Ich bereue nichts von abgemeldet (Edward/Harry) ================================================================================ Kapitel 28: Theorien -------------------- Ohne Worte...ihr habt lange genug warten müssen -.-... Kapitel 27: Theorien „Normal seid ihr ja nich‘. Ist das die allgemeine Seltsamheit, die den Briten zugeschrieben wird?“, fragte Jacob, der dabei war, einen Blick auf den Motor des Traumwagens vor ihm zu werfen. Draco warf ihm einen seltsamen Blick zu. Antwortete jedoch mit einem belustigten „sicherlich“. Jacob war unglaublich energiegeladen und impulsiv. Als sie losgefahren waren, hatte sich sofort ein lockeres Gespräch zwischen ihnen entwickelt. Sie waren der Hauptstraße aus La Push hinaus gefolgt. Jacob hatte jedes kleinste technische Detail des Wagens erfragt … beziehungsweise: gefunden. Draco fand Autos wie bereits erwähnt sehr stylisch, hatte technisch gesehen jedoch keinen blassen Schimmer, da war es gut, dass Jacob alle seine Fragen sofort selbst beantwortete. So fiel Dracos Unwissenheit nicht weiter auf und er konnte gespannt Jacobs Erklärungen lauschen, wobei ihn der Klang dessen Stimme viel mehr faszinierte, als das, was der Andere da von sich gab. Er verstand es eh nicht. Als Jake, wie Draco ihn nenne sollte, schließlich gefragt hatte, ob er einen Blick auf den Motor werfen durfte, war Draco noch knappe 500 Meter vor der Reservatsgrenze an die Seite gefahren. Dank Jake wusste er nun wie so ein Auto von innen aussah und warum die Dinger sich so schnell bewegen konnten. Wo das stinkende Zeug, das er reinpumpen musste, überhaupt hinfloss und was dann damit passierte. Er verstand nur die Hälfte von dem, was der Jüngere da erzählte und das Klingeln seines Handys rettete ihn davor, dass Jake das doch noch mitbekam. Es war schwer gewesen seine Gefühle unter Kontrolle zu halten, als er sah, dass Harry anrief und noch schwerer in dieser Situation sorgsam auf das zu achten, was er sagte. Scheinbar zu schwer. „Merlin? Na Prost Mahlzeit“, lachte Jake fröhlich, als Draco aufgelegt hatte und steckte seinen Kopf zurück unter die Motorhaube. Hoffentlich hielt er Draco jetzt nicht für total bescheuert. „Wir müssen bei einer Ms. Clearwater vorbeifahren“, versuchte Draco darum sofort das Thema zu wechseln. Jake sah ihn überrascht an und machte den Lamborghini wieder zu. „Sue?“ „Gibt es mehrere?“ „Ja, schon. Mutter und Tochter, aber sie wohnen im selben Haus, also finden wir schon die Richtige.“ „Na dann los“, meinte Draco nachdenklich. Ihm wollte einfach nicht aus dem Kopf gehen, was Harry zu ihm gesagt hatte. Er war sauer und er machte sich große Sorgen, wusste nicht ob er mit seiner Familie darüber reden sollte, oder ob Schweigen besser wäre. „Ich…, danke, dass ich mal schauen durfte“, lächelte Jake ihn schüchtern an, als er sich hinters Steuer setzte. „Immer wieder gern“, antwortete Draco und bemühte sich Jake ein ehrliches Lächeln zu schenken, doch dieser runzelte nur seine Stirn. „Deinem Bruder geht’s nicht gut, oder?“ Überrascht sah Draco den Anderen an. „Nein“, gab er dann zu. „Und es hat irgendetwas mit Jared und Paul zu tun…“ „Warum denkst du das?“ „Sie sind in den letzten Tagen von den Ratsmitgliedern gelyncht worden, alle beide“, grinste Jake jetzt. „Das freut dich?