Ich bereue nichts von abgemeldet (Edward/Harry) ================================================================================ Kapitel 19: Die Vergangenheit kennt keine Gnade ----------------------------------------------- Hey^^, ich hoffe ihr seid alle so gespannt auf das, was jetzt kommt, wie es die Reviews vermuten lassen und wünsche euch viel Spaß mit diesem Kapitel. Wie immer danke ich meinen lieben Kommischreibern, ohne euch wäre das Kapitel heute, glaube ich nicht online gekommen. Ich hatte so viel Stress letzte Woche, aber ich wollte euch das hier unbedingt pünktlich abliefern^^. Ein großes Dankeschön an Silverlux und NephilimAriel für ihre Mühen. Kapitel 18: Die Vergangenheit kennt keine Gnade Edward schloss demonstrativ das Fenster, verriegelte es und ging dann auf den Black zu. Erst als er ganz dicht vor diesem stand, brach der nervöse Redefluss Harrys ab und der Wuschelkopf schaute etwas schüchtern zu dem Größeren auf. „Besser?“, fragte Edward in einer Tonlage, die Harry Schauer über den Rücken jagte. Er nickte, atmete tief ein und wieder aus und entfernte sich endlich einen Schritt von der Tür. Da Edward jedoch weniger als einen halben Meter vor ihm stand, ging er damit automatisch näher auf den Cullen zu. Nach einem kurzen Zögern, überbrückte er auch den letzten Abstand zu dem Vampir, entwirrte seine verkrampften Finger und legte seine Arme um ihn. Edward erwiderte die Umarmung sofort. Leise seufzend lehnte Harry seinen Kopf an Edwards Brust. Er spürte Edwards Kinn auf seinem Kopf und drückte sich noch näher an den kühlen Körper. Hinter Edwards Rücken ballte er seine Hände immer wieder zu Fäusten. Er sollte sich beruhigen. ~~~***~~~ Sanft begann Edward über Harrys Rücken zu streichen. Er spürte das sich abwechselnde Ver- und Endkrampfen von Harrys Händen in seinem Rücken. Außerdem sah er den extrem geröteten Nacken des Jungen in seinen Armen und ihm fiel zum ersten Mal das Brandmal auf, das in das zarte Fleisch dort gebrannt worden war. Entsetzt erkannte er einen Totenkopf, dem sich eine Schlange aus dem Mund entwand. Es musste im Moment höllisch wehtun und trotz des Risikos, dass Harry zurückweichen würde, hob er eine Hand und legte sie auf die malträtierte Stelle. Er fühlte die geschädigte Haut unter seinen Fingern pochen und die Hitze, die von dieser Stelle ausging, schien der, einer heißen Herdplatte zu gleichen. Harry erzitterte in seinen Armen, drückte sich jedoch seiner kühlen Hand entgegen. Schweigend standen sie einige Momente so da. Edward war mehr als froh auf Jasper gehört zu haben. Es tat ihm weh Harry so zu sehen, das wusste er ja bereits seit dem ersten Einblick, den Harry ihn in seine Vergangenheit gewährt hatte. Auch wenn er nicht leugnen konnte, die Nähe zu dem Jungen zu genießen, wollte er sie nicht unter diesen Umständen haben. …. Das hieß: eigentlich schon. Natürlich wollte er da sein, wenn es Harry schlecht ging. Natürlich wollte er, dass dieser sich bei solchen Umständen vertrauensvoll und schutzsuchend an ihn schmiegte. Nur, dass es Harry schlecht ging, das wollte er nicht. „Ich…ich würd mich gern hinlegen“, Harrys Stimme klang seltsam kratzig. „Kein Problem“, antwortete Edward, doch als er sich von Harry lösen wollte, hielt dieser ihn nun auch mit seinen Händen an sich gedrückt. „Ich will doch stehen bleiben“. Edward hörte die Verlegenheit aus diesem Satz heraus und lächelte den Black warm an, der bei diesem Satz fast scheu zu ihm herauf geblickt hatte. Rotwerdend versteckte Harry seinen Kopf wieder an Edwards Brust, welcher ihn ebenfalls wieder näher an sich zog. „Warum hast du das gemacht?