Incomplete - Bis(s) in den Tod von *Fane* (The Bella & Edward Story geht in die dritte Runde!) ================================================================================ Kapitel 33: Ersehnte Entschuldigung ----------------------------------- Musiktipps: Kelly Clarkson - The Day We Fell Apart http://www.youtube.com/watch?v=P626BsGcXrY&translated=1 Snow Patrol - Set fire to the third bar http://www.youtube.com/watch?v=ANWRhyp-RcM Das erste Lied muss ich noch ma posten, eig. passt es zu allen Nela-Kaps *lach* es ist iwie (von der art des songs her, nicht vom inhalt^^ oder zumindest weniger^^) mein Nela-Lied^^ Hach... das zweite ist so herrlich.... mhmmm... die Stimmung passt, der Text nicht so, außer man interpretiere die Ferne des Paares in dem Song auf die emotionale Ferne zw. Bella und Nela...... aber naja das führt vllt jetzt hier zu weit....^^ ------------------------------------- Nela Ich streifte die Nacht ziellos durch die Siedlung und versuchte meine Wut nicht an den betrunkenen Teenies auszulassen. Es war nicht ratsam noch mal aufzufallen. Ich entschied mich kurzerhand den Glenwood Park aufzusuchen, um meinem allerliebsten Freund einen Besuch abzustatten. Ich vermutete, dass er gegen ein paar extra Scheine nichts auszusetzen hatte. Die Pillen schmiss ich alle paar Kilometer ein, bis ich die Uni in den Morgenstunden erreicht hatte. Als ich ins erste Seminar stiefelte, besetzte ich wahllos irgendeinen Platz. Emmett war noch nicht da. Vielleicht kam er auch gar nicht und tat mir den Gefallen hier nicht aufzukreuzen und mich zu nerven. Er war ja sowieso nicht so erpicht aufs Studieren und vielleicht- Ich seufzte laut. Ich hörte ihn hierher schlurfen. Ich schlug das Buch vor mir auf und tat so, als würde ich lesen. Ich schaute nicht auf, sondern verfolgte jeden von Emmetts Schritten lediglich mit dem Hörsinn. Schnaufend stellte ich fest, dass er sich neben mich setzte. Demonstrativ nahm ich meine sieben Sachen und setzte mich zwei Plätze weiter. Auf den Platz neben mir legte ich eines der beiden Bücher. Emmett rutschte provokativ jedoch noch einen Platz heran, sodass uns aber immerhin noch ein Sitzplatz trennte. Blödmann, dachte ich und hätte auch noch viel gemeinere Sachen denken können, wenn ich nicht gewillt war, mir von Emmett nicht so dermaßen die Laune vermiesen zu lassen, dass ich sie gleich an Carlisle und den Anderen auslassen würde. Die „Sorge“ um die Drogen, die ich nahm, war absolut unbegründet. Ich fühlte mich nicht gerade in Hochstimmung – und betäubt schon gar nicht. Das Seminar begann schleppend, blieb schleppend und endete schleppend, sodass ich mich den beiden Büchern widmete und sie zügig durchlas. Unbeachtet von Emmetts Handlungen zog ich ins nächste Seminar um. Emmett war vor mir dort. Mit einem raschen Blick brachte ich in Erfahrung, wo er saß und ging zielstrebig zu dem von ihm weit entferntesten Sitzplatz, den ich frei vorfinden konnte. Die zwei Mädchen neben mir, Lana und Cathrin, auch aus meinem Semester, beugten sich zu mir vor, ehe die Lana fragte: „Habt ihr euch gestritten? Du und dein Freund? Vorhin im Dunnton-Seminar sah es auch sehr nach Eiszeit aus“, urteilte sie. „Alles bestens“, grummelte ich. Ich würde mein Privatleben nicht vor den beiden größten Tratschweibern darlegen. Dann könnte ich sie direkt mit dem Lautsprecher ausrufen. „Wirklich? Warum sitzt du dann-“, begann die Andere. Begann, wohl gemerkt, denn mein Geduldsfaden, war heute sehr dünn. „Hör mal, wenn ich einen Hobbypsychologen brauche, frag’ ich dich demnächst zuerst, okay? Da ich das aber nicht tue, halt einfach die Klappe und kümmere dich lieber um deinen Kram. Zum Beispiel deinen Aufsatz hier“, ich deutete auf Cathrins Papier, „die Passage ist kompletter Schwachsinn. Und seit wann schreibt man ‚Panhypopituitarismus’ mit vier ‚P’?“, giftete ich und wand mich ab. Die Genugtuung, die ich mir davon versprochen hatte, bekam ich – mir war es egal, was die beiden von mir dachten. Es war schön seinen Frust loszuwerden (obwohl ich andererseits genau wusste, dass es Irrsinn war). Schnurstracks lief ich zum nächsten Seminar ins Labor, ohne Emmett eines Blickes zu würdigen. Allerdings musste ich einen Blick auf den Zettel an der Labortür werfen: Es fiel aus. Reparaturarbeiten blabla… So ein Mist, dachte ich. Es war erst zwölf Uhr. Würde Carlisle auch jetzt schon in Hinton sein? Oder hatte er gar keine Schicht im Krankenhaus? Ich schnaubte. Egal, ich war zwar nicht scharf darauf auf Carlisle warten zu müssen und so lange noch Lion bewundern und verhätscheln zu müssen – das taten alle anderen für mich mit –, aber so hatte ich es eher hinter mir, was auch immer Carlisle mir sagen wollte. Zum Krankenhaus extra zu laufen, hatte ich auch wenig Lust. Ich machte mir auch nicht die Mühe zuerst mein Auto zu holen, sondern lief direkt los, in Richtung Hinton. Von Emmett sah und hörte ich nichts mehr. Sein Glück. „Nela, hallo- Nela?