Koi Kizuato von Armando (- Lovescars -) ================================================================================ 02 - Blut --------- „Du …blutest, Tamaki.“ Meine linke Augenbraue klettert sogleich ein gutes Stück in die Höhe. Taumelnd, wankend, mit aufgerissenen Augen hältst du dir die Nase, zwischen deinen Fingern quillt Blut hervor, ergeben sinkst du auf den Liegestuhl, fertig mit der Welt. „Zu…heiß!“, ächzt du ermattet hinter deinem provisorischen Spritzschutz. Mir fällt auf, dass meine Augenbraue noch ein paar Millimeter nach oben Platz hat und ich vergesse dabei beinahe, dass ich ein T-Shirt in der Hand habe, das gerade eben noch meinen Oberkörper bedeckt hatte. „Das Wetter!“, leitest du deine Erklärung ein, die mich unweigerlich an plumpen Smalltalk erinnert. „Von – dieser - Hitze – krieg – ich - Nasen…bluten!“, schnaufst du gegen deine gerötete Haut. Sind deine Wangen etwa auch blutbeschmiert? „Du musst mal wieder übertreiben. In dieser Anlage ist der Wellnessbereich durchgehend klimatisiert.“ Über auch gar nichts bist du informiert. Ich muss mich zusammenreißen, mich nicht wieder darüber aufzuregen, dass du einmal mehr meinen ausführlichen Beschreibungen, die ich noch vor Reiseantritt mehrmals wiederholt hatte, nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt hast. Nein, ich werde mich jetzt sicher nicht wieder über deine unsägliche und unverschämte Ignoranz ärgern! Beiläufig werfe ich das Shirt auf den von mir in Beschlag genommenen Liegestuhl. „WAAAH!“ Du fällst hintenüber, die Hand panisch auf die Nase pressend, aus der erneut ein roter Bach zu sprudeln beginnt. „Das macht mich fertig… Das macht mich echt noch fertig!“, nuschelst du mit einem jetzt vollständig bedeckten Gesicht, von dem nur noch ein paar abstehende Haarfransen auszumachen sind. Ich erbarme mich seufzend. „Jetzt stell dich nicht an!“ Die Plastikliege knackt unter meinem Gewicht. Vorsichtig greife ich deine Hände an den Gelenken und löse sie von deinem Gesicht. „Jetzt stillhalten.“, befehle ich, dich eindringlich fixierend, dann ein Taschentuch zückend. „So gehört sich das gar nicht für einen King und Vater.“ Nachdem mir in letzter Sekunde die Lust auf noch mehr Spott und Tadel vergangen ist, wische ich ohne weiteres Federlesen das ganze Blut gründlich aus deinem Gesicht, genauestens darauf achtend, Schlieren zu verhindern. Je weniger Spuren diese Peinlichkeit hinterlässt, desto besser. Zudem habe ich im Hinterkopf behalten, dass du eigentlich kein Blut sehen kannst. Was bist du nicht für ein Trottel. Ich vernehme ein leises „Kyo-“, begleitet von einem glitzrig glänzenden Augenpaar, das mir seinen hilflosesten Hundeblick schenkt. Du starrst mich an, als hätte ich beschlossen, dich mit außerirdischen Verwirrungsstrahlen zu traktieren. „Ist was…?“, irritiert beuge ich mich ein Stück vor, um dich genauer mustern und etwaige Auslöser für deine Schockstarre entdecken zu können. „AAAH!“ Dein plötzlicher Schrei lässt mich zusammenfahren. Sofort macht meine Hand eine herzliche Begegnung mit meiner Stirn. Und wieder liegt unser allerliebster König auf dem Rücken. Verzweifelt versuchst du abermals, den Blutfluss zu stoppen. „Tamaki?“, versuche ich es etwas freundlicher. „ZU HEISS! ZU HEISS FÜR MICH! NEIN! FÜR UNS ALLE!