Auf in die Narutowelt! von _Nira_ (... oder wie aus Anime Wirklichkeit wird ...) ================================================================================ Kapitel 7: Gefühlschaos ----------------------- Kapitel 7 Gefühlschaos Fußabtritte im Sand. 5 Meter davor waren 2 Gestalten, die sich die Hüte tiefer ins Gesicht zogen und Richtung Konoha trotteten. Ein Sandsturm trat auf. „Ich hasse Suna!“ Itachi erwiderte darauf nichts und schaute nur stur gerade aus. Ihm war der Sandsturm egal. Er hatte ein Ziel vor Augen und nichts und niemand konnte ihn davon abbringen. Er wollte Naruto oder besser gesagt Kyuubi…. „Beeil dich etwas Kisame!“ Itachi beschleunigte seinen Schritt etwas und blickte zu Kisame, der etwas durch den Sandsturm zurückgefallen war. Dieser grummelte nur und sputete sich. „Wieso mussten wir auch über Suna gehen? Gab’s denn keinen anderen Weg?“, meckerte der Bläuling. Der Uchiha blieb stumm. Nach einem Tagesmarsch durch die Wüste kamen sie endlich an einem Wald an. „Hier fängt das Gebiet von Konoha an…“, stellte Kisame fest. Der Tag neigte sich zum Ende und der Himmel verfärbte sich schwarz. Itachi setzte sich an den Baum und schloss die Augen. „Morgen, Kisame. Morgen kriegen wir ihn!“ Am nächsten Morgen wachte Jess schon verhältnismäßig früh auf. Sie gähnte herzhaft und stand dann auf. Ihre Haare waren ziemlich zerwuschelt, aber sie brachte das mit einer Bürste schnell wieder in Ordnung. Sie zog sich an und setzte ihr Stirnband auf. Dann ging sie wieder aus dem Bad und sah im Zimmer Eva noch in ihrem Bett schlafen. Eifersucht stieg in Jess hoch und sie ballte die Hände zu Fäusten. Beruhig dich, sagte eine Stimme in ihrem Kopf. Jess seufzte vernehmlich und ging dann raus. Sie wanderte durch die Gänge und genoss die Ruhe. Vor der Tür der Hokage blieb sie stehen. Sie legte ihr Ohr an die Tür und horchte. Doch nachdem sie keinen Laut vernahm, beschloss sie einfach mal rein zu gehen. Was sie vorfand war lediglich ein leeres Büro. „Weiß der Geier, wo die ist“ sagte plötzlich eine freche Stimme hinter ihr. „Guten Morgen, Naruto“ erwiderte Jess überrascht. Der Blonde grinste. „Na, warum bist du schon auf?“ fragte er sie. „Ich… äh… keine Ahnung“ erwiderte Jess etwas neben der Spur. „Kann es sein, dass dich irgendwas bedrückt? Du wirkst irgendwie… gedankenverloren“ meinte Naruto. Jess sah ihn an. „Nein… es ist nichts“ winkte sie ab und lächelte leicht. Diese Geschichte mit Kakashi und Eva ließ sie nicht los. „Wenn du meinst“ Eine Weile schweigen. „Ich geh noch en bisschen spazieren. Ich will die Ruhe des Morgens genießen“ sagte Jess, drehte sich um und ging. Alles war noch ruhig im Dorf. Nur hier und da war schon der erste Mensch auf. Jess seufzte tief. Warum eigentlich immer ich? Ich glaub ich krieg nie ’nen Typen ab. Das war in meiner Welt schon so und ich glaube hier wird’s nicht anders sein. Eva hat so ein Glück mit Kakashi, dachte Jess eifersüchtig. Normalweiser hatte sie mit dem Wort „Eifersucht“ nichts am Hut. In dieser Hinsicht war sie ein ruhiger und besonnener Mensch. Aber, diese Eigenschaft wurde im Moment von ihr kurzerhand weggesperrt. Im Schlenderschritt lief sie durch das Dorf und dachte die ganze Zeit nach. Irgendwann hatten sie ihre Beine wieder vor das Anwesen des Hokage gebracht. Da sie nichts Besseres