natürlich hatte sie für einen kurzen Moment bereut, das sie dieses Kraut verwendet hatte. Hätten sie Sasukes Sharingan gehabt, hätten diese Angreifer sicher keine Chance gehabt. Dann wäre es sicher nicht dazu gekommen, weil sie gar nicht erst von Team Taka hätte fliehen können.

Aber es war eine Chance für sie gewesen. Sie wäre dumm gewesen, wenn sie sie nicht genutzt hätte.
 

Trotzdem tat es ihr Leid. Das er nun verletzt war ihretwegen, hatte sie nicht gewollt. Schwermut breitete sich in ihrem Bauch aus bevor sie mühsam eine ihrer Hände hervor zog. Die Medical hob ihre Hand nach oben. Sasukes Blick war misstrauisch, so als befürchtete er geschlagen zu werden.

Um ihn zu besänftigen, schenkte sie ihm ein kurzes, wenn auch schwaches Lächeln.
 

Ihre Hand fuhr sachte um seinen Hinterkopf herum und taste sanft an seinem Hinterkopf. Das schnelle Zucken seines Auges verriet ihr, das diese Stelle nicht unbedingt schmerzlos war. Das es sich schmierig anfühlte, hieß wohl dass es wohl eine sehr unschöne Platzwunde war, die unter diesen Bedingungen wohl sehr schlecht von selbst heilen würde. An seiner angespannten Miene und den sehr glasigen Augen konnte sie erkennen, dass der Schwarzhaarige über ihr, wohl sehr starke Kopfschmerzen haben musste.
 

Die rosa Haarige seufzte kurz und überlegte, ob sie wirklich das Machen sollte, was ihr nun in den Sinn gekommen war. Sie blinzelte ein paar Mal und starrte den Uchiha mindestens genau so an, wie er sie anstarrte. Bevor sie sich einen inneren Ruck gab und ihr verdammtes Helfersyndrom verfluchte. Mühsam zog sie auch die zweite Hand hervor und formte ein paar Fingerzeichen.
 

Den Mann, der auf ihr lag, hob deswegen auch erstaunt die Brauen, da er nicht wusste, was sie denn jetzt eigentlich vor hatte. Bis dieses typische, grüne Leuchten um ihre Hände wieder erschien.

Die Wunde brauchte einen Moment, bis sie sich schloss. Es brauchte einen weiteren Moment, bis auch Sasuke merkte, dass seine Kopfschmerzen langsam verschwanden. Entspannt schloss er die Augen und ließ auch etwas den Kopf hängen.
 

Sakura ließ ihre Hände wieder sinken und legte sie wieder neben sich. Geduldig wartete sie, bis Sasuke sich wieder rührte. Denn das nächste, was wohl zu überlegen war, war wie sie hier raus kamen. Und sie sollte sich überlegen, wie sie diesmal das unmögliche schaffen könnte, um vor ihm zu fliehen. Diesmal endgültig. Vielleicht klappte es ja irgendwie, durch einen dummen Zufall oder so. Auch wenn sie wusste, dass sie schon keine Chance gehabt hatte, als er sein Sharingan hatte nicht nutzen können.
 

„Sakura…“ raunte seine dunkle Stimme ruhig. Es war etwas anders, das wusste sie sofort. Sonst würde ihr keine Gänsehaut über den Rücken und über ihre Arme jagen. Dieses ‘Sakura‘ war anders gemeint, als sonst. „Ich danke dir…“ sagte er und ließ sich wieder sinken.
 

Es war nicht sein Körpergewicht, das ihr die Luft nahm. Sein Dank war es, der sie erst mal total aus der Bahn warf.

Ein Sasuke Uchiha, der sich bedankte, weil er nun keine Kopfschmerzen mehr hatte, war eine eigentlich nichts anderes als bloße Einbildung. Ein Sasuke, der vor Erleichterung dann auch noch auf ihr nieder sank, würde ihr praktisch keiner glauben.
 

Er roch ihren Duft. Eigentlich sollte es ihn Wundern, das sie nach all der Zeit immer noch so gut roch, aber er war sich sicher unter all diesen anderen, unangenehmen Nuancen ihren einzigartigen Geruch raus filtern zu können. Der Uchiha drehte seinen Kopf etwas, um noch mehr davon einatmen zu können. Sasuke mochte diesen Duft.

Bis ihn Sakura unterbrach und ihn aus diesem Bann rausholte. „Sasuke?“ fragte sie und es klang sehr unsicher. Doch es reichte um Sasuke wieder in das hier und jetzt zu holen. Höchst peinlich war es ihm ja schon. Aber das er diese verdammten Kopfschmerzen endlich los war, die ihn schon die ganzen letzten Tage begleitet hatten, war seit langem das angenehmste, was dem sonst so Gefühls - bescheidenen Uchiha passiert war.
 

Doch dieser Duft ihrer Haut ließ ihn nicht mehr los. Er konnte aber auch nicht sagen, wo nach sie denn eigentlich roch. Nur das er es gerne roch.

Sakura selbst schien dies allerdings mehr als nur unheimlich zu sein. Denn wann hatte man mal einen Mann, wann hatte man einen Uchiha Wort wörtlich am Hals, den man nicht mehr los wurde? Und hier musste man den zwangsläufigen Platzmangel mal ganz außen vor lassen!

„Sasuke…“ die Rosa haarige hoffte das er so viel Anstand besaß und das Unterlassen würde, was auch immer er da gerade tat. „…lass das!“ zischte sie.
 

Sasuke ließ es aber nicht. Stattdessen spürte sie ganz deutlich wie sich seine kräftigen Arme bewegten und seine Hände sich seitlich auf ihre Hüften ablegten.

Verdammt.

Jetzt steckte sie in der Klemme. Denn irgendwie hatte sie das Gefühl, das Sasukes Hände nicht vor hatten ‚nur‘ auf ihren Hüften liegen zu bleiben.

Das wurde ihr auch bestätigt, als eben jene Hände sich langsam hoch schoben. So hoch, das sie sich ganz langsam unter ihr Oberteil bewegten. „Sasuke!“ sagte sie in einem strengeren Tonfall. „Aus!“

Aber Sasuke war kein Hund, bei dem das vielleicht funktioniert hätte. Stattdessen legte er seine Lippen auf ihren Hals und begann an der schmutzigen, aber Butterweichen Haut zu saugen.
 

Es war nicht nur eine Gänsehaut, die Sakura das augenblicklich überrollte. Es waren sicher gleich so viele, das sie es gar nicht zählen konnte. „Was machst du da?“ flüsterte sie kratzend, bevor sie sich selbst fragte, wieso ihr ihre Stimme versagte. Oder warum sie auf einmal so aufgeregt war und außer Atem.

Oder warum sie jetzt zitterte.
 

Im Prinzip wusste sie es. Es war ihr Körper, der darauf reagierte, was Uchiha da tat. Ein Urinstinkt. Und der kam gerade total ungelegen!

Dennoch konnte Sasuke ihr anscheinend noch antworten. „Ich weiß es nicht…“ kratze auch seine Stimme. Daran erkannte Sakura, das auch Sasuke jetzt nicht kühl und überlegt handelte. Er tat das, was ihm seine Instinkte gerade zu aufzwangen.
 

„Toll!“ es war ein kläglicher Versuch dessen, vorwerfend zu klingen. Sie wollte so klingen, denn schließlich war das, worauf es hinaus laufen könnte grundfalsch. Doch es klang alles andere als vorwerfend. „Hast du dich nicht sonst immer so Super im Griff?“ ein letzter, verzweifelter Versuch, vielleicht doch noch irgendwie davon zu kommen. Wie auch immer.
 

Uchiha antwortete mit einem leicht genervten knurren und dem hochschieben ihres Oberteils. „Hast du dich etwa im Griff?“ konterte er Sakura aus. Denn sie hatte die Situation auch längst nicht mehr im Griff. Und ihr schwante böses, als sie leise in sein Ohr keuchte. So wie es aussah, würde sie sich sicher nicht mehr lange im Griff haben.
 

Sasukes raue Finger strichen über die Haut ihres Bauches, entlockte ihr ein weiteres zaghaftes stöhnen und ein Gefühl in ihrer Magengegend, das sie an ein unglaublich großes Feuerwerk erinnerte. Es war grundfalsch. Sie durfte das nicht tun. Aber sie hatte keine Chance.
 

Und gerade war es ihr auch egal, ob es richtig war. Oder nicht.
 

___
 

Es war definitiv ein Fehler gewesen. Es war der größte Fehler ihres Lebens gewesen. Ein Fehler, mit dem sie wahrscheinlich gerade so mit zwei blauen Augen davon gekommen, aber trotzdem grundfalsch gewesen war.
 

Schließlich war es Sasuke Uchiha gewesen - Nuke Nin Konohas Nummer eins, mit dem sie geschlafen hatte. Und ab dem Augenblick als er diese eine Stelle hinter ihrem Ohr entdeckt hatte, die sie nicht nur direkt zum Schweigen sondern auch noch dazu gebracht hatte, das ganze irgendwie zu genießen, war sie vor sich selbst in Ungnade gefallen.
 

Seitdem sie nun das zweite Mal in diesem Käfig erwacht war, und sich wenigstens halbwegs geordnet wieder vorfand, machte sie sich nun schon diesen einen selben Vorwurf. Und das seit geschlagenen - ach, sie wusste eigentlich gar nicht wie lange schon.

Sie wusste nur, dass es schon eine halbe Ewigkeit war und das ihr Sasuke seit dem mit offenen Mund schlafend, das Oberteil voll sabberte.
 

Mit einem Augenrollen rüttelte sie den schweren Körper des Kriegers, der immer noch auf ihr lag. Doch außer einem Murren war nicht viel mehr aus dem ‚erschöpften‘ Krieger herauszubekommen.

Sie drehte mit den Augen und hoffte auf ein Wunder, auf irgendwas, was sie befreien würde. Oder zumindest für einen Moment den mittlerweile Tonnenschweren Uchiha - zumindest fühlte er sich so an - von ihrem ausgelaugten Körper entfernen würde.
 

Tatsächlich näherten sich von der Ferne irgendwelche Stimmen. Und Sakura brauchte einen Moment, damit sie den Kopf drehen und erkennen konnte, das zwei der Schergen, die sie gefangen genommen hatten, mit äußerst dreckigen Grinsen auf sie zu kamen. Angst beschlich sie. „Sasuke!“ sagte zischend. Wieder nur murren. Was Sakura dazu veranlasste ihm grob auf den Oberarm zu schlagen. „Sie kommen wieder! Tu was!“ hastete sie ihm ins Ohr.
 

Sie merkte, dass sie die richtige Wortwahl getroffen hatten, denn seine Muskeln spannten sich an und er zog seine Arme so unter sich, das er sich etwas hoch stützen konnte.

Er machte sich breit. Eigentlich machte er sich sogar so groß wie möglich, das Sakura unweigerlich das Gefühl bekam, das er nicht wollte, das diese Krieger sie sahen. Sein Blick streifte den ihren, als auch er seinen Kopf drehte. Sie erkannte das er auf den Punkt konzentriert war und quasi wie ein Raubtier auf den passenden Augenblick wartete, um seiner Beute an den Hals springen zu können.

Auch wenn das Raubtier im Käfig nicht weit kommen würde.
 

Abschätzend, blieben die beiden Anhänger Ginkgos vor dem Käfig stehen. Sie lachten hämisch, alle beide, bevor sie Blicke tauschten.

„Wir wollen ja nicht, das ihr uns hier verhungert!“

Der eine fing an mit trockenen Brot zu werfen, das er dabei hatte. Er traf nicht immer, wahrscheinlich war das auch gar nicht gewollt. Allerdings schien es nicht die Wirkung zu haben, die er sich erhofft hatte. Denn beide, die im Käfig gefangen waren, blieben absolut ruhig und starrten ohne eine Miene zu verziehen auf den Werfer hinauf.
 

Der andere fingerte an dem Schloss herum, so als ob er überprüfen würde, ob es auch noch saß. „Komm schon du Idiot!“ maulte er seinen eigenen Kollegen an. „Das Schloss ist noch da, wo es vorher war. Ich weiß gar nicht was Ginkgo hat!“ sagte er so, als ob ihn das alles tierisch nerven würde. „Lass die Scheiße! Wir hauen hier wieder ab!“ genervt zog der zweite den Brot - Werfer mit sich.
 

Es dauerte einen Augenblick, bevor sich Sasuke die Blöße gab und den beiden zornig nachstarrte. Sakura wusste, dass die beiden nach diesem - wie hatten sie ihn genannt? Ginkgo? - gleich die nächsten waren, die nun Platz zwei und drei auf seiner Todesliste eingenommen hatten.
 

Eine Anspannung fuhr durch seinen Körper, die sie so gar nicht von ihm kannte. Der immer beherrschte Sasuke Uchiha, der niemals Emotionen zeigte, damit keiner aus ihm schlau werden konnte, wirkte mehr als nur angepisst.

Es war sehr spannend zu beobachten. Diese Gefühlsregungen, in den letzten Stunden, die sie nun hatte an ihm sehen können und davon waren ihr einige doch sehr prägnant ins Gedächtnis eingegangen, waren absolut faszinierend.
 

Diese Absolute Wut des Kriegers führte sogar dazu, das er sich wohl etwas strecken musste. So gut es hier in diesem Käfig eben ging.

Mit der Erwartung, dass er noch nicht mal seine Ellenbogen durchstrecken konnte, ging es dann doch sehr gut. Es ging sogar so gut, dass das dicke Schloss, das vorher eine Flucht verhindert hatte aufsprang und Sasuke so die Möglichkeit gab, seine Arme doch voll zu strecken. So sehr, dass er sogar mit seinem Rücken die Klappe aufdrücken und öffnen konnte.
 

Er selbst traute dem ganzen nicht. Doch mit dem nach hinten heben seines Armes, stieß er die Käfigtür auf, so dass sie mit Schwung und einem lauten, kratzenden Geräusch ein Mal herum schwang und an die Außenseite der anderen Käfigseite anschlug.
 

Misstrauisch streckte er sich kurz und setzte sich dann auf. Sakura tat es ihm gleich und sah sich dann mindestens genau so argwöhnisch um, wie er. „Das war geplant…“ sagte sie leise und sie brauchte kein Nicken von Sasuke, das ihr das bestätigte. „Das ist eine Falle…“

Sasuke schwieg. Die Frau die es nun schwermütig geschafft hatte ihre Beine dazu zu bringen, sich zu Bewegen und ihr zumindest halbwegs zu gehorchen.

Auch wenn es eine Falle war. Sie wären dumm, wenn sie es nicht versuchen würden…
 

Der Krieger war der erste, der sich erhoben hatte. Mit einem neidvollen Blick, musste Sakura zugeben, das Sasuke das echt drauf hatte, das mit dem ‘Ich zeige keine Schmerzen!‘, denn er sprang ganz offensichtlich ohne eingeschlafene Beine aus dem Käfig.

Mit einem Murren, war sich Sakura auch sicher warum. Auf ihn hatte nicht Stunden lang eine unglaublich schwere Tonne gelegen.

Also hieß das für sie nichts anderes, als auf die Zähne beißen und durch. Und Hoffen wenigstens so lange, bis sie ihre Beine wieder vollkommen im Griff hatte, irgendwie mit Sasuke mit halten zu können. Falls Ginkgo und seine Schergen sie am Waldesrand wieder in Empfang nehmen wollten.
 

Sakura schnaubte mit einem selbstgefälligen grinsen. Sasuke hatte da noch die ein oder andere offene Rechnung mit dieser Truppe. Und er hatte wieder volle Kontrolle über sein Sharingan.

Vielleicht würde sich darüber hinaus auch für sie eine Chance ergeben, zu verschwinden, wenn sich der junge Mann seine ganze Wut aus dem Leib kämpfte…
 

___
 

Die Schule in Konoha lehrte als einer der Grundsätze, dass das Glück auch immer eine Schattenseite hatte.

Das ‚auf einmal‘ die Gittertür offen gewesen war, war kein Glück gewesen. Es war definitiv Absicht gewesen. Und man hatte sie nicht befreit, weil man ihnen Helfen, sondern direkt in die Hölle schicken wollte.
 

Beide Ninjas, die gerade das Unterholz am Rande des Waldes durchbrachen hatten dieselbe Schule besucht. Deswegen traute auch keiner der beiden diesem Umstand. Es war ein böses Omen, das wussten sie. Doch hatten sie keine andere Wahl.

Und wenn sie doch etwas mehr Glück und dafür weniger Schattenseiten hatten, würden sie sicher trotz allem entkommen können.
 

Im Wald selber bemerkte Sakura, das Sasuke unheimlich angespannt war. Sie starrte auf seinen Rücken und fragte sich, warum sie nicht auch so nervös war. Unterschätzte sie die Situation etwa? Oder war es ein alter Reflex, der sich aus den untiefen ihres Unterbewusstsein heraus gegraben hatte und nun, da sie wieder den Rücken, den sie so oft angestarrt hatte, sich wieder in ihr breit machte?

Hatte sie sich nicht geschworen, niemals mehr auf den Rücken von irgendwem zu starren?

Sie war ja schließlich nicht mehr dieselbe…
 

Aber sie war auch nicht mehr die, die sie gewesen war, bevor Konoha gebrannt hatte.

Eigentlich befand sie sich wieder in dieser Phase der Umstellung. Doch wusste sie nicht ob ihr das Gefallen sollte. Oder durfte. Denn im Grunde hatte sie Angst davor, zu dem Menschen zu werden, der sie nicht sein wollte. Nicht wieder.
 

Sasuke war es, der sie wieder in die Realität dieser Situation holte. „Verdammt Sakura! Hör auf zu Träumen und Renne!“ fauchte der Schwarzhaarige fast schon. Er hatte sich zu ihr herumgedreht und sah sie nun genervt und gleichzeitig auch ungeduldig an.
 

Es stieß ihr übel auf. Sie träumte gar nicht. Sie war gefangen in einer Phase die sehr wichtig für sie war. Wenn sie auch wirklich zugeben musste, das diese Phase dazu keinen ungünstigeren Zeitpunkt hatte aussuchen können…

„Ich träume nicht!“ sagte sie und sah ihn ebenso trotzig an. Der Krieger knirschte hörbar mit den Zähnen und schüttelte sogar leicht mit dem Kopf. Verdammt, wie alt war sie? Drei?

Kurzerhand griff er nach hinten und packte ihr Handgelenk. Anscheinend war ihr nicht klar, wie ernst diese Situation war. Mit einem letzten schnauben und einem sehr deutlichen Gesichtsausdruck, der verriet, was er von wohl hielt, zog er sie nun mit sich.
 

Doch Sakura schien nicht unbedingt einer Meinung mit ihm zu sein. Diesmal vielleicht wirklich aus reinem Trotz heraus.

Auch sie schnaubte und zeigte was sie von ihm hielt. Sie riss sich von ihm los und rieb sich das Handgelenk, das er eben noch umgriffen hatte. Es tat ihr nicht weh, aber ihm durfte ruhig bewusst werden, das sie nicht Karin war und das er nicht mit ihr so umgehen konnte.

Sie verzog gekonnt ihr Gesicht vor Schmerzen und widmete ihrem Handgelenk einen kurzen Blick.
 

Ihm schien es allerdings nicht zu interessieren ob sie nun Schmerzen hatte oder nicht. Denn sie war eine Medical Nin. Außerdem wusste keiner von beiden, wie viel Zeit sie hatten, bevor ihre Gegner auf die Idee kamen, ein Katz und Maus Spiel zu beginnen. Darüber hinaus wurde ihm klar, dass wenn er sie wieder mitschleppen würde, würde es früher oder später zu einem Kampf kommen.

Sie war einfach viel zu langsam.

Gut, er konnte sein Kekkei Genkei wieder einsetzten. Insofern wäre es weniger das Problem. Aber es würde sie aufhalten. Und es war ja sein Ziel gewesen, sie von diesen Kriegern fernzuhalten.
 

Aus diesen Gründen, kaufte er ihr Gejammer auch nicht wirklich ab. „Stell dich nicht so an. Wenn es dir so weh tut dann heil‘ dich eben!“ knurrte er und griff wieder nach ihrer Hand. Doch Sakura wich widerwillig aus.

Er war nicht der Typ dafür, der schnell die Fassung verlor. Aber Sakura hatte etwas an sich, was ihn wahnsinnig machte, wenn sie sich so benahm, wie sie es gerade jetzt tat. Diese Frau hatte einfach nicht verstanden worum es hier ging und das ihnen die Zeit im Nacken saß.
 

Der Krieger quittierte das mit einem wütenden verziehen seiner Brauen. Er griff wieder nach ihrem Handgelenk, doch wieder wich sie aus. „Ich bin nicht dein persönliches Arschloch, Sasuke!“ sagte sie und fixierte ihn mit eben so wütenden Blicken.

Sie gehörte wirklich nicht zu denen, die Sasuke Uchiha noch einmal jemals in den Arsch kriechen würden.
 

Er selbst starrte sie an. War er perplex? Sah sie davon nicht eine Spur in seinen Augen schimmern?

Nein. Sie sah wie rabenschwarze Augen sehr schnell Rot wurden und sie wusste, was das bedeutete. Sasuke schien so wütend, das er den Geduldsfaden verloren hatte. Doch es war ihr egal. „Lass das Sasuke. Ich bin nicht dein Eigentum! Ich möchte nicht mehr mit dir Reisen!“ sagte sie. „Das macht mich krank!“
 

Sasukes Sharingan leuchtete in der Dunkelheit. Doch er ließ die Tomoen nicht rotieren, damit sie wie so oft bewusstlos wurde. Er hielt inne. „Ich hatte gedacht, das du zumindest als Medical Nin mittlerweile den Ernst der Lage hattest einschätzen können!“ er näherte sich ihr bis auf ein paar Schritte und baute sich vor ihr auf. „Aber du scheinst in all den Jahren nichts hinzu gelernt haben! Ein Wunder das du noch lebst!“ Nun wurde er sehr unfair. Und verletzend.
 

Diesmal verzog Sakura wirklich das Gesicht, weil sie verletzt war.

Hatte sie allen ernstes erwartet, das Sasuke Uchiha inzwischen ein anderes Bild von ihr hatte, nur weil sie Platzwunden durch ihr Chakra wieder schließen konnte?

Sie schnaubte sichtlich getroffen und konnte auch nichts dagegen machen, das ihr Tränen in die Augen stiegen.

Verdammt! Sie hatte sich geschworen, das wenn sie jemals wieder Kontakt mit Uchiha haben würde, das er ihr genau so egal sein würde, wie sie es ihm war.

Doch es war alles andere als das.
 

Sie schluckte und legte den Kopf in den Nacken, nur um sehr schnell zu blinzeln, damit sie die Tränen verschwanden. Die rosa Haarige atmete schnell tief ein und aus. Es hatte sie getroffen, was er gesagt hatte. Mehr als sie es sich hatte vorstellen können. „Bei allem Uchiha. Du bist der armseligste Mensch den ich kenne!“ ihr Atem zitterte heftig, als sie tief Luft holte. Denn unbändige Wut, die sich über die Zeit ihrer Gefangenschaft in ihr gesammelt hatte, war kaum mehr zu bändigen. Sakura war sich sicher, wenn sie all das raus lassen würde, was sich da angestaut hatte, würde es ihr viel besser gehen.
 

Deswegen schnaubte sie abfällig und straffte ihre Schultern. Sie machte sich so groß wie möglich, bevor sie ihrer Rücksicht befahl, still zu sein. „Ehrlich. Wie kann man nur so von Hass zerfressen sein?“ hakte sie nach. Sasuke sagte gar nichts dazu. Seine Züge waren noch genau so wütend wie zu vor. „Kein Wunder, das du so einsam bist. Du hast zwar ein Team, aber dir bedeutet das nichts. Für dich ist alles nur ein Mittel zum Zweck und auch nur so lange nützlich, bist du dein nächstes von der Rache getriebenes Ziel erreicht hast!“ die Medical Nin kniff wütend ihre Augen zusammen. Dann schüttelte sie den Kopf. „Aber genau das ist der Grund für deine innere Unruhe. Du bist ständig am Suchen aber findest nicht den Frieden, der dich mit offenen Armen empfangen würde. Dazu brächtest du nur einen Haken zu schlagen und diesen dunklen Weg verlassen!“ Noch einen weiteren, schwermütigen Atemzug „Mein Mitleid Sasuke Uchiha!“ damit drehte sie sich um und verließ ihn.
 

Immer noch schnaubend vor Wut, stapfte sie mit großen Schritten von ihm Weg und verschwand in der Dunkelheit des Waldes.

Kami! Sie hatte ihm noch längst nicht alles gesagt, was sie ihm so gerne an den Kopf geworden hätte. Sie war so kurz davor gewesen sich zu vergessen. Verdammt sie hätte es tun sollen! Stattdessen ließ sie das halbherzig im Raum stehen. Deswegen fühlte sie sich gerade auch nicht unbedingt besser. Es war eher so, das sie nun noch aufgeregter war als vorher.

Aber sie hatte die Flucht aus dieser Situation gewählt. Ein Umstand den sie noch wütender machte. Auf Sasuke und momentan vor allem auf sich selber.

Sie war Feige!

Er trat ihre Gefühle mit Füßen, er spuckte darauf und sie bekam es noch nicht mal hin ihn auch nur ansatzweise der Art zur Sau zu machen, wie er es verdient hatte.

In diesem Augenblick begannen ihre Fingerspitzen an zu kribbeln. Chakra sammelte sich in ihren Händen und zwang die junge Medical dazu sie angespannt immer wieder zu ballen und zu öffnen.

Ach was! Uchiha sollte sich ruhig wagen, sie zu verfolgen. Gerade war sie so zornig, das er sich sicher erst mal umschauen würde! Wenn er sie mit seinem verfluchten Sharingan wieder ins Traumland zu schicken versuchte, musste er erst mal um eine Chance darum kämpfen!
 

Die junge Frau, die mit all ihrer Wut, ihrer Nervosität und ihrem Schmerz, ziellos gerade aus schritt, seufzte zitternd. Schon im nächsten Moment blieb sie kurz stehen und musste wieder heftig blinzeln. Sie wollte nicht heulen!

Die Frau mit den grünen Augen hatte sich geschworen, das es kein Mann und besonders nicht Sasuke Uchiha es wert war, das sie Tränen seinetwegen vergoss und Tod unglücklich war.
 

Im ersten Moment, als dicke Tränen am Rand ihres unteren Augenlids entlang liefen, meinte sie durch die salzige Flüssigkeit nicht richtig zu sehen. Denn diese kleinen, glitzernden Partikelchen die sie einzuhüllen schienen, kamen ihr so bekannt vor. Es dauerte einen weiteren Moment, bevor die Erkenntnis auf einen Schlag ihre Wut vertrieb und anschließend der Angst platz machte. Ihr Atem zitterte. Dieses Glitzern hatte sie schon damals in der morschen Hütte gesehen. Als sie diese süßliche, faule Note roch, die ihr ebenfalls so bekannt vor kam, wusste sie, das sie sich in Gefahr befand. Alle Ereignisse von damals mit in Betracht gezogen, glaubte sie nicht, das sie eine große Chance hatte. Ihr wurde ganz klamm, als ihr klar wurde, das der Krieger, der sie so im Griff hatte, hier irgendwo sein musste und seine Spielchen mit ihr trieb.
 

Sie hörte Ginkgos Stimme. Dieses unheimliche Knarren, das sich für den Moment so unglaublich tief anhörte. Es war nicht sehr laut, aber es war, wieder so, als spreche er direkt in ihrem Kopf.

Ihre Beine begannen zu zittern, als Vorzeichen dafür, das sie wohl das Gewicht der jungen Frau bald nicht mehr tragen würden. Sie stöhnte leise, als diese Müdigkeit ihr von ihren Beinen herauf bis in ihren Kopf schoss und sie in Sekundenschnelle dazu zwang, dem Impuls nach zu eben, der sich gerade in ihr aufbaute.

Gleich nachdem ihre Augen zu geklappt waren, dauerte es kaum mehr einen Moment mehr, in dem auch Sakuras Körper schlaff aber geräuschvoll auf dem Boden aufschlug.
 

Mit geschlossenen Augen und verzerrter Miene, wich alle Farbe aus ihrem Gesicht. Einen weiteren Augenblick später, schwang eine Liane von einem der dicken Äste des nächsten Baumes runter. Gezielt hielt sie auf die regungslose Frau am Boden zu.

Als sie sich um das Handgelenk der Frau schlängelte, gab die Liane ein kurzes, surrendes Geräusch von sich, als sie sich zu zog. Der jungen Medical Nin wurde so ein kurzes, aber schwaches murren entlockt.
 

Dann zog die Liane sich wieder nach oben in die dichte Baumkrone und die Shinobi gleich mit sich ins undurchdringliche Blattwerk des Baumes.

Ginkgo lachte. Kicherte, als er Sakura in Empfang nahm. „Siehst du!“ murmelte er der Frau zu, die er weniger umsichtig auf den Ast legte, auf dem er stand. „So wird auch so etwas Nutzloses wie du brauchbar“ Ginkgo musterte die ohnmächtige Frau die zu seinen Füßen lag. Es gab bei weitem hübschere Frauen, selbst über den Umstand hinweg, das ihr Gesicht gerade voller Schmutz und Dreck stand. Und es gab auch Frauen, die viel mehr Brust hatten als die hier.
 

Der dunkle Krieger kicherte wieder. Dann wandte er seinen Blick ab und machte gen Blattwerk eine vorsichtige Handbewegung, so als wollte er etwas zur Seite schieben. Tatsächlich schoben sich mindestens genau so vorsichtig die Blätter zur Seite, die er gerade anstarrte.
 

Es war eine geniale Idee von ihm gewesen. Ein Gedanke, der ihm im Augenblick dessen gekommen war, als der junge Mann, der so grimmig drein sah, sein Sharingan gezeigt hatte.

Der Söldner aus Kakazans dunklen Heer kicherte wieder kurz.

Ein Kind dieser beiden Ninjas, brachte seinem Herrn ein Mittel zum Zweck, einen Krieger, der unglaubliche Fähigkeiten haben würde. Fähigkeiten, die von jedem gefürchtet werden würden. Als er auf den jungen Uchiha sah, der seit wenigen Momenten unten ziemlich genau auf der Stelle stand, auf der die Medical gerade noch gelegen hatte, kam er kurz ins Grübeln. Es hatte gar nichts besseres als dieser Streit zwischen den beiden passieren können.
 

Wenn die beiden sich hassten, hatten sie keine emotionale Bindung zueinander. Bestand diese nicht, war es dem suchenden Krieger dort unten komplett egal, was aus den Menschen werden würde, die andere vielleicht als ‚teil seiner Familie‘ bezeichnen würden. Das hieß, das er dem Plan schon nicht mehr gefährden konnte.
 

Der Pflanzen Ninja kicherte leise, als er das Blattwerk wieder los ließ. Dann hob er die Frau hoch, von der er sich ziemlich sicher war, das sie den ersten Keim einer neuen Waffe in sich trug. „Zu mindestens noch so lange, wie Kakazans Krieger unabdingbar an deine Brust gebunden ist!“
 

_
 

Er machte sich zum Affen.

Man konnte es nicht anders beschreiben. Sasuke Uchiha machte sich zum Affen.

Wütend schnaubte er und biss die Zähne fest aufeinander. Was war eigentlich mit ihm geschehen, das er sich nun benahm wie ein Hund, der sein Frauchen suchte? Hatte er das Nötig?

Bestimmt nicht.
 

Sie hatte ihm mit Schmerzverzerrter Miene in Gesicht gesehen und ihm einige Sachen an den Kopf geworfen, die ihm aber nicht so getroffen hatten, wie sie es wohl sollten.

Aber sie hatten etwas anderes bewirkt, was er nicht beschreiben konnte. Genau das war es, was ihn so furchtbar sauer machte. Dies und das er sich auf einmal wie von selbst bewegt hatte, als er ihr nach gestiefelt war. Es war so gewesen, als hätte er neben sich gestanden und sich selber dabei beobachtetet.
 

Der Krieger aus dem uralten Clan, verstand das alles selbst nicht. Als er wieder aus seinen tiefen Gedanken darüber, was Sakura gesagt hatte, aufgemerkt war, hatte er festgestellt, dass er ihr gefolgt sein musste.
 

Warum war er ihr gefolgt? War es ‚sein schlechtes Gewissen‘ gewesen?

Er knirschte mit den Zähnen. Definitiv waren es keine Gewissensbisse gewesen. ER hatte keine Schuldgefühle. Aber was es gewesen war, das ihn nun ausgerechnet an diese Stelle getrieben hatte, wusste er auch nicht.

Der Logik nach, konnte er nur Sakura gesucht haben.

Vielleicht aus einem Reflex heraus, weil er ihr immer nach gegangen war, wenn sie abgehauen war.
 

Doch sie war spurlos verschwunden.

Er hob etwas seinen Kopf und besah sich die Bäume mit den Dicken Ästen.

Sie war verschwunden.

Zorn mischte sich mit Missmut.

Verdammt sei dieses Weib! Dann sollte sie doch bleiben wo sie war! Er hatte es satt, ihr ständig das Leben zu retten! Er hatte bis jetzt dafür nichts anderes als Undank und Abneigung geerntet!
 

Der Nuke Nin drehte sich um und verließ den Ort wieder. Am Waldrand, doch noch so weit im Dickicht versteckt, schlug er einen Haken und änderte seine Richtung.

Wenn sie nicht wollte…
 

Blätter wirbelten umher, als er wie eine scharfe Windböe vorbeifegte. Denn je weiter er sich von Sakura entfernte, drängten sich immer mehr negative Gefühle zu den anderen dazu. Es war ihm egal, was aus ihr wurde. Eine zornige Falte bildete sich zwischen seinen Augenbrauen und seine Mundwinkel zogen sich ganz weit nach unten.
 

Sollte sie doch hingehen wo sie wollte, es war ihm egal. Es war ihm auch egal ob sie letztendlich wieder vor dem Heer landen und sich in Grund und Boden heulen würde. Oder ob Ginkgo sie wieder in seine Finger bekam.

Es war ihre Entscheidung.
 

Seine zukünftigen, würden nichts mehr mit Sakura zu tun haben. Er würde sich nun auf dem Weg zu seinem Team machen und möglichst bald seinem nächsten Ziel zu arbeiten.

Tagesanbruch

Zu dem Zeitpunkt, an dem sie auf dieser etwas unbequemen Liege lag und nervös an die Decke des Zimmers starrte, in dem sie sich nun befand, war Hinata komplett davon überzeugt, das ihre Kehle vor Angst trockener war, als die Wüste Sunas.

Diese Situation war im Moment nichts Gutes abzugewinnen. Selbst dann nicht, wenn Konoha nicht überrannt worden wäre. Grundsätzlich war sie in Ungnade gefallen. Sie hatte ihr Gesicht verloren.

Und das, obwohl der größte Wunsch ihres Herzen, wie durch ein Wunder in Erfüllung gegangen war.
 

Jetzt stand sie ganz alleine da.

Sie war noch nie alleine gewesen. Nicht, seit dem sie sich erinnern konnte, war sie einmal einsam gewesen.

Da war immer irgendwer an ihrer Seite gewesen. Der auf sie aufgepasst, der sie beschützt hatte. Jetzt wusste sie nicht, ob da in Zukunft auch noch jemand war, der mit ihr den gleichen Weg ging.
 

Hinata schluckte schwer und konnte nur mit einem zitternden Seufzen und aller größten Anstrengungen eine weitere Flut aus Tränen unterdrücken.

Sie war verloren.

Niedergeschlagen, schloss sie ihre Wunderschönen, doch knallrot geheulten Augen und wusste nicht was sie nun hoffen sollte.
 

Sie hatte selten alleine sehr wichtige Entscheidungen getroffen. Man hatte ihr das immer abgenommen. Jetzt, da sie unter Umständen kein würdiges Mitglied ihres Clans war, lag es wohl an ihr, diese Entscheidung zu treffen.

Sie hatte Angst davor.

Was war, wenn sie die falsche Entscheidung traf und am Ende alles verlor?
 

Ihre letzten Hoffnungen lagen deswegen bei Ino. Die junge Frau mit den dunklen Haaren rollte deswegen mit dem Kopf etwas zur Seite und sah nach unten auf den Schopf der hochkonzentrierten Medical - Nin.

Ino saß auf einem Hocker neben ihr und hatte ihre warmen Hände auf ihren Bauch gelegt. Mit gesenkten Kopf und geschlossenen Augen - damit sie sich besser konzentrieren konnte - saß sie da und bewegte sich schon eine ganze Weile nicht mehr.
 

Mit jeder Minute, gar mit jeder Sekunde länger, die Ino so da saß und das grünliche Leuchten um ihre Finger schweben ließ, wurde Hinata immer ungeduldiger und nervöser. Auch, wenn sie es nicht zeigte. In ihr tobte ein Krieg und die Gegner schienen sich ebenbürtig.
 

Von anderen Paaren kannte sie es, das sie so eine Entscheidung gemeinsam trafen. Auch Ino und Shikamaru hatten sich damals gemeinsam entschieden.

Durfte sie denn jetzt einfach so egoistisch sein und das alleine entscheiden? Musste sie es nicht sogar? Naruto war nicht hier. Sie wusste ja noch nicht mal, wann er wieder kommen würde. Oder ob er wieder kommen würde.
 

Nein. So durfte sie gar nicht denken. Er würde wieder kommen. Definitiv. Naruto würde immer wieder kommen.
 

Immer wieder kommen…

Dieser Gedanke hallte in ihrem Kopf nach und gab ihr doch ein kleines Stück Hoffnung wieder zurück. So wie sie Naruto kannte, war er keiner der…
 

Ino unterbrach ihren Gedankengang mit einem schweren Seufzen. Sofort sah sie die Blondine an, die einen prüfenden Blick, mit einem sehr weichen Lächeln in den Kinderwagen warf, in dem ihr Sohn schlief, bevor ihr Gesicht wieder erst wurde und sie ihre Freundin ansah.
 

Alleine an der angespannten Miene, der Hyuga wurde der Nara klar, wie wichtig ihr eine Diagnose war. Hinata sah man öfters grübeln. Wenn man sie näher kannte, konnte man in ihr Lesen wie in einem offenen Buch. Und gerade las Ino, das in ihrer Freundin ein Kampf tobte, den sie sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen konnte. Sie wusste, worum es ihrer Freundin ging. Auch, wenn sie ihre offensichtliche Sorge nicht nachvollziehen konnte.
 

Trotz allem stand sie vor Hinata mit leeren Händen da. Sie hatte nie auf der Gynäkologischen Abteilung des Krankenhauses von Konoha gearbeitet. Ino musste sich eingestehen, dass sie im Vergleich zu Sakura, dann doch eher ‚Insel begabt‘ war. Die Blonde war eher die Frau fürs grobe. Wenn es darum ging operativ Knochenbrüche zu richten oder neue Prothesen in verschlissene Gelenke einzubauen, war sie genau die richtige.
 

Sie enttäuschte Hinata nicht gerne, aber das Ergebnis war einfach weder ein definitives ‚Ja‘ oder ein ‚Nein‘, das sie ihr geben konnte. „Es tut mir leid Hinata. Aber die Gynäkologie ist Sakuras eins von Sakuras Spezial Gebieten!“ sagte die junge Mutter und konnte es sich fast nicht mit ansehen, wie sehr enttäuscht Hinata doch war. Ach verdammt! Sakura war eine allround Könnerin in der Medizin. Warum war sie nicht da, wenn man sie brauchte? Sie war es schließlich auch damals gewesen, die ihr eine Schwangerschaft mittels dieser Technick, die die rosa haarige entwickelte, diagnostiziert hatte.
 

Das Ino ungefähr wusste, was sie machen musste um mit ihrem Iryounin - Chakra das des ungeborenen zu finden, wusste sie also auch nur daher, weil Sakura es kurz erklärt hatte. Schließlich war man als Medizinerin stets neugierig. Doch ohne geübt zu haben war das sehr schwierig. Ino seufzte noch einmal und schenkte ihrer Freundin ein aufmunterndes Lächeln. Doch es steckte Hinata nicht an.
 

Die Hyuga war mehr als nur verzweifelt. Gut, es änderte nichts an dem Umstand, dass sie verstoßen war, denn das war sie ganz sicher. Aber nicht zu wissen, woran sie jetzt war, war so als hätte man sie von einer sehr hohen Brücke geschubst ohne Sicht auf den Grund.

