Weihnachten a la Draco Malfoy von Kiajira ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hallo und hereinspaziert! Dieses Jahr gibts von mir auch eine Weihnachtsgeschichte. Ich hoffe, es gefällt euch! Disclaimer: Die Welt von Harry Potter gehört wie immer Rowling und ich verdiene hiermit keinen Penny.... sonst noch was? Ach ja: Professor Signata ist zwar nur eine Nebenfigur, aber sie gehört mir! Viel Spaß bem Lesen! ***** ***** ***** Weihnachten a la Draco Malfoy - Kapitel 1 Der Wind fegte um die Türme von Hogwarts und schleuderte eiskalte Regentropfen durch jedes offene Fenster und jede undichte Ritze. Es dämmerte bereits, doch noch hatte die Finsternis das Schloss in ihren Klauen und sträubte sich, es an die schwachen Sonnenstrahlen am Horizont abzutreten. Draco Malfoy saß bereits in der Großen Halle beim Frühstück. Und er hatte verdammt schlechte Laune. Nicht nur hatte sein Vater ihn gezwungen, Alte Runen weiter zu belegen und ihm gedroht, ihn zu enterben, wenn er zu Weihnachten nicht mindestens mit einem E nach Hause kam, nein, er hatte auch noch das ganze Wochenende nicht ausschlafen können, da Blaise zur Zeit anscheinend keinen Schlaf brauchte und in ihrem Zimmer nachts soviel Lärm machte, dass Draco immer wieder davon aufwachte. Und zu allem Überfluss hatte er die letzte Runenübersetzung, die gewertet wurde, vermasselt und würde heute das Ergebnis bekommen. Alles in allem kein besonders gelungener Montagmorgen. Draco kippte missmutig seinen Kaffee hinunter und starrte ins Leere. Er würde es in ein paar Wochen nicht mehr schaffen, sich auf ein E hoch zu arbeiten. Niemals. Sein Vater würde toben. Besser nicht daran denken. "Guten Morgen, Dracy-Schatz!" Draco zuckte zusammen. Nicht auch das noch. Pansy Parkinson setzte sich strahlend neben ihn. Er schnaubte als Begrüßung ungehalten. "Zum was weiß ich wievielten Mal: Nenn mich nicht Dracy-Schatz! Was willst du hier?" Pansy blickte ihn leicht verletzt an. "Auf die Idee, dass ich dich mag und mit dir frühstücken möchte, kommst du wohl gar nicht, was?" "Nein. Wieso sollte ich?" Draco wandte den Blick ab und starrte einen der üblichen zwölf Weihnachtsbäume in der Halle so finster an, als wäre er die Wurzel allen Übels. Während sich die beiden eine Weile anschwiegen, tröpfelten um sie herum die ersten Schüler zum Frühstück herein. Schließlich legte Pansy Draco vorsichtig die Hand auf den Arm. Er blickte sie widerstrebend an. "Was?" Aus ihrem Blick sprach Besorgnis. "Was ist mit dir los, Draco?" Draco starrte wieder den wie immer ekelhaft kitschigen Weihnachtsbaum an, um ihr nicht ins Gesicht sehen zu müssen. Dass sie ihn Draco genannt hatte und nicht Dracy, fiel ihm gar nicht auf. "Was soll den los sein?", knurrte er missmutig. Pansy seufzte. "Das weiß ich nicht, aber irgendwas ist nicht in Ordnung. Sonst würdest du nicht freiwillig zehn Minuten lang einen kitschigen Weihnachtsbaum anstarren." Draco wirbelte zu ihr herum und musterte sie einen Augenblick lang verblüfft, dann legte sich der übliche geringschätzige Ausdruck auf seine Miene und er schob ihre Hand weg. "Ich starre, wohin ich will. Und selbst wenn ich ein Problem hätte, würde es dich nichts angehen." Er fischte seine Tasche unter der Bank hervor, stand auf, winkte Crabbe und Goyle, die wieder einmal am Mampfen waren, ihm zu folgen, und verließ die Große Halle. Während sich das Trio auf den Weg zum Zauberkunstunterricht machte, grübelte Draco vor sich hin. Es erschreckte ihn, wie gut Pansy ihn kannte. Irgendwo unter ihrem nervigen Getue musste sie eine gute Beobachtungsgabe besitzen. Er hatte niemals erwähnt, dass er den Weihnachtsschmuck in Hogwarts nicht mochte. Sie musste es aus seinen Gesichtsausdrücken gelesen haben, wann immer er dieses unerträglich kitschige Zeug vor Augen bekam. Aus seinen Gesichtsausdrücken! Und das ihm, dem Eisprinz von Hogwarts, der unter anderem für seinen Blick bekannt war, der einzig und allein zu sagen schien: 'Aus dem Weg, du minderwertiger Abschaum!' Er hatte immer versucht, sich seine Gefühle nicht anmerken zu lassen. Er hatte diesen verächtlichen Blick, diese Maske sogar vor dem Spiegel eingeübt, jahrelang. Dass Pansy ihn so einfach durchschaut hatte, war beunruhigend. Während er den Unterricht über sich ergehen ließ, kreisten seine Gedanken weiter um sie. In den letzten Wochen war sie nicht mehr so nervig gewesen wie früher. Sie schien bemerkt zu haben, wann sie ihm auf die Nerven ging. Sie hing nicht mehr die ganze Zeit wie eine Klette an ihm. Tatsächlich sprach sie außerhalb der Mahlzeiten kaum noch mit ihm. Er vermisste sie fast schon. Moment mal, er vermisste sie? Ja, doch. Es schmeichelte ihm, begehrt und in Pansys Fall auch angehimmelt zu werden. Eigentlich sollte das ja für ihn selbstverständlich sein - er war schließlich ein