Aus dem Leben... von -akame- (Eine kleine Geschichte) ================================================================================ Kapitel 1: Decision (Update) ---------------------------- Die Zeit ging schneller vorbei, als Akira dachte und schon waren zwei Wochen seit dem seltsamen Zusammentreffen auf dem Schiff mit den sogenannten Bladebreakers vergangen. Wenn sie ehrlich war, hatte sie auch gar nicht mehr daran gedacht. Viel zu viel Spaß hatte sie in der Zeit bei dem jungen Engländer und dessen Schwäche, sich leicht provozieren zu lassen. Sie wusste auch nicht wieso, aber wenn sie wollte, konnte sie schlimmer sein als eine Horde Kleinkinder auf Zucker. Und das ließ sie auch oft genug die anderen miterleben, welche immer nur meinten sie solle ihre Energie endlich mal bei etwas Anderem rauslassen – die vereinzelten Wutausbrüche ausgenommen. Sie war manchmal schon fast fasziniert von sich selbst. Ihre Stimmung kannte oft nur extremes Hoch oder extremes Tief – Wirbelwind oder Ausraster, letzteres oft gefolgt von kurzzeitiger, despressiver Apathie. Ihr Psychologe hatte ihr ebenfalls nahegelegt sich um einen Ausgleich neben dem Unterricht zu suchen, aber so viel sie bisher auch ausprobiert hatte, hatte noch nichts wirklich geholfen. Beybladen stand eindeutig hoch oben auf dieser Liste, aber leider hatte das Mädchen feststellen müssen, dass ihr dazu einfach das nötige Fünkchen Talent fehlte. Vorsichtig stieg sie aus dem Helikopter, versuchte nicht hinzufallen, da die Stufen ziemlich hoch waren. Dankend nahm sie Roberts Hand, die er ihr zur Hilfe hinhielt. Endlich wieder auf festem Boden. Die frische Luft einatmend sah sie sich um, erblickte die vertrauten Berge, Wälder und Gemäuer, in denen sie nun schon seit geraumer Zeit lebte. Sie liebte es zwar die ganze Zeit mit Robert herumreisen zu können, dennoch gab es nichts Besseres als ein Heim, wo man sich einfach nur ausruhen konnte – im eigenen Bett. Mit einem Lächeln auf den Lippen folgte sie ihrem Freund ins Schloss. Sie nannte es zwar Heim, dennoch waren ihr die alten Mauern immer noch nicht ganz geheuer. Manchmal hörte sie Geräusche, die sie nicht zuordnen konnte, und wenn es gewitterte, meinte man, das ganze Schloss würde erzittern. Sich streckend ging sie die sämtlichen Gänge entlang, stieg Treppen auf und ab, trennte sich nach einer Weile von Robert, da ihr Zimmer woanders lag als seines. Endlich war sie angekommen, schob die schwere Tür zu ihrem eigenen Reich auf, warf ihre Tasche erstmal in die nächstbeste Ecke und ließ sie bäuchlings auf das riesige Bett fallen, kuschelte sich in die weichen Decken, die es zierten. Sie war so unglaublich müde, was sie nicht wirklich wunderte. Robert und sie waren schon früh am Morgen aufgestanden, waren noch etwas mit Johnny in London bummeln und sind schließlich nach Hause geflogen und nun war es zwar erst früher Abend aber es reichte ihr schon. Sie seufzte schläfrig, brauchte auch nicht lange um in die ihr wohlbekannten Traumwelten zu driften. Am nächsten Morgen wurde sie von den kleinen Sonnenstrahlen geweckt, die ihr unbarmherzig ins Gesicht schienen. Sie hätte vielleicht am Abend besser die Vorhänge noch zu gemacht, aber das war nun zu spät und nun versuchte sie einfach nur dem