Sie hatte sich immer gewünscht, die Jenige sein zu dürfen, die Narutos ganze Liebe haben durfte. Dass sie nun tatsächlich die Frau in Narutos Leben war, die den Platz neben ihn eingenommen hatte, konnte sie vor Glück immer noch nicht glauben.
 

Grundsätzlich war sie auch der Meinung, dass das Leben an sich zu Schützen war. Deswegen würde sie niemals einen Kollegen und schon gar nicht einen Freund einfach dem Tod überlassen.

Das war die eine Ninja Regel, die sie ganz bestimmt brechen würde, wenn sie es müsste.
 

Doch Narutos Liebe war ihr so heilig, das sie nicht wusste, was sie machen sollte.

Das es nun so gekommen war, das durch dieses eine Mal, ihr Glück drohte wieder einzubrechen, wollte sie noch weniger glauben.

Dieses ‚vielleicht schwanger - oder auch nicht‘ war ein absoluter Zustand.

Brach sie nun ihren aller höchsten Grundsatz oder riskierte sie es, nachdem sie schon ihre Familie verloren hatte, auch Naruto zu verlieren?

Die dunkelhaarige presste ihre Augenlider zusammen und konnte es nicht mehr verhindern, das ihr nun doch dicke, aber dafür umso traurigere Tränen aus den Augen rannen. Erst waren es Seufzer die ihren Körper schüttelten. Dann war es der Ausdruck der absoluten Verzweiflung.

Sie war alleine…
 

Alleine die warme Hand die sich auf ihre legte und das leichte ziehen ihrer Freundin, die ihr den Impuls gab sich aufzusetzen, damit sie sich bei ihr anlehnen konnte, gaben ihr etwas Halt.

Ino legte ihre Arme um den Körper ihrer niedergeschlagenen Freundin. Sie verstand ihre Freundin. Dieses nicht wissen war schrecklich. Doch ahnte die blonde Medical Nin, das die Ungewissheit nicht das einzige Problem war, das Hinata gerade so bekümmerte.
 

„Schhhhh...“ beruhigend strich sie über den zuckenden Rücken der Hyuga und wiegte sie leicht hin und her. „Ganz ruhig, Hinata“

Die junge Mutter ließ der dunkelhaarigen Hinata Zeit, bis sie sich so weit beruhigt hatte, das sie sich von selbst wieder von ihr löste. Ino wartete noch einen Moment, lächelte sie aufmunternd an und strich ihr die Tränen von den Wangen.
 

Gleich der nächste Schwall rollte über die geröteten Wangen der Clan Erbin. Ino schenkte ihr einen sehr liebevollen Blick. „Wenn es dich beruhigt, es hat sich leider in den Köpfen der Jenigen Manifestiert, die keine Medizinische Ausbildung haben, das jede Frau, die kotzt und dabei fernab von jedem Alkoholischen Getränk ist, definitiv direkt schwanger sein muss!“ verwirrt hob Hinata, die zu eben jenen gehörte, die keine Medizinische Ausbildung hatte, den Kopf.

Natürlich! Ino schüttelte über sich selbst den Kopf. Hinata hatte nicht den Weg einer Medical Nin eingeschlagen. Daran hätte sie auch wirklich denken sollen!
 

Ino schüttelte über sich selbst den Kopf, bevor sie ihre Freundin wieder ansah um ihr das was sie meinte, genauer zu erklären. "Übelkeit, Erbrechen und Schwindel sind allesamt unsichere Schwangerschaftszeichen, kleine. Diese Symptome können auch dann auftreten, wenn man unter großen Stress steht! So wie du gerade. Es wundert mich nicht, das du so leidest. Schließlich hältst du endlich das Herz des Mannes deines Lebens in der Hand und dann verschwindet er!
 

Die Medical Nin traute der Hyuga so viel Verstand zu, das sie verstanden hatte, was sie ihr gerade erklärt hatte. Das Hinata aber trotz allem sie immer noch nicht verstehend ansah, lag bestimmt daran, das ihre Erklärung diesen Verdammten ‚vielleicht schwanger‘ Zustand nicht unbedingt besser gemacht hatte. Und weil sie total aufgelöst war.
 

Mit einem prüfenden Blick bestätigte Ino sich selber. Fahriges atmen, zitternde Augen, knallrotes Augen weiß, ein erhitzter Körper und Schweißtropfen die vor Anspannung der Schläfe der jungen Frau entlang rannen. Hinata war außer sich und definitiv total verunsichert.
 

"Hinata…" sagte Ino sehr liebevoll. "Die sicheren Schwangerschaftsanzeichen gehen immer vom Kind aus. Das heißt, wenn du dich wirklich von keinem anderen Arzt untersuchen lassen willst, musst du schon ein paar Monate warten, bis es anfängt dir in den Bauch zu treten. Dann braucht dir aber kein Arzt mehr zu sagen ob du schwanger bist oder nicht!“ Hinata beobachtete, wie sich der Blick ihrer so selbstbewussten Freundin verlor. Ganz abwesend legte sie sich anscheinend in Erinnerungen schwelgend, die Hand auf ihren Bauch. Ein warmes lächeln breitete sich auf den Lippen der Blondine aus. Es wirkte sogar so beruhigend auf Hinata, das sie nicht anders konnte, als zu bemerken, wie ein kleiner Teil ihrer Sorgen und Ängste sich weit weniger schlimm anfühlten.
 

Diese wärme, die eben noch auf den Lippen der Medical gestanden hatte, schlich nun auch nach oben in ihre herrlich blauen Augen. Auch das trug einen Teil dazu bei, das die dunkelhaarige sich vielleicht nicht weniger verzweifelt, aber umso aufgehobener fühlte.

Inos Augen waren von einer Herzlichkeit erfüllt, die Hinata dankbar annahm und auf sog. Sie konnte sich sogar etwas entspannen. „Hinata“ sagte sie noch einmal so gefühlvoll sie zu ihrer Freundin, mit den Lavendel farbenen Augen, wie sie nur konnte. „Du wirst vielleicht Mama. Und das auch noch von dem Mann, den du schon dein ganzes Leben lang liebst. Was willst du eigentlich noch?“ fragte die junge Mutter und legte dabei sanft ihre Hände auf die der Hyuga.
 

Verdammt. Hinata wusste das Ino recht hatte. Was wollte sie eigentlich noch? Naruto war der Mensch in ihrem Leben, der immer da gewesen war. Wenn schon Ino zu ihm vollstes Vertrauen hatte, dann sollte sie es erst recht haben. Wenn alleine er schon hinter ihr stand, reichte ihr das.
 

Aber das war nicht der Grund. Nicht der Grund, weswegen sie sich so sorgte.

Schwermut sorgte nun dafür, das ihre Schultern wieder etwas in sich zusammen sanken. Dieser Grund, warum sie in Tränen ausbrach, wenn sie alleine daran dachte, war einfach nichts, was man nicht irgendwie klären konnte.
 

Schließlich hatte Neji sie zwar nicht in flagranti mit Naruto erwischt, aber die Umstände waren schon sehr eindeutig gewesen.

Und sie war sich nicht sicher, ob sie ihrem Cousin so viel bedeutete, das er einfach so tat, als hätte er sie nie, nur in einer Bettdecke eingewickelt Narutos Namen seufzen sehen und hören. Geschweige denn, das er für sie log.

Eigentlich würde er keine andere Wahl haben, als die Wahrheit zu sagen, wenn ihr Vater Lunte roch und das Juin jutsu anwandte…
 

Ino unterdes schien ihr Grübeln als ein wieder versinken in düstere Gedanken zu werten. Deswegen strich sie mit ihrem Daumen über ihren Handrücken, auch um ihre Aufmerksamkeit wieder zu bekommen. „Naruto wird wieder kommen. Mach dir keine Sorgen!“ sagte sie und strahlte sie wieder an. „Er muss das Machen. Alleine um seine beste Freundin zu retten. Und vielleicht ist das für lange Zeit auch noch mal die einzige Chance, Sasuke wieder zurückzuholen!“ argumentierte die Frau mit den blauen Augen. Doch es schien immer noch nicht zu ihrer Freundin durchzudringen. „Kopf hoch Hin…“ als sie dann doch unterbrochen wurde, war Ino erst einmal überrascht. Hinata war so gut erzogen, das sie nie jemanden unterbrach.
 

„Ich habe Angst vor meinem Vater, Ino.“ sagte die dunkelhaarige und sah ihrer Freundin bedrückt in die Augen. Es tat unheimlich gut, genau das, genau so wie es war aus zusprechen.

Aber es war auch der Fakt, der der Hauptgrund für ihre Sorgen und Ängste war. Wenn Hiashi Hyuga raus finden würde, das seine Tochter mit dem Ninja geschlafen hatte, den er aus ganz Konoha am meisten hasste, wäre mit einem verstoßen aus dem Clan noch gut bedient. Sollte er aber darüber hinaus erfahren, das sie möglicherweise genau von dem Mann auch noch schwanger sein könnte, dem er die Pest an den Hals wünschte, wäre sie des Todes.
 

Wieder machte sich Panik in der jungen Hyuga breit und wieder waren es Tränen die aus ihren Augen quollen. Zeitgleich bemerkte Hinata auch wie ihre Augen von der ganzen Heulerei anfingen zu brennen, während sie sich zugleich angeschwollen anfühlten. Ihre Nase fing an zu laufen, obwohl sie parallel das Gefühl hatte, das eben diese verstopft wäre.

Sie schluchzte und versank in den düsteren Gedanken, die nun Besitz von ihr ergriffen. Ausgelaugt fühlte sie sich, in die Ecke getrieben, ohne die Aussicht auf einen Fluchtweg. Denn dieser Umstand ‚möglicherweise schwanger‘ war etwas, was sie keinesfalls ihrem Vater verheimlichen konnte.
 

Im Prinzip, hatte sie also gar nicht die Chance, sich selbst dazu entscheiden, ob sie dieses Kind nun behielt oder nicht. Geschweige denn, das sie Naruto mit einbeziehen konnte. Denn das würde ihr Vater ihr abnehmen. Und für ihn war kein Kind, das definitiv auch die Gene des Mannes hatte, gegen den er so abgrundtiefen Groll hegte, würdig genug, um es als sein Enkel zu bezeichnen. Als Teil des alt - ehrwürdigen Hyuga Clans. Als das nächste Oberhaupt des Hyuga Clans, sobald Hinata zu alt wäre.
 

Hinata selbst war fassungslos aufgrund des Clan denken, aus dem sie stammte. Ein Kind war nicht würdig genug…

Entsetzt blickte Hinata auf das Taschentuch, das Ino hervorgeholt hatte und ihr nun reichte. Tief in Gedanken versunken, griff sie danach, aber trocknete sich damit nicht ihre Tränen, sondern knitterte es fest in ihrer Hand zusammen.
 

Die Nara verstand dagegen endlich die inneren Konflikte ihrer Freundin. Es war nicht so, das sie sich der Liebe Narutos nicht sicher war. Ihre Freundin war sich sicher, das sie ab dem Augenblick an, an dem sie sich hatte von Naruto küssen lassen, nicht mehr zu der Familie der Hyugas gehörte. Und für Hinata, die nie etwas anderes gekannt hatte, als den engstirnigen Zusammenhalt ihrer Familie, war es so, als ob sich die Höllentore unter ihren Füßen aufgerissen hatten.
 

Die blonde Iryourinin konnte sich diese bleierne Schwere spüren, die auf den Schultern der jungen Hinata lasteten. Sie erdrückten dieses feingliedrige Mädchen und doch war sich Ino sicher, das sie sich nicht mal im Ansatz vorstellen konnte, was es eigentlich bedeutete, eine Hyuga zu sein. Und dann auch noch die Jenige, die diesen uralten, sehr traditionsbewussten Clan als nächste vorstehen sollte.

Im Prinzip, hatte Hinata Hyuga in dem Moment ihren Clan verraten, als sie das erste Mal in ihrem Leben ihrem Herzen gefolgt war.

Nein. Ino musste sich korrigieren. Wenn es nach Hiashi Hyuga ging. Und dieser würde sie dafür mit Liebesentzug bestrafen. Was aber sicherlich noch das kleinste Übel war, was er seiner eigenen Tochter antun würde.
 

Ino hatte Hiashi Hyuga nie richtig gekannt. Aber als Mutter konnte sie nicht nachempfinden oder verstehen, warum man seine eigenen Kinder so abstoßend oder ‚unter der eigenen Würde‘ empfand, nur weil sie nicht die Erwartungen übertrafen.

Dabei fragte sie sich, was er denn eigentlich erwartete und ob ihm jemals in den Kopf gekommen war, das Hinata genau diese vielleicht hätte erfüllen können, wenn er ihr mehr Raum gegeben hätte, sich zu entwickeln. Zu der Frau zu werden, die sie in wirklichkeit geworden wäre.

Denn diese Hinata existierte. Ino hatte sie gesehen, als Naruto gegen Pain gekämpft hatte und sie sich schützend vor ihn in einen Kampf geworfen hatte, den sie nie hatte gewinnen können.
 

Hiashi Hyuga war ein schlechter Mensch. Und ein noch schlechterer Vater.
 

Auch Ino verspürte nun Trauer. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, wie das war. Bei ihr und Shikamaru hatte es ganz außer Frage gestanden, das Shikaro von allen Seiten mit Liebe überhäuft werden würde.
 

Doch Ino sah nicht ein, das Hinata sich in Zeiten wie diesen daran zu halten hatte, was ‚den Ruf des Clans wahrte‘. In diesen Zeiten des Krieges war jeder Funke Liebe unglaublich wichtig.

Dabei war Ino sich auch sicher, das Narutos Liebe wie ein Inferno war.

Und verdammt nochmal! Für die Liebe war es nicht nur mehr als richtig, alte Clan Traditionen zu brechen! Die blonde, junge Mutter richtete sich auf und sah ihrer Freundin fest in die Augen. Sie beobachtete wie diese etwas zurück wich, doch es war an der Zeit das Hinata von ihrem Anwärter Posten als ‚das nächste Clan Oberhaupt‘, eben zu diesem wurde.
 

Es war in dieser Welt keinen Platz mehr, für solche altbackenen und eingestaubten Vorstellungen wie die Hiashi Hyugas. „Hinata!“ sagte Ino genau so eindringlich, wie sie sie ansah. Dabei fasste sie ihre gute Freundin sanft, aber bestimmt bei den Oberarmen. „Du bist das nächste Clan Oberhaupt. Aber ganz davon abgesehen - Clan Oberhaupt hin oder her, es ist immer noch dein Leben und du bist erwachsen. Erwachsen genug das du Entscheidungen, die sehr wichtig für dein Leben sind, selbst triffst. Und ganz bestimmt ohne vorher deinen Vater um Erlaubnis zu fragen. Es wird Zeit das duetwas änderst! Es wird Zeit, das du dir selber gut tust!"
 

Wie erwartet, war Hinatas Blick sehr entsetzt. Aber da musste sie nun durch! ″Du verstehst das nicht Ino…" begann die dunkelhaarige Hyuga ganz unsicher. Ino erkannte in diesem Moment unglaublich viele Emotionen in ihrem Gesicht. Natürlich war da die Angst und diese verdammte Unsicherheit, die Hinata verfolgte wie ein Schatten. Aber Ino sah auch etwas anderes. Einen Schimmer, so etwas wie Hoffnung sah sie über das erschrockene Gesicht der Hyuga huschen. Die Art Hoffnung, die sehr schnell zu Mut werden konnte. Aber auch sehr schnell in sich zusammen fallen.
 

"Das stimmt" bestätigte die junge Mutter die Frau, ihr gegenüber. Kurz ließ sie ihre Worte im Raum stehen. Sie verstand Hinatas hin und her Gerissenheit wirklich nicht. Sie war vielleicht schwanger. Sie trug unter Umständen das größte in sich, wozu der Mensch fähig war. Dieses Leben, das da möglicherweise in ihr heran wuchs, war das beste von ihr und das beste von Naruto. Etwas, worauf man nichts anderes als Stolz sein konnte. Etwas, was sie mit ihrer eigenen Liebe überschütten konnte. "Aber der Krieg hat so viele hoch gewürdigte Krieger als Opfer verlangt, das es nun an uns - der nächsten Generation ist, die Regeln zu bestimmen. Der Einzige der das nicht verstehen will, ist dein Vater. Und wenn das heißt, das du Narutos Kind austrägst.."
 

Schweigen erfüllte diesen Raum. Bis auf das aufgeregte Atmen Hinatas, war absolute Stille. Die Hyuga biss sich auf die Lippen. Wenn sie ehrlich war, hatte auch sie auf bestimmte Dinge wirklich eine ganz andere Sicht, als ihr Vater. Sie glaubte an andere Dinge, als das was ihr Vater ihr vorschrieb. Ihr Problem war, das sie sich nicht dazu in der Lage sah, genau aus diesem Käfig, den ihr Vater mit seinen ‚uralten Traditionen‘ um sie herum aufgebaut hatte, zu entkommen.
 

Vielleicht brauchte sie wirklich Naruto um dem zu entkommen. Um dem zu entgehen, was aus ihr werden würde, wenn sie erst das Clan Oberhaupt nach den Vorstellungen ihres Vaters war.
 

Doch was war, wenn auch Naruto sich sein Leben anders vorgestellt hatte? Was war, wenn es doch eine andere Frau in Narutos Leben gab? Was war wenn er einfach nur aus Frust, Trauer und weil sie eben gerade da gewesen war, mit ihr geschlafen hatte? Hinata sah verunsichert in die Augen der Blonden. „Und was ist wenn…?“ diesmal war es Ino, die Hinata ins Wort fiel. Sie hatte der Hyuga ihren inneren Zwist angesehen und sie hatte ihr von den Augen ablesen können, welche Gedanken ihr im Kopf herumgegeistert waren. „Hinata! Zweifel nicht!“ sie unterbrach sich kurz selber um sich selbst wieder in den Griff zu bekommen. Inos Stimme wurde nicht ohne Grund aufeinmal so brüchig. Oder einen Hauch von Tränen erstickt. „Zweifel niemals an Narutos Liebe. Er braucht dich! Du bist mit einer der Gründe - nein - du bist der Hauptgrund, für den er kämpft! Er wird immer für dich Kämpfen!“ beschwor sie die dunkelhaarige schon fast. Ino hatte keine Zweifel an Naruto. Er würde immer hinter Hinata stehen. Er würde… ein breites Lächeln, eins von der Sorte, das normalerweise ansteckend wirkte, wenn man nicht so am Boden zerstört war. „Wenn du wirklich schwanger sein solltest, Hinata, wird Naruto vor Freude bis zur Geburt und darüber hinaus jedem gehörig auf den Sack gehen. Er wird jedem damit in den Ohren liegen, das du sein Kind austrägst und ganz nebenher den nächsten Hokagen!" Ino starrte davon komplett überzeugt Hinata an, bis sich dann auch auf ihrem Gesicht, erst ganz vorsichtig, aber dann immer sicherer ein kleines Lächeln bildete.
 

Ino Nara beugte sich wieder nach vorne und Umarmte ihre Freundin. „Vielleicht sollten wir schon mal das Aufgebot bestellen, meinst du nicht? Mutti!“ Von Hinata kam ein entsetztes Keuchen. „Ino!“ sagte sie erschrocken.

Regen

Es war eine Tatsache, das er nicht viel Geduld besaß. Darauf warten, das sich etwas änderte, machte ihn wahnsinnig. Er war ein konsequenter Mann und er wusste was er machen musste, damit er seine Ziele erreichte.

Der Umstand allerdings, das da etwas war, was er unbedingt haben wollte, aber sehr lange darauf warten musste, hasste er wie die Pest.

Er wollte es jetzt. Und nicht erst in knapp zehn Monaten.
 

Mit einem unheimlichen und unglaublich finsteren Blick in den Augen, stapfte er auf den weit abseits des Lagers stehenden Käfig zu, in den man die Rosa haarige Frau eingesperrt hatte.

Die Wahrscheinlichkeit als Krieger Kyukazans mächtigen Heer zu sterben war nicht hoch. Wenn noch nicht mal das mächtige Feuerland etwas gegen die Größe dieses Heeres ausrichten konnte, bedeutete das schon einiges.

Inzwischen wusste auch jeder, warum diese Frau - die trotz des ganzen Drecks an jeder freien Hautstelle immer verführerischer aussah - ein absolutes Tabu war.

Und Kyukazan würde jeden erst die Haut von dem Körper brennen und dann erst töten, wenn er erfahren würde, das einer seiner Krieger dem Kind - seiner Waffe - Schaden könnte.
 

Die zierliche Frau, die in den letzten Tagen immer blasser wirkte, lag mit der Stirn an die Gitterstäbe gedrückt auf dem Bauch. Eine Hand umfasste schlaff einen der Stäbe. Die andere Hand hatte sie durch die Stäbe gestreckt und lag nun kraftlos auf dem Boden. Es waren vielleicht ein oder zwei Zentimeter, die sie von der halbleeren Kanne mit zur Hölle stinkenden, abgestandenen Wasser trennten.
 

Durst brannte in ihrer Kehle. Sie hatte seit Tagen nichts mehr getrunken. Ganz zu schweigen davon, das es hier auch nicht wirklich jemanden interessierte, ob sie nun verdurstete oder nicht.

Sie hatte schon viel mit gemacht. Es war nicht das erste mal, das sie sich in Gefangenschaft befand. Der Unterschied zu ihrer jetzigen Situation war allerdings, das sie nie so lange eine Gefangene gewesen war, das sie davon überzeugt war, zu verdursten.

Bis jetzt hatte man ihr wenigstens in so einer Situation immer etwas zu trinken gegeben. Oder es war Naruto gewesen, der sie mit einer unglaublichen Aktion gerettet hatte, bevor sie überhaupt Durst bekommen konnte.
 

Doch jetzt war alles anders.

Sie wusste zwar das sie sich im Zeltlager des Feindes befand, aber noch nicht mal wo das eigentlich war. Sie wusste auch nicht ob man schon auf der Suche nach ihr war, geschweige denn, ob es Naruto war, der sie suchte.

Oder ob er sich erholt hatte.

Nein. Sie hatte es im Gefühl, das er wieder auf den Beinen sein musste. Sie kannte ihn einfach zu gut, als das er immer noch mit seinem inneren Teufel um die Vorherrschaft seines Bewusstseins kämpfte.
 

Trotz dessen war es kein wirklicher Trost. Trotz diesen Hoffnungsschimmer, sah sie sich in absoluter Dunkelheit.

Sakura hatte aufgegeben.

Wieder einmal.
 

Als ihr das bewusst geworden war, war ihr auch aufgefallen, das sie in letzter Zeit immer wieder aufgab. Und das es nicht zur ihr als ehemals stolze Konohanin passte. Aber warum sollte sie auch Stolz sein?

Es war nicht, weil sie ihr Stirnband nicht mehr hatte, das sie bis jetzt immer als solche ausgewiesen hatte. Eher war es, weil Konoha nicht mehr existierte.
 

Warum dann also noch stolz sein? Warum an das Feuer glauben?

Sie hatte kein Feuer mehr in sich. Ihres war erloschen.

Für immer.
 

Ein Schluchzen entkam der ausgetrockneten Kehle der Medicalnin, die mit ihrem Gesicht im Dreck lag. Doch auch das war kaum zu hören, zumindest wurde dieses mutlose Geräusch knarrend von den alten rostigen Scharnieren ihres Käfigs übertönt. Zweifellos wusste Sakura, das nun die Tür geöffnet worden war. Und unmissverständlich bedeutete auch dies, das sie nicht mehr alleine war.
 

Sakura wusste das ihr hier keiner etwas antat, aber abwertende und vor allem lüsterne Blicke, die ihr das Gefühl gaben, hier nicht mehr als ein Stück Fleisch zu sein, war das schlimmste was man ihr an tun konnte. Es war so, als wäre sie das Kaninchen vor der Schlange die noch nicht wusste ob sie hungrig war, oder nicht.
 

Eine raue Hand zerrte sie grob herum. Rein aus Reflex heraus, auch wenn sie nicht wirklich mehr die Kraft oder gar den Willen hatte sich zu wehren, entkam ihrer Kehle nicht mehr als ein widerwilliges, mattes ächzen, als sie wie ein nasser Sack auf den Rücken kippte.
 

Gut. Sie hatte sich getäuscht. Sie war eben wirklich nicht mehr als ein Stück Fleisch. Und irgendeiner gönnte sich das nun wohl.

Die eigentlich Rosa Haarige wimmerte und zog entmutigt ihre Brauen zusammen, bevor ein neuer laut sich aus ihrem Hals quälte.

Angst breitete sich in ihr aus, doch sie war zu schwach um dagegen anzukämpfen.
 

Sie war zu schwach.

Wieder einmal sah sie ein, das er schon immer recht gehabt hatte. Sie war schwach. Überall wo sie war, war sie nur ein Klotz am Bein.

Sie murrte wieder und spürte, wie sich zu dem schon so lang vorhandenen Gefühl des ‚aufgegeben haben‘ nun auch noch Angst dazu gesellte.
 

Langsam drehte sich ihr Kopf und sie sah in die Hass erfülltesten Augen, die sie je gesehen hatte. So viel Hass und so viel Mordlust, die in diesen glühenden Augen stand, schienen wohl irgendwas in ihr zu mobilisieren. Zumindest machte sie Anstalten dazu, sich von diesem Berg von Mann weg zu drücken. Doch es blieb bei einem schwachen Handballen in den Boden drücken.
 

Der Mann knurrte, sah sie böse an bevor er einmal blinzelte und seine Züge sich verzogen. Mit einem mal wirkte er unheimlich alt. Und genau auch in dieser Sekunde, war der Hass und die Mordlust verschwunden. Stattdessen las sie nun auch in den selben Augen, die nun ganz anders waren und musternd über ihren ausgezehrten Körper glitten, eine deutliche Spur an Wahnsinn. Begleitet wurde das von dem Kichern eines alten Mannes.
 

Als der Hüne wieder blinzelte, wechselte das Spiel wieder. Da war wieder diese Mordlust, dieser stierende Hass. „Mach das nicht noch mal, Kakazan…“ grollte die Stimme des Mannes mit den dunklen Haaren. Wieder das Blinzeln. Und wieder war da diese Wahnsinnige Spur. „Stell dich nicht so an. An der ist eh nichts dran!“ krächzte nun auf einmal eine alte, verbrauchte Stimme.

Ein weiteres Blinzeln. „Ist mir scheißegal. Du guckst nicht und du rührst sie auch nicht an!“ knurrte wieder die junge Stimme. Erneut schlugen sich die Lider des Mannes kurz zu und öffneten sich dann schnell wieder. „Jaja“ kicherte die alte Stimme amüsiert. Ganz offenbar nahm sie die Drohung des ‚anderen‘ nicht wirklich ernst.
 

Was Sakura dazu brachte das sie durch all ihre negativen Gefühle, durch ihre Angst hindurch quasi aus Reflex auf eine gespaltende Persönlichkeit tippte.

Ein Krankheitsbild das sie kannte. Aber gerade in diesem Moment, war es ihr mindestens genau so unheimlich, wie allen anderen Laien, die so etwas zum ersten Mal sahen.

Auch trotz dessen, das es die zweite, wohl jüngere Persönlichkeit gewesen war, die sie zum absoluten Tabu erklärt hatte. Demzufolge musste dieser Mann viel zu sagen haben. Sie musterte ihn kurz. Wenn sie sich recht erinnerte, sah er der glühenden Gestalt, die sie hatte dato in den Wald gehen sehen, ziemlich ähnlich.
 

Ein Schauer lief über ihre Arme, über ihren Rücken. Wenn sie ihn so genauer betrachtete, war er es sogar ziemlich sicher. Im Umkehrschluss hieß das - wenn er so mächtig war - konnte nur er der Jenige sein, der dieses Feindeslager anführte.

Ihre Augen weiteten sich vor Schreck und sie schnaufte aufgeregt. Mit dieser Erkenntnis im Kopf, kribbelte ihr die Angst wie tausend kleine Ameisen auf der Kopfhaut. Und genau deswegen versuchte Sakura sich wieder etwas weg zu schieben. Wenn er hier im Lager des Feindes zu sagen hatte, wenn er allen anderen vorschreiben konnte, was sie durften und was sie gefälligst sein lassen sollten, war er der Jenige einzige, der sich selbst wohl davon ausnehmen konnte.
 

Anscheinend schien er genau dies auch getan zu haben. Seiner alten Persönlichkeit verbot er das, was er sich einfach nehmen würde…

Panik trieb etwas Kraft in ihren Körper und die junge, verzweifelte Frau schien es zu Schaffen sich wirklich etwas hoch drücken zu können, nur damit sie sich mit ihren Müden Beinen unkoordiniert von dem düsteren Mann wegdrücken konnte.

Kalt drückten sich die alten Gitterstäbe in ihren Rücken. Starr blieben sie da wo sie waren, gaben nicht unter der Furcht und dem Grauen der jungen Frau nach.
 

Ein Knurren des Mannes, der sie aufgrund ihrer schwachen ‚Fluchtversuche‘, wieder feindselig ansah. Aber es reichte aus, um die gebrochene Frau zum stillhalten zu bringen.

Jetzt war es wieder der Mann, der sie ansah. Nein der seinen Blick auf ihren Bauch fixierte. Er verharrte einen Moment, in dem Sakura nicht wusste, wie viel Angst sie eigentlich noch ertragen musste.
 

Als kalte Finger sich an den Saum ihres dreckigen und kaputten Saum ihres Oberteils legte.

Panik war nicht mehr genug, um das zu beschreiben was in ihr in diesem Augenblick vor ging. Dieses Gefühl schoss in jede Hautzelle und jedes Nervenende innerhalb von Sekunden und dennoch wagte sie es nicht sich zu rühren.

Sie versuchte verkrampft die Tränen zurückzuhalten, was sie natürlich nicht schaffte. Also kullerten dicke, salzige Tränen aus ihren erschöpften Augen und tropften in etwa auf die Höhe ihrer Schlüsselbeine.
 

Der Hüne störte sich nicht an dem Kummer der Frau. Sicher bekam er es noch nicht einmal mehr mit, als er ihr grob das Oberteil vom Bauch hochriss und das erschrockene aufschreien ignorierend, den viel zu flachen Bauch der jungen Frau begutachtete. Er knurrte wieder unzufrieden. Das dauerte ihm alles zu lange.

Kyukazan hob seine andere Pranke und tastete grob über den Bauch der Frau. Nur um sich zu vergewissern, das da wirklich so wenig war, wie es aussah.

Verflucht nochmal!

Mit verzogenen Mundwinkeln schnaubte er wütend, während er wieder das schwache, ängstliche Keuchen der jungen Shinobi ignorierte.

Es dauerte ihm einfach viel zu lange.

Er wollte diesen unbesiegbaren Krieger mit dem unschlagbaren Kekkei Genkei Sharingan und der Fähigkeit sich selber zu heilen unbedingt. Und er wollte ihn jetzt!
 

Seine Kehle grollte wieder und er schlug das Oberteil zurück. Er erhob sich und drehte der Frau, die sich sofort einkringelte, den Rücken zu.

Mit zielstrebigen Schritten ging er aus dem Käfig hinaus und schlug wütend die Tür hinter sich zu, die laut schallend an den Rahmen schlug und direkt wieder ein Stück auf sprang. Vor dem Rostigen Gitterkonstrukt blieb er noch einmal stehen und warf einen verabscheuenden Blick auf die wimmernde Frau.
 

Er knurrte und trat gegen die Blechkanne mit dem stinkenden Wasser. Er wandte sich ab und ging wieder zielsicher auf sein Zelt zu.

Er verfluchte die Zeit innerlich und knackte wütend mit den Fingerknöchel Wie immer begegnete ihm keiner seiner Soldaten, als er durch die Zeltstadt ging.

Keiner wagte es, sich in seiner unmittelbaren Nähe aufzuhalten. Ganz besonders nicht, wenn er so sichtbar miese Laune hatte.
 

___
 

Sakura - oder das, was von der Kunoichi übrig war - ertrank gerade in Selbstmitleid. Es schüttelte sie, nein sie bebte vor Frust und keuchte laut. Allein der Auftritt dieses Berges von Mann der ihr nur mit seiner Anwesenheit mehr Todesangst eingejagt hatte, als alle Gegner, die in den letzten Jahren die Mauern Konohas hatten erstürmen wollen, reichte um in ihr einen Würgereflex hervorzurufen.

Als sich allerdings dann auch noch das bestialisch stinkende Wasser in ihren Rücken ergoss, wurde ihr sehr schnell sehr kalt.

Doch dieser Gestank war neben all dem, was sie bis jetzt hatte aushalten müssen die Spitze auf dem Eisberg und sorgte dafür das sie sich fast nicht mehr schnell genug drehen konnte, damit sie sich nicht selber mit ihrem Erbrochenen traf.
 

Sie war fertig.

Und sie wollte nicht mehr.
 

___
 

Er hatte lange gebraucht. Zumindest empfand er es so. Für die Größe dieses Heeres - eigentlich hätte er es schon längst finden müssen.

Doch auch er war erst ein Mal überfordert. Er hatte irgendwo in seinem Hinterkopf abgespeichert, das dieses Heer gewaltig war. Das es allerdings diese Ausmaße hatte, hatte er gar nicht mehr so im Kopf gehabt.

Naruto schluckte schwer.
 

Zelte und Feuerstellen. So weit das Auge sehen konnte. ER war einige Zeit versteckt im Wald an dieser Stadt vorbeigeschlichen. Als es einfach kein Ende nehmen wollte, war er stehen geblieben.

Nein.

Er war stehen geblieben, weil er etwas gesehen hatte.

Der Blonde war sich sicher, er kannte diesen Mann.

Und er war sich noch sicherer, das der bloße Anblick seiner dunklen Gestalt die Wut in seinen Adern unheimlich schnell hochkochen ließ.

Der Konohanin knurrte böse und fixierte diesen Mann.
 

Er übertraf alles, was er bis jetzt hatte kennenlernen müssen.

Dieser Groll, den er gegen ihn hegte, erfüllte jede Faser seines Körpers und Naruto spürte, wie das Monster in ihm sich bereits kichernd die Hände rieb.

Naruto beobachte, wie sich der große Mann erzürnt erhob und vor Zorn die Tür des Käfigs, den er gerade verließ hinter sich zu schlug. Krachend schlug Eisen auf Eisen und erst auf den Zweiten Blick, war sich Naruto sicher, das er diese Rosa Haarige Gestalt kannte, die sich dort am Ende ihres seins einrollte.

Sie wimmerte, diese Gestalt.

Doch es passte nicht.

Er hatte ein ganz anderes Bild von Sakura im Kopf. Selbst in diesem Krieg, hatte er sie zwar etwas angeknackst, aber durch und durch geordnet im Kopf.

Das, was dort lag, war nicht mal mehr ein Schatten von dem, was er kannte. Deswegen blieb ihm auch erst einmal die Spucke weg. Im ersten Moment war er nicht dazu in er Lage zu Denken. Geschweige denn irgendetwas zu machen.
 

Es war nicht richtig. Es war nicht die Frau, die er schon so lange kannte. Und doch konnte es keine andere sein, als eben jene Kunoichi, die in den letzten Jahren so aufgeblüht war.

Als der Hüne ihr wohl sehr abgestandenes Wasser in den Rücken trat, war es fast wieder so weit, das der Kyubi kurzerhand die Gewalt über sein Bewusstsein bekam. Narutos Kehle gab gurgelnde Geräusche von sich. Kurz war es so, als ob ein rötlicher Schimmer, etwas, was ihn wie einen Mantel eingehüllt hatte um ihn herum aufleuchtete.
 

Er würde alles zu Kleinholz hacken, wenn er diesem Drang nachgeben würde. Nur damit er seine beste Freundin rächen konnte, für das, was man ihr angetan hatte…

Das einzige, das ihn daran hinderte, dem Kyubi von der Leine zu lassen, war Sakura selbst. Wenn auch nur der Hauch der Gefahr bestand, das er in der grenzenlosen Wut des Fuchsdämons auch Sakura verletzte oder im schlimmsten aller Fälle sogar tötete - das war ihm zu riskant.

So konnte der mächtige Ninja nur mit aller größter Mühe und der Konzentration auf Sakura - oder das was von ihr übrig war - die Bestie wieder in seinen eigenen inneren Käfig zurück drängen.
 

Ihr Körper war schwach. Und er bebte vor Hilflosigkeit.

Sie hatte viel von ihrer Farbe verloren. Wangen, die einst einen ganz leichten rosa Stich hatten, waren nun kreidebleich und eingefallen. Ihre sonst so leuchtenden Augen waren matt und wurden von dicken Augenringen noch betont. Sie schien dünner als sonst. Bei Kami, sie wirkte sogar viel zu dürr.

Sakura ging es sehr schlecht, dazu brauchte man keinen Medical Nin, um das zu erkennen. Aber ein solcher wäre jetzt gerade nicht schlecht.

Denn er wusste nicht, womit er ihr sonst noch würde helfen können, sobald er sie aus dieser unwürdigen Gefangenschaft und diesen noch viel mehr herabwürdigenden Umständen gerettet hätte.

Ganz davon abgesehen, hatte er eigentlich gedacht, das nicht er der Jenige wäre, der sie rettete. Für so etwas hatte das Schicksal anscheinend einen anderen vorgesehen. Zumindest, wenn man jüngste Ereignisse in Betracht zog. Naruto war sich auch hier absolut sicher. Sakura musste mit Sasuke Kontakt gehabt haben. Sie musste einfach einige Zeit mit ihm verbracht haben.
 

Wenn sie all diese Monate hier im Zeltlager, im Herzen des Bösen verbracht hätte, wäre sie sicher schon längst tot. Wenn nicht durch eine Waffe getötet, wäre sie sicher gestorben, an ihrer gebrochenen Seele.

Sasuke musste sie eine Zeitlang bei sich gehabt haben und erst kürzlich, hatte man es wohl geschafft Sakura von ihm zu trennen. Anderes war einfach nicht …
 

Als er aber sah, wie sie sich selber gerade noch so nach vorne abstützen konnte, bevor sie sich erbrach, war er erst mal wie gelähmt.

Er wusste, es gab nur einen Grund, warum Frauen, die nicht regelmäßig tranken sich erbrachen.

Ein düsterer Verdacht stahl sich in seinen Hinterkopf, der ihm gar nicht gefiel.

Und er war sich genau so sicher, das in der Kanne, die der Mann eben um getreten hatte, kein Sake gewesen war.
 

Was hatten sie seiner besten Freundin nur angetan?

Unsagbare Wut kochte in ihm hoch. Sie schoss durch seine Adern und sorgte dafür das sich seine Hände tief in den Boden gruben. Er knurrte, so böse, das selbst Pain sich sicher postwendend verabschiedet hätte.

Wie Gift war es, das da durch seine Gefäße jagte. Es war so zerstörend, das der Held Konohas um seinen Verstand kämpfte. Er schnaufte wild und unregelmäßig. Naruto wusste, es wäre das ungünstigste, was passieren könnte, würde er dem Kurama freie Hand lassen. Ganz davon abgesehen, wusste keiner welche Trümpfe der Feind noch hatte. Es war nie gut seinen Gegner zu unterschätzen.
 

Er schnaubte fast leidend aus den Nasenlöchern, wie ein wildes Tier. Nein …

Das war der Gedanke, der es schaffte die verlockend tödliche Kraft des Jinchuuriki zurückzudrängen. Naruto schnaufte, so als ob er gerade unheimlich weit und noch schneller gerannt wäre. Deswegen brauchte er auch einen Moment, nachdem er etwas nach vorne eingesunken war und sein Gesicht dem matschigen Boden gefährlich nahe kam.
 

Der Blonde Krieger, dessen Name in der Ninja Welt wohl jeder kannte, richtete sich irgendwann wieder auf, als er merkte, das durch dieses kurze innehalten seine Kräfte wieder zurück kamen. Er blinzelte noch einmal, dann sah er wieder nach oben. Dorthin, wo sich das was von seiner besten Freundin zurück geblieben war, noch immer auf dem dreckigen Boden zusammen gerollt hatte.

Es war so, als ob seine Sinne immer noch etwas geschärft waren, denn er meinte, sie nun viel deutlicher sehen zu können. Er meinte sogar, bis hier hin in seinem versteckt ganz leise wimmern zu hören.
 

Er wollte Vergeltung. Er wollte blutige Rache für Sakura nehmen, wenn sie selbst es nicht konnte. Der junge Krieger schwor es.

