Ichiro-Chans Märchensammlung von Kalahari (Märchen a'la Bleach/One Piece/Reborn!) ================================================================================ Yoruichi und die 11 Zwerge -------------------------- So, ich hab es endlich geschafft dieses Oneshort zu vervollständigen, dass hat 1 Jahr, 2 Monate und 5 Tage gedauert... furchbar, ich muss mir echt mal öfter selbst in den Arsch treten, damit ich voran komme nun wünsche ich euch viel spaß mit dieser, doch recht langen, geschichte... HUMOR wird hier großgeschrieben, auch wenn die Liebe nicht wegfällt es gibt zwischenzeitlich eine Szene die ich eigentlich schon rausnehmen und als Specail packen wollte... ich hab an der beliebtheit dieser Stelle gezweifelt, doch meine liebe hat mir zuversichtig versichert, dass das so geht.. --- Yoruichi und die 11 Zwerge Es war einmal vor langer Zeit, in einem fernen Land, eine Königin. Eines Tages saß sie am Fenster und nähte, draußen schneite es und als sie ihren Blick zum Himmel wand um das bunte Treiben der Flocken zu bestaunen, stach sie sich in den Finger und 3 rote Blutstropfen fielen auf den strahlend weißen Schnee, der auf der Fensterbank lag. Als sie so gedankenverloren auf die Flecken sah, keimte ein Wunsch in ihr auf: „Ich wünsche mir ein Kind, so dunkel wie Ebenholz, so rot wie Blut und so rein wie Schnee.“ So sprach sie und schon einige Zeit darauf gebar sie ein Mädchen mit ebenholzdunkler Haut, mit blutroten Lippen und einer reinen Seele. So rein, wie frisch gefallender Schnee. Die stolze Königin taufte sie Yoruichi, doch schon bald darauf verstarb sie an einer schweren Krankheit und ließ ihre junge Tochter und ihren trauernden Mann zurück. Yoruichi wuchs, trotz dem schweren Verlust ihrer geliebten Mutter, fröhlich und behütet auf. Sie war ein barmherziger und gutmütiger Mensch, die von ihrem Vater sehr geliebt wurde. Doch der König, in tiefer Trauer versunken, heiratete bald darauf erneut. Die neue Königin war eine Schönheit, doch sie war auch so eitel und stolz, dass sie keine vergleichbare Schönheit neben sich duldete. Sie war eine Hexe und niemand hätte sagen können, ob sie es nur der tiefen Trauer, die den König für den Schwindel blind gemachte, zu verdanken hatte, dass sie nun die Position der Königin einnahm oder ob es der Erfolg ihrer dunklen Kräfte war. Die Königin besaß einen runden Spiegel, kunstvoll verziert mit einen breitem goldenen Rahmen. Am unteren Rahmen befanden sich zwei goldene Hände, so schien es zu mindestens. Dieser Spiegel war ebenso wenig gewöhnlich wie sie, es war ein Zauberspiegel. Ein Zauberspiegel, der sprechen konnte, denn einst hatte die Königin einen lästigen Diener dort hinein gezaubert. Und natürlich hatte der Spiegel eine besondere Bedeutung für die Hexe. Immer, wenn sie sich in ihrer einmaligen Schönheit bestätig sehen wollte fragte sie ihren Zauberspiegel: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Und er antwortete ihr steht’s, nachdem er einen Keks oder eine andere Süßigkeit erhalten hatte: „Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land.“ Doch es trug sich zu, dass Yoruichi im Laufe ihrer Jugend immer schöner und schöner wurde. Und an diesem schicksalhaften Abend beginnt unsere Geschichte: Wie jeden Abend so fragte die Königin ihren Spiegel: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Und wie jeden Abend verlangte er zunächst: „Ich sage nichts, bevor ich nicht meinen Keks bekomme!“ Wie jeden Abend, holte die Königin seufzend die Keksdose und reichte ihrem Spiegel einen Keks, der ihn, so wie jeden Abend, sofort gierig verschlang. Dann verkündete er fröhlich kauend: „Hmm.. Pfrau Königin, Ihr pfeid die Pffönste hier, ham... aberf Schnefitpfen ist tausendmal.. Schöner alfs ihr.. hm..“ „Wie bitte?“, fassungslos starrte sie ihn an. „Japf...“, er rülpste genüsslich. „Wie kannst du nur so etwas behaupten?!“, brauste sie auf. „Aber es stimmt doch“, verteidigte er sich. Schweigen. „So, und nun will ich noch einen Keks, als Entschädigung, dass ich mich noch übertoben habe lassen müssen!“ „Garnichts kriegst du mehr... Verstanden?“ Der Spiegel schwieg nur beleidigt, doch Königin schenkte ihrem Spiegel keinerlei Aufmerksamkeit, stattdessen begann sie energisch durch den Raum zu schreiten. „Wenn, dann brauchen ja wohl Wir eine Entschädigung“, murmelte sie aufgebracht, als sie schließlich einen Entschluss fasste. Sie ließ die 4 berühmtesten Jäger des Landes rufen. Die Gruppe der vier Jäger bestand aus 3 kräftigen und jagdfreudigen Männern, begleitete von einem kleinen fröhlichen Mädchen, die in schlechten Zeiten immer wieder für gute Laune sorgte. Ihr Anführer war der stärkste von ihnen und unter dem Namen Zaraki Kenpachi bekannt. Diese Jäger rief die Königin nun herbei und sprach: „Bringt mir das Kind fort in den Wald, denn ich will es nicht mehr vor meinen Augen sehen. Tötet es und bringt mir ihre Lunge und ihre Leber als Beweis, dass sie nicht mehr unter den Lebenden weilt.“ „Mhm, mal sehen“, verkündete Kenpachi bedacht, er war nicht sehr helle und litt unter Orientierungslosigkeit, so verließ er sich lieber auf seine kleine Begleiterin, die davon mehr verstand, diese fragte auch gleich: „Und was erhalten wir als Belohnung?“ „Ihr werdet reichlich entlohnt, denn ich werde euch mit Gold überhäufen lassen, wenn ihr den Auftrag ausfüllt.“ So ein verlockendes Angebot schlugen die vier Jäger selbstverständlich nicht ab, und so machten sie sich auf in den Wald selbstverständlich begleitete von Yoruichi. Ihre Tierfreundlichkeit hatten sie sich zu nutzen gemacht um sie mit sich zu locken. Doch tief im Wald eröffneten sie ihr dann die Wahrheit über ihr Vorhaben, da begann Yoruichi zu beten und zu betteln, man möge sie doch verschonen „Ich werde auch tief in den dunkeln Wald laufen und niemals wieder kommen!“ Aber die Jäger, hartgesonnen durch ihr Leben, ließen sich davon nicht beeindrucken. So erhob gerade einer der Jäger, der Kahlköpfige, seine Hand um das unschuldige Schneewittchen niederzustrecken, als die mitleidig gewordene Yachiru meinte: „Ach, Ken-chan~, lass sie doch am Leben. Siehst du nicht, welch Unrecht wir ihr tun würden, würden wir den Forderungen der Königin folge leisten? Die arme Prinzessin hat doch gar nichts getan, es wäre ein Frevel sie dennoch zu töten!“ „Halte ein Ikkaku“, befahl the big boss. Er legte die Stirn in Falten, wohl wissend, dass diese Mimik sehr intelligent rüber kam, und verkündete schließlich. „Ja, es wäre wahrlich ein Frevel, doch so etwas können wir nicht auf uns laden. Wir verschonen dich, Kind, und nun lauf.“ Freudig fiel Yachiru ihrem großen Freund um den Hals, während Yoruichi dankend noch tiefer in den Wald aufbrach. „Und was bringen wir jetzt der alten Hexe dort oben im Schloss?? Wenn es keinen Lohn gibt, dann hol ich das Mädel wieder zurück und beende es.“, verkündete Ikkaku. Kenpachi sah seine kleine Freundin aufmerksam an, die nachdenklich ihren Kopf schräg gelegt hatte. Ungeduldig drehte sich Ikkaku währenddessen um seine eigene Achse und entdeckte dabei seinen besten Freund, der verträumt in einen See schaute. „Du könntest auch mal was dazu sagen“, tönte der Kahlköpfige. „Häh, was?“, schreckte der andere hoch. „Was machst du eigentlich die ganze Zeit da?