Accidentally in Love. von MioAkiyama (I hate you! Do I?) ================================================================================ Kapitel 7: I want to hear you whisper. -------------------------------------- Gomen, schon wieder so eine lange Pause Xx Ich hab einfach viel zu viel zu tun mit Schule & allem drum und dran. Sorry nochmal... Viel Spaß trotzdem & frohe Weihnachten schon mal :3 Mio "Morgen Misty!" Ich winkte meiner Kollegin zur Begrüßung kurz zu und ging weiter zu meinem Büro – meinem und Ashs, sollte ich wohl sagen. Ich hatte seit Samstag nicht mehr mit ihm gesprochen und eigentlich störte mich das auch nicht, aber irgendwie...fühlte ich mich komisch, wenn ich daran dachte, wie ich mich ihm gegenüber aufgeführt hatte. Er schien irgendwie anziehend auf mich zu wirken, rein körperlich betrachtet, aber mein Verstand...der haperte da noch etwas. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er wirklich so perfekt sein sollte, wie ich ihn jetzt in Erinnerung hatte. Mal abgesehen davon, dass es immer noch diese Gerüchte gab, dass schon mit ziemlich vielen Frauen etwas gehabt und vor allem dass er ständig diese Macho-Anfälle hatte. Schön, zwischendurch fand ich das ja sogar ganz niedlich, aber so im Nachhinein betrachtet war das teilweise schon ganz schön albern, oder? Nicht, dass ich mich nie einfach so auf Männer einließe, aber er verunsicherte mich einfach maßlos... Gerade wollte ich in den Lagerraum einbiegen – eigentlich passte die Bezeichnung nicht wirklich, dort wurden lediglich alle Akten mit Informationen aufbewahrt – als ich eine Stimme vernahm, die aus eben diesem Raum drang. „Du warst mit Misty zu Abend essen?!“ Die Tür war nur angelehnt und nicht ganz geschlossen. Eigentlich wollte ich gar nicht lauschen, aber es ging um mich und da Ash der einzige gewesen war, mit dem ich gegessen hatte, musste er der Gesprächspartner sein... Irgendwie konnte ich mich nicht beherrschen. Ich wollte auf jeden Fall wissen, wie das Gespräch verlaufen würde und vor allem, ob es irgendwas schreckliches über Ash enthüllen würde. Etwas, dass mich endlich wieder davon überzeugen würde, dass er ein totales Arschloch war. Denn in letzter Zeit, war ich ziemlich von dieser Meinung abgekommen... „Psst, nicht so laut!“, raunte Ashs tiefe, schöne Stimme. Oh Gott, Misty, bloß nicht schwärmerisch werden! „Jaja...erzähl! Wie hast du die Eisprinzessin dazu gekriegt?“ Eisprinzessin?! „Ach, es hat sich irgendwie so ergeben...eigentlich wollten wir uns noch mit jemand anderem treffen, aber die haben dann spontan abgesagt und so waren wir dann halt alleine“ Der andere – den ich jetzt als Ryu, einen unserer Kollegen, identifizieren konnte – lachte. „Das kannst du mir nicht erzählen!“, er wurde wieder ruhig. „Hast du sie wenigstens ordentlich rangenommen?“ Ich merkte, wie ich rot wurde. Was fiel dem eigentlich ein? Wut kroch in mir hoch. Na warte... Ich war kurz davor, in den Raum zu stürzen, als Ash wieder sprach. „Hör auf, so ist es doch gar nicht“ „Wie? Du willst nicht mit ihr schlafen?“ Es herrschte eine kurze Pause. Gespannt wartete ich. „Nein. Also, nicht dass ich ablehnen würde, wenn sie wollte, aber...das ist nicht der Grund, wieso ich Zeit mit ihr verbracht habe“ „Wieso dann?