Grandia II: Der Pfad zur Seele von Ghaldak (Eine Tragödie in 5 Akten) ================================================================================ Kapitel 20: Die letzte Prüfung ------------------------------ Als Elena und Ryudo sich dazu entschlossen, noch einmal durch das Land zu reisen, um das Schlimmste zu verhindern, wussten sie noch nicht, wohin sie diese Reise führen sollte. Die Antwort lag in den Sternen, denn irgendwo oben am Nachthimmel, so sagte man sich in Schlesien, lauerte Valmars Mond und blickte auf die Menschen herab, um sie zu Sünden zu verleiten. Davon waren sie so überzeugt, dass es sehr verwundert, dass niemand auf den logischen Schluss daraus kam: Wenn dieser Gott so weit fort und in höchsten Höhen lebte, war es dann verwunderlich, dass sein Gegenspieler Granas unter ihren Füßen in den Tiefen der Erde residieren musste? Kein namhafter Theologe erkannte die zugrunde liegende Weisheit in Millenias Worten: „Wenn aus Valmars Teilen eines wird, dann verschmilzt es mit der Erde und läutet das Ende der Zeit ein.“ Sie hätten lieber auf sie gehört. So aber konnte Ryudo nicht wissen, dass der Pfad in ein geheimes Felskloster mit Zugang in den Bergen, bewacht von dem letzten der alten Krieger und direkt unter dem Hauptsitz von Granas menschlicher Armee gelegen, der Pfad zur Seele selbst war. Diesmal führte er Elena wirklich nicht an das Ende der Welt. Er führte sie vor ihren Gott. Selene wusste es nicht und auch wenn sie der Wahrheit ziemlich nahe kam, dachte sie zu klein. Mit einfacher, doch klarer Logik hatte sie die Lage der Welt erkannt und entsprechend ihren Möglichkeiten gehandelt. Viele Teile Valmars bedeuteten eine Bedrohung, ein Teil Valmars brachte das Ende, doch kein Teil Valmars verhieß Erlösung für eine lange Zeit. Als sie merkte, wie die Zeit verrann, wusste sie, was zu tun war. Sie brauchte dafür alle Teile Valmars an einem versiegelten Ort und eine Armee, die niemanden herausließ. Dann brauchte es nur einen Sturm und inmitten des Bluts wären alle Teile Valmars gefallen, noch ehe sie sich finden konnten. Nun war ihr Plan gescheitert und sie brauchte eine andere Idee. Wieder ging sie mit einfacher, doch nicht falscher Logik vor: Wenn Menschen mit Valmar verschmelzen konnten, um die Erde zu zerstören, dann mussten doch auch Menschen mit Granas verschmelzen, um sie zu retten. Sie suchte nach Teilen von Granas Kraft und vermutete sie im Kloster. Wie gesagt, sie dachte zu klein. Elena verfolgte keine Ziele. Sie wurde immer stiller, während sie mit Ryudo durch das Land reiste, denn sie glaubte nicht mehr an ihn und ebenso wenig an eine Rettung. Sie dachte sich, dass Selene, wenn sie ihr helfen könnte, es ihr schon angeboten hätte, und erwartete nur eine weitere Enttäuschung. Sie zweifelte auch daran, dass Ryudo ehrlich spielte, handelte er doch zu hastig und zu entschlossen, um nur reden zu wollen. Alles an dieser Situation wirkte so vertraut. Sie sah ein zweites Garland, doch langsam bemerkte sie, dass es sie nicht mehr bedrückte. Ob sie nun von Valmar gefressen, von Ryudo verheizt oder von allen verlassen wurde, war nicht mehr von Bedeutung. Ihr Leben war verwirkt, alles, was noch offen war, war die Frage nach dem Tod. Millenia verfolgte keine Ziele mehr. Sie war seltsam abwesend und wirkte wie eine Spielerin auf