“ Yumichika sah ihn an und verkündete mit einem selbstüberzeugten Blick: „Ich betrachte mein makelloses Abbild, was denn sonst?“ Genervt verdrehte Ikkaku die Augen, doch Yumichika redete ungerührt weiter: „Mich irritiert die Geschmacklosigkeit der werten Frau Königin.“ „Häh?“ „Na, hast du gesehen, wie sie aus sieht? Also ich würde sie ja nicht als »Schönheit« bezeichnen. Zudem kann ich nicht verstehen, wie sie jemanden wie dieses kleine bedauernswerte Kind töten lassen will. Gut, wenn sie so jemanden wie mich, der von Schönheit gesegnet wurde, töten lassen würde, wäre das ja zu verstehen, aber doch nicht dieses geschmacklos gekleidete Prinzeschen!“ „Sag mal, existieren für dich auch noch andere Dinge, in deinem Oberstübchen, als dein beknacktes Aussehen??“ „Also, Ikkaku! Dein Tonfall lässt mal wieder sehr zu wünschen übrig, wenn du so oft solch »hässliche« Wörter benutzt, dann wirst du niemals etwas von »wahrer« Schönheit verstehen.“ Ikkaku regte sich ungeregelt auf, doch just in dem Moment fiel Yachiru etwas ein: „Wir können doch einfach die Leber und die Lunge eines anderen Wesens nehmen.“ „Meine Rede, was macht ihr nur immer so ein Theater von so einer Lappalie, fangt einfach ein Reh und deren Lunge und Leber bringen wird dann dieser »blinden« Königin“, fügte Yumichika augenblicklich hinzu. „Sicher, sag mal das glaubst du doch selber nicht, du hattest doch die ganze Zeit keine Ahnung, worum es überhaupt ging“, ärgerte sich Ikkaku. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen, auch wenn sich zwei gewisse Personen weiterhin stritten. Wie gesagt, so getan. Sie erbeuteten rasch ein Reh und dessen Lunge und Leber überreichten sie dann der bösen Königin. Diese befahl ihrem Koch beides in Salz zu kochen und ließ sich das Gericht dann genüsslich schmecken, im Irrglauben, es wären Lunge und Leber von Yoruichi. Doch diese irrte wie ein armes, verlassendes Kind im dunklen Wald umher und hoffte einen baldigen Ausweg zu finden, begann es doch so langsam zu Dämmern. ‡♥‡♥‡ Es war alles so fremd. Ängstlich irrte Schneewittchen durch den Wald, als es unvermutet im Gebüsch neben ihr raschelte, erschreckte sie sich so, dass sie von Panik erfüllt das Weite suchte. Sie rannt und rannte, durch Dornen und Bäche, vorbei an alten Bäumen und wilden Tieren, bis sie sich hoffnungslos verirrt hatte. Hierzu muss man sagen, dass ihre Angst völlig unbegründet war, denn keines der wilden Tiere trug die Absicht in seinen Herzen ihr ein Leide anzutun, waren sie doch alle von der reinen Seele dieses Menschenwesens fasziniert. Doch das konnte Yoruichi natürlich nicht ahnen, und so kam es, dass sie gegen Abend tief im Wald auf eine Lichtung traf. Auf der Lichtung endete ein breiter Bach in einem großen Teich. Die späte Abendsonne malte rote und orangene Muster in das tiefblau funkelnde Wasser. Direkt neben dem plätschernden Flusslauf stand ein kleines Häuschen. Vorsichtig, aber von Neugierde ergriffen trat die junge Frau näher. „Hm, was für ein seltsames Häuschen, so klein. Wer wohl darin wohnt?“ Sie warf einen Blick durch eines der Fenster „Also auf jeden Fall kein normaler Mensch, dafür ist es viel zu klein. Scheint auch keiner zu Hause zu sein.“ Es wurde langsam immer kälter und Yoruichi begann zu frösteln, kurz entschlossen ging sie zur Tür und betrat das kleine Häuschen. „Es ist zwar klein, aber besser als dort draußen die Nacht zu verbringen.“ Zu ihrer Erleichterung war die Decke so hoch, dass sie gerade so darin stehen konnte und sich nicht bücken musste. Aufmerksam sah sie sich um. Zu ihrer Linken befand sich ein großer Ofen, dessen Hitze das ganze Häuschen wohlig warm hielt. Daneben befanden sich Schränke und Regale, doch Yoruichi beachtete diese kaum. Sie hockte sich vor den Ofen und seufzte zufrieden, als die Wärme langsam ihre kalten Kochen aufwärmte. Erneut ließ sie ihren Block durch das riesige Zimmer streifen, erst jetzt bemerkte sie den Tisch, der sich in der Mitte befand. Neugierig trat sie drum herum. 11 Stühle standen da, auf dessen Sitzfläche je eine Zahl geschrieben stand. Das seltsame war, dass es zwar nur 11 Stühle waren, es dafür aber auch die Zahlen 12 und 13 gab, während die Nummern 2 und 11 fehlten. Zu jedem Stuhl war auch ein kleiner Teller gefüllt mit Gemüse und Fleisch, sowie Besteck und ein Becherchen vorhanden. Beim Anblick dieser bescheidenen Köstlichkeiten machte sich Yoruichis Magen bemerkbar, kein Wunder, denn zuletzt hatte sie in den Morgenstunden etwas zu sich genommen. „Hm, es riecht wirklich herrlich! Ob ich mir wohl etwas nehmen kann?“, doch ihr Hunger war größer als ihr Gewisschen und so bediente sie sich ohne groß zu zaudern. Allerdings achtete sie sorgsam darauf, von keinem Platz zu viel zu nehmen: Sie nahm eine Gabel und stach damit etwas Gemüse von einem anderen Teller auf. Als nächstes schnitt sie mit einem Messer von dem Fleisch eines anderen Tellers ein Stück ab, welches sie sich dann genüsslich im Mund zergehen ließ. Zum Schluss trank sie noch einen Schluck aus einen der Becher, das Getränk schmeckte unbekannt süßlich, doch es wärmte sie von innen. Glücklich und satt ließ sie sich auf den nächstbesten Hocker fallen. Knack! Bumm! Yoruichi war einfach zu schwer für den kleinen Hocker gewesen und so war dieser einfach zerbrochen. Eines der Beine kullerte noch ein Stückchen über den Boden, bevor wieder Ruhe einkehrte. Ächzend rappelte sich Yoruichi auf und rieb sich den Hintern. Zurück blieb ein Hocker, dessen Sitzfläche nun in der Mitte geteilt war, auf der einen Hälfte war eine 1 und auf der anderen eine 0 zu erkennen. Doch müde, wie sie nach dem langen Marsch war, schenkte die Dunkelhäutige dem bedauernswerten Schicksal des Stuhles keine Anteilnahme, stattdessen stieg sie eine kleine Leiter, die erstaunlicher Weise hielt, hinauf, in eine Art 2.Stock. Dort standen 11 Betten. Links und rechts von ihr zogen sich zwei Bettenreihen entlang, an jedem Fußende befand sich wieder eine Zahl und erneut fehlten die 2 und die 11. Die Länge der Betten war immer unterschiedlich, aber meist fiel dies nicht weiter auf, das es sich um geringe Unterschiede handelte, bis auf eine Ausnahme. Am Ende dieses Ganges stand ein einziges Bett, es trug die Nummer 1 und schien Yoruichi das größte von allen. „Es wird halten, wenn ich mich hineinlege“, sprach sie zu sich selbst und sie behielt recht, auch wenn es für ihre Verhältnisse noch immer recht klein war. Kaum hatte sie sich in den weichen Kissen zur Ruhe gebettet fielen ihr auch schon die Augen zu und ein tiefer, erholsamer Schlaf überfiele sie. ‡♥‡♥‡ Bald darauf aber, trafen die wahren Bewohner des kleinen Häuschens ein. Die 11 Zwerge waren schon von weitem zu hören, denn sie sangen stehst ein kleines Liedchen, auch wenn der Text nicht sonderlich viel Sinn ergab, einmal abgesehen davon, dass die Beteiligung am Mitsingen sehr gering war. „Hey~, wir sind die 11 Zwerge~, hinter den 11 Bergen~, munter und froh~ ziehen wir nach Haus’~. Nach der harten Arbeit im Berge ruhen wir uns dort aus~.