Gundam 00: Others von Iseki ================================================================================ Kapitel 8: Rückkehr ins All --------------------------- Alle auf der Ptolemaios waren mit irgendwas beschäftigt, da sie noch auf die Rückkehr von Setsuna und Tieria warteten. Nach Sumeragi’s Plan sollten sie in ca. Einer halben Stunden wieder da sein. Jedenfalls, wenn nichts dazwischen kam. AJ machte mit dem blauen Haro und Mileina zusammen ein paar Feineinstellungen an Valkyr’s Systemen. Der Gundam funktionierte eigentlich fehlerfrei, doch der Blonden waren beim steuern immer wieder kleinere Abweichungen aufgefallen. Das war nichts Ernstes, aber es störte sie dennoch ein wenig. „Alle Systeme laufen auf 100% und sind neu justiert. Bist du jetzt zufrieden?“, fragte Mileina, nachdem sie alles zum dritten Mal gecheckt hatte. „Auf jeden Fall dürfte ich nichts mehr merken. Mikro-Abweichungen dürften auch meinen Empfindungen entgehen.“, meinte die Gundam Meisterin ernst. In der Vergangenheit ist sie auf Handfeuerwaffen ausgebildet worden und darauf die Abweichungen jedes Mal selbständig zu erkennen und auszugleichen. Irgendwie hatte sich das in den letzten Jahren auf den Gundam übertragen. Es half ihr ungemein im Kampf, dennoch wünschte sie sich des Öfteren es nicht zu können, ebenso ihre Fähigkeit zu verlieren. „Warum bist du eigentlich immer so abweisend, AJ? Du warst am Anfang zwar unfreundlich, aber du hast kaum was verschwiegen, warum…“ „Genug, Mileina. Ich weis, wie ich bin, und so war ich schon immer. Frag die anderen, wenn du mir nicht glaubst.“ Sie war sauer auf die Jüngere, aber mehr auf sich selbst als auf alle anderen. Die Menschen in ihrer Umgebung durschauten sie immer mehr. Noch mehr und sie würden vielleicht in ihrer Vergangenheit rumstochern und das war genau das, was sie in den letzten 8 Jahren zu verhindern versucht hatte. „Nicht so böse schauen. Nicht so böse schauen.“ Haro meinte es mal wieder nur gut, doch es tat ihm selbst nicht gut. Dieses Mal handelte es sich mehr ein, als nur einen Knuff. AJ holte die kleine Maschine aus seinem Port und schmiss ihn ein Mal quer durch Cockpit, ohne auf Rücksicht auf Schaden zu nehmen. „Alle Gundam-Meister. Fertig machen für Notfall-Start.“, verkündete Feldt über die Sprechanlage. Zum Glück war die Blonde schon bei ihrem Gundam und hatte auch ihren Pilotenanzug an, so konnte sie als erste starten. Lockon und Allelujah folgten ihr ziemlich schnell. Die drei mussten ausrücken, weil Setsuna und Tieria auf dem Rückweg in einen Kampf verwickelt worden waren. Sumeragi hatte das schon vorausgesehen. Es dauerte keine fünf Minuten, bis die Verstärkung für die beiden eintraf. Cherudim, Arios und Valkyr schossen schon von weitem, trotzdem beobachtete AJ den Feind genau. Die Bewegungen kamen ihr bekannt vor, doch selbst mit Hilfe ihres fotographischen Gedächtnisses konnte sie nicht erinnern. Sie hatte es eigentlich immer für unmöglich gehalten, dass sie etwas vergaß, aber das war genau jetzt der Fall. Nach einem kurzen Zögern zog sich der feindliche Mobile Suit zurück. Tieria wollte ihm schon folgen, wurde aber von Allelujah aufgehalten. „Lass es gut sein, Tieria.“, versuchte der Lilahaarigen zu beruhigen. „Verdammt! Das Schwein hat Lockon auf dem Gewissen.“, fluchte er über Funk. „Was? Meinen Bruder?