Elbenmagie von kitticat (Joey+ Seto) ================================================================================ Kapitel 4: Im Elbenwald ----------------------- ******************************************************* Joey Pov. (~ immer noch =^^=) Als ich die Augen wieder öffnete befand ich mich in einem Wald. Es war ein guter, alter Wald. Ich konnte die Magie fühlen die ihn durchströmte. Sie war gesund und frisch. Angenehm fließend, umschloss sie mich und durchdrang alles und jeden. Es war sooo schön.... Ganz in der Nähe, hörte ich den Wind über Wasser rauschen. Es duftete nach feuchter Erde, Gewässer und Moos. Geschafft und selig lag ich da. Die Sonne stand direkt über mir am Himmel. Es musste Mittag sein. Leuchtende Strahlen mogelten sich durch die Blätter und traf immer dann mein Gesicht, wenn die alten Zweige der Bäume sich im Wind bewegten. Dieser Wald war besonders. Voller Magie und Wunder. Elbenwald! Ein Lächeln legte sich über mein Gesicht, als Vögel durch die Zweige von Baum zu Baum flatterten. Schmale, vorsichtige Finger fuhren zu meiner Stirn. Kurz ruhten sie unter meinen Ponyfransen, dann fuhren sie durch eben jene hindurch und verschwanden. Ich schaute auf, drehte den Kopf und keuchte überrascht auf. Kaiba hatte sich verwandelt. Seine Gestalt war groß und schlank, seine Haare, hüftlang und glatt. Auf der Stirn konnte ich schwache, kaum lesbare elbische Zeichen erkennen. Doch ein kunstvoller Stirnreif verdeckten sie. Die Augen leuchteten silber-blau. Alles an ihm strahlte Stärke und Respekt aus. Sein dunkelblaues Gewand war silbrig durchwebt und bestickt. Es war lang und fließend. In der Mitte von einem silbernen Gürtel gehalten. Seine Füße waren unbekleidet. Nein! Ohhh nein! Er hatte sich in einen Elben zurückverwandelt. War ich daran Schuld?! Ohh, verflucht! Oder aber, die Reise nach Avalon, die seine elbische Seele bestimmt nicht unberührt gelassen hatte! Was dann aber auch wieder meine Schuld sein würde! Ohh verdammt! Das war nicht gut! Es hatte seinen Grund warum Kaiba ein Mensch und kein Elb war. Vielleicht hatte er sich sogar selbst dafür entschieden! Jetzt hatte ich ihn dazu gebracht sich zu verwandeln. Das war nicht richtig! Niemand hatte das Recht die Vergangenheit mit der Zukunft zu mischen. Ich schon gar nicht! Ausgrechnet ICH! Kaiba sah nicht unfreundlich zu mir herab. Trotzdem wirkte es maßlos arrogant. “Tut mir leid! War keine Absicht!” nuschelte ich ihm entgegen und wand meinen Blick ab. Es fiel mir schwer, mich mit ihm zu unterhalten, während er mich schweigend ansah. Seine Augen und sein Gesicht waren wie Magnete. Ich zupfte Gras aus und zerrieb es zwischen Daumen und Zeigefinger. Doch mein Augen kehrten sofort wieder zurück zu seinem Gesicht. Seine Stimme klang nachdenklich und um Nuancen voller als früher. “Du hast nichts damit zu tun. Tatsächlich war es wohl die Muse!” Er strich einige dunkelbraune Haare zurück, die beim Vornüberbeugen verrutscht waren. “Dieses verlogene Biest. Sie hat mich überhaupt erst auf die Idee gebracht!” Ich nahm allen Mut zusammen und wand mich seinen Augen erneut zu. Blickte direkt in sie hinein. Ernst und einen Hauch besorgt, sah er mich unverwandt an und lies meine Musterung kommentarlos über sich ergehen. “Nun denn...” Er drehte sich um und schritt, eine sanft abfallende Böschung hinab. Ich setzte mich auf, um ihn mit den Augen weiterhin ungestört verfolgen zu können. Unendlich erhaben, folgte er einen kleinen Pfad zum See. Sein Gewand schwang wie ein Fächer auseinander und wieder zusammen als er sich, zu mir herum drehte. Auffordernd taxierte er mich mit seinem silbrig-blauen Blick. “Das Wasser hier hat heilende Wirkung. Du solltest etwas davon trinken.” Ich nickte nur, unfähig zu antworten und konnte überhaupt nichts anderes tun als ihn nur weiterhin ungläubig anzustarren. Er wirkte so fremd und doch gleichzeitig so unendlich vertraut. Sein Gesicht mit diesen wunderschönen Kristallaugen so exotisch. Selbst von hier aus, konnte ich die längeren spitzen Eckzähne sehen. Es interessierte mich unglaublich heftig, ob auch seine Ohren ebenfalls spitz zulaufen würden. Trotz allem war doch jedes Elbengeschlecht ein bisschen anders. Hn, ich konnte ihn wohl schlecht danach fragen oder? >Hey Kaiba, sehen deine Ohren wie bei Mr. Spock aus? Oder eher nicht?