“ Ich rauschte an Alice vorbei, die in der Wohnzimmertür gestanden hatte, um mich zu begrüßen. Carlisle war oben und ich sollte mit ihm reden. Auf Smalltalk hatte ich keine Lust. Ich rauschte hoch und überlegte kurz, ob ich so trotzig sein sollte und einfach reinzuplatzen und nicht anklopfen sollte. Ich dachte mir, dass das einen Hauch zu weit ging und klopfte ordentlich. Carlisle bat mich rein. Er saß hinter dem großen dunkelhölzernen Schreibtisch und blickte mich an, als ich eingetreten war und mich mit verschränkten Armen vor ihn gestellt hatte. „Setz’ dich“, bot er an, obwohl er das eigentlich nicht aussprechen musste. Ich war absichtlich stehen geblieben und erwog auch engstirnig kurz zu sagen, dass ich stehen bleiben wolle, besann mich doch zum zweiten Mal eines besseren und ließ mich in den Sessel sinken. „Nela…“, machte Carlisle ein- und ausatmend. Er hatte die Fingerspitzen sachte aneinander gelegt. „Opa“, erwiderte ich verächtlich und schaute ihn finster an. Carlisle grinste mit verschieden hochgezogenen Mundwinkeln und senkte kurz den Blick, bevor er meinte: „Ich habe dich nicht kommen lassen, um dir eine Moralpredigt über Drogen zu halten.“ Es ging doch nicht etwa um das mit Mike? Wollte er mir deshalb Vorhaltungen machen? Dann hätte er es auch direkt vereiteln können, wenn Alice es gewusst hatte – vorausgesetzt ich hätte das mit mir machen lassen und das bezweifelte ich stark, eilten meine Gedanken dem Gespräch voraus. „Sondern?“, entgegnete ich giftig. „Um dir eine Frage zu stellen.“ „Schieß los“, forderte ich ihn gelangweilt auf. Umso eher entzog ich mich dieser Tortur hier wieder. „Gibst du mir recht, wenn ich sage, dass die Drogen einen Einfluss auf dich haben? Eine, wie auch immer geartete, Wirkung?“ „Worauf willst du hinaus?“, fragte ich nach und hegte einen langsamen Verdacht. „Du würdest sie nicht nehmen, wenn sie wirkungslos wären, oder?“, erwiderte er meine Frage mit einer Gegenfrage. Sein Blick war analytisch, wie ich es von Dad kannte (irgendwoher musste er das ja haben, dachte ich grimmig). Ich zuckte mit den Schultern. „Es ist Spaß, Carlisle, einfach so.“ „Aber du fühlst dich anders, besser, nicht wahr?“, harkte er nach. Mir wurde das Verhör hier zu bunt. „Willst du behaupten, ich wäre abhängig?“ Ich machte große Augen des Unverständnisses. Mein ganzes Entsetzen versuchte ich erst mal zu verbergen. „Überleg doch mal“, gab er ruhig zu Bedenken. „Auf unsere Droge reagierst du nicht, nicht wahr? Blut. Und wie sieht es mit menschlichen aus…?“ „Carlisle, ich habe auch schon vorher mal Alkohol getrunken oder so, aber ich habe nichts gemerkt“, erklärte ich belustig und belächelte ihn. „So wie es auch sein soll“, gab ich ungläubig hinzu. Was hatte er sich wieder für absurde Theorien zurechtgelegt??? „Auch in solchen Maßen? Literweise Brandweine, Koks, Partydrogen…?“, fragte Carlisle weiter nach. Seine besonnene Art machte mich auf irgendeine Weise rasend. „Was willst du mir eigentlich unterstellen? Dass ich süchtig bin?! Was spinnst du dir da für Horrorkonstruktionen zusammen?! Da hat Papa bestimmt seine Finger im Spiel, oder?? Was soll der Mist???“ Ich stand plötzlich auf den Füßen, die Hände auf den Tisch aufgelegt. Es kam einfach, von jetzt auf gleich. Ich könnte in die Ketten gehen, wenn er mir jetzt noch einen Anlass gab. „Ich möchte nur, dass du vorsichtig und dir bewusst bist, dass Drogen bei dir einen Effekt haben, die dich deine Kontrolle verlieren lassen können-“ „Ich bin ein Vampir!! Verstehst du das?! Ich bin nicht wie Mum!!“, schrie ich ihn an. „Ich weiß das, beides. Aber es kann doch sein, dass deine Fähigkeit vampirische Drogen vereitelt, aber die Möglichkeit für menschliche Drogen offen hält. Dass du empfänglich für Effekte menschlicher Drogen bist, wenn du sie in Massen nimmst. Du hattest immerhin 17 Jahren einen menschlichen Körper-“ „Aber jetzt nicht mehr! Ich habe nichts in mir, was mich irgendwie abhängig machen könnte!