Please, believe me von Riandra (wenn alle gegen dich sind) ================================================================================ Kapitel 5: Zidanes Doppelgänger? -------------------------------- Danke für eure Kommentare, und viel Spaß beim Lesen. Leider hat dieses Kapitel länger gedauert, aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem. ^o^ Zidanes Doppelgänger *+*+*+* Dali / Kujas Sicht *+*+*+* Langsam ging ich durch das Dorf, um alles zu besorgen, was wir für die Reise brauchen können. Ich musste gut vorbereitet sein, denn immerhin würde ich bald schon wieder auf Garland treffen. Innerlich kochte ich vor Wut. Wie konnte dieser alte Narr von damals nur überlebt haben? Ich hätte sicher gehen sollen und ihn direkt töten sollen. Dabei dachte ich, da ja Zidane und die anderen den alten Mann schon geschwächt hatten, dass es reichen würde, wenn ich ihn einfach in den Tod stürzen lasse. Terra hatte ich danach eh zerstört, was ich bis heute nicht bereute. Terra war einfach nur ekelhaft und am liebsten würde ich alles vernichten, was mich daran noch erinnern würde. Natürlich wusste ich, dass sich die meisten Genome im Dorf der Schwarmagier befanden, doch so lange sie sich mir nicht zeigen würden, waren sie mir egal. Sollten sie doch machen, was sie wollten. Doch was Zidane anging, wusste ich, dass ich ihn brauche. Alleine hätte ich gegen Garland leider keine Chance, wobei meine neue Begleiterin, Ayana, nur die Weißmagie beherrschte und somit nur fürs Heilen verantwortlich war, was jedoch ziemlich selten war. Wieso ich sie überhaupt mitnahm, wusste ich nicht genau. Ich habe sie vor einiger Zeit bewusstlos auf einer Ebene nahe dem Baum Lifars gefunden. Schon dort hatte ich das Gefühl, dass sie wohl etwas besonderes sein musste und eine kleine Vermutung, wer sie war, hatte ich auch schon, doch um sicher zu gehen musste ich erst auf Garland treffen. Nachdem ich in einem Geschäft war und einige Items gekauft habe, ging ich wieder zurück zur Pension. Als ich zum Himmel sah, stellte ich bereits fest, dass es wohl bald dunkel werden würde. Morgen früh würde ich mit Ayana und Zidane weiter ziehen, Zidane hatte sich ja auch wieder einiger Maßen erholt, aber ganz fit war er auch wieder nicht. Mein kleiner Bruder war es eben nicht gewohnt, alleine unterwegs zu sein und wenn ich Zidane nicht gebraucht hätte, wer weiß, vielleicht hätte ich ihm ja dann den Tatzelwurm überlassen. Dennoch fragte ich mich, wie naiv die Königin Alexandrias sein konnte. Sein Bruder würde Königin Garnet doch niemals bestehlen und schon gar nicht sowas Wichtiges wie die Drachenkralle. Selbst ich habe damals gemerkt, wie sehr er in die junge Königin verliebt war und ich wusste, er würde alles dafür tun, damit es Garnet gut ging. Auf meinen eigenen Gedanken hin musste ich leise kichern. Ich wusste, warum ich keine Freunde oder ähnliches haben wollte. Ich hatte immer meine Ruhe und ich somit fehlt auch die Gefahr, verletzt zu werden. Bei Ayana war es etwas anderes. Sie durfte alleine nicht unterwegs sein, deshalb habe ich sie mitgenommen. Als ich nun die Pension betrat, sah ich, wie Ayana etwas aus dem Fenster sah und Zidane schon wieder schlief. Ich konnte mir gut vorstellen, dass der jüngere Genom lange nicht mehr so ruhig geschlafen hatte. Aber warum kümmerte ich mich überhaupt darum? War ich etwa um meinen kleinen Bruder besorgt? Ich schüttelte leicht mit meinem Kopf. Zidane war mir egal, wenn wir Garland vernichtet haben, lass ich ihn einfach stehen, soll er doch alleine zu recht kommen, ich selbst bin ja auch mein ganzes Leben lang alleine zurecht gekommen. Er war viel zu sehr von anderen abhängig. „Ist etwas?