“ Edward legte seine kühle Hand wieder auf die gerötete Stelle auf Harrys Nacken. Es dauerte einige Sekunden bevor Harry zu einer Antwort ansetzte. „Das ist sein Zeichen. Voldemorts Zeichen. Ich hab es von Lucius und ich…, es hat ganz fürchterlich gejuckt. Das tut es immer, wenn ich zu sehr an die Vergangenheit denke. Ich … ich mach das immer, wenn ich dann allein bin“, gestand Harry. „Ich wollte eigentlich zu Draco gehen, aber ich wusste, dass du noch im Haus bist und ich wollte nicht, dass du etwas falsch verstehst, aber ich… also ich…ich…“ Waren diese Worte überhaupt für seine Ohren bestimmt? So leise ausgesprochen hätte ein Mensch ihn nicht gehört. „Ich kenn dich erst eine Woche“, nuschelte Harry weiter gegen seine Brust und Edward konnte diesem plötzlichen Gedankengang nicht ganz folgen. Harry hatte natürlich Recht, irgendwie war das total absurd, aber sie lagen sich nach nicht einmal einer Woche in den Armen und das nichts zum ersten Mal. Harry erzählte ihm einen weiteren schrecklichen Aspekt seiner Vergangenheit und sprach unverblümt Edwards Eifersucht an, von der der Vampir gar nicht wusste, dass sie dem Black aufgefallen war. Aber worauf wollte er hinaus? Und war Lucius, der, für den er ihn gerade hielt? Er würde bestimmt nicht nachfragen! Nicht jetzt. „Für dich muss das doch so kurz sein, wie mir eine Sekunde vorkommt“. „Eigentlich nicht“, antwortete Edward nur etwas lauter als Harry selbst, damit dieser ihn auch verstehen konnte. „Wie dann?“ „Das kann ich nicht beschreiben. Aber ich bin mir sicher, dass diese Woche mir länger vorkam als dir. Für mich hat Zeit vielleicht im langfristigen Sinn keine Bedeutung, aber kurzfristig nutze ich jede Sekunde. Wenn mich etwas beschäftigt, kann ich 24 Stunden am Tag darüber nachdenken. Wenn ich die richtigen Schlussfolgerung aus den Gedanken meiner Mitschüler schließe, tue ich das außerdem sehr viel schneller als ein Mensch“. Eine Weile war es still. Harry löste die Umarmung schließlich ein wenig, um ihm in die Augen sehen zu können. „Versuche mal bitte zu vergleichen. Wie lange hätte ein Mensch gebraucht, um über die Dinge nachzudenken, die dich in den letzten Tagen beschäftigt haben“. Edward musste über diese Frage doch etwas die Stirn runzeln. Worauf zielte Harry ab? Was wollte der Black eigentlich wissen? „Ich denke so um die zwei, drei Monate in dieser Zeit. In der Zeit, in der ich aufgewachsen bin, wäre ich wohl nie zu meinen jetzigen Erkenntnissen gekommen“. Edward dachte, während er dies aussprach, vor allem an die guten drei Stunden, die er im Nachhinein doch noch gebraucht hatte, um sich mit der Tatsache anzufreunden, sich in einen Jungen verliebt zu haben. Sich einzugestehen, sich in Harry verliebt zu haben, dauerte nur fünf Minuten, aber das war ja auch etwas anderes. Diese Tatsache dann einfach so hinzunehmen, hatte doch einiger tiefgründiger Gedanken bedurft. Er konnte nicht leugnen, dass es ihm unglaublich geholfen hatte, zu wissen, dass Harry erstens auf Männer stand, ihn zweitens attraktiv, drittens sympathisch fand und viertens ihn verdammt nah an sich herangelassen hatte. ~~~***~~~ Harry nickte währenddessen langsam und sah schließlich entschlossen wieder in diese wunderschönen Augen, die ihm entgegen strahlten. „Wir sollten miteinander ausgehen, so geht das nicht weiter. Ich mag mich nicht komisch fühlen, wenn du mich in den Arm nimmst“. „Wie bitte?