Es ist mein Leben.. von Gedankenchaotin (.. akzeptier es endlich.) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- "Schaatz~, beeil dich endlich.", durchzog die Stimme eines blonden Japaners die helle Wohnung im Heren Tokios, während er selbst unruhig im Wohnzimmer hin und her lief. Seit nun mehr als einem halben Jahr war Hal und er nun schon ein Paar und heute sollten sie gemeinsam zu seinen Eltern fahren. "Nimmst du mich so mit?", riß ihn die Stimme seines Freundes kurz darauf aus seinen Gedanken, während er auf dem Schlazimmer heraus wieder zu ihm trat. "Wow..", glitt es im ersten Augenblick fasziniert über seine Lippen, gefiel ihm doch wirklich sehr, was er gearde zu Gesicht bekam. "Ich seh' das einfach mal als ein Ja an.", erwiderte der Sänger leise lachend, schlang seine Arme um Kazi's Hüften und kuschelte sich etwas an ihn heran. "Ano .. hai... auch wenn ich den anblick lieber ganz für mich allein geniessen würde.", nuschelte dieser leise an dessen Brust, küsste seinen Freund anschließend auf die Lippen. "Kannst mich ja später wieder ausziehen?!", raunte Hal ihm gegen die weichen Kusspolster, bescherte Kazi selbst so eine Gänsehaut und deutlich gerötete Wangen. "Lass uns los, bevor wir noch zu spät kommen.", richtete er nach einem Blick auf die Uhr zusätzlich das Wort an ihn, wollte er dessen Eltern doch ungerne warten lassen. Kaum merklich nickte der Angesprochene, löste sich von Hal, um sich im Flur anzuziehen. Innerlich war er vermutlich als der Sänger selbst, schließlich war es das erste Treffen zwischen diesem und seinen Eltern und bislang wußten diese auch nur, dass er in einer Beziehung war, nicht dass dieser mit einem Mann war. Etwas in Gedanken versunken ließ er nach unten, blieb vor dem Auto stehen, um auf seinen Freund zu warten. "Hey.. mach dir nicht so viele Gedanken, Süßer.", drang die Stimme Hal's hinter ihm an sein Ohr, was ihm selbst ein erneutes Seufzen entlockte. "Sie.. wissen nicht, dass du .. ein Mann bist.", entgegnete Kazi leise und eher gemurmelt, drehte sich etwas, damit er seinen Kopf gegen die Schulter des anderen Gitarristen lehnen konnte. "Du liebst mich und das ist die Haupsache, da ist es doch völlig egal, ob ich ein Mann oder eine Frau bin! Das werden auch deine Eltern so sehen.", hauchte der Dunkelhaarige ihm leise ins Ohr, streichelte ihm zärtlich über den Rücken hinweg. "Ich hoffe, du hast recht.", entgegnte dieser leise, kaute etwas auf seiner Unterlippe herum und küsste Hal ein weiteres Mal, ehe er sich von ihm löste, um ins Auto zu steigen. Langsam schnallte er sich an und ließ den Kopf gegen die Scheibe sinken, schwieg die ganze Fahrt über, nachdem Hal schließlich losgefahren war. Etwas besorgt nahm dieser das zur Kenntnis, sagte jedoch nichts weiter dazu und hielt etwa eine Stunde später vor dem Haus, in welchem Kazi seine halbe Kindheit verbracht hatte, in dem er aufgewachsen war. Erneut atmete dieser tief durch, schnallte sich ebenso langsam wieder ab und stieg aus dem Auto aus, lief auf die andere Seite, um seinem Freund mit einem leichten Lächeln die Tür aufzuhalten. "Egal, was vielleicht auch passieren könnte, vergiss nie, dass ich dich liebe.", entgegnete der Sänger leise, nachdem er ausgestiegen war, drückte Kazi einen sanften Kuss auf die Lippen. "Ich liebe dich auch.", gab dieser leise zurück, ergriff die Hand seines Freundes und drückte sie leicht. Langsam schlenderte er mit diesem auf das Haus zu, drückte zaghaft auf die Klingel und schien von Minute zu Minute nervöser zu werden, machte ihn das Warten doch schier wahnsinnig. "Kazi - Schatz, da bist du ja endlich!", riß ihn wenig später die Stimme seiner Mutter aus seinen Gedanken, woraufhin