Keiner dieser Söldner, die ihr auch nur ein Haar gekrümmt hatten, würde noch sonderlich alt werden.
 

Mit einem letzten schnauben, einem straffen seines Oberkörpers und dem gleichzeitigen anspannen seiner Muskeln, sah er sich noch einmal um.

Der Blonde überprüfte ob jemand in der Nähe war, der ihn entdecken könnte um dann Alarm zu schlagen.

Keiner da. Ein letzter skeptischer Blick und Naruto drückte sich durch das Gebüsch auf den offenen Platz hinaus zwischen Waldrand und dem Rand des Zeltmeeres. Lautlos aber schnell und zielstrebig hielt er auf den Käfig zu, in der seine beste Freundin wie ein Häufen Elend auf dem Boden lag und sich selbst bemitleidete.
 

Das Tor knarrte wieder leise als er es aufschob.

Offenbar hatte man sie schon so mürbe gemacht, das sie ganz sicher nicht mehr weg rennen würde. Verdammt. Warum war es so weit gekommen?

Warum war er nicht da gewesen, als sie ihn doch ganz augenscheinlich am meisten gebraucht hatte?

Sein schlechtes Gewissen breitete sich vollends in seinem Bauch aus. Es sorgte dafür, das er bekümmert seine Brauen nach oben schob und erst mal runter auf die sonst so stolze Frau sah, nachdem er den Käfig betreten hatte. Es brach ihm das Herz sie so zu sehen. Diesen Zustand hatte so ein wertvoller Mensch wie sie nicht verdient.

Kami. Was hast du durch gemacht? fragte er sich, während er sprachlos und gleichermaßen entsetzt mit dem Kopf schüttelte.
 

Oder warum zum Teufel war Sasuke nicht da gewesen? Warum war er nicht da gewesen, als er selbst es nicht konnte? Warum war das Schicksal so schlecht auf Sakura zu sprechen, das er ihr nicht irgendwie irgendeine Hilfe geschickt hatte?

Der Blonde verstand es nicht und fortwährend kopfschüttelnd ging er in die Knie, nur um ganz sanft seine Hand auf die Schulter seiner Freundin zu legen.
 

Ihre Reaktion erschrak ihn. Sie zuckte deutlich zusammen. Automatisch machte sie sich ganz klein und fing an aus Angst zu zittern. Sie wimmerte, schluchzte so tragisch, das ihm sein Herz in die Füße rutschte. „Bitte …“ flüsterte ihre Stimme schwach. „Bitte nicht …“
 

Bitte nicht … , wiederholte er in Gedanken.

Narutos andere Faust ballte sich zitternd, seine Zähne knirschten leise, als er sie fest aufeinander Biss. Alles nur, um diesen erneut aufwallenden Zorn wieder zurückzudrängen.

Ganz ruhig! ermahnte er sich selber. Nicht ausrasten. Die bekommen ihre Strafe noch. Dafür werde ich noch sorgen …

Der junge Mann schluckte schwer, doch es brachte ihn nicht so sehr zur Ruhe, wie er es sich gewünscht hätte. Also schloss er für einen Moment die Augen, um dem aufwallenden Zorn in sich keinen sichtbaren Grund zu geben, aus ihm herauszubrechen Er schnaufte angestrengt, öffnete seine vor Wut getrübten Augen. Der Konohanin brauchte einen weiteren Moment, bevor er sich auf die verängstigte Frau konzentrieren konnte.
 

Er nahm einen tiefen Luftzug und sah fixierend die Medical Nin an. „Sakura …“ flüsterte er und hoffte das sie nach allem, trotzdem seine Stimme wieder erkannte. Doch sie schien in ihrer Angst gefangen, da sie wieder nur wimmerte und doch tatsächlich anfing zu heulen.

Verdammt, wenn er etwas nicht konnte, dann war es Mädchen und Frauen heulen sehen. Sakura sollte nicht heulen.
 

„Sakura“ raunte er leise. „Ich bin es, Naruto!“ sagte er. Doch wieder nur wimmern. Zumindest im ersten Moment. Dann merkte er, wie sie zwar nicht weniger zitterte, aber dafür merklich weniger wimmerte.

Ein Hoffnungsschimmer. Trotz allem was sie gesehen haben musste, schien sie ihn nicht vergessen zu haben.

Freude stieg in ihm auf, gleich hinter einer unsagbaren Erleichterung. „Es wird alles gut! Ich hole dich hier raus!“ hastete er ihr leise zu und rollte sie sanft auf den Rücken, damit er sie besser hochheben konnte.
 

Sie stöhnte gequält, doch es hörte sich nicht mehr nach Angst an. Sie schien zu wissen, das sich ihre Situation jetzt ändern würde. Unkontrolliert folgte der Kopf dem drehenden Körper.

Noch einmal erschrak Naruto. Er hatte ihren Zustand als schlecht eingeschätzt. Als unwürdig. Aber niemals so schlimm, das man ihr schon ansah, das sie schon lange nicht mehr wollte.

Sakura hatte aufgegeben.
 

Es hatte wirklich nichts anderes geben können, was ihn mehr getroffen hätte. Wirklich alles hätte passieren können, aber diesen leeren Ausdruck, diese Hoffnungslosigkeit und diese Angst in sonst so Aufrichtigen Augen zu sehen, war unglaublich hart.

Aber am aller schlimmsten war, das er gar kein Leben mehr in den grünen Iris sah. Es war, als wäre sie nur noch eine Hülle, gefüllt mit so unglaublich vielen negativen Gefühlen.
 

Er verzog missmutig sein Gesicht und es fiel im schwer, den Klos in seinem Hals runter zu schlucken. Vorsichtig hob er ihren Oberkörper an und legte einen Arm um ihre Schultern, bettete ihren Kopf an seine Schulter, damit er etwas halt fand. „Sakura …“ fing er wieder an, obwohl er nicht wusste was er sagen sollte. „Sakura …“ wiederholte er wieder nur und besah sich die traurige Gestalt seiner besten Freundin.

„Was haben sie dir angetan?“ fragte er, doch es war nicht ganz sicher, ob er diese Frage an die rosa haarige stellte. Er nahm sie in die Arme und drückte sie an sich, nur damit er selbst wenigstens ein bisschen die Fassung behalten konnte.

Er schüttelte langsam mit dem Kopf und wusste in dem Moment gar nicht, ob er nun wütend, aufgewühlt oder tief traurig sein sollte. „Verdammt, wo ist Sasuke? Warum hat dieser Mistkerl dir nicht geholfen?“

Um sich selber zu beruhigen wiegte er leicht hin und her.
 

Stoppte, als Sakura ganz leise seinen Namen flüsterte.

Es war mehr ein kratzen, aber Naruto war so aufgewühlt das er es ganz genau verstanden hatte. „Naruto …“ hatte sie gehaucht und er hatte gemerkt, wie das Zittern langsam abebbte.

Ein Wunder! Das Schicksal hatte also endlich so viel Mitleid mit Sakura, das es ihr etwas Sicherheit schenkte.
 

Noch ein mal ein leises „Naruto …“ und das Entspannen ihres Körpers. Sakura war dankbar. Auch wenn ihr die Kraft fehlte, dies auszudrücken, aber eine unglaubliche Freude durchströmte die junge Medical Nin.

Naruto war hier. Er hatte sie tröstend in den Arm genommen und sie wusste, jetzt würde sich alles ändern.

Ein schwaches zucken ihrer Mundwinkel, so klein, das Naruto es gar nicht mit bekam, huschte über ihre Lippen.
 

Wenn es eine höhere Macht gab, dann dankte selbst Naruto eben dieser, obwohl er nie an so etwas geglaubt hatte. „Alles wird gut“ sagte er und konnte kaum fassen, das sie ihn wieder erkannte und das sie so viel Vertrauen in ihn hatte, das alleine seine Stimme reichte um ihr etwas Ruhe zu geben. Vielleicht auch etwas Hoffnung, wenn es auch nicht gleich zum Feuer Konohas reichte. Es war ein Funke und dieser musste nun geschützt und geschürt werden. Dieser kleine Funke musste wieder wachsen und Sakura wieder zu dem machen, was sie mal war.
 

Sie brauchte lange. Zu lange für Narutos Geschmack. Denn er traute dem ganzen nicht. Es konnte nicht sein, das sie so lange unbewacht bliebt. Er schätzte das wohl in ein paar wenigen Minuten wieder ein paar als Wachposten abgestellten Söldner nach dem Rechten sehen würden.

Bis dahin musste er sie zumindest wieder halbwegs soweit haben, das er sie tragen konnte, ohne das sie daran zerbrach.

Dazu musste sie wieder in den Besitz ihrer geistigen Fähigkeiten kommen. Der Held Konohas schlussfolgerte daraus, das sie dazu reden musste. Denn bevor sie sprach, würde sie über das Nachdenken müssen, was sie sagen würde.
 

Sofort fiel ihm nichts ein. Das - mit dem Wissen im Nacken, das er nicht mehr viel Zeit hatte, bis die nächste Patrouille vorbeikam, setzten ihn unheimlich unter Druck. Also sagte er das erste was ihm einfiel. „Ino hat einen Sohn bekommen!“
 

Es war anscheinend genau die Information gewesen, die wahrscheinlich noch die größte Reaktion Sakuras hervorrief. Ihre Augenlider flatterten und es schien so als ob sie sich heben wollten, doch aus fehlender Kraft nicht wirklich konnten. Auch der Kopf der Medic Nin reagierte. Er drehte sich immer wieder zu ihm, obwohl auch ihm die Kraft zu fehlen schien, das Eigengewicht zu halten.
 

Verdammt. Bei allem - warum mussten auch gerade solche Sachen sein, die Sakura hellhörig werden ließen? Er hatte ja gewusst, das Sakura sehr gerne tratschte. Doch er hatte nicht gedacht, das es genau diese Informationen waren, die sie wieder aus der dunklen Welt aus Selbstmitleid holten. Egal, wenn sie ihren Zweck erfüllten, war ihm alles recht. „Sie und Shikamaru haben ihn ‚Shikaro‘ genannt“ erzählte er weiter und sah sich noch einmal prüfend um.
 

Der Biju blickte wieder runter auf die Medical. Er hatte es ganz genau gesehen! Sakuras Mundwinkel hatten nach oben gezuckt! „Ein prächtiger Bursche. Man sieht es Shikamaru nicht an, aber er ist unheimlich stolz!“

Wieder zuckten die Mundwinkel und diesmal schaffte es Sakura sogar, sie für einen kurzen Moment auch dort zu halten.
 

Wieder plapperte der junge Mann einfach weiter. „Und ich habe Hinata geküsst!“

Gut. Es war nicht das beste, in irgendeiner Weise befand er es auch als etwas, was er eigentlich hatte niemanden erzählen wollen. Vorerst.

Vielleicht sollte er dann auch alles, was über diesen Kuss hinaus gegangen war, lieber nicht erwähnen.

Wie er daraufhin allerdings beobachten konnte, war es der Punkt, der Sakura etwas stabilisierte. Zumindest konnte sie auf einmal den Kopf zu ihm gedreht halten und auch ihre Augen flatterten nicht mehr. Sie öffneten sich sogar etwas, so das Naruto etwas mehr von der so befremdlich matten, grünen Farbe der Iris erkennen konnte.

Naruto fürchtete, das dies mit das Hauptthema war, das Sakura und Ino ausführlich ‚analysieren‘ würden, wenn sie das nächste mal aufeinander trafen.
 

Ihre Lippen bebten, erst sah es der Krieger nicht, doch als er es erkannte, wurde ihm klar, das sie etwas sagen wollte. Sie brauchte einige Ansätze, doch irgendwann war ihre Stimme wieder etwas kräftiger, so das sie leise etwas hervorbringen konnte. „… hast du’s endlich kapiert?“ hauchte sie mit einem leicht schelmischen grinsen.
 

Er verstand es nicht.

Was sollte er denn kapiert haben?
 

Sakura blieb stumm. Mit ihrem grinsen auf dem Mundwinkeln.

Sie war sicher noch verwirrt! Kein Wunder, sie hatte ja auch viel durchgemacht. Da durfte man wirres Zeug reden!

Er genoss diesen Moment. Gerade hatte er das Gefühl - nein, er war davon überzeugt, das wieder alles gut werden würde.
 

„Mensch Sakura … was hast du nur mit machen müssen?“ Er wusste nicht ob er nun Lachen sollte oder nicht. Also tat er erst mal gar nichts. Sakura schien diese Frage allerdings verstanden zu haben. Denn ihr Grinsen verschwand und eine Dicke Träne kullerte augenblicklich über ihre dreckige Wange. „Zu viel …“ schluchzte sie leise und schlug einmal mit ihren Lidern.

Genau so schnell verflog auch das Hochgefühl in Narutos Bauchgegend. Wenn sie so ernst wurde, musste es schlimm gewesen sein.
 

Der Gedanke daran, das sie nun in wenigen Augenblicken all das erzählen würde, was sie erlebt hatte, kam ihr im ersten Moment vor wie ein unendlich großer Berg, der nicht zu erklimmen war. Sie wusste erst auch nicht, wo sie anfangen sollte. Aber die Vorstellung sich alles wirklich von der Seele zu reden, war umso befreiender.

Also fing sie an der Stelle an, die der Ursprung für ihre persönliche Hölle gewesen war.
 

Sie nahm einen tiefen Atemzug. „Es waren diese Söldner, die Konoha angegriffen und zerstört hatten.“ Es tat weh, das nochmal zu wiederholen, sich ein weiteres mal in Erinnerung zu rufen. Doch sie merkte daran, das Naruto sie kurz an sich drückte, das dies ihm mindestens genauso weh tat wie ihr.
 

Eine weitere Träne rann über ihre Wange, mit der sie all die beweinte, die so Chancenlos in diesem sinnlosen Krieg gefallen waren. „Ich weiß nicht wie er es geschafft hatte, aber ich glaube über den Anblick des zerstörten Konoha hast du die Kontrolle über den Kyubi verloren“ wieder zuckten seine Finger und bohrten sich in ihren Oberarm.

Verdammt. Das war der Grund gewesen, warum er im Krankenhaus Sunas aufgewacht war…

Sie schluchzte wieder und lenkte die Aufmerksamkeit des Mannes wieder auf sich. „Im Prinzip hatte es etwas Gutes, denn er hatte diesem Heer hier erhebliche Schäden zugefügt!“ sie hustete schwach. „Jiraiya Sama konnte …“ wieder hustete sie. „… konnte das Siegel wieder erneuern“, sagte sie, „…er hat Hinata und mir etwas Zeit verschafft, er hat die Söldner in Schach gehalten damit wir - dich aus der Gefahrenzone bringen konnten!“
 

Sie stoppte kurz um sich etwas auszuruhen. „Ich hatte allerdings schon viel Chakra und Kraft verbraucht um dich notdürftig zu heilen, also habe ich Hinata gezwungen ohne mit weiter zu gehen.“

Sie schlug ihre Augen auf und sah ihn schwach an. Anscheinend half ihr das Reden wirklich etwas. Dadurch das sie sich konzentrieren musste, schien sie auch die Kontrolle über ihr Bewusstsein wieder zu erlangen.
 

Kurz zog sie ihre Brauen zusammen und es sah so aus als ob sie ein weiteren, kurzen Hustenanfall mühevoll unterdrückte. Als sie sich wieder beruhigt hatte, sprach sie weiter. „Sobald sie verschwunden war, wurde ich umzingelt. Ich schätze es waren ein paar der Söldner, die hier das höchste Ansehen genießen. Warum weiß ich bis heute nicht, aber es war Sasuke, der mich gerettet hatte.“ Sie stoppte kurz. Wahrscheinlich um sich wieder etwas auszuruhen.
 

Für Naruto war es eine Gelegenheit über das nachzudenken, was er gerade gehört hatte. Es hatte einen sehr schmerzhaften Stich in seiner Brust gegeben, als er gehört hatte, das es wieder der Kyubi gewesen war, der das Ruder übernommen hatte. Und das er es wieder nicht geschafft hatte, den Biju zu kontrollieren.

Egal wie sehr er sich anstrengte die Kraft des Kuramas nicht zu nutzen, anscheinend gab es selbst in ihm dunkle Gefühle und Seiten, von denen er keine Ahnung hatte. Und die mit ihm machen konnten, was sie wollten. Dann wann sie es wollten.

Ein Fakt, der Naruto unheimlich fertig machte.
 

„Genau so wenig weiß ich, warum er das Risiko auf sich genommen hatte und mich mitgenommen hatte. Ich war kein Teil seines Teams. Aber er ließ mich auch nicht gehen.“ Naruto erwachte aus seinen finsteren Gedanken. „Die ganze Zeit über, war ich bei ihm. Ich war dabei, als er seinen Bruder getötet hatte und habe ihn auch eine Weile danach begleiten müssen. Wir sind kreuz und quer umher gereist. Ich glaube noch nicht einmal der Rest seines Teams hat verstanden warum. Es hatte keine Linie …“
 

Das passte nicht.

Nichts was Sasuke Uchiha machte, war nicht überlegt oder hatte keinen triftigen Grund, warum er es so machte, wie er es machte. Und für Naruto machte das so den Eindruck, als wollte Sasuke nicht, das man ihm auf die Schliche kam.

Nein.

Das war es auch nicht.

Warum schlug er Haken, nach dem er sein aller größtes Ziel erreicht hatte?

Lief er vor etwas weg?

Leicht schüttelte er mit dem Kopf.

Sasuke rannte nicht weg.

Für einen Moment herrschte völlige Unklarheit in Narutos Kopf.
 

Er rannte nicht weg.

Er hatte versucht, etwas zu verstecken.

Stahlblaue Augen richteten geweitet auf das ermattete Gesicht der Kraftlosen Frau in seinen Armen.

Das war es auch nicht.

Eine Aufregung durchfuhr ihn. Es kribbelte in seinem ganzen Körper, denn ihm war klar, das er dem Grund für Sasukes untypisches Verhalten sehr nahe war.
 

Sasuke versuchte …

Ein zucken huschte über seine Mundwinkel. Er wusste warum Sasuke so wild umher gereist war. Der Blonde grinste, noch bevor er verstanden hatte, warum sein miesepetriger Freund das getan hatte.
 

Sasuke Uchiha hatte versucht Sakuras Spuren zu verwischen. Oder zumindest so sehr zu verteilen, das er Feind - was auch immer er von Sakura wollte - nicht mehr wusste, welcher Spur er nun folgen musste um Sakura wieder in die Finger zu bekommen.
 

Er hatte keine Bindung mehr zu Konoha, also hatte er eigentlich nichts mit der ganzen Sache zu tun.

Aber anscheinend hatte er immer noch ein paar einzelne Verbindungen zu seiner Vergangenheit. Ob er wollte oder nicht.
 

Mit einem leicht abwesenden, aber positiv erstaunten Kopfschütteln, konnte er gar nicht glauben was sein Freund da eigentlich getan hatte.

Er hatte sie gerettet.

Nein. Er hatte all seine Ziele und Pläne aufs Glatteis gelegt, nur um Sakura zu beschützen.

Ob ihm das selber klar gewesen war?

Im Endeffekt - und diese Fragen drängten sich gerade zu in den Vordergrund seiner Gedanken - stand nur noch offen, warum er sie gerettet hatte. Warum er sie beschützt hatte...

Er blinzelte. Wenn sie nicht wusste, warum er das getan hatte, konnte das nur deswegen sein, weil sie nie darüber nachgedacht hatte und weil er es ihr nie gesagt hatte.

Der Blonde musste weiterhin etwas abwesend leicht belustigt schnauben.

Hatte er es ihr nicht gesagt, weil er es für nicht wichtig genug hielt?

Oder hatte er es ihr nicht gesagt, weil er dann zwischen den Zeilen hätte Zugeben müssen, das sie einer der Menschen war, die er nicht leiden, geschweige denn Tot sehen wollte? Das sie eine der wenigen war, zu der er noch eine Verbindung hatte, die er einfach nicht zerschneiden konnte. Egal wie sehr er sich auch anstrengte.
 

„Wo ist er jetzt?“ fragte er und erhob den Kopf nur um sich suchend umzusehen. Auch wenn er nicht glaubte, das Sasuke hier war.

Warum war er nicht hier?

Das Grinsen verschwand aus seinem Gesicht.
 

Die Medical seufzte zitternd. Es war ein seufzen das sagte, das sie eigentlich nicht an ihn denken wollte. Geschweige denn über ihn sprechen.

Trotzdessen rang sie sich zu einer Antwort durch. Sie verzog leidend ihr Gesicht, bevor sie leicht mit dem Kopf schüttelte. „ Ich weiß es nicht...“
 

Es musste einen Grund dafür geben, das die beiden getrennt waren. Sasuke hätte sie niemals mit sich herumgeschleppt nur um sie aus einer Laune heraus wieder ihrem Schicksal zu überlassen. Irgendetwas musste vorgefallen sein. Irgendwas, was einen tiefen Schnitt in die ‚Beziehung‘ gebracht haben musste.

Ich weiß es nicht...

Wiederholte er in Gedanken.
 

Er zog misstrauisch die Brauen zusammen und zählte die Fakten zusammen.

Sasuke hatte Sakura gerettet.

Er hatte sie wochenlang mit sich herumgeschleppt und dabei seine eigene Ziele außer Acht gelassen. Verdammt - er hatte sie für eine Weile als oberste Priorität eingestuft!

Dann fand er sie hier ohne ihn.

Wie kam sie hier hin und wo war er?
 

Ein Gedanke schoss in seinen Kopf. „Was war passiert?“ fragte er, direkt schloss er seine zweite Frage an, die sich in seinem Gehirn gebildet hatte, während er die erste Frage gefragt hatte. Er ahnte was passiert war. Es konnte gar nicht anders sein. Wenn sich Sasuke so viel Mühe gegeben hatte, dann...

„Habt ihr euch gestritten?“

Das sie sofort anfing zu heulen, bestätigte seinen Verdacht. Gequält, und weil sie ihm anscheinend nicht in die Augen sehen konnte, drehte sie den Kopf zu seinem Bauch und verbarg ihr Gesicht in seinem Oberteil.
 

Sie hatten sich gestritten. Nur warum?

Wieder zog er grübelnd die Brauen zusammen.

Sakura war sehr intelligent Immerhin war sie im gesamten - ehemaligen - Team 7 die mit dem größten Intelligenz Quotient. Aber auch er war nicht umhin gekommen zu beobachten, das seine beste Freundin in den Jahren eine gewisse Abneigung gegen ihn aufgebaut hatte. Obwohl 'Abneigung' ganz deutlich das falsche Wort war. Es war nicht so das sie ihn hasste, in ihrem tiefsten inneren, so wusste Naruto, sehnte sie sich immer noch nach ihm wie sie es schon getan hatte, als sie ein Kind gewesen war. Der Unterschied zu heute war, das sie nicht glaubte, das er jemals noch einmal zurück kommen würde.

Das er zu ihr zurück kommen würde.

Vielleicht hatte sie sich - damit es nicht mehr weh tat - einen Schutzwall um sich herum aufgebaut, was ihn anging. Vermutlich wollte sie ihn ‚nicht mögen‘ oder gar hassen, damit es nicht mehr so weh tat, wenn sie über ihn und das was hätte sein können, wenn alles anders gekommen wäre nach gegrübelt hatte.
 

Er empfand Mitleid für sie. Der junge Mann drückte es aus, in dem er ihr sanft und beruhigend über den Kopf fuhr. Bis wieder alles aus ihr heraus brach. Anscheinend war es das, was ihr die größten Probleme bereitet hatte und das, worüber sie in letzter Zeit, wohl immer wieder nachgedacht hatte.
 

Sie heulte laut auf, presste ihr Gesicht weiter in seinen Mantel und klammerte ihre zitternden Finger in den leise raschelnden Stoff. „Ich wollte nie mit ihm gehen!“ schluchzte sie erbärmlich in den hellen Stoff des Mantels. „Niemals wollte ich ihn auf seiner Reise begleiten! Aber er hat mich dazu gezwungen!“ zerknirscht, japste sie nach Luft.
 

Der Unterschied war, das er ihr nur nie gesagt hatte, warum sie zeitweise das gleiche Leben führen musste wie er. „Schhhh...“ sprach er leise und legte ihr beruhigend die Hand auf den Kopf. „Warum seit ihr jetzt nicht mehr zusammen?“ er versuchte es sachlich. Vielleicht würde sich Sakura so wieder beruhigen. Tatsächlich, nach einigen Schluchzen merkte er wie sie sich etwas beruhigte. Schließlich musste sie sich kurz sammeln um die richtigen Worte zu finden.
 

Sie rollte ihren Kopf wieder nach oben, so das sie ihn mit nachdenklichen Augen ansehen konnte. „Ich habe ein Kraut gefunden, das ihn betäubte wie auch sein Chakra für ein paar Stunden ausgeschaltet hatte und somit auch sein Sharingan. So war ich in der Lage zu fliehen“ erzählte sie knapp.
 

Und Naruto war beeindruckt. Schlitzohr. So etwas wäre ihm nicht eingefallen. Er hätte sich den Weg frei geprügelt. Auch wenn man bedenken musste, das sie sich mit diesem Kräuter Zeug auskannte - er nicht.

Sein Grinsen zeigte das er mächtig Stolz auf sie war. Sie hatte einen Weg gefunden zu entkommen, ohne das sie die Fäuste heben musste und Chakra verbrauchen musste.

„Verdammt Sakura! Du Teufelsweib!“ sagte er. „Wenn ich dein Hirn hätte, würde ich weitaus weniger oft im Krankenhaus landen!“ gestand der blonde Mann. Es brachte Sakura zum Lachen. Auch wenn es nur ein kratzendes Geräusch aus ihrer wohl heiseren Kehle war, er identifizierte es als einen schwachen Ausdruck ihrer Freude. „Aber dann wäre ich beinahe Arbeitslos!“ erwiderte sie spitz. Nun lachte auch Naruto. „Hey!“ entgegnete er hörbar gespielt beleidigt. Es tat gut Sakura zu wissen, das sie selbst in so einer Situation ihren Humor nicht verloren hatte.

Bevor er wieder ernst wurde. Er musste wissen wo Sasuke war. Also wiederholte er seine Frage. „Warum ist er jetzt nicht hier?“
 

Auch Sakuras schwaches Lächeln verschwand von ihren Lippen. An dem kurzen Zittern dieser erkannte er, das sie es sich wohl wieder überlegte, zu weinen. Als sie sich jedoch auf die Unterlippe biss, wusste er, das sie mit ihrem inneren, gerade wohl sehr bockigen Schweinehund kämpfte, der nicht über Sasuke reden wollte. Und obendrein noch unglaublich sauer auf ihn war.

Es dauerte einen Moment, in dem sie auch erst einmal ihren Frust runter Schlucken musste, bevor sie antwortete. Oder antworten konnte.

Sie wusste das sie nun vernünftig sein musste. Da musste sie ihre privaten Gefühle hinten an stellen. „Er ist mir nachgejagt“ erzählte sie.
 

Gut, anderes hätte Naruto auch überrascht. Sasuke nahm nicht so viel Risiken auf sich, nur um dann all die Arbeit, die er in etwas gesteckt hatte, entwichen zu lassen. „Das Problem war nicht, das er mich wieder eingeholt hatte. Er hatte mich eingeholt, hoch zornig. Sondern sein blockiertes Chakra war das Problem. Es war ein Fehler gewesen. Im Nachhinein weiß ich das auch. Aber wer hätte denn wissen können das...“ sie brach ab. Für einen Moment konnte sie nicht weitersprechen.

War da etwa noch mehr?
 

Wenn sie das sagte, fragte er sich wovor oder eher noch vor wem er versucht hatte, ihre Spuren zu verwischen. „Das Ding ist, das es in diesem Heer auch einen Krieger gibt, der wohl ein sehr seltenes Jutsu drauf hat“ sie zögerte und man sah ihr an, das sie nicht wusste wie sie es eigentlich ausdrücken sollte. „Ich weiß nicht ob es sein Kekkei Genkei ist. Jedenfalls habe ich noch nie davon gehört!“ Wieder zögerte sie. „Er kann Pflanzen kontrollieren, aber Mokuton ist es nicht.“
 

Verwundert zog Naruto wieder seine Brauen zusammen. Was sollte es sonst sein, außer Mokuton, wenn man damit Sträucher und Pflanzen kontrollieren konnte? „Es ist mir gänzlich unbekannt. Selbst Tsunade Sama ...“ an dieser Stelle ging ein sehr schmerzhaftes zucken durch ihr Gesicht, das in Naruto nicht weniger die gleiche Reaktion auslöste. Er wusste warum Sakura gerade wieder mit ihren Tränen kämpfte. „... hat das nie erwähnt“ endete sie für einen Augenblick und schwelgte wohl in Erinnerungen an ihre Meisterin.
 

„Ich kann mich noch daran erinnern, das er mir irgendwas ins Gesicht gepustet hatte, als er mich mit seinen Männern umringt hatte und bevor Sasuke mich gerettet hatte. Genau das muss Sasuke gesehen haben.“ Sie unterbrach selbst die drückende Stille die aufgekommen war. Wahrscheinlich, weil sie sie selber nicht mehr ertragen hatte. Oder nicht mehr an Granny - Tsunade denken wollte.

„Es muss etwas sein, das sich nicht so schnell wieder abwaschen lässt. So jedenfalls hat er mich bis jetzt immer wieder gefunden. Und versucht mich...“ die junge Frau verstummte urplötzlich.
 

Naruto hatte das Gefühl, das auch sie nun so langsam einen Verdacht bekam warum Sasuke sie kreuz und quer mit sich geschleppt hatte. An dem weiten ihrer Augen und daran, das sie sich wieder mit der salzigen Flüssigkeit füllten, erkannte Naruto, das es ihr irgendetwas Leid tat. Und auch daran, das sie ein kaum hörbares „Was hab ich getan...?“ vor sich her murmelte.

Sie stürzte in einen tiefen Abgrund. Aber Naruto war der Meinung, das sie sich keine Schuld zuzuweisen hatte. Sasuke hätte ja auch schließlich den Mund auf machen können und ihr alles erklären können.

Trottel.

Alles wäre ganz anders, wenn er nicht immer ‚Mr. Geheimnisvoll‘ sein wollte.
 

Er lächelte sie an. „Nicht Sakura. Er hätte einfach mit dir Reden sollen. Es ist nicht deine Schuld!“ versuchte er sie aufzumuntern. Sie kniff ihre Augen zusammen und sah ihn mit Tränen verschwommenen Augen an. „Aber dieses Kraut. Meinetwegen konnte er für ein paar Stunden sein Kekkei Genkei nicht nutzen. Er ist mir nachgejagt, es gibt einen Grund dafür, warum ich nun wieder in diesem verdammten Käfig hocke und er nicht mehr!“ heulte ihre Tränen erstickte Stimme.
 

Der Mann musste das erst einmal analysieren. Das einzige, was er raus brachte war ein „Nicht mehr?“

Er wiederholte diesen Teil des Satzes. „Soll das heißen er war mit dir zusammen eingesperrt?“

Die rosa haarige stockte kurz verhalten bevor sie nickte.

Warum wurde sie gerade eigentlich gerade rot?
 

„Ok“ sagte Naruto und sah sie nun mit zusammen gekniffenen Augen an. „Damit ich das alles richtig verstehe - du hast ihn kurzzeitig betäubt und konntest deswegen abhauen. Er ist dir nach - allerdings ohne die Möglichkeit sein Sharingan nutzen zu können. Deswegen - vermute ich - wird es irgendeiner geschafft haben ihn bewusstlos zu schlagen. Daraufhin hat man euch eingesperrt?“ hakte er nach. Nach kurzen verharren und klimpern mit ihren Augen, das zur Folge hatte, das die Tränen endlich über ihre Schläfen in ihr Haar kullerten, nickte sie leicht.
 

Eine weitere Frage drängte sich wieder in sein Gehirn. „Zusammen?“ fragte er.

Sie gab ihm nicht sofort Antwort. Doch der rötliche Schimmer über ihre Wangen, der von der einen auf die andere Sekunde in ihrem ganzen Gesicht verteilte und das kaum erkennbare Nicken seiner besten Freundin, brachte ihn wieder zum Grübeln.
 

Man hatte beide in eine Zelle gesteckt.

Beide waren wohl zu diesem Zeitpunkt sehr angespannt gewesen.

Sakura war gerade rot.

Und außerdem hatte er sie vorhin kotzen sehen.
 

Es dauerte einen mittleren Moment. Bis die Analyse all jener Fakten, die er gerade in Gedanken aufgezählt hatte, eigentlich nur noch ein mögliches Szenario am aller wahrscheinlichsten machten.

Nun war es Naruto der einen leichten Rot Schimmer über die Wangen bekam.

Im Gegenteil zu Sakura konnte er sich allerdings nur darüber freuen...

Er grinste sie an, was zu Folge hatte, das sich die Frau in seinen Armen klein machte. Die Medical Nin zog die Schultern hoch bis unter die Ohren und drehte offenbar leicht beschämt den Kopf von ihm weg.
 

So... sie schämte sich also deswegen? Aber warum? Da war doch nichts dabei, weswegen sie sich schämen müsste! Er hatte doch schließlich auch mit Hinata im Prinzip dasselbe...

All den düsteren Umständen zum Trotz. Für Naruto war dieses ‚Ereignis‘ in vielerlei Hinsicht Grund zur Freude. Und viel mehr noch daran zu glauben, das dieses Heer keine Chance mehr hatte. Wenn eine neue Generation heranwuchs, hieß das immer, das ein Land immer wieder neue Möglichkeiten bekam.

Außerdem trauerte Sasuke nichts anderem so viel hinterher wie seiner Familie. Der Fuchskrieger grinste ganz aufgeregt. Er war sich sicher, würde Sasuke Uchiha hören, das man seiner Eigenen Familie schadete, würde er sicher seinemberühmt berüchtigten Nuke - Nin Ruf alle Ehre machen und zeigen, was man drauf hatte wenn man das Sharingan besaß. Und dann auch noch ziemlich wütend war.
 

Und wenn Sasuke und Sakura ein Kind bekamen, dann hätte dieses sicher die unbeschreiblichen Fähigkeiten seiner Eltern! Ein legendäres Kekkei Genkei was alleine schon mit der Begabung zur unglaublich guten Chakra Kontrolle wohl kaum zu schlagen war. Wenn man dann noch das Können eines Medical Nins hinzurechnete...
 

Die Erkenntnis traf ihn sehr wie einen Schlag auf den Hinterkopf. Plötzlich wich alle Farbe aus seinem Gesicht. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen und seine Miene drückte komplette Bestürzung aus. Noch viel schlimmer als die Tatsache, das die Größe des gegnerischen Heeres nicht einzuschätzen war, war das, was ihm gerade in den Sinn kam.
 

Abwesend starrte der Krieger durch seine Freundin hindurch. „Sakura...“ seine Stimme bebte leise. „Warum ist er nicht mehr hier?“ seine Stimme kratzte ganz fürchterlich während es ihm so unheimlich schwer fiel zu sprechen. Verdammt - er wusste das er diese Frage nun schon zum dritten mal gestellt hatte. Aber bis auf die Bestätigung, das er weg war und das sie sich gestritten hatten, hatte sie ihm nicht gesagt warum er denn nun wirklich nicht mehr da war.

Ihre Lippen zuckten, doch sie fand keine Worte. „Ist er tot?“

Nein. Das konnte er sich nicht vorstellen. Sasuke Uchiha war nicht so leicht zu töten.
 

Ihr Kopf drehte sich leicht hin und her. „Nein.“ sagte sie leise. Es beruhigte Naruto nicht. Es bestätigte nur das, was er eh nie geglaubt hatte. „Hat man euch getrennt?“ war darauf die nächste Frage. Und dieses mal hoffte er inständig, das sie nicken würde. Ein erneutes Kopfschütteln würde diese missliche Lage nicht unbedingt leichter machen.

Doch sie schüttelte mit dem Kopf.

„Ihr habt euch also gestritten...“ er wiederholte es, weil er irgendeinen Anhaltspunkt brauchte, an dem er anfangen konnte zu denken.

Und auch dieses mal konnte Sakura nichts anderes machen, als beschämt ihren Kopf von ihm weg zu drehen. Sie konnte seinen Blick nicht ertragen, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob er sie gerade vorwurfsvoll oder aufmunternd ansah. Also sah sie lieber weg.
 

„Ich... ich...“ fieberhaft suchte sie nach einem Argument, das einen Streit rechtfertigen würde. Doch jetzt fiel es ihr bei weitem nicht mehr so leicht, als noch vor wenigen Augenblicken, als sie noch nicht gewusst hatte, warum Sasuke sie eigentlich mit sich genommen hatte.
 

Ein tiefer Atemzug Narutos. „Sasuke hat dich nicht umsonst so oft beschützt. Er hat dich nicht umsonst aus den Händen dieser Spinner geholt.“ Naruto sah sie an und beobachtete wie sie langsam ihren Kopf zu ihm drehte. Und ihn ungläubig ansah. „Auch wenn er sich das wahrscheinlich gar nicht eingestehen will, weil es bedeuten würde, das er dein Können anerkennt... Sakura er weiß was du kannst und schätzt es auch. Glaub mir.“ Doch Sakura war immer noch nicht überzeugt. „Im Gegensatz zu mir ist Sasuke kein sonderlich impulsiver Mensch. Im Gegensatz zu mir ist er sehr überlegt. Aber ich schätze er war deutlich angepisst, als du ihn alleine mit diesem Kraut ausgeknockt hattest?“ Ein nicken von Sakura.
 

Naruto wusste nicht ob er nun wieder schelmisch mit seinen Mundwinkeln zucken sollte. Aber aufgrund der ernsten Lage, ließ er es bleiben. „Wie viele Menschen kennst du, die es geschafft haben, Sasuke Uchiha dazu zu bringen vor Wut fast zu expodieren?“ Nun starrte Sakura ihn an. Den einzigen den Sie kannte, der das geschafft hatte, war Naruto. Und anscheinend hatte sie es auch geschafft. „Verstehst du? Wenn er dir trotz seiner Wut nach gerannt ist, muss das sehr viel Bedeuten. Dann heißt das nichts anderes, als das er dich schätzt. Und ganz abgesehen davon, finde ich seine beschützer Aktionen dir gegenüber in letzter Zeit sehr deutlich...“ deutete er an.

Doch Sakura verstand nicht. Ihr Unterbewusstsein erahnte was er meinen könnte, doch traute sich wahrscheinlich nicht, genau das ins das vollkommene Bewusstsein hinüber gleiten zu lassen.
 

Gut. Dann zwang Naruto es eben dazu. „Sakura!“ sagte er eindringlich. „Du weißt das er nie der Gesprächigste war. Aber vielleicht war es einfach seine Art dir zu zeigen, das du ihm was bedeutest und wie viel eigentlich. Ich bin sicher, sonst hätte er dich nie gerettet. Sonst wäre er dir auch nie gefolgt, als du geflohen warst“ er schnaubte in diesem Moment doch noch belustigt. „Möglicherweise mag er es nicht vor anderen sagen. Oder er drückt es einfach anders aus“ er stoppte kurz. „Als mit irgendwelchen Worten...“ deutete er erneut an.
 

Sakura hatte verstanden, was Naruto ihr damit eigentlich sagen wollte. Doch irgendwas in ihr weigerte sich es zu glauben.

Er hatte noch nie viel von ihr gehalten. Warum sollte er auf einmal damit angefangen haben? Nur weil sie ihn vor unglaublich starken und langen Schmerzen bewahrt hatte, als sie ihn nach dem Kampf mit seinem Bruder geheilt hatte?

Nein. Sasuke Uchiha war das, was er selbst immer von sich behauptete. Er war ein Rächer. Und das machte ihn einsam. Zu einem Einzelgänger. Er wollte keinen an seiner Seite haben. Besonders nicht so etwas ‚schwaches‘ wie sie.
 

Was auch immer ihn dazu getrieben hatte, sie so lange nach dem Tode Itachis bei sich zu behalten - das war der Punkt, der ihr einfach nicht einleuchten wollte - sie war ihm immer nur ein Klotz am Bein gewesen. Vielleicht war es, weil er dachte, das er ihr deswegen einen großen Gefallen schuldig war. Der Uchiha war sicher froh gewesen, sie los zu sein. Schließlich hatte er sie nicht mehr gesucht, nachdem sie ein letztes Mal nach ihrer Flucht aus dem kleinen Käfig vor ihm weg gerannt war.
 

