Silvester von Tomoi ((Tomo x Rui x Tohya)) ================================================================================ Kapitel 1: Dreieck ------------------ Ein etwas verspäteter One-Shot. Sie hat zwei Handlungsstänge. Das kursive ist das Jahr zuvor... viel Spaß beim lesen ^.^v „Ping Pong“, quietschte der Drummer laut während er dem schwarzhaarigen Sänger gegen die Brustwarze tippte, welcher nur verlegen lächelte und nichts zu erwidern wusste. Kurz darauf wurde auch dem hellbrünetten Bassisten, der auf der anderen Seite des Drummers stand, mit eben diesen Worten auf die Brust getippt. Auch dieser wusste nur müde zu lächeln. So langsam konnte es doch mal gut sein. Der Drummer tat dies nun bestimmt schon zum vierten Mal an diesem Tag, nein sogar nur in diesem Comment. Die Fans mussten doch denken, dass er total einen an der Waffel hatte, dabei war er eigentlich ein recht schlauer Junge, zwar ungeduldig und aufgedreht aber schlau. Was nun wohl nicht mehr so rüber kam. Unterdessen redete ihr Leader über das kommende Jahr und erläuterte ihren weiteren Terminplan für Januar. Dabei ignorierte er dieses Gespiele von Tohya gekonnt. Der Dunkelhaarige kannte den Jüngeren einfach zu genau und wusste damit umzugehen, einfach zu beneiden. Nur ein paar Minuten später war ein leises ‚Piep‘ zu hören, was den fünf Membern von Vistlip signalisierte, dass die Kamera ausgeschaltet wurde. Es war wie ein unauffälliger Windzug, der einmal durch den Raum fegte und allen eine Art Maske von den Gesichtern riss. Irgendwie war dieses Comment anstrengend gewesen und eigentlich freute man sich sowieso viel mehr auf den restlichen Tag, denn es war Silvester. Der Jahreswechsel stand kurz bevor sowie die gemeinsame Feier, für die noch nichts eingekauft war. Tomo ging sofort zu seinen Klamotten und zog sich seine Jacke über. Er, Rui und Tohya wollten die Einkäufe tätigen, während Yuh und Umi die gemeinsame Wohnung dekorieren wollten. Auch wenn die drei Besorger nicht so ganz wussten, was da groß zu dekorieren war. Abwartend sah der Sänger nun zu seinen Begleitern und als diese ebenfalls fertig waren, ergriff er je eine Hand seiner Partner, ehe er sich noch von den anderen verabschiedete und den Raum verließ. „Mein Gott, Tohya!“, grummelte Tomo ein wenig. „Was denn?“, gab der Kleinere naiv wieder und sah den Anderen mit großen Hundeaugen an. „Das weißt du ganz genau! Habe ich dich nicht schon mal gebeten mit dem ‚Ping Pong‘ aufzuhören? Zumindest in der Öffentlichkeit?“, fragte er nach. Der Angesprochene nickte und ließ dabei die imaginären Öhrchen hängen. „Ach Tomo-nyan, sei doch nicht so fies zu ihm!“, mischte sich der Brünette ein und patterte einmal den Kopf des Hündchens. „Ach komm schon, Rui, dich hat es doch auch gestört!“ – „Ja, das schon, aber ich habe keine Lust darauf, dass ihr beide euch nun deswegen streitet. Wir haben Silvester und mit einem Streit ins neue Jahr zu gehen wäre doch wirklich sehr unschön, oder nicht?