er etwas lächelte und im nächsten Moment aufkeuchte, als er sich in einer Umarmung mit dieser wiederfand. "Mama~... Luft!", murmelte er etwas unterdrückt an ihrer Brust, murrte leise auf, als er das Lachen Hal's hinter sich vernahm. "Du musst Hal sein.", richtete die ältere Frau das Wort an den Größeren, nachdem sie ihren Sohn wieder losgelassen hatte, streckte dem Sänger die Hand hin, umarmte auch diesen ebenso freundlich, ehe sie doch wieder etwas ernster wurde, als ihr Mann mit einem "Wollt ihr hier Wurzeln schlagen oder kommt ihr auch nochmal rein.", an die Tür trat. Etwas skeptisch ließ er seinen Blick über Hal und seinen Sohn hinweg schweifen, sah auf die verschlungenen Hände der beiden. "Wann dachtest du, es für nötig zu halten, dass du mit einem ... Mann zusammen bist?", fragte er nun direkt an, sah seinen Sohn an und verschränkte seine Arme etwas vor der Brust. "Deswegen... deswegen bin ich doch hier.", erwiderte er leise und zuckte sichtlich zusammen, als sein Vater ein kaltes "Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich dich gar nicht erst zum Essen eingeladen.", verlauten ließ und sich anschließend abwandte, um wieder im Wohnzimmer zu verschwinden. Hart biss Kazi sich auf die Lippen, wollte erst protestieren, hielt es aber dennoch für besser nichts zu sagen und sah Hal bloß hinterher, als dieser ungefragt ins Wohnzimmer trat. "Ich habe zwar keine Ahnung, was Sie für ein Problem damit haben, dass ich mit ihrem Sohn zusammen bin, aber ich liebe ihn und da sollte es eigentlich egal sein, ob ich eine Frau oder ein Mann bin!", richtete er drinnen sofort das Wort an den Vater seines Freundes, sah auf diesen herab, nachdem er neben dem Sofa stehen geblieben war. "Genau das ist das Problem, Freundchen! Du bist ein Mann.", gab der Größere erst zurück und zog an seiner Pfeife, welche er sich inzwischen entzündet hatte. "Kazi hat die Wahl. Entweder er trennt sich von dir und heiratet die Frau, die für ihn ausgesucht ist oder er braucht sich hier gar nicht mehr blicken zu lassen!", fügte er nun etwas lauter hinzu, sodass auch sein Sohn ihn hören konnte, deutete anschließend mit einem "Und nun sehen Sie zu, dass sie Land gewinnen.. alleine!", auf die Tür, wollte er seinen Sohn doch sicherlich nicht mit diesem.. Hallodri gehen lassen. "Ich werde gehen, mit Kazi an meiner Seite. Er gehört zu mir, egal ob sie das akzeptieren oder nicht.", erwiderte der Sänger ruhig, lief langsam wieder auf die Wohnzimmertür zu, durch welche der Drummer und seine Mutter gerade traten. "Du kannst mir nicht verbieten, mit ihm zusammen zu sein. Ich liebe ihn.", gab Kazi sofort trotzig von sich, kuschelte sich etwas an Hal heran und fiepte doch erschrocken auf, als sein Vater sich wieder erhob und ihn etwas von dem Dunkelhaarigen wegriss, ihm sofort eine Ohrfeige verpasste. Kapitel 2: ----------- Fassungslos sah der Drummer seinen Vater an, rieb sich etwas die schmerzende Wange. "Überleg' dir, was du sagst und tust, sonst folgt gleich die nächste!", gab der Größere augenblicklich zurück, hob seine Hand auch sofort und schob Hal einfach an die Seite, als dieser sich vor seinen Freund stellte. "Familienangelegenheiten gehen dich nichts an!", fuhr er diesen kalt an, ergriff nach einem Es ist besser, wenn du gehst. Und eure Bandgeschichten vergesst am besten auch ganz schnell wieder.", das Handgelenk seines Sohnes, um diesen in sein altes Zimmer zu ziehen. "Sie können ihn doch nicht einfach einsperren!", gab der Sänger sofort wütend von sich, knurrte leise auf, als er ein trockenes "Mit meinem Sohn tue ich was ich will!2, zurück bekam. "Hal.. bitte.. du solltest gehen.", mischte sich die Frau des Hauses ein, sah