“, fragte Lockon etwas verwirrt. Bei Tieria´s Bemerkung fiel es AJ wie Schuppen von den Augen. Dieser Mobile Suit hatte ausgesehen, wie der Throne Gundam mit dem Ali Al Saachez Lockon, nein, Neil Dylandi umgebracht hat. Allerdings hatten alle angenommen, dass er dabei auch draufgegangen sei. Die Gundam Meisterin wusste das alles nur aus den Erzählungen von Feldt und durch die Datenbank von Celestial Being. Bei dem Gedanken, dass der Kerl noch am Leben war, wurde sie wütend. Neil war gestorben, weil er seine Familie hatte rächen wollen. Wofür war er jetzt wirklich gestorben, wenn der Mistkerl noch lebte? Die fünf Gundams flogen gemeinsam zurück zum Schiff. Nach der Landung wollte Lockon von Tieria wissen, wer der Pilot war, den sie unter Beschuss genommen hatten. Zur selben Zeit beschloss Sumeragi, dass sie zurück in den Weltraum mussten. Nicht nur um die Reparaturen an Arios und dem 00 fertig zustellen, sondern auch um die neuen Module an Board zu nehmen. Die Wege aller Gundam Meister führten irgendwie in den Briefing-Raum, auch der von AJ. Doch sie ging nicht rein. Wut, Trauer, Hass. Das waren nur einige Gefühle, die in dem Emotionscocktail waren, der langsam in ihr hochkochte. Zusätzlich musste sie an das letzte Gespräch denken, das sie mit Neil geführt hatte, kurz bevor sie verschwunden war. (Flashback 5 ½ Jahre zuvor) „Hier bist du also.“, sagte eine Stimme hinter AJ. Sie erschrak etwas und drehte sich um. Eigentlich hatte sie gedacht, dass niemand sie hier im Hangar suchen würde. Das war der Grund, warum sie sich hier her verschanzt hatte. Lockon schaffte es allerdings immer wieder sie aufzuspüren. „Christina sucht dich. Sie hat wohl wieder irgendwas gefunden und will, dass du es dir ansiehst.“, meinte der Braunhaarige lächelnd und zeigte mit dem Daumen auf die Tür hinter sich. „Dann soll sie es in mein Quartier überspielen. Ich schau es mir später an.“, entgegnete die Blonde betrübt. Sie war schon seit einigen Tagen so, aber nur wenn sie mit dem Iren alleine war. Wenn Chris, Lichty oder sonst jemand in der Nähe war, versteckte sie sich hinter ihrer Maske aus Unantastbarkeit. Sie hasste es, wenn andere wussten, wie es ihr ging. Lockon war die einzigste Ausnahme dieser Regel. Ihm vertraute sie blind. „Was ist los? Du bist in letzter Zeit oft traurig? Ist irgendwas Schlimmes passiert oder hast du eine schlechte Nachricht erhalten, AJ?“ Der Gundam Meister stellte sich neben seine Kameradin und folgte ihrem Blick. Er ruhte auf Harpyies, ihrem Gundam. Eigentlich versuchte er nur sie aufzumuntern und hin und wieder gelang ihm das auch, aber in anderen Situationen… „Das nicht. Es ist eher was Persönliches. Damit komm ich schon alleine klar.“, entgegnete die Angesprochene, ohne Blick von dem Mobile Suit abzuwenden. „Verstehe.“, sagte Lockon und machte eine kurze Pause. „Bevor du hier her gekommen bist, hat Ian sich ständig über Harpyies Systeme beschwert. Sie wollte nicht so, wie er wollte. Zeigten dauernd irgendwelche Fehlermeldung an und das machte ihn wahnsinnig, weil er nicht wusste, wie er das beheben konnte. Auch testen konnten wir den Gundam nicht, da das Erkennungssystem von keinem von uns die biometrischen Daten akzeptierte. Und plötzlich…“ „Tauchte ich auf. Ein eiskaltes unscheinbares Mädchen, das nicht danach aussah, als ob sie einen Mobile Suit steuern konnte. Deshalb wart ihr auch alle so überrascht, als Harpyies mich akzeptierte.