Dark Angel von chaospony (Months after Penwood) ================================================================================ Kapitel 1: One- Embraced by Darkness (Seras POV) ------------------------------------------------ Dark Angel ... Wie lang war es jetzt schon her...? Vier Monate.. vier lange Monate sind vergangen, seit Gregory gestorben ist... Erschossen von dieser verdammten Hure, die mich schon allzusehr an Zooling Blitz erinnert.. Ich trinke einen weiteren Schluck, lasse mich nicht beirren durch den beissenden Nebengeschmack des Whiskeys... er hat mir treue Dienste geleistet, warum sollte ich ihn wegen seiner kleinen Macken tadeln. Während ich noch immer hoffte, das sich der Dunst des Vergessens über meine Erinnerungen legen würde, wusste ich schon insgeheim, das es auf keinen Fall soweit kommen würde... Warum auch... ich war ein Vampir. Nicht nur Körperteile wie Arme, Beine oder gar der Kopf heilen sich wieder, auch Gehirnzellen kehren einfach zurück.. Ich kann dem ganzen nicht entfliehen, so sehr ich es auch versuche. Die kleine Kerze, die vor mir auf dem Esstisch brennt, flackert leicht und erhellt meine Pistolen mit einem trügerischen Glanz... Eine weitere Patrone gleitet in das Magazin in meiner Hand, ein weiterer toter Vampir... Mir wäre es so egal, wenn es mir nicht eine gewisse Genugtuung verschaffen würde.. Jedes einzelne dieser Monster, das ich zur Strecke bringen kann verschafft mir ein Teil dessen, was andere Leute ein „Leben“ nennen.. Das Magazin fährt in die Waffe, wird mit einem Klacken in Position gehalten... meine Hand fährt mir anschliessend durch die Haare als ich einen Seuftzer ausstieß. Ceras war nicht mehr hier.. Kristin auch nicht. Ryan nicht. Sie alle waren nicht bei mir.. wegen meiner eigenen Sturheit, das ich lieber allein bleiben will... Sei`s drum. So geraten sie wenigstens nicht in das Kreuzfeuer dieser Saya. Jede Nacht hoffe ich, dieses Biest zu finden und zu erlegen.. aber sie ist wie ein Geist. Ich finde sie nicht, sehe sie nicht, finde höchstens Spuren, aber ich weis das sie mich beobachtet.. permanent, zu jeder Zeit, an jedem Ort.. Solange, bis ich sie getötet habe. Wenn`s sein muss mit meinen eigenen Fäusten. Heute Nacht wurde es wieder einmal Zeit für eine weitere Jagd nach Hinweisen... ich kapperte alles ab.. Mysteriöse Morde, Vampirüberfälle, Gruppen von Untoten, Reporter die meinten etwas gesehen zu haben, es aber nicht senden dürfen.. es gab nichts. Nichts, was auch nur auf Saya`s Existenz hindeuten würde... So ähnlich ging es mir auch. Es schien wie ein böser Traum oder eine Illusion, wenn ich nicht wüsste, das der Klang dieser doppelläufigen Pistole echt gewesen war.. Ich werde den Anblick, wie Gregory bewegungsunfähig, aber absolut bei Bewusstsein zusammenbrach, nie vergessen... Meine Pistolen in ihren Blutholstern, mein Schwert auf dem Rücken.. so machte ich mich auf den Weg in die verdammte Stadt London. Nach diesen etlichen Wochen war noch immer keine neue Regierungsmacht entstanden und das Land drohte im Chaos zu versinken, wenn nicht bald Abhilfe kam. Millenium hatte ganze Arbeit geleistet, König Harry`s Tod hatte die Machinerie paralysiert, der Rest folgte auf dem Fuße. Gregory war nur ein weiteres Opfer der Statistik... gut viertausend Menschenleben hatte der Krieg bisher gefordert, und obwohl kein weiterer Gegner in Sicht war, wuchsen die Zahlen stetig durch die Anarchie, die vorherrschte. Klackend fiel die Tür hinter mir ins Schloss, als ich einmal tief durchatmete... Es ging los.. wieder einmal. Die Nächte in England waren kalt, gradezu eisig, besonders wenn ein Windstoß die Straßenschluchten durchzog. Es wurde langsam Winter. Ich hatte trotzdem keinen Mantel an. Mein Durst nach Rache, das frische Blut und der Alkohol in meinen Vehnen hielten mich warm, als ich zwischen all den Obdachlosen, Revouzzern, Speratisten und Bolschewisten, die das Land inzwischen angezogen hatte, hindruchging. Meine Befürchtungen, auch in dieser Nacht keine Hinweise zu finden schienen sich deutlich zu bestätigen. Ausser einigen Teenagern, die sich auf den Straßen umtrieben um Parkbänke anzuzünden oder Gräber zu schänden war kaum jemand unterwegs.. vielleicht war es auch besser so. Ich wusste genau, das meine selbstzerstörerische Haltung mich