“ So, oder zu mindestens so ähnlich lautete der Text, er war schwer zu verstehen, da, wie gesagt, es nur wenige Zwerge für nötig hielten mitzusingen. Einige liefen schweigsam und vor sich hin starrend vorwärts. Jeder von ihnen hatte eine Zahl deutlich auf seiner Zwergenmütze stehen zudem liefen sie alle im Gänsemarsch hintereinander. Den Anfang bildete der Zwerg mit der Nummer 1, der zwar der Anführer war, aber dennoch nicht in den Gesang mit einstimme, und den Schluss der Zwerg mit der 13, welcher ununterbrochen vor sich hin hustete, was allerdings keinen seinen Gefährten zu stören schien. Außerdem trug noch jeder Zwerg einen Hammer, einen Eimer voll Kohle und eine Laterne mit sich, allerdings wirkte manch ein Zwerg nicht glücklich über die Last des Eimers. Die 11 Zwerge betraten wie gewöhnlich ihr Häuschen, stellten Hammer, Eimer und Lampe bei Seite, heizten den Ofen erneut mit Kohle auf und wuschen sich ihre kleinen dreckigen Hände, sowie ihre verschmutzten Gesichter in Wasserschüsseln. Nun wollten sie sich, wie gewöhnlich zu Tisch begeben, als das Theater begann. „AHH! Mein Hocker!! Wer hat es gewagt ihn zu zerbrechen?!!“, begann der Kleinste von ihnen zu schimpfen. „Ei, ei, ei, Shiro-chan, wie konnte den das passieren?“, fragte der Zwerg mit der Nummer 5 wobei seine Mimik weiterhin kühl blieb, doch das brachte den Kleinen nur noch mehr in Fahrt: „Oh, ihr miesen schleimigen Schnecken!! Gib’s zu Gin, das warst doch mal wieder du!“ Doch der 3. Zwerg grinste nur frech fröhlich weiter. „Nun, ich entsinne mich Gin, dass du heute als letzter das Haus verlassen hast“, bemerkte die Nummer 5 nun. „Aber Aizen-sama, so etwas würde ich doch niemals unserem kleinen Shiro-chan antun, das wäre doch böse!“, kam prompt die Antwort, aber die Tatsache, dass Gin noch immer wie ein Honigkuchenpferd grinste, brachte den Weißhaarigen zu Weißglut, weshalb bereits zu befürchten war, dass das bemitleidenswerte Opfer seine Aggressionen an weiterem Mobiliar aus lassen wollen würde. Doch zum Bedauern gewisser Zwerge kam es nicht so weit, da die Stimme des 1. Zwerges ihre volle Aufmerksamkeit forderte: „Hmm!“ Die anderen Zwerge folgten neugierig seinem Beispiel und ließen ihren Blick ebenfalls über den Tisch gleiten. „Da hat jemand von meinem Gemüse gegessen!“, stellte der 4. Zwerg fest. „Und das mit meiner Gabel“, fügte der 8. Zwerg hinzu. „Jemand hat gewagt von meinem Fleisch zu kosten!“, brauste der 7. Zwerg auf, dessen Körper große Ähnlichkeit mit einem Fuchs hatte. „Und das mit meinem Messer, hehe!“, grinste Gin spitzbübisch, wobei deutlich zu erkennen war, dass er die Situation mehr lustig als ärgerlich fand. Streng warf der 4. Zwerg, wobei es sich hier um ein selten zu sehendes weibliches Wesen dieser seltenen Spezies handelte, dem 12. Zwerg einen bedeutsamen Blick zu: „Könnte er sich so verhalten haben, dass du eines deiner neusten Experimente an unserer Nahrung ausprobiert hast, Mayuri-san?“ „Ich?...“ „Bestimmt hat er eine besondere Art Gemüse entwickelt, das sich gegenseitig auffrisst“, fiel Gin Mayuri ins Wort, bevor dieser überhaupt etwas zu seiner Verteidigung vorbringen konnte. Die umher stehenden konnten sich ein Lachen kaum verkneifen. „Und Fleisch, was anfängt sich aufzulösen, wenn man es zu lange liegen lässt, oder was?“, lachte der 7. Zwerg. „Tzzz. DAS wäre wahrlich eine brillante Erfindung, doch bisher ist mir so etwas bedauerlicher Weise noch nicht gelungen. Zudem ziehe ich es vor, nicht den geballten Zorn unserer werten Köchin auf mich zu laden“, erläuterte nun Mayuri und das schien auch allen einzuleuchten. „Wer war es denn dann? Immerhin müssen wir Gerechtigkeit walten lassen und ohne Täter geht das nicht“, ermahnte der 9. Zwerg seine Genossen. Wahrlich, wahrlich, da stimmt ich dir zu, Kaname, das Problem sollten wir schnellst möglichst lösen“, erhob Aizen seine Stimme. „Wo es Opfer gibt, da gibt es auch Täter“, unterstütze ich Gin „Wir können ja losen, wenn sich keiner freiwillig meldet.“ „Aber, aber, Gin, nicht so voreilig, wir müssen Gerechtigkeit walten lassen!“, ermahnte ihn Aizen freundlich. „Ein »hoch«, auf die Gerechtigkeit!“, verkündete Kaname freudig, während Gin nur weiter grinste. „Kommt ihr jetzt mal gefälligst wieder zum Thema zurück!!“, schimpfte Toushiro ärgerlich. „Also diese Konversationen sind mir zu mir unter meinem Niveau, ich gehe lieber zu meinen Kirschbäumen, die besitzen wenigstens eine höhere Intelligenz, als mache andere Wesen!“, meldete sich nun auch der 6. Zwerg zu Wort. „Halt, du gehst nirgendwo hin, Byakuya!“, unterband der 1. Zwerg die Aktion, worauf der Angesprochene sich widerwillig geschlagen gab. „Vielleicht war es ja ein wildes Tier, was sich hier herein verirrt hat“, stellte Unohana eine Vermutung an. „Ein wildes Tier? Oh, mein Gott! Glaubst du es ist immer noch hier... hatschi!..?“, erkundigte sich der 13. Zwerg besorgt. „Wohl eher nicht. Es ist sicherlich eine Überlegung wert, aber wenn es wirklich ein wildes Tier gewesen wäre, dann hätte es das ganze Fleisch gefressen und das Gemüse gar nicht angerührt“, stellte Komamura fest. „Wohl wahr!“, gähnte der 8. Zwerg. Seufzend griff Aizen nach seinem Becher, um sich von dem Schock zu erholen. Er hatte ihn schon fast an seinen Lippen, als er aufschrie, der Becher zu Boden fiel und der Inhalt sich dort rasch ausbreitete. Erschrocken sahen ihn alle an. Ungläubig auf den Boden starrend flüsterte er fassungslos: „Jemand hat aus meinem Becher getrunken.“ Schweigen. „Kaname! Finde ihn und bring mir seinen Kopf! Wie kann es nur jemand wagen von MEINEM TEE zu trinken?!!“ „Jawohl, Aizen-sama“, salutierte Kaname. Mit einem tiefen und genervten Seufzen meldete sich wieder Byakuya zu Wort: „Wie kann man sich nur sooo aufregen? Mir tut zwar dieses Wesen leid, welches dieses erbärmliche Getränk zu sich genommen hat, aber du solltest trotzdem froh sein, Aizen, dass du diese geschmacklose Kombination von Blättern und Wasser los bist. Wenn es mein wertvoller Senbonzakura-Tee gewesen wäre, dann hätte ich deine Entrüstung verstehen können, doch deine Kombination ist und war nicht gesund. Du solltest froh sein, dass man dich davon befreit hat und dem, wer auch immer dafür verantwortlich ist, dafür dankbar sein.“ Mit einer Mimik, unter der jeder noch so großer Berg augenblicklich zersprungen wäre – einem kalten, herablassenden Blick und einer grauenhaft eisigen bzw. aizigen Stimme – verkündete Aizen vernichtend: „Kaname, er macht meine einzigartigen und unglaublich brillanten Tee schlecht! Du wirst ihn sofort töten!“ Kaname nickte zustimmend, während Aizen weiterhin kühl lächelte „Und seinen Kopf werde ich mir über mein Bett hängen, als Erinnerung an diese armselige Kakerlake, die zwischen meinen Füßen umhergelaufen ist, im Glauben MICH übertreffen zu können.“ Die Ruhe und Gelassenheit mit denen er sprach ließen ihn noch furchteinlösender wirken, als wenn er vor nichts und niemanden Angst haben müsste. Das ganz hätte bestimmt ein tragisches Ende gefunden, wenn die Streitenden nicht erneut abgelenkt worden wären. „Seht euch DAS mal an!“, tönte die Stimme des 8. Zwerges über ihnen, er war unbemerkt die Leiter hoch gestiegen, weil er sich hatte schlafen legen wollen, als er eine unglaubliche Entdeckung gemacht hatte. Hastig stürzten alle die Leiter hoch, von Neugierde ergriffen: Im Bett des 1. Zwerges lag eine junge Frau von beeindruckender Schönheit. Alle versammelten sich um das Bett. „Oh, da ist ja unser Täter. Hm, eine äußerst interessante Spezies. Ein Mensch, hier, hinter den 11 Bergen – wirklich äußerst selten. Jaja – das Schicksal meint es gut. Nun habe ich endlich die einmalige Chance mehr über diese Wesen herauszufinden. Immerhin werfen Menschen noch immer ungelöste Fragen, bezüglich ihres Verhaltens, auf. Sie ist das perfekte Testobjekt!