Obscurité von Kirida ================================================================================ Kapitel 2: Schuld? ------------------ @black_lady93 Vielen Dank für deinen lieben Kommentar, ich hoffe ich kann mit dem zweiten Kapitel gut an das erste anknüpfen. Ich lass Draco einfach so gerne leiden... xD ^^° ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Blitzschnell wich Harry dem gleißenden Lichtstrahl aus, der rasant auf ihn zusteuerte. Geschockt griff er reflexartig nach seinem Zauberstab, um den nächsten Fluch zu blocken und zurückzuschleudern. Verdammt, was dachte sich diese miese Schlange eigentlich?! Schon seid ihrer Ankunft in Hogwarts spürte Harry das etwas nicht stimmte und die Ereignisse der letzten Wochen hatten wahrlich nicht dazu beigetragen, dass dieses Gefühl nachließ, im Gegenteil! Sein Verdacht erhärtete sich nur je mehr er den blonden Slytherin beobachtete. Sein Vater saß als entlarvter Todesser in Askaban, so dass Draco nun vermutlich in seine Fußstapfen treten sollte. Das Verhalten seines Erzfeindes sprach jedenfalls Bände. Aber er würde es zu verhindern wissen und ihn aufhalten, genauso wie seinen Vater. Oh ja keiner dieser dreckigen Handlager Voldemorts würden ungestraft davon kommen. Warum hörte nur niemand auf seine Bedenken und recherchierte mit ihm nach? Na gut es war für gewöhnlich schon sehr unwahrscheinlich, dass der dunkle Lord ein halbes Kind zu seinem Handlanger machte, aber sie redeten hier schließlich nicht von irgendwem, sondern von der Familie MALFOY! Das war etwas ganz anderes und Harry traute diesen alles zu. Aus diesem Grund war er Draco auch gefolgt, als dieser recht panisch den Saal verlassen hatte. Der Blondschopf verhielt sich in letzter Zeit einfach zu merkwürdig und die ‚mysteriösen Unfälle’ gingen garantiert auch auf sein Konto. „Expelliarmus“, schrie Harry und feuerte nun seinerseits auf Draco zurück, um diesen zu entwaffnen. Es gab so einiges, was es zu klären galt. Doch wiedererwartend schaffte es der Blondschopf, trotz seines unübersehbar angespannten Zustands, auszuweichen. Stattdessen flog Harry nun ein Stupor entgegen. Spiegelglas knirschte, zersprang. Gut, wenn der andere es so wollte dann würden sie sich eben duellieren. Er hatte schon lange keine Angst mehr vor Malfoy, wenn er sie denn je überhaupt gehabt hatte. Dieser glich viel mehr einer ungekrönten Dramaqueen und trug meist mehr auf, als es in Wirklichkeit war. Und wenn die Dinge dann nicht so verliefen wie sie sollten, verzog er sich einfach feige. So wie jetzt gerade weg vom Waschbecken hinter eine der Toiletten. Aber so leicht kam er ihm diesmal nicht davon. Er ahnte nicht im geringsten wie es dem junge Slytherin gerade erging und was er durchzustehen hatte. Draco wollte in diesem Moment nur seine Ruhe vor Potter, wieder einen klaren Kopf bekommen und nicht von anderen Menschen in diesem Zustand gesehen werden. Doch Harry ließ sich nicht abschütteln. Immer wieder jagten sie sich einen Fluch nach dem anderen entgegen. Kacheln zersprangen, Holz splitterte, Gläser knirschten und Türen wackelten. Eine ganze weile verlief ihr kleines Duell so, bis Draco der Kragen platze. Seine letzte zusammen gesammelte Kraft ließ erheblich nach und sein Geist schaltete mehr und mehr ab je länger der Kampf ging. Alte Angriffmuster erklommen die Oberhand, welche ihm in den Ferien zu genüge eingetrichtert und antrainiert worden waren. Bellatrix war eine grausame und zielorientierte ‚Lehrerin’ gewesen, die ihm Dinge beigebracht hatte, die er am liebsten sofort wieder vergessen und verdrängt hätte. Doch just in diesem Moment kamen sie wieder hoch und fern sich dessen bewusst was er tat, schleuderte er dem Jungen der überlebte einen schwächlichen Cruciatus entgegen. Für einen kurzen Augenblick herrschte Stille im Raum. Draco war sich nicht sicher ob er getroffen hatte oder nicht, aber letztlich war das auch egal. Hauptsache Potter ließ ihn endlich in Frieden. Dieser musste gerade erst verarbeiten was ihn da eben gestreift und beinahe getroffen hatte. Er schluckte hart. Da hatte er den Beweis! Der Malfoyspross beherrschte schon die