irgendwann umbringen würde... sei es durch mich selbst oder durch andere. Schliesslich kam ich in eine Sackgasse... die Straße, die mitten an der Wand vor mir aufhörte deutete daraufhin, das vor dreißig Jahren hier mal eine vielbefahrene Verkehrsader war. Seuftzend drehte ich mich um, meiner Wege heim lenkend... das würde ja doch nichts bringen ohne jeden Anhaltspunkt. Plötzlich schlugen meine Sinne Alarm. Als ich an einer der Gossen vorbeikam, spürte ich eine kühle Hand und eine Pistole an meinem Hinterkopf.. doch bevor ich überhaupt reagieren konnte knallte ein ungeheuerlich lautes Gewehr durch die Nacht, und die Waffe fiel einfach zu Boden. Schlagartig drehte ich mich zu der Richtung, aus dem der Schuss kam, wo jedoch nichts mehr zu sehen war... Galt der Schuss etwa mir..? Ich raffte mich auf, sprang das Dach hinauf um dem Sniper den Weg abzuschneiden... nur wenige Meter weiter sah ich ihn schon, von Häuserdach zu Häuserdach springend.. Wie du willst, dachte ich mir... dann gibts eben eine Verfolgungsjagd. Mit beiden Pistolen in den Händen, geladen und feuerbereit, machte ich mich auf den Weg, immer der mysteriösen Frau hinterher. Die Hatz dauerte nicht lang, irgendwann kamen wir in den mehr ausgebauteren Teil der Stadt, wo Hochhäuser den weiteren Weg blockierten.. selbst ein Vampir könnte keine zweihundert Meter direkt in die Höhe springen, und in dieser Höhe war es zu windig um die Wände hinanuf zu steigen. Die Frau blieb stehen, drehte sich zu mir... für einen Moment lang war ich überrascht. “Ceras..?” Entkam es mir, die Frau vor mir grinste etwas. “Ich dachte du könntest etwas Hilfe gebrauchen. Da hab ich halt meine Neuanschaffung für dich eingeweiht... entjungfert, sozusagen.” Meine Sinne schlugen noch immer Alarm. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Auch mein kriminalistischer Verstand, veraltet, aber immernoch aktiv verriet mir einiges. Woher hatte Ceras, die immer knapp bei Kasse war, plötzlich das Geld für eine M500, wie dieses Mädchen sie hatte..? Was auch nicht zusammenpasste war das sie erst vor ihr weggelaufen ist.. Und wärend der Hatz sah sie irgendwie anders aus.. “Stopp mal. Wenn du mir helfen wolltest, warum rennst du dann vor mir weg? Woher hast du die Wumme überhaupt her, und was soll dieser prüde Aufzug?” Damit taxierte ich den simpelen Pullover, die Jeans und den Mantel, den die vermeidliche Ceras trug. Gar nicht ihr Stil, selbst in kalten Tagen war Ceras mindestens mit tiefem Ausschnitt unterwegs. “.......” Die Frau vor mir schwieg einfach. Sie versuchte erneut zu fliehen, wollte diesmal die Mauer hinunter springen als ich mit meiner Desert Eagle in die Luft feuerte. “Bleib ja da stehen... und sag mir einfach was das ganze soll.” Ich staunte nicht schlecht als “Ceras”, die sich daraufhin wieder zu mir wandte, vor meinen Augen sich in jemand anderes verwandelte... “Gut kombiniert, Sherlock.” Sagte die Dame mit leicht Lila getönten Haaren, die ihr auf einer Seite übers Gesicht hangen, noch weiter als bei mir sonst.. Ihre Haare waren sonst kurz und offen, eher nicht Ceras´s oder mein Stil. An den Klamotten änderte sich nichts.. wohl aber an den Gesichtszügen. Meine eher kindlich gebliebenen Wangen und großen Augen wandelten sich in ein höchst ernstzunehmendes Gesicht einer Erwachsenen um. Die wildfremde Assassine streckte mir plötzlich den Arm hervor, die Hand bereit für eine Begrüßung. “Du hast mich wohl erwischt, Seras.... ich heisse Kyra... und ohne mich wirst du spätestens nächste Woche tot sein.” Statt ihr meine Hand zu geben, erwiederte ich mit meiner Pistole in ihr Gesicht. “Was soll das heissen, ich werde nächste Woche sterben..? Dein Name sagt grade nicht viel über dich aus.” Kyra grinste in sich hinein, selbstsicher und von sich überzeugt. “Du wirst vielleicht noch nichts davon gemerkt haben, in deinem Vollrausch, aber Saya hat den Spiess inzwischen umgedreht. Sie ist es offenbar leid, ständig von dir gejagt zu werden und will dich anstattdessen jagen... da du deine Freunde, Ceras, Kristin und die anderen ja nicht mit einbeziehst wirst du leichtes Futter für sie sein, ohne mich.” Das machte Sinn, jedoch war das noch lange kein Grund für mich, der Frau zu trauen. “Für wen arbeitest du denn, das du dich so gut mit meinem Umfeld auskennst...?!” Allmählich