“ Ich entschließe mich dazu, es für’s Erste dabei zu belassen und auf die ordnende Kraft der Zeit zu hoffen. Kopfschüttelnd stehe ich auf und suche im Schatten der Palmen einen bequemen Platz zum Arbeiten. Fernab von Tamakis Wahnsinn. Während meine Finger über die Tasten des Laptops auf meinem Schoß fliegen und ich mich flugs mit verschiedensten Befehlen durch Datensätze manövriere, gleitet doch der ein oder andere neugierige Gedanke zwischen meine intensiven verwaltungstechnischen Überlegungen. Eigentlich wird dem Nasenbluten in Japan nachgesagt, dass es als Anzeichen für erotische Erregung gilt. Das ist natürlich nur ein albernes Ammenmärchen. Mein Blick schweift dennoch über die Anlage, bestrebt, einen Anlass für mögliche schmutzige Gedanken zu finden. Nur zur Sicherheit. Hikaru und Kaoru haben Haruhi dazu gezwungen, sich ihre zweifelhaften Kunststückchen am anderen Ende des lagunenartig angelegten Pools anzusehen (Hikaru versucht gerade, Wasser aus einem Nasenloch zu schießen). Ob man Haruhis weiten Pullover und Karoshorts wirklich als heiß bezeichnen kann? Mir ist klar, dass deine unglaublichen Gedankensprünge viele kuriose Parallelen erschaffen, doch scheint mir deine Reaktion selbst für deine Umstände etwas übertrieben. Die Temperaturen sind auch wirklich nicht extrem. Sie reichen nicht einmal dazu aus, die Schweißproduktion hochzufahren. Ich atme einmal tief durch und fahre mit der Arbeit fort. Den Chef wird und muss man niemals verstehen. Es ist doch niemand in der Nähe, der – Ach was. Nein. Was für eine hochtrabende Anmaßung. Meine Finger halten inne und skeptisch werfe ich einen Seitenblick zu dir hinüber, der du dich auf dem Liegestuhl windest. Du siehst auf, glotzt mich fragend an – und klappst unter Bluten zusammen. Schon wieder. Nervös schüttle ich diesmal wiederholt den Kopf und versuche, der Verwirrung nicht zu viel Hirnkapazität einzuräumen, da selbige eigentlich für den aktuellen Finanzcheck zu verwenden gedenke. Bevor ich mein Vorhaben umsetzen kann, taumelt ein weißes und blondes Bündel auf mich zu. Ein Stück Stoff tänzelt zittrig vor meiner Nase herum. Du holst pseudo-dramatisch Luft. „Kyouya.“ Als du bemerkst, dass es nicht zur Klärung der Lage beiträgt, mich einfach nur mit dem Vornamen anzusprechen, fügst du bitterernst hinzu: „Zieh das an.“ „Hä? Was? Warum?“ Du hast meine Gedanken durcheinander geworfen. Im Geiste bin ich eben noch halb im Nichtbeachtungsmodus und wieder bei meinen Tabellen gewesen. „Keine Fragen. Mach einfach!“ Dann streckst du mir den Fetzen entgegen, der sich als Rollkragenpullover entpuppt, und wendest gleichzeitig so weit wie möglich den Kopf ab, als ob du dringendst deine Augen vor einem netzhautzerfressenden Anblick (oder auch vor einer erneuten Attacke der Verwirrungsstrahlen) schützen müsstest. „Es ist Sommer. Es ist warm.“ Eigentlich überflüssig zu erwähnen, aber vielleicht ist es dir ja noch nicht aufgefallen. „Und du läufst einfach seelenruhig halb nackt durch die Gegend.“ Die Ironie dieser Aussage von jemandem, der die ganze letzte Woche zugunsten eines strandtauglichen Körpers mit Epilieren und Selbstbräunen verbracht hat, brächte mich ja normalerweise zum Lachen, würde nicht gerade wieder ein enormer innerer Unmut in mir hochkochen. „Ja und? Du doch auch. Und die Zwillinge. Und Mori. Und Honey. Ich ziehe keinen Pullover an.“ Ich strafe das Kleidungsstück mit einem verachtungsvollen Blick. „Schon gar keinen schwarzen. Mit Rollkragen…“ „Dein King befiehlt es dir!“ Albernerweise widerspricht es gerade deiner selbstzugesprochenen Königswürde, wie du immer noch blutend hinter vorgehaltenen Händen nuschelst. Ich schnappe mir den Pullover und schleudere ihn geradewegs ins Schwimmbecken. „HA! Hättest du wohl gern! So leicht kommst du mir nicht davon!