der Rennbahn, deren Pferd nicht spurten wollte, so betrachtete sie die Reise in einer Mischung aus vager Hoffnung und aufkeimender Verzweiflung. Elena hatte ihn berührt und er sich nicht gewehrt. Es schmerzte sie mehr, als sie zugeben wollte, es machte sie wütend und doch wusste sie, dass es dafür nur eine Erklärung geben konnte: Ryudo teilte nun Melfices Erinnerungen. Melfice jedoch hatte sie gehasst und Maiden in Not immer beigestanden. Lange dachte sie darüber nach, einfach die Feder aus dem Getriebe zu ziehen und als Valmar die ganze Welt in Stücke zu reißen, doch immer wieder schreckte sie davor zurück. Er hatte sie verletzt und sie ihn, doch sie liebte ihn. Sie liebte ihn mehr, als sie es jemals für möglich gehalten hatte. Sie würde mit ihm leben oder mit ihm sterben, ganz wie er es wollte, nur immer mit ihm zusammen. Auch Ryudo verfolgte keine Ziele. Auf einmal gab es zu viele Frauen in seinem Leben und er wusste nicht, wohin. Er wünschte sich, mit Skye reden zu können, und lachte zugleich über seine Einsamkeit. Er wusste nur: Mit dem Töten sollte endlich Schluss sein. Das brachte ihn ebenfalls in eine vertraute Situation, suchte er doch wieder einmal nach einem dritten Weg, der alles möglich machte, auch wenn er ihn noch nicht verstand. Selene flüsterte in den Wind: „Ryudo. Seit ich ein kleines Mädchen war, erscheinst du mir jede Nacht im Traum. Du nahmst meine Hand und sagtest mir, du würdest mein Schicksal sein. Für dich reiste um die ganze Welt und hoffte, dich zu finden, jetzt weiß ich, dass der Moment gekommen ist. Erscheine und finde mich. Bitte, Ryudo, werde mein Gott und rette die Welt.“ Der Weg entlang der Südküste des Kyrnreiches kam mir viel leichter vor als der Hinweg, was sicher auch an unserem Gepäck lag – und damit meine ich nicht die Rucksäcke. Wir hatten damals auf Elenas Pilgerweg in die Verbannung viele Erlebnisse verarbeiten müssen, diesmal aber gab es für uns nichts mehr zu verlieren. Wir sprachen wenig und zählten nicht die Tage. Es hauchte uns erst wieder Leben ein, als der Heimsberg auftauchte, an dessen Spitze sich die Kathedrale befand. Nun hieß es, dem flachen Land Ade zu sagen und an seinen Osthängen nach jenem Felsenkloster Ausschau zu halten. Es war nur gut, dass Elena sich auch an den Namen erinnerte. Domus Caelis. Der Weg war leichter zu finden, als wir es gedacht hatten, wiesen uns doch Bauern in den Weinbergen den Weg. Bald schon traten wir durch das große Tor des Landgutes, durchquerten den Komplex und suchten unseren Weg zum Hauptgebäude. Vereinzelte Bauern und Gesinde kreuzten unseren Weg, ohne uns aber aufzuhalten, und uns fiel sehr schnell auf, dass jede Spur von Mönchen oder Wachen fehlte. Nichts deutete darauf hin, dass Selene bereits hier eingetroffen war. Der ganze Ort stank geradezu penetrant nach einer Falle. Ich überschlug unsere Möglichkeiten und kam zu einem Ergebnis, das so eindeutig war, dass ich Elena damit erschreckte. Dies hier war unsere einzige Chance und selbst wenn bewaffnete Männer im Hintergrund lauern mochten, gab es für uns keine Alternative. Wie schon einmal lag unser Schicksal nun in fremden Händen. Das Gebäude wirkte verlassen, als wir es durchwanderten, so als wäre es vor Wochen geräumt und danach nicht wieder betreten worden. Jede unserer Bewegungen wirbelte Staub auf. Ich war nicht gerne hier. „Was wohl mit den Mönchen geschehen ist?