“ „Du wirst es mir vielleicht nicht glauben, aber...Ich mag sie“ Geschockt riss ich beide Augen auf. Hatte er das gerade wirklich alles gesagt?? Meine Gefühle und Gedanken fingen an, durcheinander zu wirbeln. Ryu stöhnte. „Ash, sag mir bitte nicht, dass du dich in sie verliebt hast!“ Erneut schwieg dieser eine Weile. „Naja...doch, schon irgendwie...jedenfalls bin ich auf dem besten Wege genau das zu tun. Ich weiß, dass du mich für total bescheuert hältst, aber...es ist das erste Mal, dass ich so etwas für eine Frau empfinde. Seit Chayenne, meine ich...“ Chayenne? Wer war denn bitteschön Chayenne? Der Name klang ja schon wie von... Ganz ruhig. Er hatte gerade gesagt, dass er auf dem Weg war, sich in mich zu verlieben. OhmeinGott. „Ach? Und jetzt willst du ihr gleich nen Ring an den Finger stecken? Und dann betrügt sie dich, wie deine Ex das auch gemacht hat und du bist wieder eine Ewigkeit am Boden zerstört. Ganz toller Plan, wirklich! Hast du daraus denn nichts gelernt?“ Ryu hörte sich wirklich aufgebracht an. Pah, danke für die hervorragende Meinung von mir! Ash stöhnte auf. „Ich will Misty doch nicht gleich heiraten, du Idiot! Ich wollte eigentlich nur sagen, dass sie seit langem die erste ist, mit der ich mir eine ernste Beziehung überhaupt vorstellen könnte! Und irgendwie freut mich das, weil ich endlich über meine fürchterliche Ex-Verlobte hinweg bin. Andererseits bin ich...misstrauisch. Ich habe, wie du gerade schon so wunderbar ausgeführt hast, Angst, dass sie dasselbe tun könnte, wenn ich mich tatsächlich auf eine Beziehung einlasse...mal abgesehen davon, dass ich keine Ahnung habe, ob sie mich überhaupt auf diese Weise mag“ Ich musste schlucken. Ich hatte ja mit vielem gerechnet, aber das...überraschte mich jetzt doch. Woher hätte ich auch wissen sollen, dass er nicht gerade ein unbeschriebenes Blatt war? Verlobt, wow. Und wenn man seinen Worten glauben schenken durfte...dann war er betrogen und verlassen worden. Autsch. Der Arme... „Das hört sich gut an, Kumpel. Sorry, dass ich mich ständig über dich lustig mache, aber du weißt hoffentlich, dass ich es dir von Herzen gönne, dass du glücklich bist“ „Danke, Ryu“ „Und zu deiner Frage, ob sie dich mag. Natürlich mag sie dich, jeder tut das! Sonst wäre sie gar nicht mit dir Essen gegangen, glaub mir!“ „Sie hat mich geküsst.“ Ich wurde rot. Musste er das jetzt erzählen?! Ich hatte schon genug zu verdauen und jetzt kam das... Und dann auch noch so völlig unvermittelt! „Bitte? Du hast sie geküsst, oder...“ „Nein. Sie hat mich geküsst. Ganz plötzlich, von sich aus“ „Wow. Das hätte ich ihr gar nicht zugetraut“ „Ich auch nicht, aber...es war schön“ Ryu pfiff leise durch die Zähne. „Und da fragst du dich, ob sie dich mag? Hallo? Sieht sie vielleicht so aus, als würde sie einfach mal eben so jeden beliebigen Kerl küssen? Sie steht auf dich!“ „Ach komm, hör auf...das war kein Oh-Hilfe-ich-falle-gleich-über-dich-her-Kuss. Das war einfach...sanft. Zögerlich.“ „Spiel das jetzt bloß nicht runter, ein Kuss ist ein Kuss, kapiert? Du solltest ihr zeigen, dass du sie magst. Revanchiere dich!“ „Heißt?