“, hörte ich Ayana sagen. Ich konnte merken, dass sie um mich besorgt war, ich winkte jedoch nur ab. „Habe nur nachgedacht. Du solltest dich auch etwas ausruhen, morgen wird es ziemlich anstrengend“, meinte ich und sah zu ihr. Ich musste schon feststellen, dass Ayana ziemlich hübsch war. Ihre langen blonden Haare hatte sie sich zu einem Zopf gebunden und ihre blauen Augen wirkten zwar irgendwie leer, aber gleichzeitig auch faszinierend. Natürlich würde ich das niemals zugeben, denn das passte gar nicht zu mir, das wusste jeder. „Hat er gefragt, wer du bist?“, fragte ich sie, nachdem Ayana schon im Bett lag Daraufhin nickte Ayana etwas. „Ich habe ihm meinen Namen genannt und dass ich ein Genom bin, wie du es mir gesagt hast. Doch er wollte mir nicht glauben“, erklärte sie mir, weshalb ich schmunzeln musste. Es war klar, dass Zidane ihr nicht glauben würde, immerhin waren mir die Genome egal, nur Ayana nicht. Denn äußerlich mochte sie zwar ein Genom sein, das konnte man schon an ihren langen Schwanz erkennen, doch wie sagt man? Der Schein trügt. „Das war klar, doch lass ihn einfach. Schon bald wird er uns glauben. Mehr wirst du nicht über dich preis geben, wir müssen erst mehr herausfinden!“, meinte Kuja dann. „Und jetzt schlaf ruhig etwas“, meinte ich und Ayana schloss die Augen. Immerhin war es schon dunkel. Ich merkte schon, dass Ayana ziemlich schnell eingeschlafen ist, so legte ich mich auch hin und schlief ziemlich schnell ein. Am frühen Morgen wurde ich jedoch von einem lauten Schrei Zidanes munter und sah ihn genervt an. Ich mochte es gar nicht, so schnell aufgeweckt zu werden, jedoch blickte ich etwas erstaunt zu Zidane, denn dieser schien noch zu schlafen. Was war denn jetzt mit ihm los, fragte ich mich, stand auf und trat näher zu seinem Bett. Zidane schien wirklich schlecht zu schlafen und er drehte sich auch oft hin und her. „Nein, Lili, vergib mir, ich wars nicht“, hörte ich ihn murmeln und mir entfuhr ein Seufzen. War ja klar, dass er davon träumte, doch ich merkte schon, dass irgendwas nicht stimmte. *+*+*+* Dali / Zidanes Sicht *+*+*+* Natürlich passte es mir gar nicht, dass ich Kuja begleiten musste, was würden denn sonst die anderen von mir denken? Kuja hatte damals viele schlimme Dinge getan, die auch ich ihm niemals verzeihen werde, doch ich hatte wohl wirklich keine andere Wahl, als ihn zu begleiten. Vielleicht konnte ich so ja auch meine Unschuld bewesen und dann könnte ich vielleicht endlich wieder in das Schloss zurück. Zurück zu meiner Lili. Ich vermisste sie sehr und da Alexandria wirklich nicht weit entfernt war, würde ich am liebsten sofort hin, doch es war unmöglich, sogar Kuja wusste das. Ich konnte ja froh sein, dass ich überhaupt noch am Leben war aber über meine jetzige Situation war ich auch nicht zufrieden. Als ich meinen älteren Bruder nun meine Entscheidung mitteilte, grinste dieser mich an. Ich hasste dieses Grinsen. Er hatte nun, was er wollte, doch ich war nicht damit einverstanden. Außerdem hätte Kuja mich bestimmt nicht einfach gehen lassen, immerhin brauchte er mich ja. „Gut, dann wäre das geklärt. Morgen brechen wir auf. Ich nehme an, dass dieser alte Narr sich bei dem Baum Lifars versteckt oder in Terra. Womöglich gibt es mehere Eingänge, die nur Garland selbst kennt“, hörte ich ihn sagen. Ich glaubte eher weniger dran, dass Garland sich in Terra verstecken würde, immerhin wäre das ja zu einfach. Aber einerseits mussten sie ja irgendwo anfangen, zu suchen. „Na, wenn du meinst. Hauptsache, wir finden ihn schnell“, meinte ich dann. Ich wollte so schnell wie möglich wieder zurück ins Schloss. Außerdem wusste ich, dass es nicht viel brachte, wenn ich Kuja widersprechen würde. „Du solltest aufpassen, wie du mit deinem älteren Bruder sprichst!