< Unmerklich schüttelte ich über diese alberenen Gedanken den Kopf. Kaiba hatte sich erneut in Bewegung gesetzt und befand sich nun direkt am See. Überrascht drehte er sich zu mir herum und runzelte die Stirn. Dann hellte sich sein Blick auf. “Komm doch her und sieh nach, wenn du dich traust!” Ich sog erschrocken die Luft ein und hielt sie an. Das hatte ich doch ganz vergessen. Elbentelepathie. “Heilige Schei...” Die Worte blieben mir im Hals stecken, als ich mich gehorsam erhob. Unfähig, mich seinen Worten zu wiedersetzen folgte ich der Anweisung. Leicht beunruhigt sah ich mich selbst zum See hinunter steigen. Ich konnte doch nicht einfach auf ihn zutreten und ihm an die Ohren packen! Uwahh!! Verzweifelt um Anhalten bemüht, bremste ich mich etwas aus und schaffte es endlich stehen zu bleiben. Schweißperlen traten mir auf die Stirn. Anmutig, schöpfte Kaiba gerade in diesem Augenblick, Wasser aus einer handgroßen Muschel. Ich musste hier weg! Aus seiner sichern Reichweite! Kaiba stand schon wieder und nickte mir wissend zu. “Aber erst, trinkst du etwas davon.” Erwartungsvoll hielt er mir die gefüllte Schale entgegen. Nein tu es nicht! Sämtliche inneren Stimmen, lehnten sich gegen den suggestiven Befehl auf. Einladend leuchtete das kühle Nass in seinen Hände. Ich fuhr mir mit der Zunge über die aufgeplatzten Lippen und konnte es kaum erwarten das kostbare Gut, zu trinken. Zweifel? Wiederstände??? Vorbei waren sie, weggefegt wie ein Blatt im Wind. Ergeben trat ich neben ihn, nahm die Schaler aus seinen Händen und trank den improvisierten Becher mit einem Zug leer. Entsetzt lies ich meine Hand sinken. Was hatte ich getrunken? Ich wusste es nicht! Beunruhigt sah ich zu Kaiba. Wieder einmal konnte ich feststellen wie gut er aussah. So unglaublich perfekt! Ich sah mein zerschlagenen Gesicht im ruhigen Seewasser und daneben, sein strahlendes Antlitz, das sich direkt neben meinem Befand. Ich kam mir so schäbig vor. So dreckig, so unwürdig...Am liebsten hätte ich einen Stein ins Wasser geworfen um die Reflexionen zu zerstören. Noch während ich darüber nachdachte, packte mich seine Hand an der Schulter und ein dunkles Grollen fegte direkt durch meine Gedanken. >”Denke so etwas nie wieder!”< Ich sah vom Spiegelbild zum echten Kaiba auf. Das schöne Blau seiner Augen färbte sich Gewitterschwarz. Ich schrak vor ihm zurück und die Muschel entglitt meinen Fingern. Er blinzelte über meine Reaktion und seine Augen hellten sich wieder auf. Erst Grau dann Blaugrau. Schließlich strahlendes Blau. “Was ist nun mit meinen Ohren?” Der Klang seiner Stimme war vollkommen unverfänglich und doch wirkte es auf mich tückisch. Vielleicht kam es durch die starke Ausstrahlung, die jede Frage zu einem Befehl werden lies. Der Ton hinter den Worten war unglaublich stark. Zwingend! Ich war hilflos und wagte es nicht ihn anzufassen, aber ihm nicht zu gehorchen war auch fast unmöglich. Gequält lief ich rückwärts, rutschte auf glitschigen Algen weg und fiel überrascht aufschreiend in den See. Das Wasser brach schäumend und tosend über mir zusammen. Ich hörte meine Knochen knacken als ich in den See eintauchte. Meine Gelenke wuchsen und streckten sich. Überall zog und zerrten unsichtbare Kräfte an mir herum. Es war unangenehm und doch kannte ich das Gefühl. Atemlos tauchte