“, fragte Elena gegen die Stille. „Ich weiß es nicht. Ich vermute, sie sind irgendwo anders.“ Was für eine dumme Aussage. „Mir gefällt es nicht. Es ist zu ruhig. Egal, was passierte, hier müsste jemand sein. Mönche, Diener, Wachen, Plünderer – nichts davon. Als wäre der Ort mit einem Mal unbewohnbar geworden.“ Sie überlegte. „Du meinst, Monster könnten hier hausen?“ – „Ja, das ist am Wahrscheinlichsten.“ Hätte ich mein Schwert nicht schon lange gezogen, spätestens jetzt hätte ich es getan, schon allein um Elena zu beruhigen. Ich wollte nicht recht daran glauben. Es fehlte einfach jede Spur. „Kennst du dich denn mit Klöstern aus?“, fragte ich sie zur Beruhigung. „Nein, aber ich denke, wir müssen in den Keller.“ Das ergab Sinn. Es mochte ein Felskloster sein, aber trotzdem versteckten Menschen ihre Schätze gerne in den tiefsten Tiefen. „Meinst du, dieser Eingang könnte es sein?“ – „Ja, dies hier sind Schutzzeichen gegen das Böse.“ Nun lag auch eine kunstvoll verzierte Tür hinter uns und eine enge Felstreppe führte immer tiefer in die Dunkelheit. Kalte, modrige Luft schlug uns entgegen und nur meine Fackel spendete etwas Licht. Ich weiß nicht, wie lange wir so gingen, doch mit jedem Schritt fühlte es sich leichter und leichter an. Irrte ich mich oder wurde es auch wärmer? Fast kam es mir so vor. Irgendwann fiel mir auf, dass es hinter mir so still war. Ich wandte mich um und Elena war verschwunden. Sie war fort, doch es gab keinen Weg, auf dem sie hätte verschwinden können. Ich rief ihren Namen. „Elena!“ Nicht vor mir, nicht hinter mir, nicht über und nicht unter mir. Nirgendwo war sie. Ich rief und rief sie, doch sie antwortete mir nicht. Schließlich wusste ich es, auch wenn ich nicht wusste, woher: Ich befand mich auf dem Pfad zur Seele. Auf diesem Pfad war ich allein. Warm wurde es um mich, feucht und hell. Meine Stiefel quietschten auf nassen Holzbrettern, meine Kleidung fing an zu kleben und ich kam mir vor wie im Traum. Eine Stimme rief mich. „Ryudo. Du bist der, den ich suche.“ „Elena?“, rief ich laut. „Millenia?“ Ich hatte es nicht genau gehört. „Nein, nur ich.“ Die Stimme klang traurig, hoffend und nah. Ich wandte mich um und dort stand Selene. „Ryudo, ich bin es nur.“ Ich traute meinen Augen nicht. Sie war nackt und allein, nur von einem großen Handtuch bedeckte. Langsam dämmerte mir, wo ich war. Es war nicht Garland, doch es sollte es sein. „Ich bin so froh, dich zu sehen“, flüsterte sie mir zu, „und an diesem Ort zu sein. Granas erzählte mir, dass du hier vor Melfice flohst. Wie gerne wäre ich damals bei dir gewesen.“ – „Selene“, rief ich, als auch meinem Schock langsam Schrecken wurde. „Wo sind wir hier?“ – „Es ist das Herz der Welt, die Halle der Wahrheit. Es wäre Granas heiligster Ort, wenn die Menschen ihn kennen würden. Hier kannst du vor Gott treten und deine Wünsche wahr werden lassen.“ – „Aha? Ich glaube, das geht mir alles etwas zu schnell.“ Die Inquisitorin im Handtuch zeigte mir, dass man mir das ansah und konnte sich nicht verkneifen, zu kichern. „Setzen wir uns doch.“, bot sie mir gnädig an, „Hier herumzulaufen bringt uns gar nichts.