“, verkündete Mayuri und wollte sich gerade über Schneewittchen beugen, als ihn Toushiro schon zu beschimpfen begann: „Du hast ja wohl nicht mehr alle Schrauben beisammen!! Du kannst doch nicht einfach einen wildfremden Menschen als dein persönliches Testobjekt missbrauchen!“ „Ach ja! Jetzt, wo du’s sagt, Toushiro-kun, ich hätte fast vergessen mein Handgelenk wieder fest zuschrauben, gestern ist mir doch wahrhaftig eine Schraube raus gefallen, aber sie war ja auch schon sehr alt“, grinste der Wissenschaftler, während er eine Schraube aus seinem Gewand holte und begann sein Handgelenk wieder zu befestigen. Der rot angelaufene Toushiro rang mit seiner Selbstbeherrschung. Im ersten Moment wollte er auf den andern losgehen, doch er konnte sich gerade so zurückhalten und fragte sich stattdessen im Stillen, womit er diese Dummheiten verdient hatte, die gewisse Zwerge stetig von sich gaben. Währenddessen wünschte sich ein gewisser anderer Anwesender mal wieder zu seinen Kirschbäumen. Dies schien Gin ein geeigneter Augenblick um ein paar Bemerkungen von sich zu geben: „Ein wirklich hübsches Mädchen, eine wahre~ Schönheit. Aizen-sama, ihr wollt SIE doch nicht wirklich töten lassen, oder?“ „Äh, nein Gin, natürlich nicht. Angesichts der Umstände, werde ich von solch einer harten Strafe absehen.“ „Wie überaus großzügig“, lächelte Gin. Der 1. Zwerg klopfte gebieterisch mit seinem Gehstock, denn er war schon sehr als, auf den Boden. Augenblicklich schwiegen alle. Er erhob nur erneut seinen Stock, räusperte sich vernehmlich und schlug mit dem Stock so kräftig auf den Boden, dass die Holzbretter unter ihnen laut knarrten, als beschwerten sie sich über ihre gestörte Ruhe. Doch seine Hoffnung die junge Frau damit aufzuwecken verwehrte sich. „Oh, Yama-ji mag es überhaupt nicht, wenn man sich ihm widersetzt“, bemerkte der 8. Zwerg leise zu seinem besten Freund. „Ja, hatschi.. da sprichst du en ein wahres.... hatschi.. Wort, Shunsui“, stimmte ihm der Zwerg mit der Nummer 13 zu. Und wahrhaftig starrte Yama-ji fassungslos auf die Schlafende, die sich immer noch nicht rührte. Zunächst unbemerkt von den anderen hatte Komamura mit einen äußerst widerspenstigen Floh zu kämpfen. Er kratzte sich wie ein Hund und es gelang ihm wirklich den Quälgeist los zu werden. „Na, brauchst du ne Flohkur?“, erkundigte sich Gin sofort schelmisch grinsend, der nun, wie alle andern auf Komamuras Flohproblem aufmerksam geworden war. Doch mit dem was dann geschah hatte wohl niemand gerechnet: Der Floh, gerade den gefährlichen Fängen des Fuchses entronnen, erkannte sofort seine Chance und sprang auf sein neues Opfer über: das schlafende Mädchen. Sofort tat er seine Arbeit und Yoruichi wachte auf. Als wenn sie etwas gestochen hätte schreckte sie hoch und dass war gar nicht so verkehrt, denn etwas hatte sie in den Arm gezwickt. Rasch zerquetschte sie den lästigen Floh uns sah sich noch verwirrt um: Sie erblickte die Zwerge, schloss die Augen wieder, zählte ruhig bis zehn „Ichi, ni, san.... kyu, ju.“ und öffnete die Augen wieder. Sie blinzelte „Ich halluziniere“, stellte sie fassungslos fest. „Oh no, my dear, this is no dream, this is the wonderful reality~”, säuselte Shunsui. “Psst! Jetzt sei doch mal still“, unterbrach ihn sein Freund Ukitake und zog ihn beiseite, währenden er ihm zu zischte: „Du hast doch bestimmt wieder was getrunken, du und dein Sake!“ Dann verfrachtete er den Angetrunkenen in sein Bett. „Nun, du träumst wirklich nicht“, klärte sie Yama-ji auf. „Wer aber seid ihr denn? Ihr seid doch so klein“, fragte Yoruichi nun neugierig. „Nun, wir sind die 11 Zwerge, die hier, hinter den 11 Bergen im Märchenwald wohnen und wer bist du?“, erläuterte Yama-ji nun weiter. Ich heiße Yoruichi und...“, begann sie nun und erzählte den Zwergen von ihrer bösen Stiefmutter, Soi Fon, die sie hatte töten lassen wollen, den Jägern, die ihr doch noch das Leben geschenkt hatten und wie sie dann den Weg zum Zwergenhäuschen gefunden hatte. „Hm, du hattest es wahrlich nicht leicht, aber wenn du möchtest kannst du hier bei uns bleiben, allerdings musst du dich nützlich machen. Da könntest das Essen für uns kochen und das Häuschen sauber halten. Bist du willig das Angebot anzunehmen?“, machte ihr Yama-ji einen Vorschlag. „Wenn ihr mir zeigt, was ich genau machen soll, dann will ich es gern für euch machen. Aber ihr solltest wissen, dass ich so etwas noch nie zuvor gemacht habe, immerhin hatten wird dafür Bedienstete, doch ich will mein Bestes geben“, verkündete Yoruichi glücklich. Und so sah das Leben gar nicht mehr so traurig aus. ‡♥‡♥‡ So vergingen die Tage und mithilfe von Unohana lernte Yoruichi das Kochen, Putzen und Nähen. Sie war eine fleißige Schülerin, froh über diese neue Chance und steht’s eifrig bei der Arbeit, sodass Unohana schon bald darauf wieder mit den anderen Zwergen in die Berge, um Erz und Kohle zu hacken, ziehen konnte. Zuvor mahnten die Zwerge sie aber noch, niemals an die Tür zu gehen, wenn sie alleine war, denn alle ahnten, dass die böse Stiefmutter irgendwann erfahren würde, dass Schneewittchen noch lebte. Derweil waren die Zwerge bei der Arbeit, die eigentlich nur daraus bestand, dass Aizen und Byakuya einen Tee zu sich nahmen, Ukitake vor sich hin hustete, während Shunsui gelassen nehmen ihm döste und Hitsugaya sich eine Weile laut fluchend mit einer Hacke herumquälte, bevor er diese in die Ecke beförderte und sich darüber beschwerte, dass er der einzige war, der daran gedachte zu arbeiten. Gin kam gerade zurück, zusammen mit einem kleinen Fuchs, der ein ebenso breites Grinsen auf seinem Gesicht trug, wie sein Heer. Komamura warf Gin einen misstrauischen Blick zu und streichelte den Fuchs sanft. Der Kleine freute sich sehr darüber, besonders begeistert war er, als der 7. Zwerg ihn hinter den Ohren kraulte. „Kümmerst du dich auch anständig um den Kleinen?“, wollte er gleich von Gin wissen, wartete aber noch nicht mal eine Antwort ab – auch wenn ihm Gin vermutlich darauf auch keine gegeben hätte – sondern redete gleich besorgt weiter: „Du armes kleines Füchslein!“ Doch Gin machte sich nichts draus, er nahm die Worte nicht sonderlich ernst und setzte sich stattdessen zu den anderen. Kaum, dass er wirklich saß, tapste der kleine Fuchs auch schon neugierig zu ihm rüber und rollte sich sofort auf seinem Schoß zusammen, die Ohren weiterhin aufmerksam aufgerichtet. Sanft kraulte Gin seinen kleinen Freund zwischen den Ohren. Alle anderen Anwesenden warfen sich verwunderte Blicke zu und Komamura murmelte: „Das gibt’s doch nicht“ Gin grinste ebenso seelenruhig wie der Fuchs. „Mensch Gin, wie hast du das denn geschafft?“, fragte der kleinste Zwerg neugierig. „Wieso?