zu tun hatte, ging sie rein und auf dem Weg begegnete sie Eva. „Morgen Jess“ sagte die Blonde fröhlich. „Morgen“ erwiderte ihre Freundin tonlos. Eva sah ihr verwundert hinterher. Seit wann begrüßte Jess, sie denn derart tonlos? Da stimmte was nicht und die Blonde beschloss der Sache auf jeden Fall auf den Grund zu gehen. Eva ging in die Richtung, in die ihre Freundin auch gegangen war und kurze Zeit später kreuzten sich ihre Wege erneut. Jess hatte sie ihre Shurikentasche um ihr Bein gebunden und Eva wusste, dass sie zum Training wollte. „Kommst du mit?“ fragte die Braunhaarige genauso tonlos wie vorhin. „Warte ich hol nur meine Sachen“ erwiderte Eva und verschwand kurz. Kurz darauf kam sie wieder und die beiden liefen zum Trainingsplatz. „Was ist los mit dir? Hast du schlecht geschlafen?“ fragte Eva. „Nein“ war die sture Antwort. „Was hast du denn? Du bist so komisch heut morgen“ Jess blieb stehen und drehte sich zu Eva um. „Wenn du es genau wissen möchtest: Ich bin eifersüchtig und zwar auf dich und Kakashi“ Eva entgleisten die Gesichtszüge. „Du… du weißt… woher? ...“ stammelte die Blonde. „Ich hab euch gestern Abend gesehen“ fiel Jess ihr ins Wort. „Jess… Ich… es“ „Lass gut sein. Ich freu mich ja irgendwo auch für dich nur… ich hab nie Glück mit Typen und Kakashi ist dir praktisch in die Arme gefallen. Wenn ich Itachi überhaupt begegne, was ich stark anzweifle, kann ich mich glücklich schätzen wenn er mich ansieht“ Sie ließ den Kopf hängen. „Würde ich so nicht sagen. Du bist unglaublich talentiert und stark“ Jess sah sie erstaunt an. „Meinst du?“ Eva nickte. „Selbst Kakashi meint, dass du stärker geworden bist. Du kannst sehr gut mit deinem Chakra umgehen“ Jess lächelte. „Komm lass uns trainieren gehen“ Ihre Eifersucht und Wut schien wie verflogen. Die beiden Freundinnen führten mehrere Trainingskämpfe durch. „WAS?!“ Kakashi sah die Hokage entsetzt an. „Was soll das heißen, Sakura und Sai sind auf einer Mission?“ wollte Naruto perplex wissen. „Tut mir leid“ erwiderte Tsunade. „Aber entweder ihr führt die A Mission nur zu zweit aus, oder ihr nehmt die beiden mit“ „Die zwei haben gerade mal eine C Mission hinter sich! Wie sollen die dann eine A Mission schaffen?“ fragte Kakashi entgeistert. „Ihr beiden seid ja auch noch da. Außerdem sind sie außergewöhnlich begabt – besonders Jess!“ entgegnete Tsunade. Kakashi seufzte. Er wandte sich an den Blonden. „Was meinst du, Naruto?“ Naruto dachte einen Moment nach. „Na gut, nehmen wir sie mit. Es kann ja nicht allzu viel dabei schief gehen. Und wie Tsunade eben gesagt hat: sie sind beide gut“ Tsunade nickte. „Gut, dann wäre das geklärt“ Die beiden Shinobis verbeugten sich leicht und verließen das Büro der Hokage. Eva und Jess saßen auf der Wiese und machten einen Moment Pause. „Wollen wir was essen? Ich krieg nämlich Hunger!“ meinte Jess. Eva grinste. „Klar!“ Die beiden machten sich auf den Weg. In Konoha trafen sie auf Kakashi, der ihnen auch gleich ohne Umschweife erzählte, dass sie mit ihm Naruto auf eine A Mission sollten. Jess klappte die Kinnlade runter. Eva wich Kakashis Blicken aus, wie er auch ihre. Sie scheuten sich etwas voreinander. Die Braunhaarige bekam das mit und wurde wieder etwas eifersüchtig, doch sie konnte es gut verstecken. „Eine A-Mission? Wie kommen wie zu dieser Ehre?