ich auf. Schwer klebten lange Haare an meinen Schultern, auf meinen Rücken. Ich roch und sah den Wald noch einmal. Aber diesmal völlig anders. Kaiba streckte mir die Hand entgegen. Er schien sich zu amüsieren. Mit einem Ruck zog er mich heraus. Ich hatte keine Zeit mich um ihn zu kümmern. Ungläubig sah ich an mir hinab. Mein zerstörter Rolli war einem langärmligen, sandfarbenen Hemd gewichen. Meine Jeans war jetzt eine nasse, weiche dunkelbraune Lederhose. In meinen Stiefeln stand das Wasser. “Was?” Ich drehte mich um und blickte in den See. Als sich die Wasseroberfläche wieder beruhigte , konnte ich mich in meiner alten Form sehen. Meine Augen leuchteten Löwen-Gold unter den nassen, blonden Haaren hervor. Die Haut, gebräunt und gesund. Es sah aus, als käme ich direkt von einem langen Sommerurlaub am Strand. Neben mir stand Kaiba, dessen Augen silber-blau unter dunklen Haaren und weißer Haut hervorstachen. Der Kontrast zwischen und war ungewöhnlich groß schoss es mir augenblicklich durch den Kopf. Verstärkt wurde das Bild durch unsere unterschiedliche Kleidung und die verfluchten elbischen Zeichen auf meiner Stirn. Die im Gegensatz zu seinen deutlich hervortraten und gut lesbar waren. Verbannung...heimatlos..... Meine Stirn zierte auch kein silbriger Stirnreif oder ähnlichen Schmuck. im Haar oder um den Hals. Außerdem konnte ich nicht einmal in meiner elbischen Gestalt so arrogant die Augenbraue nach oben ziehen. So wie er gerade! “So überrascht dich selbst zu sehen?” Mit genugtun erkannte ich, dass es seiner Elbenmagie nun nicht mehr gelang mich zu kontrollieren. Nur wenn ich wollte konnte ich ihm jetzt noch Nachrichten die ungesagt blieben zusenden. Und umgekehrt. Auch seine Stimme gelang es nicht mehr mich zu beeinflussen oder zu beherrschen. Gut gelaunt und aufmerksam sah ich mich um. Hörte Tiere, die ich vorher nicht vernommen hatte und sah Wesen, die nur Elbenaugen sehen konnten. “Wie ist deine Tiergestalt?” Ich musste es wissen. In was würde sich Kaiba verwandeln können? “Warte ich zeig dir meine!” Ich verschwand hinter Hecken. Meine Kleider landeten im nächsten Busch. Dann sprach ich die Formeln, die mich zur Metamorphose führen würden. Jede Verwandlung ist schmerzhaft, aber das Geschenk das man erhielt, war weitaus größer als die Schmerzen. Es wiegte den Preis um das hundertfache wieder auf. Seto Pov. Meine Güte, er schien vor lauter Lebensenergie schier aus allen Nähten zu platzen. Wo war er denn jetzt schon wieder hin gelaufen?! Hach! Anfangs gefiel es mir, Joey meinen Willen aufzudrücken. Erst Recht, als ich spürte wie er nicht dagegen ankam und sich umsonst dagegen sträubte. Das Elben diese Wirkung auf Menschen haben, hatte ich fast vergessen. Erst Joeys vergebliche Rebellion gegen mich, erinnerte mich an diese brauchbare Fähigkeit! Es hatte Spaß gemacht ihn ein bisschen zu necken. Aber jetzt. So gefiel er mir noch besser. Mich wunderte es nicht, dass seine Tagesgestalt in Jagtkleidern erschien. Er war schließlich ein Waldelb. So wie mich die Künste und Literatur lockten, rief ihn die Natur. Ich war gespannt wie seine Nachtgestalt wurde. Brechende Zweige erregten meine Aufmerksamkeit. Ein hell-grauer Wolf mit goldenen Augen und einem hellen, beigen Bauchfell durchbrach das Dickicht. Wild kläffend und schwanzwedeln blieb er vor mir stehen. Übermütig sprang er um mich herum, lud mich zum Spielen ein. Ich sank in die Knie und lockte in mit sanften Worten zu mir. Vorsichtig streichelte ich ihn über den Kopf. Man wusste bei Nachtgestalten nie, wie viel Tier und wie viel Elb noch die Kontrolle hatte. Nachtgestalten erschienen natürlich nicht bei Nacht. Sie tauchten stets nur bei extremen Gefahren auf oder wenn man sie rief. Jeder Elb hatte seine eigene Nachtgestalt. Sie war in der Regel nicht änderbar. Joeys Fell war