den Sänger fast schon flehend an, wußte sie doch nur zu gut, wie unbeherrscht ihr Mann manchmal sein konnte. "Aber.. ich kann ihn doch nicht einfach hier lassen.", erwiderte der Angesprochene sofort, wollte erneut auf das Zimmer zugehen, in welchem sich Kazi nun befand. "Es ist besser, Hal. Bitte. Du kannst hier momentan nichts tun.", versuchte sie den Brünetten erneut zu überzeugen, zog ihn am Handgelenk etwas zurück. "Ich...", begann Hal überfordert, wandte sich nun aber doch ab, als der Vater des Drummers aus dem Zimmer trat und den Schlüssel im Schloss umdrehte. "Lass mich hier raus. Lass mich zu Hal!", durchdrang sofort die helle Stimme Kazis die Wohnung, während er von innen gegen die Tür hämmerte und immer mal wieder aufschluchzte. "Du bleibst solange da drinnen, bis du zur Vernunft gekommen bist!", erwiderte der Ältere sofort kalt zurück, wandte seinen Blick anschließend zu Hal. "Und Sie verschwinden besser hier, sonst ruhfe ich die Polizei!", richtete er das Wort an den Sänger, deutete auf die Tür. Mit aufeinander gebissenen Lippen sah der Sänger den Vater seines Freundes an, warf einen letzten verzweifelten Blick auf die Tür, ehe er sich nach einem erneuten "Geh.. Hal.. bitte!", seitens der Mutter seines Freundes umdrehe und aus dem Haus trat, die Tür dabei hinter sich zuzog. Er wollte Kazi sicherlich nicht einfach im Stich lassen, ihn nicht alleine lassen, aber momentan schien er scheinbar keine andere Wahl zu haben. Kurz drehte er sich vor der Tür um und biss sich erneut auf die Lippen, als er seinen Freund an einem der Fenster stehen sah, spürte einige Tränen über seine Wangen gleiten. "Aishiteru.", former er es wenig später mit seinen Lippen, wischte sich über die Augen und stieg nun doch ins Auto, nachdem der Vater seines Freundes vor die Tür getreten war und ihn mahnend ansah. Nur langsam lenkte er sein Auto durch die Strassen, hielt wenig später vor dem Probenraum ihrer Band, betrat diesen nur langsam und ließ sich auf das dortige Sofa fallen. Schluchzend verbarg er den Kopf zwischen den angezogenen Knien, bekam nicht mal wirklich mit, dass Tomo wenig später in den Probenraum trat und zuckte somit auch prompt zusammen, als er dessen Hand auf seiner Schulter spürte. "Hal? Solltest du nicht bei Kazis Eltern sein? Und wo ist er überhaupt?", fragte er sofort nach, bekam jedoch nur ein leises Schluchzen zurück. Minutenlang ließ er den Sänger geschehen, streichelte ihm etwas über den Rücken hinweg und ließ sich anschließend erklären, was sich in den letzen Stunden ereignet hatte. "Damit musst du zur Polizei, Hal! Das ist Freiheitsberaubung.", antwortete Tomo sofort, streichelte seinem Freund weiterhin etwas über den Rücken hinweg. Schweigend nickte dieser, ließ sich die Worte Tomos durch den Kopf gehen und entschied sich schließlich doch dafür, diesen Folge zu leisten. "Kommst du mit?", fragte er leise nach, löste sich nur langsam von dem Gitarristen und trat auf die Tür zu, bleib jedoch sofort stehen, als er an den Drums Kazis hängen blieb. "Komm.. umso schneller wir bei der Polizei waren, umso schneller ist er wieder bei uns.", richtete Tomo leise das Wort an ihn, legte ihm wie schon vor ein paar Minuten eine Hand auf die Schulter. Knapp nickte Hal, vergrub die Hände in den Hosentaschen und lief langsam zurück zum Auto, fuhr gemeinsam mit dem Gitarristen zur nahegelegenen Polizeistation, um seine Aussage zu machen. Bereits eine halbe Stunde später sass er gemeinsam mit Tomo und zwei Beamten in einem der Dienstwagen, wollten sich die Beamten doch selbst ein Bild davon machen, ob an den Worten und Anschuldigungen des Sängers etwas dran war. Langsam lief Hal nach dem Aussteigen hinter den