Sie war sich sicher, das er sich nichts anderes gewünscht hatte, als das sie einfach verschwand. Als sie es getan hatte, hatte er sich jedem Anschein nach nicht mehr in der Pflicht gesehen, sie zu Schützen. Er hatte seine Schulden getilgt und ebenfalls verschwunden.
 

Verdammt!

Sie gab es ja zu, in den vielen Stunden. In den unzähligen Tagen, die sie in diesem Käfig alleine vor sich her vegetiert war, hatte sie sich manches mal gewünscht, er wäre gekommen um sie zu befreien. Doch er war nie vor ihrem Käfig erschienen.
 

Wieder kullerten Tränen über ihre Wangen.

Es war ihr unmöglich an Sasuke zu glauben. Er hatte sie schließlich auch aufgegeben.

Wenn sie ehrlich war, wollte sie noch nicht mal an ihn denken. Es tat einfach zu weh.

Sie wollte nicht.
 

Der junge Mann, der sie in den Armen hielt beobachtete ihr Mienenspiel und konnte aus ihrem Gesicht genau lesen was in ihr vor ging.

Er war bestürzt darüber.

Irgendwo war er sogar enttäuscht.

Dabei musste er einfach außer Acht lassen, was sie durchgemacht hatte. Wenn sie bei Sasuke gewesen war, war ihr nichts passiert.
 

Alleine aus dem Grund schon nicht, das er ihr ganz sicher nichts getan hätte und aus dem anderen, das er es nicht zugelassen hätte, das ihr ein anderer etwas angetan hätte. Naruto war sich sogar sicher, das er im Falle des Falles den Jenigen in der Luft zerfetzt hätte, der es auch nur gewagt hätte, ihr ein Haar zu krümmen!
 

Doch Sakura schien nicht nur von alten, rostigen Käfigstäben gefangen zu sein.

Er konnte sich vorstellen, was in ihr vorging. Das es nicht leicht war, aus diesem Gefängnis aus Frust und Zweifel verstand er auch. Aber nicht, das sie nicht mehr an ihre Freunde glaubte.

Oder schon gar nicht an sich selbst.

So wie sie gerade war, machte sie es ihm ungeheuer schwer. „Sakura“ begann er noch einmal. Dieses mal appellierte an all das Gute in ihr. Wenn sie so positiv auf ihn ansprach, war er davon überzeugt, das ihr Feuer nicht erloschen war. Da war immer noch ein Funke, den er versuchen würde zu schüren. Er musste es zum Brennen bekommen. „Du darfst nicht aufgeben! Du bist die stärkste Frau die ich kenne! Kämpfe für das, an das du glaubst!“ sagte er in brünstig.
 

Ihre Augen rollten wieder zu ihm und sahen ihn sehr Müde an. „An was soll ich noch glauben?“ fragte sie ihn ermattet. Bevor sie sich weiter in ihre Dunkelheit hereinreden konnte, redete Naruto weiter auf sie ein. „Glaube an dich!“ gab er ihr zur Antwort. Sie musste wieder an sich selber glauben, bevor sie an etwas anderes glauben konnte. Doch die Medical schnaubte ungläubig. „Ich kann nicht an mich glauben“ und es klangen so viele Selbstzweifel in ihrer Stimme mit. „Was bin ich schon, das ich das könnte? Ich bin keine Konohanin mehr!“
 

Entsetzen gesellte sich zu der Enttäuschung Narutos. „Warum sollst du keine Konohanin mehr sein?“ fragte er. Man hörte einen deutlichen zornigen Ton in seiner Stimme. Doch er schien so durchdringend, das er Sakura erst einmal einschüchterte. Aber auch dazu zwang selbst nach einer Antwort zu suchen, warum sie keine Konohanin mehr sein sollte.

Auf an hieb fiel ihr kein Argument ein.

Auch als sie merkte, das Naruto geduldig auf eine Erklärung wartete, fiel ihr nichts ein. Dennoch spürte sie, das er einen Grund erwartete. „Ich... Ich habe mein Stirnprotektor verloren...“ Es war das erste gewesen, was ihr eingefallen war. Und sofort bereute sie es.

Sie wusste, das es das schwächste ‚Argument‘ war, das ihr jemals eingefallen war. Und das es ihren besten Freund niemals überzeugen würde...
 

Zornig zog er seine Brauen zusammen und starrte seine beste Freundin nicht minder wütend an. Naruto ballte seine Fäuste und hätte diesem Groll, der durch ihre Antwort in ihm beinahe explodiert wäre, am liebsten Luft gemacht. Doch er zwang sich zur Ruhe und sog ein paar tiefe Atemzüge durch seine Nase ein und aus. „Verdammt Sakura! Es ist kein Stirnprotektor, der dich zu dem macht was du bist oder sein willst! Das entscheidest du mit deinem Herz und dem was du tust!“ er knurrte sie an. Doch anscheinend brauchte auch einmal Sakura genau das um wieder auf den Boden zu kommen.
 

Irgendeine Wirkung schien es auch zu haben. Denn Sakura hatte ihre Augen aufgerissen und starrte nun ihrerseits durch ihn hindurch. Anscheinend schienen es die richtigen Worte gewesen zu sein, die sie jetzt gebraucht hatte, damit sie aus diesem Sumpf raus kam. Der Blonde beließ es dabei. Sie musste sich da selber raus holen. So wäre bei einem nächsten mal die Gefahr viel kleiner, das sie noch einmal sich so gehen lassen würde.
 

Es war nicht der Stirnprotektor, der sie als das auszeichnete, was sie war. Oder sein wollte...

Für ein paar Momente hallte dieser Satz sehr präsent in ihrem Kopf herum. Anscheinend brauchte sie Zeit um diese Aussage analysieren zu können.

Es war nicht der Strinprotektor...

Er... hatte Recht.

In so etwas hatte er immer Recht.

Sie wusste das er Recht hatte. Sie hatte schließlich auch gewusst, das es kein Argument gewesen war. Es war eine Ausrede gewesen. Eine sehr schwache. Mehr nicht.

Hieß das denn auch, das sie immer noch Stolz sein konnte, wenn sie mit dem Gesicht in den Dreck gedrückt wurde. Und das ohne Protektor...?

Ein ziehen an ihrem ganzen Körper folgte. Es war ein angenehmes ziehen, das durch Erleichterung darüber in ihr aufkam, das sie immer noch die gleiche war, wie die jenige, bevor Konoha überrannt worden war.

In diesem Moment war es ihr auch wieder möglich, etwas Kraft aus diesen Gedanken zu schöpfen, genug Kraft, das sie sich etwas straffen konnte.
 

Naruto griff mit seiner anderen Hand unter ihre Knie und sah sie nun eindringlich an. „Ich bin extra wegen euch aufgebrochen. Ich habe dich gesucht und gefunden und nun werde ich auch noch Sasuke suchen. Und ich werde ihn finden!“ Er würde ihn finden! Der Jinchuuriki war sich dessen absolut sicher. Er erhob sich und hielt dabei seine Freundin auf den Armen. Ein kurzer Blick in ihr Gesicht, verriet ihm, das sie Sasuke nicht mehr sehen wollte. Wieder wallte etwas Zorn in ihm auf. „Sakura. Es bringt dir gar nichts davor weg zu rennen. Das ändert nichts! Du musst mit ihm darüber reden! Ihr beide müsst Reden!“ sprach der Blonde. Er verstand Sakuras Groll gegenüber Sasuke ein wenig, schließlich konnte er ganz und gar nicht sagen, das er mit der ganzen Sache nichts zu tun hatte. Ganz im Gegenteil! Da war nun etwas, worüber er die Verantwortung zu übernehmen hatte und es auch gefälligst auch machen würde! „Ihr seid erwachsen! Wenn ihr euch beide so anstellt und immer nur streitet, dann Treffen zwei Dickköpfe aufeinander und am Ende gibt es nur böses Blut!“
 

Trotz dessen machte Sakura keine Anstalten zur Einsicht. Sie schien zwar etwas gefasster, aber sah ihn weiterhin nicht an, sondern starrte mit bockiger Mimik auf ihre Knie

Verdammt! Sie wollte Sasuke nicht sehen und schon gar nicht mit ihm sprechen! Denn sie wusste, das es am Ende kein Böses Blut sondern nur bittere Tränen geben würde. Zumindest was sie betraf.

Sasuke würde das sicher nicht kümmern. Er hatte ja nur seine verdammte Rachepläne im Kopf, die ihm bis jetzt - und damit meinte sie über Itachis Tod hinaus - jeden Anschein nach nicht das gebracht hatten, was er sich erhofft hatte.

Sollte er doch in Racheplänen ertrinken!
 

Der blonde Krieger hätte nie gedacht, das der Tag kommen würde, an dem Sakura einmal die unvernünftigere von beiden war.

Und das im Angesicht dessen, was in ihr heran wuchs.
 

Sprachlos schüttelte er enttäuscht mit dem Kopf. Sie wusste dass das, was sie tat, nicht richtig war. Sonst könne sie ihm wenigstens in die Augen sehen. „Ich will das du weißt, das du dich gerade wie ein Kleinkind benimmst!“ sagte er und sprach mit all der Enttäuschung, die er empfand. „Und nicht wie die Sakura, die ich kenne und so unendlich gerne habe.“ Wieder machte er eine kleine Pause. Wenn sie ein schlechtes Gewissen hatte - und er war sich sicher, das sie es hatte - würde dies so die Möglichkeit haben sich so weit zu entwickeln, das sie doch irgendwie zur Vernunft kommen würde. „Ich weiß nicht was du zwischenzeitlich durchgemacht hast, oder was du gerade durchmachst. Aber es rechtfertigt nicht deine Unvernunft Ich bin sehr enttäuscht von dir, Sakura." Bestätigend schüttelte er noch einmal mit dem Kopf. „Dabei geht es hier nicht mehr nur um Sasuke oder nur um dich. Oder das du dich ungerecht behandelt fühlst!“ er sah sie ernst an. „Jetzt geht es um euer Kind, Sakura!“

Er sah wie sie erneut die Augen aufriss und ihn ungläubig ansah. Der junge Mann schnaubte und sah dann seinerseits weg, bevor er sich in Bewegung setzte.
 

Naruto schüttelte leicht mit dem Kopf. „Ist dir noch nie in den Sinn gekommen, das diese Söldner euer Kind als Waffe benutzen werden? Denk mal darüber nach. Es wird mit Sicherheit das Sharingan erben. Es wird aber auch eine unglaubliche Chakra Kontrolle haben und jederzeit dazu im Stande sein, sich zu heilen!“ er sprach weiter, weil ihm gerade in dem Moment selber klar wurde, das dieses Kind in den falschen Händen zum personifizierten Tod werden könnte. Es brauchte Meister ihres Faches wie Sakura und Sasuke.

Die junge Frau hob anscheinend schon etwas erbost die Augenbrauen und öffnete ihren Mund, um etwas zu entgegnen. Doch Naruto ließ ihr keine Chance dazu. „Ist dir klar, das dieses Kind sehr wahrscheinlich überaus talentiert auf die Welt kommen wird und irgendwann mal Jutus entwickeln wird, die so unglaublich sind, das noch nicht mal die größten Meister sie jemals beherrschen werden können?“
 

Wenn sie so uneinsichtig war, dann musste er das machen, was eigentlich sie und Sasuke machen müssten.

In diesem Moment entschied er sich dazu, das es nicht nur Sakura war, die aufgrund ihres Zustandes zu schützen war, sondern auch das ungeborene Kind. Und geschützt war sie am besten in Suna.
 

Der Krieger drehte sich und ging auf die Käfigtür zu. Umsichtig sah er sich um, ob mittlerweile eine Wache in unmittelbarer Nähe war. Doch keiner war da, der sie aufhalten könnte. Also trat er vorsichtig die Tür auf, das sie nur leicht aufschwang und nicht krachend an die andere Seite des Käfigs schlagen würde. Mit einigen wenigen, aber schnellen Schritten war er mit Sakura auf den Armen im Wald verschwunden
 

„Naruto!“ sagte sie eindringlich, als sie aus ihrer starre erwachte. „Hör mir zu! Ich bin nicht ...“ doch er ließ sie nicht ausreden. Stattdessen setzte er sie kurz auf dem Boden ab und beschwor drei Schattendoppelgänger herauf.

Einem von diesem übergab er seine Freundin.

Er sah sie noch einmal eindringlich an. „Sie werden dich nach Suna Gakure bringen!“ erzählte er ihr. „Ich werde nach Sasuke suchen und mit ihm zurück kommen. Dem kann ich wenigstens die Vernunft die euch beiden fehlt einprügeln!“ sagte er und es klang sehr frustriert. Damit drehte er sich um und verschwand in die andere Richtung im Wald.
 

Zurück ließ er eine junge Frau die von ihren Gefühlen überwältigt, auf den Armen einer der drei Schattendoppelgänger in die Richtung getragen wurde, in die sie ursprünglich aus eigener Kraft hatte gehen wollen.

Jetzt fühlte sie sich schuldig aber gleichermaßen auch zu Unrecht beschuldigt.
 

Verdammt ja! Sie war gerade nicht die, die sie gewesen war, bevor diese Schlacht um die Ninja Welt ausgebrochen war. Sie gab auch zu, das sie ihren Ruf, als rational und objektiv denkende Shinobi selber ruiniert hatte. Naruto hatte recht, denn als komplett ausgebildete Konoha Kunoichi durfte ihr so etwas wie ‚aufgeben‘ nicht passieren. Insofern geschah ihr dieses schlechte Gewissen, das sie von innen heraus auffraß auch nur recht. Sie fing wieder an zu heulen.

Sie hatte in der letzten Zeit so viele gravierende Fehler gemacht, die ihr niemals hätten passieren dürfen. Sakura wusste das.
 

Aber da gab es etwas, worin Naruto komplett falsch lag.

Sie war - und sie konnte das aufgrund ihres eigens entwickelten Jutus mit hundert prozentiger Sicherheit sagen - das sie nicht schwanger war.
 


 

Keiner der drei Schattendoppelgänger bemerkte es. Ganz zu schweigen von Sakura, die weiterhin ihren düsteren Gedanken nachhing. Aber mindestens genauso schnell, doch nur unheimlich gut versteckt zwischen all den anderen Pflanzen, Bäumen und Sträuchern verfolgte eine Ranke, eine Schlingpflanze der Ninja Einheit aus dem ehemaligen, großen Konoha.

Sonnenaufgang

Sie hatte sich immer vorgestellt, ein eigenes Kind zu bekommen, wäre eins der beiden größten Wunder, die ihr wohl jemals in ihrem Leben passieren konnten. Das andere Wunder wäre, dass sie die Jenige war, die Narutos ganze und grenzenlose Liebe für sich beanspruchen durfte.

Gerade war sie beidem so nahe, das sie das Glück, das in ihrem Bauchraum immer größer wurde, gar nicht beschreiben konnte. Immer wenn sie daran dachte, zauberte sich ein unbeschreiblich gelöstes lächeln auf ihre Lippen. Sie wirkte befreit und sie schien für diesen Moment auf einem ganz anderem Planeten zu sein. Denn jedes Mal starrte sie lächelnd vor sich hin in eine solche Ferne, in die ihr wohl keiner jemals folgen konnte.

Sie wagte es sogar, dieses Gefühl wirklich zu genießen. So lange sie konnte.
 

Doch ihre Freude hatte eine Kehrseite, so das ihr abwesendes, strahlendes Lächeln innerhalb von Sekunden Bruchteilen verschwand. Immer wenn sie an die Schattenseiten ihres Glücks dachte, wurde ihr ganz übel. Gefolgt von diesem ekelhaften Gefühl der Hilflosigkeit und viel schlimmer noch, gefolgt von der Angst, der Panik, die sie dann einfach nicht mehr los lassen wollte.

Das größte Problem, das ihr im Moment unsägliche Kopfschmerzen bereitete - und sie wusste, das es die Ursache ihrer Qualen war - war das sie nicht wusste, wie ihr Vater reagieren würde.

Nein. Eigentlich konnte sie sich denken wie er reagierte.

Sie wusste, wie er reagierte.

Doch sie wollte es nicht wissen.
 

Sie spürte, wie Furcht von ihr Besitz ergriff.

Und sie hatte keinen, der an ihrer Seite stand und ihr den Rücken stärkte.

Mit einem verzweifelten Seufzer, schloss sie tief traurig ihre Augen und verbarg sie an der Schulter ihrer Freundin.

Natürlich hatte Ino das bemerkt, und sie drückte sie sofort noch einmal fester an sich ran. „Du schaffst das!“ flüsterte sie ihr zu, während sie begann sie ganz sanft hin und her zu wiegen. Sofort brachen Tränen aus den eh schon knallrot geheulten Augen. Hinatas Finger krallten sich schwach in Inos Rücken, überwältigt von der Stärke, die die Blonde ausstrahlte und ihr versuchte zu geben. Sie fühlte die Liebe der Blonden, die sie für ihre Freundschaft empfand. Wieder fuhr ein Markerschütterndes Schluchzen durch Hinata, als ihr im gleichen Moment klar wurde, wie gesegnet sie doch mit solch einer Freundin wie Ino war. „Wir sind bei dir…“ wisperte diese in das Ohr der Hyuga.
 

Das wusste Hinata. Aber es war nahm ihr nicht diese Bürde ab, die sie zu tragen hatte. Es tat ihr gut zu wissen, dass sie Rückendeckung hatte. Wenn, sie sich die auch von Naruto gewünscht hätte.

Sie sank wieder etwas mehr in sich zusammen. Sie verstand den Mann ihrer Träume. Und sie wünschte ihm alles, das er seine Freunde finden konnte. Und so viel Glück, das er sie nicht retten musste.

Dennoch wurde sie das Gefühl nicht los, das sie ihn brauchte.

Sie brauchte seinen Mut. Seine Stärke um vor ihrem Vater bestehen zu können.

Zusammen wäre es sicher einfacher gewesen, diese Aufgabe zu meistern.

Ein weiterer Seufzer.
 

Sie bemerkte wie Ino sie noch ein Mal an sich drückte und kurz hin und her wiegte. „Ach Hinata. Mach dir keinen Kopf. Das wird schon klappen!“ sagte sie und diese Tonlage, die die Blonde benutzte, beruhigte die Clan Erbin dann doch etwas, auch wenn sie das Gefühl der Mutlosigkeit, nicht ganz los wurde. „Du bist stärker als du denkst, du wirst das Schaffen. Mit erhobenen Haupt.“

Ino schien daran zu glauben. Hinata tat es nicht, dementsprechend schnaufte sie auch nur schwach und ungläubig.

Die blonde Mutter hob ihre Brauen und schob ihre Freundin etwas von sich weg. Sie lächelte die dunkelhaarige an. „Du hast die Entscheidung getroffen, deinem Vater zu sagen, das du vielleicht Schwanger bist!“ argumentierte sie. Doch Hinata wollte offenbar kein einsehen haben. Niedergeschlagen sah sie Ino an und schüttelte mit dem Kopf. „Nein…“ sagte sie. „… ich muss ihm das Sagen, weil es meine Pflicht ist!“ Kurze Stille und Ino hob ungläubig die Brauen. „Quatsch!“ sagte sie und bekräftigte dies, in dem sie mit dem Kopf schüttelte. „Du bist erwachsen! Du musst ihm gar nichts sagen!“ die Blonde nickte nun. „Du sagst ihm das, weil du es willst und nicht weil du es musst!“ ein tiefer Atemzug „Das ist was, was du mit Naruto gemeinsam hast“
 

Überrascht sah Hinata nun ihre Freundin an. „Ino hat recht!“ bestätigte nun auch Shikamaru, der mit etwas Abstand und seinem Sohn auf dem Arm in der Nähe stand. „Was den Punkt Willensstärke angeht, seid ihr beide euch ziemlich gleich.“ Ino nickte wieder. „Selbst wenn dein Vater gegen dieses Kind ist, ist es deine Entscheidung, ob du es behältst oder nicht. Denke nicht, nur weil du einen Clan erbst, das du auch dieselben, alten und verstaubten Ansichten pflegen musst.“

Ihre Mundwinkel zuckten kurz nach oben. „Darum geht es doch auch! Wenn du den Hyuga Clan anführen wirst, musst du tun, was du für richtig hältst. Und nicht was dein Vater für richtig gehalten hätte!“
 

Es brauchte einen Moment, bis sich die Bedeutung Inos Worte, in ihrem Kopf festsetzten und anfingen zu wachsen.

Sie beruhigten die nächste Erbin des Hyuga Clans. Trotzdem brauchte sie noch einen Moment, bis sie sich beruhigen konnte. Und erschöpft in sich einsank.

Ich muss machen, was ich für richtig halte…
 

Was hielt sie denn davon ab, das richtige zu tun?

Oder viel mehr, was war das richtige?

Für einen Moment herrschte wirres Chaos in ihrem Kopf.

Bis sich ganz langsam ein Gedanke zu fassen begann.

Klar war, dass sie immer das Richtige machen wollte.

…was ist das richtige?

Und woher hatte ihr Vater bis jetzt immer gewusst, was das richtige war?

Nachdenklich starrte Hinata durch die junge Mutter hindurch.

Warum wusste sie das nicht?

Würde sie es irgendwann wissen?
 

Eine neue Stimme in ihrem Kopf, eine die sie noch nicht kannte, aber sofort mochte, weil sie eine der wenigen war, die ihr das Gefühl gab, etwas sehr gut gemacht zu haben, beantwortete ihr eine Frage, die sie sich noch gar nicht gestellt hatte.
 

Alles hängt von deinen Entscheidungen ab, die du aus deinen Erfahrungen fällst.
 

Also konnte sie schon gar nicht alles so machen, wie es ihr Vater getan hatte. Sie hatte andere Sachen erlebt und gesehen. Sie würde definitiv anders entscheiden.

Sie würde Dinge so entscheiden, weil sie sie so entscheiden wollte. Und dabei würde ihr auch keiner hereinreden können. Auch nicht ihr Vater.
 

Nur stellte sie sich nun in ihrem Kopf die Frage - was wollte sie eigentlich?
 

Für einen Moment war gar kein Gedanke in ihrem Kopf. Bis einer, ziemlich klar vor ihrem inneren Auge stand.

Wenn sie Schwanger sein sollte, wollte sie dieses Kind behalten.

Sie war sich sogar sicher, dass auch Naruto das Kind würde behalten wollen.
 

Genau das war es auch, was vielleicht nicht den Mut aber ihrer Willensstärke, den nötigen, letzten Rest gab um mit erhobenem Haupt, den Raum hinter ihr zu betreten.

Ein scheues, aber überaus dankbares Lächeln richtete sich an Ino und dann an Shikamaru.

„Ich danke euch!“ sagte sie mit all ihrer Liebe für ihre Freunde.
 

Ino schüttelte den Kopf. „Nicht dafür, kleine. Das weißt du doch!“ sprach die Blonde. Sie ging noch einmal einen Schritt nach vorne und drückte die Dunkelhaarige an sich. Beide genossen diesen Moment, bevor Ino wieder etwas zurück trat. „Und nun geh da rein. Schließlich besteht die 50%tige Chance, das wir beide nachher noch im Baby - Laden etwas schmökern gehen können!“ sagte sie keck und begegnete Hinatas entsetzten „Ino!“ mit einem Augenzwinkern.
 

Nun war es Hinata, die nach Inos Hand griff und sie drückte. Die Lippen der Hyuga formten ein stummes „Danke“, bevor sie die Hand los ließ, sich drehte und die Tür hinter sich aufschob.
 

Furcht durchzog sie.
 

So stark das sie für einen Moment wieder wie gelähmt war und spürte, wie ihr innerer Schweinehund wieder einmal versuchte die Oberhand zu gewinnen. Zweifel wollte er ihr einreden. Düstere Gedanken, die letztendlich wie so viele male der jungen Hyuga aufdrängen wollten, das sie alles was sie falsch machen konnte, falsch gemacht hatte. Und das ihr Vater - was auch immer er ihr vorhalten würde, selbst wenn er sie enterben sollte - recht hatte. Schließlich…
 

Nein. Sie kniff die Augen zusammen und zog ihre Schultern hoch. Hörst du mich, Schweinehund? Nun richtete sie sich mit ihren Gedanken an eben jenen. Ich bin viel mehr wert, als du mir einreden willst. Ich habe meine Entscheidung getroffen und es ist die Richtige!

Schimpfte sie mit dem bösartigen Tier in sich, das Augenblicklich verschwand. Sie Atmete tief ein, tief aus und straffte sich.

Aufrecht, schob sie die Tür ganz zur Seite und betrat den Raum, in dem ihr Vater bereits wartete.
 

Sie war selbst von sich überrascht. Sie hatte gedacht, das der Mut, den sie sich kurz vorher selbst zugesprochen hatte, sofort wieder in sich einbrechen würde. Doch sie hielt dem grimmigen Blick ihres Vaters, der sie sonst immer in die Knie gezwungen hatte, stand.
 

Auch Hiashi war überrascht, von der jungen Frau die den Raum betreten hatte. Er hatte seine eingeschüchterte Tochter, seine Erbin erwartet. Doch es betrat eine sanftmütige, aber so wie es schien selbstbewusste Frau das Zimmer.

Er zeigte es nicht. Aber Hiashi gefiel das. Und bestätigte, das in seiner Tochter mehr steckte. Es machte ihn stolz. Was auch immer dazu geführt hatte, das seine Tochter zu diesem Sinneswandel gekommen war, er war dankbar dafür.
 

Seine Tochter hatte vor ihm Platz genommen und begrüßte ihn gerade angemessen, bevor sie sich erhob und immer noch dieselbe, ruhige Stärke ausstrahlte.

„Vater…“ sagte sie und sah ihm ohne das er auch nur einen Zweifel in ihren Augen erkennen konnte, fest in die Augen. „Ich…“ begann sie, bemerkte, wie ihr innerer Schweinehund es noch ein Mal versuchte sich aufzubäumen. Doch Hinata drängte ihn mit all ihrer mentalen Kraft zurück. „Ich bekomme vielleicht ein Kind.!“
 

Stille herrschte im Raum. Im ersten Moment, fühlte sie sich sogar, gar nicht erdrückend an.

Hiashi Hyuga fixierte seine Tochter mit einem sehr starren Blick und aufgerissenen Augen.

Selbst er konnte im ersten Moment nicht das kleine Zucken seiner Mundwinkel nach oben unterdrücken. Oder das aufgeregte aber angenehme kribbeln in seiner Bauchgegend ignorieren. Im Grunde genommen wusste er, das dies Anzeichen dafür waren das er sich freute. Und es sogar gar nicht fassen konnte.
 

Bis ihn das alte Denken seines Clans wieder einholte und daran erinnerte, das er als amtierendes Clan Oberhaupt einer Pflicht nach zugehen hatte und alte Traditionen gewahrt und geheiligt werden mussten.

Was hieß das denn ‚vielleicht‘?

Alte Gebräuche zwangen ihn dazu seine Miene, die sich im tiefsten inneren eigentlich freuen wollte, zu verhärten. Und keinen Moment später zeichnete sich eine deutliche Spur an Wut in seinem Gesicht ab.

Die Luft schien mit einem mal unglaublich erdrückend zu sein.

Das Clan Oberhaupt der Hyugas war so zornig, das es seine Tochter, die dieses Gefühls des ‚selbstbewusst sein‘ für die kurze Spanne, in der es ihr vergönnt gewesen war so sehr genossen hatte, vor Angst nicht wusste wohin mit sich. Sie zog den Kopf ein und machte sich ganz klein. Nur um ihren Vater - wenn auch eher unbewusst - wenigstens etwas weniger Fläche zu bieten.
 

Beide waren von ihren Gefühlen so eingenommen, das sie nicht merkten, wie Ino, die das ganze durch einen Spalt in der Tür erschrocken beobachtet hatte, ihren Mann signalisierte, das er sich bereit machen sollte, Hyuga - San davon abzuhalten, seiner Tochter wenigstens keinen körperlichen Schaden zuzufügen. Shikamaru, der König der Schatten, zog seine Brauen zusammen und ging mit seinem Sohn zu der blonden Frau. Der Säugling wechselte den Arm und Shikamaru betrat leise den Raum.

Auch er wurde nicht bemerkt. So wie er die Situation einschätzte, war Hiashi sehr wütend, aber wohl nicht gewillt seiner Tochter großen Schaden zuzufügen. Anscheinend reichte schon sein böses starren, um Hinata in die Knie zu zwingen.
 

Und anscheinend war er unfähig in den ersten Momenten die richtigen Worte zu finden. Mit bebenden Nasenflügeln schnaubte er unregelmäßig.

Wut brachte seine Finger dazu, sich in den Stoff seiner Kleidung zu krallen. Zornig, knirschte er leise mit den Zähnen.
 

Erstaunt beobachtete Shikamaru das Ganze. Es war das erste Mal, das er den sonst so stetig ruhigen Mann so ‚außer sich‘ sah. Gut. Er sollte die Fakten abschätzen. Wenn Hyuga San wirklich vor Wut explodieren würde, stände es wohl außer Frage, das er ihn zwar für kurze Zeit aufhalten, aber nicht ewig von Hinata fern halten konnte. Aber um ehrlich zu sein, war er nicht erpicht darauf, einer der beiden Gründe zu sein, der ein ewig währenden ‚Hyuga Clan - Nara Clan Streit‘ mit begründete. Und er wusste nicht, ob der aufgrund seiner Fähigkeiten berühmte und beehrte Hisashi sich so einfach von ihm aufhalten lassen würde. Besonders dann, wenn er wirklich so wütend war, wie er ihn einschätzte.
 

Hiashi Hyuga knackte mit den Fingerknöcheln und sah strafend auf seine Tochter. Er zwang sich zur Ruhe. Und auch dazu, all diese Fakten, die um die mögliche Schwangerschaft seiner Tochter bestanden, ganz nach hinten zu schieben, wenn sie sich schon nicht verdrängen ließen. Deswegen versuchte er das erste, wozu er fähig war, möglichst ohne Wut auszusprechen. „Die Traditionen sagen, das ein Hyuga Nachfahre in eine Ehe hineingeboren werden muss!“

Er wollte nicht wütend sein. Aber er musste. Also redete er sich ein, das er das mögliche Kind seiner Tochter ja auch nur Schützen wollte. Ein uneheliches Kind war den Traditionen zufolge nicht mehr als ein Bastard. Also musste seine Tochter - sollte sie wirklich Schwanger sein - Heiraten. Am besten noch den Kindsvater, nur damit sein Enkel akzeptiert werden musste.
 

Hiashi verzog keine Miene.

Er knirschte lauter mit den Zähnen. „Wer ist der Vater?“ fragte er und hoffte, das diese Ahnung die sich schon von Anfang an in sein Bewusstsein versucht hatte zu drängen, nicht wahr war. Hinata zögerte. Sie hatte vermutet, dass er nicht erfreut sein würde. Auch hatte sie damit gerechnet, das er wütend werden würde. Irgendwo war ihr auch klar gewesen, das er früher oder später nach dem Vater fragen würde. Doch sie hatte nicht gewusst, das ihr das so schwer fallen würde, trotz all der richtig spekulierten Reaktionen ihres eigenen Vaters.
 

Da sie aber auch wusste, dass er den Vater, des Kindes, das vielleicht in ihr heran wuchs, abgrundtief hasste, war ihr auch klar, dass er sie verstoßen würde.

Verstoßen…

Das hieß das sie nicht mehr Teil des Hyuga Clans war.

Ein heftiger Stich zog sich quälend langsam durch ihr Herz und schnürte ihr dann die Kehle zu.

Sie würde nicht mehr zu ihrer Familie gehören…
 

Diese Erkenntnis war hart und schmerzte unglaublich. Sie wollte ihre Familie nicht verlieren...

Ihre Familie…

Für einen kurzen Moment herrschte Stille in ihrem sonst von Gedanken überfluteten Kopf.

Ihre Familie…

Mit einem bitteren Beigeschmack stellte sie fest, dass sie trotz all der finsteren Aussichten, die ihr diese Situation vorsetzte, immer noch einen Hoffnungsschimmer sah.

Und an dem klammerte sie sich fest.

Die junge Frau schöpfte Kraft daraus. So viel, das sie sich wieder aufrichten konnte und ihrem Vater wieder fest in die Augen sehen konnte. Wenn, auch nur für einen Moment.

Alleine war sie nicht.
 

Sie war sich sicher, Naruto würde sie immer unterstützen. Sie war sich noch sicherer, das wenn er jetzt gemeinsam mit ihr hier wäre, der sich wenn es sein müsste, schützend vor sie stellen würde.

Hinata wusste, als ein Teil von Narutos - als ein Stück dessen, was er sich immer am sehnlichsten gewünscht hatte - Familie, war sie niemals Einsam.

Sie würde immer einen starken Mann neben sich haben, an den sie sich anlehnen konnte, wenn sie es brauchte.

Die junge Frau atmete ein, konzentrierte ihr inneres Auge ganz fest auf das strahlende Gesicht, des Mannes, den sie schon so lange liebte.
 

„Naruto“, antwortete sie.
 

Es dauerte einen weiteren Atemzug, sogar ein ungläubiges und enttäuschtes stutzen ihres Vaters, der nun doch all seine Befürchtungen bestätigt sah.

Der Mann, den er am meisten hasste und der immer der einzige für seine Tochter gewesen war, hatte ihm seine Tochter genommen.
 

Er hatte sie entehrt.
 

Der alte Mann reagierte. Aus reiner Wut. Das erste Mal in seinem Leben reagierte Hiashi Hyuga nicht überlegt oder strategisch, sondern aus tiefsten Gefühlen heraus. „DAS WERDE ICH NIEMALS AKZEPTIEREN!“ schrie er sie an, erreichte auch fast den Effekt, den er erreichen wollte.

Hinata sank in sich zusammen, machte sich wieder ganz klein. Das Oberhaupt der Hyugas dagagen sprang auf und baute sich vor ihr auf.
 

„WEHE DIR, HINATA, BEI ALLEM WAS DIR HEILIG IST, BEI DEINER EHRE, HOFFE, DAS DU KEINEN BASTARD IN DIR TRÄGST!“ brüllte er sie an und machte einen Schritt auf sie zu. Er bekam mit, das Shikamaru Nara drauf und dran war die ersten Fingerzeichen zu formen. Unbeeindruckt ging er weiter auf seine Tochter zu. Egal was dieser Grünschnabel vor hatte - er hatte mehr Glück auf seiner Seite. Denn er war erfahrener und ließ sich nicht von so einem Bengel davon abhalten, seine Tochter zur Vernunft zu bringen.

Ein kurzer, aber vielsagender Blick und der Nara hielt inne.
 

Kuso…

Es würde definitiv Streit entstehen, wenn er sich einmischen würde. Mit missfallen zog Shikamaru seine Mundwinkel nach unten. Kuso…

Er hasste es, zwischen den Stühlen zu sitzen. Das bedeutete schließlich immer das man schwerwiegende Entscheidungen zu treffen hatte.

Ließ er Hyuga - San gewähren und bewahrte so den Frieden zwischen beiden Clans - oder half er einer Freundin, die unbedingt Hilfe brauchte?

Ein Blick zurück zu seiner Frau und ein nachdenklicher auf seinen Sohn.

Shikamaru wollte nicht, dass sein Sohn an etwas beteiligt sein würde, das er nicht begonnen hatte.
 

Seine Frau war es, die ihn aus seinen Gedanken holte. Er sah zu ihr und blickte in ihr sanft lächelndes Gesicht. Da war so viel Vertrauen in ihren Zügen, das er lesen konnte. Danach wandte sie sich ab und rannte mit dem Kind auf ihren Armen los.

Vertrauen…

War es nicht das, worauf Hinata hoffte, in so einer Situation?

Das da jemand war, der ihr half, dem sie vertrauen konnte....

Der Nara sah zu seiner guten Freundin in etwa in der Mitte des Raumes. Sie hatte immer Vertrauen gehabt.

Es war Zeit, ihr zu zeigen, dass sie damit nicht falsch gelegen hatte.

Shikamaru formte wieder Fingerzeichen.

Hiashi Hyuga war ein großartiger Kämpfer. Ein Krieger, der für Konoha - Gakure viel erreicht hatte und auch sicher weiterhin viel Ehre bringen würde.

Aber es war Zeit für einen Wechsel. Selbst im Clan der Hyugas.

Und er war sich sicher, dass Hinata als Oberhaupt eine Fehde ganz sicher nicht weiter führen würde.

Also war der nächste logische Schritt, dafür zu sorgen, das seine Generation wachsen und die kommenden die Chancen bekamen, irgendwann das Gleiche machen zu können.
 

Mit neuer Sicherheit, war er drauf und dran sein Jutsu zu beenden, als ihm auch schon jemand zuvor kam.
 

Ein weiterer Schritt und Hiashi stand direkt vor seiner Tochter. Er riss sie auf die Beine, packte sie bei den Schultern und sah sie eindringlich an. „Komm zu dir, Hinata!“ knurrte er sie ernst an. Der Mann schüttelte, fixierte sie in seiner Wut, mit all seinem Zorn, der wohl anstatt Blut gerade durch seine Adern floss. „Du hast keine ehrenhafte Zukunft mit diesem Abschaum!“ fauchte er und schüttelte sie.
 

Doch Hinata war es satt klein beizugeben. „Er ist weit aus ehrenhafter als ihr denkt Vater!“ ihre Stimme zitterte, wohl auch nicht nur durch das Schütteln. „Naruto - Kun hat schon so viel für Konoha - Gakure getan, für all seine Bürger!“ sie brauchte einen Moment um nach Luft schnappen zu können. „Auch für euch! Er ist kein Abschaum!“
 

Der alte Mann explodierte. Einen Augenblick hielt er inne. Nur um sicher gehen zu können, das er auch das was er Verstanden hatte, richtig gehört hatte.

Er ließ sie los und holte gleich mit seiner Hand aus. Sie sauste nach unten und wurde abgefangen von der Wange Neji Hyugas.
 

Entsetzt registrierte er Neji, den jungen Mann, auf den er bis jetzt immer so viel gehalten hatte. Und so Stolz gewesen war. Jetzt gerade konnte er nicht fassen, das er sich ihm entgegenstellte. Weitere Wut entfesselte sich. Und sofort zwang er den jungen Mann mit dem Juinjutsu in die Knie.

Er hörte die Schmerzensschreie seines Neffen, der seine Cousine zu schützen versucht hatte.

Hiashi Hyuga schmerzte es auch, aber er konnte als Oberhaupt nicht dulden, das man sich gegen ihn und die alten Ehrwürdigen Traditionen des Clans auflehnte.
 

„Ihr wagt es?“ tobender Zorn sprach durch seine Stimme und gleich darauf holte er noch einmal aus, um seiner Tochter Vernunft beizubringen.
 

Dieses Mal schlug auf einer mächtigen Wand aus Sand auf.

Er brauchte nicht lange um zu verstehen, warum zwischen seiner Tochter und ihm auf einmal eine Wand aus Sand war, die sie zu Schützen schien.
 

Gaara no Sabaku, der Kazekage dieses Landes betrat den Raum. Sand glitt mit einem leise rieselnden Geräusch aus dem riesigen Gefäß, das stets auf seinem Rücken geschnallt war.

Für einen kurzen Moment starrte der junge Mann den älteren an. „Hyuga San“ sagte er ruhig. „Es gibt schon genug Krieg in dieser Welt. Denkt ihr nicht das es gerade die Liebe als einziges ist, die mächtig genug ist um genau diesen zu beenden?“ fragte er das Oberhaupt aus Konoha.
 

Dieser knirschte nur wieder mit den Zähnen. Auch, weil er wusste, das selbst er mit seinen perfektionierten Kampftechnicken, wenig Chancen gegen die absolute Verteidigung des Kazekagen hatte. „Es sind neue Zeiten angebrochen. Und in die passen nicht mehr alle Traditionen unserer Ehrenhaften Vorfahren rein.“
 

Die Stimmung im Raum lockerte sich etwas. „Sie haben all meinen Respekt Hyuga - San. Aber Hass, Zwietracht oder Missgunst in den eigenen Reihen, macht den, den wir besiegen müssen umso stärker“ Gaara sah den Hyuga an, der versuchte sich zu sammeln. „Bitte überdenkt das noch einmal und unterstützt uns mit eurer Weisheit. Unsere Freunde sind in Gefahr und wir brauchen euren Rat.“ Um das zu bestätigen, verneigte er sich leicht vor dem älteren. Eine Geste, die jeden, der das Beobachten konnte ins Staunen versetzte.
 

