Love and Ice von -HyukJae- (YunJae) ================================================================================ Kapitel 2: Salzgebäck --------------------- Abends sitzen wir alle fünf vor dem Fernseher. Unsere Lieblings TV-Sendung flimmert über den Bildschirm. Junsu sitzt neben mir auf dem kleinen schwarzen Sofa, Micky hat auf dem Sessel bei Junsu Platz genommen. Changminnie sieht die Sendung wie immer vom Boden vor dem Sofa aus und du sitzt auf dem Sessel neben mir. Du hast wie so oft die Schüssel mit dem Knabberzeug auf deinem Schoß. Hin und wieder greifst du gedankenverloren hinein um dir das eine oder andere Salzgebäck in den Mund zu stecken. Jedes Mal wenn du das tust, schiele ich heimlich hinüber um dich dabei zu beobachten. Deine langen Finger wühlen kurz in den Weiten der Schüssel um gleich darauf eines deiner Lieblingsstücke zum Vorschein zu bringen. Du siehst nicht hin, hebst es an die Lippen und lässt es dazwischen verschwinden, kaust genüsslich und schluckst. Danach nimmst du erneut den Zeigefinger und Daumen in den Mund um so den letzten Salzgeschmack davon abzulecken. Meine Augen kleben regelrecht an dieser Szene, die sich direkt vor mir abspielt. Wie gerne hätte ich deine Finger auf diese Weise gesäubert. Plötzlich siehst du zu mir herüber. Konntest du meine Gedanken lesen? Schnell betrachte ich wieder was sich vor mir auf dem Bildschirm abspielt. Hast du gesehen, dass ich dich angeschaut habe= „Möchtet ihr auch?“, Fragst du uns. Nein, du hast es nicht bemerkt. Bin ich erleichtert oder traurig? Ich weiß es nicht. Noch während ich versuche mir darüber klar zu werden welche Gefühle ich empfinde, reichst du die Schüssel an Changmin weiter, der sich eine große Hand voll herausnimmt und sie dann Micky gibt, bis Junsu sie schließlich mir vor die Nase hält. Verwirrt blicke ich zuerst die Schüssel, dann ihn an. „Willst du nicht?“, fragt er mit vollem Mund. Ich nehme die Schüssel und platziere sie auf meinem Schoß, genau wie du es tastest. „Doch“, sage ich und greife hinein. Meine Finger wühlen kurz darin, so wie deine es taten, dann fassen sie mein Lieblingsgebäck. Ich esse. Wiederhole das einige Male. Meine Finger schmecken salzig. Ich lecke sie ab und stelle mir dabei vor es wären deine. Kurz schließe ich die Augen, ich sehe dein entsetztes Gesicht. Natürlich, du wärst darüber schockiert. Dann ist die Sendung zu Ende. Changmin streckt sich und gähnt laut. Micky reibt sich die Augen und auch du stehst auf. „Zeit ins Bett zu gehen, morgen müssen wir wieder früh raus“, sagst du. Die anderen stimmen dir zu. „Gute Nacht“, wünschen wir uns und ihr geht auf eure Zimmer. Alle bis auf Junsu. Überrascht sehe ich ihn an. „Bist du noch nicht müde?“ Er nickt, „doch.“ Verwirrt lege ich meine Stirn in Falten. „Warum gehst du dann nicht auch schlafen?“ „Weil ich mit dir reden will.“ Er sieht mich streng an. Ich frage mich was los ist, wundere mich warum er nicht mit dir darüber spricht. Alle vertrauen wir uns dir an wenn wir Probleme haben. Alle bis auf ich, mit meinen Sorgen, Gefühlen, werde ich allein klar kommen müssen. Was mag Junsu so belasten, dass er mit mir darüber sprechen möchte? Ich konnte mir nichts vorstellen. „Mit mir?“, frage ich darum scherzhaft, „ich glaube nicht, dass ich dir eine große Hilfe sein kann. Du solltest eher…“ Weiter kann ich nicht reden. Junsu starrt mich böse an. Fast bekomme ich Angst vor ihm. Ich kenne ihn so nicht. „Jaejoong, was ist los?“ Irritiert wende ich meinen Blick ab, versuche zu entkommen. „Wie meinst du das? Was soll sein?“ Ich höre ihn seufzen. „Irgendetwas scheint dich in letzter Zeit zu bedrücken. Du bist mit deinen Gedanken nicht bei der Sache, wie heute beim Training. Du machst normalerweise keine Fehler. Yoochun ist das auch schon aufgefallen, er meinte ich solle dich fragen bevor wir Yunho etwas sagen. Jaejoong, was bedrückt dich?“ Junsu und Yoochun. Sie beide haben etwas bemerkt, nur du nicht. Ich weiß nicht ob ich weinen oder lachen soll. Weinen darüber, dass ich meine Gefühle doch nicht so perfekt verstecken konnte wie ich das annahm oder lachen weil alle anderen es sehen nur du nicht. „Junsu“; ich halte meinen Blick gesenkt „es bedeutet mir viel, dass ihr, Yoochun und du, euch Sorgen um mich macht. Aber bitte glaube mir, es ist nichts, mit dem ich nicht fertig werden würde. Macht euch bitte keine Gedanken.“ Er sagt nichts. „Hyung“, nein, bohre nicht weiter, denn ich weiß nicht wie groß meine Selbstdisziplin ist. Der Wunsch mich jemandem anzuvertrauen allgegenwärtig, doch unerfüllbar. „Wenn wir dir helfen können, lass es uns wissen.“ Junsu steht auf und geht schlafen. Ich bleibe allein zurück. Danke Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)