“, ergänzte AJ etwas gelangweilt. Diese Geschichte hatte sie in den letzten zweieinhalb Jahren oft genug gehört. Sie wusste selbst nicht, warum ausgerechnet sie ausgewählt worden war. Alle konnten nur Vermutungen anstellen. „Was wäre aber, wenn ich ganz einfach nicht mehr da wäre? Wenn ich einfach so verschwinden würde, Neil?“ „Keiner verschwindet einfach so. Es gibt immer einen Grund, wenn man geht oder untertaucht und bei dir fällt mir kein Grund ein, warum du das tun solltest.“ Das meinte Lockon genauso, wie er es gesagt hatte und schaute zu AJ. Zu seiner eigenen Überraschung hatte er ihr ein kleines Lächeln entlockt. (Flashback ende) Die Gundam Meisterin schluckte alles runter, versuchte sich innerlich zu beruhigen und ging rein. Lockon, Setsuna, Tieria, Allelujah und Marie fiel zwar auf, dass sie jetzt da war, doch der Lilahaarige erzählte ohne Unterbrechung weiter wie Neil gestorben war. Saji musterte die Blonde wieder, die sich an die Wand neben der Tür gelehnt hatte. In dem Pilotenanzug sah sie für ihn stark und kaltblütig aus, doch wenn sie die Uniform trug hatte er eher das Gefühl, dass man sie beschützen musste. Auch ihre Worte von damals, als sie das erste Mal in der Uniform vor ihm gestanden hatte, würde er so schnell nicht vergessen. „Verstehe. Mein Bruder ist gestorben um unsere Familie zu rächen. Das war typisch für ihn.“, sagte Lockon irgendwie vorwurfsvoll. „Bist du jetzt enttäuscht von ihm?“, fragte Tieria. „Nein. Es war seine eigene Entscheidung. Ich hab meinen Rachedurst schon längst überwunden.“ „Und wenn eine Chance dich zu rächen genau vor dir wär?“ Setsuna´s Aussage überrascht alle im Raum. Er zog die Blicke aller auf sich, selbst den von Saji, der bis eben noch die Pilotin beobachtet hatte. „Ich gehörte zur KPSA. Der Organisation, die für den Tod deiner Eltern und deiner Schwester verantwortlich ist.“ „Setsuna.“, sagte Allelujah etwas geschockt. „Musste das sein?“, fragte Tieria. „Es musste gesagt werden.“ Der Kurde hatte es einfach sagen müssen. Vier Jahre zu vor hatte er auch Neil die Chance gegeben sich zu rächen. Er hatte sie allerdings genauso wenig genutzt, wie sein Bruder jetzt. Auch wenn Setsuna gerade genau erklärte, warum er sich schuldig fühlte. Lockon sagte daraufhin, dass sie die Vergangenheit so oder so nicht mehr ändern konnten, aber für die Zukunft kämpfen sollten. AJ stieß sich von der Wand ab und ging geradewegs auf Tieria zu. Allmählich konnte sie ihre Selbstbeherrschung nicht mehr wahren. Es war ihr einfach unmöglich, da sie nun endlich wirklich realisierte, dass der Mörder ihres besten Freundes noch am Leben war. Zum anderen wurde ihr von dem ganzen schön Gerede schlecht. Schon ersteres reichte, um sie leicht in rage zu bringen. „Für was zum Teufel hat Lockon jetzt eigentlich sein Leben damals weggeworfen? Verrat mir das Mal, Tieria. Für was?“, schrie die Blonde plötzlich. Sie hatte ihren Kameraden vorne am Kragen gepackt und zu sich gezogen. Es passte nicht zu ihr, so etwas zu tun. Sie stritt zwar immer wieder mit Tieria, aber das ging normalerweise nie über ein paar Sticheleien raus und Ausbrüche wie diesen, hatte sie so oder so noch nie gehabt. Jedenfalls nicht, dass einer von ihnen davon wüsste. „Es ist nicht so wie du denkst.“ „Wenn du denkst, dass ich glaub, dass ihr mich vor zweieinhalb Jahren angelogen habt, dann liegst du verdammt richtig. Denn genau das glaub ich. Lockon war mein bester Freund. Einer der wenigen, die ich jemals hatte und er ist für nichts gestorben. Für absolut gar nichts.