Malfoy - doch da die meisten seiner Mitschüler diesen Umstand immer noch nicht zu würdigen wussten, hatte er begonnen, Anerkennung mit Wohlwollen zu begegnen. Er mochte die Leute, die ihn seinem Stand gemäß behandelten, einfach lieber als die, die es nicht taten. Irgendwo mochte er Pansy, sie meinte es nur ab und zu etwas zu gut mit ihm. Und jetzt, wo ihre Nerverei nachließ, machte es ihm meist sogar Spaß, sich mit ihr zu unterhalten. Während er nachdachte, verging der Tag schneller, als es ihm lieb war. Ehe er sich versah, saß er im Klassenzimmer für Alte Runen und beobachtete beklommen seine Lehrerin, Professor Signata, die die fertig korrigierten Übersetzungen austeilte, hier und da stehen blieb und mit den Schülern redete. Dracos Herzschlag beschleunigte sich, und seine Handflächen wurden feucht. Er wischte sie an seinem Umhang hab und presste die Lippen aufeinander. Lächerlich. Er hatte nie Angst vor Noten, auch nicht vor schlechten. Das war eines Malfoys nicht würdig. Aus den Augenwinkeln sah er, wie die Granger-Göre ihre Arbeit zurück bekam. Sie nahm sie gelassen entgegen - wie immer natürlich ein O - und packte sie ohne eine weitere Gefühlsregung in die Tasche. Nicht einmal ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Draco hätte ihr am liebsten ins Gesicht geschlagen, dafür, dass sie ihre Leistung nicht einmal zu würdigen wusste. Er war mit einem Mal unglaublich wütend auf sie. Wütend, weil sie so gut war. Wütend, weil er er es nicht war. Ein Schlammblut hatte ihn überflügelt! Er ballte unter dem Tisch die Fäuste, um sich unter Kontrolle zu behalten. Er musste einen wahrhaft mörderischen Blick umher geworfen haben, denn Professor Signata ließ seine Übersetzung mit spitzen Fingern auf seinen Tisch fallen, als würde sie in Flammen stehen, und machte sich schleunigst aus dem Staub. Draco schluckte und blickte langsam auf das Pergament hinunter. Ein dickes, rotes M winkte ihm höhnisch entgegen. Dracos Mund wurde trocken. Seine Note war endgültig versaut. Sein Vater würde ihm keine weitere Chance geben. Er hatte seinen Titel als zukünftiger Herrscher über das Malfoy'sche Imperium verwirkt. Den Rest der Stunde versank er in dumpfen Grübeln und wachte erst wieder auf, als es klingelte und Professor Signatas Stimme durch das Zimmer hallte. "Als Hausaufgabe übersetzt ihr den zweiten Brief von Emmerich dem Bösen an Ullrich den komischen Kauz! Das wird bewertet! Draco Malfoy und Pansy Parkinson noch auf ein Wort zu mir, bitte! Den anderen ein schönes Wochenende!" Draco knallte missmutig die Tasche auf sein Pult und stopfte seine Sachen hinein. Wochenende. Nicht auch das noch. Das hieß, sein wöchentlicher Brief nach Malfoy Manor war fällig. Er schlurfte durch das leere Klassenzimmer nach vorne zum Pult. Er hätte nicht gedacht, dass seine Laune noch weiter sinken könnte. Professor Signata blickte ihn ernst an, als er mit Pansy vor dem Pult ankam. "Mr Malfoy, so kann es nicht weitergehen. Ihr Vater hat vor ein paar Tagen per Eule angefragt, wie es denn mit Ihren Noten aussähe. Ich habe ihm geschrieben, dass Sie sich förmlich durch Runen quälen, Ihre Noten keine Fortschritte gemacht haben und ich Ihnen raten würde, das Fach nicht weiter zu belegen." Sie holte tief Luft. Draco ahnte böses. Auf solche Briefe reagierte sein Vater normalerweise nicht allzu gut. "Heute Morgen wurde ich von einem Heuler geweckt. Einem verdammt lauten. Er hat mich als komplett hirnlose und inkompetente Lehrerin beschimpft und mir befohlen, Sie irgendwie zu besseren Noten zu treiben, statt zu faulenzen. Und dass sie Alte Runen ablegen, käme überhaupt nicht in Frage." Sie holte zittrig Luft. "Er hat mir damit gedroht, meiner Familie etwas anzutun, wenn ich Sie nicht vor Weihnachten auf ein E hoch bekomme." Dracos Blick hatte sich während ihrer Erzählung verdüstert. "Dieser vermaledeite -" Er verkniff sich nur mühsam den Fluch, der ihm auf der Zunge lag, und ballte stattdessen seine Hände zu Fäusten. Seine Fingernägel gruben sich schmerzhaft in die Handflächen. Das half, die Kontrolle zu behalten. Professor Signata seufzte. "Ich würde Ihnen helfen, den Stoff nachzuholen, wenn Sie wollen. Aber ich habe vor Weihnachten schon so viel um die Ohren - das packe ich nicht auch noch. Miss Parkinson, würden Sie Mr Malfoy Nachhilfe geben?" Pansy schien bei diesen Worten regelrecht aufzublühen und blickte strahlend zu Draco. "Liebend gerne! Was meinst du, Draco?" Draco blickte wenig begeistert aus der Wäsche. Er hatte nichts gegen Pansy, sondern etwas gegen zusätzliche Stunden in Runen. Doch hatte er eine Wahl? Er seufzte schwer. "Okay. Aber ich bin ein hoffnungsloser Fall, Pansy." Pansys Strahlen ließ nicht nach. "Das bekommen wir schon hin, Dracy!" "Nenn mich nicht Dracy!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)