“ platzte es aus Jess heraus. „Nun ja…. Also Sai und Sakura sind auf einer anderen Mission und deshalb verhindert und weil diese A-Mission zu viert ausgeführt werden muss, dachte die Hokage gleich an euch…!“ Kakashi schaute kurz zu Eva, die den Blick sofort bemerkte und wieder einen Ansatz von Röte zeigte. „So ist das!“, meinte die Jüngere zu sich selbst. „Und Naruto ist der Vierte im Bunde?“ „So ist es.“ Jess klatschte in die Hände. „Ich bin auf jeden Fall dabei, das kannst du aber glauben und Eva auch, oder?“ Ein fragender Blick ihrerseits kam und Eva zuckte mit den Schultern. Ich mit Kakashi in einem Team…? Geht das gut? Nach diesem Kuss? Wir weichen doch gerade unseren gegenseitigen Blicke aus, wie soll da eine Mission funktionieren?? Dennoch willigte Eva ein. „Na gut! Wenn Jess mitmacht, dann werde ich sie wohl nicht allein lassen, ich helfe natürlich!“ Der Jonin nickte. „Das wollte ich hören, gut, dann ist ja alles geregelt. Morgen in aller Frühe treffen wir uns am Eingangtor, ok?“ Und schon war Kakashi verschwunden. Eva schaute zu Jess, sagte aber nichts. Diese verstand diesen Blick und lächelte ihr auffordernd zu. „Ach komm, so schwer wird diese Mission nicht. Wir packen das. Wir haben sonst alles geschafft!“ „Nein“, die Ältere schüttelte mit dem Kopf, „Das ist es nicht. Es geht um etwas ganz anderes. Aber du kannst es dir ja schon denken, aber ich sage es die lieber mal. Ich und Kakashi haben uns gestern Abend geküsst und seitdem schauen wir uns nicht mehr an…“ Eva ging ein paar Schritte weg von Jess, weil sie wusste, dass Jess sich das gleiche für sich und Itachi wünschte. Jess sah sie ungläubig an. „Ist das… Ich meine, ist das dein Ernst?“ fragte die Braunhaarige fassungslos. Leicht nickte Eva. Jess ließ den Kopf hängen, ballte die Hände zu Fäusten und fing an leicht zu zittern. Eva sah zu ihr und verstand sie, ohne dass sie dafür eine Erklärung brauchte. „Du hast es echt gut…“ Ein sarkastisches Lächeln huschte über Jess Lippen. Damit drehte sie sich um und ehe Eva etwas hätte sagen können, war Jess in der Menschenmasse Konohas verschwunden. Eva stiegen die Tränen hoch, aber sie schluckte sie tapfer hinunter. Jess… Es tut mir Leid. Ich wusste ja nicht, dass es dich SO hart trifft! Mit voller Wucht warf Jess ein Shuriken in den Baum. Sie musste sich ja irgendwie abreagieren. Vor allem der angestaute Frust musste raus. Immer wieder flogen Kunais und Shuriken in die umliegenden Bäume. Jess ließ alles raus. Sie musste sogar. Es war schon immer ihre Angewohnheit gewesen: Entweder auf Irgendwas einzudreschen oder sich anderweitig abzureagieren, denn Frust in sich reinfressen war noch nie ihr Ding gewesen. Erschöpft ließ sie sich ins Gras sinken und atmete schwer. Ihre blauen Augen hatten einen leicht erzürnten und frustrierten Ausdruck. „Warum hat sie mir das gesagt?