Rockin' Heaven von _Sky_ ================================================================================ Kapitel 5: ----------- 5 „Das ist die Tagesschau. Guten Tag.....“ „Hübsch, hübsch ist meine Kleine heute.“ „Wenn du es sagst.“ Kira half ihrer Tochter sich für die Party fertig zu machen und übertraf sich mal wieder selbst. „Was zum Teufel machst du nur mit meinen Haaren?“ „Eine schöne Frisur, passend zu deinem Outfit.“ „Super...Dazu sag ich nichts.“ „Hör auf zu meckern.“ „Hier! Hört euch das mal an!“, forderte Gino die beiden Frauen auf. „Die Polizei fand die Leichen in einem abgebrannten Lagerraum. Beide Leichen waren fast vollständig verbrannt. Trotzdem konnten sie der vermissten Krankenschwester sowie dem verschwundenen Börsenmakler zugeordnet werden. Nach Auskunft der Polizei könnte es sich bei dem Täter um den vor kurzen ausgebrochenen Daniel Kailen handeln.“ Marika schluckte. Von diesem Kerl hatte ihr Vater gesprochen. Das Bild, welches in den Nachrichten gezeigt wurde, brannte sich förmlich in ihr Gedächtnis. Sie konnte jedoch immer noch keinen Zusammenhang zwischen ihr und den Opfern finden. Ihre Mutter riss sie aus ihren Gedanken. „Musst du nicht los? Du kommst sonst zu spät.“ „Ich bin ja schon weg.“ „Viel Spaß und viele Glückwünsche!!“ Marika winkte noch kurz und fuhr dann zu ihrer Freundin. Als sie am Haus von Theresa ankam, war schon mächtig was los. Viele der Anwesenden waren ihr gänzlich unbekannt. Manche hatte sie schon an der Uni gesehen und natürlich war Hendrik mit seinen Freunden da. Alles Trantüten, wie es Ginger ausdrückte. Aber ihr blieb nichts anderes übrig, als in diese Gruppe einzubrechen, denn das Geburtstagskind befand sich genau in der Mitte dieser Ansammlung. „Hey Mausi!! Na schon aufgeregt?“ „Marika!! Da bist du ja! Ich dachte schon du kommst nicht mehr.“ „Quatsch. So etwas würde ich dir doch nicht antun.“ „Oh, ich freue mich so! Ist das nicht genial?“ „Ja, war bestimmt ein großer Aufwand.“ „Frag nicht. Ginger ist auch schon da.“ „Ach was.“ „Doch! Da bei Kai. Und mal unter uns. Die beiden würden doch ein tolles Paar abgeben, oder?“ „Denkst du?“ „Na ja, auf jeden Fall quatschen die jetzt schon ewig miteinander. Langsam müssten sie ihren Lebensgeschichten auswendig können.“, lachte das glückliche Mädchen. „Okay, dann begrüß mal deine anderen Gäste noch. Ich lauf dir schon nicht weg.“ „Alles klar! Bis dann!“ Als sie sich umdrehte, hatte sie einen von Hendriks Freunden vor sich, der einen wirklich fragwürdigen Blick an den Tag legte. Marika nickte und lächelte erschrocken und ging dann kopfschüttelnd zu Ginger. „Hallo.“ „Oh, hey Marika.“ Wahrscheinlich kam sich Ginger nun erwischt vor. „Ähh...das ist Kai.“ „Hallo. Marika.“ „Freud mich dich kennen zu lernen.“ Wenn man sich Kai ansah, hatte man das beste Beispiel für einen späteren Geschäftsmann. Kaum zu glauben, dass gerade Ginger auf so einen stehen könnte. Aber es schien so. Die Schwarzhaarige sah die ganze Zeit schüchtern zu Boden und spielte mit ihren Haaren oder mit ihren Fingern. So etwas hatte Marika schon lange nicht mehr bei ihr gesehen. Sie wollte gerade fragen, ob die beiden schon wussten, wie es nun weiterginge als sie jemand von hinten umarmte. Erschrocken sah das Gothic-Girl nach hinten. „Lucas! Man hast du mich erschrocken. Was machst du hier?“ „Weiß nicht. Hatte nichts vor und da hat meine Schwester gefragt, ob ich mitkommen will. Warum? Stör ich dich?“, wollte er nun von seiner Freundin wissen. „Nein. Warum auch.