“ „Davon rede ich auch nicht. Körperliche Abhängigkeit ist ausgeschlossen, aber geistig-“ „Carlisle!“ Ich war außer mir. „Ich habe gefeiert, es mir gut gehen lassen! Mit Emmett! Und es ist nichts passiert! Und letzte Nacht-“ „Das ist deine Sache, Nela“, unterbrach nun Carlisle mich. „Ich möchte nur an dich appellieren, nicht leichtfertig mit Drogen umzugehen und sie in solchen Mengen zu konsumieren, damit du keine Fehler begehst, dir die leid tun oder dir schmerzen.“ Wütend starrte ich ihn an. „Nur weil ich nicht hier bei euch hocke und Trauerkloß spiele, heißt das nicht, dass ich nicht auf mich aufpassen kann“, fauchte ich. „Was habt ihr eigentlich gemacht, bevor Papa Mama kennen gelernt hat?! Und ich geboren bin und dann jetzt Lion? Wen hattet ihr da zum aufpassen und hinterher laufen! Ich bin alt genug!“ Ich bemerkte im letzten Satz, dass ich lauter als zuvor schrie. Ich stampfte, Carlisle ignorierend, aus dem Zimmer. „Jetzt warte mal!“, rief Alice und hielt mich am Handgelenk fest. „Bestimmt nicht, lass mich los!!“, pfiff ich sie an. „Nein, du hörst mir zu!“ Alice ließ meine Hand los und sah mir mit unerschütterlichem Blick in die Augen. Ich blieb nachgebend stehen. „Deine Eltern kommen heute wieder, in ein paar Stunden.“ „Ja, und?“, meinte ich lediglich. „Ein Grund mehr, bestimmt nicht hier zu-“ Alice war augenblicklich im Türrahmen aufgetaucht. Sie hatte meinen Entschluss zu gehen, gesehen. „Geh’ aus dem Weg“, sagte ich kühl. „Du bleibst. Und wenn ich dich mit Jasper und Emmett hier-“ „Emmett?? Er kommt??“, fragte ich kurzzeitig dazwischen und hob die Augenbrauen. „Was hast du denn gedacht?“, erwiderte Alice irritiert. „Und somit ein Grund mehr für dich, hier zu bleiben. Mit ihm kannst du dich dann direkt auch aussprechen.“ „Auch?“, fragte ich dazwischen, während wir immer noch im Flur verharrten. Alice überging das. „Apropos, da wäre noch etwas, was wir mit dir besprechen müssen. Du hast Carlisle ja nicht ausreden lassen.“ Alice nickte mit dem Kopf in Richtung Wohnzimmer. Ich funkelte sie an und trottete letztlich doch ins Wohnzimmer. Esme stand über die Wiege gebeugt und stupste sie an, während Lion scheinbar wach darin lag. Jasper kam nun auf Alice und mich zu. Carlisle war hinter uns herein gekommen. Mit finsterer Miene blieb ich mitten im Raum stehen. Ich setzte mich nicht zu den Vieren auf die Couch. Ich würde mich hier nicht häuslich niederlassen, das brauchten sie erst gar nicht glauben. „Hast du eine Ahnung, wie dieser Mike tickt?“, fragte Alice direkt. Ich runzelte die Stirn. „Was, nein, wieso?“ „Glaubst du nicht, dass er zum Arzt gehen wird? Zur Polizei? Seine Freundin das sehen wird? Dass, das die Runde machen könnte?“, sprach Alice weiter und verschränkte die Arme, wissend, dass sie Recht hatte und ich nicht. Ich sagte nichts. „Emmett ist ihm auf der Spur und schaut, ob er irgendetwas plant-“, erklärte Jasper. „Emmett?“, fragte ich irritiert nach. Emmett war für mich der Letzte, der für den Job geeignet wäre. „Ja, Emmett“, sagte Alice einen Hauch giftig. Ihre Gesichtzüge glätteten sich allerdings danach wieder, als sie weiter sprach: „Dem Mann werden die Flecken auffallen und das nicht zu knapp. Du hast gute Arbeit geleistet“, lobte sie sarkastisch. „Und so schnell werden die nicht weggehen. Du hast Glück, dass wir nicht im Süden sind. Bei plus dreißig Grad würde er es schwer haben die Ergüsse an den Armen zu verstecken“, bedeutete sie vorwurfsvoll. Ich ging gar nicht darauf ein, mich irgendwie dafür zurechtfertigen. Es war schön gewesen und ich hatte einfach nicht darauf gedachtet. Punkt. „Bringen wir ihn halt um.“ Vier Augenpaare starrten mich an. „War ein Witz“, murmelte ich Augen verdrehend. Und das war es wirklich. Niemals würde ich einen Menschen umbringen wollen. Gott sei Dank hatte ich wegen meiner Fähigkeit auch keine Versuchung bezüglich dessen. „Nächstes Mal passt du besser auf, wenn es eines geben sollte“, zischte Alice leise, als redete sie mit sich selbst. Ich ging, wie von mir vorgenommen, nicht darauf ein. Ich rechtfertigte mich nicht. Obwohl ich mir selbst nicht verschweigen konnte, dass es mir peinlich war, hier so vorgeführt zu werden… und vor allem, dass Emmett nun die Sache ausbadete… ein Glück, dass ich in meiner Scham nicht rot werden konnte… Ich setzte mich auf die Couch – und bemerkte, in Gedanken versunken, erst, dass ich mich nun dort