“ nuschelte Jess vor sich hin und sah in den Himmel. Er war blau und nur vereinzelte Wolken zogen darüber hinweg. Jess schnaufte. Sie saß eine ganze Weile im Gras und plötzlich tropfte etwas auf ihren Arm. Jess hatte es nicht gemerkt, aber sie hatte angefangen zu weinen. Auch die Wolken hingen nun schwer und grau über ihr und nach einer kurzen Weile fing es an zu regnen. Die kalten Tropfen vermischten sich mit ihren warmen Tränen und benzten den Boden. Das Mädchen schloss die Augen, ließ die Tränen fließen und den Regen über ihr erhitztes Gesicht prasseln. Eva saß zu Hause und machte sich Sorgen. Sie hatte höllische Gewissensbisse und machte sich Vorwürfe, dass sie es Jess gesagt hatte. Außerdem war ihre Freundin noch nicht zurück, was Eva fast den Magen umdrehte. Der Regen hatte immer noch nicht nachgelassen und Eva kannte Jess gut genug um zu wissen, dass diese erst zurückkommen würde, wenn sie sich vollständig abreagiert hatte, denn sonst konnte die Braunhaarige für nichts garantieren und Eva war das durchaus klar. Die Blonde seufzte schwer. Plötzlich ging die Tür auf und Kakashi trat ein. „Hallo.“ begrüßte er sie. „Hi.“ gab Eva schwach zurück. Der Jonin sah sie verwundert an. „Ist was passiert?“ fragte er. Man hörte die leichte Besorgnis kaum heraus. „Jess ist immer noch nicht wieder da… Ich mache mir Sorgen.“ sagte Eva und ließ den Blick sinken. „Wieso? Was ist passiert, dass sie noch nicht wieder da ist?“ fragte der Grauhaarige. Eva rang einen Moment mit sich selbst, weil sie nicht wusste, wie Kakashi reagieren würde, wenn sie es ihm sagen würde. Nach einem kleinen Hin und Her beichtete Eva Kakashi, dass sie Jess gesagt hatte, dass Eva ihn geküsst hatte. Stille. Eine ganze Weile herrschte erdrückendes Schweigen. Nur das Prasseln des Regens gegen die Fensterscheibe war zu hören. „Ich… Ich hab ja nicht gewusst, dass sie so heftig reagiert…“ Jetzt ging es nicht mehr. Die erste Träne kullerte über ihre Wange und die kommende wischte sie sofort wieder weg. „Du hättest es nicht wissen können, dass sie so reagiert. Sie wird wiederkommen. Jess muss sich nur abreagieren. Sie kommt wieder. Glaub mir“ meinte Kakashi zuversichtlich. Eva lächelte ihm entgegen. Kakashi kam zu ihr und nahm sie tröstend in die Arme. „Lass es raus…“ Eva nickte und ließ einfach hemmungslos die Tränen fließen. Kakashi strich ihr beruhiget über den Rücken, ihr nah zu sein, das war ein schönes Gefühl. Leise sprach er. „Denkst du, dass war ein Fehler, das mit dem Kuss?“ Er wollte Eva nicht weiter belasten und bereute gleich die Frage und ließ von ihr ab und schaute raus. „Kakashi…ich…nein…es war kein Fehler. Definitiv!“ Eva umarmte ihn und drückte ihren Kopf an seine Brust. „Ich bereue es nicht, aber ist es nicht verboten? Das mit uns?“. schluchzte sie. Der Mann sagte nichts. Als Antwort gab er ihr einen Kuss auf die Stirn. Die Maske hatte er schon längst von seinem Gesicht gestrichen. „Vielleicht, aber vielleicht auch nicht…“ Er drückte sie an sich und hörte den Regentropfen beim Fallen zu. Jess stand auf und schlich nach Hause. Sie fühlte sich durcheinander und wollte erst einmal ihre Freundin und ihren „Liebhaber“ nicht sehen. Sonst würde sie wieder ausrasten. Sie hatte sich zwar beruhigt, aber im Moment konnte man sie mit einem noch nicht erlöschten Vulkan vergleichen. Man wusste nie, wann er ausbrach. Jess stand im Flur und wollte die Hand auf die Türklinge legen, als sie im Schlafzimmer Stimmen vernahm. Und zwar nicht nur irgendwelche Stimmen, sondern die von ihrer Freundin und ihrem Sensei. Sie wollte eigentlich hineingehen, aber trotzdem packte sie die Neugier und sie lauschte. Die Beiden bekamen es nicht mit, dass man ihnen zuhörte. „Vielleicht? Für mich ist es eine Katastrophe, das weißt du schon, obwohl ich es nicht, nein niemals, bereue!