reagierte ich gereizt. Es war wohl unklug, den ersten Verbündeten seit langem die kalte Schulter zu zeigen, aber Kyra schien es gelassen zu nehmen. “Ich bin eine Kopfgeldjägerin... eine Söldnerin der Straße. Ich habe meine Informanten... und noch einige private Informationen. Aber dazu später. Jedenfalls bin ich damit beauftragt worden dich zu beschützen und das werde ich tun, ob du es willst oder nicht.” Polizeisirenen heulten auf, die Schüsse hatten einige wackere Bürger erschreckt. Ich spürte wie Kyra mich am Ärmel packte und mich vom Gebäude zog, selbst hinunterspringend. “Shit.. Blos weg hier, bervor die noch unangenehme Fragen stellen warum wir mitten in der Nacht auf Mietshäusern rumrennen.” Ich landete etwas hart neben ihr, behielt aber meine Gesichtszüge aufrecht. “Blos weg hier.. wohin? Mein Apartment liegt in der Richtung... ich muss da her.” Kyra grinste breit, etwas, das ich zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht mochte. “Und mein Auto steht dahinten... wenn du mich dich schon nicht zu Ceras fahren lassen willst, dann lass mich dich wenigstens nach Hause bringen. Schätze das bin ich dir schuldig nach dem Schrecken ebend.” Ich grummelte etwas, nickte aber und begann ihr zu folgen. War das eine gute Idee? Vielleicht lockte sie mich nur in eine Falle. Meine Paranoia ging mit mir durch, und fast wäre ich einfach wieder umgedreht. Glücklicherweise stand ihr Auto tatsächlich direkt um die Ecke... es war ein hochmoderner Pontiac Storm mit doppelten Fusionstriebwerken anstelle der mehr handelsüblichen Wasserstoffmotoren. “Ganz schön schneller Flitzer, was.” kommentierte ich nur, wärend sie per Fingerabdruck die Tür öffnete. “Könnte man so sagen. 1650 Stundenkilometer Spitze, und dann immernoch eine Reichweite von gut tausend Kilometern mit vollem Tank.. Das Leben als Kopfgeldjäger lohnt sich.” Ich stieg in den Sportwagen, was sich mehr als ein Liegen als denn ein Sitzen anfühlte und schnallte mich an... das würde ekelig werden. “Ich bin bei weitem nicht kalt genug Leute von oben aus abzuknallen..” Murmelte ich, wärend sie den Wagen hochfuhr. “Tss. Als Sniper hast du`s echt gut. Ist ne spannende Arbeit.. im Freien.. und verhungert ist noch keiner dabei.” Kyra grinste zu mir und patschte auf das Amaturenbrett. “Wie du siehst. “Mir würden wohl schnell die Aufträge ausgehen... ich töte nicht gern Menschen.” “Tja.. aber es ist doch so, solange noch zwei Menschen übrig sind wird es immer jemanden geben, der den anderen tot sehen will. Ich liefere das demjenigen nur.” Kyra schwieg kurz, dann sah sie mich mit einem durchdringenden Blick und einem Grinsen an. “Um ehrlich zu sein, meine Eltern fanden´s auch nicht so toll.” “...Deine Eltern..?” fragte ich, doch sie winkte ab und fuhr los, Gott sei Dank nicht allzu ruckartig. “Das erzähl ich dir später einmal...” “Naja, wie gesagt, ich bin einfach nicht Gefühlskalt genug für sowas..” murmelte ich, mich allmählich selbst kritisierend. “Gefühle?” Sie lachte etwas, sich in den Verkehr einordnend. “Weisst du, was für Typen jede Menge Gefühl haben? Typen die ihre Frau mit einem Golfschläger totprügeln.” Kyra schüttelte den Kopf, noch immer etwas lachend. “Nein, so bin ich nicht. Als Profi kenn ich die Regeln... und davon gibt es nur drei. Sei höflich, sei effizient, und bring jeden um, auf den du triffst... es sei denn er ist schon tot.” Die restliche Unterhaltung ereignete sich in ähnlichem Stil... wärenddessen hatte es begonnen zu schneien. Ich hatte seit Tagen keine Wettervorhersage mehr gehört, da ich, wenn ich zuhause war, fast nur noch schlief oder trank. Ein Blizzard baute sich allmählich vor uns auf, und er erreichte seine volle Stärke als wir an meinem Apartment ankamen. “.... Wenn du willst kannst du für heute bei mir bleiben..” Sagte ich, nach einiger Überwindung. Ohne Hilfe käme sie nicht mehr weit, und sie schien ganz nett zu sein... ausser dem Vorteil das sie mir wohlgesonnen war. Hilfe konnte ich auf jeden Fall gebrauchen. “Gern.” schmunzelte Kyra dabei, ihr Auto abschaltend. “Solange ich nicht nur für eine Tasse Kaffee mit raufkommen soll...” Ich verstand den Witz zu dem Zeitpunkt nicht, aber ich war im Endeffekt froh das ich es nicht tat. To be continued.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)