“ Ich fühlte mich unwohl, als ich mich setzte, und das lag nicht nur an dem Ort. Selene starrte auf meine Kleidung, als wolle sie mich daran erinnern, dass sie unüblich war, doch egal wie sehr sie klebte, die Blöße gab ich mir nicht. Ich wollte mich nicht an diesen Ort anpassen. Ein Themenwechsel käme mir auch gelegen, also fragte ich etwas Unverfängliches: „Wo sind eigentlich Ihre Truppen? Auf dem Weg hierher habe ich niemanden getroffen.“ Das tat sie mit einer Handbewegung ab. „Ich habe sie verbrannt.“, sagte sie und beugte sich zu mir vor, womit sie mir wohlwissentlich tiefe Einblicke bescheren konnte, „und nicht so förmlich. Wir sind uns doch so nah.“ Ich wünschte mir, ich wäre unsichtbar. Der ganze Ort war ein Witz. „Weißt du“, sprach sie zu mir während sie sich auf den Boden auf ihr Handtuch legte und vor meinen Augen räkelte, „Ich habe viel mit Granas gesprochen, hier unten in diesen Hallen. Ich sprach über dich und er hat mir viel erzählt. Ich kenne deine Abenteuer, weiß von Garland, Karbowitz und Nainan. Ich weiß sogar mehr über… dich.“ Sie lächelte verschwörerisch, so als habe ich nicht verstanden, wohin ihr Blick gewandert war. Es war ein Ort, an dem sich gar nichts regte. Ich musste sie enttäuschen. „Du bist schön“, sagte ich, „Selene, doch es gibt bereits eine Frau in meinem Leben.“ – „Ich weiß. Auch darüber habe ich mit Granas gesprochen. Er sagte mir, du würdest das sagen.“ Es musste sie betrüben, es zu hören, doch sie ging nicht. Was sollte ich jetzt tun? „Dann ist gut“, murmelte ich. „Weißt du, dass ich von dir träume, seit ich ein kleines Mädchen war? In jeder Nacht erschien mir ein Ritter mit einem Schwert und rettete mich vor den Monstern unter meinem Bett. Ich sah dich.“ Sie schüttelte den Kopf. „Lange dachte ich, du wärst bestimmt, mich glücklich zu machen. Ich dachte, Granas wollte mir meinen späteren Mann und Geliebten zeigen, doch in den letzten Jahren verstand ich, dass das nicht alles war. Ich las vom letzten Kampf. Ich sah dich und mich. Gemeinsam sind wir dazu bestimmt, gegen das Dunkel zu kämpfen. Valmar betrat diese Hallen, Ryudo, tief in deiner Freundin Elena. Lass sie uns aufhalten, gemeinsam. Lass uns zu Helden werden für Granas.“ Sie hatte sich aufgerichtet und blickte nun auf mich herauf. Ich konnte nicht vor und auch nicht zurück. In ihrem Blick und in ihrer Stimme lag etwas, was mich erschreckte. Sie war verrückt und sie war verzweifelt. Ein Stich traf mich aus den Untiefen meiner Seele. Wirkte ich so auf Elena? Ich musste Zeit gewinnen. „Hat dir Granas auch erzählt, wie es weitergeht?“ Sie schüttelte den Kopf. „Du hast die Wahl, hat er mir gesagt. Du trägst die Welt in der Hand… und mich.“ Sie griff nach meiner Hand, um es mich spüren zu lassen, doch ich entzog mich ihr. „Hör zu, Inquisitorin“, sagte ich und stand auf, „Ich weiß nicht, was die Welt von mir will oder du oder Granas. Ich bin hier, weil ich will, dass das Sterben ein Ende hat. Ich will einfach nur…“ – „… Liebe?“ Sie schmiegte sich an mich, doch ich schob sie auf Abstand. „Nein, Ruhe.“ Ihr dämmerte langsam die Abfuhr und sie versuchte, Haltung zu bewahren. „Du bist zu gut“, sagte sie mir, „In jeder anderen Zeit würde ich dich dafür lieben, doch die Zeit des letzten Kampfes ist angebrochen. Da kannst du dir nicht erlauben, auf ein Wunder zu hoffen.“ – „Nein, Selene. Der Kampf ist vorbei. Ich habe einen Weg gefunden.