“, grinste Gin Toshirou dreist an. „Normaler Weise, würde jedes Tier vor dir die Flucht ergreifen, wenn es dich nur erspäht“, machte Komamura ihn auf den sonderlichen Umstand aufmerksam. Doch wieso der Fuchs so ein Vertrauen zu Gin gefasst hatte, sollte ein Geheimnis blieben, denn schon im nächsten Moment war von draußen lautes Geschrei zu vernehmen. Neugierig liefen alle zum Ursprung des Lärms, wo sich ihnen ein äußerst belustigender Anblick bot: Aizen stand auf einem Bein, das andere angehoben und stütze sich mit einer Hand auf Tousens Schulter ab. Tousen hielt ein inzwischen schmutziges Tuch in den Händen, während er in leicht gebückter Stellung mit übergeschmierten Händen nach Aizens Fuß tastet, um diesen sauber zu wischen, denn an dem schwarzen Stiefel klebte etwas braunes. Alle mussten ihr Lachen unterdrücken – das ganze sah einfach zu lustig aus – was ihnen auch mehr oder minder gelang, mit einer Ausnahme: Gin. Und als dieser dann auch noch in schallendes Gelächter ausbracht, konnten sich auch die anderen Zwerge kaum noch halten. Einige versuchten es mit der Hand vor dem Mund – wenig erfolgreich. Selbst Yama-jis Mundwinkel zuckten gefährlich, während Byakuya versucht das Ganze einfach zu ignorieren, was aber durch das Gelächter Gins schier unmöglich war, besonders, da nun auch Toshirou mit einfiel, ebenso wie Shunsui, Mayuri und sogar Ukitake, wobei letztere andauernd vom Husten unterbrochen wurde, was so ulkig klang, dass es die anderen sogar noch zum weiterlachen animierte. Aber was war überhaupt geschehen: Gin war mit seinem kleinen Fuchs spazieren gegangen und dabei hatte das niedliche Tier natürlich die Gelegenheit genutzt um sich zu erleichtern. Doch selbstverständlich besaß es nicht den Verstand um die Überreste zu verscharren und auch Gin hielt dieses nicht im geringsten für erforderlich. Aizen hatte sich kurz darauf entschlossen die frische Luft zu genießen und war ein Stückchen gegangen, als dann passierte, was passieren musste: ahnungslos war er in das Häufchen getreten! Aizen, so hochwürdig er eben war, hatte Tousen herbeigerufen, der gerade herbeikam. Tousen wollte seinem verehrten Vorbild gerade etwas zu essen bringen, dieser war darüber selbstverständlich sehr begeistert, vor allem, da ihm gerade dieser herrliche Duft von frisch gemachten Fuchs–Häufchen in die Nase stieg. Selbstverständlich hatte Aizen Tousen davon abgehalten ihm etwas zu essen zu reichen und ihn stattdessen auf das Problem hingewiesen, wobei er sich fragte, wie Kaname es überriechen konnte. Er hatte seinen treuen Freund und Untergebenen für blind, aber nie für geruchlos gehalten. Kaname war, trotz seiner Blindheit, Aizens Befehl seinen Schuh zu säubern selbstverständlich augenblicklich gefolgt und versuchte seitdem verzweifelt dem anderen zu helfen. Tousen startete einen neuen Versuch. Gin, welcher bis eben noch ausgelassen gelacht hatte, liefen nun die Tränen aus den Augenwinkeln, so ermunternd fand er die Szene, ungeachtet Tousens Leid: Der geriet nun gehörig ins Schwitzen wurde Aizen doch so langsam ungeduldig. „Wie geht es dir denn so, Kaname?“, fragte er in seinem steht’s freundlichen Ton, doch der Angesprochene verstand die versteckte Warnung sehr wohl. Tousen wischte sich angespannt übers schweißgebadete Gesicht, vergaß dabei allerdings, dass er, als er nach Aizens Stiefel getastet hatte, in die bräunliche Masse unter dessen Sohle gegriffen hatte und verteilte diese somit prompt auf seinem Gesicht. Es wäre vielleicht gar nicht so sehr aufgefallen, immerhin besaß Tousen eine recht dunkle Hautfarbe, doch der Geruch war eindeutig. Gin warf sich weg vor Lachen und war kurz davor sich über den Boden zu rollen. Schließlich gelang es Tousen doch Aizens Stiefel von Schmutz zu befreien – wie auch immer er das angestellt hatte. Immer noch etwas verwirrt und verunsichert fuchtelte Tousen mit seinen Händen durch die Luft, wobei das Tuch hin und her flog. Der noch nicht getrocknete Schmutz von Aizens Stiefel, welcher immer noch am Tuch heftete, löste sich durch die raschen Bewegungen Kanames und flog durch die Luft direkt auf Aizens Gesicht zu. Platsch! Besorgt und auch etwas entsetzt verklang das Lachen der anderen, nur Gin kicherte immer noch leise vor sich hin, er konnte sich einfach nicht beruhigen. Aizen blinzelte mit den Augen und saß Tousen wortlos an, dieser begriff, auch wenn er das Unglück nicht sehen konnte, rasch, was er angerichtet haben musste, zudem spürte er doch deutlich Aizens kalten Blick auf sich ruhen. Vor Schreck verschlug es ihm die Sprache und so schwieg er. Schließlich bemerkte Aizen: „Wie mir scheint, wolltest du dir die Wäsche für das Tuch sparen. Du hast es auch fast schon geschafft, der gröbste Dreck ist bereist abgeflogen.“ „Es tut mir schrecklich leid, Aizen-sama!“, fand Tousen seine Sprach wieder und verlieh seinem großen Bedauern Ausdruck. Er wollte bereits seine Hände wieder nach Aizen ausstrecken um den Schaden zu beheben doch dieser hielt ihn im letzten Moment noch zurück: „Ich denke, du solltest dich vielleicht zuerst mal waschen, bevor du irgendetwas, oder irgendwen damit anfasst.“ Mit diesen Worten torkelte Tousen betrübt, über so viele Fehler, zum Fluss und begann sich zu waschen. Aizen folgte ihm und reinigte sich selbst – reine Vorsichtsmaßnahme, man konnte immerhin nie wissen, was noch auf einen zukommen würde. Als die Beiden sich gesäubert hatten wand Aizen sich, dem immer noch vor sich hin kichernden, Gin zu. „Gin, Gin, schau dir an, was dein Fehlbetragen einmal wieder für Schwierigkeiten verursacht hat. Ich halte es für eine zunächst angemessene Entschädigung, wenn du uns Tee kochst.“ „Aber selbst verständlich, Aizen-sama! Ich bin untröstlich über dieses Unglück“, verkündete Gin, wobei er sich verbeugte, um zu verbergen, dass er noch immer lachen musste, dann machte er sich schnell auf den Weg, um Aizens gewünschten Tee zu besorgen. „Und nimm ihm jemand diesen Fuchs weg“, murmelte Aizen mühsam beherrscht. „Meine Rede!“, mischte sich nun auch Komamura ein, doch der 5. Zwerg nahm keinerlei Notiz davon und fügte nach einer kurzen Pause noch hinzu: „Ich hätte ihm niemals erlauben dürfen, das Tier zu behalten.“ Kopfschüttelnd folgte er dann Tousen ins Innere des Berges. ‡♥‡♥‡ Die Königin, nicht ahnend, dass ihr verhasstes Schneewittchen noch lebte, hielt sich für die Allerschönste weit und breit. So trat sie vor den Spiegel und sprach: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Und der Spiegel antwortete ihr: „Oh, Königin, wann lernt ihr es endlich, erst einen Keks. Nein, doch besser zwei.“ Seine ersten Worte hatten nur so vor Ironie gestrotzt. Genervt reichte Soi Fon ihm einen Keks und er verkündete: „Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier, aber Schneewittchen, über den elf Bergen, bei den elf Zwergen, ist noch tausendmal schöner als Ihr.“ Völlig schockiert sah die Königin ihren Spiegel an. „Das kann doch nicht wahr sein, die Jäger haben doch... ich habe...“ Doch sie wusste, dass der Spiegel die Wahrheit sagte, selbst wenn er verfressen war, so besaß er doch die durch den Zauber ein großes Wissen, was einen Fehlspruch unmöglich machte. Ihr war nun klar, dass die Jäger sie betrogen hatten, dass ärgerte sie sehr, besonders, da die vier ihren versprochenen Lohn sofort ausgezahlt bekommen hatten, mit dem sie jetzt bestimmt schon über alle Berge waren. Dennoch gab die Hexe sich nicht so einfach geschlagen und schmiedete einen Plan: Sie verkleidete sich wie eine Krämerin und machte sich auf den langen Weg zu den Zwergen. ‡♥‡♥‡ Wie jeden Tag, so war auch heute Yoruichi allein im Zwergenhaus, als Soi Fon, als Krämerin verkleidete eintraf. Die klopfte an die Tür und rief: „Kaufen sie gute Ware, kaufen sie schöne Ware!