“ Marika war verwirrt. Warum benahm er sich so komisch? Oder war sie es, die es falsch sah, weil ihr die Geschehnisse in der Disco immer noch im Kopf herumspukten. Der restliche Abend verlief recht ruhig. Sie tranken etwas, unterhielten sich ausgelassen und beobachteten immer wieder die Attraktionen, die sich Theresa für ihre Party ausgedacht hatte. Lucas weichte nicht von Marikas Seite, was für ihre Freunde sehr auffällig war. Bahnte sich da etwa wieder etwas an? Auch Marikas Gedanken drehte sich um dieses Thema, jedoch nicht im Sinne ihre Freunde. Ganz im Gegenteil. Sie wollte nichts mehr von Lucas, da war sie sich nun wirklich sicher. Sicher war sie sich auch damit, dass sie es ihm noch in dieser Nacht sagen würde. Wie, war jetzt nur noch die Frage. Es war nun kurz vor Mitternacht. Alle starrten jetzt fast sekündlich auf die Uhr, um den richtigen Moment gar nicht zu verpassen. Theresa war nun auch nicht mehr zu halten. Vollkommen verrückt wirbelte sie nun durch den ganzen Raum. Auch Marika sah gespannt auf die Uhr, die nun 23:59 Uhr und 35 Sekunden anzeigte. Lucas hingegen interessierte es nicht wirklich. Er kannte Theresa ja nicht weiter und er war ja nur wegen Marika gekommen. Während diese gebannt die Uhr beobachtete, legte Lucas ihr den Arm um die Hüfte. Als sie dies bemerkte, stutzte sie erst bevor sie sich zu ihm drehte. Er sah ihr in die Augen und es war nicht zu übersehen, was er nun vorhatte. Als er näher kam, stoppte sie ihn mit der Hand an seiner Brust. „Was soll denn das bitte werden?“ Er sah verwundert aus. „Ich weiß nicht was du dir hier erhofft hast, aber das wird nichts. Hast du echt gedacht, nur weil wir rumgemacht haben, sind wir jetzt wieder zusammen. Wäre ja schön gewesen, wenn ich mal gefragt werden würde.“ Sie stieß ihn zurück und verließ dann den Raum, während im Hintergrund nun alle auf Theresa anstießen. Lucas sah ihr verdutzt nach, bevor er dann von Ginger zu Theresa gezogen wurde. Marika war auf die Terrasse gegangen und lehnte nun an der Wand. Sie hatte sich wieder beruhigt und merkte nun wie dumm ihr Ausraster zuvor war. Sie hätte sich ohrfeigen können, weil sie Lucas so angegangen war. Klar wollte sie nichts mehr von ihm, aber das war kein Grund so herum zu zicken. Schließlich konnte er dies ja nicht wissen. So weit sie sich erinnern konnte, war sie es ja auch gewesen, die ihn im Club in den Flur gezogen hatte. Sie sollte sich entschuldigen und noch mal ruhig mit ihm darüber sprechen. „Was machst du denn hier draußen, so allein? Theresa sucht dich überall!“, lallte es nun von der Seite. „Was?“ Die Braunhaarige wurde aus ihren Gedanken gerissen. Als sie zu Seite sah, erkannte sie nach kurzem überlegen wer dort war. Es war ein Freund von Hendrik, aber nicht irgendeiner. Es war genau der, der sie zu Beginn der Feier schon mit fragwürdigen Blicken verfolgt hatte. Es war nicht zu übersehen, dass er schon ziemlich viel intus hatte und das gefiel Marika gar nicht. Er stand nur einen Meter von ihr entfernt und sah sie wieder so komisch an. „Ja, ich werde dann mal reingehen und Resa gratulieren.“, antwortete sie ihm sehr verunsichert und verspätet. Als sie an ihm vorbei gehen wollte, hielt er sie am Arm fest und drückte sie dann gegen die Wand. „Ey, sag mal geht’s noch gut?“ „Ach komm schon Süße. Ich merk doch wie scharf du bist.“ „Bitte? Ganz bestimmt nicht und jetzt lass mich los und verzieh dich.“ Er lachte nur und drückte sie noch doller an die Wand heran. Als er sie gerade küssen wollte, wurde er von hinten gepackt und Richtung Terrassentür gestoßen. „Was zum...Was bist du denn für ein Spinner? Was fällt dir ein uns zu stören? War doch wohl nicht zu übersehen, dass wir gerade beschäftigt waren!“ „Unschwer zu erkennen war, dass sie damit nicht einverstanden ist.“ Marika stand wie versteinert hinter der Person. Sie beobachtete die ganze Sache nur und konnte kein Wort sagen. Die Person, die gerade vor stand, war derselbe Kerl, den sie angerempelt hatte und der sie dann nach Hause brachte. „Du?“, brachte sie nur kleinlaut hervor. Er sah nur kurz nach hinten, was man kaum mitbekam. „Ich wollt ihr nur was Gutes tun, aber die zickt ja nur rum. Ach...“ Er winkte ab und drehte sich dann, um wieder hinein zu gehen. Dabei nahm er noch den Türrahmen mit und dann hörte man ihn nur noch kurz fluchen. Marika stand immer noch an der Wand und starrte den Unbekannten an. Diesem schien das unangenehm zu sein und daher wandte er sich, um wieder zu gehen. „Warte!