dicht und seidig. Ihm gefiel die Streicheeinheit sichtlich. Genussvoll schloss er etwas die Augen und gab sich ganz der Liebkosung hin. “Du bist wunderschön Joey!” Huch, da war doch meine Zunge schneller als mein Verstand. Joeys Augen öffneten sich und sein Kopf neigte sich fragend. “Ach, nicht so wichtig alter Köter! Soll ich dir ein Halsband anlegen?” Ich gab ihn einen Klaps auf den Kopf, der ihn empört rückwärts stolpern lies. Er schüttelte sein Fell aus und kratzte sich am Ohr. Mit ein paar Sätzen verschwand er hechelnd von wo er gekommen war. Joey Pov. Ich rannte zurück. doch wo zuvor noch Seto stand, sass nun ein großer Uhu. Seine Krallen waren lang und gebogen, und zerbröselten den morschen Stamm, auf welchem er geduldig aber irgendwie auch schlecht gelaunt im Tageslicht hockte. “Ohhr Kaiba, das ist ja geil!” Vorsichtig fuhr ich mit zwei Fingern über seinen Rücken. Er spreizte seine Flügel und ich konnte erkennen welche enorme Größe er hatte. Seine Augen waren, durch das helle Tageslicht fast schwarz. Nur am Rand konnte ich silbrig-blaue Halbmondringe ausmachen. “Eulen können völlig geräuschlos fliegen, wusstest du das?” Das Federvieh hackte nach mir. Ich pustete ihm ins Gesicht, das die Feldern nur zu wackelten. “Dann halt eben UHU´s! Uhu`s können völlig leise fliegen!” “Hmmm..” Ich legte einen meiner langen Zeigefinger an den Mund. Dann piekste ich ihn damit in seinen gefederten Bauch. “Sag mal du grammatikalisches Genie, wie ist eigentlich die Mehrzahl von Uhu? Der Uhu. Die Uhue? Oder Uhus?” “Also, ich Uhu. Du Uhust. Er, sie, es, Uhut....” Seto fauchte, erhob sich schwungvoll in die Luft und verschwand im Himmel. “Man was bist du denn für ein Spielverderber?! Ich dachte Eulen gelten als besonders Weise!!!?!” Ich lachte still in mich hinein. Das war meine Rache für vorhin! Alleingelassen ging ich zum See. Es war ein herrlicher, warmer Tag und das kühle Quellwasser erschien mir ungeheuer verlockend. Ich entledigte mich meiner Hose und stieg in das kühle Klar. Dann zog ich meine Bluse aus und warf sie zurück zum Ufer. Kraftvoll zog ich in dem türkisblauen Wasser meine Bahnen. Seto Pov. Ich bewegte mich geräuschlos zurück zu Wheeler. Dieser Trottel, hatte doch nichts besseres zu tun, als mich zu ärgern. Eigentlich sollte ich gar nicht zum See zurück gehen und ihm sein Schicksal überlassen! Warum kümmerte ich mich überhaupt um diesen Loser?! Am Besten wäre es, ihn hier einfach zurück zu lassen. Verdient hätte er es j...?! Meine Bewegungen erstarben und ich verursachte keinen Laut mehr! Ungläubig starrte ich in Richtung See. Halluzinierte ich gerade?! Joey stand entwaffnend unschuldig in der Mitte des kleinen Sees. Ich konnte gerade noch sehen, dass er keine Hose mehr trug! Etwas genaueres konnte ich trotzdem nicht erkennen, denn er war bis zu den Hüfte vom Wasser umspült. Vorsichtig bewegte er sich in dem kühlen Nass. Er hatte sich einen drei -zinkigen, schön geschnitzten Kamm zwischen die Zähne geklemmt. Ich drehte mich seitlich und absolut leise hinter einen Baum. Aufmerksam beobachtete ich, was er als nächstes tat. Das versprach, mehr als spannend zu werde! Langsam löste er das Band, welches sein Oberteil vorne geschlossen hielt. Er zupfte an den einzelnen Fäden und weitete es etwas. Anmutig zog er sein Hemd nach oben. Langsam wanderte es im über seinen Körper. Mich überkam eine Gänsehaut. Gierig folgte ich mit den Augen, den Verlauf des Stoffs. Es entblößte seinen Bauch, seine Brust, seinen grazilen Hals. Schließlich zog er es, mit einem Ruck über seinen hübschen Kopf. Seine langen, noch nassen Haare befanden sich zum Teil im Kleidungsstück. Weshalb er den Kopf schräg hielt und sie befreite. Ich zog meinen Kopf zurück, als er sich suchend am Ufer umsah. Er knäulte das Stück zusammen und warf es, in die Nähe seiner