“ „Oh wie schön, der gefällt mir!“, rief Yoruichi begeistert aus, als die Frau ihr zum Beweis einen seidenen Schnürriemen zeigte. „Eine gute Wahl“, nickte die Krämerin „komm ich schnüre ihn dir, damit du sehen kannst ob er passt.“ Zuerst zögerte Yoruichi, hatten die Zwerge sie doch gewarnt niemanden die Tür zu öffnen, doch die Krämerin schien eine ehrliche Frau zu sein und so öffnete sie die Tür und ließ die alte Frau eintreten. Yoruichi stellte sich vor einen alten Spiegel, der bis vor kurzem noch in einer dunklen Ecke gestanden hatte und die Krämerin begann zu schnüren, doch sie schnürte geschwind und schnürte so fest, dass Yoruichi der Atem ausbliebt uns sie wie tot zu Boden fiel. „Hah, nun bist du die Schönste gewesen!“, lachte die Königin und machte sich siegessicher auf den Heimweg. ‡♥‡♥‡ Wie es Abend wurde kamen die Zwerge heim, doch wie erschraken sie, als sie Schneewittchen auf den Boden liegen sahen, als wäre sie tot. „O-ho, was ist denn hier wohl geschehen?“, Gins Stimme klang wieder einmal der Situation wenig angemessen. Unohana beugte sich besorgt über Yoruichi und versuchte zu begreifen, was geschehen war. „Es musste ja so kommen, das war doch von Anfang an zu erwarten. Es ist die Strafe dafür, wenn man sich mit der Königin anlegt. Ich gehe dann mal zu meinen Kirschbäumen“, verkündete Byakuya ohne auch nur eine Miene zu verziehen, er stand schon auf der Schwelle, als ihn das Geblubber des, mal wieder angetrunkenen, Shunsui doch noch einmal umblicke ließ. „Nein, wie ’äslich, schluck, dieser ko-ho-hoo-mische~ Schnürgürtel da, hicks! Mein armes, hicks, Yoruichilein, ich werde dich retten, schluck!“ Boing! „Oh man, das Gelaber ist ja nicht zu ertragen!“, Toushiro hatte den 8. Zwerg mit einem gezielten Schlag ins Reich der Träume befördert. Ukitake betrachtete seinen Freund mitleidig und bemerkte dann: „Aber er hat Recht. Dieser Gürtel passt nicht!“ „Fängst du jetzt auch noch an Müll zu labern!“, erboste sich Toushiro. „Es stimmt“, fiel nun auch Mayuri ein, doch bevor Toushiro endgültig durchdrehen konnte holte Unohana, die es ebenfalls begriffen hatte ein Messer und zerschnitt den Riemen. Augenblicklich fing das totgeglaubte Schneewittchen wieder an zu atmen und nach und nach nahm ihr Gesicht wieder eine lebendige Farbe an. Die Zwerge fragten sie natürlich aus, was denn geschehen wäre und Yoruichi erzählte es ihnen, da begriff sie wie dumm und leichtsinnig sie gewesen war und sie versprach so etwas nie wieder zu tun. Denn allen war klar, da die Krämerin in Wirklichkeit die böse Königin gewesen war. ‡♥‡♥‡ Selbstzufrieden trat Soi Fon, kaum wieder im Schloss, vor ihren Spiegel, reichte diesem gut gelaunt einen Keks, ohne, dass er Zeit hatte danach zu verlangen und fragte: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Da antwortete der Spiegel rücksichtslos mampfend: „Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier, aber Schneewittchen, über den elf Bergen, bei den elf Zwergen, ist noch tausendmal schöner als Ihr.“ Da wurde die Königin zornig und schimpfte: „Verfluchtes Teufelsblag, bist du deinem Schicksal schon wieder entronnen?! Doch noch einmal wird es dir nicht gelingen den Händen des Todes zu entkommen.“ Böse lachend schmiedete sei einen neuen Plan. Mithilfe ihrer dunkeln Hexkünste schuf sie einen giftigen Kamm. Erneut verkleidete sie sich und machte sich wieder auf den Weg über die 11 Berge zu dem Häuschen der 11 Zwerge. Wieder traf sie Schneewittchen allein an, denn die Zwerge waren wie jeden Tag im Bergwerk, doch diesmal hatte Yoruichi die Tür fest hinter sich verriegelt. Und als die verkleidete Soi Fon kam um ihre Ware fiel zu bieten, rief sie ihr zu: „Ich kann nichts kaufen, den ich darf niemanden hereinlassen.“ „Aber, aber, mein Kind. Erbarmt euch doch. Ich bin eine arme Frau, die stetig um ihr Überleben kämpfen muss, erbarmt euch doch!“, klagte die Frau verzweifelt. „Es tut mir leid, geht bitte weiter, denn ich kann euch nicht helfen. Geht weiter!“, bedauerte Yoruichi und schüttelte den Kopf. „Dann werft doch wenigstens einen Blick auf meine Ware. Ansehen werdet ihr sie euch doch können“, lockte die Frau. „Also gut, aber nur anschauen“, willigte Yoruichi ein und war auch ganz begeistert, als die böse Frau ihr den Kamm zeigte. Hingerissen und geblendet vom funkelnden Kamm ließ sie zu, dass die Alte begann ihre die violetten Haare zu kämmen. Das Gift entfaltete augenblicklich seine Wirkung und Yoruichi sackte besinnungslos zu Boden. „Nun ist es für ewig um dich geschehen, du Ausbund der Schönheit!“, lachte die Königin und hastete so schnell sie ihre Beine trugen heim, um dort ihren Erfolg auszukosten. ‡♥‡♥‡ Yoruichi spürte das Gift durch ihren Körper sickern, immer schneller breitete es sich aus. Verzweifelt rang sie nach Luft doch ihre Kehle schien wie zugeschnürt. Ein Röcheln entfloh ihrer Kehle, bevor sie ein letztes Mal blinzelte, verzweifelt darum bemüht ihr Bewusstsein nicht zu verlieren. Doch sie war machtlos, ihr Körper fühlte sich träge an – müde, so als ob sie eine lange Reise mit vielen Strapazen hinter sich hätte. Die Geräusche versanken in einem Meer aus Stille, als ihr Bewusstsein endgültig schwand. Als sie plötzlich eine Stimme vernahm – fern und undeutlich klang sich durch das Meer aus Watte, welches sie zu umgeben schien. Yoruichi versuchte erneut zu blinzeln und es gelang ihr noch einen kurzen Blick auf ein von blondem Haar umringtes fremdes Gesicht, welches sich über sie beugte, zu erhaschen, bevor ihre Lider das kurze Aufeinandertreffen ihrer beiden Paar Seelenspiegel unterbrachen. Graue Augen trafen für einen letzten, tragischen Moment auf gelbe, bevor sich endgültig die Schwärze um Schneewittchen legte. Nur ein Gedanke hallte noch für einen Moment in ihren müden Gedanken wieder: „Wer ist das?“ Dann war alles vorbei. ‡♥‡♥‡ In freudiger Erwartung war die böse Stiefmutter heim gehastet. Sie trat gleich vor den Spiegel und fragte: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Nachdem sie den Spiegel mit einem Keks überzeugte hatte ihr endlich zu antworten, sprach dieser: „Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land.“ Soi Fon war hoch erfreut, als sie die frohe Botschaft vernahm, endlich war ihr teuflisches Werk von Erfolg gekrönt. ‡♥‡♥‡ „Hallo?! Hallo?! Geht es Ihnen gut, Madam? Hallo?! So sagen Sie doch etwas, Madam!“, rief der blonde Mann, während er versuchte die wunderschöne Frau in seinen Armen wieder aus ihrer Ohnmacht zu holen. „So wird das doch nichts“, mischte sich ein kleines, ebenfalls blondes Mädchen mit Sommersprossen ein, sie wirkte leicht verärgert „seht Ihr denn nicht, dass sie euch nicht hören kann?“ Der Mann blickte hilfesuchend zu seiner jungen Begleiterin auf, die jedoch schwieg und ihre Arme vor der Brust verschränkte. „Wahrlich, sie kann mich nicht hören, aber was soll ich denn sonst tun, Hiyori-chan?“ Als Antwort erhielt er eine Kopfnuss bevor das kleine Mädchen, jetzt noch mehr verärgert, fragte: „Wer ist hier denn bittschön der Prinz?“ „Ich, na und? Ich verstehe Euch immer noch nicht.“ Bemüht ruhig zu bleiben wies half sie seinem Gedächtnis auf die Sprünge: „Ein Prinz sollte steht’s wissen, wie er sich zu verhalten hat ohne dabei seine Ehre und seine Würde zu gefährden, wie indem er seine Gehilfen um Unterstützung bittet!