“ „Beruhig dich wieder, AJ. Du hast da was missverstanden. Wir wussten…“ „Halt die Schnauze, Allelujah. Ich brauch keine scheinheiligen Entschuldigungen.“ Nach dieser Aussage stieß AJ Tieria wieder von sich und verließ den Raum mit einem letzten Blich auf Setsuna und einem Gemurmelten ‚Lasst mich einfach in Ruhe‘. Keiner der Anwesenden konnte wirklich verstehen, was geradepassiert war. Selbst Tieria nicht. Die Gundam Meisterin war irgendwie nicht mehr sie selbst, seit sie an den Interventionen teilnahm. Noch weniger, seit dem Vorfall, über den sie mit niemandem reden wollte. Ein kleiner Jet flog über den Atlantik, in Richtung Südamerika. Dort befand sich das derzeitige Hochsicherheits-Gefängnis, da das andere von Celestial Being teilweise zerstört worden war. An Board des Jets befanden sich ein Pilot, ein Copilot, drei bewaffnete Soldaten, ein Offizier und ein Gefangener, Reichiro. Er saß auf einer unbequemen Bank und seine Hände waren ihm mit Handschellen auf den Rücken gebunden worden. Statt der A-Laws Uniform, die er bis vor ein paar Stunden noch an hatte trug er jetzt eine braungelbe Gefangenen-Uniform. Der anwesende Offizier war kein geringerer als Blaine Warson. Er hatte seinen Ziehsohn Stunden zuvor schon ziemlich unsanft und aufsehenerregend von dessen Posten ‘entfernt‘. Fast alle bei den A-Laws mussten inzwischen wissen, was mit ihm passiert war und vor allem was der Grund dafür war. Dieser war eigentlich nichtig, da Menschen immer eine eigene Meinung hatten, auch wenn sie diese nicht laut aussprachen. „Warum hast du die Leitung dieser Aktion übernommen, Blaine?“, versuchte Reichiro ein Gespräch anzufangen. Er hatte es schon den ganzen Flug über immer wieder versucht, auch wenn er ja normalerweise nicht so viel sprach. Der Braun haarige wollte wissen, ob er nur ins Gefängnis kam, oder ob sie schlimmeres mit ihm vorhatten. „Du hast mich mit Mayor Warson anzusprechen.“, sagte der Angesprochene ruhig. Es war das erste Mal, dass er antwortete. Die letzten paar Mal hatte er einfach geschwiegen. „Außerdem müsstest du die Antwort schon kennen. Eine ähnliche Frage hast du mir schon einmal gestellt.“ „Ehre und Pflicht? Du bist Krank. Die A-Laws töten wahllos Menschen und du lässt das einfach zu. Das Oberkommando ist viel zu skru….“ Weiter kam Reichiro mit seinen Anschuldigungen nicht, denn einer der Soldaten schlug ihm mit einem Gewehrkolben in den Rücken, ziemlich nahe der Wirbelsäule. Der Schmerz bereitete sich in Sekundenschnelle in seinem ganzen Körper aus. Der Mann hatte genau gewusst, wo er hinschlagen musste. Der braunhaarige Gefangene schrie nicht, sondern biss die Zähne zusammen. Das war mal wieder ein guter Beweis, wie die A-Laws mit Menschen umgingen, die eine andere Meinung hatten. Der Jet ging jetzt in einen leichten Sinkflug. Sie waren wohl schon an ihrem Ziel angekommen, denn keine Viertelstunde später landete der Pilot die Maschine auf einem Militärflugplatz. Gleich nach der Landung öffnete sich die Laderampe und Reichiro, Bewacht von den Soldaten, wurde raus geleitet. Etwas verstohlen sah sich der, nun, ehemalige Pilot um. Er kannte diesen Stützpunk nur zu gut, da es seine alte Dienststelle war. Die, bevor dieser halbe Albtraum angefangen hatte und er Celestial Being nachgejagt war. Ganz besonders dieser einen Gundam Pilotin. Wie zur Bestätigung kamen sämtlich Piloten neugierig angerannt. Sie wollten wissen, warum ein Jet auf einem Ausbildungsstützpunkt gelandet war. Die meisten kannte der Braunhaarige nur vom sehen her, doch auch Leutnant Frem war dabei. Diesem stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben, als er Reichiro sah. „Rei? Was… was zum Teufel tust du hier?