beiden her, kaute unruhig auf seiner Unterlippe herum und wich doch unbewusst etwas zurück, als sich die Haustür öffnete und der Vater seines Freundes in dieser erschien. "Was kann ich denn für die Herren tun?", fragte er übertrieben freundlich nach, blieb nur kurz fast schon verachtend an Hal hängen. "Uns liegt eine Anzeige vor, dass sie ihren Sohn gegen seinen Willen hier festhalten.", gab einer der beiden Beamten ruhig von sich, sah kurz an seinem Gegenüber vorbei ins Innere des Hauses. "Da muss ein Missverständnis vorliegen. Fragen sie meinen Sohn doch am besten selbst. Er ist im Wohnzimmer.", entgegnete der Angesprochene nun, trat etwas an die Seite, damit die beiden Polizisten inclusive Hal ins Haus treten konnten, in welchem der Drummer auf dem Sofa in einer Zeitung blätterte und sich nur kurz über die Augen gewischt hatte. Wie schon eben bei dessen Vater stellte der Beamte Kazi dieselbe Frage, was diesen sofort zum Kopfschütteln brachte. "Iie.. ich.. bin freiwillig hier.", gab er leise zurück, sah erst seinen Vater an und anschließend kurz zu Hal. Er wusste, dass er diesen gerade ziemlich verletzte, dass er log, aber hatte sein Vater ihm vorhin doch nur allzu deutlich gezeigt, was ihm blühen würde, wenn er die verraten würde, was sich vorhin ereignet hatte, wenn er sich gegen ihn stellen würde. Kapitel 3: ----------- Sofort spürte Hal, wie etwas in ihm zerbrach, wie ihm all die letzten Wochen und Monate, wie eine einzige Lüge vorkam und daran, dass Kazi lügen könnte, ihn vielleicht nur schützen wollte, dachte er im Gegenzug gar nicht. "In.. dem Fall.. ziehe ich die Anzeige zurück.", gab der Sänger nun von sich, sah den Drummer enttäuscht und verließ dessen Elternhaus schließlich, wollte er doch einfach nur noch weg. "Hal.. warte!", rief Tomo ihm auch sofort hinterher, auch wenn er diesen bewusst ignorierte, regelrecht die Strasse entlang rannte, um alleine zu sein. "Entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten, aber wir müssen nicht jeder Anzeige nachgehen.", richteten die beiden Beamten nun das Wort an den Mann, den Hal angezeigt hatte, verabschiedeten sich anschließend von ihm. "Kein Problem.", entgegnete dieser nur, schloss die Tür hinter den beiden Polizisten und sah seinen Sohn an. "Sieh zu, dass du in dein Zimmer kommst und in einer Stunde wirst du mit deiner Mutter einkaufen gehne.", richtete er kalt das Wort an diesen, zog ihn auch sofort an einem Arm etwas hoch. "Okay.", entgegnete Kazi nur leise, leistete den Anweisungen seines Vaters folge und verschwand in seinem Zimmer. Dort angekommen warf er sich sofort auf sein Bett, schluchtzte leise auf und rief sich die letzten Monate ins Gedächtnis, in denen er mit Hal so unglaublich glücklich gewesen war. "Kazi!", durchdrang etwa eine Stunde später die Stimme seines Vaters seine Gedanken, woraufhin er sich sofort erhob und ins Badezimmer lief, um die verräterischen Spuren auf seinen Wangen zu beseitigen. Wieder eine halbe Stunde später schlenderte er langsam neben seiner Mutter her, trug bereits jetzt einige Einkaufstaschen und zuckte doch sichtlich zusammen, als dieses ein einfaches "Du liebst ihn sehr, hm?", an ihn richtete. Zögernd nickte der Drummer, kaute auf seiner Unterlippe herum und sah sie doch etwas verdutzt an, als diese ein trockenes "Dann sag es ihm!", von sich gab. "Du weisst genau, dass er mich nicht lässt.", entgegnete er der Drummer leise, senkte seinen Blick etwas un fixierte seine Fussspitzen und spürte erneut, wie sehr er den Brünetten vermisste, wie sehr er sich nach ihm sehnte. "Das Schicksal geht manchmal seltsame Wege und deines führt dich direkt zu Hal.", entgegnete die ältere Frau lächelnd, was