“ Er drehte sich zu ihr. „Danke für deine Hilfe gerade und in der Nacht.“ Der Fremde antwortete nicht sondern sah sie nur, wie schon in der letzten Nacht, an. „Wer bist du eigentlich? Und warum bist du jedes Mal da, wenn ich Probleme hab?“ „Das ist unwichtig.“ „Nein, das sehe ich anders.“ Sein Blick zeigte ihr, dass sie so nicht weiter kommen würde. „Okay. Wie auch immer. Sagt du mir wenigstens deinen Namen?“ Er antwortete nicht und wandte seinen Blick zum Boden. Marika schloss die Augen und atmete schwer aus. „Chris“ „Wie?“, sie sah verwundert auf. „Mein Name. Ich heiße Chris.“ Sie lächelte erleichtert. „Marika. Freut mich echt dich kennen zu lernen, Chris.“ Sie hielt ihm die Hand hin. Statt die Geste anzunehmen, entfernte er sich noch weiter von ihr. Daraufhin zog sie ihre Hand schnell zurück. Sie wollte nicht, dass er geht. Ganz im Gegenteil. Sie wollte etwas über ihn erfahren, vor allem warum er immer in der Nähe war. Als sie gerade etwas sagen wollte, hörte sie Ginger rufen. „Marika? Wo bist du denn?“ Marika sah zu Chris, der ihr tief in die Augen sah. Dann drehte er sich und wollte gerade wieder verschwinden. „Können wir uns mal treffen?“ Er blieb abermals stehen. „Ich würde mich gern mal mit dir unterhalten. In Ruhe.“ Chris drehte sich weder, noch antwortete er auf die eben gestellte Frage. „Vielleicht Morgen?“ Ohne ein weiteres Wort verschwand er. „Marika! Da bist du ja! Wo warst du denn die ganze Zeit. Wir suchen dich schon seit einer viertel Stunde.“ „Sorry. Ich brauchte mal Luft.“ „Egal. Los komm, du musst dir das da drin echt mal ansehen. Die machen nur Scheiß!“ Lachend zog sie Marika hinter sich her. Diese wand sich dabei noch einmal zurück. Aber er war wirklich verschwunden. Nachdem die junge Frau nun ihrer Freundin gratuliert hatte, verfolgte sie in Gedanken das vor ihr ablaufende Programm. Sie hatte einfach keine Lust mehr auf die ganze Sache. Ginger hingegen amüsierte sich anscheinend prächtig. Während auch sie sich das Programm ansah, unterhielt sie sich die gesamte Zeit mit Kai. Einerseits freute sie sich für Ginger, andererseits wollte sie jetzt mit ihr sprechen. Ihr von Chris erzählen. Dann würde sie ihr vielleicht mehr glauben. An den Tisch gelehnt überlegte sie, was sie nun tun sollte als Lucas sich zu ihr gesellte. „Alles klar?“, wollte er wissen. Sie lächelte in sich hinein. „Entschuldige wegen vorhin.“ „Ach, du hast doch recht.“ „Und wenn schon. Ich hab überreagiert. Das hätte nicht sein müssen.“ „Egal. Vergiss es. Freunde?“ „Klar.“ „Und. Wie findest du die Party?“ Sie pustete die Luft aus ihrem Mund und schüttelte dabei den Kopf. Lucas musste lachen. „Kannst du mich nach hause fahren? Ich hab heute irgendwie keine Lust mehr.“ Er nickte. „Kein Problem. Ich sag nur Ginger noch Bescheid Du kannst ja schon mal rausgehen.“ „Okay.“ Sie verabschiede sich noch vom Geburtstagskind, was ihr Gehen natürlich nicht verstand aber akzeptierte, und begab sich dann zu Lucas Auto. Als sie dort angekommen war, bemerkte sie jemanden. Chris stand dort an die Mauer gelehnt, den Blick wieder zum Boden gerichtet. Bevor Marika irgendetwas sagen konnte, ergriff er das Wort. „Morgen Abend am Bahnhof.“ Sie stutzte. „Gegen neun werde ich dort sein, wenn du dann immer noch etwas wissen willst.“ Nachdem er diesen Satz beendet hatte, kehrte er Mari wieder den Rücken zu und wurde nach einigen Metern von der Dunkelheit verschluckt. In der Zeit erreichte auch Lucas das Auto. Als er seine Freundin dort so perplex ins dunkel starren sah, wurde ihm langsam mulmig zu mute. Was war nur mit ihr los? „Können wir dann?“, fragte er nach. Marika, die ihn anscheinend vorher nicht mitbekommen hatte, nickte sofort. Zu hause angekommen, verabschiedete sie sich von Lucas, der nun wieder zur Party fuhr um seine Schwester aufzugabeln. Als Marika diese Nacht in ihrem Bett lag, konnte sie nur noch an eins denken – Das Treffen mit Chris. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)