Eine unglaubliche Geste des Respekt. Es kam nicht oft vor, das ein Mann in so hoher Stellung derartig seine Ehrerbietung zeigte. Dann richtete sich der ehemalige Jinchuriki wieder auf und verließ mit einem nicken zu Shikamaru Nara und seiner Frau, die etwas außer Atem war, den Raum.
 

Wieder tauschten beide Naras viel sagende Blicke aus. Solche, von denen klar war, das sie keine Worte brauchten um sich zu verstehen.

Shikamaru übernahm seinen Sohn wieder, bekam einen Kuss von Ino die in den Raum huschte um nach ihrer Freundin und Neji - Kun zu sehen. Er selbst ging Richtung Besprechungsraum. Schritte, die ihm wenig darauf folgten, sagten ihm, das Hyuga - San zumindest schon einmal eingesehen hatte, das man diesen Krieg nur mit Zusammenhalt und Weisheit beenden konnte.
 

Sie beide waren die letzen, die zu der Kriesenrunde hinzu kamen. Erst jetzt, vielleicht auch weil diese Situation von eben und Gara - Sans kurze Worte an Hyuga - San darauf aufmerksam gemacht hatten, fiel ihm auf, das sein rothaariger Freund nicht so ganz unrecht hatte.
 

Eine neue Zeit war angebrochen.

In der Runde erkannte er viele Gesichter, die meisten davon stammten aus seiner Generation.

Ein Gefühl beschlich ihn, das er noch nicht kannte, aber er empfand es nicht unbedingt als unangenehm. Es fühlte sich an, als ob er vor einer neuen, großen Aufgabe stand. Eine solche, die sie weit überragte und einem ein Gefühl der Unsicherheit gab, ob man sie denn überhaupt auch meistern konnte.

Shikamaru sah sich noch einmal um, bis sein Blick dann kurz an seinem Sohn hängen blieb. Seine Freunde und er waren also gerade im Begriff eine Verantwortung von ihren Vätern und Müttern zu übernehmen, die auch sie irgendwann weiter reichen würden, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war.
 

Also hieß das, das nun der Zeitpunkt für sie gekommen war, genau diese zu übernehmen.
 

Die Tür öffnete sich noch einmal und seine Frau - der er ein kurzes Lächeln schenkte -, Hinata und auch Neji betraten den Raum, um an dem Kriesengespräch teil zu nehmen.
 

Gaara erhob sich und es kehrte eine angenehme Ruhe ein. „Ich schlage vor, unsere Freunde zu helfen“ kurz schwieg er, dann sah er in die Runde. „Welche Vorschläge habt ihr?“
 

___
 

Sie hatte Angst um ihren Mann. Natürlich hatte sie das Kommen sehen, aber so wie die Dinge gerade standen hatte Ino Nara viel zu viel Angst und wollte Shikamaru am liebsten gar nicht erst gehen lassen. Tränen quollen aus ihren zu gepressten Augen, doch sie waren nicht dazu in der Lage, ihr etwas von dem Stress und dem Druck zu nehmen, unter dem sie gerade stand.

Was war, wenn ihm was passierte?

Was war, wenn er so verletzt werden würde, das keiner ihm helfen konnte - das sie ihm nicht helfen konnte?

Was war, wenn er starb?

Ihr Sohn sollte nicht ohne Vater aufwachsen!
 

Alleine die Vorstellung brachte sie zu einem unüberhörbaren schluchzen und Shikamaru dazu, das er sie noch einmal fester in seine Arme drückte, um sie zu beruhigen.

Ino wusste, dass er wusste, dass sie nicht nur heulte, weil er heldenhaft in die Schlacht zog, sondern weil sie Todesangst um ihn hatte. „Ino…“ flüsterte er ihr zu und brachte sie so nur zu einem neuen aufschluchzen. „Ich komme zurück - ich verspreche es dir…“ flüsterte er ihr zu und zog noch einmal alles an Kraft auf, das ihm seine Frau gerade geben konnte. Prägte sich ihren herrlichen Zitronen Duft ein und hoffte, dass er so stark sein würde, dass er all das Blut, das er unausweichlich in der aller nächsten Zukunft riechen würde, übertünchen würde.
 

Jemand rief ihn etwas ungeduldig aus einer kleineren Distanz zu. Automatisch klammerte sich Ino an ihn, krallte ihre Finger schwach in den Stoff seiner Weste. „Ich werde nicht sterben…“ sagte er und wollte mindestens genau so wenig gehen. Er litt, wenn es eine andere Möglichkeit gegeben hätte, hätte er lieber diese gewählt. Aber keiner wusste wo Naruto war oder wie es Sakura ging.

Also war die einzige bleibende Option gewesen, sich zu formatieren, mit den anderen Ländern eine Allianz zu schließen um mächtig genug zu sein um den Feind im Falle des Falles schlagen zu können.
 

Widerwillig schob er sie von sich weg, ganz langsam, als er nun schon zum zweiten Mal gerufen wurde. Er konnte sich das verheulte und verzweifelte Gesicht seiner Frau eigentlich gar nicht ansehen, aber für den Fall der Fälle, prägte er es sich wie so viele Male genau ein und auch das seines Sohnes. Sollte der schlimmste Fall eintreten, so sollten es das sein, was er als letztes sehen wollte.
 

Shikamaru Nara zog seine Frau noch einmal an sich heran um ihr einen sehr langen, aber weichen Kuss zu geben, bevor er sich löste und auch seinem Sohn einen Kuss auf die Stirn gab.

Dann drehte er sich herum und ging mit einem Flauen, ganz üblen Gefühl in der Magen Gegend auf seine Kollegen zu.
 

Ino biss sich auf die Lippen und schluckte um nicht laut loszuheulen, konnte aber eine weitere Flut aus Tränen nicht zurück halten.

Er musste zurück kommen. Ihre Kehle schnürte sich zu. Schließlich hatte er es versprochen! Versuchte sie sich selbst Mut zuzureden, als sie auf den roten Wirbel auf dem Rücken ihres Mannes starrte, so lange, bis sie ihn nicht mehr sehen konnte.
 

Er musste…
 

Eine Hand legte sich sanft auf ihre Schulter. Ino wusste, dass es Hinata war, die ihr nun versuchte Trost zu spenden und Halt zu geben. „Weißt du noch was du vor ein paar wenigen Tagen noch zu mir gesagt hast?“ fragte sie. Ino wusste, dass ihre Freundin auf das Gespräch anspielte, das sie geführt hatten, als sie sie untersucht hatte. Die Blonde nickte. „Ich weiß…“ sagte sie mit Tränen erstickter Miene. „…er hat es mir versprochen!“

Ino konnte nun nachempfinden, was Hinata wohl fühlen musste, wenn sie an Naruto dachte.

Sie musste dabei zugeben, dass diese Sorgen, die man sich dabei machte die aller schlimmsten waren. Die blonde Mutter nahm den Halt, den ihre Freundin ihr bot dankend an und lehnte für einen Moment ihre Stirn auf ihre Schulter. Für diesen Augenblick genoss sie Hinatas Ruhe und das sie sie in eine Umarmung zog.

Sie kostete es aus, bis sie sich wieder soweit gesammelt hatte, das sie sicher war, nicht mehr los weinen zu müssen.

Die Nara richtete sich auf und schenkte ihrer Freundin ein unglaublich dankbares Lächeln.
 

Die Frau mit den Lavendel farbenen Augen lächelte sie sanftmütig an. „Dann lass uns zusammen warten. Dann ist es nicht mehr so schlimm…“ schlug sie vor, bevor sie ihr Gesicht zu einer schmerzerfüllten Grimasse verzerrte.
 

Die antrainierten Alarmglocken ihrer Medical - Nin Ausbildung schlugen an und machten augenblicklich einen Höllenlärm in ihrem Inneren. „Was hast du?“ fragte sie besorgt und alle Tränen schienen aus ihrer Stimme verschwunden. Bei allem was es dort oben im Himmel gab, Hinata hatte so viel Pech in ihrem Leben gehabt. Jetzt war es an der Zeit, das sie Glück hatte, wenn sie wirklich Schwanger sein sollte…
 

Die dunkelhaarige schüttelte gequält, aber mit dem Versuch eines Lächelns auf den Lippen mit dem Kopf. „Nichts“, sagte sie, „…nur etwas Bauchschmerzen…“

Ino gefiel nicht, das ihre Freundin Bauchschmerzen hatte. In Anbetracht ihrer Situation, wollte sie nicht, dass sie Bauchschmerzen hatte.

Feuer

Nichts hatte er geschafft.

Nichts von all dem, was er so sorgfältig geplant hatte.

Es passte auch nicht zu ihm. Denn sonst hatten all seine Pläne Hand und Fuß.

Der Unterschied war, dass er gerade gar keinen Plan hatte. Nicht, weil er keine Ziele hatte.

Seine Gedanken waren zu schwer, zu missmutig gewesen. Obwohl er, seit dem er wieder zu seinem Team gestoßen war, an nichts hatte denken können.

Wie eine Blockade, die ihn dazu zwang seit je her immer etwas abseits zu sitzen und an gar nichts zu denken.
 

Außer an die Frau, die er aus Wut zurückgelassen hatte.

Verflucht! Dieses Weib konnte ihn wirklich Sauer machen!

Auch wenn sie nun wirklich nichts mehr miteinander zu tun hatten. Aber sie schaffte es immer noch, ihn auf die Palme zu bringen, auch wenn sie nicht mehr in unmittelbarer Nähe war.
 

Vielleicht hätte er sie damals wirklich ihrem Schicksal überlassen sollen, als er sie von düsteren Gestalten umringt gesehen hatte. Dann säße er jetzt nicht hier am Rande eines größeren Tümpels und starrte auf das nach Modder stinkende Wasser.

Bäume, die ganz dicht beieinanderstanden und in der Nähe des Gewässers standen, zerrten wohl von dieser Lache. Sasuke war sich sicher auch hin und wieder die misstrauischen Augen, etwaiger Waldtiere leuchten gesehen zu haben, die sich vermutlich wegen ihm nicht raus trauten. Wahrscheinlich rochen sie die Wut und das Stumpfsinnige vor sich her Grübeln des Uchihas. Das schien ihn neben der Tatsache, dass er ein Mensch war, noch Gefährlicher zu machen.

Wenn er könnte, würde er etwas anderes machen, als Grübeln.

Aber er konnte nicht.

Irgendetwas in ihm zwang ihn dazu, über nichts anderes, als über Sakura nachzugrübeln.
 

Nein. Er hatte sie nicht Ginkgo und seinen Schergen überlassen können.

Dabei war es ihm auch egal gewesen, ob sie ein Naturtalent als Medical Nin war. So wie er es behauptet hatte. Es war ein Vorwand gewesen, vor den anderen. Vor allem vor sich selber. Sakura hatte es nicht verdient, diesen Monstern aus geliefert zu sein ...
 

Der Uchiha erinnerte sich noch ziemlich genau an dieses Gefühl, an diese unsägliche Wut, vielleicht auch etwas Sorge, die er gespürt hatte, als er Sakura so umringt sah. Umzingelt von Gegnern, mit denen sie es schon kaum hätte aufnehmen können, wenn sie fit gewesen wäre.

Aber sie hatte da gestanden, am Ende all ihrer Kräfte und war nicht bereit gewesen, klein beizugeben.
 

Das war der Moment gewesen, als er hatte zurückdenken müssen, an die Zeit, wo auch er den Willen des Feuers in sich getragen hatte.

Es war auch der Augenblick gewesen, in dem er sich gefragt hatte, ob er dieses Feuer immer noch in sich trug.

Als er dann losgespurtet war, hatte er sich diese Frage selbst beantwortet.

Das Feuer brannte immer noch in ihm. Auch wenn es ein anderes war, als das von Sakura. Aber es war ein Feuer, das sie beide immer noch, irgendwie verband.

Diese Verbindung war also auch der Antrieb gewesen, der Grund, warum er ohne groß darüber nach zu denken der Rosahaarigen zur Hilfe geeilt war.
 

Nach all den Jahren bestand also immer noch eine Verbindung.

Eine Feststellung.

Er erwartete, dass ihn genau dieser Fakt aufregte. Denn er wollte keine Verbindung mehr zu Konoha haben.

Aber er regte sich nicht auf.

Und wenn er so darüber nachdachte, fand er es auch nicht schlimm.

Warum - konnte er sich nicht erklären.
 

Langsam verflog seine Wut und machte doch tatsächlich der Sorge Platz.

War es richtig gewesen, aus reinem Zorn einfach zu gehen?

War er eben nicht noch zu der Erkenntnis gekommen, dass er sie gerettet hatte, weil es da immer noch eine Verbindung gab?

Wie hatte er dann einfach gehen können?

Besonders, nachdem was in diesem Käfig vorgefallen war ...
 

Er verstand es nicht ...

Vielleicht war es aber auch der Streit gewesen, den er mit Sakura geführt hatte, der diese Verbindung zerschnitten hatte.

Seine Braunen zogen sich grüblerisch zusammen.

Wenn es wirklich so war, das dieser Streit die Verbindung zu Sakura gekappt hatte, wer war es dann Schuld gewesen, dass es überhaupt dazu gekommen war?

Ein weiterer Moment zog in das Land und Sasuke Uchiha kam zu dem Schluss, dass nicht er der Schuldige war.
 

Zorn stieg wieder in ihm hoch.

Wenn Sakura sich nicht so angestellt hätte, hätten sie die Flucht mit Sicherheit geschafft.

Wenn die Medical sich nicht so bockig benommen hätte, wäre sie jetzt außer Gefahr!

Aber sie musste ja unbedingt in einem Anfall von - Zum Teufel! Was hatte sie eigentlich gehabt? - sich wie ein kleines Kind benehmen.

Sakura - und davon war er gerade im Moment ebenfalls aus reiner Wut heraus überzeugt - hatte wirklich nichts dazu gelernt!

Ein Wunder, das sie noch lebte!
 

Verfluchte Sakura!

Sie machte ihn wahnsinnig!

Er war es schließlich nicht gewohnt, in so kurzer Zeit, so viele verschiedene Emotionen durchleben zu müssen!

Und diese Frau hatte nicht nur die Fähigkeit ihn dazu zu bringen so viel zu empfinden, wenn sie es denn wollte. Sie zwang ihn dazu!

Außerdem brachte er sie zu einem Gefühl, das er vorher in dieser Form noch nie gespürt hatte.

Der grübelnde Uchiha wusste, er vermisste sie. In einem Maße, das ihn selber überraschte. Und das war auch ein Grund, warum sie ihn wahnsinnig machte.

Sie war nicht hier. Sakura war nicht - wie in all den vergangenen Wochen an seiner Seite ...

Missmutig ließ er die Schultern hängen und starrte in die Dunkelheit hinein.
 

Sie war nicht mehr da ...
 

Ein Rascheln versetzte ihn trotzdem sofort in Alarmbereitschaft. Er sprang auf, drehte sich in die Richtung, aus dem sein Gegner kommen würde. Es war kein Tier, das wusste er. Denn Tiere ächzten nicht so dermaßen, wenn sie sich durch dichtes Gebüsch pressten. Gespannt griff er mit einer Hand nach seinem Schwert von Kusanagi.

Und erkannte am Fluchen, das er es nicht unbedingt brauchen würde.

Vor erst zumindest nicht.
 

„Dattebayo!“ kam es zornig aus dem Buschwerk und im nächsten Moment war es, nicht mehr ganz so überraschend Naruto, der sich aus Dornen und Ranken hervor kämpfte.

Einen weiteren Moment kämpfte der Blonde mit seinem Umhang, der sich in der Hecke verfangen hatte. Dornen hatten sich in dem Stoff verhakt und hielten nun den etwas chaotischen Ninja davon ab, sein Ziel zu erreichen. „Verdammt noch mal!“, fluchte eben jener, drehte sich etwas und zerrte am Stoff. „Gib her!“, knurrte er die Hecke an. Doch diese gab keine Antwort und zeigte sich störrisch.

Er fluchte weiter, so laut, dass es auch das restliche Team Taka hören musste und sicher früher oder später auf den Plan rufen würde. Zumindest spätestens dann, wenn Kampfgeräusche zu hören waren.
 

Naruto knurrte wieder ganz schön verärgert. Er riss noch ein Mal an seinem Mantel. Wohl so kräftig, dass die Hecke endlich aufgab und das wärmende Kleidungsstück wieder freigab. Naruto stolperte so ein paar Schritte zurück, bevor er den Halt verlor. Seiner Mimik nach zu urteilen, landete er nicht besonders sanft auf dem Hosenboden. „Au verflucht!“, schimpfte er und rieb sich seinen schmerzenden Hintern. Zornig murmelte er vor sich her und schien die Hecke zu beleidigen, bis er wohl bemerkte, dass er nicht alleine war. Er drehte sich um und erblickte seinen besten Freund.
 

Eine unglaubliche Freude durchströmte ihn. So schnell, dass er im ersten Moment gar nicht erst mitbekam, wie weit sich seine Mundwinkel nach oben zogen.

Nach all den Jahren und nach vielen, bestürzenden Umständen, hatte er Sasuke endlich wieder gefunden.

Naruto wusste, wenn er etwas gut konnte, dann war es sprechen. Über seine Gefühle.

Doch gerade jetzt fiel ihm nicht viel ein.

„Sasuke...“ sprach der Blonde und man konnte nicht umhinkommen, um mit zu bekommen, wie sehr er sich doch nach dieser Freundschaft gesehnt hatte.
 

Er hatte bereits damit gerechnet, dass er nicht auf dieselbe Freude stoßen würde, wenn er Sasuke finden sollte. Als er genauer darüber auf seiner Reise, auf seiner Suche nachgedacht hatte, war das aber auch etwas, was ihn gar nicht störte. Es hätte auch nicht zu Sasuke gepasst. Sasuke, davon war Naruto überzeugt, zeigte seine Freude eben anders.

Und vor allem, was man dabei noch beachten musste - nicht jedem.

Dennoch war er sich sicher, dass er zu den wenigen, zu dem winzigen Kreis gehörte, der Sasuke im tiefsten inneren immer noch sehr viel bedeutete.

Auch wenn er ihn gerade teilnahmslos ansah.
 

„Ich ...“ Naruto suchte nach den Worten, die am besten beschrieben, wie er sich gerade fühlte. Doch er kam irgendwann zu dem Schluss, dass es dafür niemals die treffendsten Worte geben würde. Außerdem auch, wusste er auch, das Sasuke wusste, was er ihm sagen wollte.

Naruto entschied sich also kurz entschlossen um und ging auf seinen Freund zu. Der junge Mann hob seine Arme und umarmte seinen besten Freund so, wie sich Männer nun ein Mal umarmten.
 

Im Augenwinkel bekam Naruto mit, wie sich von der Seite der Rest von Team Taka näherte und im sicheren Abstand stehen blieben. Wahrscheinlich um zu beobachten. Schließlich tat Naruto noch nichts, was Anlass dazu geben würde, einzuschreiten.

Er wollte ihnen auch keinen Anlass geben. Sein Ziel war es, seinen besten Freund dazu zu bringen, freiwillig mit ihm mitzugehen.

Und mit dem einen Argument im Hinterkopf rechnete er sich gute Chancen aus.

Um nicht noch mehr Zeit zu vergeuden, musste er nun Taten sprechen lassen. Ohne große Worte vorher. „Sas...“
 

Die wenigen Worte blieben ihm im Hals stecken.

Er bemerkte, dass die zwei Schattendoppelgänger gerade in diesem Moment verpufften, die er doch für Sakura erschaffen hatte.

Erst konnte er an gar nichts mehr denken.

Bis sein Blick wohl etwas glasig wurde und sein Kopf anfing zu arbeiten.

Aufgrund dessen, das er gerade Schmerzen empfunden hatte, konnte er ausschließen, dass Sakura Suna sicher erreicht hatte.

Ein Kampf musste stattgefunden haben.

Ein Kampf, der seine Schattendoppelgänger hatte verpuffen lassen.
 

Also wurden sie bewusst angegriffen. Nicht der Schattendoppelgänger wegen, sondern - es konnte nur so sein - wegen der Frau, die sie eigentlich bis nach Suna hatten eskortieren sollten. Bis sie in Sicherheit war. Und dann erst verpuffen. Ohne das Er den vermeintlichen Schmerz seiner Doppelgänger spürte.
 

Sakura war in Gefahr.

Sie war wieder in die Hände dieser dunklen Krieger gefallen. Der Blonde wusste es ganz sicher.

Der Jinchuriki zog ein paar Mal scharf die Luft ein. So, als hoffte er, dass ihn mehr Sauerstoff beruhigen würde. Oder das er klarer denken konnte.

Doch diese Wut, die er in sich aufsteigen spürte und dieser Drang sofort umzudrehen, um ihr zur Hilfe zu eilen, machte ihm wie auch so viele Male, eins klar. Er war einfach viel zu impulsiv. Er war der Jenige, der erst kämpfte und dann vielleicht Fragen stellen würde.
 

Naruto sah auf und sah Sasuke an. Er löste die Umarmung und sah durch den Schwarzhaarigen hindurch.

Es war eine Situation, die genau das bewies, was er all die Jahre gewusst hatte. Und wahrscheinlich auch fast der Einzige war, der nach wie vor daran geglaubt hatte.

Team sieben ergänzte sich perfekt. Das war auch der Grund, warum alle anderen Formen zwar funktioniert hatten, aber einfach nicht dasselbe gewesen war.
 

Dieses Team brauchte Sasukes kühlen, klaren, strategischen Verstand.
 

Er glaubte immer noch an Team sieben.

Zitternd nahm er einen Atemzug, erkannte, das auch Sasuke aufmerksam war. Schließlich musste es einen Grund haben, warum die Freude in Narutos Augen auf einmal dem Entsetzen, der Sorge und einer Spur Angst gewichen war.

Vielleicht konnte er sich schon denken, worum es ging. Oder um wem.

„Sasuke!“, sagte der blonde Ninja aufgeregt. „Du musst mit mir kommen! Sakura ist in größter Gefahr. Ich brauche deine Hilfe!“ sagte er und machte mit seiner Hand eine Geste, die seinen besten Freund dazu auffordern, sollte mit ihm zu gehen.

Für einen Moment schätzte der Fuchs - Krieger seine Chancen auch gar nicht so schlecht ein. Zumindest sah er mindestens drei Sekunden lang ganz sicher, dass sich die Augen des Schwarzhaarigen erschrocken weiteten.
 

Doch auch Sasuke benahm sich nicht besser als Sakura. „Pah!“ kam es von ihm und dieser Gelangweilte, distanziere Ausdruck den Sasuke meistens in den Augen hatte, trat wieder in das Schwarz. Sasuke drehte sich sogar von Naruto weg. Der Uchiha wirkte schlagartig so, als wäre es ihm egal, was mit Sakura passierte. Und seinem Kind ...
 

Es war genau dieser Zug an dem Uchiha, der Naruto schon seitdem sie sich kannten komplett wahnsinnig machte. Dieses Überspielen seiner eigentlichen Gefühle. Der sehr gefühlsbetonte Krieger verstand es einfach nicht. Verdammt! Warum wollte Sasuke, das man nichts anderes, als ein Arschloch in ihm sah?
 

Verflucht noch mal!

Narutos ganze Impulsivität brach auf einmal aus ihm heraus und brachte ihm dazu, das er erst wütend knurrte, dann einen Schritt nach vorne tat und Sasuke erst einmal einen kräftigen Kinnhaken verpasste.
 

Sasuke wurde von den Füßen geholt und er folg ein paar Meter nach hinten, bis ihn der Stamm eines besonders dicken und wohl auch uralten Baumes stoppte.

Naruto setzte ihm sofort nach. Er packte seinen besten Freund am Kragen und zog ihn hoch aus den Splittern der Baumrinde raus.
 

Der Uchiha war unaufmerksam. Sasuke war ein verdammt guter Ninja. Normalerweise wäre er seinem Angriff mit einem leichten Zurückneigen seines Kopfes ausgewichen und hätte wahrscheinlich selbst angegriffen.

Dass er es nicht getan hatte, sagte dem Blauäugigen, das ihm Sakura trotz allem nicht so egal war. Wie er tat.

Dies beruhigte ihn zumindest schon mal in diesem Punkt. Aber er verstand nach wie vor nicht, dass er sich genau so bockig benahm wie Sakura. Verdammt! Sie bekam ein Kind von ihm! Er war seine verdammte Pflicht, Sakura wie sein verfluchtes Augenlicht zu beschützen!
 

Ein weiterer tiefer Atemzug, der Narutos Lungen mit genug Luft füllte um Sasuke auch ausreichend anbrüllen zu können, damit der endlich zur Vernunft kam. „Pah?!“ hakte er fassungslos nach, während er seinen besten Freund schüttelte. „PAH?!“ wiederholte er. „Ist das Verdammt noch mal alles?“, knurrte er sehr angepisst und starrte den Uchiha mit wütenden Gesichtszügen an.
 

Doch Sasuke zeigte sich genau so Stur wie Sakura. Er schwieg und sah ihn mit demselben, ausdruckslosen Blick an, dem er ihm in den letzten Jahren immer geschenkt hatte.

Ein Punkt der Naruto wahnsinnig machte ...

Ein weiterer tiefer Atemzug des Blonden. „Schwängern kannst du sie, ja?“, brüllte er und es war sogar so etwas wie eine Spur Hass zu hören. „Du bist ein feiges Arschloch!“ der Jinchuriki holte aus und schlug zu. Er erwartete, das Sasuke blockte, sich befreien würde und elegant ausweichen würde. Doch seine Faust traf hart ins Gesicht des urplötzlich erstarrten Uchiha Krieger, der nun fassungslos zur Seite starrte.
 

Er war entsetzt?

Warum war er entsetzt?

Hatte er das etwa nicht gewusst?

Trotzendes, das immer noch Wut aus seinen Nasenlöchern stob, beruhigte er sich langsam.

Moment!

Sakura hatte doch zugegeben, dass sie sich gestritten hatten.

Doch wenn er die Fakten zusammenzählte ...

... was war, wenn dieser Streit selbst beide fast unmittelbar danach getrennt hatte?
 

Es war zumindest möglich.

Nein. Es war nicht nur möglich.

Sondern sehr wahrscheinlich genau so abgelaufen. Wenn er über Sakuras Zustand und dem bockigen Verhalten Sasukes nachdachte.
 

Verflucht! Es musste ein sehr böser Streit gewesen sein, wenn beide so reagiert hatten, wie sie nun mal reagiert hatten! Entsetzen schlich nun auch in Narutos Gesicht.

„Sasuke...“ bebte seine Stimme brüchig. „Sag mir nicht, dass du das noch nicht weißt!", forderte er seinen immer noch besten Freund auf. Obwohl die Tatsache schlimmer gewesen wäre, wenn er es gewusst hätte und dann abgehauen wäre ...
 

Uchiha sagte gar nichts. Er drehte seinen Kopf und das Einzige was er tat, war ihn mit weit aufgerissenen Augen anzustarren.

Es war ihm schon schwergefallen, seine Gedanken im Kopf zu ordnen, bevor Naruto ihn mit dieser Tatsache konfrontiert hatte.

Jetzt war es ihm absolut unmöglich durch das Wirrwarr in seinem Kopf durchzublicken. Also tat er etwas, was er noch nie getan hatte.
 

Nichts. Das tat er.
 

Weil er schlicht und ergreifend absolut überfordert war mit diesem Fakt - das Sakura schwanger war.
 

Hatte er sie falsch behandelt?

Nein. Eigentlich hatte er ihr doch nur helfen wollen. Er hatte sie retten wollen. Sie hatte doch sicher auch erkannt, dass diese Söldner es gewollt hatten, das sie fliehen.

Bitte! Warum sollten sie denn sonst so schlecht geschauspieltert, als sie das Schloss geöffnet hatten?

Aber sie war bockig gewesen. Im Grunde hatte er nicht verstanden - und er verstand es gerade immer noch nicht - warum sie so reagiert hatte.

Trotz allem plagte ihn ein Gefühl, das er so vor langer Zeit gespürt hatte.

Er wusste, dass er alles richtig gemacht hatte.

Dennoch fraß ihn das schlechte Gewissen förmlich von innen heraus auf.

Verdammt! Er hätte sie nicht abhauen lassen sollen!

Gut. Er war ihr ja letztendlich noch ein Mal ein Stück nach gegangen. Aber als er sie nicht direkt gefunden hatte, war ihm der Geduldsfaden gerissen.

Kurz keimte dieselbe Wut in ihm auf, die er auch schon gefühlt hatte, als Sakura auf ein Mal spurlos verschwunden war.
 

Nein. Er hätte sie suchen sollen.

Bei was auch immer! Er hätte sie finden müssen. Wenn nötig wieder hypnotisieren und dann mit nehmen. So wie er es so viele oft den letzten Monaten getan hatte.

Aber es hatte sich etwas verändert zwischen ihnen.

Seitdem er und Sakura mehr oder weniger übereinander hergefallen waren, war es einfach ganz anders.
 

Sasuke schluckte schwer und sah mit fast schon hilfloser Miene auf zu Naruto, der ihm immer noch am Kragen hielt. Der Schwarzhaarige blickte in das Gesicht des blonden Ninjas und wusste zum ersten Mal in seinem Leben nicht, was er nun denken sollte. Geschweige denn, was er machen sollte.
 

Doch Naruto schien genau das am ratlosen Blick des Uchihas zu erkennen. "Schau mich nicht so bedeppert an! Hast du das wirklich noch nicht gewusst?" hakte Naruto nach und ließ in diesem Moment sogar etwas locker. Mit einem dumpfen Geräusch fiel der Uchiha zu Boden, als sein bester Freund ihn gänzlich losließ.
 

Er beobachtete den jungen Uchiha. Und es war das erste Mal, seit dem er ihn kannte, das er ihn so fassungslos sah. Beinahe schon hilflos, gar schon überfordert wirkte er. Ein Zustand, der Naruto dazu brachte, sein Fuchsgrinsen zu grinsen.

Sasuke war von anderen Gefühlen überfallen, als von Rache oder Hass ...

Vielleicht waren es nicht unbedingt die Gefühle, die man einem anderen wünschte. Aber es waren weitaus positivere Gefühle!
 

Nun doch etwas besser gelaunt streckte er Sasuke die Hand entgegen. „Komm schon! Steh‘ auf!“ sagte der Blonde und wartete geduldig, dass der sprachlose Uchiha sich rührte. Doch er reagierte immer noch nicht.

Verflucht noch eins!

Naruto hätte nie gedacht, dass seinen besten Freund dieser Umstand so aus den Socken hauen konnte.

Aber er wertete es positiv. Vielleicht freute sich sein tiefstes innerstes schon, nur war es bestimmt noch nicht bis zu seinem Gehirn, bis zu seinem Verstand, mit dem er das fassen konnte, durchgedrungen.
 

Uzumaki konnte im nächsten Moment nur lachen. Nicht weil er sich lustig über Sasuke machte. Obwohl er sich schwor, Sasuke auf Ewigkeiten daran zu erinnern, welches Kunststück seine Gesichtsmuskeln machen konnten, wenn er mal etwas nicht sofort fassen konnte.

Nein.

Naruto freute sich mit, für seinen besten Freund.
 

"Sasuke! Du wirst Vater" sagte er um es dem Uchiha Erben auch noch mal so deutlich unter die Nase zu reiben, das er es ja nie wieder vergaß. "

Er ließ ihm einem Moment.

Und sich selber auch, nur um damit klarzukommen, das Sasuke und Sakura in baldiger Zukunft wohl ihr Leben ganz anders Planen mussten, als sie eigentlich vorgehabt hatten.
 

Doch auch diese Vorstellung erinnerte ihn an den Grund, warum er eigentlich hier hingekommen war. Schlagartig änderte sich seine Miene wieder und er wurde sehr ernst.

Es musste was geschehen. Sakura war in Gefahr!

Er musste was unternehmen!
 

Nein.

Sasuke musste es tun!

Dazu musste er auch unweigerlich aus dieser verdammten Starre erwachen. Unentdeckte Freude hin oder her. Wenn nicht bald was passierte, hatten weder Sakura geschweige denn das Kind eine Chance.
 

„Sasuke!“, sagte Naruto. Diesmal sehr ernst. „Diese Söldner haben Sakura!“ Alleine diese Tatsache war schon schlimm genug. „Obendrauf haben sie noch dein ungeborenes Kind! Verstehst du, was das bedeutet?“ er sah Sasuke blinzeln, doch er schien ihm nicht folgen zu können. Gut, er gestand ihm ein, wenn er aus heiterem Himmel erfahren würde, dass er in wenigen Monaten Vater wäre, er würde wahrscheinlich nicht anders reagieren.

Trotzendes hatten sie keine Zeit, um sprachlos nach der Fassung zu ringen.
 

Der Jinchurikii nahm einen weiteren tiefen Atemzug. „Denk an dein Kekkei Genkei! Und denk daran, das Sakura ihre Chakrakontrolle perfektioniert hat, sondern auch eine hervorragende Inyournin ist! Sie hat unter Tsunade - obaa-san gelernt!“ vielleicht verstand er es nun.

Tatsächlich schien Sasukes messerscharfer Verstand so langsam wieder die Arbeit aufzunehmen. Er erkannte es daran, dass sich die Schwarzen Augen seines Freundes kurz etwas weiteten. „Sie wollen eine Waffe aus deinem Kind machen!“ Naruto war sich sicher, dass er hier noch nicht ein Mal übertrieb. „Ein ‚etwas‘, verstehst du? Komm endlich hoch und mach‘ was!“ forderte er den Schwarzhaarigen auf.
 

Ein etwas.

Hallte es in dem Kopf des jungen Kriegers nach.

Ein etwas, das gehasst werden würde.

Eine Maschine, gesteuert von den falschen Händen.

Entsetzen breitete sich weiter in ihm aus.

Sein Erbe, sein Kekkei Genkei, das er weitergegeben hatte, würde nicht mehr mit Respekt geachtet werden.

Jeder würde es fürchten.

Dabei war die Macht des Sharingans doch da, um zu schützen.

Er konnte nicht zu lassen, dass sein Erbe, das der Ruf seines Clans letztendlich völlig dem Untergang geweiht war.
 

Noch weniger konnte er zu lassen, das Sakura etwas geschah.

Die vergangenen Monate hatten sie beide zu eng aneinander gebunden.

Er schnaubte ganz leise und mit leicht abwesenden Blick vor sich her. Ob es so gewollt gewesen war?

Ob vom Schicksal oder irgendeiner anderen Macht - das sich ihre Wege erst trennten, bevor sie stärker denn je wieder zusammenfanden?

War das Ganze eine Prüfung gewesen, die sie dazu bringen sollte, ihren Frust zu vergessen? Im Umkehrschluss ihn selbst dazu, in Sakura endlich die Ruhe zu finden, die er schon so lange gesucht hatte ...?

War es vielleicht auch schon seit Beginn des Teams sieben geplant gewesen, dass sie ihren Weg zwangsläufig zueinanderfanden?
 

Vielleicht hatte es doch einen Grund gehabt, warum er von einem schlechten Gewissen geplagt gewesen war. Mit Sicherheit war es auch nicht unbegründet gewesen, warum er sie vermisste und vor allem musste auch ein Sinn dahinter stehen, dass er sie wieder haben wollte.

Hier und jetzt.

Er verzog missmutig sein Gesicht. Er sah fast schon betrübt auf den Boden.

Sasuke hatte nie gewollt, dass sie in die Hände dieser Söldner zurückfällt. Er schämte sich für diesen Gedanken - aber er war so wütend gewesen!

Das alles zeigte ihm, das es wieder Sakura war, die ihn zu Gefühlsausbrüchen zwang, die er nie vorher gehabt hatte.
 

Der Uchiha atmete schwer ein und aus, bevor er hoch zu seinem besten Freund sah. Naruto grinste ihn immer noch an und hielt ihm geduldig seine Hand hin.

Dieser Mann, der ihm vor wenigen Minuten den Arschtritt gegeben hatte, der ihm gefehlt hatte, um aus dem Trübsaalblasen raus zu kommen, vertraute ihm nach wie vor.
 

Möglicherweise tat dies auch noch Sakura.
 

Es brauchte einen weiteren Moment.

Dann ergriff der Schwarzhaarige die Hand des Blonden.

Entschlossen war nun sein Gesicht, als er sich an der Hand seines Freundes hoch - und seine Schultern zurückzog.
 

Er hatte keine Zeit um sie zu verschwenden!

Jedem Uchiha war die Familie das Wichtigste. Er konnte jetzt nicht damit anfangen, die Frau, die nun schon so lange bei ihm gewesen war, im Stich zu lassen.

Genau so wenig konnte er es zu lassen, das seinem Kind etwas passierte.

Dass aus ihm etwas gemacht wurde, was es jetzt schon nicht verdient hatte ...
 

Als nun nicht mehr Einziger, der aus dem Uchiha Clan stammte, nickte er seinem guten Freund zu. Bevor er ihn zu sich zog und mit einem Kräftigen klopfen auf den Rücken so umarmte, wie sich beste Freunde nun Mal umarmten.
 

Dann ließ er ihn los, nickte ihm noch einmal zu, bevor er sich drehte und gerade aus in die Hecken und den dichten, dunklen Wald verschwand. Schnurstracks Richtung des Söldner - Heeres.
 

Naruto grinste ihm hinter her.

Das hatte er gut gemacht.

Und wenn es bei Sasuke fruchtete, würde Sakura bestimmt auch bald zur Vernunft kommen. Dann würde auch sie bald wieder die werden, die er kannte und die er so gerne hatte.

Der Jinchuriki lachte kurz sein typisches Lachen und setzte sich dann in Bewegung, um zu seinem besten Freund aufzuschließen.

Inferno

Nervös stapfte der mächtigste aller Krieger in seinem herrschaftlichen Zelt auf und ab. Wut war in seinen Zügen zu lesen. Zorn in all seinen Bewegungen. Er wusste, er war nie sonderlich geduldig gewesen. Aber auf etwas zwangsläufig warten zu müssen, das er so sehr wollte, trieb ihn in den Wahnsinn.Während des auf und ab schreiten, warf er immer wieder angespannte Blicke auf einen bestimmten Bereich seines Zeltes. Doch nach wie vor hatte sich nichts geändert. Diese Frau, dieses unbedeutende, niedere Wesen war immer noch schwanger. Und das schlimmste dabei war, das man noch nicht ein Mal sah, das sie es war.
 

Störrische, fast rebellische Augen starrten zurück, als er wieder ein Mal einen nervösen Blick in diese Richtung warf.

Er hasste es, wenn sie ihn so ansah! Sie war schließlich nur eine Frau und sie hatte vor Angst zu erzittern, wenn er ihr etwas von seiner Aufmerksamkeit schenkte. Selbst wenn es nur für einen Augenblick war.

Er ertrug es nicht und er duldete es auch nicht, das ihn ein so unwürdiges Wesen, ihn so frech ansah.

Der Hüne blieb kurz stehen, fixierte die Frau und Griff mit seiner Pranke aus Hand zu seinem Schwert. Er würde sie lehren ihn so anzusehen, wie sie es tat. Mit einem knurren drückte er die Wut aus, die er empfand und stapfte auf die Frau zu. Doch auch von dem, ließ sie sich nicht beeindrucken.

Letztendlich war es auch seine zweite gespaltene Persönlichkeit, die ihn aufhielt. Kakazan, der alte Teil seiner selbst schritt energisch ein. Und auch dieses Mal nervte es ihn, das dieser alte Sack so viel Wissen hatte.

Es schüttelte ihn und der alte übernahm kurzzeitig die Kontrolle. „Idiot! Lass die Frucht reifen! Lass sie wachsen. Ein unfertiges etwas bringt uns gar nichts!“ fauchte er sich selber an.

Der Kopf des großen Mannes zuckte wieder. „Aber ich kann es nicht mehr ertragen!“ knurrte er voller Hass und Ungeduld. Erneut zuckte der Kopf. „Willst du ein Ding was weder das Sharingan noch die Iryounin Fähigkeiten hat?“ zischte die Stimme des alten und stellte die jüngere Persönlichkeit damit erst ein Mal vor eine Tatsache. Für einen Moment senkte der jüngere wohl den Kopf um nachdenklich auf den Boden zu schauen. Bis er wieder auf sah und ihr starrend, mit kaum gezügelten Zorn in die Augen sah.