ihm Sohn ein verwirrtes Blinzeln entlockte, ehe er ihrem Blick langsam mit seinem eigenen folgte. "Hal...", wisperte er leise, als er diesem auf einer kleinen Bank entdeckte, sah ihn minutenlang einfach nur an. "Nun geh schon. Ich warte hier.", erklang erneut die Stimme seiner Mutter neben ihm, woraufhin er sich langsam in Bewegung setzte und mit einem erneuten gewisperten "Hal..", vor dem jungen Sänger stehen blieb. "Was willst du? Mir sagen, dass es zwischen uns vorbei ist? Danke, hab ich bereits kapiert.", gab dieser sofort noch immer verletzt von sich, erhob sich langsam wieder und sah Kazi nur kurz an. "Was.. nein.. geh nicht Hal.. bitte.", gab der Blonde stotternd zurück, ergriff auch sofort die Hand des Sängers, um ihn so daran zu hindern, ihn auch ein drittes Mal alleine zu lassen. "Nenn mir einen Grund, warum ich das nicht doch tun sollte?", entgegnete dieser fast schon monoton, sah nur kurz auf seine Hand, ohne sie zurückzuziehen. "Weil ich dich liebe!", gab der Drummer sofort wie aus der Pistole geschossen zurück, zog seine Hand nun doch langsam zurück, nachdem er das bittere Lächeln seines Freundes vernommen hatte. "Das hab ich gemerkt, hast es mir ja vorhin eindrucksvoll bewiesen.", entgegnete dieser leise, sah Kazi erneut kurz an. "Vielleicht... sollten wir den Worten deines Vaters Folge leisten und das mit Sincrea wirklich vergessen und.. unsere Beziehung auch.", flüsterte er nun kaum hörbar, wandte sich ganz von Kazi ab und verschwand in der Menschenmenge. Schluchzend sah dieser ihm nach, ließ sich auf der Bank nieder und vergrub den Kopf zwischen den Handflächen, während der Hass auf seinen Vater fast schon ins Unermessliche stieg, hatte dieser ihm doch das genommen, was ihm am meisten bedeutete: Hal. Minutenlang erzitterte er unter seinen eigenen Tränen, hob seinen Kopf nur langsam, als er die Hand seiner Mutter auf seinem Rücken spürte, ebenso ihre leise Stimme, mit welcher sie ihn zu beruhigen versuchte. "Was soll ich denn machen, Mama? Ich liebe dich doch.", flüsterte er schließlich leise, sah erneut in die Richtung, in welcher Hal verschwunden war. "Lass ihm hin und wieder eine Kleinigkeit zukommen, die beweist, wie ernst es dir ist, aber bedräng ihn auch nicht.", antwortete die ältere Frau sachte und lächelte kurz etwas geheimnisvoll, als Kazi ein geseufztes "Wie denn.. wenn er mich auf Schritt und Tritt bewacht, sobald wir wieder zuhause sind.", entgegnete. "Das lass mal meine Sorge sein. Lass uns erstmal wieder nach Hause gehen.", richtete sie sanft das Wort an ihren Sohn, was dieser mit einem Schweigen kommentierte und langsam neben ihr herlief, zuhause jedoch sofort in seinem Zimmer verschwand, um seinen Tränen erneut freien Lauf zu lassen. Währenddessen hatte sich Hal nun doch wieder zu Tomo geflüchtet, klingelte total verheult an dessen Tür. "Hal! Gott, ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht.", gab der Gitarrist sofort von sich, zog den Sänger in seine Wohnung. Widerstandslos ließ dieser das geschehen, zog sich im Flur seine Schuhe aus und ließ doch sofort ein "Kazi.. er.. ich... hab mit ihm Schluss gemacht!", über seine Lippen gleiten, noch bevor Tomo die Tür überhaupt richtig geschlossen hatte. Kapitel 4: ----------- "Wieso? Und vor allem wann?", gab der Gitarrist nach einigen Minuten zurück, ließ sich nun auf dem Sessel gegenüber des Sängers nieder und sah ihn an. "Vorhin.. ich... in der Stadt. Ich hab' ihm gesagt, dass es besser wäre, wenn wir Sincrea und unsere Beziehung auflösen.", wisperte Hal nun, zog die Beine auf der Couch an und kaute auf seiner Unterlippe herum. "Du hast was?", fragte Tomo augenblicklich nach, sah den Sänger verdutzt und