“ Man konnte quasi hören, wie Ryu die Augen verdrehte. „Mein Gott, Junge. Flirte mit ihr, umarme sie, küsse sie! Was weiß ich denn? Du kannst auch gerne einfach über sie herfallen, aber ich bezweifle, dass sie das so befürwortet“ „Hör auf! Mir ist es ernst mit ihr, ich will das nicht versauen! Sie hat mich am Anfang gehasst und ich bin froh, dass sich das zumindest ein bisschen geändert hat...wenn ich jetzt irgendwas falsch mache, dann...dann stehe ich wieder ganz am Anfang!“ „Oookay...weißt du...ich glaube, du solltest dich selbst nicht so unter Druck setzen. Entweder sie mag dich, oder sie mag dich nicht, so ist das eben! Du darfst dich nicht verstellen. Und wenn ihr das nicht passt...na dann ist sie eben nicht die Richtige für dich!“ Ich hatte ja keine Ahnung gehabt, dass er sich so viele Gedanken darüber machte, was ich über ihn dachte! Und darüber, was er sagte und tat... „Die Sache ist die: Am Anfang war sie immer so verschlossen und ernst. Schon bei unserem ersten Treffen im Büro war mir klar, dass ich das ändern wollte. Eigentlich war das nur eine spielerische Herausforderung, mit der ich mir selber zeigen wollte, dass ich dazu in der Lage war, Frauen um den Finger zu wickeln, so wie du. Ich wollte sie öfter lachen sehen. Aber dann...“, er seufzte „ dann habe ich festgestellt, wie niedlich sie sein kann. Und wie offen. Sie gibt mir Kontra und das gefällt mir...“ „Nicht zu vergessen, dass sie extrem hübsch und sexy ist“, ergänzte Ryu. „Du hast dir also genau das Gegenteil bewiesen: Du kannst keine Frau um den Finger wickeln, ohne etwas für sie zu empfinden. Was bist du bloß für ein Kerl...“, diesmal seufzte er. „Entweder du bringst es nicht über das Herz, jemandem, der dir nicht gefällt, Hoffnungen zu machen oder du verliebst dich in dein Opfer“ Ash lachte leise. „Klingt irgendwie ziemlich nach einem Weichei“ Sein Kollege und offensichtlich guter Freund schlug ihm auf den Rücken. „Lässt sich nicht Leugnen, mein Lieber! Aber irgendwie glaube ich, dass das gar nicht so schlimm ist, in den Augen von Frauen zumindest“ „Du glaubst also wirklich, dass sie mich mag?“ Verdammt. Verdammt! Ja, ich mochte ihn, wieso checkte er das nicht?! Gut, ich zeigte es nicht besonders häufig sehr offen, aber naja...ein bisschen was konnte ich ihm ja wohl zutrauen! „Mein Gott, ja! Seit sie mit dir zusammen arbeitet, ist sie viel lockerer geworden. Sieht so aus, als hättest du zumindest dieses Ziel erreicht. Juhu!“ Noch immer schien alles in meinem Inneren zu beben. Was ich da eben gehört hatte....das war einfach unglaublich! Nie hätte ich gedacht, dass er so denken könnte...! Zu spät merkte ich, wie mir eine der Akten aus der Hand rutschte, die ich dabei gehabt hatte. Sie landete mit einem klatschenden Geräusch auf dem Boden. Schlagartig breitete sich Stille hinter der Tür aus. Mist! „Hallo?“, hörte ich Ash rufen. Panisch hob ich die Akte auf und stürzte davon, in mein Büro. Zitternd stand ich am Schreibtisch und verfluchte mein Missgeschick. Es war gerade so spannend gewesen! Noch immer fühlte ich mich, als würden meine Gefühle und Gedanken Karussell fahren. Ash Ketchum...war dabei, sich ausgerechnet in mich zu verlieben? Gut ja, ich mochte ihn...eigentlich sogar viel zu sehr, wenn ich bedachte, wie ich mir geschworen hatte, ihn für immer zu hassen, aber...mitzukriegen, wie ernst er es meinte! Das war irgendwie merkwürdig. Ich merkte, wie er den Raum betrat, doch ich drehte mich nicht um. Ich wollte ihn jetzt nicht sehen. Vermutlich konnte ich es auch nicht... „Hallo, Misty“ Kaum merklich nickte ich mit dem Kopf. „Ash.