befand, als es schon zu spät war. „Hört auf zu grinsen“, grummelte ich, da ich im Augenwinkel nur zu gut ihre vielsagenden Blicke erkannte, die sie fleißig austauschten. Ihre Überlegenheit schrie mir entgegen, obwohl sie es zu vertuschen versuchten. „Ach Schatz“, hörte ich Esme sagen, die zu mir geeilt war und mich herzlich umarmte. Widerwillig ließ ich es zu. *** Ich schloss kurz die Augen und machte einen Schritt voran. Meine nackten Füße ertasteten den Sand zwischen den Zehnen, der sanft an jenen rieb. Tief ein und aus atmend öffnete ich die Augen ins helle Sonnenlicht, welches schon grell durch meine Lider geschienen hatte. Andächtig schritt ich weiter voran in Richtung Wasser. Es war noch nicht wirklich warm, weil es noch Morgen war, aber trotzdem eine sehr angenehme Tageszeit. Sie roch so gut. Nach Tau und Tagesanbruch. Ich genoss einfach nur, als das Wasser sich den Weg um meine Füße herum wob. Ich verabschiedete mich von der Gegend, die so viel Positives und Aufrüttelndes, wenn auch nicht immer Schönes in mir hervorgerufen hatte. Es war wie ein Einschnitt in mein Leben. Lions Geburt, Schnitt; Mein Erwachen, Schnitt; Meine heile, verlogene Welt, Schnitt. Jetzt mit diesem Urlaub. Sanft kitzelte der Wind, der eigentlich kaum einer war und gerne einer wäre, meine Nasenspitze und hob meine Haare hier und da ein wenig an. Eine große Aufgabe lag vor mir, mir kam sie zumindest groß vor, und die galt es zu erfüllen. Es würde nicht einfach werden, Nela war mindestens so stur wie Edward, aber ich würde dagegen halten. Andererseits hatte sie auch allen Grund dazu und ich würde sie nicht zwingen mich zu mögen, wenn sie es nicht wollte. Aber entschuldigen, das würde ich mich. Aufrichtig und ehrlich. Das war ich mir selbst und vor allem ihr schuldig. „Wie man mit offenen Augen träumen kann…“, flüsterte Edward zärtlich in mein Ohr und schlang die Arme mit langsamen Bewegungen von hinten um meinen Bauch. Ich legte die Hände auf die seinigen vor meinem Körper. „Bezaubernd“, hauchte er und küsste mich am Wangenknochen. Ich schmunzelte und lehnte den Kopf an seinen Körper an. „Ich denke nur nach…“ „Aber du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen-“ „Du machst dir direkt Sorgen, ich habe nur nachgedacht“, neckte ich sanft und neigte den Kopf zur Seite, um ihn anzusehen. Aber ganz der Wahrheit entsprach das nicht. Ich machte mir schon Sorgen… das hieß, ich hatte schon Angst. Dass Nela sich von mir endgültig abwendete zum Beispiel – und das mit gutem Recht. Ich wand den Blick wieder nach vorne auf die überragende Gegend. „Es war wirklich schön hier“, sagte ich sehr leise. „Ja, und wir können jederzeit wieder kommen“, gestand Edward mir zu. „Ich hoffe doch, dass es keinen Grund für solch einen Urlaub mehr geben wird“, meinte ich und ergänzte „in naher Zukunft“ in Gedanken. Lange währte das Glück bislang bei uns nie. Ich war guter Dinge, dass es sich vielleicht in nächster Zeit gut entwickeln könnte, wenn ich das mit Nela hinbekommen hatte. Denn was sollte unser aller Glück dann hindern? „Und selbst wenn…“ Edward drehte mich zu sich um und küsste mich innig. „Außer du hast wieder Lust auf Hotelurlaub“, lachte er hüstelnd. „Von wegen“, entwich es meinen Lippen unterhalb seiner vielen Küsse. Sein Mund verzog sich schräg. Er setzte die Lippen von meinen ab und betrachtete mich. Ganz nah waren sich unsere Gesichter. Sein Gesichtsausdruck war sanft. „Ich… ich war noch nie so glücklich in meinem Leben, wie mit dir. Dass ich dich mal bekommen würde und zwei wunderbare Kinder, das hätte ich mir nie träumen lassen. Nicht mal, als Mensch vor so vielen Jahren. Weißt du eigentlich, was du mir alles gegeben hast? Ich habe eine Familie bekommen, eine eigene. Ich möchte das alles niemals mehr verlieren. Schon so oft war ich nah davor, etwas zu verlieren, was mir wichtig war. Ich ertrage es nicht mehr dir fern zu sein oder unsere Kinder in Gefahr zu wissen“, kam es ihm aufrichtig über die Lippen. „Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch“, flüsterte ich gerührt von seinem Geständnis. Anstelle eines Kusses drückte er mich fest an sich und legte den Kopf neben meinem Ohr ins Haar. Wenn er wüsste, wie viel mehr er mir gegeben hatte… es kam mir vor wie Gold, dass ich bekam und Asche, welches ich gab. „Ist es… peinlich, wenn ich dir sage, dass ich aufregt bin? Wegen unserer Tochter?