“, meinte Kuja ruhig und sah mich ernst an, woraufhin ich nur etwas wegsah. Ich würde mir nicht zu viel von Kuja sagen lassen, soviel stand fest. Wir waren zwar Brüder, aber ich glaubte, dass selbst er sich nicht viel draus machte. Manchmal fragte ich mich, wie es wohl gewesen wäre, wenn ich in Terra aufgewachsen wäre. Leider habe ich selbst meine Heimat wirklich nur kurz gesehen, ehe sie von Kuja zerstört wurde. Ich war froh, dass ich die anderen Genome in Sicherheit bringen konnte und dass sie nun im Dorf der Schwarmagier lebten. „Ruh dich aus. Ayana wird auf dich aufpassen. Morgen früh gehen wir los!“, meinte Kuja dann und verließ das Zimmer auch schon wieder. Etwas seufzend ließ ich mich ins Bett fallen. Worauf hatte ich mich da nur eingelassen? Am liebsten wäre ich sofort abgehauen und vielleicht hätte ich es auch versucht, wenn nicht in diesem Moment ein blondhaariges Mädchen das Zimmer betreten hätte. Das musste diese Ayana sein, die Kuja vorhin erwähnt hatte und das war auch das Mädchen, welches ich vorhin schon mal gesehen habe. So richtete ich mich wieder etwas auf und sah sie an. Irgendwas war interessant an sie, nur konnte ich nicht genau sagen, was es eigentlich war. „Hallo“, meinte ich lächelnd und sah sie an. Von ihr konnte man ebenfalls ein leises „Hallo“ vernehmen, ehe sie sich auch schon wieder wegdrehte. Sie war anscheinend sehr schüchtern. Solche Frauen mochte ich eigentlich gar nicht. Nun gut, es gab ja jetzt auch nur noch eine Frau, für der ich mich wirklich interessierte und ich würde auch nichts tun, um sie zu verletzen. Als sie sich schließlich umdrehte, wurde ich stutzig. Man konnte bei ihr hinten ja einen Schwanz erkennen! War Kuja wirklich...? Konnte er wirklich mit einem Genom unterwegs sein? Nein, das war völlig unmöglich, Kuja hasste die Genome. „Sag, wer bist du?“, fragte ich dann nach. Sie war mir jedenfalls damals in Terra gar nicht aufgefallen. Es war auch völlig unlogisch, dass Kuja mit einem Genom unterwegs sein konnte. So drehte sich die Blondhaarige um und blickte Zidane an. „Kuja nannte mich Ayana und ja, ich bin ein Genom“, meinte sie mit einer etwas gefühlslosen Stimme. „Das kann nicht sein! Kuja hasst die Genome!“, meinte ich, Ayana drehte sich jedoch nur wieder zum Fenster und blickte raus. „Er hatte also recht. Kuja hat gesagt, dass du so reagieren wirst. Und auch wenn er die Genome hasst, ich bin einer!“, meinte sie dann. „Du solltest etwas schlafen. Morgen wird es anstrengend“, fügte sie noch hinzu, woraufhin ich seufzte. Aus Kuja wurde man eben doch nicht schlau. Da hasste er die Genome, aber ein Genom begleitet ihn. Vielleicht würde ich Kuja ja morgen doch nochmal auf die Blondhaarige ansprechen, dachte ich mir noch, als ich mich wieder hinlegte und gleich einschlief. Ich war eben doch noch sehr erschöpf. Gähnend wachte ich am nächsten Morgen wo anders wieder auf und blickte mich verwirrt um. War das nicht mein Zimmer in Alexandria? Aber wie bin ich denn hier her gekommen? Was machte ich überhaupt hier? War wirklich alles nur ein Traum gewesen? Nein, das konnte nicht sein. Das alles kam mir doch so real vor. Die Verbannung, der Kampf mit dem Tatzelwurm und die Begegnung mit Kuja. War das alles wirklich nur ein Traum? Gerade, als ich aufstehen wollte, hörte ich auch schon ein klopfen, woraufhin ich aufstand, zur Tür ging und diese öffnete. Eine lächelnde Lili blickte mich an. „Guten Morgen, Zidane. Gut geschlafen?“, fragte sie lächelnd und schmiegte sich an mich. Wie sehr hatte ich dieses Gefühl vermisst? Oder konnte ich das überhaupt vermisst haben, wenn ich das alles nur geträumt hatte? So drückte ich sie nun lächelnd an mich. Am liebsten würde ich sie nie wieder los lassen. Sie begrüßte mich sehr selten so, da sie ja sonst immer viel zu tun hatte. Aber ich war richtig froh, wenn sie mich so begrüßen kam. „Ja, habe ich. Und was ist mit dir? Hat die Königin Alexandrias auch gut geschlafen?