überrascht zugleich an. "Ich.. konnte einfach nicht anders.", entgegnete dieser leise, fuhr sich mit einer Hand etwas durch die Haare. "Sein Vater wird es nicht zulassen, dass wir uns wieder näher kommen, dass Sincrea weiterhin bestehen wird.", fügte er leise hinzu, lehnte sich nun etwas gegen den Gitarristen, nachdem dieser sich neben ihm auf dem Sofa niedergelassen hatte. "Wie hat er denn reagiert?", fragte der Gitarrist nun nach, bekam im ersten Moment jedoch nur ein Schulternzucken zurück. "Ich bin gleich gegangen.", antwortete Hal nach einigen Minuten, seufzte leise auf und fügte noch ein kaum hörbares "Damit wäre ich wohl wieder Single..", hinzu, lächelte etwas bitter. "Sag sowas nicht.. Kazi liebt dich und er wird einen Weg finden, um dir nahe zu sein.", entgegnete der Gitarrist augenblicklich, seufzte leise auf, als Hal ein trockenes "Ja, das habe ich heute mittag gemerkt.", von sich gab. "Was hälst du davon, wenn wir uns eine Pizza bestellen und dann eine DVD einlegen.", schlug Tomo erneut vor, lächelte etwas und strich dem Sänger eine Strähne aus dem Gesicht, bekam nach kurzen Zögern ein leichtes Kopfschütteln zurück. "Iie, ich will dich nicht stören und... wäre lieber alleine.", entgegnete er nun leise, sah entschuldigend zu Tomo hoch. "Okay, aber wenn du doch reden willst...", begann der Langhaarige, wurde von Hal sofort mit einem ".. werde ich dich anrufen!", unterbrochen, während er sich bereits erhob und in den Flur lief, um seine Schuhe anzuziehen. Langsam lief er bereits eine viertel Stunde später durch die Strassen, dachte nun doch wieder daran, ob es richtig gewesen war, die Beziehung zu dem Blonden zu beenden. "Verdammt!", fluchte er vor sich hin, trat einen Stein an die Seite und war doch fast schon überfordert. Einerseits vermisste er Kazi, wollte nichts weiter, als mit dem Blonden zusammen zu sein und doch hatte dieser ihm ausdrücklich klar gemacht, dass sie keine Chance zu haben schienen, dass sie sich dessen Vater fügen mussten. Einige Stunden später, in denen er selbst jegliches Zeitgefühl verloren hatte, trat er langsam in seine Wohnung, ließ sich mitsamt den Klamotten, die er gerade trug auf dem Sofa nieder und legte einen Arm über die Augen. Jetzt, wo es Sincrea nicht mehr gab, wo auch Kazi nicht mehr da war, wusste er mit seiner Zeit und mit sich selbst nichts mehr anzufangen, wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Langsam angelte er nach der Fernbedienung, schaltete den Fernseher ein und blickte stumm auf diesen, ohne wirklich mitzubekommen, was er dort überhaupt gerade sah. Wieder schlichen sich etliche Tränen über seine Wangen, brachten seinen Körper zum Erbeben und führten nach einigen Stunden dazu, dass er völlig erschöpft vor dem laufenden Fernseher einschlief. Murrend schlug er am nächsten Morgen seine Augen auf, sah sich im ersten Moment etwas verpeilt um und konnte das nervtötende Klingeln im ersten Moment gar nicht richtig zuordnen. "Hal... mach auf, ich weiss dass du da bist!", erklang im nächsten Moment die Stimme seines besten Freundes, woraufhin er sich erhob und auf die Tür zuschlurfte. "Was machst du denn so früh hier?", fragte er nach dem Öffnen nach, riß im nächsten Augenblick jedoch seine Augen mit einem erschrockenen "Nein!", auf, als Tomo ihm sofort ein "Du musst mitkommen. Kazi... sein Vater hat ihn zusammen geschlagen!", entgegen warf. Kapitel 5: ----------- Im ersten Moment hatte Hal das Gefühl, ihn hätte jemand das Herz aus der Brust gerissen, um darauf herumzutrampeln, ehe er sich - so wie er war - seine Schlüssel schnappte und förmlich an Tomo vorbeistürmte. "Warte Hal.. so kannst du doch unmöglich fahren!", rief der Gitarrist ihm