“, fragte ich Edward. Wir saßen im Auto. Der Rückweg vom Flughafen nach Hinton. „Du brauchst es mir nicht zu sagen, ich weiß das.“ Edward hatte den Blick weiterhin nach vorn gerichtet und streckte seinen Arm zu mir aus. Die Handfläche legte er auf mein Brustbein. Mit seiner ruhigen kalten Hand darauf bemerkte ich wie unregelmäßig mein Atem verlaufen war und wie meine Haut leicht bebte. „Und nein“, fuhr er fort und nahm die Hand wieder zu sich, „es ist nicht peinlich. Auch wenn es unnötig ist, aber ich kann dich verstehen. Glaub mir, es wird alles gut gehen. Alice hat gesagt, sie ist bei ihnen und wartet auf uns. Das ist ein gutes Zeichen. Denn sie wird wissen, dass du dich entschuldigen willst, schließlich bat sie mich darum, mit dir im Urlaub zu reden, und sie ist geblieben und nicht weggelaufen. Das ist ein sehr gutes Zeichen“, redete Edward sich um Kopf und Kragen. So kam es mir zumindest vor, obwohl er mich überzeugen würde. „Ich bin mir aber auch sicher, dass deine Nervosität nicht nur von Nela herrührt oder?“ Edward grinste mich an. Ich senkte den Blick mit gepressten Lippen lächelnd. Ich freute mich riesig auf Lion… „Das war nicht vorwurfsvoll gemeint, Bella“, lachte Edward, als er mein Gesicht sah. Er legte die Hand an meine Wange, strich darüber und nahm mit selbiger Hand dann meine. „Zwick mich nachher, wenn ich wegen Lion anfange zu weinen, ja? Vielleicht höre ich dann ja auf. Oder ich kann das auf das Zwicken dann schieben“, überlegte ich. Edward lachte ausgelassen. Ich schaute mich unauffällig um und beobachtete dann ebenso verstohlen Edward. Gleich würde er ihre Gedanken hören können, vermutete ich. Edward fuhr jedoch ganz vergnügt weiter. Keinen Anschein von irgendeiner Vorahnung. Er ließ sich nichts anmerken. War wirklich nichts oder verheimlichte er es nur? „Und?“, fragte ich vorsichtig. Sehr bald würden wir ankommen. „Und?“, gab Edward fragend zurück. Er hatte die Augenbrauen hochgezogen. „Ich meine, was hörst du? Katastrophen? Probleme? Irgendwas?“ Edward lachte auf. „Nein, Liebste, nichts. Sie unterhalten sich einfach nur und warten auf uns. Alice hat Lion hübsch gemacht und überlegt, ob sie sich in letzter Sekunde anderweitig entscheiden und ihm doch eine rosa-violett-Kombination anziehen soll.“ Ich lächelte, doch nur halb so belustigt, wie Edward es tat. Wir bogen in die Schneise ein und befanden uns augenblicklich am Haus der Cullens. Edward parkte. „Sie begrüßen uns im Flur“, teilte Edward mir mit. Er wusste genau, dass ich mich sonst auf dem Weg ins Wohnzimmer, durch den Flur, noch gefasst hätte. Da mir diese Zeit nicht mehr blieb, warnte er mich vor. Zeitlupenartig stieg ich aus und ließ die Autotür ins Schloss fallen. Edward war geschwind um das Auto herumgeeilt und hatte meine Hand genommen. Gemeinsam gingen wir die Treppen herauf. Edward drückte die Tür auf, sodass er zuerst in ihr Blickfeld kam und ich noch die Sekunde Pause hatte, bis ich in Sichtweite gelangte. „Hallo alle zusammen“, grüßte Edward mit Leichtigkeit. Ich sah sie alle in einem Halbkreis, mehr oder weniger, stehen. Zuerst erblickte ich Lion, der in der Stille mit seinem „Babygebrabbel“ (wenn man das in dem Alter schon so nennen konnte) auch am lautesten war. Esme hielt ihn in den Armen. Ich machte sofort einen Schritt in diese Richtung und lächelte breit, brach aber selbst ab. Es kostete mich unglaublich viel Anstrengung nicht zu Esme zu rennen und ihr Lion zu „entreißen“. Ich wand mich stattdessen Nela zu. Diese wartende Stille war schrecklich. „Es, es tut mir leid, Nela“, sagte ich langsam, nachdem ich zwei Schritte auf sie zu gemacht hatte. Nelas Gesicht blieb neutral bis unergründlich. Jetzt würde ich gerne Gedanken lesen können. Am Rande nahm ich war, dass sie nicht bei Emmett, sondern bei Carlisle und Jasper stand. „Ich wollte das nicht… ich wollte dich nicht verletzen oder so…“ Oh. Mein. Gott. Schlimmer ging’s nicht oder?? Ich spürte wie mich jemand in den Rücken drückte und ich ein paar Meter nach vorne stolperte. Ich stand unmittelbar vor Nela. „Los jetzt, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit“, giggelte Alice, die Übeltäterin. „Es tut mir leid“, flüsterte ich, jetzt bereits mit leicht von den Tränen angehauchter Stimme. „Kannst du mir irgendwann verzeihen? Trotzdem? Bitte?