“, konterst du sofort aufgebracht. Und dann – ein Schauer aus Textilien regnet auf mich herab, als du immer mehr Wäsche auf mich schaufelst. Vorsorglich klappe ich meinen Laptop zu und widme dir meinen vortrefflichsten Todesblick (der, bei dem ich dämonisch über den Rand meiner Brille hinwegfunkle). Da stehst du mit einem leeren Wäschekorb, unbeeindruckt grinsend. Mistkerl! Idiot! Grenzdebiler Parasit! Selbstverständlich findet keiner dieser genervten Gedanken den Weg in die Außenwelt und ich klaube mir so ruhig wie möglich ein T-Shirt vom Kopf. „Lass das.“ Mit einer einzigen Armbewegung schiebe ich sämtliche Kleidung von mir, die gerade beinahe zu meinem Grab geworden wäre. „Du wirst das sofort anziehen!“, wütest du und wedelst demonstrativ mit den Armen. Das Bild eines aufgescheuchten Huhns drängt sich mir auf. Igitt. Jetzt habe ich Blut auf dem Laptop. Pass doch auf, wo du deine Körperflüssigkeiten verteilst. „Wenn’s dich so stört, sieh doch nicht hin.“ Bemüht simuliere ich Teilnahmslosigkeit. „Zu spät! Jetzt bin ich schon von dem Anblick geschädigt!“ Knurrend greife ich nach einem Pullover und stopfe ihn dir ins Gesicht, um deine unerträglichen Übertreibungen wenigstens kurzzeitig abzustellen. Ist dir deine sinnentleerte Hysterie eigentlich bewusst? Letzten Endes habe ich nicht einmal begriffen, warum ich mich am besten auf einmal in drei Lagen Kleidung hätte einhüllen sollen. „Tamaki – du – NERVST!“ Der angestaute Groll findet seine jähe Entladung in diesen zwischen den Zähnen hervorgequetschten Wörtern. Ich raufe mir das Haar und stehe ungestüm auf. „Du weißt, wie man jemandem selbst den ruhigsten Sonntag verdirbt.“ Abrupt mache ich kehrt und ziehe mich in einen der kleinen Bungalows zurück, welche die Poolanlage säumen. Noch während mein zorniger Gang den Boden malträtiert, entweicht die Anspannung, die in den vorherigen Tagen kontinuierlich in mir aufgestiegen war und in den vorherigen Momenten kulminiert hatte. Stirnrunzelnd schließe ich für einen Moment die Augen. Irgendwo habe ich mich damit abgefunden, dass man dich nicht verstehen muss. Man kann es nicht. Vielleicht war dir schlichtweg langweilig oder du brauchtest dein tägliches Pensum an Aufmerksamkeit. Die Wahrscheinlichkeit der letzteren Option beträgt…so in etwa 96,947 Prozent, nach empirischen Daten. „…Mutter?“ Nicht jetzt. Nicht du. Hau ab. „Was denn?“, knirsche ich mit der größten Beherrschung, die mir momentan möglich ist. Jetzt ziehst du wieder deinen Schmollmund. Eigentlich ist mein Blick auf den Bildschirm gerichtet, aber ich sehe es trotzdem. Neben mir sackt das Bett etwas ein, auf dem ich liege und tippe. Ich starre stur meine Dateien an. „Ich hab überreagiert.“, sagst du so leise, dass deine Stimme wohl zerbrochen wäre, hätte man sie in einem Festkörper manifestieren können. „Welch seltener Umstand.“, surre ich monoton. „Verzeih Vater, ja?“ Der Hundeblick. Ich weiß es auswendig, ich muss gar nicht hinsehen. „Meinetwegen. Wenn du mir den Grund für deine Show verrätst.“ Und mich dann endlich in Ruhe lässt. Ich sehe nur kurz zu dir hoch, um direkten Tadel mit meinem Blick zu transportieren. Jetzt stemmst du aufsässig die Hände in die Hüften. „Ich sagte doch: es war zu heiß!“ „Spinn nicht rum. Was zur Hölle war dir denn zu heiß?“ Ich frage mich, wieso ich eigentlich darauf eingehe. Schließlich muss ich dein Getue mehrmals täglich ertragen, mit Pech auch noch mitten in der Nacht, wenn dir wieder einmal eine Schnapsidee gekommen ist. „Denk mal scharf nach.