Hose ans Ufer. Mit langen, schmalen Fingern fuhr er seine Arme entlang und tauchte sie ins kühle Nass. Ich stand hilflos hinter diesem blöden Baum und wünschte es wären meine Hände, die ihn da berührten. Wasser glitzerte in der Luft als er die Hände wieder aus dem kühlen Nass heraus zog und sie ausschüttelte. Genussvoll fuhr er sich damit durch sein Gesicht und legte sie in den Nacken. Von dort durchkämmte er mit geschickten Fingern sein feuchtes Haar. Gebannt schaute ich zu. Ich war wie hypnotisiert von den braunen, flinken Fingern in den blonden, langen Haaren, die seinen Körper so wundervoll umrahmten. Dann hatte er scheinbar genug. Denn er raffte seine goldenen Pracht fest zusammen und steckte es mit den polierten Haarkamm am Kopf fest. Widerspenstige Haare fielen sofort hinunter auf seinen Rücken. Auch etwas kürzere Haare umfederten sein Gesicht. Plötzlich wirkte er völlig entblößt. So ganz ohne dem Windspiel der Haare, die sein Rücken fast komplett bedeckten wirkte er vollkommen schutzlos. Gerne hätte ich mich hinter ihn gestellt und ihn fest umschlungen. Ihm Schutz geboten. Ihn an mich gezogen. Mir wurde es heiß und kalt zugleich, als ich seinen schönen, leuchtenden Körper im Licht und Schatten dieses Waldes sah. Seine dunkle Haut war ein wunderbarer Kontrast zu den Blautönen des Wassers. Gekrönt wurde all das, von seinen langen, nun gebändigten Haaren. Sie trockneten unterschiedlich schnell, was zu einen faszinierenden Farbmix beitrug, So hochgesteckt und ineinander verflochten und verwoben wie sie gerade waren, hätte ich sie gerne gelöst und meine Finger darin versengt. Mein Gesicht, meinen Mund. Joey drehte sich um. Einzelne, gelöste Strähnen reichten ihm immer noch bis zu den Hüften. Kraftvolle Muskeln zeichneten sich unter der gebräunten und gesunden Haut ab. Wassertropfen benetzen seine Haut und liefen seinen Rücken hinunter. Wheeler blickte nach unten ins Wasser. Er drehte dabei etwas den Kopf. Er war schlank und sportlich. Als er sich bewegte, waren seine Bewegungen elegant und vollendet. Mein Mund wurde trocken, als er sich laziev, langsam hinab ins Wasser gleiten lies. Luft ausatmend beugte ich mich etwas vor, krallte meine Nägel fest in die Rindes des Stammes. Mein Körper reagierte nun endgültig auf ihn. Ich spürte in meiner Bauchgegend ein Zucken und Beben. Empört sog ich die Luft ein. Diese Art von Leidenschaft die er in mir wach rief, wollte mir ganz und gar nicht gefallen. Wiederstrebend drehte ich mich um und lief ein paar Schritte zurück. Ich brauchte eine Pause und ich konnte es auf gar keinen Fall riskieren Wheeler beim Heraustreten des Sees zu begegnen. Schon allein bei diesem Gedanken, fing mein Herz schneller an zu schlagen. Darum wartete ich.....und wenn es sein musste bis in die späte Nacht. Joey Pov. Merkwürdig wo Kaiba nur blieb? Hoffentlich war er als Uhu nicht allzu weit geflogen. Schnell konnte man im Flug, Entfernungen falsch einschätzen. Ich kleidete mich an und legte ich mich in der Nähe des Sees, ins kniehohe Gras. Verträumt schloss ich die Augen. An den Schritten die sich mir näherten, erkannte ich Seto und blieb liegen wo ich war. Er setze sich direkt neben mich. Ich war am weg dösen und stand kurz vor dem Einschlafen. Leise Musik erklang hauchzart. Überrascht öffnete ich die Augen einen Spaltbreit und sah wie er barfüßig im Schneidersitz sass und eine Laute stimmte. Dann begann er darauf zu spielen. Sanft wie die Klänge einer Harfe erklang ein Lied. Nichts vermochte den Frieden hier zu stören. Ich lächelte und fühlte mich rundum wohl. Mir war nicht mehr nach Schlafen zumute. Ich verlagerte mein Gewicht und rollte mich auf die Seite. Gemütlich bette ich mein Haupt auf meiner Ellebogenbeuge und beobachtete Kaiba bei seinem Spiel. In den Augenwinkel sah ich Seerosen-Elfen aufsteigen