verbotenen Flüche, vermutlich würde als nächstes ein Avada Kedavra oder ähnlich Grausiges folgen. Dass er dazu in der Lage war, hatte Draco gerade bewiesen. Wie schwach dieser Zauber allerdings ausgefallen war, registrierte er kaum. Er hatte ihn ausgesprochen und das reichte Harry. Vermutlich hatten sie ihn schon lange in schwarzer Magie unterrichtet. Doch auch er hatte viel trainiert und sich vorbereitet, ebenfalls in den dunklen Künsten. Das Buch des Halbblutprinzen wies einige interessante Zauber auf und mittlerweile war bei ihm das Band gerissen, welches bis jetzt verhindert hatte, dass er diese Flüche auch anwandte. Mit ungeheurer Wut hob er ein letztes Mal den Zauberstab und donnerte Malfoy mit hasserfüllter Stimme ein „Sectumsempra“ entgegen. Ein gleißender Lichtstrahl löste sich von der Spitze des feinen Holzes und traf sein Ziel mit voller Wucht. Scharlachrotes Blut spritze, sickerte in weißen Stoff, tropfte gen Boden. Der Fluch hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Gekrümmt sackte Dracos Leib in sich zusammen. Mit starr aufgerissenen Augen blickte Harry auf die am Grund liegende Person herab, unfähig sich zu bewegen. Erst jetzt erblickte er das verweinte Gesicht und unwillkürlich bildete sich ein dicker Klos in seinem Hals. Was hatte er da gerade getan? Zahlreiche Schnitte bohrten sich tief in die weiche Haut des Slytherin, als ob ihn jemand mit einem Schwert aufgeschlitzt hätte. Die gesamte Brust war tief aufgerissen, so dass sich allmählich eine besorgniserregende Blutlache bildete. Draco atmete schwer ein aus, bekam kaum noch Luft. Der Zauber hatte ihn sofort zu Grunde gehen lassen und seinem Kopf einen harten Aufprall mit dem Boden beschert. Die Schmerzen waren unbeschreiblich und der Blond hatte das Gefühl, jeden Moment das Bewusstsein zu verlieren. Aus halbgeöffneten Augen versuchte er vergeblich seine Umgebung besser wahrzunehmen, doch alles blieb in einer seltsam verzerrten Perspektive. Stöhnend versuchte er seinen Arm zu bewegen, wurde aber sogleich von einer stechenden Hustenattacke überrollte. Harry, der sich vor Entsetzten zunächst nicht hatte rühren können, erwachte aus seiner Starre und eilte erschrocken zu dem schwerverletzten Jungen. Das… das hatte er doch nicht beabsichtigt! Im Buch des Halbblutprinzen hatte nichts weiter zu dem Fluch gestanden, außer der Anmerkung, dass er gut gegen Feinde zu gebrauchen sei. Er wusste doch nicht… er hatte doch nicht- er wollte nicht- Angst überfiel ihn bei dem Anblick des vielen Blutes, welches unaufhörlich aus den klaffenden Wunden und dem Mundwinkel des Blonden floss. Das war doch nicht etwa ein tödlicher Fluch gewesen? „Dra-„ Er brach ab, schaffte es nicht die Worte auszusprechen. Er kniete sich zu ihm herunter, beachtete nicht das tiefe Rot, welches sich nun auch in seine Kleidung fraß. Nein, das war jetzt egal. Vollkommen mit der gesamten Situation überfordert nahm er Draco schließlich vorsichtig in den Arm, als sei dieser aus zerbrechlichem Porzellan. Sein Körper war so kalt, die Lippen schon bläulich, sein Atem schwer und röchelnd. Harry begann zu zittern. Er benötigte schnell Hilfe, doch woher? Von wem? Sollte er geschwind in den Krankenflügel laufen? Aber er konnte den Slytherin doch nicht einfach so hier liegen lassen wo es um Minuten gehen könnte? Plötzlich packte ihn etwas massiv im Nacken und ehe er überhaupt richtig realisieren konnte was geschah, wurde er grob zur Seite geschoben. „Was bei Merlin haben sie getan Potter?!“, fuhr Snape ihn mit rauem Ton an. „Das wird ein gewaltiges Nachspiel mit sich ziehen, verlassen sie sich drauf. Begeben sie sich augenblicklich auf ihr Zimmer und verlassen sie es erst wieder, bis nach ihnen gerufen wird.