The Legend of Ryu no Kuni von Raella (The Story of the Koizumi Clan) ================================================================================ Kapitel 2: Geschichten aus Suna ------------------------------- Sulaika Sulaika spazierte die nächstbeste Gasse in Richtung Zentrum hinauf. Sie hörte wie der Laut der Schritte ihrer Geschwister in andere Gassen verschwanden. Kurz überlegt sie, ob es eine gute Idee gewesen war, sich zu trennen, doch so konnten sie einen größeren Bereich absuchen. Nach wenigen Minuten kam sie auf eine große Straße, auf dem viele Leute umhereilten und Händler ihre Waren anboten. Sulaika beschloss der Straße ins Zentrum zu folgen. Aus den Augenwinkeln betrachtete sich mehr oder weniger gleichgültig das Treiben der Menschen. Hier unterhielt sich eine Gruppe jugendlicher, dort saßen einige Leute beim Essen und da Stritt jemand mit einem Händler um den Preis. ~Ich sollte mich auch nach einer Unterkunft umsehen~ dachte sie, während sie an einer Reihe Pensionen vorbei schritt. Sehr zu ihrer Beunruhigung fiel Sue auf, dass die Lehm und Steinbauten Sunas, je tiefer sie in die Stadt hineinging, immer älter aussahen. ~Wie kann eine Stadt mit solcher Größe existieren, ohne dass man uns etwas davon gesagt hat?~ Fragen wie diese geisterten Sulaika durch den Kopf. Plötzlich wurde ihre Konzentration von einer anderen Szene beansprucht: Eine Frau schimpfte auf ihre kleine Tochter ein, die eine völlig verdreckte Puppe vor ihr Gesicht presste und weinte. Ungewollt holten Sulaika Bilder ein: „Nein, so geht man richtig!“ – „Nein, das ist falsch! Du bist eine Schande! Benimm dich!“ Eine schallende Ohrfeige. Ein weinendes kleines Mädchen, dass seinen Kopf in die Brust ihres Bruders drückte. Tränen, die den Stoff vom Hemd des Bruders durchweichten. Nächte, in denen das Mädchen sich in den Schlaf weinte. Wütend schüttelte Sulaika den Kopf und vertrieb diese Bilder. Alles gehörte der Vergangenheit an. Sie musste sich auf die Gegenwart konzentrieren. Mittlerweile war sie in der Mitte Sunas angekommen. Ein großes rundes Haus bildete das Zentrum. Während Sulaika darauf zuschritt, öffnete jemand die Tür des Hauses, ging heraus und ließ sie wieder zufallen. Der rothaarige Junge mit den schwarz umrahmten Augen stürmte aus dem Haus. Als er an Sulaika vorbeikam, trafen sich die Blicke der beiden. Aus den Augenwinkeln sahen sie sich an. Der selbe Blick. Ein Blick, der das Gegenüber einschätzen wollte, nach Stärke und Charakter. Ein kalter, abschätzender Blick. Obwohl der Blick nur eine Sekunde gedauert hatte, hinterließ er in beiden ein ungutes Gefühl. Ein Gefühl der leere. Verwirrt ging Sulaika weiter. Sie war viel zu Stolz, um sich umzudrehen, und dem Jungen nachzulaufen. Auch der Junge schien offenbar zu Eigen, um sich umzudrehen. ~Diese Augen… sie waren so vertraut und doch so unbekannt~ Sulaika nahm sich noch einen Moment Zeit, um sich das Geschen noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Als erstes waren ihr diese roten Haare aufgefallen. Dann das Tatoo am Kopf. Und die schwarz umrandeten Augen, mit dem seltsamen Blick. ~Er hat einen weißen Umhang getragen. Das müsste heißen er bekleidet einen hohen Rang… aber dafür sieht er eigentlich zu jung aus. Vielleicht ein Sohn von irgendeinem wichtigen Typ~ überlegte Sulaika. Aber das spielte für sie keine Rolle. Sie musste jetzt eine Bibliothek finden. Was ihr auch einige Minuten später gelang. Mit einem selbstzufriedenen Lächeln