Wieder war da dieser rebellische Ausdruck, der ihn so in den Wahnsinn trieb. Der große Krieger schrie, machte ein paar Schritte zur Seite. Dann griff er an die Kante unter den mächtigen Tisch, der in der Mitte des Zeltes stand und schleuderte ihn quer durch den Raum knapp an Sakura vorbei. „Starr mich nicht so an, unwürdiges Weib!“ brüllte er ihr entgegen. Dann zuckte der Kopf wieder und das zittrige Stimmchen des Alten erhob sich schrill. „Du verdammter Dummkopf! Du wirst es noch zerstören!“ die dünne Stimme überschlug sich fast vor Groll. „Meine Geduld ist am Ende!“ schrie sich dieses Mal die kräftige Stimme des jüngeren Söldners an. Just drehte er sich von ihr weg, schien sie im Augenblick dessen vergessen zu haben und begann eine hitzige Diskussion mit sich selber.
 

Doch Sakura dachte nicht daran ängstlich ihren Blick zu senken!

Sie war eine stolze Konoha - Nin! Verdammt, sie konnte Sachen, die er ihr bestimmt nicht zutrauen würde. Wenn sie wollte, könnte sie dieses Zelt zu Holzspäne und Stofffetzen verarbeiten.

Außerdem hatte sie ihren Willen des Feuers wieder in sich Entdeckt.

Gestärkt durch diese Tortur ihrer persönlichen Hölle, durch die sie hatte durch müssen, hatte sie sich geschworen, sie nie wieder so hängen zu lassen.

Nicht weil sich Naruto auch nie hängen ließ.

Unbeugsam sah sie den vor Wut stierenden Mann an. Sie würde verdammt sein, wenn sie wieder diese unendlich dunkle Welt betreten würde. Ohne Licht und Hoffnung, in der sie Gefangen gewesen war. Ein Zustand, aus dem sie keinen Ausweg hatte finden können. Ursprung dessen war sicher der Anblick des Zerstörten Konoha gewesen. Betreten hatte sie diesen dunklen Weg aus Verzweiflung, als sie damals unter dem toten Körper ihrer Mentorin aufgewacht war.
 

Wie immer an dieser Stelle, schnürte Trauer ihre Kehle zu.
 

Aber sie nahm einen tiefen Luftzug und versuchte dieses Gefühl mit einem Schlucken verschwinden zu lassen.

Ganz klappte es nicht. Immerhin erinnerte sie das an die Zeit kurz nach dem sie aufgegriffen worden und ins Lager des Feindes geschleppt worden war. Wie eine Ohnmacht war es gewesen. Wenn sie jetzt daran zurück erinnerte, fühlte es sich so an, als ob sie neben sich gestanden hätte. Gleichsam sie sich selber beim eigenen Zerfall zu gesehen hatte. Völlig teilnahmslos.

Auch bei ihrer Zeit mit Sasuke, erinnerte sie sich nun, war sie nicht die Gewesen, die sie eigentlich war.

Verdammt! Sie mochte sich selber nicht, wenn sie an die Sakura zurück dachte, die so Schwach gewesen war. Die, die nicht für ihre Überzeugungen und schon gar nicht für sich selber gekämpft hatte.

Naruto hatte recht gehabt.

Es waren sicher auch seine Worte gewesen, die einen Funken in ihr hatten aufglühen lassen. Der gewachsen war, als Ginkgo sie wieder einmal Gefangen genommen hatte.

Stolz spürte sie sich, denn sie spürte ganz deutlich, das dieser Funke zu einem Inferno angewachsen war. Einer Wand aus Mut, stärker und Heißer als jemals zuvor.

Sie würde sich niemals wieder so hängen lassen!

Das hatte sie sich geschworen. Und zu ihrem Weg des Ninjas gemacht.
 

Sie war auch nicht umsonst von der denkenden Sorte Shinobi.

Sicher konnte sie dieses Zelt auseinandernehmen. Diese Aktion alleine würde für genug Ablenkung sorgen, so dass sie rein theoretisch irgendwie würde fliehen können.

Jedoch sprachen praktisch zwei Fakten dagegen.

Fakt eins war, das sie den angespannten Heeresanführer sicher schlagen konnte, zumindest was den Intellekt betraf. Aber genau so wusste sie, dass sie trotz ihrer übermenschlichen Kraft, nicht mit der des obersten Söldners würde mit halten können. Dazu brauchte sie mehr Jutsus als die, die sie beherrschte.

Auf keinen Fall würde sie ihn unterschätzen. Oder sich selber überschätzen.

Insofern war es das Klügere sich möglichst ruhig zu verhalten und darauf zu warten, bis Hilfe eintraf. Sakura war sich sicher, das irgendwann, irgendwer kommen würde und sie zumindest aus der Reichweite dieses Gegners bringen würde, mit dem sie nicht mit halten konnte.

Vielleicht auch gerade nur so weit, dass sie immer noch mit Gegnern Kämpfen konnte, die eher ihren Fähigkeiten entsprachen. Denn sich nur retten lassen und nichts tun wollte sie auch nicht. Schließlich hatte sie noch eine offene Rechnung. Genau dieser Gedanke brachte sie zum zweiten Fakt.
 

Selbst wenn sie ohne Kampf schnell genug dem nervösen Krieger würde entwichen können, war da immer noch sein abgerichteter Jagdhund Ginkgo, der sie ohne Mühe wieder finden würde. Sie war sich nicht ganz sicher, warum er das konnte. Aber über das Brüten in den vergangenen Wochen war ihr klar geworden, das er ihr irgendwas, was man nicht sah angeheftet haben musste. Anders konnte er sie gar nicht immer so spielend gefunden haben.

Bis ihr dann eingefallen war, das er vielleicht nicht umsonst so hieß wie er hieß. Unter Umständen hatte er also irgendein Kekkei Genkei, mit dem er Pflanzen kontrollieren konnte. Und wenn er das konnte, hatte er sicher über diesen Weg immer gewusst wo sie war. Schließlich war Team Taka ausschließlich durch den Wald gereist…

Hinterlistiger Mistkerl!
 

Sie atmete tief ein und aus, beobachtete weiterhin sehr genau den großen Mann, der immer noch mit sich selber diskutierte.

So lange er dachte, das sie immer noch Schwanger war, würde ihr nichts geschehen. Im Moment war also alles gut.

Obwohl sie hoffte, wenn ihr jemand zur Hilfe kommen würde, das es möglichst bald war. Nicht weil sie Angst hatte. Irgendwann würde es auch ihren Gegnern auffallen, das ihr Bauch eben nicht immer runder werden würde…
 

__________
 

Es war diese Ruhe, die von dem Zeltlager ausging, die beiden nicht gefiel. Ruhe hatten diese Mistkerle nicht verdient. Nach all dieser Zerstörung, war ihnen Erholung und Rast nicht zu Gönnen. Ganz besonders nicht, nach dem, was sie dem wohl wichtigsten Mitglied des glorreichen Team 7 angetan hatten.

Sasuke Uchiha hatte nie wieder an Rache denken wollen. Aber diese Wut die in seinem Bauch brodelte und trieb ihn dazu, genau diese wieder zu schwören.

Grimmig sah er auf das Lager und gleichzeitig durch alle Zelte hindurch auf das Größte von allen, das sich imponierend über allen anderen erhob.

Er wusste wo Sakura war. Er konnte ihr Chakra spüren und das befand sich eindeutig in dem großen Zelt nur ein paar hundert Meter von ihm entfernt.

Der Schwarzhaarige wirkte gefasst, zumindest noch für einen Moment.

Dann konnte er nicht anders als angespannt die Zähne aufeinander zu pressen und seine Brauen zusammen zu ziehen.
 

Verdammt sollten diese Söldner sein. Er würde alle unangespitzt in den Boden Rammen, die es wagten, sich seinen Zielen in den Weg zu stellen.

All die Jenigen, die Sakura oder seinem Kind etwas angetan haben könnten, würde er in der Luft zerfetzen.

Zornig ballten sich seine Hände und er musste wohl ziemlich laut mit den Zähnen geknirscht haben, denn es war Naruto, der ihm seinen Ellbogen in die Seite rammte.
 

Erst mit ernsten Gesichtsausdruck und dann mit dem Anflug eines Grinsens, wies er so seinen besten Freund darauf hin, was er da gerade eigentlich tat. Und was es bedeutete.

Dem Blonden selbst gefiel die Reaktion des Uchihas. Hieß die Anspannung seines Freundes doch nichts anderes, das er eben doch viel mehr für Sakura übrig hatte. Und das er wohl gleich an seiner Seite dieses Lager von hinten aufräumen würde.

Gut, er konnte mit ihm mithalten, wenn Sasuke sich seinem Zorn ergab. Aber befürchtete, dass es schwer werden würde, zu zweit gegen ein ganzes Heer durchtriebener Söldner zu Kämpfen. Selbst wenn sie Seite an Seite Kämpfen würden.

Mit einem kaum merklichen Kopfschütteln wandte er seinen Kopf ab und sah ebenfalls auf die Stadt aus heruntergekommenen Zelten. „Also?“ hakte er nun nach. Auch wenn es nicht seinem Naturell entsprach, es ging hier um Sakura. Da war es ihm lieber einen Plan zu haben, als einfach drauf los zu kämpfen. „Herr Stratege, wie werden wir Vorgehen? Wie holen wir Sakura hier raus und reißen gleich möglichst vielen Söldnern dabei den Arsch auf?“ interessiert wartete er auf eine Antwort.
 

Es dauerte einen Moment, bis sein Kollege wohl die beste Antwort gefunden hatte. Sasuke sagte nichts. Er erhob sich und zog sein Schwert. „Chidori Kōken!“ rief er, während augenblicklich Licht in Form von Blitzen Sasukes Umgebung durchzuckte. Tausende Vögel schienen mindestens genau so wütend wie Sasuke ihre Stimme zu erheben.

Wie Naruto es von ihm gewohnt war, verschwendete Sasuke keine Zeit. Was ihn allerdings verblüffte war, das es nun wirklich Sasuke war - der nie ohne Plan im Hinterkopf - einfach über die Büsche sprang. Er konnte keinen Plan haben! Einfach so ohne um das in Betracht zu ziehen, was danach kommen könnte, war sein Ding. Nicht Sasukes.

Doch genau das schien der junge Mann, der ihm gerade davon vom Waldrand auf die ersten Zelte zu stürmte zu machen.

Naruto konnte das erst mal nur mit einem überraschten Augen klimpern kommentieren. Bevor ihn Freude durchströmte und ihn auf die Beine trieb. Gleich seinem besten Freund hinterher, der bereits die ersten Zelte erreicht und dem Erdboden gleich gemacht hatte. Der blauäugige Ninja lachte, formte Fingerzeichen und mit einem Paffen erschienen einige Schattendoppelgänger, die direkt neben ihm herliefen.

Sasukes Spur zog sich Pfeilgerade durch die Zeltstadt, aus der nun von allen Seiten Gegner angerannt kamen. So wie es aussah, hatte Sasuke ein klares Ziel und das befand sich wohl unweigerlich in dem großen Zelt in der Mitte der Zeltstadt.

Gut. Dann würde er eben infiltrierend Kämpfen. Wenn Sasuke Sakura in Sicherheit brachte, musste es einen geben, der hinter ihm aufräumte. „Haha!“ lachte er. „Kommt doch! Traut euch!“ rief er seinen Gegnern entgegen und das erste Rasengan traf den Bauch seines Feindes.
 

__________
 

Aufmerksam beobachtete Sakura die fortwährende Diskussion Kyukazans mit seinem alten Ich. Auffällig war, das sie nun nicht mehr von ihm beachtet wurde. Trotzdem wagte sie es nicht, eine Flucht zu versuchen. So waghalsig war sie nicht und außerdem wusste sie, da würde sicher ihre Chance kommen.

Was sie allerdings aufmerksam werden ließ war Vogelzwitschern.

Oder zumindest ein Geräusch, das stark daran erinnerte, aber in Wirklichkeit kein echtes war. Sie wusste, dass es definitiv kein echtes Vogelzwitscher war…
 

Freude durchströmte sie in Sekundenschnelle. Schließlich kannte sie nicht viele Ninjas aus Kumogakure und so begrenzten sich die Personen aus ihrem Bekanntenkreis auf zwei Ninjas.
 

Sie hoffte das es Kakashi war. Er musste es sein. Alleine die Stärke des Lichtes, der Blitzattacke, die am Zelt vorbeiraste, bestätigte dies.

Insgeheim wusste sie aber das er es nicht sein konnte. Was ihr nicht gefiel. Aber sie wollte es so. Weil sie nicht mit Sasuke reden wollte und ihn schon gar nicht sehen. Sie war immer noch sauer.
 

Nein. Eigentlich war sie gar nicht mehr sauer. Sie freute sich sogar irgendwo, das er da war. Nicht nur weil es bedeutete, das Naruto ihn - wie auch immer das schon wieder geschafft haben mochte - überzeugt hatte. Das Sasuke hier war hieß nichts anderes, das auch er nicht mehr sauer war. Das war einer der Punkte der ihr Angst gemacht hatte und was sie eigentlich nicht gewollt hatte.

Außerdem war ihr klar, er kämpfte für sie…
 

…Sasuke war zurück gekommen ihretwegen.
 

Sie wusste es einfach. Die Freude darüber war so groß, dass sie es nicht verbergen konnte und dies sich in einem glücklichen, aber etwas abwesenden Lächeln ausdrückte.

Er war da.

Ihretwegen.

Sasuke würde sie hier herausholen… und er kam immer näher…

„Katon: Gōryūka no Jutsu“ rief seine kräftige Stimme in unmittelbarer Nähe und schon sah sie das warme Licht seines Feuerangriffs praktisch direkt neben dem Hauptzelt irgendwas traf und Lichterloh in Brand steckte.
 

In diesem Moment fiel ihr auch etwas anderes auf. Es war nicht Narutos Stimme, die etwas weiter in der Ferne immer wieder zu hören war.

Eigentlich war es der Umstand, dass es in diesem Zelt still war.

Beklemmung befiel sie und sie schalt sich in dem Moment selber dumm, das sie trotz dieser Umstände nicht ihr Pokerface behalten hatte. Angespannt und in der Sekunde noch, bevor sie ihren Kopf wieder zu Kyukazan drehte, bemühte sie sich zumindest um Schadensbegrenzung. Sie legte eine nichtssagende Miene auf. Auch wenn es wohl dafür bereits zu spät war und der Hüne im Zelt das Glück auf ihrem Gesicht gesehen und definitiv richtig gedeutet haben musste.
 

Kyukazan stand da und starrte sie mit hasserfüllten Augen an. Er bewegte sich nicht, was Sakura dazu brachte zu vermuten, dass er scharf nachdachte.

Er wusste das Sasuke im Zeltlager sein musste! Verdammt! Sie war eine blöde Kuh! Sie hatte all ihre Kollegen verraten!

Sie hatte… vor Selbstabscheu konnte sie es fast gar nicht in Worte fassen. Verflucht! Vielleicht war sie der Grund, warum der Schwarzhaarige in eine Konfrontation geriet, die er so nicht meistern konnte!

Angst schlich sich in ihre Augen. Sie krampfte ihre Hände zu Fäusten und fühlte sich unsagbar schlecht. Das hatte sie schon gar nicht gewollt!

Sie…
 

Doch Kyukazan lachte nur über ihren inneren Konflikt. Es gefiel ihm, das er nicht mehr als Schweigen brauchte um ihr zu Zeigen das sie nicht nur sich selbst, sondern auch diesen Sharingan - Bastard verraten hatte.

Gut. Er würde sich diesen mal ansehen.

Dieses niedere Weib kannte er ja schon.

Wenn er jetzt auch noch sehen würde, wozu die zweite Komponente seines ultimativen, aber noch ungeborenen Kriegers in der Lage war, konnte er sicher gut einschätzen, mit welcher Waffe er in naher Zukunft diese Welt beherrschen würde.

Der Kopf des Mannes zuckte wieder und anstatt des leisen aber dafür um so dunkleren Lachens, ertönte nun das hinterlistige, helle Kichern des alten Kakazans.
 

Mit schrecken beobachtete Sakura, wie der große Krieger auf den Ausgang des Zeltes zu marschierte und nun war sie es, die sich zusammenreimte, warum er das Zelt verlassen wollte.

Schrecken erfasste sie und trieb sie zum Handeln.

Dann war sie eben jetzt Waghalsig! Dann griff sie, auch wenn sie wusste, das sei keine Chance hatte, den dunklen Krieger an. Es war ihr egal, schließlich ging es hier um Sasuke! Sie musste etwas unternehmen! Und wenn es nicht über ein kurzes aufhalten Kyukazans hinausging. Das würde wenigstens reichen, das Sasuke aufmerksam wurde und nicht von hinten angegriffen wurde.
 

Hastig sprang sie auf und rannte dem Sölder - Oberhaupt nach durch das Zelt durch nach draußen.

Sie roch Ruß. Ganz penetrant stieg er ihr in die Nase. Sie sah das dazugehörige Feuer, das überall kleinere Herde zu haben schien.

Es war bereits dunkel.

Doch das Schlachtfeld wurde durch das Feuer immer heller erleuchtet.

Chaos hielt Einzug in das Lager des Feindes und dieser überraschende Angriff schien all diese Söldner mindestens genau so überrascht zu haben, wie sie damals Konoha überrascht hatten.

Ein leichter Anflug von Genugtuung überkam sie. Diese Mörder hatten nichts anderes verdient!

So viele ihrer Freunde waren gestorben. Einfach so. Wegen der Macht. Und weil sie es gekonnt hatten.

Nun sie in genau derselben Situation zu sehen, empfand sie als Vergeltung für alle.

Einen Moment später wurde ihr klar, dass es wohl Rache sein musste, die sie zwar nicht bewusst geschworen hatte, aber nun befriedigt war.

Im ersten Augenblick war es ein schönes Gefühl, all die Jenigen, die ihr so wichtig gewesen waren nun gerächt zu wissen.

Allerdings sagte ihr eine Stimme - und vermutlich war es ihre Vernunft, die sie nun so lange tief in sich verschlossen hatte - das Rache nichts änderte. Und ihr diese Menschen nie wieder zurück bringen würde…

Sakuras Herz sank nach unten und Schwermut überkam sie.

Sie hatte Sasuke jahrelang dafür verflucht, das er Rache geschworen hatte. Jetzt wo sie dieses Gefühl für einen Moment selber ausgekostet hatte, konnte sie nach vollziehen, warum er getan hatte, was er getan hatte.

Dennoch.

Ein scheußliches Gefühl. Es war ein etwas, das einen von innen zerfraß und es bestand wahrscheinlich nur eine sehr geringe Chance auf Heilung.
 

Die junge Iryounin sah sich um und erkannte das Leuchten Narutos Rasengan auf der einen Seite des Lagers und Sasukes brennende Feuer auf der anderen Seite.

Beide pflügten sich kreuz und quer durch die Zelte. Den Schaden den sie dabei anrichteten war wohl enorm. Aber Sakura konnte genau beobachten, wie durch die Mengenmäßige Überzahl der Söldner beide immer mehr Schwierigkeiten bekamen. Sie wurde also so das Gefühl nicht los, das beide bald wohl unbedingt Hilfe brauchten.
 

Sie dachte gar nicht darüber nach. Zielstrebig rannte sie auf das Schlachtfeld zu.

Nicht umsonst hatte sie sich geschworen, weder Sasukes noch Narutos Rücken jemals wieder anstarren zu müssen, wenn es zu einem Kampf kam.

Dafür hatte sie nicht so hart trainiert.

Bis sie sich selbst stoppte.

Nein. Eigentlich stoppten die Regeln der Iryounin sie.

Sie durfte nicht Kämpfen. Verflucht, sie musste die jenige sein, die beiden neue Kraft gab, wenn sie am Ende waren.

Aber sie musste doch…!
 

Es passierte unheimlich viel auf ein Mal. Zuerst bemerkte sie sie gar nicht, zu tief war sie in ihren Gedanken hin und her gerissen.

Vielleicht war es auch wegen der Dunkelheit. Im Grunde war es auch egal, warum sie diese riesige Flutwelle nicht gesehen hatte. Wenn ihr messerscharfer Verstand richtig kombiniert hatte, konnte diese Welle nicht von alleine in einem ausgetrockneten Stück Land irgendwo im nirgendwo entstanden sein.

Da mussten Ninjas dahinter stecken.

Und hinter so einer Menge Wasser konnte nur Kiri - Nins stecken.

Sie sah sich um und erkannte außer Wasser, das sie einkesselte gar nichts anderes.

Sakura schätzte die Wand aus Wasser ungefähr zehn bis fünfzehn Meter hoch. Da sie Stabil blieb, schien sie wahrscheinlich mehr Drohung sein. Vermutlich sollte sie den dunklen Kriegern sogar Angst einjagen.

Sasuke hatte das sicher schon bemerkt und würde im Falle dessen weniger überrascht sein, wenn die Welle von Kirinins kontrolliert das Zeltlager fluten würde. Möglicherweise würde Naruto etwas überrascht sein. Aber so spontan wie er war, würde auch sicher er keine Probleme damit haben, ausreichend Chakra in den Füßen zu aktivieren.
 

Doch wer konnte die Kirinin dazu gebracht haben, das für Konoha - nein, für den Rest der Ninja Welt zu tun?

Es musste zwangsläufig irgendjemand aus Konoha gewesen sein. Vielleicht noch aus Suna. Sonst konnte keiner Interesse daran haben so ein Risiko einzugehen.

Sie dachte scharf nach und der erste der ihr mir der nötigen Argumentationsstärke wie auch gleich mit einer einfachen aber gerissenen Strategie wie dieser hier einfiel, war Shikamaru Nara.

Ein erfreutes Lächeln, trotz der Umstände schlich sich kurz auf ihre Lippen.

Sie wusste, dass nun alles anders werden würde. Sie würde endlich aus diesem stinkenden Loch raus kommen!

Die Iryounin rannte wieder los. Wenn sie schon nicht kämpfen durfte, musste sie wenigstens bis zu Shikamaru kommen um sich weitere Instruktionen zu holen. Wenn sie nicht so weit kommen sollte, musste sie alle - und damit waren auch alle verbündeten gemeint - heilen so gut es ging.
 

Doch wieder kam sie nur ein paar Schritte weit.

Urplötzlich stoppte sie und sprang ruckartig nach oben um einer Attacke auszuweichen, die von irgendwo angeflogen kam und ganz sicher für sie bestimmt war.

Sie machte einen Salto rückwärts und landete gekonnt auf ihren Beinen in leichter Beugehaltung wie eine Katze.

Sakura sah auf den ersten Blick nichts, was diesen Angriff gestartet haben könnte. Bis sie etwas seitlich von ihr diesen kleinen, stets mies gelaunten Begleiter Ginkgos sah.

Wie hieß er noch mal?

Ach. Das war egal. Sie musste weiter. Für diese Kröte hatte sie nun keine Zeit. Wieder setze sie an. Allerdings war es auch wieder dieser lästige Kampfgnom, der eine weitere Attacke startete und Ihr so unmissverständlich zu verstehen gab, das sie nun mit ihm zu Kämpfen hatte.

Sie beobachtete ihn.

Drehte sich dann zu ihm und beschloss, das wenn sie die Regeln ihrer Mentorin befolgen konnte, musste sie wohl selber dafür sorgen, dass sie überhaupt so lange lebte, um es tun zu können. Mit einem missgelaunten Blick bedachte sie den kleinen Krieger und zögerte nicht lange, als sie Chakra in ihrer Faust sammelte und sie in den Boden rammte.

Der Boden brach auf und ein klaffender Riss tat sich von ihrer Faust bis hin zu Fuuma auf, der im ersten Moment von ihrer Attacke sicher genau so überrascht war gewesen war. „Kleine Mistratte…“ knurrte Sakura und sprang ab. Dies mal mit der anderen Faust zum Angriff bereit.

Sie traf nicht.

Fast schon elegant wich der kleine Giftzwerg zur Seite aus. Sakura hatte das erwartet, setzte nach und schleuderte bereits ihre andere Faust wieder nach vorne. Doch wieder mit einem geübten Rückwärtssalto, sprang Fuuma einfach davon. Sie fixierte ihm mit wütenden Blick und startete direkt den nächsten Angriff.

Sie raste auf ihn zu und verschwand dann kurz vor ihm spurlos. Die junge Kriegerin erzielte damit den von ihr gewünschten, verwirrenden Effekt. Fuuma sah sich nach rechts um dann nach links, doch er fand Sakura nicht, die über ihm in der Luft mit geballter Faust im freien Fall auf ihn zuraste.

Es war sicher das Rauschen der Luft gewesen, das sie verraten hatte, als der kleine Krieger sie letztendlich doch noch entdeckte.

Doch er konnte nicht mehr ganz ausweichen. Mit einem Schritt zur Seite, schaffte er es zwar die Wucht ihres Treffers etwas abzuschwächen, aber er blieb nicht verschont.

Die Faust der eigentlich so zierlich wirkenden Frau, traf seine Schulter. Mit einem Wütenden schrei bestätigte er der jungen Frau, das ihr Treffer nicht so angenehm gewesen war.

Schadenfreude durchzog sie und spornte sie direkt zur nächsten Attacke an. Sie schleuderte nun die andere Faust nach vorne und traf auch dieses mal den Krieger hart am Rücken.
 

Seiner Kehle entwich ein kratziges Geräusch, während er wohl für einen Moment keine Luft mehr bekam und kurz danach mit schnellen Atemzügen zu Boden ging.

Weit aufgerissene, entsetzte Augen deuteten darauf hin, dass er es wohl nicht gewohnt war, einstecken zu müssen.

Ein Umstand, den Fuuma weder akzeptieren, noch auf sich sitzen lassen konnte.

Getroffen zu werden - von einer Frau! Keine Schande war größer, als diese!

Wut, unbändiger Zorn stieg in dem Söldner auf. Groll trieb ihn auf die Beine. Dieses elendige Weib! Es hatte nichts anderes als den Tod verdient!

Schnaubend vor Zorn drehte er sich um und sprang währenddessen einige Meter zurück um etwas Abstand zu gewinnen.

Dieses Weib sollte ihn kennenlernen!

Angetrieben von seiner Wut, formte er Fingerzeichen, klatschte ein Mal in die Hände und als er sie wieder auseinanderzog entstand in der Mitte der Handflächen eine dunkle Kugel. „Das wirst du nicht noch mal machen, Weib!“ schrie er ihr zu und starrte sie eisern an. Mit all seinen Hass, übernahm er die Kugel in die linke Hand, holte aus und schleuderte sie auf die junge Kunoichi, die bereits wieder auf ihn zu stürmte. Noch während die Kugel flog, holte er bereits mit der anderen Hand aus, in der sich eine zweite, schwarze Kugel formte. Gleich nach der ersten folgte sie in rasender Geschwindigkeit in die gleiche Richtung.

Fuuma befeuerte die junge rosahaarige mit einer Kannonade seiner schwarzen Chakra Kugeln. In einer unglaublichen Geschwindigkeit folgte der einen gleich die nächste.
 

Das ganze hatte einen überraschenden Effekt für Sakura. Und im Augenblick, als sie von der ersten Kugel hart getroffen hatte, ärgerte sie sich über sich selber. Sie hätte damit rechnen müssen, dass es irgendwann zu dem Punkt kommen würde, an dem er mit der ersten Chakra Attacke beginnen würde, wenn nicht sie es machen würde.

Sie japste nach Luft, als der nächste ihr nun den Boden unter den Füßen wegriss und sie den Halt verlor. Sakura schlug hart auf den Rücken auf, was ihr erneut für einen Moment die Luft nahm. Es krachte laut neben ihr und sie wusste, wenn sie nicht sofort etwas unternahm, waren das wohl die letzten Sekunden ihres Lebens.

Wieder ein Treffer und sie konnte es nicht vermeiden vor Schmerzen auf zu brüllen. „Verdammt!“ fluchte sie laut und krümmte sich zusammen.

Wind wirbelte auf, als weitere Kugeln neben ihr einschlugen. Sie spürte wie der Luftzug abwechselnd, beinahe schon rhythmisch von rechts und links über ihre Wangen fegte.

Im Augenblick dessen riss sie die Augen auf. Nicht nur weil eine weitere Kugel ihren Fuß traf, sondern weil sie meinte eine Schwachstelle in dieser mächtigen Attacke gefunden zu haben.

Noch ein Mal konzentrierte sie sich auf Fuumas Beschuss und stellte dabei fest, dass er immer im Wechsel rechts und links seine Chakra Kugeln auf sie schoss.

Definitiv eine Schwachstelle!

Freude breitete sich in ihr aus und sie schloss daraus, dass er wohl immer nur eine Kugel in eine Handfläche bilden konnte. Zwar unentwegt, aber es hatte ein Muster und sie konnte weiteren Treffern definitiv entgehen, in dem sie diesem Muster eben einfach auswich.
 

Also rollte sie sich zur Seite, auch um dem nächsten Angriff zu entgehen und sprang auf die Beine. Nicht ganz schmerzfrei, schließlich waren Fuumas Attacken nicht ganz ohne gewesen. In dem Moment, in dem sie stand und sich ausrichtete, bemerkte sie, das nicht nur ihr rechter Fuß schmerzte, sondern auch ihr linker Oberschenkel und die Schulter auf derselben Seite. Ihr Missfallen darüber drückte sie aus, in dem sie ihre Mundwinkel nach unten zog. Schließlich war diese Seite zwar etwas weniger geschickt als die rechte, dafür aber umso kräftiger.

Sakura spurtete los und wich den dunklen Kugeln aus.

Gut, sie hatte sich eh schon so lange vorgenommen der linken Seite eine bessere Koordination anzutrainieren. Wann konnte sie denn das besser machen als in einer echten Kampfsituation?

Sie kam dem kleinen Gnom sehr nahe, so nahe, das sie zu ihrer eigenen Freude erkennen konnte, das es ihm gar nicht gefiel, das sie wohl seine Schwachstelle so schnell entdeckt hatte.
 

Doch auch Fuuma reagierte. Er stoppte seinen Angriff und formte weitere Fingerzeichen, während er beobachtete, wie die junge Frau hoch in die Luft sprang.

Verfluchtes Weib!

Er nahm einen tiefen Atemzug und spie den ersten, Pfeilartigen Angriff aus dunkler Masse auf die junge Shinobi.

Zu seiner Freude traf er die Außenseite rechte Schulter und sie verlor ihre Spannung, als sie wieder vor Schmerzen aufschrie. Wie ein nasser Sack viel sie gen Erde. Doch Fuuma war mit seinem Werk noch nicht am Ende. Es war ihm egal was Kyukazan mit ihm machen würde! Dieses Weib hatte nicht das Recht sich gegen ihn aufzulehnen!

Ein zweiter Pfeil aus dunklem Chakra durchbohrte nun auch Zielgenau die Außenseite ihrer Hüfte und schien der Iryounin den Rest zu geben.

Mit dem Gesicht voraus raste sie zu Boden.

Kurz bevor sie aufschlug, verschwand sie.

Spurlos.
 

Fuuma hatte nicht die Zeit dazu sie zu finden. Auch wenn er sie durch ihre Schmerzenslaute hinter sich lokalisieren konnte, ließ sie ihm keine Zeit für einen weiteren Angriff.

Sie war nun wieder an der Reihe! Und dafür, dass er ihr nicht nur die Schulter stark verletzt hatte, sondern auch die Hüfte, hatte er eine gehörige Tracht Prügel verdient!

Sakura stützte sich auf ihre unverletzte Schulter. Besonders angenehm war das nicht, vor allem, da nun auch ein Teil ihres Gewichtes von ihrer verletzten Hüfte getragen werden musste. Aber mit dieser hatte sie einfach nicht die Kraft diesem Mistgnom die Beine weg zuziehen. Auch wenn es bedeutete, dass sie einen Moment länger brauchte um sich wieder aufrichten zu können. Nur damit sie einen großen Schritt nach vorne machen konnte. Sie bangte und hoffte, das sie dadurch nicht zu viel Zeit brauchte und Fuuma selber wieder aufstehen konnte.

Doch anscheinend hatte sie das Glück für einen Moment auf ihrer Seite. Denn es gewährte ihr diese Sekunde zu lange und gab ihr genug Zeit. Zumindest so viel, das es dazu reichte, das sie ihre Faust mit all ihrer Kraft auf den Schädel des gegnerischen Kriegers nieder rasen lassen konnte. Ohne das er noch rechtzeitig reagieren konnte.
 

Es knackte leise und im nächsten Moment sank ihre Faust ein paar winzige Millimeter weiter nach unten.

Sie Atmete schwer, brauchte einen Moment für sich in dem sie die Augen schloss um sich besser und schneller regenerieren zu können. Und um sich sammeln zu können.

Dann öffnete sie ihre Augen und besah sich ihr Werk.

Anhand dessen, wie tief der Eindruck ihrer Faust ihm Schädel ihres Gegners war, ging sie davon aus, das eben dieser nicht ‚nur‘ einen Schädeldachbruch hatte. Hirnblutungen waren da sicher auch, neben einer ganz massiven Gehirn Quetschung.

Direkte Schädigung. Offenes Schädel - Hirn - Trauma, dritten Grades.

Zeitpunkt des Todes…

Schwer atmend sah sie auf. Irgendwie brauchte sie… sie musste etwas anderes sehen. So bekam sie sich nicht sortiert.

Sie sah sich um und kam zu dem Schluss, dass es im Grunde egal war.

Alles war egal.
 

Im Moment zählte nur der Ausdruck in Sasukes Gesicht, der auf einmal dort stand und sie ansah.

Erst konnte sie ihn nicht definieren, diesen Blick. Bis sie eine Spur Stolz sah. Und ganz viel Freude.

Ein Sasuke Uchiha, mit einem sanften Gesichtsausdruck wie diesen kannte sie gar nicht. Also hatte etwas z u bedeuten. Und es hatte unweigerlich mit ihr zu tun.

Vor allem, weil da kein anderer Konoha Nin war, der ihm nahe stand sich in unmittelbarer Umgebung aufhielt.

Fast schon traute sie sich zu denken, diese Freude in seinem Gesicht war nur da, weil er sie gerade jetzt wieder gesehen hatte.
 

Das gefiel ihr so sehr, dass sie sich diesem Moment hingab und diese Zuneigung, die er ihr entgegenbrachte, genoss.

Gleichzeitig, versuchte sie ihr schlechtes Gewissen zu ignorieren, weil sie so Bockig gewesen war, als er ihr doch einfach nur hatte helfen wollen.

Im Moment zählte nur Sasuke und der Ausdruck in seinen Augen. Diesen, den sie sich schon so lange gewünscht hatte.

Dieser Ausdruck, der in diesem Augenblick auch gleich wieder verschwand. Erst dachte sie, es wäre ebenfalls ihretwegen und es machte sich bereits wieder ein Hauch von Enttäuschung in ihr breit. Bis sie bemerkte, das Sasukes Augen auch schon gar nicht mehr sie ansahen, sondern irgendetwas hinter ihr war.

Eilig sah sie sich um und entdeckte einen höhnisch grinsenden Ginkgo.

Nun wusste sie, warum sich Sasukes Blick verändert hatte…

Sakura wurde klar, dass die Konzentration des jungen Uchihas nun voll und ganz auf dem Söldner lag, der ihr solche Schwierigkeiten gemacht hatte. Sasuke fixierte ihn, starrte ihn mit einem solchen Hass an, das es ihr selbst eiskalt den Rücken runter lief.

Dieser Moment war auch der, in dem sie sich für einen Moment fragte, ob er damals auch Itachi so angesehen hatte, bevor er sich beide in diesen sinnlosen Kampf gestürzt hatten.

Einen weiteren Moment beobachtete sie, in dem Sasuke seinen Gegner so anstarrte, bevor er sich langsam in Bewegung setzte und auf ihn zu schritt.
 

Mit offener Haltung und bösem Blick ging er auf den blonden zu und schien Sakura dabei zu ignorieren. Erst ein paar Meter hinter ihr blieb er stehen und konzentrierte sich vollkommen auf seinen Gegner.

Sasuke wirkte ruhig und ließ den anderen nicht aus den Augen.

Was der Uchiha über diesen Söldner wusste war, das er kein sonderlich bekanntes Element beherrschte. Er war sich sicher, dass es nicht das Mokuton war, schließlich hatte er bis jetzt ausschließlich Schlingpflanzen kontrolliert. Vielleicht war es eine unbekannte Unterart des Mokuton.

So selten, das es vielleicht alle paar Jahrtausende vorkam.

Dies brachte ihn zu drei Schlussfolgerungen.
 

Er musste ihm sicher einräumen, dass er sein Element beherrschte.

Es war sicher ein Vorteil, dass er wohl überall wo er kämpfte Schlingpflanzen erzeugen konnte.

Vielleicht war es eine Spur schwieriger, wenn er auf offenen Gelände kämpfte.

Dies bedeutete also für Sasuke, das er sich so weit wie möglich vom Wald fern halten musste.
 

Dennoch, so selbstgefällig wie Sasukes Gegner grinste, überschätzte er sich komplett.

Der Pflanzen Söldner wusste sicher auch, das zu dieser Zeit, dass kein einziger Mensch dieser Welt, etwas über sein Element wissen konnte. Und daraus zog er wahrscheinlich seine Vorteile.

Ein Element das keiner kannte, war schwierig zu kontern. Besonders, wenn man nicht wusste welchem Grundelement man es zuordnen konnte.
 

Doch im Zuge dessen würde er dieses Element definitiv dem Mokuton zuordnen. Es war mit aller Sicherheit ein untergeordnetes Element dessen. Was gleichermaßen bedeutete, dass es vermutlich genau so wie das Mokuton mit Raiton zu schlagen war.

Ein selbstgefälliges Grinsen bildete sich nun auch auf Sasukes Lippen, während sich sein Blick verdüsterte. Etwas Dunkles annahm.

Vermutlich war es auch das und diese Undurchschaubarkeit Sasukes, sein Perfektes Pokerface, das Ginkgo dazu brachte urplötzlich mit dem Grinsen aufzuhören.
 

Pah! War es nicht auch so, das Bäume und Pflanzen brannten…?

Ein höhnisches, überlegenes Schnauben stob aus Sasukes Nase.

Sicher. Ginkgo hatte Vorteile auf seiner Seite, die er nicht unterschätzen sollte und ganz gewiss nicht würde. Aber anscheinend überwogen seine eigenen…
 

Ohne ein weitere Miene zu verziehen, zogen sich in der nächsten Sekunde die Male seines Fluchs über seinen Körper. Seine Haut färbte sich gänzlich grau, kurz bevor riesige Flügel aus seinem Rücken brachen. Im gleichen Zug zerriss er damit auch die Schlingpflanzen, die sich lautlos, aber schnell um seinen Körper geschlungen hatten.

Leblos fielen die Ranken zu Boden und rührten sich augenblicklich nicht mehr.

Noch bevor der letzte Rest den Boden berührte, war der dunkle Rächer bereits nach vorne gespurtet und bereitete seinen ersten Angriff vor.
 

Es war fast unmöglich, der Geschwindigkeit des Uchihas zu folgen. Wahrscheinlich konnten wohl nur sehr erfahrene Krieger diesem Tempo folgen. Doch Ginkgo war wohl erfahren genug. Dementsprechend unbeeindruckt sah er also das Kommen des Schwarzhaarigen und hatte sogar noch die Zeit, ihn kaltschnäuzig ins Gesicht zu grinsen. Bevor vor ihm eine dicke Wand aus Ranken aus dem Boden schoss und ihn vor der Attacke des Uchihas schütze.
 

Sasuke stoppte urplötzlich vor der Wand aus dicken Dornen und verschwand mindestens genau so schnell spurlos.

Hoch oben in der Luft, verschaffte sich der Uchiha einen kurzen Überblick. Ginkgo hatte etwas drauf, weswegen er sich sicher war, das der Pflanzen Krieger wusste, dass er nicht einfach so verschwunden war. Vielleicht konnte er sich auch aufgrund der Flügel, die nun aus seinem Rücken raus stachen auch denken, dass wenn er nicht auf dem Boden war, er nur in der Luft sein konnte. Auch wenn Ginkgo nicht nach oben sah.

Um das vermeintliche Kampffeld herum waren auch noch andere Zweikämpfe. Jedoch schienen diese so miteinander beschäftigt, das sie nicht stören würde. Das Einzige was den schwarzhaarigen Krieger störte war, das Sakura sich immer noch nicht weit genug aus der Gefahren Zone entfernt hatte. Und so wie er sie kannte, würde sie es auch sicher nicht machen, ohne das sie wusste, was mit ihm letztendlich geschah…
 

Er schüttelte den Kopf. Obwohl er innerlich Zugeben musste, das es ihm gefiel, wenn da jemand war, dem er nach wie vor so wichtig war. Was ihm auch gefiel war, das Sakura eben nicht weg rannte, wenn es Gefährlich wurde.