Hellen zu entkommen. Sie hörte, wie die Tür zum Zimmer leise geöffnet wurde und vernahm ebenfalls den Klang eines bekannten Gangs. “Miss Akira, es wird Zeit, dass Sie das Bett verlassen. Wir haben schon Vormittag.” Gustav, wer sonst? Ein Grummeln ihrerseits ließ ihn leicht lächeln. Es muss auch zu komisch aussehen, wie sie dort lag, noch voll bekleidet, bäuchlings und alle Viere von sich gestreckt, das Gesicht dabei tief in die Decken gedrückt. Dass sie überhaupt noch Luft bekam, erstaunte sie selbst sogar ein wenig. Sie seufzte und rollte sich einmal herum, legte ihren Arm auf die Augen, da das helle Licht immer noch ziemlich blendete. “Wie viel Uhr haben wir, Gustav?” “Bereits halb 9, Miss.” Akira verzog das Gesicht. Wollte Robert nicht heute morgen zur Besichtigung seines neuen Stadions? Eigentlich sollte sie da mitkommen, doch jetzt war es zu spät. Erneut seufzte sie, rieb sich verschlafen die Augen. “Hat Robert was gesagt wegen heute Morgen?” Sie blinzelte ihn müde an. “Nein, aber es ist Besuch eingetroffen.“ Ihr müder Blick wechselte zu einem fragenden. “Mister Johnny ist kurz nach Ihrer Ankunft ebenfalls angekommen und um etwa 22 Uhr kamen auch Mister Oliver und Mister Enrique mit ein paar anderen Jugendlichen. Zuerst dachte ich es wären die neuen Küchenhilfen, doch Mister Enrique versicherte mir, dass es Bekannte von Mister Robert seien. Sie haben hier übernachtet und frühstücken soeben unten im Speisesaal.” Irgendwie waren das gerade zu viele Informationen für ihr verschlafenes Gehirn. //Johnny, Oliver und Enrique sind hier? ... Und noch wer? Und alle haben hier geschlafen? Erst mal aufwachen.// Mit einem Ächzen setzte sie sich endlich auf. “Danke für’s Wecken, ich mach’ mich jetzt fertig und komme sofort runter.”, lächelte sie den Bediensteten an, der sich sogleich verbeugte und wieder das Zimmer verließ. Nachdem sie sich erst mal ausgiebig gestreckt hatte, krabbelte sie an den Rand des Bettes um aufzustehen, sich umzuziehen und zu waschen. //Schon besser.// Summend ging sie von dem angrenzenden Badezimmer wieder in ihr Reich, zog sich um und verließ das Zimmer, um sich zu den anderen zu gesellen. Das bisschen, was ihr Gehirn vorhin verarbeiten konnte, hatte sie neugierig gemacht. Noch bevor sie in das Esszimmer treten konnte, kam ihr jemand entgegen, der scheinbar ebenfalls in den Raum wollte. Irritiert sah sie den blonden Jungen an, der vor ihr stand und mit großen Augen zurück blinzelte, und hatte das Gefühl, dass sie ihn schonmal gesehen hatte. “Wer... bist du? Kenn ich dich nicht?” Jetzt sah sie genauer hin und der Blondschopf kam ihr wirklich bekannt vor. “AH!!!” Der Junge zuckte zusammen. “Du bist doch einer von denen, die wir auf dem Schiff getroffen haben, oder?” “Eh... stimmt!”, meinte er grinsend. Neugierig linste sie in das riesige Esszimmer und entdeckte gleich auch den Rest des fremden Teams. “Ehm... Hallo!” Erstaunt wurde sie von allen angestarrt, bis auf einen, der weiterhin am Essen war. Der Kleinste regte sich zuerst. “Du bist doch das Mädchen, das mir die Tablette auf dem Schiff gegeben hat!” “Ja, stimmt!”, lachte sie und trat, dicht gefolgt von dem Blonden, der sich wieder auf seinen Platz setzte, in den Saal. “Sie haben geholfen, vielen Dank!” “Ach, eigentlich