Black Shadow (ab 16 Jahre) von raylight ================================================================================ Kapitel 25: Der Nachkomme von Joe Newgate ----------------------------------------- Es war ein bewölkter Tag, aber es regnete nicht. Die Wellen waren unruhig. Ein gigantisches Schiff, das dreimal so groß war wie eine Kogge. Es besaß drei Hauptmasten mit vierzehn Segeln. Ein Blauwal zierte den Bug des Schiffes. Der hünenhafte Käpt’n Edward Newgate saß in eine Art Atrium. Eine Art Treppenabsatz von einem Geländer umgeben auf dem einige seiner Männer Platz genommen hatten. Sie genossen das milde Wetter, als plötzlich ein paar Mitglieder grundlos umkippten. Ein blondhaariger junger Mann einen verschlafenen Blick, schlank, offene Jacke und Sandalen, beobachtet verwundert wie alle ohnmächtig werden. “Ist Gol D. Rogers Schiff in der Nähe?”, fragte er. “Marco. Hier ist weit und breit kein Schiff.”, erklärt Edward, “Aber du hast Recht. Ich spüre eine unglaublich starke Aura, die mich sogar in die Knie zwingt, wenn ich aufstehe. Wer ist das nur?” In nächsten Moment tauchte eine ganz schwarz gekleidete Person auf mit weißen Hemd. Er lief zwischen der bewußtlosen Mannschaft durch, vorbei an einer Gruppe von sechs Männern die seiner Aura gerade so standhalten konnten. Zielstrebig ging er zu Edward. Neben Marco stand ein weiterer junger blondhaariger Mann. Er war etwas größer, als Marco und hieß Sachi. “Das ist der Spitzel der Marine. Black Shadow.”, flüsterte er Marco ins Ohr. “Was? Woher weißt du das?” “Meine Mutter ist Nachkommin von seinen Arzt Chico, als er noch Pirat war. Sie hat mir alles über ihn erzählt.” “Verstehe.” Als Shadow vor Edward war, stoppte er und musterte ihn. Edward trug ein schwarzes Kopftuch, braunhaarig, braune Augen, Schnurrbart, weiße Jacke, schwarze Schärpe, gelbe Hose und schwarze Stiefel. Er war muskulös und um einiges größer als Shadow. “Wer bist du?”, fragte Edward gereizt. “Black Shadow.” “Was fällt dir ein meine halbe Mannschaft zu besiegen?” “Oh! Entschuldigung, aber ich wollte auf Nummer sicher gehen, schließlich ist das unbekanntes Schiff.” Shadow begann selbstsicher zu lächeln. “Hey, du Spitzel! Willst du uns aushorchen?”, fuhr Marco ihn an. “Spitzel? Was suchst du hier?”, fragte der Kapitän. “Ich bin aus einem ganzen anderen Grund hier. Derzeit habe ich frei. Das ist wahr. Ich bin gekommen um Edward Newgate kennenzulernen, deren Kind und Frau ich vor genau vierzehn Jahren gerettet habe.” “Mein Name ist Edward Newgate. Danke, daß du meine Familie gerettet hast. Aber warum?” “An der Geschichte ist sicher irgendetwas faul. Ein Spitzel der Marine würde nie die Frau eines Piraten retten.”, schimpfte Marco. “Kennst du Joe Newgate?”, fragte Shadow plötzlich. “Nein. Wer soll das sein?”, wollte Edward wissen. “Dein Vorfahre. In meinen Leben bin ich nur auf eine Familie Newgate gestoßen. Joe war für mich da, als mich niemand haben wollte. Seitdem Tag halte ich seiner Familie die Treue, genau wie meiner Familie.” Als Shadow eine Kopfbewegung nach rechts machte, fiel ihm ein schwarzhaariger massiger Mann auf. Er war etwas größer als Shadow. Mit arroganten Schritt ging er auf ihn zu und starrte ihn in die Augen. “Nach deinen Namen brauche ich nicht zu