Dennoch. Wenn sie sich nicht bewegte, gab es für Sasuke Uchiha nur zwei Möglichkeiten, sie und sein Kind vor großer Gefahr zu schützen.

Entweder er lockte Ginkgo von ihr weg. Das würde nicht ganz so einfach werden. Da sein Gegner sicher wusste, wo sein eigentlicher Schwachpunkt lag. Zumal Sakura ihm sicher folgen würde!

Oder - und das hielt Sasuke für die beste Entscheidung - er beendete diesen Kampf so schnell wie möglich.

Sasuke legte seine Flügel an und formte während seines Sturzflugs Fingerzeichen. Doch er kam nicht dazu, sie zu beenden.
 

Von irgendwoher schlang sich in Windeseile wieder eine Ranke um seinen Fuß und änderte die Richtung seines Angriffs mindestens genau so schnell in die gegenteilige. Die Ranke riss ihn herum und schleuderte ihn mit voller Wucht auf den Boden. Der Aufprall war nicht gerade angenehm. Er spürte auch wenige Sekunden nach dem harten Aufschlagen nicht nur sehr starke Schmerzen, sondern auch wie ihm für einen Moment sämtliche Luft aus den Lungen gepresst wurde.

Er schnappte nach Luft, doch seine Lungen füllten sich nicht mit Sauerstoff. Sasuke stöhnte vor Schmerzen und hörte von irgendwo her eine Frau schreien. Wahrscheinlich war es Sakura und ihm war klar, dass wenn er nicht sofort aufspringen würde, um damit zu Zeigen, das es ihm trotz dieses Angriffs gut ging, würde sie sicher zu ihm eilen um ihn zu Heilen. Oder schlimmer noch - ihrerseits den Kampf mit Ginkgo aufnehmen.
 

Aufgrund ihrer Verfassung und aus Angst um sein Kind, ließ er Sakura gar keine Chance dazu. Er fing an sich trotz nur langsam nachlassender Schmerzen zu bewegen.

Sasuke drückte sich nach oben zumindest in den Ellenbogenstütz und versuchte seine Schmerzen so gut es ging zu überspielen. Der schwarzhaarige Krieger hob er seine Unterarme und begann sein Jutsu erneut, beendete es bevor eine dicke, spitze Ranke unter ihm aus dem Boden brach. Fast schon zu spät, rollte er sich weg. Er stöhne erneut vor Schmerz, als er bemerkte, wie dieser Pfahl aus Ranke ihn zwar nicht durchbohrte, aber nicht gerade angenehm die Flanke aufriss.

Wenige Sekunden später ertönte mit dem Ziehen seines Schwertes auch immer lauter das Zwitschern von tausenden Vögeln.

Fast genau so schnell wie das Ursprungselement dieses Jutsus, bewegte sich Sasuke nun in die Hocke, schoss von dort aus in den Stand und direkt nach vorne. Kurz vor Ginkgo stoppte der Uchiha und rammte sein Schwert in den Boden. „Chidori Kōken!“ rief er und unglaublich schnell bildeten sich Blitze um das Schwert von Kusanagi, die sich noch schneller den Weg zu Ginkgo suchten. Und trafen.
 

Ginkgo brüllte vor Schmerz und vor erstaunen. Schmerz kannte er nicht. Schließlich hatte ihn - abgesehen von Kyukazan - bis jetzt keiner besiegen können.

Doch in diesem Moment dieses Unbehagen zu fühlen, zu spüren das sich dieses Reißen sehr schnell in seinem gesamten Körper ausbreitete, war etwas, womit er nicht zu recht kam.

Er wollte keine Schmerzen spüren.

Nein.

Es konnte nicht sein, das ihm jemand so erniedrigte. IHN! Die rechte Hand Kyukazans. Er war unbesiegbar!

Er durfte nicht geschlagen werden!

Von einem Wurm. Von einem Unfähigen! Von einem, der Monate lang keine Ahnung gehabt hatte, das er ihm jederzeit das hatte nehmen können, was ihm so wichtig war.

Wut kochte in dem Pflanzen Krieger hoch.

Verflucht - er würde sich nicht besiegen lassen! Dieser elende Wurm hatte keine Ahnung, mit wem er hier eigentlich kämpfte!

Ginkgo stöhnte, als er sich wieder aufrichtete. Dabei versuchte er so viel Hass in seine Augen zu legen, wie er nur konnte.

Gleich im nächsten Moment, schossen unzählige Ranken aus dem Boden und strickt auf Sasuke zu.
 

Ein schneller, aber kurzer Blick um sich herum und im nächsten Sekundenbruchteil schlugen die Flügel des Schwarzhaarigen. Der Uchiha sauste in unglaublicher Geschwindigkeit hoch in die Luft, bis er seine Flügel wieder schlagartig öffnete, um dem Steilen nach oben schießen ein Ende zu setzen. Die Ranken verfolgten ihn. Doch trotz dessen breitete sich ein spöttisches Grinsen auf Sasukes Lippen aus.

Ginkgo war so schlau kein Muster in seinem Kampfstiel zu haben. Was ihn etwas gefährlicher machte.

Doch trotz dessen war alles was Ginkgo konnte, über all wo er war solche Ranken aus dem Boden schießen zu lassen.

Im Endeffekt brachte dies Sasuke dazu, stark an den Taijutsu Fähigkeiten seines Gegenübers zu zweifeln. Bestimmt war er auch nicht der beste Genjustu Nutzer.

Warum sollte er diese grundlegenden Dinge auch trainieren? Hatte er doch mit diesen zugegebenermaßen verdammt schnellen Ranken eine perfekte Verteidigung und zugleich auch sehr wirkungsvollen Angriff.

Wenn er zum Zuge kam.

Der Schwarzhaarige schlug wieder mit den Flügeln um sich weiter nach hinten zu katapultieren. Nur um wieder den nach ihn züngelnden Ranken auszuweichen. Voller Hohn sah er herab in die immer Wütender werdende Miene Ginkgos.
 

Zorn ergriff Besitz von dem Söldner am Boden, der einfach nicht dazu in der Lage schien, diese verdammte Mücke dort oben in der Luft zu zerquetschen. Er war es nicht gewohnt, auf jemanden treffen, der mit ihm mit halten konnte. Vor allem nicht auf jemanden, der ihm zwar möglicherweise nicht überlegen war, aber einfach mehr Glück auf seiner Seite hatte. Und mehr Elemente. Dann auch noch ausgerechnet diese, die seinem Element ganz böse entgegen wirken konnten.

Verflucht sollte dieser Hund sein! Ginkgo selbst und kein anderer, sollte diesen Kampf gewinnen. Er wollte der jenige sein, der ihn unangespitzt in den Boden rammte. Und nicht umgekehrt!

Der Pflanzen Krieger brummte böse und wandte den Blick ab.

Jetzt musste er sich kontrollieren. Es brachte nichts, wenn er aus Zorn oder Verdruss angriff. Das behinderte ihn nur daran, diesen Dreckskerl vom Himmel zu holen und…

Sein Blick wanderte umher und blieb an Sakura hängen, die starr nach oben sah.

Im ersten Moment dachte er gar nichts.

Bis sich auf seinen Züge, ein selbstgefälliges Grinsen zeichnete.

Gut. Wenn diese lästige Fliege nicht freiwillig runter kam um sich die Flügel ausreißen zu lassen, musste er eben zu anderen Mitteln greifen…

Er brauchte nur seine Armen in einer schnellen Bewegung von hinten nach vorne zu reißen. Schon schossen einige, böse Ranken auf Sakura zu.
 

Genau im selben Moment war es Sasuke, der sich wegen seinem eigenen, überheblichen Moment selber verfluchte. Denn genau das hatte ihn unaufmerksam werden lassen.

Nichts anderes war klarer gewesen.

Feiges Schwein… schoss es ihm durch den Kopf, als er sich wendete und mit gezückten Kusanagi auf Sakura zu schoss.
 

Wenn ihm schon klar gewesen war, das Ginkgo Sakura als seine Schwachstelle kannte, hätte er nicht zögern dürfen!

Was - verflucht noch mal - war nur in ihn gefahren, das er sich in so etwas wie Genugtuung gesuhlt hatte?

Verdammt, wenn es nur die Genugtuung gewesen wäre! Das was ihn dort oben in der Luft gehalten hatte, ohne etwas zu unternehmen war nichts anderes gewesen, als Überheblichkeit. Nichts anderes!

Er war ein solcher Idiot! Und die Leittragenden über seinen Anfängerfehler, waren Sakura und sein ungeborenes Kind. Das hätte ihm nicht passieren dürfen!

Abrupt stoppte er kurz vor dem Boden seinen Sturzflug, zerschnitt die Ranken mit seinem Schwert und packte Sakura.

Im nächsten Moment schoss er mit ihr erst schnurstracks gerade aus, nur um gleich wieder einen Haken zu schlagen. Der Schwarzhaarige presste die Iryounin an sich und holte ein weiteres Mal mit seinem Schwert aus, als er auf seinen Feind zu schoss.
 

Natürlich zog Ginkgo eine Schutzwand aus Ranken hoch. Schließlich hatte er diesen Dreckskerl beobachten können. Auch wenn er schnell war!

Dass er es nun auch geschafft hatte, dieses unwürdige, hässliche Weib zu Retten, schlug dem Fass den Boden aus. Immerhin hatte dieses schwarzhaarige Aas damit verhindert, dass Ginkgo nun so etwas wie Genugtuung empfinden konnte. Es trieb seine Wut auf den Scheitelpunkt. Der Pflanzen Krieger knurrte und wünschte seinem ach so mächtigen Gegner alles schlechte an den Hals, was er sich nur Vorstellen konnte.

Bis er erneut zu sehen musste, wie erst seine Ranken zerschnitten wurden und dann dasselbe Schwert sich in seinen Arm bohrte und ihm vom restlichen Körper trennte.

Schmerz breitete sich sofort im ganzen Körper aus. Ergriff ihn und war mit einem Mal so stark, dass er ihn nicht mehr spürte. Seine Beine knickten ein. Fast gänzlich betäubt vom Schmerz und vom Unglauben, ging er zu Boden.

Ginkgo schlug hart auf und blieb voller Entsetzen liegen. Das Sasuke wieder schlagartig die Richtung wechselte, bekam er nicht mehr mit.
 

Der Uchiha schlug einen weiteren Haken, bevor er einige Meter von Ginkgo entfernt landete. Sakura hielt er weiterhin fest. Er ließ den am Boden liegenden Feind nicht aus den Augen. Einen Moment beobachtete er ihn noch, bevor er das Leblose zur Seite rollen seines Kopfes sah.
 

Für das was dieser Mistkerl getan hatte, das was er Sakura angetan hatte und noch hatte antun wollen, war der Tod das Mindeste, was er verdient hatte!

Sasuke Uchiha wandte sich von seinem besiegten Gegner ab und der Frau hin, die er sich immer noch an die Brust drückte.

Ein tiefer Atemzug und er lockerte seinen Griff um ihre Taille. Sanft legte er seine Hand erst auf ihren Rücken, bevor er sie ganz abhob und oben auf ihren Hinterkopf ablegte. Vorsichtig drückte er ihren Kopf noch ein Mal etwas in seine Nacken beuge, schloss die Augen und genoss diesen Moment des Glücks.

Es war vorbei.

Der Schwarzhaarige atmete erneut tief ein und aus. Roch dabei auch ihren Duft und bemerkte sofort, das Schmutz, Verzweiflung aber auch unglaublich viel Angst den Duft überdeckten, den er so mochte. Fast schon etwas enttäuscht, nahm er einen weiteren Atemzug voll von ihrem verfälschten Duft.

Mit einem runter ziehen seiner Mundwinkel beschloss er aber dennoch diese Tatsache einfach so hinzunehmen wie sie war. Und sich glücklich Schätzen zu können, dass er die deutlich kleinere Iryounin lebend in seinen Armen halten konnte. Immerhin ließ sich Schmutz abwaschen. Angst war außerdem etwas, das irgendwann verflog.

Als sie aufgeregt „Sasuke…“ hastete, überkam ihm eine angenehme Gänsehaut. Dann musste er feststellen, dass er es ebenfalls mochte, wenn sie seinen Namen etwas atemlos flüsterte.
 

Natürlich genoss auch Sakura diese Nähe.

Sie wollte sie auch genießen. Aus diesem Grunde beschloss sie, all das was ihre innerste, kritischste Stimme auch an Gegenargumenten auf zubringen versuchte, einfach zu ignorieren.

Das Thema war nicht aus der Welt. Sie musste verstehen, warum Sasuke sie ein Stück weit mit auf seinen Pfad des Hasses, der Rache genommen hatte.

Doch gerade im Moment, wollte sie nach mehr oder weniger erfolgreichen Verdrängen ihrer kritischen, inneren Stimme in ihrem Kopf nichts davon hören.

Jetzt, nach all dem was gewesen war, wollte sie gar nichts mehr.

Außer sich ausruhen.

Müde hob sie ihre Lider und blickte abwesend auf die zerstörte Zeltstadt in Sasukes Rücken. Verwüstung hatte wieder ein Mal Einzug gehalten.

Auch wenn dieses Maß bei weiten nicht an das Chaos heran kam, das letztendlich in Konoha geherrscht hatte, erinnerte es sie doch stark daran.

Im Augenblick dessen breitete sich auch wieder das annähernd gleiche Gefühl der Verzweiflung in ihrer Magengrube aus, das sie schon damals gespürt hatte, als sie unter den Trümmern Konohas aufgewacht war.
 

Tsunade Sama…
 

Sofort dachte sie auch wieder an ihre Meisterin. An die Frau, die ihr so viel beigebracht hatte und ihr die ersten Denkanstöße geben hatte, das sie mehr war. Dass sie mehr aus sich selber machen konnte, als sie bis zu diesem Zeitpunkt geglaubt hatte. Trauer ergriff sie und sie ließ sich für einen Moment etwas einsinken.

Die junge Frau war vielleicht nicht überrascht, als sie merkte, dass sie nicht auf den Boden sank. Schließlich kam dieser halt, den sie zum ‚nicht einsinken‘ brauchte, gerade von Sasuke. Dennoch verspürte sie etwas, was sie trotz der Umstände als nicht ganz unangenehm empfand. Sie war überwältigt. Müde, aber dennoch in einem positiven Sinne gerührt.

Die junge Frau mochte dieses Gefühl.

Noch mehr mochte sie diese breite Schulter, an der sie - weil sie so unglaublich Müde und aufgezehrt war - sich anlehnen konnte.

Deswegen beschloss sie auch ein weiteres Mal ihre kritische Stimme zu ignorieren. Sie wollte sich von Sasuke festhalten lassen.

Denn im Moment wollte sie sich irgendwo anlehnen. Und nicht unbedingt an irgendwem…

Sie blinzelte zweimal, was den Effekt hatte, das die Tränen aus Glück, die sich in ihren Augen gesammelt hatten nun auch genau so ihren Wangen hinab rannen und auf Sasukes Schulter tropften.
 

Trotz allem was er getan hatte.

Tief in ihr war immer noch etwas, was sich weigerte ihn aufzugeben. Egal, welchen Weg er auch eingeschlagen hatte. Oder noch einschlagen würde.

Sakura mochte ihn immer noch.

In welchem Maße, konnte sie sich allerdings nicht beantworten.

Aber irgendwann, wenn sie etwas Ruhe gefunden hatte, wenn diese Schlacht vorbei war, würde sie es sicher können.

Sie musste noch ein Mal blinzeln. Bevor sich ihre Augen vor Entsetzen weiteten. Wegen dem, was sie außerdem im Rücken des Uchihas sah.
 

Wohl mit seiner letzten Kraft, die er in seiner kurzen Ohnmacht hatte sammeln können, hatte sich Ginkgo wieder bis in den Stand quälen können. Er atmete schwer. Doch es stand immer noch die gleiche Wut in seinen Augen, die er bereits während des Kampfes mit Sasuke gehabt hatte.

Was ihn gerade noch viel gefährlicher machte war dieser Hass. Dieser unbedingte Wunsch, den sie in diesen kalten, unbarmherzigen Augen lesen konnte, das Sasuke starb. So grausam wie möglich.

Der Krieger mit dem Pflanzen Jutsu, hob unter aller größter Anstrengung seinen Arm. Er keuchte und mit dem Zusammenkneifen seiner Augen machte er Sakura klar, dass er sich auf sein nächstes Jutsu konzentrierte.

Ihr Stockte der Atem, denn sein einziges Ziel bekam nichts von dem mit. Zumindest machte Sasuke keine Anstalten dazu, seine permanente Wachsamkeit auch gerade jetzt aufrecht zu erhalten.

Es dauerte einen Moment, in dem sich Ginkgos Arm in eine einzige, spitze Ranke verwandelte. Einen weiteren Moment brauchte es, bis genau diese nach vorne Schoss und zielgenau auf Sasukes Herz zu hielt.
 

Nun war es Sakura, die Sasuke rettete. Nach unzähligen Malen, war nun der Zeitpunkt gekommen, in dem sie sich ohne wirklich über die Konsequenzen nachzudenken, dazu entschloss, das Sasuke nicht Sterben durfte.

Also drückte sie sich aus seiner Umarmung, drehte sich mit ihm und schubste ihn von sich zu Boden.

Genau im gleichen Moment, als sie Sasukes verwirrte und auch verletzte Miene erkannte, bohrte sich die dicke Ranke in ihre Schulter. „Sas…“ begann sie, bevor der Schmerz ihr Bewusstsein ausschaltete.
 

Nicht verstehend sah er Sakura an. Im ersten Moment sah er keinen Sinn darin, warum sie ihn auf einmal von sich schubste. Vor allem weil er gemerkt hatte, das sie seine Nähe gesucht hatte. Gebraucht hatte. Hatte er sich so in diesem Moment des Glücks getäuscht, in dem er doch tatsächlich gedacht hatte, das sie genau das gesucht hatte, was er ihr hatte geben können?

Oder hatte er gedacht, das er alles geben konnte, was sie brauchte?

Bis er entsetzt mit ansehen musste, wie sich eine Ranke in ihre Schulter bohrte. Er hörte, wie sie dazu ansetzte, seinen Namen zu sagen. Aber noch nicht einmal dazu war sie ganz in der Lage. Sie brach ab und schlug mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden auf.
 

Das, hatte er niemals gewollt.
 

Nur um zu sehen zu müssen, wie das, was ihm so wichtig war, aus den Fingern glitt.
 

Dafür hatte er nicht gekämpft.
 

Wut schoss durch seinen Körper. Dieser Rachedurst, den er so gut kannte, jagte durch seine Adern wie Feuer.

Sasuke sprang auf, schoss mit einem weiteren Schlag seiner riesigen Flügel auf Ginkgo zu. Er formte Fingerzeichen und spürte unbändigen Zorn, er spürte Hass in seiner Bauchgegend.

Ginkgo würde sterben.

Ein für alle mal.
 

Natürlich hatte dieser damit gerechnet und errichtete mit einem verhöhnenden Grinsen eine weitere Schutzwand aus undurchdringlichen Ranken.

Er bezog seine Energie aus Pflanzen und der Erde.

Was dachte sich dieser Idiot eigentlich?

So lange irgendwo auch nur ein Grashalm stand, oder ein Brocken Erde lag, würde er niemals sterben!

Ginkgo lachte leise in sich hinein.

Dieser Idiot dagegen - pah!

Auch wenn er fliegen konnte, oder ganz passabel mit dem Raiton Element umgehen konnte, war es doch nicht gut genug um gegen ihn anzukommen.

Ein weiterer, belustigter Grunzer entkam seiner vor Anstrengung keuchenden Kehle.

Bevor er bemerkte, wie seine Schutzwand aus Schlingpflanzen urplötzlich zu welken begann und keinen Augenblick später lichterloh brannte.
 

„Katon. Gōryūka no Jutsu“ rief die wütende Stimme des Mannes, den er nicht hatte besiegen können und doch glaubte, geschlagen zu haben.

Es war der riesige Kopf eines Drachen aus Feuer, der sich innerhalb von Sekunden durch seine Schutzwand fraß.

Überrascht riss er seine Augen auf und konnte es gar nicht glauben, bevor ein zweiter Drachenkopf sich an ihm festbiss.

Ginkgo schrie. Dieses reißen, dieses brennen, das er nun zum ersten Mal spürte, war der intensivste Schmerz, den er jemals hatte empfinden müssen.

Unerträglich war dieses Gefühl, doch das schlimmste war, das er absolut nichts machen konnte, damit es aufhörte.

So zwang das Feuer ihn in die Knie und dazu einzusehen, dass er nicht nur diesen Kampf verloren hatte…
 

Sasuke ließ sich keine Zeit um seinen Triumph genießen zu können. Es stand zu viel auf dem Spiel.

Genugtuung oder Rachedurst, die sich mit dem Tod dieses Pflanzenmannes eingestellt hatten, waren es nicht wert auch Sakura sterben zu lassen.

Der Uchiha drehte sich mit einem Flügelschlag und landete sanft direkt neben der leblosen und unglaublich, unnatürlich blass wirkenden Sakura.

Natürlich. Die schlimme Wunde an ihrer Schulter tat ihres dazu.

Er war enttäuscht von sich und ärgerte über sich selber. Wie hatte er nur so einen groben Fehler machen können? Warum war ihm - da er nun doch schon so viel Erfahrung hatte - so ein grober Fehler passiert?

Wenn er besser aufgepasst hätte, wenn er Sichergegangen wäre, das dieser Dreckskerl tot war, würde Sakura jetzt nicht kreidebleich auf dem Boden liegen. Sie würde nicht Gefahr laufen, dem Tod zu folgen…

Es war nicht fair, das Sakura nun die jenige war, die für seinen dummen Fehler büßen musste… Trauer mischte sich unter seine selbst - Enttäuschung. Dieses Gefühl wurde von Angst begleitet, die ihm langsam aber sicher die Kehle zuzog.

Sasuke musste einen tiefen Atemzug nehmen und die junge Iryounin ansehen.

Da lag sie nun und verzog nur hin und wieder schmerzerfüllt die Miene. Er ließ sich auf seine Knie fallen und sah sie unfähig auch nur irgendetwas zu unternehmen erst ein Mal nur an.

Was hatte er getan?

Oder was hatte er nicht getan? Nach all dem, was er hatte in der Vergangenheit schon mit machen müssen…

Auch dieses Mal, war nicht dazu in der Lage gewesen, seine Familie zu beschützen. Geschweige denn, sie vor dem sicheren Tode zu bewahren.

Er nahm einen tiefen Atemzug und sah sich absolut Hilflos in dieser Situation, während sein Blick langsam von ihrem blassen, aber hübschen Gesicht weiter ihrem restlichen Körper entlang glitt.
 

Sein Blick blieb an ihrem Bauch hängen.
 

Ab diesem Augenblick schalteten sich alle negativen Gefühle auf ein Mal ab.

Da war erst mal rein gar nichts.

Noch nicht mal einen einzigen Gedanken konnte er fassen.

Bis sich ein beißendes, unglaublich unangenehmes Gefühl sich prickelnd, fast schon stechend von ihrem Hinterkopf aus über den Nacken laufend im ganzen Körper ausbreitete.
 

Sakura durfte nicht sterben!

Verdammt, sie musste weiter Leben! Und das nicht nur des Kindes in ihrem Brauch Wegen!

Vorsichtig umgriff er ihre Kniekehlen und ihre Schultern. Nachdem er sie etwas an sich ran gezogen hatte, drückte er sich in den Stand.

Ihr leises Wimmern sorgte dafür, das er kurz innehielt und besorgt nachsah, ob er nicht vielleicht zu grob gewesen war.

Doch Sakura rührte sich nicht weiter in ihrer Ohnmacht.
 

Gut. Jetzt musste er sich auf seine Logik verlassen. Er musste sich auch alles verlassen, das er sich so Mühsam antrainiert hatte und das Sakura vielleicht helfen konnte, nicht zu sterben. Das auch das Leben seines Kindes retten würde…

Wo wollte sie hin, als sie es geschafft hatte ihn auszutricksen und für kurze Zeit zu fliehen?
 

Suna.
 

Natürlich!

Durch die freundschaftliche Beziehung war alles andere unlogisch.

Suna war sicher der Zufluchtsort für alle Bürger Konoha, die überlebt hatten! Und er würde es sicher so lange bleiben, bis dieser Krieg vorbei war und die neuen Grundmauern Konohas wieder standen!

Also war es auch für ihn am logischsten das man ihr auch sicher dort würde helfen können.
 

Frischer Mut durchströmte ihn.

Hoffnung vertrieb seinen Kummer und seine Sorgen. Machte dem Glauben an eine Zukunft Platz machte.

Er hatte noch nie aufgegeben!

Vor allem hatte er jetzt keine Zeit um in Panik zu versinken.

Bis jetzt hatte er immer noch andere Möglichkeiten gehabt. Und die, die er nun hatte, war sich beeilen und Sakura nach Suna bringen!
 

Bevor er sich mit dem Schlagen seiner riesigen, dunklen Flügel in die Lüfte erheben konnte, wurde er aufgehalten.

Jemand sprach ihn an und aufgrund seines leicht aufgeregten Zustandes, glaubten die ersten Sorgen, das Gingko immer noch nicht Tod war.

Er spannte sich an, drehte sich schnell und sprang nach hinten. Nur um genügend Distanz zwischens ich und seinen Angreifer zu bringen.

Doch er erkannte den dritten und wohl noch einzig lebenden San Nin.
 

Jiraiya - Sama sah den jungen Ninja ernst, aber ruhig an.

Das dümmste was er jetzt machen konnte, war den jungen Krieger zu verärgern und somit zu verscheuchen.

Er musste ihn überzeugen.

Trotz des Umstands und der Sorge, die er um die junge Frau in seinen Armen hegte.

Aus diesem Grund hob er langsam und beschwichtigend die Arme, nur um Sasuke zu Zeigen, das er keine feindlichen Absichten hatte.

„Ich bin nicht gekommen um gegen dich zu kämpfen!“ stellte er sofort klar. Er war es wirklich nicht. Aber die verbliebenen Streitkräfte aus Konoha und ihre alliierten brauchten die Kraft dieses jungen Kämpfers. Und die Macht des Sharingans.

Dennoch, so wie der junge Mann ihn ansah, schien er gar nicht überzeugt.

„Ich bin hier, weil Konoha dich braucht!“ sagte er und hoffte, das er nicht die falschen Worte gewählt hatte. Er zweifelte daran, schließlich verdunkelte sich die Miene des gehetzt wirkenden, jungen Mann.
 

Dieser schnaubte abfällig. „Interessiert mich nicht!“ sagte er angewidert. Konoha war es schließlich auch schuld, das der eine Teil seiner Familie nicht mehr lebte. Warum sollte er also jetzt für das gleiche Dorf Kämpfen. Vor allem, wenn der andere Teil seiner Familie gerade in seinen Armen zu sterben drohte.

Dafür hatte er keine Zeit.

Er schlug mit seinen Flügeln und erhob sich mit Sakura in die Lüfte.
 

Der Bergeremit schallte sich innerlich selber einen Idioten.

Natürlich interessierte ihn nicht, was mit Konoha geschah. Wenn er daran dachte, was Danzo angerichtet hatte … er wusste nicht, ob er nicht vielleicht genau so handeln würde.

Aber er musste den jungen Mann überzeugen. Und wenn es nicht mit dem Apell an das Feuer von Konoha in ihm gelang, so musste er ihn mit dem einzigen Argument überzeugen, das er noch hatte.

„Naruto wird dich in diesem Kampf brauchen!“ sprach der weißhaarige.

Es dauerte ihm fast einen Moment zu lange, doch unglaubliche Erleichterung durchflutete ihn, als er sah, das Sasuke sein Aufsteigen in die Luft unterbrach.
 

Hoffnung wagte es ganz vorsichtig in ihm aufzusteigen.

Das Stoppen des jungen Uchihas gab ihm Grund dazu zu glauben, das seine Philosophie über Teamwork, von Generation zu Generation immer weiter gegeben worden war.

Das war der Punkt der ihn nun zum Handeln brachte.

So wie es aussah, hatte er den jungen Uchiha nun in eine Zwickmühle gebracht. Schließlich musste er sich nun entscheiden, wem er helfen würde. Dem gerade immer noch recht lebendig und vor allem euphorisch wirkenden Naruto - oder der dafür unglaublich blass aussehenden Sakura, in seinem Armen. Wenn der Bergeremit nun zu lange zögerte, würde Sasuke Uchiha seinen Weg fort setzten. „Ich schlage dir etwas vor und ich werde dir versprechen, das Sakura nicht sterben wird!“ sagte der Bergeremit und sah ihm so überzeugt wie er nur konnte in die Augen.

„Bitte höre mir zu!“ bat er den jüngeren. „Nun werde ich einen meiner vertrauten Geister beschwören. Dieser wird den Auftrag bekommen Sakura so schnell wie möglich nach Suna zu bringen“ schlug der erfahrene Ninja vor. „Da mein vertrauter Geist durch die Welt meiner vertrauten Geister Reisen wird, wird das nicht nur viel schneller sein, sondern auch komplett ungefährlich!“
 

Jiraiya beobachtete, das der junge Uchiha Sasuke immer noch innehielt. Doch nun bei weitem nicht mehr die verhärteten Gesichtszüge hatte, die er noch vor ein paar Momenten hatte. Der Eremit betete dafür, das es das Zeichen dafür war, das er ihn überzeugen konnte. Jetzt fehlte sicher nur noch der letzte Tropfen…

„Naruto hat auf seiner Trainingsreise mit mir einiges gelernt. Doch ich bin davon überzeugt, das er dich braucht. Ihr ergänzt euch perfekt“ er wartete ein bisschen, bis er zu ungeduldig wurde. „Bitte Uchiha - Sama, Naruto hat nie den Glauben an dich verloren. Beweise ihm nun, das du es auch nicht hast…“ Jiraiya formte Fingerzeichen und klatschte seine Handfläche auf den Boden. „Kuchiyose no Jutsu!“ rief der Erfahrene kurz bevor es puffte.
 

Eine Orange Kröte erschien, mit blauer Weste und die einen eher unscheinbaren, sogar eher gemütlichen Eindruck machte.

„Gamatatsu“ beeilte sich Jiraiya, denn aufgrund des friedlichen Aussehen der Kröte, hatte er Bedenken, das Sasuke es sich noch ein Mal andern überlegte. „Ich weiß, du kämpfst nicht gerne!“ sagte er zu der friedfertigen Kröte, die sich darauf hin zu ihm neigte und es mit einem Nicken bestätigte. „Aber wenn du mir einen großen Gefallen tust, werde ich dir eine Monatsration Süßigkeiten dafür geben!“
 

Die Augen der Kröte begannen zu glänzen. „Meister Jiyraiya, ich mache alles für Süßigkeiten!“ bestätigte die dicke Kröte, die den Eremiten um einiges überragte. „Was soll ich tun?“
 

Jiraiya sah sie ernst an und hob dann seine Hand um auf die beiden in der Luft zu deuten. „Würdest du die junge Frau nach Suna bringen? Durch die Welt der vertrauten Geister und das so schnell du nur kannst?“
 

Die Kröte sah von ihm zu Sasuke und Sakura in einen Armen. Dann nickte sie. „Für Süßigkeiten mache ich alles!“Gamatsu hüpfte also ein Mal auf Sasuke zu.

„Bitte lege mir sie auf den Kopf!“ sagte der Orange Kröterich, neigte denselben und wartete geduldig.
 

Sasuke wich erst ein kleines Stückchen zurück, nicht sicher ob er Jiraiya, noch diesem vertrauten Geist trauen konnte.

Hilfesuchend und um vielleicht etwas Zeit zu schinden, sah er sich um, als ob er sich einen abschätzenden Überblick verschaffen wollte.

Aber er hatte keine Zeit.

Und wohl kaum eine bessere Wahl…

Mit dem missfallenden verziehen seiner Mundwinkel sah er wieder zur Kröte, die immer noch Geduldig wartete.

Bevor er dann tatsächlich etwas absank und Sakura auf den Kopf der Kröte legte.

Mit einem schlechten Gefühl bei der Sache - wahrscheinlich hauptsächlich deswegen, weil er nun nicht mehr mit bekam, was mit Sakura geschah - schlug er noch ein mal mit seinen Flügeln um wieder etwas in die Luft zu steigen.
 

Die Kröte gab ein vor Freude grunzendes Geräusch von sich. „Süßigkeiten!“ rief sie noch, bevor sie verpuffte und samt Sakura verschwand.
 

Gleich im selben Moment bereute es Sasuke.

Er hätte sie lieber selber nach Suna gebracht damit er wusste, ob sie überlebte.

Ob sein Kind überlebte. Sasuke sank zu Boden und betrachtete fast schon niedergeschlagen die Stelle, an der die Kröte gerade noch gesessen hatte.

Jiraiya erhob seine Stimme. „Mach dir keine Sorgen. Sie wird überleben, sie ist stark!“ sagte der Weißhaarige. Er versuchte die Entscheidung, die Sasuke getroffen hatte mit einem freundlichen Grinsen als richtig zu bekräftigen. „Sie ist sehr stark!“ meinte er noch ein Mal.
 

Sasuke sah zu dem Mann auf.

Tatsächlich verging etwas von seinem Unmut. Der alte Mann hatte recht. Sakura war längst nicht mehr die, die sie mal war.

Sakura war stark.

Dann spürte er eine ermutigende Hand auf seiner Schulter.

Er sah daran entlang hoch in Jiraiya - Samas Gesicht.
 

„Es wird Zeit. Naruto wird deine Unterstützung gut gebrauchen können!“
 

__________________
 

Kyukazan hatte sein Ziel fest im Auge.

Trotz dessen, das sein Sichtkontakt zu der Person, die er fixierte immer wieder von seinen Söldnern oder von den gegnerischen Ninjas unterbrochen wurde, verlor er es nicht aus den Augen.

Seitdem er ihn gesehen hatte, diesen euphorisch kämpfenden Krieger, hatte er ihn verfolgt und kam ihm nun immer näher.

„Kage Bunshin no Jutsu!“ rief Naruto nun nicht das erste Mal, seit dem er angefangen hatte zu kämpfen. Es würde auch gewiss nicht das letzte Mal sein.

Aber dafür, was diese miesen Dreckskerle seiner Heimat angetan hatten, verdiente jeder von ihnen eine gerechte Strafe.

Und wenn er mit seinen Freunden, die ihn hier unterstützten unterlegen war, musste er eben immer wieder dafür sorgen, dass zumindest eine Art von Gleichgewicht herrschte.

Der Anblick des zerstörten Konohas hatte ihn Wahnsinnig gemacht.
 

Insgeheim gab er sich auch irgendwie die Schuld dafür, dass es so weit gekommen war. Schließlich hätte alles ganz anders kommen können, wenn er da gewesen wäre…

Er schüttelte den Kopf, um sich selber aus seinen Gedanken zu reißen.

Verdammt!

Jetzt musste er sich um diese Söldner kümmern. Und überhaupt! Er hatte keine Zeit zum Grübeln. Geschweige denn um sich Selbstvorwürfe zu machen!

Es war schließlich so, dass er der nächste Hokage werden würde!
 

Kyukazans Ziel, das er immer noch nicht aus den Augen ließ, hatte unweigerlich mit Naruto zu tun. Sicher, der Neunschwänzige war der Gott der Zerstörung. Was nichts anderes bedeutete, dass dieser auch der Gott war, dem er alles Opfern würde. Doch es war doch tatsächlich seine zweite, innere Person gewesen, die ihm auf eine viel bessere Idee gebracht hatte, als den Fuchsdämon nur zu verehren.

Kakazan kicherte. „Ich sags dir! Und wenn hunderte Kirinin es noch ein Mal wagen würden uns anzugreifen! Wir zusammen mit dem Kyuubi - dann haben auch sie keine Chance mehr!“ versicherte der alte Mann im inneren des jungen aber dunklen Kriegers.

Der Heeresanführer sagte dazu nichts sondern stapfte weiterhin auf den blonden Ninja Konohas zu.

Vor lauter Aufregung wurde das Kichern des alten Kakazans immer hysterischer. „Absorbiere ihn! Dann hast du nicht nur die Macht Youtons, sondern auch die des Kyuubis! Die des mächtigsten der Bijuus!“

Ein Knurren entwich der Kehle Kyukazans, während er sein riesiges Schwert zog. Einen Moment später schubste er einen seiner eigenen Söldnern grob zur Seite, weil er im Weg stand. Dem nächsten trennte er im einem Streich Kopf und Körper voneinander.

Erbarmungslos walzte er sich seinen Weg durch die Menge, bis auch der letzte Mann leblos vor seine Füße fiel.

Hitze wallte um ihn hoch. Stieg von seinen Füßen schnell nach oben und brachte vernarbte Haut zum Glühen.

Seine Statur wurde kompakter, Kyukazan schien auch deutlich zu wachsen, innerhalb weniger Sekunden.

Wieder lachte Kakazan. Diesmal war es triumphierend. „Youton, mein Freund!“ kreischte er fast vor Freude. „Nehm' dir was dir alleine gehört!“ forderte die alte, gebrechliche Stimme den dunkelsten aller Krieger auf.

Mit einem letzten, dunklen Grollen aus seiner Kehle, blieb Youton genau hinter Naruto stehen.
 

Es war sicher der Umstand, dass sich alle anderen, gegnerischen Krieger mit ungeheuerlicher Angst in den Augen direkt aus dem näheren Umkreis Narutos raus zogen.

Er war vielleicht nicht so schlau wie manch einer seiner Freunde, aber der Blonde wusste, diese Söldner flohen nicht so urplötzlich seinetwegen.

Naruto drehte sich um und sah einen Hünen. Einen Krieger der mindestens einen Kopf größer als er selber war und sicher doppelt so viel Muskelmasse hatte wie er. Das Schwert, das er in der Hand hielt, war bestimmt nicht leicht zuführen, sah er doch was für eine Furche er damit über den Boden gezogen hatte…

Normalerweise waren diese Typen zwar unglaublich kräftig, aber nicht sonderlich schnell. Unter normalen Umständen, wäre das auch sein Vorteil. Auch wenn er nicht so schnell wie Sasuke war, müsste es bei den Ausmaßen reichen.

Aber irgendwas sagte dem Blonden, das er ihn nicht unterschätzen sollte.

Die Söldner, die sich gerade so schnell zurück gezogen hatten, hatten dies bestimmt nicht ohne Grund getan…
 

Wenn dieser düster dreinblickende Krieger so eine Panik unter diesen gefährlichen Söldnern auslöste, konnte auch nur er ihr Anführer sein.

Und damit auch der jenige, der den Befehl zur Zerstörung Konohas gegeben haben musste…

Wut kochte in Naruto hoch. Im nächsten Augenblick sah auch er seinen Gegner mindestens genau so Böse an, wie er ihn.
 

Egal wie, er würde für das, was er aus Konoha gemacht hatte büßen…

Ein weiterer Augenblick verstrich… und beide Kontrahenten rasten aufeinander zu…

The strength of peace

Die Stimmung all jener, die sich an diesem Ort befanden, war düster. Man konnte sogar sagen, dass sie sogar eine deutliche Spur dunkler war, als der kaum beleuchtete Raum, in dem sie sich aufhielten.

Da war kein Tageslicht, das etwas Wärme durch schmale Oberlichter fluten ließ. Geschweige denn, der finsteren Stimmung etwas von ihrer Macht nahm.

Einzig ein paar provisorisch installierte Lampen spendeten Licht. Wahrscheinlich gerade so viel, dass es für das, was an diesem Ort stattfinden sollte, ausreichte.
 

Doch schienen es die zwei ältesten zu sein die oben auf einem Podest, hinter einem Tisch saßen, die diese unheimliche Stimmung verbreiteten. Unbeeindruckt starrten sie gerade aus und konzentrierten ihre Blicke unbewegt auf den verletzten Krieger in der Mitte des Saals.
 

Koharu Utatane, wedelte er sich etwas Luft mit ihrem Fächer zu und musste zugeben, dass sie noch nie so viel Wut empfunden hatte, wie für diesen Krieger, der da vor ihr saß. Dass, was er getan hatte - alleine schon für seinen Verrat, verdiente er keine Gnade.