“ „Hast du gerade zufällig jemanden vor dem Lagerraum gesehen? Ryu und ich haben da irgendjemanden gehört“ Ich zuckte mit den Schultern. „Nein, eigentlich nicht. Hab ich aber auch nicht so drauf geachtet, ich war beschäftigt“ Er kam näher und sah mir jetzt über die Schulter. „Womit?“ Nervosität machte sich sofort in mir breit. „Mit...der nächsten Ausgabe natürlich“ Ich wusste, wie seltsam meine Stimme klang. Und er musste es auch wissen...Natürlich. „Was ist mit dir? Du klingst so...nachdenklich“ Besorgt sah er mich von der Seite an. Süß von ihm... „Unsinn, ich bin nur etwas gestresst“ „Aber keiner hier hat momentan Stress!“ Oh man....was sollte ich denn jetzt nur sagen? Ich konnte schlecht beichten, dass ich ihn gerade belauscht hatte und genauso wenig wollte ich ihm offenbaren, dass sich meine Gefühle für ihn irgendwie verselbstständigt hatten. Keine Ahnung, was ich von ihm denken sollte. Ich mochte ihn. Ich fühlte mich zu ihm hingezogen. Vielleicht war ich sogar ein bisschen in ihn verknallt... „Tut mir Leid, ich...ich habe nur einige Dinge, die mir im Kopf herumgeistern. Mach dir keine Sorgen“ Damit schien er nicht sonderlich zufrieden zu sein. „Du kannst es mir sagen, Misty. Du kannst mir vertrauen...“ Oh ja, wie gerne würde ich das. Aber irgendwie konnte ich es einfach nicht. Es war, als hätte ich eine Vision davon, dass er eines Tages das, was ich sagte, gegen mich verwenden würde. Obwohl das doch eigentlich Schwachsinn war...oder? Ich zögerte kurz. Naja, ich konnte es ja mal versuchen... „Es gibt da so einen Mann. Ich glaube er mag mich...“ Mit immer noch gesenktem Kopf starrte ich auf die Tischplatte vor mir. Keine Ahnung, wie Ash reagierte. „Und ich...ich weiß einfach nicht, was ich für ihn empfinde!“ Ich legte meine Hände vor mein Gesicht. Laut ausgesprochen klang meine derzeitige Lage noch viel verzweifelnder. Ash schwieg noch einen Moment, bevor er sprach. „Ich will dich nicht verärgern oder sowas, aber...so wie du jetzt gerade aussiehst, bist du wohl ziemlich in ihn verschossen. Über beide Ohren“ Irrte ich mich, oder klang da tatsächlich Eifersucht in seiner Stimme mit? „W-wie kommst du darauf?“ Er sah mich ernst an. „Naja, wenn du überlegen musst, wie du für ihn empfindest, dann ist da doch irgendwas, oder? Ich wette, du sträubst dich nur dagegen, das einzusehen. Klingt vielleicht hart, aber so ist das“ Geschockt starrte ich ihn an. Was bildete der sich eigentlich ein?? Natürlich weigerte ich mich nicht...obwohl...wenn ich so darüber nachdachte... Ich wurde ein wenig rot. „Was fällt dir ein?! Du kennst mich doch gar nicht richtig, wieso glaubst du, du könntest so über mich urteilen??“ Er hob beruhigend die Hände. „Ich urteile doch gar nicht! Ich kenne dieses Gefühl selber relativ gut, weißt du? Man will gar nicht verliebt sein, weil man Angst hat, verletzt zu werden...“ Ich schluckte. Oh Hilfe, der Kerl hatte eine zu gute Menschenkenntnis. Oder er hatte einfach selber zu viel mitgemacht... „Kann sein“ „Was ist dir passiert, dass du so skeptisch bist?