Digimon Destiny von Kiripurin (season 6) ================================================================================ Kapitel 4: Nur Mut! ------------------- Rico wartete schon vor einem Café auf seinen besten Freund, der dann auch pünktlich angetanzt kam. „Hi Rico! Was gibt’s so Wichtiges?“, begrüßte er ihn und sie gingen gleich weiter. „Naja, eigentlich bin ich nicht der, der einen seine Probleme an den Hals wirft, aber ich muss mit irgendwem darüber reden …“ „Ach komm schon! Ich hab dir doch gesagt, dass du mir alles sagen kannst! Schieß los, ich bin doch dein bester Freund.“ „Ja, also ich hab ein Digimon gesehen …“ „Was?“, erkundigte sich der Kleine noch einmal bei seinem Freund, in der Hoffnung sich verhört zu haben und blieb stehen. „Ich hab ja gewusst, dass das keine gute Idee ist …“, ermahnte er sich selbst, ging aber weiter. Nayuta lief ihm wieder nach. „Hey! Jetzt warte doch einmal!“ „Weißt du was, vergiss es einfach …“, wendete sich Rico von dem Thema ab. „Nein, ich meine ja …“, setzte er an, doch er brach ab, als er plötzlich einen grünen Schatten vorbeihuschen sah. „Sag mal, hast du das auch gerade gesehen?“, fragte Nayuta etwas verwirrt, nicht wissend ob er sich das nicht nur eingebildet hatte. Rico kam gar nicht mehr zu einer Antwort, denn auf einmal landete vor ihnen ein Ogremon, das nicht gerade freundlich aussah. Die zwei Jungs waren wie erstarrt, was war das für ein Wesen? Rico erinnerte sich gerade an das, was ihm seine Schwester letzte Nacht erzählt hatte. Gewöhnliche Menschen konnten sie nicht sehen, warum war sein bester Freund dann so erschrocken? Doch er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als das Digimon laut zu brüllen begann und zu einem Schlag ausholte. In einer Bar, gar nicht so weit weg von dem Schaukampf, befand sich Ryan und amüsierte sich prächtig. Als er gerade mit einem Mädchen redete, stand auf einmal Shunichi vor ihm. „Ich wusste doch, dass ich dich hier finde, was machst du da?“, fragte sein bester Freund etwas schockiert. Meistens hielt sich der Junge in dieser Bar auf und baggerte irgendwelche Mädchen an, heute war es nicht anders. Doch der Weißhaarige war anscheinend nicht sehr erfreut über den Besuch des Jungen. Er sah ihn nur schief an, nahm seine Zigarette aus seinem Mund und presste sie in den Aschenbecher. „Was soll ich denn machen, siehst du nicht, dass ich gerade mit einem Mädchen flirte“, ging er ihn nur an. „Bist du taub, oder was?“, antwortete der schwarzhaarige Junge nur und holte sein D-Maak aus seiner Hosentasche. „Schätzchen, ich glaube du solltest jetzt gehen, es gibt Probleme“, befahl er ihr und grinste sie dabei an. Nachdem die junge Frau aufgestanden war, gab Ryan ihr noch einen Klaps auf den Hintern und dann verschwand sie in der Menge. Shunichi hockte sich auf ihren Platz und fing an sich zu beschweren. „Also? Was ist jetzt?“ „Nein ich bin nicht taub und mir geht dieses scheiß Ding schon langsam auf die Nerven. Warum hört es erst auf zu piepsen, wenn das Digimon besiegt ist?“ „Und warum bist du dann noch hier?“ „Weist du noch, wen wir gestern kennengelernt haben? Zwei neuen Digi-Ritter und du darfst einmal raten wofür es so viele gibt.“ „Das ist nicht dein Ernst, oder? Du hast es gerade selber gesagt, sie sind neu und du willst sie alleine kämpfen lassen? Sie können noch nicht einmal digitieren und es ist ihr aller erster Kampf!“, schrie ihn sein bester Freund an. „Ganz genau, wir haben uns auch alleine durchkämpfen müssen, wir haben ihnen eh schon genug geholfen und digitieren können ihre Digimon eh erst, wenn sie in Gefahr sind, ergibt also alles einen Sinn.“ Shunichi sah ihn nur böse an und verstand seine Logik noch immer nicht, wie konnte man nur so gemein sein? „Meinst du nicht, wir sollten irgendwen anrufen, der sich damit auskennt?“, fragte Yukiko besorgte. Die zwei Mädchen hatten sich zusammen gerufen, alleine wollten sie auf keinen Fall zu so einer Schlacht gehen. Jetzt rannten sie eben hin und waren auch schon fast da. „Ryan wird ja sowieso schon da sein, wir kommen nur zuschauen“, erklärte ihr ihre beste Freundin. „Und was, wenn wir doch kämpfen müssen?“ „Dann werden wir eben kämpfen, wird schon nicht so schlimm sein.“ „Aber ich habe ein Problem mit meinem Digimon, ich habe keine Ahnung, wo es ist …“, beichtete sie beschämt. „Was?! Du musst doch wissen, wo dein Digimon ist! Meins ist noch immer in diesem komischen Teil!