und der Musik lauschen. Geister erschienen und blickten herüber. Die Bäume hielten still und sogen die Luft ein. Die Tiere kamen näher. Elfen tanzten begeistert lachend durch die Luft. Kaiba blickte zu mir herüber und sah mich unverwandt an. Auf seinen Lippen konnte man so etwas wie ein vages Lächeln sehen. Aber vielleicht stand es auch in seinen Augen. “Wieso hast du mich hierher geführt?!” Seine Finger bewegten sich nicht mehr. Die Musik verstummte. “Ich brauchte einen Ort an dem du heilen konntest! Er schien mir passend!” “Hmm....” Ich rollte mich wieder zurück auf den Rücken. Vor ein paar Stunden, schaute ich ebenfalls hinauf in die Zweige der Bäume, erinnerte ich mich. “Ich kann solche Orte nicht betreten. Nur wenn ich dazu eingeladen werde oder mitgenommen. Es war schön wieder einmal hier gewesen zu sein.” Ein glückliches Lächeln legte sich über mein Gesicht. Kaibas blaue Saphire direkt über mir, nahmen mir die schöne Aussicht. Na ja, eigentlich war die Aussicht nicht wirklich schlechter eher besser, aber das musste er ja nicht wissen. Wie auch immer, seine forschenden Augen machten mich etwas nervös. “Ist es wegen dem Fluch?” Meine Fingerspitzen berührten unbewusst mein Mal und meine Heiterkeit verschwand. “Ja, es ist ein Verbannungsfluch!” “Wie funktioniert er?” Ich seufzte genervt. “Jedes Tor zu einer anderen Welt ist durch ein Siegel geschützt. Mein Fluch stößt jedes Siegel ab und umgekehrt. Es ist wie ein Magnet, mit unterschiedlichen Poolen.” “Aha, aber mit einem Schutzzauber von einem Anderen, so wie von mir, wirken die Kräfte nicht?!” “Doch schon, aber sie sind dann nicht ganz so stark. Würdest du mich jetzt verlassen, wäre ich sofort ebenfalls von hier verschwunden.” Moment, was hatte ich da gerade gesagt?! Er und mich verlassen?! Das klang hoffentlich nicht so blöd wie es mir plötzlich in den Sinn kam. Wie sollte ich mich auch konzentrieren, wenn seine Haare mich ständig im Gesicht kitzelten und sein schöne Antlitz nur wenige Zentimeter über meinem schwebte?! “Keine Sorge ich verlasse dich schon nicht!” Süffisant lächelte er mich an. Na toll! “Das hab ich doch glatt befürchtet!” Höhö....Angriff ist die beste Verteidigung. “Und damit liegst du ausnahmsweise einmal vollkommen richtig!” Während ich noch über eine geeignete Konterantwort zur Konterantwort nachdachte, fuhr seine Hand mir einmal zärtlich über den Kopf. Mein Denken hörte auf und meine Verwunderung nahm zu. Zwei weiße Hände erschienen in meinem Blickfeld, die sich sanft um meine Wangen schlossen. Sie drehten meinem Kopf mehr in seine Richtung und hoben ihn an. Eine Hand blieb an meinem Wagen ruhen, die Andere fuhr die rechten Seite hoch bis zu meiner Schläfe. Nach einer kurzen Pause, in der sie vorsichtig ein paar freche Haarsträhnen hinter meine Ohren zurückstrich wanderte sie weiter, direkt zur Stirn. Mit Zeige- und Mittelfinger berührte er zärtlich die elbischen Buchstaben. Fast unerträglich langsam und hauchzart fuhr er die Schrift nach. Ich fühlte mich wie in Trance, wie schwerelos. Mein Kopf wurde mir mit einem Male so schwer, dass ich ihn selbst nicht mehr halten konnte, doch Kaibas linke Hand hielt mich vorsichtig fest. Ich stützte mich hilfesuchend in seine Hand. Immer mehr hatte ich das Gefühl die Orientierung oder mein Bewusstsein zu verlieren und wurde so benebelt, dass ich die Augen schließen musste. Ob er Magie anwandte? Als er aufhört mich zu berühren und die Hand zurückzog war es fast wie eine Erlösung. Aber im gleichen Maße fand ich es auch sehr bedauerlich. “Du hast Recht! In diesen Zeichen steckt ein mächtiger Zauber!” Ich blickte ihn nur wortlos an. Dieser elende Mistkerl. Ich kam mir vor wie ein Vollidiot. Während ich wie ein Huhn auf Speed wegtriftete hatte er nichts anderes im Sinn als sein Interesse an dem blöden Fluch! Verärgert