“, antwortete der Bassist prompt, worauf der Schwarzhaarige nur einmal den Mund öffnete und ihn gleich wieder schloss. Da hatte Rui wohl recht. Weshalb sich Tomo zu seinem Freund umdrehte, ihn entschuldigend anblickte und ihm einen Kuss auf die Lippen drückte. Was Tohya wieder ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Allerdings war daraufhin nur eine Beschwerde des Bassisten zu vernehmen, worauf der Sänger sich zu diesem drehte und auch ihm einen Kuss auf die Lippen drückte. Die Drei waren nun schon fast ein Jahr zusammen, wobei es lange gedauert hatte, um das zu erreichen. Rui und Tomo waren schon länger zusammen, zu diesem Zeitpunkt bereits eineinhalb Jahre. Das allgemeine Rumalbern mit Tohya hatte man nie ernst genommen, nein, erst vor nun fast genau einem Jahr wurde es Rui und auch Tomo plötzlich bewusst, dass zwischen allen drei mehr war. Man konnte sich für keinen so wirklich entscheiden und man wollte es auch nicht. Das letzte Silvester und Neujahrsfest war einfach nur schön gewesen und das Beste, was ihnen ihrer Meinung nach passieren konnte… Tohya saß schmollend in der Ecke, die Arme vor der Brust verschränkt und beobachtete das Geturtel von Rui und Tomo, an dem sie ihn nicht teilhaben ließen. Warum denn auch? Sie waren immerhin ein Paar und mit Tohya spielte man immer wieder vor der Kamera, was dann auch, ihrer Meinung nach, schon reichte. Tohya war immer so aufgedreht. Sie mochten ihn zwar, aber seine Art mit Gefühlen umzugehen teilten die beiden nicht. Lieber lebten sie ihr Liebesleben privat aus, so wie es sich gehörte. Doch in letzter Zeit wurde Tohya immer anhänglicher, was sie auch im ersten Moment wenig störte. Das Problem war vielmehr, dass er sie immer weniger alleine ließ. Als ob es nicht schon schwer genug wäre, die Zeit nur zu zweit zu verbringen, immerhin lebten sie mit der Band zusammen und auch so bestand ihr Leben größtenteils aus Arbeit an der Musik. Da Silvester war, saßen sie alle beisammen, im Wohnzimmer, hatten Alkohol auf dem Tisch stehen, spielten Brettspiele, die nur mit einer gewissen Promillezahl zu ertragen waren. Doch eines störte, das Verhalten des sonst so aufgedrehten Drummers. Immer noch saß er da und hatte die Arme vor der Brust verschränkt und wollte die nächste Runde nicht mitspielen. Auch hatte er wenig getrunken, was Rui zum Anlass nahm ihm noch Whisky in sein Glas zu kippen und ordentlich Cola drüber zu geben. Doch das bracht Tohya nur zum Grummeln, er wollte keinen Alkohol. „Was ist denn los mit dir?“, fragte plötzlich der Sänger, der an Rui gelehnt da saß und diesem über den Oberschenkel strich. „Ich muss mal mit dir und Rui-nyan reden!“, gab er immer noch grummelig zur Antwort. „Was? Jetzt? Kann das nicht noch warten? Wir wollen doch spielen!“, gab Tomo ebenfalls etwas grummelig zurück. Tohya sollte doch nicht ihre Silvesterfeier ruinieren. Doch der Schlagzeuger schüttelte nur den Kopf, weshalb Tomo Rui einen Augenblick anschaute und dann nickte. Das Pärchen erhob sich und ging voraus in das gemeinsame Schlafzimmer. Tomo musste schmunzeln, als er daran dachte. Gut, vielleicht war Silvester nicht nur angenehm gewesen, sondern auch etwas anstrengend, aber das, was in diesem Gespräch heraus kam und wie es verlaufen war, war unheimlich schön. Die drei standen vor den Alkoholflaschen und überlegten welche sie denn nun nehmen sollten, als Rui Tomo anschaute und ihn fragte, was es denn da zu schmunzeln gab. „Ich musste an letztes Jahr denken… und an den verschmähten Whisky!“, sagte er grinsend und die andern beiden mussten lachen. Auch sie erinnerten sich noch gut an diesen Abend. „Na komm, hätte Toh-chan ihn nicht verschmäht, wäre es nie hierzu gekommen!