“ „Das mein ich ja, meines lässt sich ja nicht einfangen …“ „Es wird schon auftauchen, vertrau mir, es ist schließlich dein Digimon.“ „Na wenn du es sagst …“, entgegnete ihre Freundin immer noch nicht ganz überzeugt. Rico flog ein paar Meter weit und schliff am Boden. „Rico!“, rief seine Freund besorgt und drehte sich zu dem Getroffenen um, doch das war nicht sehr schlau von ihm, denn das grüne Digimon holte erneut zu einer Attacke aus. „Nayuta, duck dich!“, forderte ihn Rico auf. Sein Freund stand noch immer unter Schock, doch er tat das, was ihm geraten wurde und machte sich so schnell er konnte klein. Ogremons Schlag ging ins Leere und Nayuta rannte so schnell wie er konnte zu dem Braunhaarigen, der noch immer am Boden lag und versuchte sich aufzurichten. „Rico, steh auf, wir müssen hier weg!“, argumentierte er und half seinem Freund beim aufstehen. „Nayuta, hör mir zu und tu, was ich dir sage. Du nimmst jetzt deine Beine in die Hand, rennst weg und wenn du dir sicher bist, dass es dir nicht mehr folgt, rufst du Alice an und sagst ihr, dass sie ihren Arsch hierher bewegen soll“, erläuterte er ihm alles ganz genau. „Das mache ich sicher nicht! Ich lass dich doch nicht hier mit diesem Monster allein!“, widersprach er. „Mach keinen Quatsch, ich weiß schon was ich tu.“ „Das glaub ich ni …“, setzte der Junge an, doch dann sah er den Schatten von dem seltsamen Wesen über ihnen und drehte sich langsam um. Eingeschüchtert sah er in die furchteinflößenden Augen seines Gegenübers, unfähig, sich zu bewegen, doch dank Rico, der ihn wegzerrte, löste er sich aus seiner Starre. „Was ist mit dir los? Jetzt geh endlich! Du zitterst ja am ganzen Körper“, meinte er anschaffend. Der Junge sah an sich hinunter, sein bester Freund hatte Recht, er zitterte wirklich. Warum war er nur so schwach? Rico schien das alles nicht zu kümmern, er hatte vor nichts Angst, warum dann er? „Aber ich …“ „Nichts aber, lauf, ansonsten bring ich dich persönlich um!“ „Ja …“, ließ er sich dann doch überreden und rannte so schnell er konnte. Das Digimon bemerkte, dass Nayuta vorhatte zu flüchten und wollte ihm hinterher, doch der andere Junge schoss es mit einem Stein ab und es drehte sich in seine Richtung. „Hier bin ich, Fettsack!“, provozierte er es selbstsicher. Nayuta merkte, wie er von allen Menschen angestarrt wurde und es war ihm etwas peinlich, doch Rico zählte auf ihn und deswegen musste er jetzt seine Schwester anrufen, auch wenn er nicht ganz wusste, was sich das bringen sollte. „Und was machen wir jetzt?“, fragte Yukiko aufgebracht. Die Mädchen waren jetzt schon am Ort des Geschehens und hatten sich hinter einer Mauer versteckt. „Keine Ahnung, ich bin mir nicht sicher, ob unsere Digimon dem hier gewachsen sind. Wo sind nur Ryan und der andere Typ?“ „Hol dein Digimon raus, vielleicht kann es uns weiterhelfen.“ Honoka befolgte ihren Ratschlag und drückte irgendetwas auf ihrem D-Maak herum. Kurz nach einem grünen Lichtblitz stand ein Digimon da, doch es war nicht Wuzomon. „Wer bist du? Was hast du mit Wuzumon gemacht?!“, wollte die Rosahaarige hysterisch wissen und zeigte auf es. „Ich bin digitiert und heiße jetzt Gissimon, aber ich bin immer noch derselbe“, versuchte es seinem Partner zu erklären. Yukiko holte ihr D-Maak heraus und hielt es Gissimon entgegen. „Gissimon, Level: Rookie, Pflanzendigimon, Typus: Serum, Attacke: Rankenpeitsche, zweite Attacke: Samenkanone“, ratschte das Mädchen herunter und wurde von ihrer Freundin komisch angesehen, „Was? Das steht da, wollt ich halt auch einmal ausprobieren.“ „Jaja, schon gut, ich kann mich erinnern, das Ryan so etwas in der Art gesagt hat, dass ihr eure Form verändert, meine ich.“ „Kämpfen wir jetzt, oder lassen wir den armen Jungen im Stich?“, wollte es wissen. „Ehm … frag mich so etwas nicht! Du bist hier das Digimon, nimm Kontakt zu dem Ding auf und sag ihm, dass es sich wieder in seine Welt schleichen soll!“ „Als ob das so einfach ginge! Ich hätte gedacht, die zwei Burschen hätten euch alles erklärt.“ „Haben sie ja auch, aber das ist unser erster Kampf …“, meinte Honoka unsicher. „Was ist jetzt, Honoka?“, fragte das grüne Digimon nochmals nach. „Honoka …“, brachte Yukiko nur ein und beide sahen sie fragend an, doch das rosahaarige Mädchen wusste nicht, was sie entgegnen sollte. Alice und Hime waren gerade auf dem Weg zum Kampfort, als plötzlich das Handy der Orangehaarigen klingelte. „Ja?“, begrüßte sie den Anrufer und bewegte sich nun langsamer fort, bis sie am Ende völlig stehen blieb und sich ihr Gesicht verfinsterte. „Was sagst du da … jaja, ich komme sofort …“ „Was ist los? Wer war’s denn?