fragen, nicht wahr?”, meinte Shadow gedämpft. “Wie?”, rief er mit rauher Stimme. “Du bist der Nachkomme von Sargon D. Teach. Stimmst?” “Ja. Marshall D. Teach.” “Mh! Mich täuschst du nicht. Ich weiß genau was du vor hast. Wenn du einen meiner Freunde oder einen meiner Familie tötest, dann bringe ich dich um! Genau wie ich es mit Sargon D. Teach und seinen Sohn gemacht habe.”, drohte er wütend. “Ich kann nichts für die Taten meiner Familie.” “Das ist wahr, aber deine Familie kenne ich besser als mir lieb ist. Deshalb warne ich dich!!” Marshall wußte nicht, ob er diese Warnung ernst nehmen konnte oder nicht. Dann wandte sich Shadow zu Edward um und trat zu ihm. “Es paßt mir nicht, daß deine ganze Crew zu sieht. Schicke sie weg, außer drei deiner Vertrauten.” “Außer Jozu, Sachi und Marco alle unter Deck sofort!” “Aber Vater!” “Schweig Blackbeard! Ich habe hier das Sagen, nicht du! Ist das klar?” “Ja!”, murrte Teach. “Das ist nicht neues für diese Familie.”, dachte Shadow grinsend. Nach ein paar Minuten waren alle unter Deck verschwunden, bis auf die Auserwählten. Jozu war ein stämmiger Mann mit Kinnbärtchen, Koteletten und sehr markanten Gesichtszügen. Er war etwas größer als Black Shadow. “Sehr schön. So wie die Situation es jetzt erfordert, muß euch noch etwas sagen.”, begann Shadow. “Was ist das?”, drängelte Edward. “Es ist ein wichtiges Thema. Jedesmal, wenn ich an diese Sache denke, fällt mir die Geschichte von Marco wieder ein.” “Hey, ich kenne dich doch gar nicht!”, fuhr Marco ihn an. Shadow grinste ihn an. “Wenn du zufällig Marco heißt, dann sei beruhigt. Dich meine ich nicht.” Unwillkürlich griff er zu seinen drei Narben am Auge. “Wen dann?”, fragte Marco gereizt. Sachi hatte eine Ahnung, was Shadow andeutete. Sagte aber nichts. “Wow, da muß ich weiter ausholen. Mein Anliegen wird dadurch besser erklärt. Vor zweihundertsiebenundsechzig Jahren ist Joe Newgate an Lungenentzündung gestorben. Er hat mich zum Käpt’n einer Piratenbande gemacht. Marco war mein erster Maat. Er war für mich wie ein Bruder. Ich war damals gerade einmal zehn Jahre alt. Drei Jahre später tötete der damals stärkste Pirat der Welt Marco. Mit meinen eigenen Augen habe ich gesehen, wie er ihn brutal das Schwert in den Rücken gerammt hat. Kopflos stürzte ich mich auf ihn und wurde zur Seite geschleudert. Ich verletzte mich dabei am linken Auge. Die Wunde ist noch bis heute sichtbar. Schließlich tötete ich ihn.” Edward lief rot an. “Warum erzählst du mir das? Es interessiert mich nicht!”, meinte er zornig. “Immer mit der Ruhe mit den jungen Pferden Da komm ich noch darauf.” “Was heißt hier jung? Du Rotzlöffel! Schau dich einmal an, du bist noch nicht einmal dreißig Jahre alt.” “Tja, wenn du dich da einmal nicht irrst, Vater.”, begann Sachi. “Was?”, rief Edward entsetzt. “Ha! Ich bin zweihundertsiebenundsiebzig Jahre alt. Du junger Schnösel. Sage nie wieder zu mir Rotzlöffel. Das kann ich zu dir sagen!” “Komm endlich zur Sache! Du Spitzel!”, erwiderte er ungeduldig. “Werde ja nicht unhöflich, ich kann auch anders. Der Pirat, der für Marcos Tod verantwortlich ist, ist kein geringer als Sargon D. Teach! Dieser Mann war tausendmal stärker, als die heutigen Piraten und Marshall D. Teach, kurz Blackbeard ist sein Nachkomme. Werfe