“, lächelnd legte Rui die Arme um seine beiden Schätze und drückte jedem einen Kuss auf die Wange, ehe er sich wieder von ihnen löste und nach dem Whisky griff. „Und da er letztes Jahr verschmäht und anschließend weggeschüttet wurde, nehmen wir dieses Jahr einen, der auch getrunken wird“, sagte er mit einem breiten Grinsen. Die anderen beiden nickten nur und Tomo packte nur eine Flasche Asti hinzu, um auch auf das neue Jahr anstoßen zu können. Auf dem Weg zur Kasse nahmen sie noch Knabberkram mit und Tomos Gedanken drifteten zurück… Bassist und Sänger hatten sich auf das Bett gesetzt und schauten den Drummer nur an. Was wollte er von ihnen? Sie wussten es nicht genau und eigentlich wollten sie jetzt viel lieber feiern. Doch Tohya saß vor ihnen, mit einer unpassenden Miene im Gesicht und kaute sich auf der Unterlippe herum. Hätte Rui nicht bereits zum dritten Mal nachgefragt, was denn nun sei, hätte Tohya wahrscheinlich auch nie den Mund aufbekommen. „Ich…“,druckste besagter Drummer herum. „Ich mag nicht wie ihr beiden kuschelt!“ Sowohl Tomo als auch Rui klappte der Unterkiefer nach unten, wie sollten sie denn das verstehen? „ Bitte Was?“, kam es nach einer kurzen Pause dann vom Sänger, der noch vor dem Bassisten seine Sprache wieder gefunden hatte. Der Brünette vor ihm sah zu Boden und verhakte seine Finger ineinander, ehe er erneut zu drucksen begann: „Naja, ihr beide kuschelt heute Abend so viel und… und ihr beachtet mich gar nicht… ich… ich will auch gekuschelt werden!“ Unisono drehten die anderen beiden ihre Köpfe und schauten sich an. Wie sollten sie denn das nun wieder verstehen? Ihr Schlagzeuger sprach in Rätseln. Rätsel, die keiner der beiden zu lösen vermochte. Sollte er doch sagen, dass er gekuschelt werden wollte, wäre doch kein Problem. Oder sollte er sich doch einfach dazu setzen, so wie immer. Er würde seine Kuscheleinheit schon bekommen. „Und wo liegt dann das Problem? Du holst dir doch sonst auch einfach, was du willst!“, sagte dieses Mal Rui. Tohya brauchte recht lange, um seine Stimme wieder zu finden, er redete nun leise und kaum hörbar zu den beiden: „Aber… ich will nicht so wie immer kuscheln… ich will anders kuscheln!“ „Was heißt hier ‚anders kuscheln‘?“, kam es nun von Tomo und Rui gleichzeitig, sie wussten mit diesen Worten nichts anzufangen. Und Tohya ließ mit der Erklärung auch ziemlich auf sich warten. Immer wieder schaute er verlegen auf. Traf sich ihr Blick schaute er gleich wieder verlegen nach unten, ehe er aufstand und zu dem Liebespaar herüber ging, sich vor sie setzte, jeden einmal anschaut. Dann, ganz leicht und flüchtig, berührte er erst Ruis und anschließend Tomos Lippen. Es löste ein angenehmes Kribbeln im Bauch des Sängers aus und auch der Bassist schien dieses Gefühl zu haben, denn seine Wangen waren zart rot gefärbt. Nun vernahm man nur ein leises Schlucken, welches von Tomo ausging. Er vermutete so langsam, was mit ‚anders kuscheln‘ gemeint war, nur war er sich nicht sicher, ob er dies auch wollte. „Ich… ich liebe euch!