“, fragte ich grinsend. Ich wusste, dass sie es nicht mochte, wenn man sie unter Freunden so ansprach. So verzog sie auch etwas das Gesicht und blickte mich ernst an. „Zidane!“, meinte sie mahnend, woraufhin ich nur etwas lachen musste. „Das war doch nur Spaß!“, meinte ich dann. „Ich weiß doch, dass du das nicht magst, Lili“, fügte ich sanft hinzu und sie nickte. „Gehen wir etwas spazieren? Ich möchte dir gerne was zeigen. Ich habe heute ausnahmsweise mal nichts zu tun“, fragte sie mich. So nickte ich und wir gingen los. „Was willst du mir denn zeigen?“, fragte ich sie dann. Wenns um sowas ging, war ich ja immer sehr neugierig. „Ein Geheimnis. Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann und deshalb werde ich dich auch einweihen. Immerhin hast du das mit der Drachenkralle auch für dich behalten“, erklärte sie mir dann. Etwas erleichtert musste ich seufzen. Es war anscheinend wirklich nur ein Traum gewesen, denn ich bemerkte auch, wie sie die Drachenkralle um ihren Hals trug. So gingen wir nun weiter, bis wir ein Raum erreichten, wo jedoch nichts drin war. Verwundert blickte ich meine Freundin an, diese lächelte jedoch nur und ging an die Wand, die uns genau gegenüber lag. Dort angekommen, legte sie ihre Hand auf das einzige Bild, was in diesem Raum hing. Es war ein Bild des Königreiches Alexandria, jedoch schien es schon ziemlich alt zu sein. Nachdem Lili ihre Hand von dem Bild wieder runter getan hat, begann das Bild zu leuchten und man konnte nun eine kleine Öffnung erkennen, sehr groß war sie nicht, Lili konnte grade mal ihre Hand in die Öffnung stecken. Ich sah gerade noch, wie sie etwas rauszog, als das Bild auch schon wieder erschien. Nun hielt sie in der Hand ein Juwel, der in verschiedenen Farben leuchtete, je nachdem, wie sie ihn hielt. Nun konnte man ein sanftes rosa erkennen. „Was ist das für ein Juwel?“, fragte ich nach und sah Lili an. „Es ist ein ganz besonderes Juwel. Ich habe selbst erst vor kurzem mehr darüber herausgefunden. Mutter fand ihn vor vielen Jahren, als sie einen Staatsbesuch in Lindblum hatte. Auf dem Rückweg hatte sie ihn gefunden und mitgenommen. Meine Mutter war ganz fasziniert von diesen Stein, wie sie damals dachte, bemerkte jedoch bald, dass er nutzlos war und sie legte ihn in ihrem Schrank. Kurz, nachdem ich zur Königin wurde, habe ich ihn wieder gefunden und zusammen mit Eiko habe ich heraus gefunden, dass eine sehr starke Bestia in diesem Stein lebt. Eiko meinte, sie wäre wohl sogar noch stärker, als die heilige Bestia Alexander“, erklärte sie mir und ich konnte schon merken, dass sie ziemlich besorgt schien. „Verstehe. Aber warum erzählst du mir das?“, fragte ich sie. „Bitte, Zidane, ich möchte, dass du das Juwel nimmst und dass du es irgendwo versteckst, wo es sicher ist. Ich...“, meinte Lili noch und sah dann etwas zu Boden. Ich verstand schon, was sie sagen wollte. Sie hatte angst, dass sie die Bestia versehentlich rufen könnte und dass Alexandria dadurch wieder zerstört werden konnte. Mir konnte sowas nicht passieren, denn ich kann ja keine Bestia beschwören. So lächelte ich sie etwas an und nahm das Juwel, welches sie mir reichte. „Ich werde es schon gut verstecken, verlass dich drauf!