Auch wenn das bedeutete, das dem mächtigen Konoha Gakure für immer eins der mächtigsten Kekkei Genkei aller Zeiten verloren ging.

Mit einem stillen Schnauben, aber einem unübersehbaren, angewidertem Rümpfen ihrer Nase, bedachte sie den Schwarzhaarigen, ein paar Meter vor ihr.

Verräter hatten keine Begnadigung verdient! Dabei war es egal, ob es die Umstände gewesen waren, die sie dazu gezwungen hatten. Oder ob sie Reue zeigten.
 

Pah!

Wenn er diese wenigstens zeigen würde.

Aber da war nichts!

Teilnahmslos starrte der Schwarzhaarige fast schon unbeteiligt zurück. Ganz so, als würde es hier in diesem Gericht gar nicht um ihn und seine Taten gehen.

Das war auch ein weiterer Punkt, der sie so aufregte.

Für all das, das Sasuke Uchiha getan hatte, hätte er sich eigentlich vor ihnen in den Staub werfen müssen um und Verzeihung flehen.

Doch in diesem verdammten Nuke Nin loderte nicht nur trotz allem das Feuer Konohas, sondern auch diese lästige Eigenschaft, die alle Uchihas gehabt hatten.

Dieser widerwärtige Stolz. Diese Erhabenheit, über allem und jedem zu stehen.

Koharu rümpfte ein weiteres Mal die Nase und wandte ihren Blick zur Seite.
 

Auf der anderen Seite des Daimyō von Hi no Kuni saß Homaru Mitokado.

Sie kannte ihren Kollegen nun schon so lange, das sie wusste, dass er mehr als nur Wut empfand. So wie er da saß und mit den Zähnen knirschte.

Obwohl er wahrscheinlich für Außenstehende ganz ruhig wirkte.

Die Älteste wusste, er würde alles in seiner Macht stehende versuchen, um dem Uchiha - Bengel so viel Schaden wie nur möglich zu zuführen. Mit einem leichten Heben ihrer Mundwinkel drehte sie ihren Kopf wieder nach vorne und sah den weitaus jüngeren Mann vor ihr herablassend an.

Gut, es war bekannt, das de Daimyō gerne nach persönlicher Sympathie entschied.

Aber jeder, der ihn etwas näher kannte, wusste auch, dass er sich auch gerne und auch sehr schnell überzeugen ließ.

Es würde also ein Kinderspiel werden, diesen verfluchten Mistkerl für immer aus Konoha zu verbannen.

Triumph brannte in ihren Augen auf und sie zeigte nun, das sie wie auch ihr alter Freund Komaru eine ganz deutliche Abneigung gegen in empfand.

Sasuke Uchiha hatte keine Chance ...
 

Es war der Feudalherr des Feuerlandes, der zwischen den beiden Ältesten saß, der sich gerade ebenfalls Luft zufächelte. Ganz im Gegenteil zu seinen beiden Sitznachbarn sah dieser Sasuke ganz begeistert an.

Schließlich saß vor ihm der letzte Uchiha!

Er war eine Rarität!

Ein Prunkstück, mit dem er vor den Daimyōs der anderen Länder würde angeben können. Er hatte so oder so viel Grund zur Freude. Konoha war zwar noch nicht wieder aufgebaut, aber die Grundmauern standen schon mal. Diese machten außerdem einen viel stabileren Eindruck als die alten.

Neu war immer gut.

Mit einem neu Aufgebauten, herausgeputzten Konoha hatte er nun ein zweites Prunkstück in der Hand.

Ebenfalls zum Angeben.

Er lachte in sich hinein.

Konoha war wie ein Phönix, das immer wieder aus der Asche auferstand und noch prächtiger war, als zuvor!

Der Feudalherr klappte nun seinen Fächer zu und hielt ihn sich vor seinen Mund. Dann kicherte er laut. „Soso ... Sasuke Uchiha will wieder aufgenommen werden?“ hakte er nach und kicherte weiter.
 

Es rief keine Reaktion hervor. Sasuke saß nur weiterhin da, eingewickelt in Bandagen und Gips. Teilnahmslos sah er seinen Richter mit seinen Beratern an.

Er hatte all seine von Rache getriebenen Ziele erreicht. Was sollte er sonst wollen?

Für ihn war diese Veranstaltung hier reine Zeit Verschwendung. Ihm war klar gewesen, das er für seinen Verrat nicht ungeschoren davon kommen würde. Doch dieser unsichere und vor allem leicht zu beeinflussende Feudalherr zog das hier nur unnötig in die Länge.

Also - auch in der Hoffnung, dass es das Ganze vielleicht etwas beschleunigen würde - nickte Sasuke zustimmend.
 

Der Daimyō, fing wieder an zu lachen. „Soso!“, sagte er und musste seinen Fächer wieder aufklappen, um seinen Mund dahinter besser verstecken zu können.

Was sollte der junge Mann auch sonst wollen?

Er hatte schließlich geholfen diese Bedrohung, die Konoha vernichtet hatte zu besiegen. Alleine deswegen hatte es Sasuke Uchiha verdient, wieder aufgenommen zu werden!

Es war immerhin eine Tatsache, dass es zwei Ninjas aus Konoha waren, die die obersten Krieger des gegnerischen Heeres besiegt hatten.

Und das war der dritte Fakt, mit dem er würde angeben können.

Da musste er gar nicht drüber nachdenken, dieser stille junge Krieger war zu begnadigen und von allem Freizusprechen!

Der Feudalherr klappte ratternd seinen Fächer zu und wollte sich gerade zur Urteilsverkündung erheben, als ihm Homaru dazwischen fuhr. Zugegebenermaßen hatte sie Einwände, die er so gar nicht bedacht hatte und die auch seine Feudalen - Kollegen sicher würden aufbringen könnten.
 

Homaru, sah den Uchiha mit verhärteten Gesichtszügen an. „Den Uchihas liegt der Verrat im Blut. Man bedenke nur das es ein Uchiha selbst war, der seinen eigenen Clan und sogar seine eigenen Eltern tötete!“ Dieser Feudalherr war ein Idiot. Uchiha hatte keinen Platz mehr in diesem Dorf. Er hatte sich doch schließlich selbst dafür entschieden.

Zum ersten Mal seit Beginn der Verhandlung zeigte der Bengel Reaktionen. Sie war nicht groß gewesen, aber Homaru hatte ganz deutlich das Wütende verzerren der jungen Gesichtszüge gesehen.

Eine Wohltat für den Hass, den er in sich spürte. Er suhlte sich in dieser Satisfaktion. Der alte Mann sah rüber zum Feudalherren der nun hinter seinem Fächer recht nachdenklich dreinsah.
 

Ein wütender und gleichzeitig entsetzter Schrei hallte durch den Raum.

Er kam aus einer der hinteren Ecken und war unverkennbar die Stimme von Naruto Uzumaki.

Dieser stand nun ebenfalls zornig und mit wedelnden linken Arm in seinem Krankenhaushemd da.

Mit einem dicken Verband um den Kopf, einem gebrochenen rechten Arm und einigen, angebrochenen Rippen, starrte nun er den ältesten der beiden Goikenban an. „Du hast doch überhaupt keine Ahnung!“, pflaumte er den Mann an. „Das war alles AUTSCH!“, rief er und rieb sich seine Schulter, des gesunden Armes.
 

Sakura sah ihn von ihrem Stuhl aus böse an und packte ihm am Oberarm. „Naruto!“ zischte sie. „Wir hatten eine Abmachung!“ Sie zerrte ihn wieder runter auf seinen Stuhl. Entrüstet sah sie ihn an und teilte diesen Gesichtsausdruck mit Ino, die auf ihrer anderen Seite saß.

Die Iryounin rollte mit den Augen und sah ihn noch ein Mal warnend an, damit er auch ja sitzen blieb.
 

Naruto selbst gab ein frustriertes Geräusch von sich und setzte sich tatsächlich wieder hin. Wippte aber ungeduldig mit seinen Beinen.

Sasuke musste wieder aufgenommen werden.

Er musste, verdammt!
 

Homaru sah, dass das beherzte Einschreiten Uzumakis den Feudalherren wieder zum Umdenken gebracht hatte. Im Endeffekt musste nun also wieder er einschreiten, um seine Überzeugung vor dem durchzusetzen, der letztendlich das letzte Wort in dieser Sache hatte.

„Ihm ist nicht zu trauen. Ein Verräter trägt nicht ohne Grund den Titel Nuke Nin! Es ist davon auszugehen, dass er auch jetzt etwas im Schilde führt und wahrscheinlich selbst plant, Konoha von innen heraus zu zerstören!“ sagte Homaru und bekräftigte seine Argumente mit einem letzten abfälligen Schnauben.
 

Wieder ertönte der entrüstete Schrei Narutos, der wieder von seinem Stuhl aufgesprungen war. „Sasuke ist kein Verräter! Er hat das alles gemacht, um für seine Familie zu kämpfen. Er ... AUTSCH! Sakura!“ hallte es vom hinteren Bereich des Gerichtsaals. „Bitte lass das!“, bat er seine beste Freundin. „Sasuke hat schließlich auch Sakura - die wohl beste Iryounin weit und breit - gerettet! Wenn er ein Verräter wäre, warum sollte er sie dann Monate lang verstecken? Verstecken vor dem Feind, der sie Töten wollte! TÖTEN!“ sagte der Blonde, deutlich lädierte Krieger aufgebracht. „Er hat seine eigenen Ziele hinten angestellt, nur um ihre Spuren vor dem Feind zu verwischen. Außerdem hat er die rechte Hand des obersten Feindes ausgeschaltet!“ Argumentierte er.
 

Der älteste Goikenban sah den blonden Helden wütend an. Verflucht, er mochte ja Konoha und den Rest der Ninja Welt vor einer Katastrophe gerettet haben. Bedauerlicherweise auch mit diesem Uchiha Bastard zusammen. Aber das beherzte Einschreiten des Helden Konohas gerade sorgte dafür, dass Homaru nicht die Genugtuung bekommen konnte, nach der er sich so sehr sehnte.

„Verräter bleibt Verräter!“ sprach dieser dagegen. „Außerdem stört ihr die Gerichtsverhandlung. Solltet ihr euch nicht im Krankenhaus ausruhen und genesen, Held von Konoha?“ fragte der alte Mann. „Es scheint euch an Vernunft zu mangeln und auch an Intelligenz, Genin.“

Damit machte Homaru seiner Unmut ganz öffentlich Luft. Und zeigte auch, dass er nicht gewillt war, Sasuke Uchiha eine faire Chance zu geben.
 

Doch bevor Naruto sich verteidigen konnte, war es nun Sakura, die ebenfalls aufstand und unbeeindruckt den Alten mit wütenden Blicken fixierte. „Macht euch keine Sorgen um das Wohlbefinden Narutos. Ich bin seine Iryounin und habe alles unter Kontrolle“ sie wartete einen kleinen Augenblick mit dem nächsten Fakt. „Schließlich hat Tsunade - Sama mich höchstpersönlich ausgebildet ...“ sie wartete und ließ dies wirkend im Raum stehen.

Dieser Greis war schließlich nicht der Einzige hier im Raum, der bemerkt hatte, dass der Feudalherr sich leicht beeinflussen war.

Außerdem hatte der feine Adlige keine Ahnung vom Kriegsgeschehen oder was die Ninjas in seinem Reich eigentlich genau machten. Sie konnte sich auch vorstellen, dass davon auch keiner der anderen Feudalherren, der andern Länder etwas wusste. Doch Zugeben würde das sicher keiner.

Im Endeffekt bedeutete dies, das sicher intern ein Wettstreit ausbrechen würde. Wenn man schon keine Ahnung von den Fähigkeiten der Ninjas im eigenen Land hatte, musste man eben mit etwas anderem beeindrucken.

Und das waren eben Dinge und Tatsachen, die so gewiss keines der andern Länder hatte.
 

Shikamaru, der neben seiner Frau saß, hatte sich ebenfalls dazu entschieden, dem Feudalherren des Feuerreiches genügend solcher ‚Argumente‘ zu geben, wenn er sie haben wollte. Auch wenn er Sasuke nicht traute.

Aber er wusste, das Sasuke wichtig für Konoha war. Wichtig für die militärische Streitmacht Konohas.

Und wenn seine Argumente bewirkten, dass das Urteil des Feudals positiv für Sasuke ausfiel, war es um so besser.
 

Er erhob sich mit einem genervten stöhnen von seinem Stuhl. „Bedenkt Herr“, sprach er. „Uchiha ist nicht irgendwer! Er ist der Uchiha. Und ein sehr mächtiger Krieger eures Landes. Wenn ihr ihn verbannt, verliert ihr im Falle dessen, eine wichtige, militärische Macht, die Konoha und euch sicher so nicht mehr beschützen könnte!“ er nickte, um das Ganze zu bekräftigen. „Alleine der Name ‚Uchiha‘ ist über alle Ländergrenzen berühmt berüchtigt. Ganz zu schweigen von den Fähigkeiten eines solchen.“
 

Der Feudalherr sah weiterhin nachdenklich aus, doch nickte verstehend.

Die junge Iryounin und der Jonin hatte recht. Alleine wenn er den Namen Uchiha vor seinen Kollegen aussprechen würde, würden sie vor Ehrfurcht und vor allem vor Neid erzittern!
 

Shikamaru war noch nicht fertig. „Was ihr in eure Entscheidung auch noch mit einbeziehen müsst, ist das er einst Schüler von Kakashi Hatake war, dem berühmten Kopier Ninja. Der war wiederum der Schüler des Yondaime. Ich gehe Mal davon aus, dass ihr den weiteren Verlauf der Schüler - Sensei Folge dieser Linie kennt. Sie geht letztendlich bis zum Ersten Hokagen. Dem mächtigsten aller Ninjas!“ argumentierte der Schattenkönig und sah den Feudal fest in die Augen. „Die Vorteile überwiegen, Herr!“
 

Wieder nickte der Feudalherr, doch ließ immer noch nicht anmuten, zu was er sich nun entscheiden würden. Er tat dies nicht, weil er seine Entscheidung mit Bedacht treffen wollte, sondern einfach nur um die Dramatik in dieser Situation zu steigern. Der hohe Herr hatte schließlich einen Hang zu dramatischen Situationen. Am liebsten war es ihm sogar, wenn er selbst es war, der sie gestalten konnte. Auch um sich in ein besonders schönes Licht zu rücken.

„Verstehe ...“, sagte er und versteckte sich immer noch hinter seinem Fächer.
 

Nun meldete sich Koharu zu Wort. Wenn man einen Vergleich zog, waren ihre Gesichtszüge deutlich weicher als zuvor. Beinahe konnte man es als ‚überzeugt‘ bezeichnen. „Feudal ...“, begann sie. „... ich denke man sollte es probieren. Verbannen kann man ihn immer noch ...“ sagte sie, schwieg und ignorierte den wütenden Blick Homarus. „... einzig solltet ihr euch darum Gedanken machen, unter welchen Bedingungen er wieder aufgenommen wird. Der Fairness halber müsste eigentlich auch er alle Prüfungen durchlaufen, wenn er in seinem Rang aufsteigen will. Die gleichen Bedingungen, wie ein Genin...“
 

Dann mischte sich der zornige Homaru ein. Was war nur in sie gefahren? Gerade eben hatte er sie mindestens genau so wütend gesehen, wie er es war. Der Älteste musste wohl oder übel einsehen, dass auch seine langjährige Kollegin sich hatte überzeugen lassen. Wut und Missfallen waren aus ihrem Gesicht verschwunden. Er sah einen undefinierbaren Ausdruck in ihrer Mimik. Einen solchen, der ihm sagte, das sie sich wohl etwas dabei gedacht hatte. So wie er sie kannte.

Trotzdem.

Verflucht! War er denn der Einzige, der den Braten roch?

„Dass ich nicht lache! Gerade eben wurde selber damit geprahlt, wie stark sein Name, geschweige denn er alleine mit all seinen Fähigkeiten ist. Nennt ihr es dann immer noch fair, wenn er die gleichen Prüfungen zum Chunin oder Jonin machen darf, wie alle anderen Genin? Pah!“ er schnaubte. „Alle anderen Genin haben doch gar keine Chance gegen ihn! Das ist nicht fair!“
 

Der Feudalherr klappte erneut ratternd seinen Fächer zu und schlug ihn sich in die Hand. Bevor er wieder Laut auflachte.

Anscheinend hatte der eingebildete Herr einen hellen Moment erwischt und ließ durch das Lachen erst ein Mal alle im Dunkeln tappen.

Er drehte seinen Kopf zu Homaru. „Goikenban Homaru, ihr seid ein sehr kritischer Mensch, aber das ist gut. Denn ihr scheint sehr auf ein Gleichgewicht bedacht!“
 

Es folgte Stille. Denn keiner der Anwesenden verstand, was er denn nun eigentlich meinte.

Erneut lachte der Feudalherr. „Sorgt euch nicht so Homuaru. Denn ich habe bereits eine Lösung gefunden!“ sagte er.

Die Stille lud sich tatsächlich etwas mit Spannung auf.

Mit besonders wichtigen, aber hoch erfreuten Gesichtsausdruck stand er auf und fixierte Sasuke einige Momente lang. Bevor er sein Urteil verkündete.

„Ich spreche den angeklagten Nuke Nin Sasuke Uchiha von all seinen Untaten frei.“
 

Wieder Stille.
 

Die sich in Sekundenschnelle mit wahrer Freude füllte und von der Seite der Besucherplätze kam jubelnder Applaus. Ino, die mit ihrem nun in etwa zehn Monate alten Sohn auf den Arm pfiff kurz, bevor sie Sakura herzte und mit einem breiten Grinsen mit ihr beobachtete, wie Naruto den nächstbesten vor Freude an sich riss. Unter dieser etwas stürmischen Umarmung konnte Hinata gerade noch so ein leises, etwas überraschtes „Naruto Kun!“ hauchen.

Allerdings wurde Naruto in seiner Freude durch den Feudalherren unterbrochen. Der schien noch nicht fertig. Zumindest nicht mit dem dramatischen ausgestalten seines Tuns.
 

Dieser räusperte sich mit einer äußerst wichtigen Mimik und versuchte so die kurz aufgewallte Freude wieder etwas zu dämmen. Bis er fertig war.

„Natürlich muss ich mit bedenken, was Homaru - Sama sagte“ tatsächlich drückte dies die Stimmung. Auch diesmal ließ sich der Feudal Zeit um seine dramatische Pause wirken zu lassen. „Wenn Sasuke Uchiha solche Fähigkeiten hat, wie ihr sie angepriesen habt, würde er tatsächlich alle Chunin Prüfungen bestehen, ohne Beweisen zu können, ob er für den Rang eines Chunins überhaupt geeignet ist. Geschweige denn, für den eines Jonin oder sogar noch höher.“ Der Adelige kicherte kurz hinter seinem Fächer versteckt.
 

Bei diesem Satz nahm neben der Fassungslosigkeit wirklich aller anderen Beteiligten, die Sprachlosigkeit Platz.

Aufgrund dieser Aussage stellte sich die allgemeine Frage, ob der Feudalherr eigentlich wusste oder einschätzen konnte, mit welchen Handlanger Sasuke Uchiha sich da eigentlich angelegt hatte. Und wen er da eigentlich ganz rasend vor Zorn, hochkantig ins Reich der Toten geschickt hatte.
 

Der Feudalherr aber merkte nichts und sponn seinen Auftritt einfach weiter. „Aber der Fairness halber setze ich eine Sonderprüfung zum Chunin für ihn an. Er wird diese machen müssen. Allerdings darf er das nicht direkt. Erst muss er seine Treue gegenüber Konoha beweisen, in dem er hilft Konoha aufzubauen. Er wird Schüler in der Akademie in Theorie und Praxis unterrichten. Außerdem wird er Botengänge erledigen. Kleinere Aufgaben, die aufgrund seiner Fähigkeiten nicht sein Level sind. Aber wenn er beweist, dass er auch dies macht, ohne darüber nach zudenken, wird er nach einiger Zeit die Prüfung zum Chunin machen dürfen“ erneut nahm sich der Lord einige Sekunden für eine weitere dramatische Ausgestaltung. „Der Grundaufbau der Prüfung wird der gleiche bleiben, allerdings werden die Umstände an seine Fähigkeiten angepasst. Die theoretische Prüfung wird sich der hochintelligente Nara Clan ausdenken. Im Praktischen wird er nicht gegen andere Genins, sondern gegen andere Chunins und Jonins kämpfen müssen.“ Der Herr des Feuerreiches lachte, klappte seinen Fächer auf, als er geendet hatte, und lachte wieder.
 

„So sei es!“ bestimmte er und setzte sich wieder zwischen eine ruhige, aber doch etwas verwunderte Koharu und einen zähneknirschenden Homaru.

Betrachtete sich das nichtssagende Gesicht Sasukes und die irritierten Gesichter der anderen, anwesenden Besucher dieser Gerichtsverhandlung. Wertete es völlig falsch als Überwältigung und beglückwünschte sich innerlich selbst dazu, dass er es wieder ein Mal geschafft hatte, gestandene Krieger zu einer solchen Reaktion gebracht zu haben ...

Welch Freude. Er hatte nicht nur unheimlich viele Fakten, mit denen er bei dem nächsten Treffen der Feudal Herren angeben konnte, nun konnte man ihn gewiss auch als unbeschreiblich gütig und gnädig bezeichnen ...
 

__________
 

Seit Jahren genoss er das erste Mal die Wärme und das Licht der Sonne, als er aus dem provisorisch errichteten Gerichtsgebäude trat. Genießend schloss er die Augen und sog jeden einzelnen Strahl, der ihn erreichte in sich auf.

Nach so langer Zeit in der Dunkelheit wirkte die Sonne wie Balsam auf seiner gebeutelten Seele.

Aufmerksam wurde er durch die um einiges sanftere Hand, die sich gar schüchtern in seine legte.

Er wusste, dass es Sakura war, noch bevor er seinen Kopf zu ihr gedreht hatte. Er lächelte sie nicht direkt an. Aber sein Blick war viel weicher als sonst. Und um einiges Friedvoller.

Auch wusste er, dass der jungen Iryounin klar war, was er mit seinem Gesichtsausdruck eigentlich ausdrücken wollte.

Sanft drückte er ihre Hand und beschloss ihr zu danken. Sie war immerhin eine der wenigen, die immer da gewesen war ...

Er setzte tatsächlich an, um ihr etwas zu sagen.

Brach aber letztendlich ab, als er bemerkte das kurz nach ihr auch die Anderen das Gerichtsgebäude verließen.
 

Natürlich hatte sie mitbekommen, dass er ihr anscheinend irgendwas hatte sagen wollen.

Genau so war nicht an ihr vorbei gegangen, dass er es sich lieber verkniffen hatte, als die Anderen aus dem Gebäude getreten waren.

Enttäuscht war sie nicht. Aber sie war sich sicher, dass sie sich gefreut hätte. Egal was er gesagt hätte. Oder ob er es vor den anderen gesagt hätte.

Aber vielleicht war er noch nicht bereit dazu.
 

Naruto war es, der das Wort ergriff. Wahrscheinlich, weil es keiner sonst tat. Er grinste und sah in die Runde. Hinata stand direkt neben ihm. Naruto erkannte den deutlichen Rotschimmer über ihren Wangen und sah sich vor einem Rätsel. Der Blonde verstand es nicht. Warum war sie denn nun immer so nervös?

Er sah nach rechts zu Sasuke und Sakura, die Händchen haltend da standen. Auf seiner linken Seite hatte sich die kleine Nara Familie aufgestellt.

Innerlich schüttelte er den Kopf und beobachtete grinsend den kleinen Nara Spross an der gerade recht interessiert an der Pony - Strähne seiner Mutter zog.

„HA!“, sagte er laut und zog alle Aufmerksamkeit auf sich. Er griff neben sich und zog Hinata an sich. Diese wurde fast in der selben Sekunde Puderrot und brachte nicht mehr als ein überfordertes Hauchen aus sich heraus.

„Teme!“, sagte der Blonde und feixte in die Richtung eben Jenigen. Der Blick des Blonden war herausfordernd. „Ich wette mit dir, ich bekomme vor dir Kinder!“

Hinata quietschte aufgeregt und sah sich Hilfe suchend um.
 

Sasuke reagierte typisch.

Allerdings nicht so, wie Naruto es sich ganz offensichtlich vorgestellt hatte.

Unbeeindruckt hob der Schwarzhaarige eine seiner Brauen und drückte noch ein Mal Sakuras Hand. „Woher willst du wissen, ob es dazu nicht schon zu spät ist, Dobe?“
 

Selbst Sakura sah ihn entgeistert an.

Es war ein ganzes Stück Arbeit gewesen, all die Jenigen wenigen, die sich eingebildet hatten, es wäre so gewesen, davon zu überzeugen, dass sie eben nicht schwanger war.

Warum setzte Sasuke jetzt schon wieder dieses Gerücht in die Welt? Fassungslos sah sie ihn an und wollte ihm eigentlich ihre Hand entreißen.

Doch er hielt sie fest in seiner Hand.

Verdammt sollten diese zwei Streithähne sein!

Wütend verzog sie ihre Brauen.

Sie sollten sie gefälligst nicht mit in ihren ewigen ‚wer von uns beiden ist das Alpha - Tier?‘ Streit mit reinziehen. Die Iryounin bemerkte den überforderten Gesichtsausdruck ihrer dunkelhaarigen Freundin.

Und Hinata auch nicht!
 

Naruto stutze dennoch etwas, als er das hörte.

War es denn ...?

Nein!

Wann sollten die beiden denn ...?

Dazu war doch gar keine Zeit und Möglichkeit gewesen!

Der Blauäugige kniff misstrauisch die Augen zusammen. Er traute dem Ganzen nicht.

Die beiden hatten bestimmt nicht ...!

Sie hatten sich schließlich unter all dem Stress in letzter Zeit kaum gesehen!

Das wusste er, weil er sich mit Sasuke größtenteils quer durch das Krankenzimmer hindurch gezankt hatte, während der dunkle Rächer auf seine Gerichtsverhandlung gewartet hatte.

„Niemals Teme! Dazu hattet ihr gar keine Möglichkeit! Ich bekomme zu erst Kinder!“
 

Der Uchiha ließ sich immer noch nicht aus der Ruhe bringen. „So. Meinst du, ja? Weißt du überhaupt, wie das geht?“ er sah seinen besten Freund fast schon besonnen an. Bevor auch er Sakura zu sich zog und ihr eine Hand auf ihre Hüfte legte.
 

Naruto knurrte ihn an. „Aber so was von!“ bestätigte er ihm und funkelte ihn weiterhin mit zusammengekniffenen Augen an.
 

Sasuke kniff nun ebenfalls seine Augen zusammen und funkelte mindestens genau so kratzig zurück.

Aufgeben würde auch er nicht.

Schließlich gab es bis jetzt nicht viele dieser Wettstreite, die er gegen Dobe verloren hatte!
 

Es war Shikamaru, der sich mit einem entnervten Stöhnen dazu entschloss, dazwischen zu gehen. Bevor sie sich anfingen, gegenseitig die Augen auszukratzen. Oder ähnlich nervige Ideen bekamen.
 

Aber auch jetzt war es Sasuke, der bewies, dass er in manch einer Situation schnellere, taktisch klügere Entscheidungen traf.

Er drehte sich postwendend und zog die rosahaarige Iryounin mit sich.

Diese schien dann doch etwas verblüfft. Und stolperte dem jungen Mann erst hinterher, bis sie sich einigermaßen gefangen hatte.
 

Mit dieser Aktion brachte er den blonden Helden von Konoha dazu, ihn erst ein Mal entsetzt aufzuschreien. „Teme!“, rief er. „Du wirst doch wohl nicht ...?!“

Doch Naruto musste erkennen, das sich Teme nicht durch sein Rufen aufhalten ließ. Sondern Sakura sogar noch zielstrebiger immer weiter in die Richtung zog, die er gewählt hatte.

Der Uzumaki knurrte angesäuert und griff nun seinerseits nach Hinatas Hand. „Der wird sich Wundern ...“, murmelte er vor sich her und zog Hinata in die andere Richtung davon.
 


 

Mit einem verständnislosen Kopfschütteln starrten die beiden Naras samt Sohn den beiden erst in die eine Richtung, dann in die andere hinter her. Ino schnalzte missbilligend mit der Zunge. "Dass die Beiden sich auch immer gegenseitig zanken müssen!“ Natürlich hatte die Blonde kein Verständnis dafür. Schließlich war das Ziel, das die beiden jungen Männer da vor Augen hatten, kein Preis, den man gewinnen konnte. Es ging um ein Kind! Das war den beiden rauflustigen Streithähnen wohl gerade im Augenblick nicht so ganz klar.
 

Ihr Mann schnaubte belustigt und nickte zustimmend. „Glaub mir, dieses Gezanke wird sich sicher in der kommenden Uchiha und Uzumaki Generation so fortsetzen!“

Ino bestätigte das mit einem Schaubenden nicken.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wie sich das vielleicht schon der ein oder andere gedacht haben mag - die Story ist nicht auf der Höhe des Animes. Im Prinzip ist sie eigentlich noch ziemlich am Anfang von Shippuuden, da mir zu der Zeit auch die Idee zur Story kam.
Wenn sich jemand dafür interessieren sollte, ‚Timeline‘ mäßig sind wir dort, wo Naruto ausflippt und im Fuchsgewand mit dem Fuchsskelett gegen Orochimaru kämpft. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Vielleicht ist das dem ein oder anderem aufgefallen - ich habe etwas meine Art und Weise zu Schreiben verändert. Mich würde jetzt interessieren, ob es sich eurer Meinung nach zum positiven oder negativen verändert hat.
Ist es - durch die etwas größeren Absätze schwieriger oder sogar flüssiger zu lesen?

Liebe Grüße
Tijana ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (79)
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Von:  Sakura2100
2017-07-17T05:46:02+00:00 17.07.2017 07:46
Wooow *_*
Echt tolle story *_* ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen :)
Ög
Antwort von:  Tijana
17.07.2017 21:28
Hey!

Woah! Ich bin überrascht!
Das ich auch hier noch Kommentare bekomme!
Vor allen Dingen - weil diese Story absolut überarbeitungs - bedürftig ist!
Aber vielen Dank! ^-^
Hab mich wahnsinnig gefreut!

LG,
Tijana ; )
Von:  Stevy
2016-08-27T21:52:54+00:00 27.08.2016 23:52
Waaaaaa ich bin Hunde müde😩, mir Tränen die Augen, aber weglegen ging nicht. 🤗
Respekt, am Anfang merkt man wirklich nicht das sasuke Vllt etwas für Sie empfinden könnte, und du baust es auch über die kappis ganz langsam auf, und auch nur so, das es der Leser versteht. Sasuke begreift es ja nur durch naruto.😀
Diese Gefühls Welt die du wieder geben kannst Haut mich um. Und was ich dir ganz ganz ganz hoch anrechnen sind deine Kampfszenen ich war quasi mitten drin statt nur dabei.
Das was du schreibst ist wirklich genial. 😆
LG die stevy 😘
Antwort von:  Tijana
28.08.2016 10:00
Oha! Hast du jetzt die ganze Geschichte aufeinmal durchgelesen? :O
Vielen dank für dein Lob ^^ es war mit eine Freude!
Obwohl ich auch sagen muss, das ich mit dem Gedanken spiele diese FF auch irgendwann mal zu überarbeiten. Gerade denke ich mir, das da noch viel mehr gehen könnte...

LG
Tijana ^^
Antwort von:  Stevy
28.08.2016 10:03
Jap, hab ich 😀 und es hat sich voll gelohnt.
Aber schuld daran bist eigentlich du, immer wenn ein kappi durch war, hatte ich entweder die Frage was nun aus sasusaku wird oder was mit ino und hinata und naruto ist... Also musste ich leider meiner Neugier nachgeben 😆
Von:  Stephhh
2016-03-20T07:39:20+00:00 20.03.2016 08:39
Wirklich tolle Idee die du hattest, war richtig neugierig sie zu lesen da es nicht wie die meisten Geschichten von Anfang an so offensichtlich als war.
Aber leider, zumindest für meinen Geschmack, hast du alles zu sehr in die Länge gezogen mit viel zu vielen unnötigen, zu aufgebauschten und von Inhalt wiederholenden Umschreibungen, Erklärungen und Gedanken.
Hatte ab ca der Hälfte echt Probleme weiter zu lesen da es zu anstrengend und nervend wurde so das ich nur noch die Dialoge las :/
Antwort von:  Tijana
20.03.2016 19:40
Hey ^-^
Ich danke dir für dein Kommentar und deine konstruktive Kritik.
Zugegebenermaßen, war ich zum Ende der Story selber recht genervt von dieser. Anscheinend merkt man das - und das ist nicht unbedingt etwas, was mir gefällt. Was ich aber ändern kann und werde. Ich habe mir schon vorgenommen, sie komplett zu überarbeiten. Allerdings muss ich das aufschieben. Erst muss ich meine aktuell laufenden Geschichten zu Ende bringen, sonst endet das in einem einzigem Chaos ^^;
Also vielen dank noch mal,
Tijana :D
Von:  Kasumi_Ripper
2015-06-07T21:56:40+00:00 07.06.2015 23:56
Toll.... toll.... toll.... nicht! Das ende ist mir persönlich zu offensichtlich
Antwort von:  Tijana
08.06.2015 07:08
Hallo,

jetzt stelt sich natürlich die Frage, ob es Sinn macht, wenn man "Sasuke+Sakura" als Hauptpairing angibt, ohne offensichtliches Happy End zu schreiben. Geschweige denn, wäre es logisch, dann das Ende nicht so zu schreiben, wie ich es geschrieben habe?!
Von:  Easylein
2015-05-31T21:59:26+00:00 31.05.2015 23:59
Ein klasse Ende für die Geschichte!
Dein Schreibstil ist toll!
Mach auch in Zukunft so super weiter

Glg Easy
Antwort von:  Tijana
01.06.2015 00:01
Danke :)
Wie du an dem Smily siehst, komme vor lauter, lieben Kommentaren gar nicht mehr aus dem Grinsen raus!

Auch dir liebe Grüße
Tijana :D
Von:  Cosplay-Girl91
2015-05-31T16:25:45+00:00 31.05.2015 18:25
Tolles Ende für die FF :)
Schick mir doch bitte eine ENS, wenn eine neue FF von dir on ist ja?
Mach weiter so!!
LG
Antwort von:  Tijana
31.05.2015 20:40
Danke für dein Kommi :D
Ich werde das machen! Hoffentlich gilt das auch für etwas "kleineres"

Liebe Grüße
Tijana :))
Von: abgemeldet
2015-05-31T15:50:16+00:00 31.05.2015 17:50
Wow, damit ist diese tolle Fanfic dann wohl zu Ende! Ich muss sagen, ich freu mich sehr, dass du diese Geschichte mit uns geteilt hast und dass du sie nun auch angemessen vollenden konntest. ^^
Zu deiner Entscheidung bezüglich der Timeline finde ich, dass es echt verdammt toll ist, dass du dich davon nicht hast unterkriegen lassen und weiter dein Ding durchgezogen hast. Und ich finde, der Plot ist wirklich hammer geworden und ein alternatives Ende, dass mir für Shippuuden auch gefallen hätte. Schon allein die Kämpfe und interessanten Charaktere, die du hast mit einfließen lassen, waren direkt vorstellbar und hey - selbst InoShika wurde zur sympathischen Alternative. ^^ Ich mag deinen Schreibstil nach wie vor sehr und daher hoffe und freue ich mich schon, bald wieder etwas von dir lesen zu können - bis dahin danke für die tollen Momente mit "The strength of war" und ich wünsche dir weiterhin viel Spaß und Kreativität beim Schreiben! ;)

Ganz liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag! <3
lizz
Antwort von:  Tijana
31.05.2015 20:38
Ich danke dir!
Das die FF mit so vielen tollen Momenten berührt, hatte ich nicht gedacht!
Wirklich : ) Das rührt mich echt!
Obwohl ich zugeben muss, das es schwierig war, mich nicht an den Annehmlichkeiten der aktuellen Timeline zu bedienen. Schießlich hat man mit mehr Fähigkeiten auch mehr Möglichkeiten eine FF zu schreiben. Ergo auch einfacher.
Aber das hätte die FF im Endeffekt ruiniert.
Und dafür habe ich zu lange dran gearbeitet.

Auch dir ganz liebe Grüße
Tijana :D
Von: abgemeldet
2015-05-31T14:32:20+00:00 31.05.2015 16:32
XD
Tolles Kapitel, tolle FF
Schade das sie zu Ende geht.
Schreib mir bitte, wenn du eine Fortsetzung irgendwann mal planst

Glg
Antwort von:  Tijana
31.05.2015 16:45
Hey :)
Dankeschön!
Geplant ist keine Fortsetzung!
Wirds auch mit Sicherheit nicht geben!
Aber ich habe schon andere Ideen ^^

LG
Tijana :D
Von:  fahnm
2015-05-30T22:35:41+00:00 31.05.2015 00:35
Das Ende ist klasse gewurden.
Alles in allem war es eine Gute Geschichte.^^
Antwort von:  Tijana
31.05.2015 10:16
Vielen Dank dir ^^
Auch dafür, das du immer so treu geschrieben hast!

LG
Tijana
Von:  Kaninchensklave
2015-05-30T19:11:05+00:00 30.05.2015 21:11
ein Tolles Kap

irgeendwie fehlt da ein Kampf auch wenn ich weiss wie er ausgeht
dennoch hätte ich Ihn gerne gelesen

schön das sasuke freigesprochen wurde dennoch muss er sich erst beweissen
aber das mit der angepassten chunin Prüfung gilt wohl nicht nur für Sasuke
sondern auch für Naruto obwohl beide erstmal andere Pläne haben
wobei Hinata und Sakura einem leid tun können aber anderer seits wollen sie es ja auch nicht anders

auf jedenfall geht es in der nächsten Generation sicher so weiter
es wird nur einen geben der davon nicht erfreut sein wird
aber Hiashi wird da wohl nichts zum mit reden haben vorallem

wie dem auch sei es gilt auhc einen neuen Hokage zu ernennen auhc wenn die beiden Ältesten die Mahct gerne in den Händen halten würden so wird Ihnene der Daimyo den gefallen nciht tun vorallem weil
er sich wohl entscheiden muss zwichen Hatake und Uzumaki
da Shikamaru das ganze einfach zu Anstrengend sein würde xD

GVLG
Antwort von:  Tijana
30.05.2015 21:18
Hey hey :D

Danke für deinen Kommentare!
Du schreibst immer so viel! Vielen, vielen dank!

Nehm's mir nicht übel, das ich den Kampf zwischen Youton, Naruto und Sasuke nicht beschrieben habe. Aber zum Schluss wurde es halt - trotzdessen, das ich auch sie wie alle meine Stories durchgeplant hatte - anstrengend.
Vielleicht bring ich den mal in einem Extra.
ODER - da ich das eh vor gehabt habe - wenn ich die Komplette Story irgendwann mal überarbeitet habe. Möglicherweise bau ich den dann noch mit ein

Liebe Grüße
Tijana : )
Antwort von:  Kaninchensklave
30.05.2015 21:21
das macht nichts wenigstens weiss man bei dir das Du Ahnung von ANruto und Co hast nicht so wie andere deren Namen ich nicht nennen möchte wo man merkt das sie nur OOC schreiben kann schade das es keine Regel gibt die sowas verbeitet
Antwort von:  Tijana
30.05.2015 21:36
Naja ^^; Viel Ahnung habe ich auch nicht.
Aber ich mags halt nicht mir irgendetwas zu erfinden, frei nach dem Motto "Was nicht passt, wird passend gemacht".
Ich recherchiere halt lieber Tatsachen nach. Vor allem weil ich denke, das dies dann auch professioneller wirkt! : D
Antwort von:  Kaninchensklave
30.05.2015 21:40
vorallem lesen es dnan mehr Leute da man merkt das DU dir Mühe gegben hast nicht so wie bei HInata x Deidara die sihc ncoh nie gesehen haben und die beiden nur verkuppelt weil er Blond und Blauäugig ist dabei sit keiner von Akastuki bezeihungsfähig außer Nagato und Konan
Antwort von:  Tijana
30.05.2015 21:51
Gut, ich würde nun auch keine FF mit diesem Päärchen schreiben.
Aber auch nur, weil ich noch nie über diese Variante nachgedacht habe. Und NarutoXHinata viel zu gerne mag :D
Die Geschmäcker sind halt verschieden. Man sollte jeden lassen wie er will! ^^


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