“, sagte der quirlige Drummer leise, sah sie dabei aber an. Es war ein aufrichtiges Geständnis, das merkten sie beide. Doch wussten sie nicht darauf zu reagieren. Es war ihnen klar, dass auch Gefühle für Tohya da waren, doch waren sie auch stark genug für eine Beziehung mit ihm? Tomo holte Luft, er wollte etwas sagen, nur konnte er es nicht. Tohya hatte seine Gefühlswelt mit einem Wort so aus den Angeln gehoben, dass er nicht mehr wusste, was er eigentlich wollte. Auch konnte er mit dem Wörtchen ‚euch‘ nicht so viel anfangen. Er spürte die Hand von Rui um seiner, spürte den leichten Druck den sie ausübte und ihm signalisierte, dass er da war. Tomo sah zu ihm, sah ihm in die Augen und er wusste sofort, was Tohya dachte. Denn er dachte dasselbe. Sie waren sich einig, was sie sich durch einen Kuss signalisierten. Tohya saß nun da und sah aus wie ein geschlagenes Hündchen, kam doch noch immer keine vernünftige Reaktion auf seine Gefühle. Der Schwarzhaarige legte langsam die Hand auf die des Drummers, auch der Brünette legte eine Hand auf die des Kleineren, genau auf die andere Hand. Auch Tomo und Rui hatten sich noch immer an der Hand gefasst. So bildeten sie ein Dreieck, eines, das niemand so leicht berechnen konnte. Die ganze Situation brauchte keine Worte, es reichte diese Geste, die Tohya vor Freude zum Weinen brachte. Der Bassist beugte sich daraufhin leicht vor, küsste sanft eine der Tränen Weg, während der Sänger die Lippen des Drummers suchte. „Woran denkst du gerade?“ Tomo zuckte zusammen und sah in das breite Grinsen von Tohya welcher vor ihm stand und die Hände nach den Tüten ausstreckte, die Tomo in der Hand hatte. „ Immer noch an letztes Jahr!“, gestand er und küsste ihn flüchtig auf die Wange, eher er die Tüten alleine in den Kofferraum packte. „Ach so?“, fragte der Kleinere nach, woraufhin der Größere nur nicken konnte: „Ja, an unser Dreieck!“ Viel zu lange hatten die drei Arm in Arm in dem Zimmer gesessen. Viel zu lange hatten sie einander hingegeben und nur ihre Dreisamkeit genossen. Das wurde ihnen spätestens dann bewusst, als es draußen laut zu knallen begann und aus dem Nachbarraum ein ‚Frohes neues Jahr‘ zu hören war. „Ich … ich will mit euch zusammen sein!“, sagte Tohya nach etwa 1 ½ Stunden Schweigen als erstes. Wieder sahen sich Tomo und Rui an, dieses Mal gaben sie sich zum Zeichen ihres gegenseitigen Verstehens ein kleines Nicken, ehe sie sich zu Tohya drehten und wieder nickten, dieses Mal aber mit Nachdruck, denn sie wollten es auch, schon lange, nur wollte es sich wohl keiner von ihnen eingestehen. Mit Tränen in den Augen fiel der Schlagzeuger den Beiden in die Arme und konnte „Ein Frohes neues Jahr“ nur noch murmeln. Er war überglücklich, genauso wie Tomo und Rui es waren, die beide das Kinn auf Tohyas Rücken abgelegt hatten, sich anschauten und dem Weinenden über den Rücken streichelten. Immer wieder spielte sich diese Szene vor Tomos innerem Auge ab, immer wieder verspürte er dieses Kribbeln und er wusste, dass es richtig war, dass alles einfach nur richtig war, jede einzelne Minute, jede einzelne Sekunde dieses einen Jahres, denn genau jetzt war es ein Jahr her. Vor dem Haus knallte es laut, immer wieder, bunte Lichtblitze waren zu sehen und lautes Gejubel war zu hören. Er bemerkte die beiden Lippen an seinen Wangen und lächelte. Langsam löste er sich von den Beiden, beugte sich vor und zog zwei Schachteln aus einer Tüte am Boden. Verdutze Blicke ruhten auf ihm, als er sie öffnete und in jeder Schachtel eine Kette mit einem Dreiecksanhänger zu finden war. Auf der Rückseite befand sie die Inschrift: „Rui x Tohya x Tomo 1.1.2009“ „Ich wünsche euch ein frohes neues Jahr und alles Gute zum Einjährigen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)