“ Behutsam ließ er sein Patenkind in seine Arme gleiten und trug ihn geschwind vom Schaupaltz des Geschehens, um ihn zu versorgen. Harry stand noch wie gelähmt an der Stelle, wo Snape ihn in seiner Eile hin manövriert hatte und starrte ungläubig auf die rote Pfütze zu seinen Füßen, in der eben noch Draco gelegen hatte und fast verblutet wäre. Das Zittern wollte einfach nicht nachlassen, ebenso wie sich seine Beine einfach nicht bewegen wollten. Noch immer spürte er die dunkle Kraft des Sectumsempra und war schockiert über sich selbst wie direkt und präzise er ihn ausgeführt hatte. Hätte er gewusst was dieser Fluch anrichtet, er hätte ihn niemals angewendet! Mein Gott er hätte fast einen Menschen getötet! Harry wurde schlecht und schaffte es nach einiger Zeit dann doch sich loszureißen um die Gryffindorschlafsäle aufzusuchen. Der Weg dort hin kam ihm ungewöhnlich lang und surreal vor. Da für die anderen der Unterricht wieder begonnen hatte, musste er sich wenigstens noch vor keinem rechtfertigen und irgendwelche nervenzehrenden Erklärungen von sich geben, die er im Moment ohnehin nicht in Worte fassen könnte. Mühevoll schleppte er sich ins Bad und betrachtete eine geraume Zeit reuevoll seine blutverschmierten Hände, ehe er sich seiner Sachen entledigte und unter die warme Dusche stieg. Anstatt danach jedoch wieder normale Kleidung anzuziehen, entschied er sich für seinen blau-weiss-gestreiften Pyjama und verkroch sich tief in seiner flauschigen Bettdecke. Eine ungeheure Müdigkeit schien ihn mit einem Mal zu überfallen und er fühlte sich seltsam taub und ausgelaugt. Noch einmal besah er sich im liegen seine Hände, die nun wieder ganz gewöhnlich aussahen. Nichts war mehr von dem vorherigem Rotschimmer zu sehen, doch Harry wurde das unterschwellige Gefühl nicht los, dass noch nicht alles richtig abgewaschen war. So hastete er noch mal aus dem weichen Federbett ins Badzimmer, um sich abermals gründlich zu waschen. Immer und immer wieder ließ er die Seife zwischen seine Finger gleiten und verteilte sie großzügig über den Handflächen, schrubbte, rieb und schrubbte. Nach geschlagenen zehn Minuten wagte er es erst, den Wasserhahn wieder abzustellen. Jetzt musste doch wirklich alles abgewaschen sein, oder? Ach, was machte er sich hier gerade selber etwas vor? Das, was ihn derzeit belastete, ließ sich nicht einfach mit herkömmlichem Wasser und Reinigungsutensilien entfernen. Denn sein Gewissen konnte man ja schlecht waschen. Er Blickte auf in den Spiegel und unweigerlich sammelten sich Tränen in den smaragdfarbenen Augen. Er, Harry Potter, hätte beinahe gemordet! Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Nicht, dass er Malfoy nicht zahlreiche schlimme Flüche an den Hals wünschte, aber doch nicht solche mit so einem immensen Ausmaß! Tief getroffen tapste er zu seinem Bett zurück, schloss die Lieder und versank in seinen bedrückenden Gedanken. Eigentlich war er sich immer sicher gewesen, Voldemort gnadenlos töten zu wollen. Doch die Ereignisse der letzten Monate, mit diesem heute an der Spitze, ließen ihn immer mehr und mehr daran zweifeln, ob er im Ernstfall überhaupt in der Lage war, wirklich bewusst und beabsichtigt zu töten. Die Sache in der Jungentoilette war ja nicht mit Absicht geschehen und hätte er gewusst, was der Sectumsempra anrichtet, er hätte doch- Ja er hätte, er HÄTTE! Doch so konnte er sich einfach nicht beruhigen, denn was geschehen war, war geschehen. Wie sollte er das nur Dumbeldore erklären? Auf jedenfall würde er in Zukunft erst mal die Finger vom Buch des Halbblutprinzen lassen und nur noch die Zauber von ihm benutzten, die er bereits angewendet hatte. Wie es Draco wohl ging? Hatte Professor Snape ihm schnell die richtigen, wirksamen Tränke und Heilzauber verabreicht? Bestimmt, Harry hoffte es zumindest. Ob er wohl noch große Schmerzen hatte? Morgen würde er sofort zu Madame Pomfrey gehen und sich erkundigen… ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das war's erstmal mit dem zweiten Teil. Ich hoffe er hat euch gefallen! ^.^~ Auch wenn ich mir auf Grund der wenigen Kommentare da nicht so sicher bin... ;_; Wenn dem so ist wäre ich wirklich auch über etwas negativere Kritik dankbar. Sonst kann ich mich ja schlecht verbesser. ^^° Ich hab halt einen kleinen Hang zu Kitsch und Dramatik. xD Vielleicht kommt das ja an einigen Stellen zu sehr durch. >_> Nur schöne Kerle kann man so schön leiden lassen. ^///^° Na ja bis zum nächsten Kapitel. Eure Kidaria 3< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)