“ Kakashi lächelte schwach und Eva errötete wieder. Zum Glück saß Eva, denn hätte sie gestanden, dann wäre sie umgekippt. Kakashi küsste sie wieder, aber diesmal nicht auf die Stirn, sondern auf den Mund. Sanft strich er mit der Unterlippe über ihre Lippen und bat um Einlass. Eva gewährte ihm nur zu gerne und schloss die Augen. Schön, dachte sie. Was so schön ist, kann niemals verboten sein! Jess hatte alles mit angehört und sah auch einige Umrisse durch das Schlüsselloch. Eigentlich war es nicht ihr Ding, zu lauschen, aber dieses Mal, so redete sie sich ein, war es eine notwenige Sache. Jess Wut stieg weiter an und ehe sie es sich versah, war die Tür offen und sie stand im Türrahmen. Eva und Kakashi schreckten zurück und schauten sich verlegen und dann Jess an. Der Grauhaarige lachte leicht und stand auf. „Jess! Schön dich zu sehen!“ „Kann ich mal mit Eva allein reden? Danke!“, kam es ruppig von der Jüngsten und schob wortlos den verwirrten Jonin aus der Tür und schmiss diese hinter ihm zu. Wutentbrannt ging sie auf ihre Freundin zu und packte sie am Kragen und hob sie etwas hoch. Ihr Chakra pulsierte. Eva fing an zu röcheln und versuchte sich zu befreien. „J-jess…“ Sie zappelte wie ein Fisch im Netz. „Lass mich l-los!“ „Es ist so unfair!“ sagte Jess sauer. „Warum immer du?!“ „Jess! Lass mich los! Ich krieg keine Luft!“ Eva umfasste ihr Handgelenk und packte zu. Jess schien das nicht zu bemerken, denn sie ließ nicht locker und sah Eva erzürnt an. „Warum sollte ich dich jetzt los lassen?“ fragte Jess zischend. „Ich weiß ja, dass du sauer bist, aber das ist kein Grund mir an den Hals zu gehen!“ protestierte Eva und krallte ihre Fingernägel in das Handgelenk von Jess und hinterließen dort kleine blutige Wunden, was die Braunhaarige aber nicht zu interessieren schien. Noch nie hatte die Blonde Jess so dermaßen außer sich gesehen! Ein falsches Wort oder eine falsche Geste war nur nötig um ihren mit Wut getränkten Kampfgeist zu wecken. „Bitte lass mich los! Ich kann selber nichts dafür, dass das mit mir und Kakashi so gel-“ fing Eva an doch Jess hob sie noch ein Stückchen höher und unterbrach somit ihren Redeschwall. „Dazu gehören aber immer Zwei und das weißt du auch genau!“ erwiderte Jess sauer. Noch bevor irgendeiner der Beiden etwas sagen, oder geschweige denn machen konnte, schlug Kakashi die Tür auf und was er da sah verschlug ihm die Sprache. Jess ließ Eva einfach los und da die Blonde nicht darauf gefasst war, landete sie unsanft auf dem Hinterteil. Beide sahen zu dem Jonin, der wutentbrannt auf Jess starrte. Würde Jess jetzt irgendwas falsches Sagen oder machen, wäre für nichts mehr zu garantieren. „Verdammt, Jess! Was ist nur in dich gefahren?!“ sagte Kakashi ungläubig, aber auch sauer. Eva stand immer noch etwas unter Schock, da sie damit nicht gerechnet hatte. Jess war noch nie so auf jemanden losgegangen. Immer noch ungläubig sah sie auf ihre langjährige Freundin. Jess schien in dem Moment mit sich selbst zu ringen. Irgendwie waren ihr Kampfgeist und die grenzenlose Wut mit ihr durchgegangen und sie hatte ihr Chakra intensiver als je zuvor gespürt. Dieses Gefühl war unbeschreiblich… gut gewesen, aber jetzt im Nachhinein, bereute sie es, dass sie sich selbst nicht mehr im Griff