“, fragte ihre Freundin neugierig, die ebenfalls, nur ein paar Meter weiter, stehen geblieben war, nach. „Rico … er ist in Schwierigkeiten“, meinte sie nur und sah Hime beängstigt nach. „Was meinst du, er ist in Schwierigkeiten, könntest du das etwas genauer erläutern?“, forderte die Purpurhaarige ihre Freundin, nach dem sie wieder weiter gerannte waren, auf. „Das Digimon ... es greift meinen Bruder an“, erklärte sie knapp. „Moment mal, wer hat dich überhaupt angerufen, Digimon sind doch für normale Menschen nicht sichtbar.“ „Nayuta, keine Ahnung, warum er es sehen kann, dass ist mir jetzt eigentlich auch egal, Hauptsachen wir kommen so schnell wie möglich zu Rico“, meinte sie fürsorglich, hielt ihren Blick aber immer gerade aus. „Wenn wir auf Hutezamon reiten würden, würden wir auch viel schneller sein“, äußerte sich Hime etwas besserwisserisch und dachte anschließend daran, dass Alice ihren Bruder viel mehr mochte, als sie es zugeben würde. „Alice!“, rief Nayuta, der ihnen gerade entgegen kam. „Nayuta! Wo ist Rico?“, forschte die Angesprochene einmal nach, während sie sich schnell ein bremste. „Er ist noch da vorne bei dem komischen Monster … bitte erklär mir was hier vorgeht! Ich kenn mich gar nicht mehr aus. Zuerst kommt so ein grünes Vieh das uns angreift, das anscheinend nicht alle Leute sehen können und dann soll ich dich noch anrufen, ohne zu wissen, warum gerade dich!“, erklärte er in einem durch. „Du hast ihn alleine gelassen?“, ignorierte sie ihn völlig und rannte los. „Wir erklären’s dir später, warte hier, wir werden ihm helfen, verlass dich auf uns“, versuchte das übrige Mädchen ihn zu beruhigen, legte ihm kurz ihre Hand auf seine Schulter und lief dann ihrer Freundin hinterher. Doch der Junge dachte nicht im Traum daran hier zu warten. Er wollte seinem besten Freund auch helfen, also beschloss er noch einmal zurückzulaufen und seine Angst zu überwinden. „Rankenpeitsche!“, schrie das kleine hellgrüne Digimon und rettete Rico, der gerade fast von einem Schlag getroffen wurde. Wortlos saß er regungslos am Boden und schaute zwischen dem neuen und dem etwas zurückweichenden Digimon hin und her. Die zwei Mädchen hatten sich jetzt doch dazu entschlossen sich zu zeigen und dem Jungen zu helfen, der sie etwas unglaubwürdig anstarrte. Honoka rannte schnell zu ihm hin um ihm aufzuhelfen, während Ogremon von ihrem Digimon abgelenkt wurde. „Kannst du aufstehen?“, fragte das Mädchen besorgt und legte seinen Arm um seine Schulter. „Jaja, geht schon, aber was macht ihr eigentlich hier?“, entgegnete er nach einer Weile auf ihre Aussage. Es war das Mädchen, dem er heute den Schirm geliehen hatte, er konnte sich erinnern. „Das erklären wir dir später, jetzt müssen wir dich erst einmal in Sicherheit bringen“, erklärte sie ihm die Situation und ging mit ihm zu Yukiko. „Hey Gissimon! Pass ein bisschen auf, ihr solltet so wenig wie möglich zerstören!“, rief ihm Yukiko zu und beobachtete den Kampf. „Leichter gesagt, als getan!“, antwortete es ihr nur, während es einem Schlag auswich, der dann in ein Haus traf. Die Zuschauer erschraken alle und als ein Brocken des Gebäudes fast einen Menschen getroffen hätte, brach eine Hysterie aus und sie rannten verwirrt umher. Der Junge saß nun bei einer Mauer und wurde von Honoka bemuttert. „Mir geht’s gut, lass mich in Ruhe, kümmer dich lieber um dein … Digimon“, meinte er und wies darauf hin, dass es Gissimon nicht besonders ging. „Ich wollte dir ja nur helfen! Musst ja nicht gleich so unfreundlich sein!“, erwiderte die Rosahaarige etwas genervt, schaute dann aber doch zu ihrem Partner, „Oh nein, Gissimon!“ Das Digimon landete vor ihren Füßen und sofort wendete sie sich von dem Jungen ab, um sich um ihren Partner zu kümmern. Ziemlich wütend kam Ogremon auf sie zugerannt und holte schon zum nächsten Schlag aus. Das Mädchen kniff die Augen zusammen und drückte ihr Digimon, das sie in den Arm genommen hatte, ganz fest. „Windhauch!“, kreischte auf einmal eine Stimme aus dem Hintergrund und das böse Digimon, das von dieser Attacke getroffen wurde, wich ein wenig zurück. „Kobamon?“, fragte Yukiko vorsichtig, die sich langsam ihrer Freundin näherte. „Ich bin jetzt Takomon …“, erklärte es und schaute sie nur aus dem Augenwinkel aus an, mit einem kalten Blick, der ihr sagte, dass es sie noch immer nicht akzeptiert hatte. Anscheinend war ihr Digimon genau wie Wuzomon digitiert. Mittlerweile hatte sich Gissimon wieder aufgerappelt und war bereit Takomon zur Seite zustehen, doch Honoka war da ganz anderer Meinung. „Du darfst nicht weiterkämpfen, du bist doch verletzt!