war das nur eine Vitamintablette, aber Placebo hilft meistens wirklich Wunder.”, grinste sie. “Oh… Okay… Das hat es in der Tat.”, lachte der Japaner leise und rieb sich den Hinterkopf. “Ach, entschuldigt meine Unhöflichkeit. Mein Name ist Akira Minamoto!” Sie verbeugte sich leicht und lächelte. In solchen Momenten kam das japanische Blut dann doch zum Vorschein, auch wenn sie sehr deutsch erzogen wurde. “Ich bin Kenny.”, meinte der Kleine. “Max!” Der Blondschopf grinste sie mit einem überdimensionalen Grinsen an. “Mein Name ist Ray.” Auch der Schwarzhaarige lächelte. “Und das da…” Kenny zeigte auf den Jungen der immer noch am Essen war, sie anscheinend gar nicht bemerkt hatte. “Ist Tyson, nicht?”, beendete Akira den Satz. Ihn kannte sie schließlich noch vom Schiff, immerhin war sein Name oft genug gefallen. “Was ist mit mir?” Überrascht blickte er auf, schluckte gerade den letzten Bissen runter, entdeckte dann das Mädchen und legte den Kopf schief. “Wie lange steht die schon da?” Akiras Augenbraue wanderte in die Höhe, der Kerl war echt unglaublich. “Schon länger. Ich bin Akira Minamoto, freut mich, dass du auch mal mit mir redest.”, lachte sie und stützte sich mit einem Arm auf der Tischplatte ab stemmte den anderen in die Hüfte. “…Minamoto?” Ein skeptischer Blick folgte. “Deine Eltern heißen nicht zufällig Naomi und Tsubasa mit Vornamen oder?“ “Woher… weißt du das?“ Überrascht stieß sie sich wieder vom Tisch ab, musterte Tyson eindringlich. //Ist er etwa doch...?// “DASS ICH DAS NOCH ERLEBEN DARF!!!!!” “UWAAAHHHH!!!!!” Schneller, als die anderen gucken konnten, war Tyson aufgesprungen und klebte nun an dem armen Mädchen, die immer noch verwirrt war. “Jetzt seh’ ich dich zum ersten Mal, Cousinchen, und das durch einen puren Zufall!” “Cousinchen???” Entgleiste Gesichtszüge soweit das Auge reichte. “Du liebe Güte! Dann bist du’s ja wirklich!” Nun hatte es auch Akira verstanden und klebte nicht minder fest an ihrem Vetter. Das war wirklich ein riesiger Zufall, dass ausgerechnet ihr Cousin, der im fernen Japan lebte, plötzlich bei ihrem besten Freund vor der Tür stand und noch nicht mal wusste, dass sie auch hier lebte. “Was macht ihr hier?”, fragte sie neugierig. “Wir kamen von den amerikanischen Beyblade-Meisterschaften und wollten eigentlich nach Russland zu den World Championships und wollten in Europa noch kleine Zwischenstopps machen.”, grinste er sie stolz an. “Und was wollt ihr hier?” “Wir hatten noch eine Rechnung offen.” Das stolze Grinsen wechselte zu einem kampflustigen. “Du meinst doch nicht etwa wegen dem Match auf dem Schiff gegen Robert?” Ein ungläubiger Blick. “Was glaubst du denn? Das lass ich doch nicht auf mir sitzen! Ich bin japanischer Champion, da lass ich’s mir doch nicht nehmen so lange zu kämpfen, bis ich der Beste bin!” Akira blickte leicht amüsiert zu Kenny. “Ist der immer so?” Ein stummes Nicken als Antwort. //Wow, ich bin mit dem besten Blader Japans verwandt und mit dem besten Blader Deutschlands befreundet... ein Zeichen was?