Doo sureba ii von -Jono- ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Es sind bereits einige Wochen vergangen. Vielleicht auch Monate... Alles was zwischen ihnen war schien vergessen. Zumindest verhielt sich Iori so. Doch was war der Grund dafür..? An jenem Abend hatte er bei Karen übernachtet. Aber wirklich viel geschlafen hatten die beiden nicht. Es war eine sehr aufregende und anstrengende, zudem sehr leidenschaftliche Nacht. Erst als es beinahe wieder hell wurde schliefen sie ein. Am nächsten Morgen war Iori weg. Ohne eine hinterlassene Nachricht. Er hatte sich auch nicht mehr gemeldet. Karen hatte nicht den Mut ihn anzurufen. Er hatte einfach zu viel Angst etwas falsch gemacht zu haben. Möglicherweise war er Schuld daran, dass Iori sich so verhielt. Das hätte er sich nicht verzeihen können. Die Bandmembers hatten nach diesem Live zwei Wochen Urlaub. In den ganzen zwei Wochen hatte er nichts von ihm gehört. Und auch nach den zwei Wochen änderte sich nicht viel. Karen stand morgens auf und machte sich wie üblich fertig. Es gab nicht einen Moment indem er sich keine Vorwürfe machte oder zumindest nicht darüber nachdachte was dazu hatte führen können. Im Studio angekommen hatte Karen sich schon darauf gefasst gemacht von Iori ignoriert zu werden. Nichts hätte ihn überraschen können. Und doch war es schlimmer als er es sich vorstellen konnte. So wie immer betrat er den Proberaum und begrüßte zuerst Shinya und dann Rinka. Sein Blick schweifte durch den Raum und am anderen Ende saßen Seiju und Iori sich gegenüber auf zwei Verstärkern und unterhielten sich. Sie schenkten dem Rhythmusgitarristen keine Beachtung. Erst als Shinya verkündete, dass sie nun vollzählig waren und anfangen konnten, erhoben sich die beiden. Viel mehr tat sich an diesem Tag auch nicht. Ab und zu redete der Sänger zwar mit ihm, aber auch nur das Nötigste. Ioris Verhalten war ihm völlig unklar. Auch die weiteren Tage verliefen nicht anders. Der Leadgitarrist ging ihm aus dem Weg, ignorierte ihn. Aber warum? Es musste ja so kommen... Wieso hätte Karen mal glücklich sein sollen? Sie sahen sich zwar jeden Tag, doch es kam ihm nicht so vor. Was war nur passiert, dass Iori nicht einmal mit ihm reden wollte? Wenn er ihm wenigstens gezeigt hätte, dass er ihn hasste - wenn es denn so war. Aber diese Gleichgültigkeit war einfach schrecklich. Mittlerweile wunderte sich Karen nicht mehr. Über gar nichts. Nicht mal darüber, dass er dem Sänger eigentlich überhaupt nichts getan hatte, dieser aber anscheinend auf ihn sauer war. Die Band lachte miteinander, hatten Spaß zusammen. Doch wann immer sich ihre Blicke trafen wandte Iori sich gleich ab. Und dass die beiden alleine waren, wurde grundsätzlich vermieden. Sogar Shinya begann sich zu wundern was los war, doch Karen wollte nicht darüber reden, er tat einfach so, als wüsste er nicht wovon Shinya redete. Die nächsten Wochen wurde sehr hart geprobt, also hatten sie alle nicht viel Freizeit. Das schien allerdings niemanden zu stören, auch Karen eigentlich nicht. Immerhin war ihm die Band sehr wichtig und er versuchte so gut es ging nicht daran zu denken, was zwischen ihm und dem anderen Gitarristen passiert war. Das klappte aber auch nur (mit sehr viel Mühe und Not) solange sie im Proberaum waren und Karen sich ablenkte. Als er dann aber zu Hause war, konnte er seine Gefühle nicht mehr überspielen. Es tat so unheimlich weh von ihm so behandelt zu werden. Wenn er nach der Arbeit nach Hause kam, ging er erst einmal duschen, machte sich etwas zu Essen, nur um es anzustarren. Er konnte nichts essen. Zumindest alles andere als regelmäßig. Aber das war auch nicht das Einzige was Karen nicht mehr konnte. Er war nicht mal in der Lage sich mit Freunden zu treffen oder wegzugehen. Was ihn aber am meisten störte und ihn vermutlich am stärksten beeinträchtigte war, dass er nicht schlafen konnte. Abends lag er stundenlang im Bett und starrte an die Decke. Dabei musste er die ganze Zeit daran denken, was er mit Iori in diesem Bett getan hatte. Wenn er gewusst hätte, dass es so wehtun würde, dann hätte er Iori doch keinen Glauben geschenkt. Doch nun war es zu spät und Karen war verletzt. Schlimmer als er dachte. Vermutlich hatte der Leadgitarrist gar nicht darüber nachgedacht was er tat. Es war wieder einer dieser Tage, an denen Karen wach in seinem Bett lag. Aber heute hatten sie frei. Also lag er schon ziemlich lange im Bett. Er konnte sich dazu bewegen aufzustehen, es brachte sowieso nichts, noch weiter herumzuliegen und zu warten, dass nichts geschah. Mit einem Griff packte er sein Handy und sah es sich an. Er blätterte durch die Nummern, die er gespeichert hatte, bis er schließlich bei einem Namen halt machte. Sollte er anrufen? Lange betrachtete er das Display. Wahrscheinlich war er noch wach. Es war nur die Frage ob er abheben würde. Schließlich lag das Handy dann wieder auf dem kleinen Tisch neben Karens Bett. Er wollte nicht noch mehr enttäuscht werden, also ließ er es sein. Das war seiner Meinung nach das Klügste. Vielleicht… kam ihm der Gedanke, hatte Iori ihn von Anfang an belogen. Jedenfalls sah alles danach aus. Karen wusste schon, wieso er ihm nicht glauben wollte. Aber dieses Verhalten passte nicht zu ihm. Das war nicht der Leadgitarrist den Karen liebte. Dennoch wusste er einfach nicht was ihn dazu gebracht hatte sich so zu geben. Am Wochenende darauf konnte Karen sich dazu überreden das Haus zu verlassen. Da es wie in Strömen regnete, konnte nicht viel los sein außerhalb seiner Wohnung. Er steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen und zündete diese an. Es tat ihm gut im Regen zu spazieren. Das beruhigte ihn, wenigstens ein bisschen. Auch wenn es ihn nicht wirklich ablenkte, es gab ihm eher noch mehr Zeit daran zu denken was passiert war. An jenem Tag hat es auch geregnet. Als wenn er nicht schon genug daran dachte. Seine Gedanken waren immer nur bei Iori. Irgendwie konnte er das nicht verstehen. Seit mindestens zwei Monaten sprach dieser nicht ein Wort mit ihm. Würde er ihm wenigstens Hass entgegen bringen… Aber diese Gleichgültigkeit war es, die Karen fertig machte. An diesem Tag war er noch lange draußen. Zu Hause konnte er wieder nicht richtig schlafen, er wurde andauernd wach. Und immer wieder hatte er das Bild Ioris vor Augen, wie dieser sich über ihn gebeugt und ihn einfach angesehen hatte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)