schlupfte ich unter ihm weg und richtete mich auf. “Ich denke wir sollten zurück! Dein Bruder wird sich Sorgen machen! Oder nicht?” Wiederwillig Pflichtete er mir bei. “Wir müssen die Ausgangsposition einhalten um zurück zu kommen!” Ich stellte mich hin doch er blieb wo er war. “In Ordnung...ja was..jetzt sag schon Kaiba, wohin soll ich mich stellen?” “...” “Was ist eigentlich dein Problem Mann?!” Gereizt sah ich ihn an, da er keine Anstalten machte mir irgendwelche Anweisungen zu geben. Kaiba Pov. Ganz toll! Wie sollte ich Joey erklären wie er sich zu setzen hatte. Und vor allem WOHIN!?! Das konnte ja heiter werden. Er sah ja jetzt schon mies gelaunt aus! Aber es half nichts. “Na dann!” Ich rutschte etwas herum und richtet mich aufrecht hin. Dann winkte ihn zu mir. Langsam und etwas misstrauisch, trottete er gehorsam zu mir. Jetzt stand er vor mir aber immer noch zu weit entfernt. “Komm schon her!” “Geht das vielleicht auch etwas freundlicher?” Unsicher und wütend sah er zu mir herunter. Er kam noch etwas näher und blieb abermals stehen. Äußerst trotzig wohlgemerkt! “Und jeeeetzt?!” “Das wirst du schon sehen!” “WAS werde ich schon sehen?” Das zu erklären wurde kompliziert, deshalb wich ich diesem Gespräch aus. Blitzschnell packte ich seine Hand und zog ihn zu mir herunter. Mit einem “uff!” landete er halb neben, halb auf mir. Mit dem Rücken auf dem Rasen. Sein Hinterkopf verfehlte um Zentimeter den Boden. Dafür war ich mehr als dankbar. Sofort wollte er wieder hochschnellen aber ich war schneller. Ich drückte seine Schulter zurück auf das Gras. “Wheeler, jetzt warte doch mal!” “Kaiba, nimm deine Pfoten da weeeeeg!” Er begann wild um dich zu strampeln. Ich steckte einen Tritt ein, dann noch einen. Allmählich wurde auch ich ein wenig gereizt. Baff! Schon wieder. “Es REICHT!” Noch während ich ihn anblaffte, drehte ich mich unter ihm weg und setzt mich komplett auf ihn. Seine ebenfalls fuchtelnden Hände fing ich ein und hielt sie fest. Endlich war er ruhig. Joey war völlig zur Salzsäule erstarrt. Ängstlich sah er mich an. “Also manchmal frag ich mich für WEN du mich hälst?!” “Also..wenn du mich schon so fragst...ich finde dich immer gruselliger...könntest du eventuell von mir runter....?” Er verstummte als ich ein wütendes Geräusch von mir gab. “Es geht hier um den Rückkehrzauber. Er ist sehr kompliziert. Wir beide müssen genau so sitzen wie wir abgereist sind! Ein bisschen mehr Kooperation wäre also dringend geraten, wenn wir hier nicht bis alle Ewigkeit festsitzen wollen!” “Kapiert?!” Er nickte unter mir. “Wenn ich zu dir sage komm näher zu mir, wäre es ratsam dem auch zu folgen. Ein bisschen mehr Vertrauen wäre durchaus angebracht oder nicht?!” Wheeler machte keine Anstalten darauf zu antworten geschweige denn diese Aussage zu bekräftigen. “Du hältst uns nur auf, mit deinem zimperlichen Getue. Was glaubst du eigentlich, was ich mit dir mache? Über dich herfallen?!” Er errötete unter mir und ich erwog diesen Gedanken plötzlich ganz ernsthaft. Nichtsdestotrotz lockerte ich meine Finger um seine Handgelenke. Dann lies ich sie frei und rutschte von ihm herunter. Etwas weniger gereizt setzte ich mich neben ihn. “Also ich brauche immer noch die Ausgangssituation!” Stirnerunzelnd und zutiefst misstrauisch beäugte Wheeler mein tun. Seine Augen wurden immer schmäler und goldener. “Was GENAU muss ich eigentlich machen?” “Setzt dich auf meinen Schoß und lehn dich an mich!” “WIE BITTE!” Ich wusste es! Ich wusste, dass genau DAS passieren würde! Das konnte ja was geben! “Wheeler nun mach schon! Stell dich nicht an wie ein kleines Kindergartenkind!” “Hahaha....du bist lustig, haben wir gelacht...träum weiter!” Ich sah ihn nur unnachgiebig an. “NEIN, ohhhh nein....du verarschst mich doch!" "Wieder einmal!” Rückwärts rutschend, wich er vor mir zurück. “Diesmal nicht!” Ich lächelte ihn ehrlich an. “Ich schwöre es!” Verdutzt sah er mich an. “Und wie kommt es, dass zum Zeitpunkt des Zaubers ich auf DIR..ich mein das ICH ..