“ Ich zog beide Augenbrauen hoch. Es war definitiv zu früh, ihm davon zu erzählen. Wenn ich es je tun würde... Er sah, dass ich mich zurückzog, daher legte er eine Hand auf meinen Arm. „Komm schon, dann erzähle ich dir auch, was mir passiert ist!“ Das weiß ich schon!, hätte ich fast gesagt, konnte es mir aber noch so gerade verkneifen. „Sorry, aber...ich rede nicht gerne darüber. Schon gar nicht mit Kerlen. Ich meine, wer weiß? Vielleicht verstehst du den anderen Typen ja und stehst total auf seiner Seite!“ Ash zog beide Augenbrauen hoch. „Ich glaube kaum“ Ich seufzte. „Das hat nichts mit dir zu tun, okay? Es fällt mir eben nicht leicht, über Dinge zu sprechen, die...“, ich kam ins Stocken. „Die mit deinen Gefühlen zu tun haben?“, half er mir auf die Sprünge. Ich nickte langsam. „Ich habe gedacht, du hättest angefangen mir zu vertrauen...besonders nach Samstagabend...“ Oha, jetzt klang er doch tatsächlich ein wenig traurig. Mistkerl...! „Du sagst es!“ Verwirrt hob er den Kopf und sah mich an. „Bitte?“ „Du sagst es!“, wiederholte ich, während ich seinen Blick erwiderte. „Ich habe angefangen dir zu trauen, ich habe dir eben sogar erzählt, dass ich zur Zeit in einem kleinen Gefühlschaos stecke. Aber erwarte bitte nicht zu viel von mir! Ich bin einfach kein Mensch, der von Anfang an blind jemandem vertraut, ich erzähle nie irgendjemandem, wie es mir geht, außer ein ganz paar Personen. Selbst bei denen zögere ich ab und zu, und es hat ewig gedauert, bis sie überhaupt richtig was aus mir raus bekommen haben, also...lass mir bitte Zeit!“ Während meiner kleinen Rede waren seine Augen immer größer geworden. „M-Misty...“, murmelte er jetzt leise. „Ich wolle nicht...“ Ja klar. Er wollte nicht. Das war sowieso immer die beste Ausrede! Misty!, rief mich meine innere Stimme zur Vernunft. Ja, ich war ein bisschen gemein...er hatte es vermutlich nicht böse gemeint... Ich seufzte erneut. „Tut mir Leid, ich reagiere manchmal ein wenig über...aber...wenn ich mich unter Druck gesetzt fühle, dann...“ Plötzlich nahm er eine meiner Hände und lächelte. „Ist schon okay. Ich lasse dir Zeit. Fühle dich nicht unter Druck gesetzt“ Das war ja jetzt irgendwie doch wieder süß von ihm... Seine Augen nahmen mich erneut gefangen. Sie wirkten seltsam anziehend auf mich... Mit einer Kraft, die fast schon an Gewalt grenzte, riss ich mich von seinem Blick los. „Wir sollten weiter arbeiten“, sagte ich und wandte mich wieder dem Schreibtisch zu. „Heute sind hier alle total ruhig. Die neue Ausgabe ist schon fertig und alle freuen sich auf das Firmenessen heute Abend...“ Ich fuhr zu ihm herum. „Firmenessen??“, fragte ich scharf. Er zuckte mit den Schultern. „Ja, das steht doch schon seit Wochen fest. Guckst du eigentlich nie in dein E-Mail Postfach? Wir haben schon vor zwei Wochen eine Ankündigung bekommen, und alle reden darüber“ Wieso hatte ich das jetzt schon wieder nicht mitbekommen? War ich so damit beschäftigt gewesen, mir über Ash Gedanken zu machen, dass ich nichts mehr mitbekam? Doch dann hätte ich doch die Mail kriegen müssen... Plötzlich fiel es mir ein. Die Mail. „Ich habe die Ankündigung gelesen...“, sagte ich langsam. „Aber irgendwie habe ich die Mail gelöscht und dann vergessen...