und Eva so etwas angetan hatte. Wortlos ging die Jüngste im Raum an dem Jonin vorbei zur Tür. Kakashi beäugte das Mädchen misstrauisch, bis sie um die Ecke verschwand. Es ist genauso wie Tsunade gesagt hat. Die Fähigkeiten von Jess sind zwar stark und auch ausgebildet, aber genau dieses Können hat sie überheblich gemacht, dachte Kakashi und sein schwarzes Auge, welches nicht vom Stirnband bedeckt war, wurde noch eine Spur ernster. Evas smaragdgrüne Augen waren immer noch etwas geweitet vor Schreck. „Ich hab sie noch nie so erlebt! Jess ist noch nie, so lang ich sie kenne, dermaßen ausgerastet! Das war regelrecht zum fürchten…“ sagte Eva ungläubig. „Es ist ja nichts passiert, aber wer weiß, was sie gemacht hätte, wenn ich nicht gekommen wäre. Dieses Mädchen ist wirklich unberechenbar und das macht mir Sorgen!“ sagte Kakashi ernst. „Ich hätte das nun wirklich auch nicht von ihr gedacht“ meinte Eva. Sie saß immer noch auf dem Boden. Daran, mal aufzustehen, hatte sie bisher noch keinen Gedanken verschwendet. Kakashi kam zu ihr und half ihr auf die Beine. „Danke.“ flüsterte Eva. Jess stand auf den in Stein verewigten Köpfen der Hokage, starrte über das Dorf hinweg zum Horizont und dachte an den Zwischenfall eben. „Verdammt, was hat mich da eben geritten? Noch nie bin ich so dermaßen ausgerastet und Eva gegenüber schon gar nicht.“ murmelte sie vor sich hin. Aber auf eine seltsame Weise hatte sie eine regelrechte Welle von Stärke ihren Körper durchströmen spüren. Leicht schüttelte Jess den Kopf. Wenn sie es sich recht überlegte wollte sie nicht weiter darüber nachdenken. Immerhin war sie nicht so wie Itachi. Sie strebte zwar auch nach Perfektion und Kraft, aber das auszuprobieren an der eigenen Freundin…? War es das wert? „Nein ist es nicht“ flüsterte sie leise und dieser Satz wurde vom Wind weggetragen. Er verschwand einfach in der etwas stärkeren Brise, als hätte sie ihn nie ausgesprochen. Ein leichtes Seufzen entwich ihr. Sie hatte den letzten Satz von Kakashi mitbekommen und der gab ihr zu denken. Unberechenbar war sie also… Nicht mal sie selbst hätte sich so eingeschätzt, aber wenn Kakashi das schon sagte, musste ja was dran sein. Und außerdem machten vermutlich auch ihre Kräfte dem Jonin Sorgen. Ich muss sowieso erst mal lernen richtig damit umzugehen. Ich kann ja meine körperliche Stärke nicht kontrolliert einsetzen, wie man ja eben gesehen hat, dachte Jess. Sie legte ihr Handgelenk über das Geländer, doch plötzlich zuckte sie weg und zog scharf die Luft ein. Mehrere kleine, blutige Wunden zierten ihr rechtes Handgelenk. Eva hatte ihre Nägel in ihre Haut gebohrt, damit Jess sie loslässt. Die Braunhaarige hatte das überhaupt nicht bemerkt. Ihr Chakra musste wirklich stark gewesen sein, wenn sie nicht mal die Schmerzen bemerkt hatte. Im Kampf wäre das ein Vorteil gewesen, denn da musste sie auch größere Verletzungen ignorieren können. Seufzend drehte sie sich um, stützte sich mit den Ellenbogen am Geländer ab und starrte in den Himmel. Der Wind wirbelte ihre Haare etwas durcheinander, doch sie störte es nicht. Sie genoss es eher hier oben einfach mal sie selbst zu sein, in keine Zwänge und Normen gebunden. Es klopfte. „Ja?“ fragte Tsunade von drinnen. Dann ging die Tür auf und Kakashi trat ein. Er sah ernst aus. Die blonde Hokage unterbrach ihre Arbeit und legte die Schriftrolle beiseite. „Was gibt es, Kakashi?