ihn aus deiner Bande!” “Warum?” “Er wird irgendwann einen deiner Männer umbringen. Blackbeard ist hinterlistig. Sicher hat er Sargon als Vorbild! Teach wird bald die heiligste Regel auf einem Piratenschiff brechen! Da bin ich mir sicher!” Edwards Gesicht war wutverzerrt. “Was erlaubst du dir! Du Blödmann! Ich bin genauso stark wie Gol D. Roger!” “Gol D. Roger? Der Mann ist der Nachkomme von dem Bruder meiner Ehefrau. Dort gehe ich als nächstes hin.” “Dann bestell dem Schiffsjungen Shanks einen schönen Gruß!” “Shanks?” “Er besitzt die gleiche Aura wie du.” “Wie alt ist er?” “Ich glaube vierzehn. Keine Ahnung, ob das stimmt.” “Ein halbes Kind. So jung wäre ich auch gerne. Aber die Zeit kann ich leider nicht zurück drehen. Zurück zu meiner Bitte. Ich will nicht das es einer deiner Crew so geht wie Marco!” “Vater! Bitte hör auf Shadow!”, meldete Sachi zu Wort. Shadow betrachtete ihn verwirrt. “Nein! Du kannst mir nicht befehlen, was ich tun soll und was nicht! Kapiert, du verdammter Anfänger! Außerdem bist du kein Pirat mehr, sondern nur noch ein Lakai der Marine!”, brüllte er Shadow an. Er bemerkte, das er Shadows Wundenpunkt getroffen hatte, aber bereute es nicht. “EDWARD NEWGATE! Ich bin kein Anfänger! Mit sieben Jahren bin ich Pirat geworden. Bis heute habe ich die Piraterie nicht an den Nagel gehängt! Meiner Meinung nach hast du noch viel zu lernen, besonders was einen guten Rat annehmen angeht. Du sturer Bock! Hier ist nur einer ein Anfänger und DAS BIST DU!”, brüllte Shadow ihn an. Edward hatte seine Wut nicht mehr unter Kontrolle und griff Shadow mit seinen Schwert an. “Es ist unglaublich, wie rücksichtslos die Menschen heutzutage sind!”, meinte Shadow nur. Er zückte sein Schwert. “Dir, Sturkopf, werde ich eine Abreibung verpassen.”, sagte er weiter. Beide stürmten aufeinander zu. Ihre Klingen prallten aufeinander und die Wucht kombinierten Attacken ist anders, als das was Edwards Mannschaft bis jetzt gesehen hatte. Alle merkten die unglaubliche Aura von Shadow. Die Edwards Aura bei weiten übertraf. Marco verwies auf den Himmel. “Der Himmel ist gespalten!”, brachte Sachi nur heraus. In Sekundenschnelle gelang es ihm Edwards Waffe in zwei Teile zuteilen, ihn die Waffe aus seiner Hand zu schlagen und ihn zu Fall zu bringen. Edward lag auf den Rücken. Während Shadow ihm die Klinge an den Hals legte. “Wenn ich jetzt zu steche, hast du verloren! Es ist selten, daß ich meine Opfer am Leben lasse. Heute hast du noch einmal Glück, aber beim nächsten Mal sind wir keine Freunde mehr. Ich bitte dich noch einmal, werfe Blackbeard raus, bevor er Gelegenheit bekommt, jemanden zu töten!” Er wandte sich von ihm ab und führte sein Schwert in die Scheide. Sachi trat zu ihm. “Was willst du?”, wollte Shadow wissen. “Ich werde Marshall D. Teach für dich im Auge behalten. Dein Freund Chico ist mein Vorfahre. Ich habe einen Bruder, eine Schwester und einen Sohn.” Er legte seine Hand auf Sachis Schulter. Ein Wind blähte seinen Umhang auf. Er bemerkte Shadows Einarmigkeit. “Paß gut auf dich auf. Es war mir eine Ehre dich kennenzulernen. Wie heißt du?” “Sachi.” “Danke und merk dir meine Worte Edward Newgate!” Mit diesen Worten verließ er das Schiff. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)