“ Deine Arme sind jetzt im Nacken verschränkt, richtig? Ich bestätige meine Vermutung durch knappes Hinsehen. Bitterkomisch, wie vorhersehbar du manchmal bist. Diese lockere Geste hinterlässt bei mir aber keinen Eindruck. Heute gibt’s keine Beißhemmung für Kyouya Ootori. „Der Meistersammler der benutzten Mädchenunterwäsche hatte schmutzige Gedanken?“ „Das war aber nicht meine Schuld!“, verteidigst du dich vehement. „Wessen dann? War’s der böse Kaiser Namahage? Oder nein, lass mich raten, Baron Shisa?“ Bewusst baue ich diesen Seitenhieb ein und rücke dich verbal ins Lächerliche. „Nein.“ Du schnaufst entrüstet. Langsam scheint dich das Gespräch zu zermürben. „Es war die Schuld des bitterbösen Graf von und zu Ootori.“ Ich halte es immer noch nicht für nötig, dir besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und schaue dich auch weiterhin nur für Sekundenbruchteile an. Deine Zähne schaben jetzt an deiner Unterlippe. „Bitterböse, sagst du? Sicher, dass du das richtige Schriftzeichen gelernt hast?“, gebe ich zurück. „Ich sag dir mal was - “, schäumst du plötzlich. „Oho. Sieh mich zittern.“, falle ich dir neutral ins Wort. „Nur, weil du hier aufgewachsen bist, ist Intelligenz also automatisch japanisch, ja? Genau, Denkvermögen definiert sich neuerdings durch die Kenntnis von irgendwelchen kryptischen Symbolen! Wenn du tatsächlich so klug wärst, wie du tust, dann hätten weder du noch ich einen solchen Aufstand machen müssen, weil du verstanden hättest, was man dir zu sagen versucht, aber nein, den guten Herrn interessiert nur, was er denkt. Hättest du auch nur ansatzweise so etwas wie ein Einfühlungsvermögen, dann hätte ich mir gar nicht die Blöße geben müssen. Du kapierst ja nicht mal etwas, wenn man es dir förmlich ins Gesicht brüllt. Und dann heißt es noch, man soll in Japan bloß nicht zu direkt sein!“ „Exzellenter Vortrag. Muss ich beeindruckt sein?“, frage ich mit extremer hochgezogenen Brauen als je zuvor. Ich bin ein Egoist, weiß ich, danke. Du brauchst mich trotzdem. Du darfst überhaupt nicht einmal sauer auf mich sein. Sowieso ist deine ganze Aufregung einfach nur ein gekünsteltes Schauspiel. Oder? Du schnaufst und siehst mich anklagend an, was mir signalisiert, dass dir sonst nichts zu erwidern übrig bleibt. Mit durchhängenden Schultern und ohne Worte sinkst du auf das Fußende des Bettes. Mehrere lange Seufzer dringen zu mir herüber. Dein Blick gilt vollends dem Boden. Sag mir doch nicht, dass du jetzt ernsthaft niedergeschlagen bist. „Sitz da nicht so wie ein Häufchen Elend. Du lässt einem ja keine Ruhe.“ Betont ausatmend setze ich mich auf und lege den Laptop beiseite. Innerlich schimpfe ich mich selbst dafür, dass ich mich wieder einmal von dir habe ablenken und erweichen lassen, doch nach mehreren Sekunden des Schweigens erhebt sich in meinem Geist abermals die Erkenntnis, welche mein Bewusstsein über all meiner Aufregung niedergerungen hatte: dass ich immer noch dein Freund bin. „Ich denke, ich weiß bereits, wieso du deinen Blutfluss heute nicht kontrollieren kannst.“ Natürlich weiß ich es. Es scheint mir nur immer noch zu abstrus, um es wirklich als wahr anzunehmen. Schüchtern drehst du den Kopf in meine Richtung. Jetzt, wo ich deine Aufmerksamkeit habe, rutsche ich neben dich an den Bettrand und kann ein bösartig angehauchtes Feixen nicht vermeiden. „Ich hab dich nervös gemacht, hm?