“, wollte sie ihm die Augen öffnen. „Ach was, ich bin doch gar nicht so arg verletzt, mir geht’s schon wieder gut.“ Auf einmal breiteten sich ober ihnen zwei große Schatten aus und alle sahen dorthin und verfolgten die Neuankömmlinge. Als sie am Boden ankamen, sprangen zwei Menschen von ihnen ab und stellten sich schützend vor die hilflose Truppe. „Die kenn ich doch …“, äußerten sich die beiden Mädchen und sahen verdutzt zu ihren Retterinnen. „Das hat ja ganz schön lange gedauert …“, meinte Rico neckisch und grinste seine Schwester an. „Du hast kein Recht dich zu beschweren, dein Laufbursche hat ‘ne Weile gebraucht“, entgegnete sie ihm, sah aber nicht nach hinten, sondern hielte ihren Blick beim bösen Digimon. Honoka war etwas verwirrt, warum verstanden sich die Zwei so gut? Hatten nicht alle Schüler der Shoji-High Angst vor Rico, seit dem Vorfall vor einem Jahr? Warum hatte sie eigentlich keine Angst? So brutal sah er gar nicht aus … Natürlich waren diese vier Gestalten niemand anderes als Alice mit ihrem Digimon Hutezamon und Hime mit ihrem Partner Flymon. „Flymon, du weißt was zu tun ist“, meinte Hime nüchtern und sah zu dem Kameramann, der sich hinter einem Schild versteckte. „Sturzfeger!“, kreischte es und zerstörte somit die Kamera dieses Mannes. Schnell rannte er weg und nahm die Einzelteile mit, vielleicht konnte man ja noch etwas retten. „Hutezamon, bring sie woanders hin. Wenn sie noch länger hiersitzen fällt es zu sehr auf“, schaffte ihm die Orangehaarige an und zeigte auf Honoka, Yukiko, Rico und die zwei Digimon. „Wird gemacht!“, entgegnete ihr ihr Partner, schmiss alle auf seinen Rücken und verschwand etwas weiter entfernt hinter einer Mauer. „Hey! Was macht du?“, rief Honoka aufgebracht und strampelte wild um sich. „Ich bringe euch in Sicherheit!“, antwortete es ihr nur und lagerte sie ab, „wir sind gleich wieder bei euch, bewegt euch nicht von der Stelle!“ Mit diesen Worten lief es wieder zurück zu seinem Digi-Ritter und half Flymon, das gerade den Gegner in Schach hielt. Die Digimon stürzen sich gemeinsam auf das bereits geschwächte Ogremon und gaben ihm den Rest. Als es am Boden lag, ging Hime auf es zu und richtete ihr D-Maak auf es. Kurz danach verschwand es und das Mädchen packte ihr Gerät wieder ein. Nach einem roten und lila Lichtstrahl digitierten Flymon und Hutezamon wieder in ihre Rookie-Form zurück. Für ein paar Minuten war alles ganz Still und man hörte nur den Wind vorbeiziehen. Die Menschenmasse, die sich um die Gruppe versammelt hatte, löste sich langsam, mit leisen Geflüster, auf. Nayuta, der alles von hinter einem Haus aus beobachtet hatte, ging in die Knie und fragte sich noch immer, warum er weggelaufen war. Jetzt konnte er auch nicht mehr zu ihnen gehen, das war ihm zu peinlich. Was war da gerade geschehen? Er verstand nicht, was das alles mit diesen Monstern zutun hatte und warum Ricos Schwester so gelassen mit diesen Viechern kommuniziert hatte. Das war alles zu viel für ihn, also machte es sich einfach deprimiert auf den Weg nach Hause. „Geht’s euch allen gut“, wollte Hime nachdem sie bei der Gruppe angelangt waren wissen und hockelte sich neben Honoka auf den Boden. „Ich hätte eure Hilfe nicht gebraucht, ich hätte dieses Digimon auch ohne euch zerstört“, beschwerte sich Takomon und flog weg. „Hey, warte doch mal!“, rief ihm seine Partnerin hinterher, doch es war schon fort. „Ich kenn euch doch, ihr geht in die 10-C, oder?“, fragte Alice nach, nachdem sie die zwei eine Zeit lang gemustert hatte. „Ja, und ihr geht in die 10-D, nicht?“, antwortete ihr Honoka und stand auf. „Ja, dann wart ihr die einen, die gestern in der Seitengasse angegriffen wurden?“, übernahm diesmal Hime das Reden. Honoka musste kurz an das Gespräch mit Ryan und Shunichi denken. Sie hatten gesagt, dass sie niemanden erzähle sollten, wer sie waren, also hielt sie ausnahmsweise mal ihre Klappe. „Ja, woher wisst ihr das?“, mischte sich Yukiko ein. „Wir haben euch beobachtet. Wir waren uns noch nicht sicher, ob man euch vertrauen kann, also haben wir uns führ’s erste im Hintergrund aufgehalten. „Was ist eigentlich mit Nayuta?