Augenblick von Lily_Toyama (Zusammenfassung für ~Spaß am Schreiben~) ================================================================================ Kapitel 9: [Eigene Serie] Das verlorene Lächeln ----------------------------------------------- Liebes , nachdem deine Wichtelmama abgesprungen ist, würde ich gefragt ob ich nicht als Joker einspringen könnte, was ich auch gern getan habe. Mit Blood+ konnte nichts anfangen, darum habe ich etwas zu Eigener Serie geschrieben. Nach ein paar Anläufen, die alle fröhlich waren, ist es doch eher etwas drüstese geworden. Ich hoffe es gefällt dir. Lg Lily Kein besseres Heilmittel gibt es im Leid als eines edlen Freundes Zuspruch. Caro konnte die leisen Stimme ihrer Mutter und ihrer Cousine vor ihrer Tür hören. Was sie sagten, konnte sie nicht verstehen – oder wollte es nicht. Das einzige was sie wollte, war in ihrem alten Kinderzimmer liegen und an die Decke zu starren. Weinen konnte sie schon länger nicht mehr, ihre Augen fühlten sich an, als wären alle Tränen verbraucht. Ihre Gedanken war bei ihm. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Sie hatten heiraten wollen. Und jetzt? Jetzt lag sie auf dem Bett ihres alten Kinderzimmers und starrte an die Decke – unfähig zu weinen. Sie hörte, wie die Tür leise quietschte, als sie geöffnet wurde und ein schmaler Lichtstreifen fiel in das abgedunkelte Zimmer. Sie musste nicht den Kopf drehen, um zu sehen, wer die Tür geöffnet hatte, es kam nur eine Person in Frage: Lucy – ihre Mitbewohnerin, ihrer Cousine und ihre aller, allerbeste Freundin seit sie zusammen in Laufstall gesessen hatten. Wortlos kam Lucy näher und am Türschatten konnte Caro sehen, dass noch jemand da war. "Rutsch mal." Caro gehorchte und Lucy legte sich neben sie, schlang beide Arme um sie. Als die andere Person näher kam, hörte Caro an den Schritten, dass es Florian sein musste – erstaunlich, wie gut die drei sich kannten oder selbstverständlich, immerhin hatten sie zu dritt in diesem Laufstall gesessen. "Waage ja nicht, dich zu uns legen zu wollen. Das ist ein Einfachbett", hörte Caro Lucy sagen. Florian spielte Football und hatte die Statur eines solchen Spielers. Früher hatten ihn seine Cousinen immer beschützen müssen, heute war es anders herum. "Hatte ich auch nicht vor." Florians Stimme hatte sich mit den Jahren verändert und klang nun reif und männlich. Caro verstand, warum er ein Frauenmagnet geworden war. Ein Zittern ging durch ihren Körper – er war es auch gewesen. Lucy drückte sich noch fester an Caro. "Wir lieben dich." Caro öffnete den Mund, um etwas zu sagen, vielleicht danke oder ich euch auch, doch dann schloss sie ihn wieder. Sie hatte seit Tagen nichts mehr gesagt und war sich nicht mal sicher, ob sie es nicht verlernt hatte. "Du musste hier raus." Florians Stimme war leise, aber bestimmt. Sie drehte leicht den Kopf und sah ihn verstört an. Sie wollte nicht aus diesem Zimmer raus, sie wollte niemanden sehen, schon gar nicht die mitleidigen Blicke ihrer Mitmenschen und sie wollte auch nicht das Getuschel hören, wenn man glaubte, sie höre es nicht: Ist das nicht seine Verlobte? Die Arme, was sie jetzt durchmachen muss. Wie schrecklich, warum musste das passieren? Es trifft immer die Falschen. "Wir haben drei Flüge reserviert", sagte Lucy. "Wir fliegen mit dir irgendwo hin, wo uns keiner kennt und wo mir ganz normale Touristen sind." "Caro, wir vermissen dich", jetzt klang Florians Stimme überhaupt nicht männlich, eher hoch – ihm standen die Tränen in den Augen. "Wir brauchen dich." "Wir möchten, dass du wieder lächelst." Auch Lucys Stimme war tränenerstickt. "Er würde es auch wollen." "Woher willst du das wissen?", fauchte Caro ihn an, zumindest wollte sie fauchen, doch ihrer Stimme war mehr ein Krächzten. Florian zuckte zusammen. Es war wohl zu früh für solche Worte gewesen, doch jetzt gab es kein Zurück mehr. "Weil er nichts mehr auf der Welt wollte, als dass du glücklich bist. Und du bist nicht glücklich, oder?" "Wie sollte ich glücklich sein?" Eine richtige Antwort auf seine Frage bekam Florian nicht von ihr, doch die hatte er auch gar nicht erwartet. "Er soll zurück kommen. Vielleicht war er das gar nicht im Wagen." Die anderen beiden schweigen, er war es gewesen. Aber warum es ihr vor den Kopf knallen? "Kommst du mit uns raus?", fragte Lucy stattdessen und Caro konnte ihren warmen Atmen auf der Wange spüren, fühlte den Herzschlag der anderen an ihrem Arm. Es beruhigte sie. Schon früher, als sie klein gewesen waren, hatte sie dem Herzschlag gelauscht, wenn Lucy neben ihr geschlafen hatte. "Wer ist denn da?" Caro wusste nicht, was sie wollte. Versuchte Zeit zu schinden. "Deine Eltern, deine Brüder plus Familie", antwortete Florian für Lucy. "Sie machen sich auch Sorgen", flüsterte Lucy leise und rutschte leicht von Caro weg, um auf zu stehen. Sofort vermisste Caro die Wärme ihrer besten Freundin und ihren Herzschlag, der sie so beruhigt hatte. "Ich..." Sie lies den Satz unbeendet. "Ist schon in Ordnung." Lucy strich ihr über den Kopf, als wäre sie ein kleines Mädchen. "Wir würden dich niemals zwingen, das weißt du doch." Caro lächelte freudlos. Und was war mit der Reise? Doch lies sie diese Worte unausgesprochen im Raum. Tief in ihr drinnen wusste sie, dass die anderen beiden es nur gut mit ihr meinten. "Aber dann bringen wir dir was zu essen. Komm Lu", forderte Florian sie auf. "Und das isst du dann auch, hörst du?" Noch bevor Caro hätte antworten können, war die beiden schon zur Tür raus. Sie blickte in Richtung Tür, wo nur noch ein kleiner Lichtstrahl zu sehen war. So etwas wie ein Lächeln schlich sich leicht auf ihrer Lippen. Egal was passieren würde, auf ihre besten Freund würde sie sich immer verlassen können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)