“ „Hör mit diesem ekelhaften Grinsen auf.“ Hilfesuchend schnellt deine Hand gegen deine Nase. Ich glaub es nicht. Als groß hatte ich deinen Dachschaden schon immer eingeschätzt. Aber als so enorm? Es dauert einen kurzen Moment, bis von den Schaltzentralen in meinem Gehirn verarbeitet ist, was diese Situation für mich bedeutet. Mir entweicht ein trockenes Lachen. „Lach mich nur aus. Du musst ja nicht in meiner Haut stecken.“, murmelst du betreten vor dich hin. Dein getroffener Tonfall entwaffnet meine boshaften Gedanken schlagartig und ich gebe mir Mühe, deine Lage nachzuvollziehen. „Sag mal. Ich dachte, du hättest ein Auge auf Haruhi geworfen. Wenn nicht sogar zwei.“ Mich erfasst eine leichte Beunruhigung, besonders aufgrund deiner missmutigen Laune. „Das dachte ich auch.“ „Und wie geht es dir jetzt?“ Deine Mimik zeugt von Nachdenklichkeit. „Ich habe Angst.“ Das letzte Wort wird lange zwischen meinen Nervenzellen verschaltet, bevor ich es begreifen kann. Es klingt fremd, unpassend in diesem Zusammenhang. „Vor…mir?“ Eine Weile bleibst du stumm. Dann: „Vor den Konsequenzen dieser … Offenbarung.“ Ich muss mich doch ernsthaft fragen, ob du weißt, dass du gerade mit deinem besten Freund sprichst, der bisher nicht einmal auch nur auf die Idee gekommen ist, die Freundschaft in Frage zu stellen. „Du hältst mich wohl wirklich für bitterböse.“ Ich ziehe einen Mundwinkel zu einer verzerrten Version eines gefassten Lächelns hoch. Du bist ein Trottel, aber du bist mein Freund. Wo enden wir denn, wenn du plötzlich Angst vor meinem übersteigerten Zynismus ausbildest? Ich weiß, dass man gelegentlich Grenzen abstecken muss, wenn man mit dir zu tun hat - inzwischen müsstest du doch meine Art gewöhnt sein, auf die ich ebendies bewerkstellige. „Nein, eigentlich nicht.“, unterbrichst du meine Gedanken. In deinen Augen glänzt so etwas wie eine wiedergewonnene Hoffnung. Ich muss wohl gerade meinen skeptischen Blick aufgesetzt haben, denn du fügst sogleich hinzu: „Wirklich nicht. Ich…“ Deine Lippen sind nur eine schmale Linie. „Ich beweise es.“ Meine Stimme ist ruhig. Ich bin dir gegenüber vollkommen offen. „Nur zu.“ Ich habe keine Zeit, mich zu fragen, was du tun wirst. Im nächsten Augenblick wirft sich dein Körper gegen meinen und deine Hand schnellt meinen Hals hinauf. Am Unterkiefer innehaltend, beugst du meinen Kopf gefährlich nah an deinen eigenen. Du übst eine solche Kraft auf mich aus, dass ich in die Kissen sinke, im nächsten Augenblick bist du über mich gestützt, um unsre Lippen in einem intensiven Kuss verschmelzen. Ich spüre Finger in meinen Haaren. Mir bleibt kaum Raum, weder zum Bewegen, noch zum Atmen, noch zum Denken. Definitiv ein äußerst einnehmender Beweis. Ein verlangender Druck von deiner Seite fordert mich auf, zu reagieren. Du willst es wirklich? Dann sollst du es kriegen. Atemlos schlinge ich die Arme um deinen Oberkörper und ziehe dich ganz nach unten. Dann schiebe ich mich ein Stück unter dir hoch, sodass ich mich mit dem Rücken gegen das Kopfteil lehnen kann, und du beginnst, deine Lippen stürmisch zu bewegen. Wir sind uns so nah, dass ich dein Herz hämmern spüre, während mein eigenes wild dagegenhält. Und trotz des fremden Geschmacks, trotz deiner fordernden Berührungen auf meinem ganzen Oberkörper, muss sich sogar ein Kyouya Ootori eingestehen… Dass es sich gut wider Erwarten gut anfühlt. Ich hoffe nur, dass sich nicht gleich Blut auf mein Gesicht ergießt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)