“ „Schon okay“, murmelte Nela, ihr Tonfall klang hart, aber nicht wütend. Ich machte Andeutungen und als sie nicht (negativ) reagierte, nahm ich sie in den Arm. „Ich weiß, ich habe dir sehr wehgetan, aber du bist mir wichtig. Das warst du mir immer schon. Glaube mir, ich werde alles tun, um das wieder gut zu machen und dich auch wieder davon zu überzeugen. Versprochen“, sagte ich in ihr Ohr und versuchte inständig die Tränen wegzublinzeln. Langsam löste ich mich von ihr. Nela verzog die Lippen zu einem sehr schwachen Lächeln. Nichtssagend sah sie mich an. „Gut, wäre das ja geklärt. Ich hab noch was zu erledigen“, meinte Nela dann in die Runde und sah über mich hinweg. „Nela?“, fragte ich rasch und verwundert über ihre Reaktion. Ich hatte alles erwartet, aber nicht das. Nela war schon ein paar Meter gelaufen und wand sich zu mir um. „Wollen wir morgen etwas… zusammen machen?“, fragte ich zögerlich angesichts ihres plötzlichen Aufbruchs. Nachdenklich galt ihr Blick erst mir, dann kurz dem Boden und schließlich wieder mir. Nickend sagte sie: „Ja, gern.“ Es war aufrichtig. Dann war sie weg. Ich fand und suchte Edwards Blick, der mir zu nickte. Schweigend gingen wir ins Wohnzimmer, denn noch schien Nela uns hören zu können. „Sie verzeiht dir. Nicht jetzt schon aber sie verzeiht dir“, sagte Edward zu mir, als es an der Zeit schien. „Und Alice und Jasper glauben das auch“, zwinkerte er mir zu. „Nela war nur nicht danach Luftsprünge zu machen. Tief in ihrem Inneren war sie gerührt, obwohl sie es nicht zulassen mochte“ Ich nickte und warf einen Seitenblick auf Lion, den ich scannend in Esmes Armen ansah. Hatte er mehr Farbe im Gesicht bekommen? Etwas mehr Haar? „Du darfst unser Kind ruhig anfassen“, neckte Edward mich. Er schien mich zu beobachten. Ich warf ihm einen vielsagenden Blick zu. Ich wollte nicht wieder über Lion herfallen. „Gibst du ihn mir bitte?“, fragte ich Esme, die ihn dann in meine Arme legte. „Darf ich fragen, ob er gut getrunken hat?“, sagte ich mehr in Alice’ und Esmes Richtung. Alles, im Umgang mit Nela und Lion, fühlte sich fremd und fern an. Alice jedoch ging nicht auf meine Frage ein, sondern sah Edward vorwurfsvoll an. „Du hast aus ihr einen Roboter gemacht“, meinte sie seufzend und verdrehte zur Krönung ihrer grandiosen Miene noch die Augen. „Ja, er ist gesund und hat gut getrunken“, antwortete Esme mir, statt auf den Kleinkrieg zwischen den beiden einzugehen. Ich lächelte und hob Lion an den Achseln an, sodass sein Gesicht vor meinem war. Mit der Nase rieb ich an seiner Winzigen. „Mein kleiner Schatz“, säuselte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Zwei Monate war er nun bereits. Und es war so viel geschehen… „Schicker Dress, Alice“, lobte ich, doch eher etwas belustigt. Lion trug einen dunkelblauen Einteiler auf den Alice ein Muster im Rücken mit hellblau eingestickt und ebenso ein paar kleine Elefanten auf seinen Bauch. Alice rümpfte die Nase. „Ich hätte rosa auch nett gefunden… übrigens gibt es das noch mit Gelb und Braun für Löwen“, teilte sei mir mit. Strahlend sah ich sie an. Was mir aber auch nicht entging, war die Gesamtstimmung… bedrückt. Um nicht zu sagen bescheiden. „Was ist denn eigentlich passiert? Mit ihr…?“, wollte ich wissen und sah in die Runde. „WAS?! Und das sagt ihr erst jetzt?!“, war Edward unerwartet außer sich. „Gesagt hat keiner was“, fand Alice zuerst das Wort. Edward sah sie verstimmt an. „Dass keiner von euch gerade daran gedacht hat“, knurrte er. „Das war beabsichtigt. Du hättest ihr den Kopf abgerissen“, urteilte Jasper trocken. „Wir sind ziemlich gut geworden lieber Bruder, wie?“, kam es grinsend von Alice, die dann, zuvor neben der Couch stehend, mit einem Satz auf dieser Platz nahm. „Kann mich jemand mal aufklären?“, fragte ich langsam, während ich das Schauspiel verfolgte. Was mir besonders auffiel war, dass Emmett bislang nicht ein Wort gesagt hatte. Doch genau jetzt sprach er. Seine Stimme rau, der Blick wirkte trüb. „Nela ist gestern mit einem Mann mitgegangen, mit dem sie die Nacht verbracht hat. Danach bemerkte sie dann, dass der Typ am ganzen Körper grün und blau war.“ Ich sog zischelnd Luft ein und achtete darauf Lion nicht vor Entrüstung zu zerquetschen. Was hatte sie getan?! Mit einem anderen Mann- und Emmett ließ das kalt?! Diese Tatsachen waren für mich in diesem Augenblick viel gewichtiger, als die Tatsache, dass der Mann vielleicht etwas wegen der Flecken unternehmen könnte. Doch darauf machte mich Carlisle dann aufmerksam: „Emmett ist ihm heute gefolgt, um herauszufinden, ob er zur Polizei geht oder ins Krankenhaus oder es seiner Freundin zeigt. Das hätte für uns nämlich die Konsequenz gehabt, wegziehen zu müssen.