“ Sie sah mich an und ich hoffte schon, dass sie verstand, doch dann lachte sie. „Du vergisst, dass ich mit Granas sprechen konnte. Er kennt deinen dritten Weg. Nein, Ryudo, ein Aufschub, der mit dem Tod eines Geronshundes endet, kann nicht die Lösung sein. Es ist nur gewonnene Zeit, verstehst du nicht? Sie muss genutzt werden. Wir können sie nutzen.“ „Das werden wir nicht.“ Wut überkam mich ob der Sinnlosigkeit der ganzen Diskussion. „Ich liebe Millenia und werde nicht zulassen, dass ihr etwas passiert.“ Selene starrte mich an: „Du bist von Sinnen.“ – „Das bin ich nicht. Millenia will ja selbst die Welt nicht mehr zerstören. Sie ist eine der Guten, hörst du.“ Ich schüttelte den Kopf. Selene knotete ihr Handtuch so fest sie konnte um sich und überlegte noch, was sie mit mir anstellen konnte, als mir die Idee kam. „Wir sind doch hier vor Granas, oder?“ Vollkommen überrascht von meiner Frage nickte sie. „Wenn ich mit ihm reden könnte, dann könnte er ja vielleicht Millenia reinigen. Er vernichtet alles an ihr, was böse ist, und verhindert damit die Zusammenkunft.“ Selenes erste Reaktion war schon aus Prinzip ablehnend. „Das funktioniert nicht.“ – „Natürlich funktioniert es. Was wäre er für ein Gott, wenn er nicht die Mittel hätte? Millenia will die Reinigung doch auch.“ – „Es könnte sie verstümmeln.“ – „Das wird es nicht.“ Selene seufzte. Sie entknotete ihr Handtuch und breitete es auf der Bank aus, ehe sie sich draufsetzte. „Ich wünschte, ich könnte dir diesen Plan kaputtreden“, sagte sie, „aber das kann ich nicht. Er kann funktionieren. Ohne meine Hilfe. Ohne mich.“ „Doch, ich brauche dich“, sagte ich schnell. „Du musst mir den Weg weisen.“ Sie sah mich an und ein glückliches Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht, ehe sie mit einem Mal bleich wurde. „Das funktioniert nicht“, sagte sie und ich sah, dass sie mit einem Mal mit den Tränen kämpfte. „Ryudo, verdamm mich, aber…“ Ich setzte mich zu ihr und legte meinen Arm um ihre Schulter. „Ganz ruhig“, sprach ich zu ihr, „Was ist los?“ – „Ich hatte nicht damit gerechnet.“, kam es ihr unter Tränen, „Ich hatte nicht damit gedacht, dass es noch eine Möglichkeit gäbe und deshalb bat ich Granas um diesen Ort… Er sagte mir, ich könne dich nicht überzeugen, und da bat ich ihm um einen Ort für uns, an dem wir reden konnten, wir zwei zusammen… und nur einer kann weg.“ Das war ein Schlag. „Du hast was?“ – „Ich wusste, du würdest so sanft sein, und ich wollte verhindern, dass du vor mir wegrennst. Ich liebe dich und wenn du mich nicht liebst, dann wollte ich wenigstens dein Opfer sein, wie du es immer brauchst, wie Skye…“ – „Nein!“ Ich sprang auf, als mir alles klar wurde. Das Opfer würde ich sein. „Hör zu“, sagte ich, als ich nach meinem Schwert griff, „gehe zu Granas und bitte ihn. Du weißt, was wir…“ Ich erstarrte, als ich mich zu ihr umwandte. Selene saß auf der Bank. Ein Dolch steckte in ihrer Brust und ließ Bäche von Blut aus ihrem Körper platzen, die an ihr herab liefen und ihr Handtuch versauten. Noch bei Bewusstsein lächelte sie mich an. „Nein“, sagte sie schwach, „nicht so. Aber wenigstens… kam ich… doch noch… in dein Herz.“ „Nein!“, schrie ich, während ich noch auf sie zu stürmte. Das Licht und die Wärme verschwanden. Ich musste das Herz der Welt erreicht haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)