“ „Aber Hiyori-chan, wir sind hier doch nicht im Schloss, da braucht Ihr doch nicht so streng sein“, begann der junge Prinz gleich zu schmollen, wofür er sich allerdings wieder eine Kopfnuss einfing. Dennoch beugte sich nun auch seine Begleiterin zu der unbekannten Frau herunter und versuchte zu helfen, doch auch sie schien ratlos. Der Prinz war sehr besorgt und begann Hiyori mit Fragen zu löchern, in der Hoffnung auf eine Lösung, doch diese war schon bald wieder sehr verärgert und begann ihm die Aufgaben eines Mitgliedes der königlichen Familie vor zu tragen. In ihrer Auseinandersetzung vertief überhörten sie so zunächst das Trällern der immer näher kommenden Zwerge. „Hey~, wir sind die 11 Zwerge~, hinter den 11 Bergen~, trallallala...“, ertönte lauthals die Stimme eines steht’s grinsenden Zwerges. Während hinter ihm bereits der ein oder andere genervt die Augen verdrehte. Und hätte die 11 nicht eben in diesem Moment die fremden Menschen und das ohnmächtige Schneewittchen erblickt und währen nicht besorgt herbeigestürzt, so wäre das bereits kalte Lächeln Aizens wohl augenblicklich gefroren und er hätte Gin äußerst freundlich gebeten doch bitten den Mund zu halten. Klappernd fiel das Werkzeug zu Boden und die Zwerge scharrten sich um ihr geliebtes Schneewittchen. „Was ist geschehen?“ „Schneewittchen, wach doch auf!“ Alle riefen durcheinander. „Oh nein, was mag da nur mit unserem armen Schneewittchen geschehen sein?!“, stellte der 3. Zwerg die alles entscheidende Frage. Doch auch die beiden „Gäste“ blieben nicht ungeachtet. Seine Hacke aufhebend und auf die Unbekannten richtend – gleich einem Schwert des Rechts – nahm sich Byakuya die Beiden mit einem eiskalten Blick vor: „Wer seid ihr? Und was habt ihr zu eurer Verteidigung vorzubringen?“ „Wir kamen zufällig des Weges, als diese holde Maid zu Boden ging. Wir versuchte sie wieder zu erwecken, doch leider vergebens“, erklärte der Prinz rasch. „Es war die böse Königin! Sie muss wieder hier gewesen sein und unser dummes Schneewittchen hat sie schon wieder hereingelassen, sie hat unsere Wahrung erneut in den Wind geschlagen, dass hat sie nun davon“, seinen Unmut über die Situation war dem 10. Zwerg deutlich anzusehen, ebenso wie seine nicht vorhandene Breitwilligkeit nach dem neuen Grund für Schneewittchens Bewusstlosigkeit zu suchen. „Sie ist noch ganz warm und auf ihren Wangen liegt noch immer ihre Lebensröte, fast als wäre sie noch am Leben“, verkündete Unohana fachkundlich, während sie Yoruichi von oben nach unten absuchte, in der Hoffnung etwas auffälliges zu finden, oder wenigstens einen Anhaltspunkt zu erhalten um der Prinzessin doch noch helfen zu können. „Willst du damit sagen, sie... sie ist tot?“, fragte Komamura entsetzt. „Sie atmet nicht mehr – ich fürchte es ist so!“ Das Entsetzten der anderen war groß: „Was?“ „Das kann doch nicht sein!“ „Nein, wie fruchtbar!“ „Können wir den gar nichts machen?“ „Ei, jetzt ist es um unser schönes Schneewittchen geschehen.“ „Oh, du schöne Maid! Muss es mit dir schon zu Ende sein? – Au!“ Hiyori hatte den Prinzen augenverdrehend zum Schweigen gebracht und zischte: „Hör auf mit diesem schwachsinnigen Gesülze, sie verwehrt Ihrer Anteilnahme die Glaubhaftigkeit.“ „Ist ja schon gut“, beschwichtigte dieser sie „Aber es ist doch wirklich eine Schande, dass ein so schönes Mädchen schon so früh dahinscheidet.“ Die Zwerge, ihrem letzten Fünkchen Hoffnung noch nicht beraubt, schnürten Yoruichi auf, kämmten ihre Haare und wuschen sie anschließend mit Wasser und Wein, doch ihre Versuche blieben erfolglos – Schneewittchen lag weiterhin da wie tot. In tiefer Trauer gefangen saßen sie da und einige weinten bittere Tränen. Schließlich erhob sich der Prinz, streife die Trauer ab und sprach schweren Herzens: „Wir müssen sie anständig beerdigen.“ Tapfer wischten die Zwerge ihre Tränen fort und erklärten sich bereit einen Sarg zu fertigen, innerlich noch nicht gewillt Schneewittchens Tod anzuerkennen. Zwar war der Prinz überglücklich an der Beerdigung teilhaben zu dürfen, doch ganz zufrieden war er noch nicht, denn er wollte die Schönheit der Prinzessin noch über ihren Tod hinaus erstrahlen lassen und bevorzugte deshalb einen Sarg aus Glas. Stellte sich nur die Frage, wo man solch einen Glassarg herbekommen sollte, denn die Zwerge waren zwar gekonnte Bergleute und das Tischlern war ihnen keineswegs fremd, doch mit der Glaserei hatten sie nichts zu schaffen. Doch wie der Zufall es wollte gerade ein Zimmermann des Weges. Sein guter Ruf war ihm bereits weit voraus geeilt und man sagte ihm nach, dass er die wundersamsten Dinge vollbringen konnte. Der Prinz trug dem Zimmermann sein Anliegen vor und gleich einer göttlichen Fügung sagte ihm dieser zu, für eine angemessene Bezahlung, seinen Wunsch zu erfüllen. So ward bald ein glänzender, funkelnder Sarg aus Glas gefertigt und während der stolze Erschaffer sein Werk noch zufrieden betrachtet, betteten der Prinz und die Zwerge das Schneewittchen behutsam in ihre letzte Ruhestätte. Als der Zimmermann die schöne Frau erblickte begann auch er ihren frühen Tod zu betrauern und sprach dem Prinzen – der die Schönheit unbedingt in seinem Schloss aufbahren wollte um seine Augen steht’s an ihr weiden zu können – ihm beim Transport zu helfen. Die Zwerge hatten den Wunsch Uraharas akzeptiert, weil er ihnen, als er davon sprach ohne ihren Anblick nicht länger leben zu können, leid getan hatte. So trug es sich zu, dass nach einem tränenreichen Abschied der Prinz, seine Begleiterin und der Zimmermann aufbrachen um den Sarg aus Glas den weiten Weg ins Schloss zu bringen. Schon zu Anfang geriet Hiyori mit dem Zimmermann in Streit, sie hatte ihn vom erstem Moment an nicht leiden können. An jeder Kleinigkeit meckert sie herum und als der Fremde begann sich auf den Streit einzulassen, trafen die Schlichtungsversuche des Prinzen ins Leere. Die Beiden verloren schnell ihre eigentlich Aufgabe aus den Augen und vertieften ihren Streit, so geschah es, dass beiden – unvorsichtig geworden – bald darauf über einen großen Stein stolperten. In dem Glauben, dass dieser groß genug war um gesehen zu werden, hatte Urahara darauf verzichtet die Träger zu warnen und so brach das Unglück über sie herein: der Zimmermann und Hiyori fielen der Länge nach hin, sodass der Sarg von den Schultern der Beiden fiel. Durch die überraschende Bewegung der Last geriet auch der Prinz ins straucheln und so fiel der Sarg mitsamt des schönen Schneewittchens zu Boden. Ein Knacken bestätigte die schlimmste Befürchtung, dass der Sarg zwar aus sehr stabilem Glas gebaut, dennoch den Schurz nicht heil überstanden hatte. Ein langer Riss zog sich quer über den Sarg und somit über den Körper der ruhenden Schönheit. Fluchend besahen sich die Drei das Missgeschick, wobei die junge Begleiterin augenblicklich begann den Zimmermann für dieses Unglück die Schuld zu geben, welcher sich sofort gegen die Vorwürfe verteidigte und versuchte den Spieß umzudrehen. So kam es, dass einzig der Prinz – betrübt über diesen Zwischenfall – die Veränderung der Schlafende bemerkte: ihr Brustkorb hob und senkte sich – sie atmete wieder! Urahara entdeckte sofort das schuldige Stückchen Apfel, welches bei dem Sturz aus ihrer Kehle gesprungen sein musste: „Seid still!