“, brachte Rico kurz ein, eher an Alice gerichtet. „Ach so der … der sollte warten, aber wie ich ihn kenne, wird er weggelaufen sein …“, erzählte seine Schwester. „Nayuta würde nicht einfach so weglaufen. Er ist zwar ein Angsthase, aber er würde mich nie im Stich lassen“, protestierte er etwas entsetzt. „Na wenn du meinst … Also wir werden jetzt wieder gehen, unsere Aufgabe hier ist erfüllt.“ „Und was sollen wir jetzt machen?“, wollte die Rosahaarige wissen. „Keine Ahnung, geht nach Hause, dort habt ihr sicher etwas zu tun“, antwortete ihr Alice nur etwas genervt und die zwei Freundinnen und ihre Partner verschwanden in dem Menschengetümmel. Rico machte sich dann auch bereit zu gehen, doch er wurde von Honoka aufgehalten. „Bist du auch wirklich okay? Du wurdest ja ein paar Mal getroffen.“ „Ich hab’s dir schon einmal gesagt, ich brauche deine Hilfe nicht, kümmere dich um deinen eigenen Kram“, machte er ihr es deutlich und ging einfach. „Warum sind auf einmal alle so unfreundlich? Vorher war er doch so nett …“, fragte sie sich laut, den letzten Teil aber etwas undeutlich. „Was hast du gesagt?“, fragte ihre beste Freundin nach. „Ach nichts, lass und nach Hause gehen!“, meinte sie und drückte Yukiko vorwärts und Gissimon tapselte zufrieden hinterher. „Endlich …“, sagte Ryan genervt, entfernte die Zigarette aus seinem Mund und nahm einen Schluck von seinem Drink. Er war noch immer in derselben Bar wie vorhin und saß auf einer Bank, die in einer Ecke des Raumes stand. Der Junge hatte ein Mädchen auf seinem Schoß sitzen und war froh, dass das Piepsen des D-Maaks endlich aufgehört hatte. „Was endlich?“, wollte die Frau wissen. „Ach, nicht so wichtig. Holst du uns noch etwas zu trinken?“ „Warum ich?“, fragte sie nicht begreifend und sah ihn geschockt an. „Ein bisschen Bewegung schadet dir nicht, na los. Hopp, hopp!“, schaffte er ihr an und die Blondine stand angefressen auf. „Glaub ja nicht, dass ich dir etwas mitbringe, das lasse ich mir nicht gefallen“, schrie sie ihn an und stapfte wütend davon. „Warum die immer gleich so austicken … Siehst du Shunichi, es hat aufgehört. Die beiden Mädels haben es anscheinend auch ohne unsere Hilfe geschafft“, wendete er sich an seinen besten Freund, der ebenfalls noch da war, er hatte aber kein Mädchen bei sich, er war nicht so wie Ryan. „Es hat aber ziemlich lange gebraucht. Wenn ihnen etwas passiert ist, bist du Schuld!“, antwortete er ihm noch immer wütend. „Du hättest ja auch alleine hingehen können und überhaupt habe ich was Besseres zu tun, als auf irgendwelche dahergelaufenen Digi-Ritter aufzupassen.“ „Heute bist du wieder mal besonders mies drauf, ich verschwinde“, meinte Shunichi und mit diesen Worten verließ er den Club. Von der ganzen Welt genervt lehnte sich der Weißhaarige zurück und verharrte so einen Augenblick. Dann holte er sein Handy aus seiner Tasche und schrieb eine SMS. „Wie geht’s onetimegirl. Mir geht die ganze Welt schon wieder am Arsch. Ich mache jeden Tag dasselbe …“, schrieb er und wartete auf eine Rückmeldung, die dann auch nach wenigen Sekunden kam. „Naja, so lala. Hab die gleichen Probleme wie sonst auch immer …“ Der Junge schrieb schon seit einiger Zeit mit einem Mädchen, das er bei einem Chat kennengelernt hatte. Normalerweise war er nicht der Typ für viel Reden und zuerst wollte er sie nur verarschen, doch irgendetwas an ihr war anders. Sie war nicht so wie alle andern Mädchen völlig vernarrt in ihn, sie war einfach … anders. „Ich war schon wieder so gemein zu meinem besten Freund und eigentlich wollte ich das gar nicht …“, schrieb er und wartete wieder auf eine neue Nachricht. „Dann entschuldige dich doch bei ihm.“ „Spinnst du? Ich entschuldige mich nicht, ich entschuldige mich nie! Außer vielleicht bei dir, aber das ist etwas anderes …“ „Ach ja? Wieso macht das …“, fang er an zu lesen, doch er musste sein Handy zuklappen, als die blonde Nutte wieder mit etwas zu trinken auftauchte. „Ich habe etwas zu trinken! Ich vergebe dir doch“, erklärte sie mit einer honigsüßen und etwas selbstüberzeugten Stimme und hielt ihm das Glas hin. „Verpiss dich doch einfach …“, meinte er, nahm sich das Glas und setzte sich wieder bequem hin. Die junge Frau stapfte wütend davon. „ … so einen Unterschied?“ „Keine Ahnung, wahrscheinlich, weil du mich nicht siehst und somit auch nicht mein tolles Aussehen. Ich hasse Girls die alles tun, was ich ihnen sage …“ „Na wenn du meinst. Tut mir Leid, aber ich muss jetzt schlussmachen, Pflichten rufen. Bis dann blackunfaithfulangel!