“ Er grinste. „Zum Glück haben wir nochmal drüber gesprochen, wäre schade gewesen, wenn du es verpasst hättest!“ Hm. Langsam übertrieb der Chef es aber mit den Festen, oder? Gutes Betriebsklima war ja gut und schön, aber irgendwie... „Muss das denn schon wieder sein? Wir hatten doch erst die Gartenparty!“ Ash fing an zu lachen. „Ach komm schon, du musst morgen nicht mal früh aufstehen, es ist alles fix und fertig, es reicht, wenn wir übermorgen mit der neuen Ausgabe anfangen und das weißt du!“ Seine Argumente waren irgendwie stichfester als meine... „Aber...“ „Kein aber! Alle hier mögen sich, die Zusammenarbeit der Zeitschriften klappt noch viel besser, als wir gedacht hatten, also sei kein Spielverderber!“ „Ich bin kein Spielverderber!“, widersprach ich gekränkt. So ein Idiot... „Sorry...“ Ich wollte eigentlich etwas erwidern, doch da ging die Tür auf und eine Person schneite herein – eine Person, die ich nur zu gut kannte! „Misty, mein Schätzchen, was hast du mir gefehlt!“, er kam auf mich zugewirbelt und schloss mich in seine Arme. „Masao!“, sagte ich lächelnd, während ich seine Umarmung erwiderte. Oh ja. Er hatte mir auch gefehlt... „Also, meine Süße, du siehst wunderbar aus, warst du im Urlaub? Du wirkst so frisch und entspannt!“ Grinsend sah ich meinen Kumpel an. „Musst du gerade sagen, du kommst gerade aus der Sonne! Hätte nicht gedacht, dass du so braun wirst, bei deinem blonden Haar...!“ „Ach, das war doch schon immer so!“, sagte er lächelnd, seine blauen Augen blitzten. Ganz klar, da war etwas, das er mir unbedingt erzählen wollte. „Wer ist überhaupt der charmante junge Mann, du hast ihn mir noch gar nicht vorgestellt!“ Er meinte Ash. Natürlich. „Achso, ja, tut mir Leid, ich war nur so überrascht, dich zu sehen. Ich dachte, du kämst erst in einem Monat von deinem Aufenthalt auf den Orange Inseln zurück. Also...das ist Ash Ketchum, mein...engster Kollege. Wir arbeiten ziemlich viel zusammen und...“ „Und in letzter Zeit waren wir ein paar Mal zusammen aus!“, unterbrach Ash mich mit einem strahlenden Lächeln, während er Masao die Hand schüttelte. Dieser warf mir einen viel sagenden Blick zu. „Ach wirklich? Uiui, da muss Misty mich aber gleich mal auf den neusten Stand bringen!“ Ich merkte, wie ich errötete. „Äh, da gibt es gar nicht so viel zu erzählen...“ „Nicht? Ach komm schon. Naja, wie auch immer, ich ruf dich nachher einfach an, Schätzchen, da sind wir dann für uns!“, er zwinkerte auffällig. Ashs Augenbrauen zogen sich zusammen. „Ach darum geht’s uns jetzt. Macht euch keine Umstände, ich kann euch auch alleine lassen!“, er warf mir einen letzten, irgendwie missmutigen Blick zu und verschwand dann. Masao sah ihm hinterher. „Hoppla, jetzt ist er sauer!“, er drehte sich zu mir um. „Aber hör mal, da ist man mal ein paar Monate weg und du angelst dir so einen Schnuckel!“ Ich lachte verlegen. „So ist es gar nicht mit uns...“ Er fuhr sich durch das blonde Haar. „Erzähl mir doch nichts, ich habe deinen Blick gesehen – du fährst voll auf ihn ab! Kein Wunder, er sieht wirklich unglaublich gut aus!“ Wieder musste ich lachen. Manchmal war es wirklich schräg, einen schwulen Freund zu haben... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)