“ „Und?“ Ich sah Carlisle erwartungsvoll und mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Er hat nichts unternommen“, antwortete Emmett mir stattdessen. „Vorerst. Alice beobachtet ihn jetzt verstärkt. Er hat keine Brüche oder so, nur blaue Flecke und Blutergüsse vom feinsten. Er ist ganz normal zur Arbeit gegangen und hat keine Anzeichen gemacht, dass er irgendwas tun will. Als seine Freundin anrief, ob sie abends zusammen kochen würden, meinte er, dass er die nächste Woche eine Fortbildung hätte und gar nicht nach Hause käme. Ich vermute, er wartet bis die Flecken weg sind, weil er seiner Freundin ja sonst eine Erklärung anbieten müsste. Ich glaube auch, dass er nicht zum Arzt gehen wird. Er ist kein allzu weinerlicher Typ. Aber auch nicht wirklich intelligent“, fügte Emmett brummelnd hinzu. Sein „Nachrichtensprecherton“ und das ausdruckslose Gesicht gefielen mir gar nicht. „Das tut mir leid, Emmett“, gestand ich ehrlich. „Braucht es nicht“, erwiderte Emmett nur neutral. „Warum tut sie das?“, fragte ich. Den Blick zu Carlisle gerichtet, nachdem ich Edward kurz besorgt angesehen hatte. „Ich vermute, dass es mit den Drogen zusammenhängt.“ Carlisle machte ein angestrengtes Gesicht. „Aber nicht hauptsächlich, sondern eher als Katalysator-“ „Als Katalysator für was?“, warf ich fragend ein. Ich bemerkte wie Edward ruckartig aufsah und Carlisle anstarrte. Eindringlich, wie ich fand. „Als Katalysator für die Verletzung bezüglich der missglückten Beziehung zu dir und den Frust, den sie die ganzen Jahre aufgestaut hat und nur teilweise losgeworden ist“, erklärte Carlisle. Das war ehrlich, dachte ich prompt. Und ein Schlag ins Gesicht… also war es auch meine Schuld, dass sie so einen Mist fabrizierte… „Schuldzuschreibungen helfen uns nicht weiter. Dir und Nela erst recht nicht“, ahnte Edward meine Gedanken, während ich auf Lion hinabblickte. „Die Drogen beflügeln sie und lassen sie ihre Beherrschung und Hemmung verlieren“, redete Carlisle weiter. „Nicht annähernd in dem Ausmaße, wie das bei Menschen der Fall ist. Doch ein sehr kleines bisschen. Und das reicht bei einem Vampir aus, um es deutlich wahrzunehmen.“ Ich nickte und suchte Edwards Blick. Er war genauso besorgt wie ich. Das hörte sich alles wahrlich nicht gut an. „Und was tut sie jetzt? Was hat sie jetzt vor?“, sprach ich Alice direkt an. „Sie hat überlegt, ob sie jagen gehen soll, aber ihr ist wohl der ‚Appetit vergangen’“, seufzte sei. „Jetzt geht sie zurück zur Uni.“ Ich atmete tief ein und aus und strich Lion andächtig übers Köpfchen. Einen Augenblick waren wir alle still. Stumm folgte ich dem Atem meines Kindes. Es fühlte sich an wie eine Sackgasse. Irgendwie festgefahren, erstarrt, erfroren. Kein schönes Gefühl. Vor allem, weil ich noch keine Lösung wusste. „Hat Lion schon gegessen?“, fragte ich Esme. „Ja vorhin“, antwortete sie. Ich nickte und streichelte Lion am Handrücken. Er reagierte und seine Finger umschlossen meinen Zeigefinger. „Ich glaube, ich rufe Elisabeth mal an“, überlegte ich laut. Für Lion und Nela… vielleicht brauchte Nela auch mal eine Ansprechperson. Mir hatte Elisabeth immer sehr geholfen. Ich nickte zu mir selbst und nahm das Telefon entgegen, welches Edward bereits in der Hand hielt. „Hey Elisabeth, hier ist Bella“, grüßte ich, nachdem sie abgehoben hatte. „Schön, dass ich dich direkt erreiche. Bist du gar nicht im Krankenhaus?“, wurde mir erst dann klar, als sie prompt drangegangen war. Eigentlich müsste sie arbeiten… „Nein, ich arbeite heute nicht“, sagte sie nur und ich hörte durch das Telefon, wie es rauschte. Es klang nach Wind. „Ich wollte dich einladen, für ein paar Tage, zu uns zu kommen. Wenn du Lust hast, natürlich. Ich dachte, das könnte man mit dem Umzug, den du planst, verbinden?“, fiel mir ein. Ein gutes Argument, lobte ich mich selbst insgeheim. „Wir könnten uns hier umsehen für dich… oder willst du gar nicht mehr herziehen?“ Ihre Stille, während ich sprach, hatte mich misstrauisch gemacht. „Nein, nein nein. Ich wollte das in nächster Zeit ernsthaft in Angriff nehmen. Aber es trifft sich gut, dass du mich einlädst, denn ich bin sowieso auf dem Weg zu dir. Ihr seid heute also zu Hause?“ „Ja, auf jeden fall! Ich freue mich und Lion auch“, sagte ich und grinste ins Telefon. „Bis nachher dann.“ Irgendwie war ihr Tonfall sonderbar… „Ja, tschüß.