“ „Ja, bis irgendwann mal …“, beendete er das „Gespräch“ und stieß einen lauten Seufzer aus. Nayuta war gerade zu Hause und befand sich in der Küche, um sich etwas zu essen zu machen, als sein Handy zum zehnten Mal klingelte. Der Junge schloss den Kühlschrank und sah nach, ob es schon wieder Rico war und er behielt Recht. Auf seinem Handy-Display erschien ein Bild von ihm und dazu trällerte das Lied „Transylvania“ von McFly. Das war jetzt schon das sechste Mal, dass er anrief, vier SMS hatte er auch schon geschrieben und das einleitende Orgelspiel des Klingeltones nervte ihn auch schon langsam. Der Braunhaarige wusste selber nicht, warum er nicht in der Stimmung war mit seinem besten Freund zu reden. Wahrscheinlich war es ihm noch immer peinlich ihm unter die Augen zu treten, er war halt nicht so mutig wie Rico. Die komischen Monster von vorhin schwirrten ebenfalls in seinem Kopf herum, doch er traute sich nicht mit irgendwem darüber zu reden, man würde ihn doch bloß auslachen. Also ignorierte er das Läuten abermals, nahm sich seine Wurstsemmel und sein Handy und verschwand in seinem Zimmer. Alice war gerade dabei das Loch von einer ihrer Socken zu stopfen und Naokimon sah ihr dabei aufmerksam zu, als plötzlich ein Gitarrenspiel aus Ricos Zimmer ertönte. Das Mädchen würde es nie zugeben, aber sie mochte es, wenn ihr Bruder sein musikalisches Talent auslebte und da eh sonst niemand da war, wippte sie leicht und kaum merklich mit. Das Digimon genoss es ebenfalls und schloss seine Augen um ein bisschen zu schlafen. Der Junge unterbrach sein Spiel für kurze Zeit, als er erneut versuchte seinen besten Freund zu erreichen, doch es war vergebens. Wütend biss er sich auf seine Unterlippe und schmiss sein Handy neben sich aufs Bett. Was hatte er gestern noch mal gesagt? Rico solle mit ihm reden, wenn er Probleme habe, er wäre immer für ihn da. Und was war jetzt? Kaum war Nayuta etwas peinlich, war er nicht zu erreichen. Noch immer gereizt machte er mit seiner musikalischen Tätigkeit weiter, doch ein paar Minuten darauf hörte er, wie eine Person die Eingangstür zuschmiss. Das verursachte so einen Krach, dass er sich kurz vergriff und sich somit verspielte, doch er machte keine Anstalt aufzuhören, er sah nur dabei grimmig zur Tür. Alice war so erschrocken, dass sie sich mit der Nadel in den Finger stach und sofort Blut aus der kleinen Wunde hervorquoll. Ihr Partner zuckte zusammen und wurde aus seiner Schlafvorbereitung geweckt. Als sie sich nach rechts drehten sahen sie Alice Vater vorbei stapfen und hielten kurz inne. In letzter Zeit hatte das Mädchen furchtbare Angst vor ihm und ihrer Mutter und in ihrer Gegenwart hatte sie sich vorgenommen so wenig wie möglich aufzufallen. Naokimon waren ihre Eltern von Anfang an nicht geheuer gewesen. Dai, also der Vater von den Zweien, war anscheinend sehr wütend und nicht zum Spaßen aufgelegt. Er hämmerte an Ricos Zimmertür, die abgeschlossen war und der Mann protestierte. „Hör endlich auf mit dieser Lärmerei! Das hält man ja nicht aus! Solange du in meinem Haus lebst, wirst du tun was ich sage, verstanden?!“ Doch der Braunhaarige hörte nur auf, um ein Buch gegen die Tür zu werfen, so dass sein Vater merkte, dass er nicht im Traum daran dachte, ihm zu gehorchen und setzte dann sein Gitarrenspiel fort. Wild drückte er die Türschnalle auf und ab, gab aber nach einiger Zeit auf, schnappte sich zwei Flasche Bier und schmiss wieder die Tür zu, nach dem er die Wohnung verlassen hatte. Das Mädchen blickte ihm Traurig hinterher und bekam wässrige Augen, wenn sie daran dachte, wie lieb er früher war. Wie konnte sich ein Mensch nur so verändern? Shunichi läutete bei den Inoues an und Rinako, also die Frau, die in dieser Familie die Hosen anhatte, öffnete ihm. „Das ist ja eine Überraschung, Shunichi, ich habe dich ja Ewigkeiten nicht gesehen. Wie lange ist das her? Drei Tage?“, begrüßte sie den Jungen und schüttelte ihm aufgeregt die Hand. „Ehm … ja, es waren drei Tage … eigentlich bin ich hi …“, wollte er anfangen zu erklären, doch Rinako ließ ihn nicht ausreden. „Ich habe in letzter Zeit viel zu tun im Büro, verstehst du? Mein Chef hat halt keine Familie, also weiß er nicht, wie wichtig sie ist. Aber was rede ich denn da? Das weißt du doch alles. Du wirst von Tag zu Tag fescher, Shunichi …“, schwafelte sie ihn voll und hörte gar nicht mehr auf zu reden, bis ihre Tochter auf einmal hinter ihr auftauchte und sie zum Stoppen brachte. „Mama, geh doch Papa helfen, ich glaube der hat ein Problem mit dem Staubsauger …“ „Naja, dann lass ich euch zwei Turteltäubchen mal alleine, tschüss Shunichi!