äh...also wie ...?” “Du warst Ohnmächtig und ich habe dich zu mir herüber gezogen! MEHR NICHT! Also stell dich nicht an wie ne kleine Jungfer!” “Du bist ja sowas von tot! Du weißt es nur noch nicht!” Geschlagen und grollend gab er schließlich nach. Umständlich, und luftanhaltend plumpste er auf meinen Schoß und sass kerzengerade auf mir. Mit dem Rücken zu mir, blickte er stocksteif geradeaus. Ich hatte den Eindruck wenn ich ihn nur ein bisschen umsetzen oder verbiegen würde, bräche er in der Mitte auseinander. “Wheeler entspann dich!” “Tu ich doch, ich bin ganz eeeentspannnnnt!” “Dann atme wenigstens normal, du machst mich nervös!” Mir reichte es endgültig mit dieser nervenden Töle. Ich hob meinen Arm und zog ihn mit einem Ruck an mich heran. Direkt an meine Brust. Wheeler quietschte erschrocken auf und fing an herum zu zappeln. Ich lenkte ihn ab, indem ich ihn beleidigende Wort in Haar hauchte. Das brachte ihn zum Schweigen. Oder vielmehr meine Lippen auf seiner Kopfhaut. Sie schafften es ihn schlagartig versteinern zu lassen. Ich blickte hinunter und konnte nicht anders als abermals seine Erscheinungsbild sorgfältig zu mustern. Er schien ein wenig an Farbe verloren zu haben...... “.....wir sind ja immer noch da!” Hörte ich ein freches und gepresst klingendes Mäkeln von vorne! Das wunderte mich nicht. Als ob ich noch genügend Kraft hätte mich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf das warme, lebendige Bündel in meinen Armen, dass mich immer mehr faszinierte. “Sei ruhig ich muss mich konzentrieren!” “....tschuldigung!” Wie er es schaffte zu sprechen und dabei seine Gesichtsmimik so unbeweglich zu lassen war schon ungewöhnlich. Ich glaubte er müsste in wenigen Sekunden vor Sauerstoffmangel umkippen. Er hatte noch nicht EINnmal Luft geholt. Unruhig bewegte er sich etwas auf mir und atmete endlich aus und ein. Er wirkte etwas entspannter als noch vor ein paar Sekunden. Zurückhaltend lehnte er seinen Kopf gegen meine Halsbeuge. Zwar vorsichtig aber nicht mehr so abwehrend. Schützend legte ich die Arme fester um ihn. Die Art wie er an mir ruhte, hatte etwas unglaublich Schutzbedürftiges an sich. Ich glaube wer immer es gewagt hatte mir jetzt meinen Joey zu entreißen wäre auf der Stelle von mir vernichtet worden. Die Formel lautlos vor mich hinmurmelnd schloss ich meine Augen und lehnte meinerseits meine Wange auf seinen Kopf. Dann konzentrierte ich mich. Blaues Energiemengen hüllten uns ein. Ich spürte die Veränderung, die in mir stattfand. Dann erwachte ich. Ich hörte Autos in der Nähe fahren und Vögel zwitschern. Schnell warf ich einen Blick auf meine Hände, konnte aber nur menschliche Hände erkennen, die in einem dunkelblauen Anzugsjackenärmel steckten. Joey lag in meinen Armen und presste die Augen fest aufeinander. Die Sonne die warm in mein Arbeitszimmer fiel, leuchtete und brach sich auf seinen goldenen Haaren und den kunstvollen kaum sichtbare Elbenstickerein in seinem hellbraunen Hemd. Millimeterweise öffnete er die Augen. Dann seufzte er überglücklich aus. “Gott-sei-Dank, wir sind wieder zurück!” Leichtfüßig sprang er auf, hüpfte von der zerwühlten Couch und drehte sich einmal im Kreis. Sein Charisma war gewaltig und seine Stimmung glücklich. Mit einer unbewussten Geste streifte er sich seine langen Haare zurück! Er stützte sich an seinen Oberschenkel ab und lehnte sich zu mir herunter. Ich sass immer noch an Ort und Stelle und sah seinem Treiben zu. “Ist was Kaiba?” ****************************************************************** Fortsetzung folgt: DIE LÖSUNG Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)