“ Jake zuckte mit den Schultern, sein Lächeln verrutschte etwas. „Die Beiden und Sam… Ich weiß nicht, ich hatte nie viel mit ihnen zu tun - früher. Sie sind alle drei älter als ich und haben mich eher genervt, wenn sie meine Schwestern besucht haben und ich als kleiner nerviger Bruder nicht bei den „Erwachsenensachen“ mitmachen durfte. Aber seit‘ner Weile ist es anders. Sie ignorieren mich nicht mehr. Manchmal beobachten sie mich und ich kann es einfach nicht leiden. Wenn ich sie darauf anspreche, lächeln sie nur geheimnisvoll und lassen mich stehen. Es nervt. Sie mal geknickt zu sehen, ist irgendwie befriedigend. Sie haben auch in den letzten Tag nicht den Nerv gehabt, mich so seltsam anzuschauen und das ist einfach angenehm.“ Draco war schon etwas überrascht von dem, was der Jüngere ihm da erzählte. Das hörte sich fast so an, als würde Jake kurz vor seiner ersten Verwandlung stehen. Andere Gestaltwandler hatten da einen Riecher für und die drei meinten es wahrscheinlich gar nicht böse. Etwas in Schutz nehmen sollte er sie wohl schon. „Harry geht es nicht so gut, aber das ist immer so. Jared und Paul waren nur zur falschen Zeit am falschen Ort und die Situation ist eskaliert“, sagte er darum, fand aber fast, dass das schon etwas zu nett gewesen war. Jacob warf ihm einen bezeichnenden Blick zu, sagte zu dem Thema aber nichts mehr, wies ihm stattdessen den Weg zu den Clearwaters. Billy hatte zwar nicht Bescheid gesagt, aber Ms. Clearwater rückte ohne nachzufragen das Rezept für die Creme raus, als Draco sagte, sie sei für Harry und gab ihm gleich noch einen eimergroßen Vorrat mit, auch wenn Draco vermutete, dass Poppy aus dem Rezept bestimmt mehr Rückschlüsse ziehen konnte, als aus dieser grauen Pampe. Hatte Harry nicht immer behauptet Zaubertränke und –salben wären viel ekliger als die Pendants der Muggelwelt? Draco sah das definitiv anders. Igitt! ~~~***~~~ „Ich weiß nicht, ob ich dir den Kopf abreißen oder dich verpfeifen soll“, zischte Draco Harry ins Ohr, als sie gerade zur Haustür hereinkamen, wohl wissend, dass Edward und Rosalie mit seiner Mum und Teddy in der Küche saßen und jedes Wort hören konnten. Er hatte sich entschieden, seiner Familie nichts zu sagen – erstmal. Er würde jetzt zu Poppy flohen, ihr Tinktur und Rezept überreichen und sich einfach darauf verlassen, dass Edward Harry die Hölle heißmachen würde. Der ahnte noch nichts von seinem Glück, hatte Draco ihm doch nichts von Narcissas Anruf erzählt, doch als er die Küche betrat, erkannte er Dracos Intension und schloss wütend die Augen. Ohja, Edward sah mal wieder recht versteinert aus. „Danke Frettchen!“, rief er Draco zu, der schon auf dem Sprung nach Hogwarts war. „Bitte, oh du großartiger Harry Potter.“ Das Zischen der Kaminflammen erklang und überdeckte den Knirschlaut als Harry seine Zähne zusammenpresste. „Ich bin duschen“, sagte er dann einfach und ließ seine Mum, seinen Sohn und zwei Vampire in der Küche zurück, die plötzlich im Dunkeln saßen und die Welt nicht mehr verstanden. Jeder von Harrys Schritten wurden von dem Scheppern platzender Glühbirnen und Glas- oder Keramikvasen begleitet. ~~~***~~~ Harry wusste nicht wie lange er schon unter der Dusch stand. Er kam einfach nicht voran, konnte seine Wut nicht loslassen. Warum hatte Draco