// Ein kleiner Schatten legt sich über ihr Gesicht, der allerdings schnell wieder verschwand. “Und-...” Jäh wurde sie unterbrochen, als Robert in den Saal rannte. “Ihr seid immer noch hier? Ich habe zwar gesagt, dass ihr hier bleiben könnt, aber ich meinte damit nur eine Nacht.” Er sah sauer aus. “Wir wollten heute morgen echt gehen, aber wir waren so hungrig, dass wir keinen Schritt laufen konnten.” Kenny nippte wieder genüsslich an seinem Tee. “Ja, nicht einen Schritt. Wir hatten keine andere Wahl. Jeder von uns musste fünf Mal frühstücken.” //Fünf Mal???// Akira traute ihren Ohren nicht. “Das Frühstück ist zu Ende. Packt eure Sachen, ihr werdet das Anwesen heute noch verlassen!” Robert drehte sich herum und befahl Gustav den Wagen vorfahren zu lassen. Jetzt hatte Akira endlich mal einen ihrer Verwandten getroffen und Robert schmiss ihn und seine Freunde achtkantig raus. “Aber…”, wollte das Mädchen ansetzen, wurde jedoch von Tyson unterbrochen. “Den Weg können Sie sich sparen, Gustav.” “Was?” Akiras Freund wirbelte herum “Wir werden nirgendwo hingehen. Keiner von uns wird dein Haus verlassen, bevor wir nicht gegeneinander gekämpft haben.” Das Mädchen merkte, dass diese Situation Robert nicht ganz zusagte. “Ihr scherzt.” Nun erhob Ray das Wort. “Nein, wir haben heute Nacht beschlossen, dass wir euch alle als Team herausfordern.” Ein Lachen war zu hören. Nun standen auch die anderen Freunde von Akira und Robert in der Tür und fanden die Idee der Bladebreakers sichtlich amüsant. “Das soll wohl ein Witz sein. Ihr wollt gegen uns kämpfen? Ihr scheint wirklich auf Niederlagen zu stehen, ihr Loser. Aber wieso sollten wir? Wir kämpfen nie zweimal gegen denselben Gegner.” “Johnny!” Langsam ging es ihr mal wieder zu weit! Robert schaffte es schon regelmäßig sie Dank seines enormen Egos an den Rand der Verzweiflung zu bringen, aber Johnny konnte da manchmal noch eine Schippe drauflegen. “Oh, ihr werdet gegen uns kämpfen! Denn wenn nicht, werden wir hier bleiben und ihr müsst unseren Anblick noch die ganze Woche ertragen.” Nun konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen. Der Anblick von Robert und den anderen war nur zu gut. Anscheinend wusste das Team um ihren Cousin genau, wie es die Jungs anzupacken hatte. Kurz darauf verschwanden sie auch schon und Akira gesellte sich zu den Gästen an den Tisch. Die Japanerin hatte auch noch nichts gegessen und nahm sich einfach von den ganzen Speisen, die auf dem großen Tisch verteilt standen. Währenddessen unterhielt sie sich mit den Jungs, zumeist aber mit Tyson, da sie noch etwas nachzuholen hatten. Nur eine halbe Stunde später gesellte sie sich zuerst zu Gustav in die Küche. Der Arme war vollstens damit beschäftigt die Überreste und das dreckige Geschirr, das die Jugendlichen hinterlassen hatten, aufzuräumen und zu säubern. “Soll ich helfen?”, fragte sie und trat zu dem Mann an die Arbeitsfläche. “Nein nein, Miss! Es geht schon, aber danke.” Er winkte ab, schickte sie wieder raus. “Ich bin sowieso gleich fertig.” “Na gut.” Sie lächelte und verschwand aus der Tür. Eiligen Schritten ging sie den Gang entlang, wusste genau, was beziehungsweise wer ihre nächste Anlaufstelle werden sollte. Und als hätte man sie erhört, kam ihr eben genau jener gerade entgegen. Er schien sie nicht zu bemerken, blickte unentwegt auf den Marmorboden. Sie zügelte ihre Schritte erst, als er kurz vor ihr war und stoppte Mitten im Gang, sodass der Engländer unweigerlich direkt in sie hinein lief. Akira war auf den kleinen Zusammenstoß gewappnet und blieb standhaft, während Johnny ein paar Schritte nach hinten stolperte, sich aber rasch fing. “Was...?” Er blickte auf, schaute direkt in die braunen Augen der Japanerin, die ihn wütend anfunkelte. In diesem Moment verstand er, dass sie ihn mit Absicht hatte auflaufen lassen. “Was hat dich denn gebissen, verdammt?” “Du weißt genau, was los ist! Was sollte dieser Auftritt eben bitteschön?” “Was-...?