“, Edward sah ihn entgeistert an und Harry fand diesen Gesichtsausdruck fast witzig, ließ sich aber nicht beirren. „Ich bin nicht normal, um mich müssen wir uns also keine Gedanken machen. Du kennst mich theoretisch seit zwei Monaten. Das ist heutzutage völlig ausreichend, immerhin tut es manchmal schon weniger“. Harry war froh, dass er schon immer recht mutig gewesen war, was Männer anging. Seine Schüchternheit gegenüber Frauen, für die er sich interessierte, war, Merlin sei Dank, bei Männern verflogen. Und er musste es einfach versuchen und hoffte, dass er die Zeichen richtig gedeutet hatte und Edward ihn nun nicht höflich abwies und dann mied. Das Herz schlug dem ehemaligen Gryffindor bis zum Hals. Ein, zwei Sekunden vergingen noch, in denen Edward seinen Gegenüber ungläubig ansah, doch dann kam die Botschaft hinter diesen Worten bei Edward an und er konnte antworten: „Gern, was möchtest du machen?“ Nun war Harry es, der entgeistert dreinblickte. „Einfach so?“, fragte er und ließ Edward schließlich ganz los, um das Gesicht des Vampirs im Blick zu behalten, ohne dass er sich den noch immer schmerzenden Nacken verrenken würde. „Nicht einfach so“, lächelte Edward ihn an. „Ich kenne dich seit fast zwei Monaten und denke, dass ich das gern tun würde“. „Oh“, meinte Harry nachdenklich. „Oh“, schien er die ganze Sache noch einmal begeisterter ausdrücken zu wollen. Ein strahlendes Lächeln legte sich auf seine Züge, bevor er Edward wieder an sich drückte und fröhlich lachte. Edward würde mit ihm ausgehen! Schmunzelnd legte auch der Vampir seine Arme wieder um ihn. Diesmal würde er aber nicht zulassen, dass Harry etwas Abstand zwischen sie brachte. Von dem Hin und Her hatte er im Moment genug. Er wollte den Anderen jetzt einfach nur festhalten. ~~~***~~~ Edward war sich sicher, Harry noch nie so entspannt und friedlich gesehen zu haben, wie in dem Moment, als dieser am nächsten Morgen die Augen aufschlug und die Tatsache, dass Edward noch immer vor seinem Bett saß, ein Lächeln in sein Gesicht zauberte. Ohne zu Zögern erwiderte Edward dieses, machte aber keinerlei Anstalten sich von seinem Platzt fortzubewegen. Er mochte ihn. Die ganze Nacht hatte er eine perfekte Aussicht auf Harry gehabt, ohne dass dieser die Bettvorhänge völlig offen lassen musste. „Morgen“, nuschelte Harry noch ganz verschlafen und Edward erwiderte den Gruß fröhlich. „Was hat mich geweckt?“, fragte Harry noch immer schläfrig weiter. Schalkhaft grinsend klopfte Edward erneut mit seinen Knöcheln gegen das Holz des Schreibtisches. „Du bist ein guter Wecker, das muss ich schon sagen“, zog Harry den Vampir auf, bevor ein langes Gähnen weitere Neckereien unterband und er sich die Decke bis über seinen Kopf zog. Edward konnte nur noch den verwuschelten Haarschopf ausmachen. „Wenn du da drunter bleibst, kann ich mich gar nicht von dir verabschieden, bevor Draco gleich in dieses Zimmer gestürmt kommt, um dich zu wecken“, äußerte Edward und versuchte dabei möglichst desinteressiert zu klingen. Nur mühsam konnte Edward dann jedoch ein Lachen unterdrücken, als Harry wie von der Tarantel gestochen seine Decke zurückschlug, aufsprang und nur knapp vor Edward zum stehen kam, der noch immer lässig auf seinem Schreibtisch saß. Der jüngere schien nicht wirklich zu wissen was er sagen sollte und seine Wangen färbten sich in einem leichten Rosaton, als er das bemerkte. Edward riss sich mühsam von diesem faszinierenden Anblick los, um Harry aus der Verlegenheit zu Schweigen herauszuholen. „Wie geht’s deinem Nacken?“, fragte er also ehrlich besorgt. „Naja, ich werd wohl eine Heilsalbe drauf machen müssen“. Edward nickte zustimmend, bevor er ohne zu Zögern Harrys Hand nahm und ihn an sich zog. „Dann sehen wir uns nachher in der Schule“. ~~~***~~~ Harry konnte nur noch zu einem Ja ansetzen, da war Edward auch schon verschwunden und die Tür zu seinem Zimmer öffnete sich hinter ihm. „Du bist schon wach?