“, rief er den anderen beiden zu „Kommt her und seht was geschehen ist!“ Mit vereinten Kräften schoben sie den Deckel beiseite, schon bald hatte sich der Atem Yoruichis stabilisiert und ihre Augenlider begannen leicht zu zucken, bevor sie sich blinzelnd öffneten. „Schneewittchen?“, sprach der besorgte, aber überglückliche Prinz sie an. „Was ist geschehen?“, Yoruichi blickte sich um, als der fremde, blonde Mann ihr aus dem Glassarg half. „Wo bin ich hier und wer seid ihr?“ „Mein Name ist Kisuke. Bitte erschreckt nicht! Ich werde euch alles erklären...“, und mit diesen Worten begann der junge Mann alles zu erzählen – Hiyori und der Zimmermann waren inzwischen wieder in Streit verfallen. Yoruichi war bestürzt, als sie erkannte, dass sie erneut auf die böse Stiefmutter hereingefallen war und bedauerte ihren Leichtsinn und ihre Naivität zutiefst. So war es auch wohl nicht verwunderlich, dass sie dem Vorschlag des Königsmannes, mit auf sein Schloss zu kommen, zustimmte. Doch zuvor gingen die vier zu den Zwergen zurück um ihnen die freudige Botschaft mitzuteilen. Ach, wie waren die 11 Zwerge froh, als sie ihr geliebtes Schneewittchen wieder lebendig vor sich stehen sahen. Überglücklich tanzten einige um die Heimgekehrte herum. Der Prinz bat die Zwerge Yoruichi mit aufs Schloss nehmen zu dürfen, er wollte gut für sie Sorgen und war davon überzeugt, dass es dort auch sicherer für sie war, weil die böse Stiefmutter es bestimmt nicht wagen würde in ein fremdes Schloss einzudringen, einmal abgesehen davon, dass Wachen seine über alles lieb gewonnene Prinzessin beschützen würden. Nun erzählte er auch, wie es überhaupt dazu gekommen, war dass er auf Schneewittchen und die 11 Zwerge gestoßen war: Vor nicht allzu langer Zeit waren vier Jäger zu seinem Schloss gekommen, hatten ihm von der vereitelten Gräueltat der bösen Königin berichtet, doch hatten sich die Vier auch Sorgen um das, allein im Wald zurückgelassen, Schneewittchen gemacht, sodass der Prinz beschlossen hatte das Mädchen zu suchen um es zu sich zu nehmen. Die dunkelhäutige Prinzessin war gerührt, niemals hatte sie geglaubt, einen Menschen – außer den lieben Zwergen und den gütigen Jägern – zu finden, der ein so gutes Herz besaß und sich sogar um eine wildfremde Person sorgen konnte. Die Zwerge waren zwar enttäuschst, ihr Schneewittchen ziehen lassen zu müssen, doch waren sie auch um ihr Glück besorgt und so ließen sie sie gehen, mit dem Versprechen sie auf jeden Fall besuchen zu kommen. ‡♥‡♥‡ Es trug sich zu, dass die Nachricht einer Hochzeit durchs Land ging. Ein junger Prinz wollte eine unbekannte Schönheit – angeblich eine Prinzessin aus einem fernen Land – zur Braut nehmen. Viele Gäste wurden zu diesem Fest geladen, so auch die böse Stiefmutter, und wie diese, festlich gekleidet, vor ihren Spiegel trat und sprach: „Spieglein, Spieglein, an der Wand, wer ist die Schönste im ganzem Land?“ Da antwortete der Spiegel – nachdem er zum Fest des Tages ein großes Stück Kuchen erhalten hatte: „Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier, aber die junge Königin ist tausendmal schöner als Ihr.“ Furcht befiel die böse Frau, dennoch traute sie sich nicht von dieser Hochzeit, auf die sie sich eigentlich schon sehr gefreut hatte, fern zu bleiben, das wäre eine Schande gewesen. Darüber hinaus quälte sie die Neugier, sie musste die junge Königin unbedingt sehen. Die Hochzeit wurde mit Prunk und Trompeten ausgetragen. Das ganze Schloss war festlich geschmückt und erstrahlte in einem neuen Glanz. Das Brautpaar wurde mit Glückwünschen überschüttet und als Ehrengäste waren 11 Zwerge geladen, die sich mit großer Freude von diesem einzigartigen Fest berauschen ließen. Als Soi Fon den festlich geschmückten Saal betrat und die Braut sah, erkannte sie sofort Schneewittchen wieder. Angst und Furcht überfielen sie und bevor sie wieder ungesehen verschwinden konnte wurden ihr bereits eiserne Pantoffeln, die zuvor über Kohlefeuer gestellt worden waren, mit Zangen gereicht. Sie musste in die rotglühenden Schuhe treten und darin tanzen bis sie tot zu Boden fiel. Die Zwerge hatten die Strafe der Stiefmutter mit Vergnügen beobachtet, dieses Fest war wirklich etwas ganz besonderes. Waren sie doch zuerst nur beruhigt zu sehen, dass ihr Schneewittchen glücklich mit dem Prinzen geworden war, so machten sie sich nun über allerlei Herrlichkeiten her, die die Banketttische zu bieten hatten. „Oh, diese Cremetörtchen!“, rief der 13. Zwerg entzückt aus „So köstlich! Möchtest du auch noch welche Shiro?“ „Ei, sieh mal einer an, der kleine Giftzwerg greift zum Zucker“, feixte Gin vergnügt „als ob das noch helfen würde!“ „Ich hab' doch gar keine Törtchen gegessen“, versuchte sich der 10. Zwerg vergebens zu verteidigen, alle wussten es besser und die Sahne an seinem Mundwinkel enttarnte ihn über dies sowieso. So musste er das Lachen Gins über sich ergehen lassen, bis dieser sich an den 5. Zwerg wand: „Ein gelungenes Fest, nicht wahr, Aizen-sama?“ Doch bevor der Angesprochene antworten konnte erregte der 9. Zwerg ihre Aufmerksamkeit. „Dieser festliche Glanz, was für ein traumhafter Anblick – wie ein Schmetterling, so schön!“ Aizen verschluckte sich fast an seinem Tee, während Gin bemerkte: „Tousen, du bist doch blind-“ Kaname wand sich beleidigt ab und trat weiter in den königlichen Garten. Als der 3. Zwerg ihm schon folgen wollte um ihn noch ein bisschen aufzuziehen, lächelte Aizen nur sein typisches Lächeln und meinte: „Streitet euch nicht, genießt lieber das Fest!“ Allen war als würde ihnen ein kalter Schauer über den Rücken laufen und so verteilten sie sich, eine dezente Methode dem unheimlichen 5. Zwerg aus dem Weg zu gehen, nur ein paar Vorwitzige blieben zurück. „Sag mal, warum nennt ihr Aizen, eigentlich immer ‚Aizen-sama’?“, fragte schließlich Toushiro. Gin grinste, wobei sich seine Mundwinkel von einem Ende bis zum anderen Ende seines Gesichts zu schieben drohten. Die Stimmung spannte sich an, sogar Yama-ji öffnete ein Augen, während Aizen überdies nur vergnügt grinste und Gin schließlich meinte: „Wer weiß?“ So kam das fantastische Fest zu einem Ende. Zwerge kehrten in ihren Wald zurück und das junge Königspaar betrat endlich vermählt ihre Gemächer, sie sollte eine wunderbare Zukunft erwarten und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. The End --- omedeto, dass ihr es bis hierher geschafft habt^^ vielen dank fürs lesen! *freu* ich habe nur beim ersten mal die schmatzgeräusche des Spiegels beschrieben, weil ich es bei den anderen mal störent fand, ich hoffe, dass irritiert euch nicht ich hoffe es hat euch gefallen :3 wer fehler findet, darf sie behalten^^ an dieser stelle noch einen dank an, die die ein oder andere (also die fehlerfrein stellen) für mich beta-gelesen hat ich hoffe is ist mit dem was, ich hier schlussendlich verzapft hab zufrieden^^ ich würde mich sehr über kommis freuen und gleich vorweg, es gibt noch ein paar oneshorts, nur werden die wohl noch auf sich warten lassen, da ich erst in den ferein weiter schriebe um bei meiner eigenen geschichte "Schicksal"(http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/404787/230761/) auch endlich mal weiter zu kommen^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)