“ “Jetzt tu nicht so unschuldig. Was sollte diese Ego-Tour vorhin schon wieder?”, wetterte sie und schnaubte verachtend. Der Engländer verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie nicht minder sauer an. “Lass’ gut sein, Akira. Diese Kinder sollen ruhig wissen wie der Hase läuft. Keiner von denen hat doch nur den Hauch einer Chance gegen einen von uns.” Da war wieder diese widerliche Art an ihm, die sie hasste wie die Pest. In Akira klickte es und ehe sie sich versah, hatte sie dem Jungen schon eine schallende Ohrfeige verpasst. Geschockt schaute Johnny sie an, während er eine Hand an seine pochende Wange hielt. Er kannte viele Seiten von ihr, aber handgreiflich war sie ihm gegenüber bisher noch nie geworden. Hätte Robert ihm nicht mal von ihren Aggressionsproblemen erzählt, hätte er es wahrscheinlich niemals erfahren, weil sie sich, wenn sie sich trafen, immer zurück hielt. “Du wagst es…” Doch der Engländer stockte, als er nun auch den Schrecken in ihrem Blick erkannte. Die Japanerin, die kurzzeitig in Schockstarre dastand, konnte sich nach wenigen Sekunden lösen, in denen die beiden sich nur stumm angesehen hatten. //Scheiße…// Wenigstens hatte der Schrecken über ihren Reflex die Wut verdrängt und sie davor bewahrt Schlimmeres zu tun. “Sorry…” Mehr ein Flüstern, doch Johnny hatte es gehört und sah der Japanerin verdattert hinterher, die an ihm vorbeigehuscht war. Sie hasste auch diese Seite an sich und ärgerte sich jedes Mal, wenn wieder die Pferde mit ihr durchgingen. Auch wenn sie im Grunde nichts dafür konnte, da scheinbar irgendwelche kognitiven Verbindungen in ihrem Hirn kaputt waren, wodurch öfter als ihr lieb war ein regelrechter Kurzschluss passierte. Zitternd atmete sie durch, als sie auf dem schnellsten Wege in ihr Zimmer stürmte, um sich vollends beruhigen zu können. *** Der nächste Tag folge schnell und sie hatte unterdessen mitbekommen, dass Robert und die anderen die Herausforderung nun doch angenommen hatten. Hinsichtlich dessen, dass sie eigentlich keine andere Wahl gehabt hatten, war es doch nicht ganz so überraschend gewesen, als Akira davon gehört hatte. An der neu errichteten Arena angekommen, wo das Match stattfinden sollte, staunte das Mädchen wie groß das Gebäude geworden war. Robert hatte sich da wirklich ein Prunkstück bauen lassen. Immer noch die riesigen Säulen und Wände bewundernd folgte sie ihren Freunden zum Eingang. Johnny und sie hatten den Zwischenfall vom Vortrag zwar nicht mehr angesprochen und auch nicht den anderen erzählt, aber Akira konnte spüren, dass ihr der Engländer nicht länger böse war. Leid tat es ihr trotzdem immer noch und stieß mit ihrer Schulter beim eintreten der großen Halle leicht gegen seine, um sich ohne Worte bei ihm erneut zu entschuldigen. Aber