“, hörte er Draco völlig entgeistert fragen und Harry brach bei dem entsetzten Gesicht des Blonden in schallendes Gelächter aus. Einen Draco Black, ehemaliger Malfoy, brachte so schnell nichts aus dem Konzept! Aber ein wacher Harry schon. Dieser Morgen gefiel ihm immer besser. ~~~***~~~ Es war schon seltsam wie schnell sich bestimmte Dinge ändern können. Als Harry zusammen mit seinen Geschwistern das Schulgelände betrat, waren sie der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Aber anders als in der vorangegangenen Woche fühlte Harry eine innere Ruhe in sich, die jegliches Einnehmen irgendwelcher bewusstseinsverändernden Tränke unnötig machte. Jasper hatte einen Plan entwickelt und der funktionierte ausgezeichnet. Der empathische Vampir hatte sich durch das intensive Okklumentiktraining so sehr an Harry Gefühlswelt gewöhnt, dass er diese nun problemlos auch über einige Raumunterschiede hinweg erkennen und beeinflussen konnte. Und warum sollte Harry sich dagegen wehren? Der Vampir trieb immerhin kein Schabernack mit seinem Gefühlsleben, sondern sorgte dafür, dass Harry nach über einem Jahr einfach mal wieder er selbst sein konnte, ohne dass ihn die ständige Angst ungewollt Magie einzusetzen behinderte. So kam es auch, dass er es einfach genießen konnte, wie schnell sein Herz schlug, sobald Edward in der Nähe war. Dieser bekam das natürlich mit, aber das störte Harry nicht sonderlich und die anderen vier Vampire hatten solidarisch ihren Mund zu halten. Edward hatte sie in dieser Hinsicht geimpft, da er wusste wie empfindlich Harry auf Anmaßungen anderer reagierte. Doch es gab noch etwas, dass heute anders war. Dadurch, dass er seine Magie nicht komplett in sich verschließen musste, schwappte sie in leichten Wellen um ihn herum und das schien ihr zu gefallen. Erstaunt stellte Harry fest, dass sie ihm sogar Hinweise darüber gab, ob ihn jemand wohlwollend beobachtete oder eher feindselig betrachtete. Letzteres schien eher selten der Fall zu sein. Trotz seiner Abwesenheit in der letzten Woche, schien noch niemand argwöhnisch geworden zu sein und sie waren nach wie vor die gutaussehenden, wenn auch etwas seltsamen Neulinge aus England. Als er zusammen mit den Cullens und seinen Geschwistern auf dem Weg zur Cafeteria war, fiel ihm dann eine Note in dem Magiegefüge um ihn herum auf, die ihn mitten auf dem Schulgang stehen bleiben ließ. Er kannte sie nicht. Völlig ungebändigt schien sie mit seiner eigenen Magie zu tanzen, versuchte nicht mal sich zu verstecken, doch wo kam sie her? Er war sich der sorgenvollen Blicke der anderen bewusst, immerhin war er ohne Vorwarnung einfach stehen geblieben und bat sie darum schon einmal vorzugehen, damit er dem hier auf den Grund gehen konnte. Auch wenn er natürlich nicht verriet, warum er noch bleiben wollte. Draco hätte ihn nie allein gelassen und Edward wahrscheinlich auch nicht. Er hatte das Gefühl das es wichtig war. Zu seltsam war das, was dort zu ihm hinüberschwappte. Als die anderen schließlich außer Reichwiete waren, drehte er sich um und folgte den fremden Magiewellen. Er bog nach rechts in einen ausgestorbenen Korridor ab und ging dann wieder nach links. Es war der Flur mit den Schulspinden und wie vom Donner gerührt blieb Harry stehen, als er sah wer seiner neuen Mitschüler sich dort gerade seine Jacke in der Spindtür eingeklemmt hatte und nun verzweifelt versuchte mit dem anderen Arm an das Drehschloss zu kommen. Nur noch einen Moment brauchte Harry um diese Erkenntnis zu überwinden, dann ging er auf sie zu und fragte Isabella Swan ob er ihr helfen könne. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)