“, fragte er und ignorierte Blaine, der vorne weg marschierte. „Sieht man das nicht?“, fragte er und blieb stehen. „Ich hab mich gegen das Oberkommando gestellt, Jason.“ Frem war wie erstarrt. Er konnte nicht glauben, was er da hörte. Reichiro Hawks, der beste Pilot, den dieses Geschwader je gesehen hatte, und treuer Soldat, rebellierte? Das musste ein schlechter Witz sein. Erst jetzt fiel dem Leutnant die braungelben Klamotten auf, die sein alter Freund trug. Es war also doch wahr. „Aber wegen was genau wollen sie dich einsperren?“ „Meuterei, Befehlsverweigerung und Schuld am Tod einer Kameradin.“, zählte Blaine auf. Das klang für keinen der Anwesenden nach Reichiro. Sie hatten ihn als wortkargen, ernsten und direkten Menschen in Erinnerung. Aber Meuterei und Befehlsverweigerung? Das waren eigentlich Fremdwörter für ihn. Was der Major da gesagt hatte, konnte einfach nicht stimmen. Einige der Piloten wollten es immer noch nicht glauben, egal wie oft sie seine Gefangenen Uniform anschauten. Ein paar andere fingen an miteinander zu tuscheln und die ganze Angelegenheit zu diskutieren. Wieder andere protestierten und wollten, dass man Reichiro frei ließ. Der Gefangene nahm es locker. Früher oder später hätten sie es so oder so über andere Wege erfahren. So hörten seine alten Kameraden es wenigstens von ihm selbst. „Weiter.“ „Aber, Major Warson, haben sie vergessen wer…“ „Ich weiß sehr wohl, wer er ist Sie brauchen mich nicht belehren, Leutnant Frem.“, sagte der Ranghöhere nachdrücklich. Er wies die drei Soldaten noch einmal an, weiter zu gehen. Der hinter Reichiro stand, stieß diesem leicht mit dem Gewehrkolben in den Rücken, damit auch er los lief. Die Traube aus Piloten löste sich jetzt nach und nach auf. Sie diskutierten immer noch über das, was sie gerade erfahren hatten. Jason Frem blieb noch eine Weile dort stehen. Es war einfach unfassbar für ihn. Er kannte seinen Freund lange genug um zu wissen, dass er ihn nie anlügen würde. Trotzdem… Auf der Ptolemaios war es mal wieder ruhig. AJ hatte sich, nach ihrem unerklärlichen Wutausbruch, mal wieder in ihrem Quartier verschanzt. Nur um unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen. Der blaue Haro war bei ihr, rollte auf dem Boden hin und her und versuchte sie, mal wieder, etwas aufzumuntern. „Lach wieder. Lach wieder.“ „Mir ist nicht nach Lachen zu Mute, also hör endlich mal auf dich anzustrengen, Haro. Es bringt dir nichts.“, meinte AJ deprimiert. Sie dachte an die Sache im Briefing-Raum und konnte nicht glauben, dass Neil´s Bruder diesen nicht rächen, oder den Man töten wollte, der auch den Rest seiner Familie auf dem Gewissen hatte. Andererseits war sie sauer auf Tieria und die anderen, weil sie gesagt hatten, dass Al Saachez tot wäre. Dass er zusammen mit Neil gestorben sei. Die Blonde dachte nach. Sollte sie ihren Grund zum Kämpfen ändern? Sollte sie es sich zum Ziel setzten ihren Freund zu rächen? Würde sie dann den Wunsch ihres anderen Freundes vergessen und das Versprechen, das sie damals gegeben hatte? Das Gefühl von Hilflosigkeit machte sie nur wütender. Sie wusste einfach nicht genau, was sie jetzt tun sollte. Es war zum verzweifeln. „Sechs feindlich Mobile Armor nähern sich dem Schiff. Alle Gundam Meister auf Gefechtsstation.