“ fragte sie. Ohne große Umschweife begann der Jonin zu berichten, was sich vor wenigen Minuten zugetragen hatte. Nachdem er geendet, herrschte erst mal Schweigen. Tsunade faltete die Hände und stützte die Ellenbogen auf ihren Schreibtisch. „Das hatte ich befürchtete…“ seufzte die Hokage. „Zum Glück habe ich noch rechtzeitig gehandelt. Wer weiß, was Jess mit Eva gemacht hätte, wenn ich nicht eingriffen hätte“ meinte Kakashi und sank den Blick. „Wie soll denn morgen die Mission geschafft werden?“ „Das wird schon funktionieren, glaub mir, aber…“ Ihr Blick wurde ernst. „… lass Jess auf keinen Fall aus den Augen. Ihr außergewöhnliches Talent könnte in die falschen Hände fallen. Sie ist unglaublich stark, weiß viel und hat ausreichend Potential um mit einem Jonin gleichgestellt zu werden“ erklärte Tsunade. „Ja… aber sie kann mit ihrer Kraft nicht umgehen und bringt damit sich und andere in Gefahr“ sagte Kakashi. Tsunade drehte sich zum Fenster und schaute hinaus. „Sollte sich solch ein Zwischenfall wiederholen, dann müsst ihr jemand anderen mitnehmen. Ich kann keinen meiner Leute einer solchen Gefahr aussetzen“ sagte sie. Kakashi nickte. „Jetzt geh und kümmere dich um Eva. Sie steht bestimmt noch etwas unter Schock wegen der Sache eben“ Kakashi nickte, verbeugte sich noch kurz und ging dann zur Tür raus. Unschlüssig lief Eva im Raum herum. Sie hatte keine ruhige Minute mehr, als Kakashi ihr gesagt hatte, dass er zu Tsunade müsse. Eva wusste, was der Jonin der Hokage erzählen würde und das machte ihr Sorgen. Wenn Jess nun nicht mit auf die Mission durfte? In diesem Punkt war sie sich sicher, dass sie dann auch nicht mitgehen würde. Dann mussten eben 2 andere Shinobi herhalten. Plötzlich ging die Tür auf. Eva hoffte es wäre Jess, damit sie mit ihr reden könnte und ihr dann klar machen konnte, dass sie ihr den Vorfall nicht allzu übel nahm. Aber nur Kakashi kam die Tür rein. „Und? Was hat Tsunade gesagt?“ fragte Eva sofort heraus. Kakashi seufzte leicht, ging zu ihr und nahm sie in die Arme. Eva spürte, dass etwas nicht stimmte. „Ich hab solche Angst um dich gehabt“ flüsterte er und drückte sie etwas fester an sich. „Ist ja nichts passiert“ meinte Eva. „Was hat Tsunade gesagt?“ Sie löste sich etwas aus der Umarmung und sah ihn eindringlich an. Der Jonin seufzte leicht. „Sollte Jess noch einmal so ausrasten, dann darf sie nicht mit auf die Mission“ sagte er. Eva schnaufte leicht. „Das hatte ich befürchtet…“ sagte die Blonde traurig. „Sie wird genau wie er…“ Eigentlich wollte sie das nicht aussprechen, sie hatte es aber laut gedacht. Kakashi sah sie verwundert an. „Sie wird wie wer?“ fragte er nach. Eva seufzte. Das durfte sie nicht sagen… Wenn Kakashi weiter drauf eingehen würde, wusste die Blonde sich vielleicht nicht mehr rauszureden und dann musste sie mit der Wahrheit rausrücken. Und ob Kakashi diese glauben würde, war dann wieder eine andere Frage. Die Blonde schwieg. „Eva? Was hat Jess?“ hakte der Ältere nach. „Jess wird… Sie wird genauso wie Itachi“ erwiderte Eva flüsternd. Wieder rollten ihr vereinzelte Tränen stumm über die Wangen. Sie wollte hier weg! Sie hatte so Angst um sich und um Jess. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)