“ „Wir sind keine Turteltäubchen! Wir sind nur Freunde!“, schrie ihr Hime hinterher. „Auf Wiedersehen, Mrs. Inoue!“, rief der Schwarzhaarige noch, unwissend, ob sie ihn verstanden hatte. Die Eltern der Zwei waren immer so. Sie hofften, dass ihre einzigen Kinder doch irgendwann einmal zueinander finden würden. Die zwei Teenager hatten sich aber schon daran gewöhnt und ignorierten das, wobei man aber sagen musste, dass es Shunichi besser gelang. „Tut mir Leid, du weißt ja wie sie ist. Was wolltest du eigentlich?“ „Ach, ich wollte nur das Salz zurückbringen, das wir und letztens von euch ausgeborgt haben.“ Sie nahm ihm das Gewürz ab und stellte es auf einen Tisch, der im Vorzimmer stand. Er war schon so oft Salz holen gekommen, dass die Familie dort ein paar Sachen, die er nicht selten holte lagerte. „Wie geht’s deiner Mutter?“, forschte das Mädchen dann nach und sah ihn mitleidig an. „Naja, sie sagt zwar, dass es ihr gut geht, aber die Ärzte wollen sie noch nicht gehen lassen …“, erklärte er bedrückt und ließ seinen Kopf hängen. „Ihr wird’s bald wieder gutgehen, willst du nicht rein kommen?“, versuchte Hime abzulenken und wich etwas zur Seite. Der Junge überlegte kurz, ob er noch etwas vorhatte und da ihm nichts weiter einfiel, beschloss er das Angebot seiner besten Freundin anzunehmen. Die zwei setzten sich auf die Wohnzimmerbank und schauten sich einen Film an. Himes Eltern waren oben und beschäftigten sich noch immer mit dem Staubsauger, also hatten sie etwas Ruhe. „Danke, Hime …“, meinte Shunichi plötzlich mitten im Film, sah sie aber nicht an. „Für was?“, wollte sie verwirrt wissen und drehte ihren Kopf zu ihm. „Dass du immer für mich da bist. Ich wüsste nicht was ich ohne dich machen sollte …“, erklärte er dann und drehte sich ebenfalls zu dem Mädchen. „Das mach ich doch gern, großer Bruder“, sagte sie mit kindlicher Stimme und lächelte. Die Purpurhaarige kuschelte sich an ihn und sie sahen sich weiter den Film an. Es war bereits Abend, als sich Honoka in ihrem Pyjama auf ihr Bett fallen ließ. Das Mädchen atmete einmal tief ein und aus und eine Zeitlang verharrte sie in dieser Position. Dann schoss ihr ihr Digimon durch die Gedanken und sie rollte sich nach links und griff nach dem D-Maak, das sich auf ihrem Nachtkästchen befand und zu dem sie jetzt gelangte. Sie rollte sich wieder in die Mitte des Bettes und drückte anschließend ein paar Tasten auf dem Ding. Nach einem grünen Lichtstrahl erschien auf einmal auf ihrem Bett Gissimon und sah sie verwirrt an. „Weißt du, dass es sehr stickig und eng in diesem Ding ist? Du musst mich nicht die ganze Zeit eingesperrt haben, ich laufe schon nicht weg“, erläuterte das Digimon. „Ist gut, ich vergesse nur manchmal auf dich, ich muss mich erst an deine Existenz gewöhnen“, versuchte sie sich rauszureden und spielte mit den roten Blättern auf dem Kopf ihres Partners. „Hör auf!“, protestierte es und entfernte sich aus den Fängen von Honoka, „Ich bin kein Kuscheltier!“ „Ist ja schon gut … Ach ja, hast du Hunger? Ich habe ein Croissant hier.“ „Ist das was zum Essen?“ „Na klar und es schmeckt wirklich gut! Koste mal!“, forderte sie es auf und brach ihm ein Stück herunter. Skeptisch sah Gissimon das Stück in den Händen der Rosahaarigen an, bevor das Digimon es selber nahm und es erneut mustert. Vorsichtig führte es das Croissant zu seinem Mund und Kaute anschließend lange an ihm herum. „Und? Was ist dein Feedback?“, fragte das Mädchen neugierig und beobachtete es beim Essen. „Es schmeckt brillant! Ich habe noch nie etwas so Leckeres gegessen! Kann ich noch mehr haben?“, beurteilte es das Essen und sah seine Partnerin mit großen, funkelnden Augen an. Plötzlich wurde die Tür zu Honokas Zimmer aufgerissen und ihre jüngere Schwester Nanami stürmte in den Raum. „Führst du etwa Selbstgespräche, Schwesterherz?“, forschte sie nach und starrte anschließend auf das rosa bezogene Bett. „Scheiße“, dachte sich Honoka. Wie sollte sie jetzt ihrer kleinen Schwester erklären, was das da auf ihrem Bett war. Ihre Mutter würde sie umbringen. „Du hast schon wieder im Bett gegessen! Das erzähl ich Mama!“, schrie sie und zeigte auf die Bröseln. Das hatte das rosahaarige Mädchen ganz vergessen, normale Menschen konnten ja keine Digimon sehen, zum Glück. Sie atmete tief aus, als sie erfuhr, dass ihre Schwester nur die Bröseln meinte und vertrieb Nanami wieder, die dann natürlich gleich zu ihrer Mutter rannte und petzte. „Was gibt es denn in der Digiwelt so zu essen?