“, meinte ich und setzte mein typisches Grinsen auf. Lili lächelte daraufhin auch etwas. „Danke, Zidane“, flüsterte sie leise und sie lehnte sich wieder an mich. Ich selbst schloss sie daraufhin wieder in meine Arme. Den Rest des Tages verbrachten wir zu Zweit, bis ich Lili schließlich noch bis vor ihrem Zimmer begleitete. Ich merkte schon, dass sie ziemlich müde wirkte und es war ja auch schon spät. „Gute Nacht, Zidane. Der Tag heute war sehr schön“, meinte sie dann noch zu mir. „Gute Nacht“, meinte ich dann lächelnd und bemerkte, dass Lili zögerte. Doch grade, als ich nachfragen wollte, was denn los sei, küsste sie mich auch schon auf die Wange, woraufhin sie, leicht errötet, in ihr Zimmer verschwand. Ich sah ihr nur erstaunt nach und berührte meine Wange, wo sie mich geküsst hatte. Glücklich vor mich hin grinsend ging ich nun zurück in mein Zimmer und machte die Tür zu. Dann spürte ich aber auch schon einen harten Schlag auf meinem Kopf und wurde bewusstlos. Ich kam außerhalb Alexandrias wieder zu mir. Was war geschehen? Von weitem erkannte ich, wie Alexandria komplett zerstört war. Es war nicht so, wie damals, als Bahamut Alexandria angegriffen hat, es war noch viel schlimmer. Aus Angst um meine Freunde rannte ich dort hin, um nachzusehen, ob sie noch am Leben waren, ich hatte jedoch kaum die Stadt betreten, kam Lili auch schon auf mich zu und sah mich wütend an. „Du? Du wagst es wirklich, wieder hier her zu kommen? Nachdem du für ihn gearbeitet hast? Nachdem du Alexandria zerstört hast? Verschwinde von hier! Du hast uns alle verraten!“, schrie sie mich an. Ich wusste gar nicht, was überhaupt los war. Für wen soll ich gearbeitet haben? Ich soll das Königreich zerstört haben? „Lili... Ich habe nichts getan, das weißt du doch! Ich bin unschuldig“, sagte ich verzweifelt, doch sie jagte mich nur wieder weg, als erneut alles vor mir schwarz wurde. „Was ist jetzt wieder los?“, fragte ich. „Dies war eine Vision, was dir bevorsteht, deshalb warne ich dich. Halte dich von Alexandria und deinen Freunden fern, dann wird dies nicht geschehen!“, hörte ich eine Stimme sagen, die mir doch irgendwie bekannt vor kam, doch ich konnte nicht sagen, woher. „Warte! Wer bist du? Warum zeigst du mir das? Hör endlich auf, damit!“, rief ich laut, aber ich bekam keine Antwort, sondern ich merkte nur einen harten Schlag in meinem Gesicht und wachte in der Pension von Dali auf. Ich selbst atmete immer noch sehr schnell und blickte mich verwirrt um. Es war also nur ein Traum. Nein, das war mehr, als ein Traum. Das passierte mir in letzter Zeit ziemlich oft, aber ich wusste nicht, was es zu bedeuten hatte. Jedes Mal, wenn ich davon träumte, sah ich mehr. Jemand versuchte, mich von meinen Freunden fern zu halten, aber warum nur? Was hatte es mit dieser Bestia auf sich? Oder war das wirklich nur ein Traum? Erst, als ich mich umsah, merkte ich, dass ich wohl aus dem Bett gefallen bin und aus irgend einen Grund tat mir die Wange weh, als ich diese berührte. Dann merkte ich, wie Kuja, anscheinend genervt, vor mir stand. „Was ist passiert? Hast du mich etwa geschlagen?“, fragte ich verwirrt nach. Das passte nämlich gar nicht zu dem Weißhaarigen. „Nachdem du die ganze Zeit im Schlaf rumgeschrien hast und du anscheinend zu dumm warst, im Bett liegen zu bleiben, ja“, meinte er. Langsam wurde ich echt sauer. „Hör endlich auf, mich als dumm zu bezeichnen! Wenn ich einen Alptraum hatte, kann ich ja nichts dafür!“, fauchte ich den Äteren an und stand auf. Mein Rücken schmerzte etwas, doch das machte mir nicht wirklich viel aus. Kuja hingegen kicherte nur etwas. „Wir brechen gleich auf. Ayana wartet draußen bereits. Geh zu ihr, ich komme gleich!“, meinte er dann noch. Als Kuja über Ayana sprach, nutzte ich die Gelegenheit. Über den Traum konnte ich auch später noch nachdenken. „Wer ist Ayana? Sie ist doch nicht wirklich ein Genom, oder?“, fragte ich nach. Kuja blickte mich daraufhin nur kühl an. „Stell keine weiteren Fragen über sie, verstanden?“, meinte er sehr ernst. „Jaja, ist ja gut. Ich warte dann draußen!