betrat sie das hohe Gebäude. Innen war es duster, und ein staubiger Geruch lag in der Luft. An einem Tisch saß eine gedrungene alte Frau, offensichtlich die Bibliothekarin. Sulaika ignorierte sie, und starrte stattdessen auf die Bilder, die an der Wand hinter der Frau angebracht waren. Sie zeigten den Jungen von vorhin, und vier weiter Männer in weißen Umhängen. „Das sind unsere Kazekage, die die Anführer und Beschützer unseres Dorfes waren bzw. sind“, sagte die alte Frau, als sie den Blick von Sulaika bemerkte. „Der Rothaarige scheint mir reichlich jung für solch eine Aufgabe“ gab Sulaika zur Antwort. Eigentlich hatte sie sich nicht mit der Alten unterhalten wollen, aber da sie erstens Informationen brauchte, und zweitens von Kind auf einen Respekt vor dem Alter angelernt bekommen hatte, entschloss sie sich zu einem Gespräch. „Nun, es stimmt, Gaara ist reichlich jung, aber er ist der Jinchuriki von Suna, und wird uns sicher beschützen.“ kam es von der Frau. ~So, na das ist ja interessant~ dachte Sulaika. „Wer wurde denn in ihm versiegelt?“ fragte sie „Shukaku“, antwortete die Alte, „ der Junge hatte es nicht leicht in seiner Kindheit, aber… „Danke für die Information, aber ich bin eigentlich hier, um Informationen über Sho zu bekommen“ leicht gereizt brachte Sulaika die Frau zum schweigen „Sho? Noch nie gehört“ „Es ist eine Stadt in Ryu no Kuni … sagt ihnen das etwas?“ Sulaikas Laune sank. Es würde hier gleich ein Unfall passieren. „Ryu no Kuni? Achja, wieso sagst du das nicht gleich, Schätzchen? Da haben wir ein Buch in der Sagen Rubrik. Brauchst es wohl für eine Schulaufgabe, oder? ~SCHÄTZCHEN?~ Innerlich brodelte sie. Aber äußerlich setzte sie ihr charmantestes Lächeln auf. „Ja genau. Das Suche ich. Woher wussten sie bloß, dass es für die Schule ist? säuselte sie. Die Frau führte sie zu dem Regal und drückte ihr ein Buch mit dem Titel „Legenden und Sagen aus Alter Zeit“ in die Hand. Danach verschwand sie wieder auf ihren Platz. Keine Zeit verlierend schlug Sulaika die Seiten über Ryu no Kuni auf, und glaubte sich verlesen zu haben: Vor 150 Jahren gelang es den mutigen Helden das schreckliche Ryu no Kuni in einen Schlaf zu bannen. Alle die zu der Zeit in oder außer des Landes waren, erstarrten und fielen in einen tiefen schlaf. Man geht davon aus, dass das Siegel sich irgendwann langsam lösen wird, und dass die mächtigen Ninjas bis dahin eine Lösung zur ewigen Vernichtung von Ryu no Kuni gefunden haben. Es wurde Land der Drachen genannt, weil dort angeblich… 150JAHRE? Sulaika konnte es nicht fassen. Sie las den Text mehrmals. Wie war das möglich? Hatten die Wächter versagt? Waren die Anderen wieder wach? Wussten sie um ihr Schicksal? Aber wenn es ganz hinten bei Sagen und Legenden stand, würde man wohl kaum einen Schlag gegen Ryu ausführen. Oder doch? Sie mussten so schnell wie möglich die Wächter warnen. Sue riss die Seite aus dem Buch und eilte an der alten Frau vorbei. Diese blickte ihr verwirrt nach und rief noch etwas, aber Sulaika war schon zur Tür hinaus. Das mussten ihre Geschwister erfahren! In Eile stürmte sie um die Ecke und krachte – welch Ironie – in den 5. Kazekage, der sie mit einem erstaunten Gesicht ansah. In dem Moment, in dem sich ihre Körper berührten, ging eine warme Welle durch ihren Körper. Beide erholten sich von dem Schock schnell, und setzten wieder ihr Pokerface auf. „So trifft man sich wieder“, sagte Sulaika, bevor sie aufstand und den nun noch mehr verwirrten