“, verkündete Feldt. Schon bei dem Wort ‘feindliche‘ war die Gundam Meisterin auf gesprungen und zog ihren Pilotenanzug und rannte zu ihrem Gundam. Sie schob ihre trüben Gedanken bei Seite und versuchte sich zu Konzentrieren. Die A-Laws boten ihr jetzt eine willkommene Ablenkung. Der ursprüngliche Plan war damit gescheitert und sie mussten auf den Notfallplan zurückgreifen. Das hieß für AJ, dass sie endlich mal das Trans-AM System einsetzen durfte. Es ärgerte sie etwas, dass es nicht in einem Kampf war. Da hätte sie sich ein Bild von dem Potenzial dieses Systems machen können, doch sie musste sich damit zufrieden geben. Die Mobile Armor schossen Torpedos ab. Genau zum selben Zeitpunkt befahl Sumeragi den Einsatz des Trans-AM Systems. Da die Gundams noch an den Antrieb der Ptolemaios angeschlossen waren, übertrug sich die Wirkung des Systems auf das ganze Schiff. Lasse setze es über die Explosion der aufeinander prallenden Torpedos. Dies, der Trans-AM und die eigene Geschwindigkeit der Ptolemy, beschleunigten sie so sehr, dass, als sie aus dem Wasser schoss, die in der Luft stationierten GNX-Einheiten kaum genug Zeit hatten entsprechend zu reagieren. Das Trägerschiff wurde bei der ganzen Aktion ziemlich durchgeschüttelt. Zusätzlich wurden sie von den A-Laws beschossen, doch das GN-Field hielt stand. Durch die hohe Geschwindigkeit und eine Salve Raketen, die mehrere GNX zerstörte, fielen die übrigen Mobile Suits zurück. Kurz vor der Atmosphäre hielt sich der Gadessa auf. Revive Revival feuerte einen einzelnen Schuss auf Celestial Being ab, der sie längsseits traf. Erst sah es so aus, als hätte das kaum Auswirkungen, doch plötzlich gab es eine Meldung von Computer. Der Austrittspunkt ist durch den Treffer leicht verändert worden. AJ konnte nur da sitzen und die Anzeige des Trans-Am Systems beobachten. Es erreichte langsam das Zeitlimit und damit verlor auch das GN-Field nach und nach seine Wirkung. Es reichte allerdings bis sie den Weltraum erreichten. Dort wurde die Ptolemaios schon von einem geostationärem Geschwader in Empfang genommen und das kurz bevor ihr Schutz zusammenbrach. Die meisten der Schüsse der A-Laws trafen und beschädigten das Schiff leicht. Das Celestial Being noch ein Ass im Ärmel hatte, wusste der Feind nicht. Setsuna war, während sie die Atmosphäre verlassen hatten, gestartet und hatte sich im Schatten der Ptolemaios versteckt. Jetzt kämpfte der Kurde gegen die Angreifer, zerstörte zwei von ihnen und ihr Mutterschiff. Die übriggebliebenen Einheiten zogen sich sehr schnell zurück. Sie übermittelten noch eine Nachricht, in der eine gewisse Kati Mannequin einer Leesa Kujo ihre Hochachtung für ihre Strategie aussprach. Außer Sumeragi, schien keiner wirklich zu wissen, was das heißen sollte. Gleichzeitig blitzten wieder einige Bilder vor AJ´s Augen auf, doch, wie sonst auch, waren sie wieder nicht sehr genau. Sie sah mehrere A-Laws Geschwader in einem Meteoritenfeld kämpfen, aber gegen wen und wo sich das Feld befand, konnte sie nicht sagen. Nur eines war sicher. Es würde in den nächsten Tagen geschehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)