“, wollte sie dann wissen und horchte ihren Partner aus. „Eigentlich essen Digimon nichts, musst du wissen.“ „Also habt ihr überhaupt keinen Hunger?“ „Nein, aber es ist natürlich schon ein angenehmes Gefühl etwas im Magen zu haben. Vor allem ist das Menschenessen so gut, da kann man doch gar nicht widerstehen!“ Yukiko hatte sich auch schon fürs Schlafen fertiggemacht und öffnete ihr Zimmerfenster, um ein bisschen frische Luft zu schnappen. Gemütlich betrachtete sie die schöne Aussicht, die ein kleiner Bach und ein paar Häuser waren. Am Himmel waren heute viele Sterne und ein zarter Windhauch wehte ein paar Blätter durch die Luft. Das Mädchen wollte nur kurz die Augen schließen, um das Zirpen der Grillen und das Rauschen der Bäume besser hören zu können. Als sie sie nach einer Weile wieder öffnete, sah sie in die rotbraunen Augen ihres Partners Takomon und erschrak so heftig, dass sie nach hinten fiel und nun am Boden saß. Etwas geschockt sah sie das Digimon an und hatte noch immer Herzklopfen. „D-Du hast mich erschreckt, was willst du hier?“, stotterte sie nur überrumpelt. „Du solltest immer wachsam sein. Aber wenn du mich nicht hier haben willst, kann ich ja wieder gehen …“, meinte es nüchtern und drehte sich um, um seiner Vorwarnung nachzugehen. „Nein! Geh nicht! Ich war bloß erschrocken, tut mir leid. Ich frag mich nur woher dein plötzlicher Sinneswandel kommt …“, erklärte sie, stand aber immer noch nicht auf. „Ich habe mir etwas überlegt. Digimon können leichter stärker werden und digitieren, wenn sie einen Partner haben und da es mein Ziel ist, das stärkste Digimon der Digiwelt zu werden, muss ich dich wohl oder übel akzeptieren, auch wenn es mir schwer fällt, aber ich habe Bedingungen.“ „Und die wären?“ „Schweig! Rede mir nicht drein!“, fuhr es sie an und setzte sich auf die Lehne ihres Schreibtischsessels. „O-okay …“, murmelte sie wieder etwas verschreckt. „Also, erstens, ich werde dich nicht als Partner bezeichnen und dich nicht als ebenwürdig ansehen. Zweitens, unsere Beziehung dient nur dazu, dass ich schneller stärker werde, ich werde mir nichts von dir Befehlen lassen und nur dann erscheinen, wenn es mir passt. Drittens, ich muss mich nicht rechtfertigen, wo ich war und muss dir auf keine Fragen antworten, wenn ich nicht will. Und zu guter letzt, das Wichtigste, ich werde mich von dir nicht in dieses komische Ding sperren lassen, solltest du es aber noch einmal versuchen, ist es endgültig aus mit uns und du wirst mich nie wieder sehen.“ „Na gut, gibt es bei dieser Bindung auch irgendwelche Vorteile für mich?“, fragte sie vorsichtig nach und kam sich ein bisschen so vor, als würde ihr ihr nicht existierender Freund Bedingungen stellen, damit er sie nicht verlassen würde. „Ich werde dich beschützen, wenn es unbedingt notwendig ist. Mir wird gar nichts anderes übrigbleiben, denn wenn du dich verletzt, habe ich auch Schmerzen.“ „In Ordnung, also auf eine erfolgreiche Partnersch …. ah, ich meinte auf eine erfolgreiche Zweckgemeinschaft“, willigte sie ein und streckte ihm ihre Hand entgegen. Das Digimon gab ihr seinen Flügel und das war der Beginn einer schwierigen Freundsch … ehm … Zweckgemeinschaft. So … ich weiß, ich lass immer ganz schön lange auf mich warten und ich hoffe, dass ihr mir das verzeiht! Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, das Kapi in den Osterferien zu schreiben und auch hochzuladen, aber ich bin ja ein faules Kind … Mir war einmal so langweilig, dass ich mir eingebildet habe, dass die Charas Synchronsprecher brauchen. Also hier die Liste, ich hoffe, es sind wenigstens ein paar dabei, die ihr kennt: Ryan: Julien Haggege (Crush Gear Turbo: Takeshi, Death Note: L, Yu-Gi-Oh!GX: Aster) Shunichi: Hubertus von Lerchenfeld (Beyblade: Kai, One Piece: Sanji, ShamanKing: Yo, Zeke) Rico: David Turba (Avatar: Sokka, Full Metal Alchemist: Edward, Yu-Gi-Oh!GX: Chazz) Nayuta: Sandro Blümel (Blue Dragon: Shu, Dargonball Z: SonGohan, Digimon Frontier: Koji) Alice: Katharina von Keller (Naruto: Sakura, H2O Plötzlich Meerjungfrau: Emma) Hime: Giuliana Jakobeit (Conan: Ran, Digimon: Mimi, Yu-Gi-Oh!: Schwarzes Magiermädchen) Honoka: Stephanie Keller (One Piece: Nami, Inuyasha: Botan, Sailor Moon: Naru) Yukiko: Julia Kaufmann (Avatar: Katara, Charmed: Billie, Hotel Zack & Cody: London) Kiripurin Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)