“, meinte ich, leicht genervt und ging nun raus, wo bereits Ayana wartete. „Morgen“, meinte ich lächelnd und ich konnte auch von ihr ein leises „Morgen“ hören. Leise musste ich seufzen. Man konnte sich anscheinend wirklich nicht gut mit ihr unterhalten. „Worauf habe ich mich da nur eingelassen?“, fragte ich mich selbst, als ich auch zum ersten Mal seit langem eine vertraute Stimme hörte. „Was fällt dir ein, mein Bester? Ich dachte, du liebst Lili?“, hörte ich und drehte mich um. „Freia! Was machst du denn hier?“, fragte ich erstaunt, jedoch merkte ich schon, dass etwas mit ihr nicht stimmte. So wich ich zurück. Hatte sie auch von den Diebstahl gehört? „Lili hat mich geschickt, und da musste ich hier vorbei. Zidane, was hat das zu bedeuten? Warum bist du hier mit einem fremden Mädchen unterwegs? Das hätte ich dir niemals zugetraut!“, meinte die Drachenritterin ernst und ich verstand. „Das ist ein Missverständnis. Sie ist nicht meine Freundin, sie hat mir nur geholfen, als!“, fing ich an, wurde jedoch von Freia unterbrochen, die ziemlich wütend aussah. „Spar dir deine Ausreden! Dass du Lili so betrügst, hätte ich nicht gedacht!“, meinte sie ernst. Ich machte nur eine verzweifelte Geste und sah sie an. „Hör mir doch wenigstens zu, Freia!“, meinte ich ernst. „Streit unter Freunden?“, hörte ich nun Kuja sagen. Na ganz toll! Das machte die Sache nicht wirklich einfacher, im Gegenteil, Freia würde mich nun noch mehr hassen und bald würde auch Lili erfahren, dass ich nun mit Kuja unterwegs war. Freia selbst blickte den Weißhaarigen erschrocken an. „Kuja, du? Du bist am Leben?“, fragte sie nach. Kuja jedoch ignorierte Freia einfach und wandte sich nun zu Hikari und mir. „Kommt ihr? Wir müssen los!“, meinte er nur grinsend und ging schon vor. Hikari folgte ihm natürlich gleich. Ich hätte jedoch alles dafür gegeben, dass Kuja noch in der Pension gewartet hätte, den Freias entsetzter Blick machte mich total fertig. „Du begleitest ihn? Das hätte ich niemals von dir gedacht. Lili wird das erfahren, dass dir das klar ist. Mit dir bin ich fertig!“, meinte Freia ernst und machte sich schon auf dem Weg. Ich blickte ihr daraufhin entsetzt nach und lief dann Kuja wütend hinterher, der außerhalb Dalis auf mich wartete. „Warum hast du das getan? Warum konntest du nicht noch warten?“, schrie ich ihn an. Ich war richtig wütend, doch Kuja schwieg weiterhin. Ich wusste wirklich nicht, warum ich nicht einfach ging. So rannte ich nun vor ihm und sah ihn an. Ich würde ihn nicht eher vorbei lassen, ehe er mir meine Fragen beantwortet hatte. „Antworte mir!“, schrie ich, verlor dann jedoch beinahe die Beherrschung. Ich wollte auf Kuja zurennen und auf ihn einschlagen, so wütend war ich. Doch er bemerkte es anscheinend, packte mich am Hals und drückte mir die Kehle zu. Ich bekam beinahe keine Luft mehr, er hob mich sogar etwas hoch, so dass ich nun etwas vom Boden abhob. Ich war anscheinend zu weit gegangen, doch das war mir egal. „Zidane, wenn dir dein Leben wichtig ist, solltest du aufpassen, wie du mit mir redest. Ich könnte Garland auch ohne dich töten. Solltest du es noch einmal wagen, mich angreifen zu wollen, dann werde ich dich sofort töten!“, zischte Kuja gefährlich und in diesem Moment drückte er mir die Luft komplett weg, so, dass ich wirklich langsam Angst bekam und versuchte, mich zu befreien. „Hast du verstanden?