das tun müssen? Ja, er hatte gelogen, aber Himmel er war nicht unvorsichtig gewesen! Poppy wusste es, selbst Sie hatte kein Problem damit zu schweigen, aber Mister Malfoy musste ja seine Klappe aufreißen! Er duschte so heiß, dass seine Haut schon ganz gerötet war und langsam auch anfing unangenehm zu ziehen, doch er stand weiterhin bewegungslos unter dem prasselnden Wasserstrahl. Harry hatte seine ganz eigene Theorie, warum er sich so fühlte, wie er es nunmal tat und er hatte Angst, dass er richtig lag. Ein weiterer Grund, warum er mit niemandem darüber hatte reden wollen. Wenn seine Vermutung stimmte, dann war sein Leben in Freiheit schneller vorbei, als ihm lieb war. Nicht nur die Nachwirkungen des Magieausbruchs waren diesmal anders gewesen. Nein, auch das Wirken an sich in ihrem Garten, war eine neue Erfahrung gewesen. Harry fühlte sich, als wäre er es gewesen, der sich durch die Erde gewühlt hatte, weil er es gewesen war. Es hatte sich ihm eine noch nie da gewesene Perspektive eröffnet, als er Jared und Paul eingefangen hatte. Effizienter und kontrollierter als jemals zuvor waren seine Handlungen gewesen und die Quittung zahlte er jetzt. Schon vorher war seine Magie unglaublich eng mit seinen Gefühlen verknüpft gewesen, doch jetzt fühlte sich Harry, als würden seine Gedanken und die Magie eine Symbiose eingehen, der sein Körper unterlegen war… Seufzend stellte er irgendwann resigniert das Wasser aus und verließ die Duschkabine. Er sah auf die helle Fliesenwand gegenüber und es tat weh. An die Stelle auf die er starrte gehörte eigentlich ein Spiegel. Warum nur hatte er Edward kennen lernen müssen? Warum jetzt? Warum nicht früher, als der Krieg seinen Zenit noch nicht erreicht hatte, als er noch Harry war? Er mochte sein jetziges Ich nicht. Er vermutete, dass seine Familie ahnte wie schlecht es ihm wirklich ging und er war froh, dass sie nichts von dem Selbsthass wussten, der ihn in Momenten wie diesen zerfraß. Mechanisch trocknete er sich ab und zog sich an. Sein Kopf war leer, wie die Wand, an die der Spiegel gehörte. Er konnte sich selbst nicht mehr sehen. Wusste nicht mehr, wer er war und was er von diesem Menschen, der er geworden war, halten sollte. Nur in Boxer und T-Shirt bekleidet öffnete er schließlich die Badezimmertür, schaute kurz den heißen Dämpfen dabei zu, wie sie sich in der kühleren Luft des Flurs kräuselten. Erst dann senkte er seinen Blick. Edward stand ihm genau gegenüber, schön wie eh und jäh, sah ihn einfach nur an. Kein Lächeln in seinem Gesicht und Harry fröstelte bei dem Gedanken Edward nie wieder Lächeln zu sehen. Dieses wunderschöne schiefe Lächeln. Aber das würde Harry verhindern. Egal wie lange er noch bei ihm sein konnte. Er würde Edward glücklich machen. Und das konnte er nur, in dem er ehrlich war, sich fallen ließ. Edward würde ihn auffangen. Ganz sicher, aber nur, wenn er einen festen Stand hatte und wusste aus welcher Richtung er fiel. Auch Harry lächelte nicht, als er nun auf den Vampir zuging und seine Arme um dessen Brust schlang, seinen Kopf ablegte und zittrig einatmete. Edwards Arme umfingen ihn ohne zu zögern und Harry fühle sich geborgen. Wenn Edward ihn mochte, konnte er ja gar nicht so schrecklich sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)