“ Ich schaute Edward an und berichtete ihm überflüssigerweise etwas, was er sowieso schon wusste: „Sie kommt.“ „Sowieso…“, kam es gezerrt über Edwards Lippen, ein grübelnder Tonfall schwang mit. „Was?“, fragte ich. „Sie hat gesagt, sie sei ‚sowieso’ auf dem Weg“, gab Edward zu Bedenken und sah Esme und Carlisle an. Ich runzelte die Stirn, beugte mich vor und legte das Telefon auf den Couchtisch. „Ja, klar, sie hat ja vor den Umzug in naher Zukunft zu vollziehen.“ „Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es darum ging. Aber wir können sie ja nachher fragen“, meinte Edward und hob kurz die Augenbrauen. Ich nickte irritiert und widmete mich meinem Sohn, der ganz nah an mir lag. Seine Händchen versuchten die Knöpfe an meinem Oberteil zu greifen. Es sah zu niedlich aus. „Da du ja schon satt bist“, zwitscherte ich zu ihm, „machen wir der Mama mal was zu essen.“ Ich stand mit ihm im Arm auf. „Wie hast du das hingekriegt?“, wollte Alice mit überraschtem Gesicht wissen, jedoch nicht von mir. Sie blickte Edward an. „Was?“, fragte ich, während ich in Richtung Küche lief. „Du isst freiwillig“, konterte Alice. Ich warf einen Schulterblick zu Edward, der schmunzelnd antwortete: „Sie hat erkannt, dass ihre Figur sich wieder ‚von alleine’ formt. Also: Alle Probleme gelöst.“ Ich verdrehte grinsend die Augen und nahm mir in der Küche einen Teller Spagetti aus dem Kühlschrank und stellte ihn, wegen Lion, umständlich in die Mirkowelle. Ich wusste, dass das wieder sehr fanatisch aussah, wenn ich mir nicht mal Essen ohne Lion warm machen könnte, doch ich war mir dessen bewusst. Ich wusste, wie es wirkte. Wenn Nela da wäre, hätte ich mich anders verhalten, aber ich wollte jede Sekunde mit Lion nutzen, wenn ich Nela dadurch nicht verletzte. Mit meiner vorabendlichen Mahlzeit setzte ich mich dann an den Tisch und legte Lion in die Wiege neben mich. „Ach ja, Bella.“ Alice saß prompt mir gegenüber, kaum, dass ich eine Gabel in den Mund geschoben hatte. „Lion ist übrigens 0,04 cm gewachsen, hat ein paar Haare mehr bekommen – willst du die genau Anzahl-“ „Sehr witzig, Alice“, meinte ich kauend und warf ihr einen genervten Blick zu. Sie grinste zufrieden. Ich wollte gerade wieder auf mein Essen schauen, als ihr Lächeln schlagartig verflog. Erst abwesend, dann nachdenklich blickte sie mich an, ein Hauch Resignation in ihrem Gesichtsausdruck. „Was, Alice?“, forderte ich sofort eine Stellungnahme. „Nela? Ist was passiert?“ „Ja, nein“, wog Alice ab und wippte mit dem Kopf hin und her. „Ich sehe, wie sich Nela Alkohol besorgt.“ Ich senkte den Blick, stocherte noch kurz in den Nudeln herum und ließ die Gabel liegen. Mit verschränkten Armen sah ich zu Lion herab in die Wiege. Ich konnte mir selbst nicht verwehren, dass ich mir Schuld gab. Ich war nicht arrogant genug, um mir gänzlich die Schuld an allem zu geben, aber ich glaubte nicht, dass sie den Reiz von Drogen jeglicher Art kennen und zu schätzen gelernt hätte, wenn es ihr blendend ergangen wäre. Ich hatte immer wieder auf ihren Gefühlen getreten. „Siehst du, wann Elisabeth ankommt?“, wollte ich von ihr wissen. Nicht zu letzt, um mich selbst auf andere Gedanken zu bringen – mein Gefühl, schuldig zu sein, blieb unterdessen jedoch. „Sie überlegt noch einen Umweg zu machen… aber gegen Abend, schätze ungefähr dreiundzwanzig Uhr, ist sie da.“ „Okay“, murmelte ich und hatte den Arm in die Wiege gelegt, wo ich Lion tätschelte. „So“, kündigte Alice an. „Jasper und ich gehen jagen. Dann kann ich mich am stärksten auf unseren lieben Mike konzentrieren. Noch jemand? Emmett?“, fragte sie. Emmett hob den Kopf, sah zu Alice, dann – überraschenderweise – zu mir. Sein Blick hatte etwas Langsames, Hypnotisierendes. Doch eigentlich schaute er gar nicht mich an, sondern Lion in der Wiege. Alice und Jasper standen bereits an der Tür. „Tu mir einen Gefallen, Bella“, begann Emmett und nun richtete er den Blick wirklich zu mir. „Erzieh’ du euren Sohn, nicht Edward. Dann wird er vielleicht nicht so stur wie Nela.“ Schwerfällig stand Emmett auf und verließ mit Alice und Jasper den Raum. ---------------------------- that's it, endlich die entschuldigung ^^ und auch eine entschuldigung von mir, dass es so ewig dauert... aber meine beta hat nr. 34 schon gebetat (:-****), d.h. das nächste kommt auf jeden fall eher ^^ freue mich über kommis^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)