Jungen stehen ließ. Sollte der doch machen was er wollte. Sie hatte Wichtigeres zu tun! Auf halbem Weg blieb sie stehen. Es hatte keinen Sinn nun einfach so durch Suna zu laufen. Sie hatte noch gute drei Stunden. Die Anderen würde sie hier nie finden. Besser wenn sie die Zeit nützte, und nach einem vernünftigen Quartier Ausschau hielt. Oni: Oni beeilte sich von dem beiden wegzukommen. Sie war froh etwas Zeit für sich zu haben, und vor allem Sulaikas Laune und Tenshis Mütterlichkeit zu entkommen. Informationen sammeln. Aber zuerst wollte sie sich etwas vergnügen und von dem Wüstenmarsch, bei dem Sue sie so unglaublich genervt hatte, erholen . Oni ging auf eine Bar zu, die den Namen „Zum trinkenden Shinobi“ trug. Plötzlich fiel ihr auf, dass sie kein Geld hatte. Wie durch Zufall sah sie gerade einen Mann in eine enge Seitengasse biegen. Sofort folgte sie ihm. Bevor der Mann noch wusste das sie hinter ihm war, war er auch schon bewusstlos. Oni nahm ihm sein Geld ab. Zwar wusste sie nicht, wie viel er bei sich hatte, da sie die Währung nicht kannte, aber sie war sich sicher, dass das für einige Drinks reichen würde. Sie könnte ja den anderen Leuten, die sie dann „befragen“ würde, auch einfach das Geld abnehmen. Schließlich brauchte sie es jetzt dringender. Grinsend stellte sie sich vor, wie Tenshi reagieren würde, wenn er sie so sah. Er würde wahrscheinlich vor lauter Schock in Ohnmacht fallen. Wenig später saß sie in der Bar, und hatte ihr Glas fast geleert. Aus Pflichtschuldigkeit, und um später Sues Blick – sollte sie nichts herausfinden – besser kontern zu können, fragte sie den Wirt, ob dieser vielleicht etwas über Ryu no Kuni wusste. Dieser verneinte aber. Also machte sich Oni auf, um die Stadt etwas zu erkunden. Sie fragte nach dem besten Nachtklubs, schlenderte durch Modegeschäfte und machte sich ein Bild von der Stadt. Bald hatte sie einen vielversprechenden Nachtclub gefunden. Heute Abend würde sie – sofern die nette Seite Sulaikas wieder da war – mit ihr die Stadt unsicher machen. Disco, Tabeldance, Männer & Co. „Sie tut so, als wollte sich mich nicht!“ Die Worte drangen an ihr Ohr. Irgendeines der Mädchen, die da auf der Mauer des Platzes saßen, bei dem sie gerade vorbeiging hatte es gesagt. Oni ließ den Kopf hängen. Sie kannte dieses Gefühl. „Ihre Haare sind rot“ „Wie die sich benimmt!“ „Ganz anders als ihre Schwester!“ „Sie wird nie eine richtige Kriegerin werden. – Ich weiß, meine zweite Tochter ist eine Schande“ Das kleine Kind, das immer von Mutter und großer Schwester gehasst worden war, ohne zu wissen wieso. Der Bruder, der immer für sie da sein wollte, aber meist zu ihrer Schwester hielt. ~Ich werde es euch allen zeigen~ Oni verdrängte die Gedanken. Nun war ihr die Lust auf Spaß vergangen. Sie fing an, Leute in Gassen zu verschleppen, sie auszufragen, und dann ihr Geld zu nehmen, sie zu töten und ihre Spuren zu verwischen. Als sie schon total angeödet war, weil niemand etwas wusste, und sie schon aufgeben wollte, sagte eine Mann zu ihr „B – bitte lass mich wieder gehen… ich weiß nur über Ryu no Kuni, dass alle Einwohner und das Land vor 150 Jahren gebannt worden sind. D – das ist alles was ich weiß… es ist nur eine Sage… mehr nicht…“ Weiter kam er nicht. Oni hatte ihn zum Schweigen gebracht. Erst wollte sie es nicht glauben. Doch dann erschien es ihr die einzig logische Erklärung. ~Ich wusste, dass die Wächter nicht so toll sind wie sie denken~ Oni nahm das Geld und