“, fügte er leise drohend hinzu, wobei ich nur ein Nicken zustande brachte und er mich dann einfach fallen ließ. Leise hustend ging ich zu Boden. Langsam beruhigte ich mich wieder. Ich habe gleich gemerkt, dass Kuja anscheinend noch stärker war, als damals. Ich musste wohl wirklich aufpassen, was ich sagte und wie ich mit ihm redete. So gingen wir weiter, doch dieses Mal schwieg ich lieber. *+*+*+* Alexandria / Lilis Sicht*+*+*+* Vier Tage waren nun vergangen, seit Steiner und Beatrix die Briefe losgeschickt haben. Ich hoffte sehr, dass die anderen bald kommen würden. Die Suche nach Zidane musste endlich beginnen. Hoffentlich war ihm nichts passiert und hoffentlich würde er Garland nicht über dem Weg laufen. Ich wusste nicht, ob er sich alleine gegen den alten Mann wehren konnte. Ich fragte mich immer und immer wieder, wieso er dies Zidane angetan hat. Dass er sich rächen wollte, war zwar klar, aber da muss doch noch was anderes sein. Mikoto glaubte dies zwar nicht, dennoch machte ich mir Sorgen und Gedanken. Selbst, wenn wir den Blondhaarigen wieder finden würden, wer sagt denn, dass er überhaupt wieder mitkommen will? Immerhin haben wir ihn sehr verletzt und ich habe ihm das Herz gebrochen. Ich konnte es ja selbst nicht glauben, dass er die Drachenkralle gestohlen hatte, aber alles deutete damals auf ihn. Mir ist die Hand doch wirklich nur aus versehen ausgerutscht. Ich wollte ihn gar nicht schlagen. Wäre Beatrix nicht dazwischen gegangen, dann hätte ich mich bestimmt bei ihm entschuldigt. Leise seufzend ging ich wieder zum Fenster und sah raus. Das Wetter beschrieb genau meine Laune. Es war einfach nur trüb, die Sonne schien nicht und es regnete leicht. Kurz gesagt, das Wetter war schrecklich. Ich erschrak leicht, als ich auf einmal ein Klopfen vernahm. „Herein!“, rief ich laut und sah zur Tür. „Eure Hoheit? Fräulein Carol, Herr Orunitia, Madame Crescent, Quina und Mahagon sind so eben angekommen. Sie warten zusammen mit Frau Tribal im Konferenzraum“, erzählte mir Beatrix, nachdem sie in das Zimmer rein kam und sich verbeugte. Nach dieser Nachricht musste ich das erste Mal seit langer Zeit wieder etwas lächeln. Endlich würde ich die anderen wiedersehen, auch wenn es keine angenehme Situation war. Natürlich habe ich mir schon zurecht gelegt, was ich sagen werde. „Danke für die Nachricht“, meinte ich noch lächelnd und befahl noch, dass Beatrix mir folgte. Mit ihr hatten wir immerhin eine Person mehr. Im Konferenzraum angekommen, sah ich die anderen an. „Hallo, lange nicht mehr gesehen!“, begrüßte ich sie. „Lili!“, begrüßte Eiko mich lächelnd und rannte gleich auf mich zu, um mich zu umarmen. „Hallo Eiko“, meinte ich lächelnd und drückte sie etwas an mich. Sie war eben doch noch ein kleines Kind, auch wenn sie inzwischen schon neun war. Nachdem Eiko von mir abließ, begrüßte ich auch die anderen, doch Mahagon kam wie immer gleich zum Punkt. „Warum hast du uns herkommen lassen? Was sind das für Probleme?“, fragte er. Ich musste kurz über den Rothaarigen schmunzeln. Er hatte sich nicht viel verändert. So zögerte ich noch einen Moment, ehe ich anfing zu sprechen. „Es gibt leider ein neues Problem, was nicht nur Alexandria betrifft. Alleine würde ich es niemals schaffen, deshalb muss ich euch um Hilfe bitten. Mikoto kam vor ein paar Tagen mit einer schlechten Nachricht zu mir“, fing ich an, zu erklären. Als ich Mikotos Namen erwähnt habe, blickten natürlich alle zu ihr. Doch ich wollte das übernehmen. Mikoto musste schon genug durchmachen, alleine das Garland direkt bei ihr war, ist für die Blondhaarige ziemlich schwer gewesen. Um ehrlich zu sein, war ich froh, dass sie jetzt hier in Alexandria lebt, jedenfalls vorerst. Ich sah ihr an, dass sie die ganze Sache sehr mitnahm, denn sie blickte nur zum Boden und schwieg. Garland war immerhin ihr alter Meister und ich musste zugeben, dass ich Mikoto ziemlich mutig fand. Sie hat sich gegen ihn gestellt und das, wobei sie erst ihren eigenen Willen entdeckt hatte. Ich hätte es bestimmt nicht geschafft. Nachdem ich mich kurz räusperte, blickten alle wieder zu mir. „Garland ist wieder aufgetaucht. Er war auch im Dorf der Schwarzmagier und die meisten der Genome haben sich ihm wieder angeschlossen. Mikoto ist eine der Wenigen, die geblieben sind.