der Rotschopf grinste nur und wuschelte ihr durch die Haare, was sie zum Lächeln brachte. Der Deutsche hatte ihr einen der vorderen Plätze reserviert, damit sie nahe genug am Geschehen war. Dass Tyson und sie verwandt waren, hatte sie noch für sich behalten. Ihr bester Freund war sowieso viel zu beschäftigt damit gewesen sich auf den Kampf einzustellen, auch wenn er es nicht offen zugab, da er ja der Meinung war, der Beste zu sein. Die drei Matches waren länger als sie anfangs erwartet hatte. Ray und Oliver hatten ein Unentschieden. Kai, der überraschenderweise ebenfalls zu den Bladebreakers gehörte, besiegte Johnny, was sie zum Schmunzeln brachte. Und Tyson besiegte nach einem ziemlich aufregenden Kampf Robert. Sie stutzte, da ihre Eltern nie erzählt hatten, dass ihr Cousin wirklich so gut war. Schließlich standen sie allen draußen am Haupteingang. Akira war erstaunt darüber, dass Robert und die anderen scheinbar begriffen hatten, was Teamgeist und Vertrauen hieß und dass sie immer noch besser werden konnten, weil es stärkere Blader gab. Das Mädchen hatte sich die ganze Zeit gefühlt, als würde sie gegen Windmühlen kämpfen. Es hatte wohl lediglich die richtigen Kontrahenten gebraucht, um die Lektion ordentlich herüber bringen zu können. Sie freute sich über diesen unerwarteten Gedankenwandel, bemerkte in diesem Moment aber auch, dass sie eigentlich noch so viel mit Tyson zu bereden hatte. “Du sag mal…” Sie lehnte sich leicht an den Japaner, der sie verwirrt ansah. “Was denn?” Sie sah etwas peinlich berührt zu Boden, wusste nicht recht wie sie beginnen sollte. “Naja, wir haben uns jetzt zum ersten Mal getroffen und ich fänd’s schade, wenn ihr jetzt einfach nach Russland weiter ziehen würdet... Ich würd’ gerne noch so viel mit dir reden, dich ausfragen... Du weißt schon... “ Leicht zupfte sie am Ärmel von Tysons Shirt, schaute ihn von unten herauf an, was bei der gleichen Körpergröße der beiden etwas lustig aussah. Dieser grinste nur. “Wir wär’s denn, wenn du mitkommst?”, fragte er geradeheraus und Akira sah ihn mit großen Augen an. Darauf hatte sie jetzt eigentlich nicht unbedingt angespielt. “Hey, das ist eine tolle Idee!”, stimmte Kenny ein. “Du kannst mir bei den Analysen helfen!” Erstaunt sah sie die anderen an. So lächerlich es im ersten Moment geklungen hat, der Vorschlag hatte durchaus etwas. “Aber... ist das euer ernst?” Tyson lachte laut. “Sonst hätte ich das nicht gesagt!” Sie umarmte ihren Cousin stürmisch, der daraufhin noch lauter lachte und ihr den Rücken tätschelte. Schnell löste sie sich wieder von ihm, drehte sich zu Robert, welcher mittlerweile die Relation zwischen den beiden verstanden hatte. “Ist das okay für dich?” “Es sind Ferien und vielleicht bringt es dich ja auch weiter als ständig bei uns rumzuhocken.”, lachte er und strich ihr durch die Haare. “Du willst doch nur mal ein paar Wochen Ruhe vor mir.”, grinste sie und streckte ihm neckisch die Zunge raus. Somit war es also beschlossen. Sie würde mit den Bladebreakers nach Russland zu den Weltmeisterschaften ziehen. Und sie hatte die großartige Chance einen unbekannten Teil ihrer Familie endlich mal kennen zu lernen. Das würde sicher lustig werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)