beschloss, langsam zurück zu gehen. Sie hatte noch ca. 20min. Zeit. Tenshi Tenshi ging zögernd die Gasse entlang. Hätte er sie wirklich allein lassen sollen? Was war wenn die beiden ihn brauchten? Nein. Sie sind schon alt genug. Er würde nur Missbilligung und Spott ernten, wenn er jetzt einer der Beiden nachging. Die Welt war doch so Ungerecht! Doch dann erblickte Tenshi die ersten Geschäfte, seine Mine erhellte sich, und er warf sich ins Getümmel. Zu allererst nahm er die angebotenen, essbaren Waren in Augenschein. Zwar gab es Dinge, die er nicht kannte, aber das meiste war gleich geblieben. Der Händler war so freundlich und erklärte ihm, was er nicht kannte. Tenshi schenkte ihm ein freundliches Lächeln. Er liebte es einfach, seinen Wissensschatz an Lebensmitteln und Rezepten zu erweitern. Von einem Stand zum anderen gehend, zog Tenshi durch die Straßen. Hier und da bekam er eine Kostprobe. Schon war er versucht etwas zu kaufen, weil die Leute so freundlich waren, da fiel ihm ein, dass er kein Geld hatte. Eigentlich könnte er jemanden berauben, aber das war nun einfach nicht seine Art. Da sah er eine alte Frau, die sich mit ihren schwere Einkäufen abmühte. „Kann ich ihnen helfen, meine Dame?“ fragte er, und setzte sein höflichstes Lächeln auf. „Oh, das wäre wirklich nett, Sie scheinen ein höflicher, starker junger Mann zu sein“ „Ich tue was ich kann“ Tenshi hob die Einkäufe hoch, und trug sie der Dame in ihr Haus. Sie war sehr dankbar. „Es müsste mehr so nette junge Männer wie Sie geben“, bedankte sie sich „Keine Ursache, ich helfe gerne“, Tenshi lächelte. Eine gute Tat pro Tag. „Hier mein Junge“ Die alte Dame steckte Tenshi ein paar Scheine in die Hand. „Damit kannst du dir was nettes kaufen“ „Habt vielen Dank, meine Dame“ Nachdem Tenshi mit der Frau noch einen Tee getrunken, und über Rezepte geredet hatte, wand er sich zum Gehen. ~Was für eine nette Dame~ dachte er Gerade als er aus der Tür gehen wollte, fiel ihm noch etwas ein: „Kennen sie Ryu no Kuni?“ fragte er „Das verfluchte Land? Man sagt seit Generationen in meiner Familie, das man damals das Land und seine verdammten Einwohner gebannt hat. Das war vor 150 Jahren… man sagt das Siegel würde irgendwann lösen… aber ich halte das für eine Legende… warum?“ Tenshi wurde bleich. „Ach nur so. Danke für den Tee und das Geld“ Damit verschwand er aus der Tür. Das war unfassbar! 150 Jahre! ~Das muss ich sofort den anderen – uh! Ein Bücherladen. … Nein, ich muss die anderen… Kochbücher im Sonderangebot? Das muss ich sehen! ~ Schnell ging Tenshi auf dem Laden zu, um sich ein Kochbuch zu besorgen. Zufrieden mit dem 500 Seiten Aller-Nationen-Kochbuch verlies er den Laden. Er hatte es zu einem Spottpreis bekommen. Plötzlich sah er einen kleinen Jungen mit seiner kleinen Schwester an der Hand durch die Straßen gehen. Es überkam ihn „Los, fang mich, wenn du kannst, Bruder!“ „Gleich hab ich dich“ Der Junge spielte mit seiner kleinen Schwester. Alles schien perfekt. Alles war perfekt. Bis sie 4 Jahre alt wurde. Weinend kam das Mädchen auf ihn zu. Spiele wurden selten. Die Mutter schien sie unter Druck zu setzen. Ihm wurde verboten zu viel mit ihr zu Spielen. Auch seine andere Schwester, die Kleine, sollte er in Ruhe lassen. Er schüttelte den Kopf. Was war das gewesen? Er war doch sonst Mister Sunshine persönlich (Laut Sulaika). Leicht verwirrt marschierte er auf den Treffpunkt zu. Es war höchste Zeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)