“ Nach dieser Mitteilung blickten mich alle erschrocken an. „Garland? Er ist wirklich wieder da?“, fragte Eiko. „Bist du dir sicher?“, fragte Mahagon. „Was will er denn?“, fragte mich der kleine Vivi. „Ich dachte, Kuja hatte ihn damals erledigt“, fügte Freia hinzu. „Wasch will der denn schon wieder, mampf?“, mischte sich auch nun Quina ein. „Was? Dieser Kerl hat überlebt?“, fragte Steiner und blickte zu Mikoto. „Hast du was damit zu tun?“, fragte er sie. „Steiner!“, mahnte Beatrix ihn. Auch die Generälin hatte in Mikoto eine gute Freundin gefunden. Mikoto hingegen blickte Steiner mit einem festen und ernsten Blick an. „Ich habe mit ihm nichts zu tun. Hast du Lili nicht zugehört? Ich bin geblieben und gleich ein Tag, nachdem er aufgetaucht ist, bin ich hier her gekommen. Aber dir macht es anscheinend Spaß, meine Familie für etwas verantwortlich zu machen, was sie gar nicht waren. Das hat man ja bei meinem Bruder gesehen“, antwortete Mikoto und schlagartig wurden alle still und blickten zu Lili. Natürlich wusste jeder, dass damit Zidane gemeint war und jeder fragte sich, was wohl mit ihm passieren würde. „Lili? Was ist mit Zidane? Er, er gehört doch auch zu uns, oder? Du glaubst doch nicht, dass er...“, fragte Vivi. „Meine Entscheidung von damals war falsch, das habe ich eingesehen. Ich hoffe natürlich auch, dass wir ihn finden werden. Ich bin fest davon überzeugt, dass er es nicht war. Garland erzählte Mikoto, dass er die Drachenkralle gestohlen hat. „Aber Eure Hoheit! Wie soll er es denn geschafft haben? Augenzeugen haben doch gesehen, wie er die Drachenkralle in der Hand hielt!“, meinte die Generälin. „Ich weiß. Sicher was es eine Falle von Garland. Warscheinlich wollte er Zidane von uns trennen, damit er sich in Ruhe an ihn rächen kann. „Da fällt mir wasch ein, mampf! Einen Tag, bevor Eiko und die anderen misch geholt haben, habe ich Zidane gesehen, mampf! Er war auf dem Weg zu der alten Mine im Morast der Qsch, mampf. Alsch er misch aber geschehen hat, ischt er einfach weiter gegangen. Isch wollte ihm ja hinterher, aber dann habe ich scho einen leckeren Frosch geschehen, mampf, da war Zidane dann auch schon wieder weg, mampf!“, erzählte Quina, woraufhin ich ihn erstaunt ansah. Es passte gar nicht zu Zidane, dass er seine Freunde einfach ignorierte. Doch ehe ich auch schon etwas sagen konnte, meldete sich Freia zu Wort. „Das kann nicht sein, mein Dicker. Auf dem Weg hier her habe ich ihn in Dali gesehen, doch er war nicht alleine unterwegs!“, erklärte die Drachenritterin und ich blickte sie fragend und erstaunt an. „Wer war bei ihm? Wie geht es ihm?“, fragte ich besorgt nach, merkte jedoch, dass etwas nicht stimmte, denn so ernst, wie Freia mich jetzt anblickte, sah man sie selten. „Auch wenn es unmöglich klingt, ich sage die Wahrheit. Ich habe ihn in Kujas Begleitung gesehen. Sie waren zusammen unterwegs. Doch auch sie waren nicht alleine. Als ich Zidane gesehen habe, hat er sich mit einem fremden Mädchen unterhalten!“, meinte Freia ernst und ich sah sie nur geschockt an. Ich wusste nicht, was mich mehr entsetzte, ob Kuja nun wieder am Leben war oder das mein Zidane eine andere hatte. „Das kann nicht sein!“, schrie ich Freia nun an. ******** So, das war das nächste Kapitel und ich hoffe, dieses mal war es spannend genug. Was es wohl mit Zidanes Doppelgänger auf sich hat? Na dann ratet doch einfach mal. :-) Wie findet ihr bis jetzt meinen eigenen Charakter, Ayana? Man hat ja noch nicht viel über sie erfahren, aber falls ihr noch ein paar Ideen habt, immer her damit. *grins* Bis zum nächsten Kapitel^^ lg eure Sai_kun Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)