sofort hinterher, folgte Hal, nachdem dieser schnurstracks auf sein Auto zugelaufen war, schließlich konnte und wollte er ihn in diesem zustand unmöglich fahren lassen. Etwa eine halbe Stunde später lief der Brünette ungeduldig neben Tomo her, merkte gar nicht richtig, wo sie überhaupt hingingen. schließlich war Kazi das einzige, was momentan für ihn zählte. "Hal..", erklang kurz darauf die Stimme der Mutters Kazis vor ihn, welche ihn augenblicklich umarmte. "Ich konnte nichts tun... es tut mir so leid.", schluchzte sie sofort an der Brust des Sängers, krallte sich förmlich in dessen Oberteil. "Wie.. geht es ihm?", fragte er leise nach, bekam im ersten Moment nur ein weiteres Schluchzen zurück. "Er ist immer noch nicht bei Bewusstsein.", entgegnete sie schließlich kaum hörbar, während sie kurz auf die Zimmertür blickte, hinter welcher sich ihr Sohn befand. "Qarum.. hat er..?", begann Hal leise, sprach das, was er dachte, aber dennoch nicht aus, zumal er sich mitunter die Schuld an Kazis Zustand gab. "Er.. Kazi wollte dir online einen Blumenstrauss bestellen und sein Vater hat ihn erwischt. Als... als Kazi sich geweigert hat, ihm den Laptop zu geben.. hat er einfach zugeschlagen.. immer und immer wieder.", wisperte die ältere Frau unter Tränen, fügte noch ein "Ich werde mich scheiden lassen!", hinzu und richtete sich wieder auf, als einer der Ärzte auf sie zutrat. "Was ist mit meinem Sohn?", fragte sie augenblicklich nach, kaute etwas auf ihrer Unterlippe herum. "Es geht ihm den Umständen entsprechend. Er hat eine gebrochene Rippe und etliche Blutergüsse. Momentan schläft er.", begann der Mann in Weiss und nickte leicht, als die Mutter des Drummers ein "Können wir zu ihm?", verlauten ließ. "Allerdings vorerst nur einer von ihnen. Er braucht Ruhe.", entgegnete der Arzt, woraufhin die ältere Frau ihren Blick sofort zu Hal wandte, welcher in den letzten Minuten eisern geschwiegen hatte. "Geh zu ihm. Er braucht dich jetzt.", gab sie sanft lächelnd von sich, entlockte diesem so ein "Aber... ich bin doch kein Familienmitglied." "Für mich schon und außerdem bist du sein Freund und deine Nähe wird ihm gut tun.", wipdersprach sie sofort, schob den Sänger auch sofort auf das Zimmer zu, ehe sie sich selbst dem Arzt zuwandte, um alles andere mit ihm zu klären. Nur langsam trat der Brünette ins Zimmer, biß sich augenblicklich auf die Zimmer, als er seinen Freund dort mit geschlossenen Augen auf dem Bett liegen sah. "Kazi..", wisperte er kaum hörbar, trat fast schon zaghaft auf das Bett zu. "Hätte ich dich doch nur nicht alleine gelassen.", wisperte er ein weiteres Mal, zog sich einen Stuhl heran und ergriff die Hand seines Freundes, streichelte über diese hinweg und legte seinen Kopf schließlich darauf, schluchzte leise auf. Minutenlang erbebte sein Körper wie schon in den letzten Tagen, ehe er seinen Kopf wieder hob, als eine der Schwester ins Zimmer trat und ihm freundlich mitteilte, dass die Besuchzeit zu Ende sei und das Kazi seine Ruhe brauchen würde. Kaum merklich nickte der Sänger, erhob sich langsam und drückte Kazi mit einem "Ich liebe dich..", einen kurzen Kuss auf die Stirn, lief anschließend mit hängenden Schulter aus dem Raum. "Wie geht es ihm?", empfing ihn Tomo draussen sofort, zog seinen besten Freund in seine Arme. Sofort lehnte sich der Sänger etwas gegen ihn, schloss seine Augen für einen kurzen Moment. "Es ist alles meine Schuld.", flüsterte er an der Schulter des Gitarristen, biss sich hart auf die Lippen. "Das stimmt doch nicht, Hal. Du hast seinen Vater erlebt. Du hättest nichts tun können.", widersprach der Langhaarige ihm sofort, streichelte ihm durch die Haare. "Lass uns auf Kazi's Mutter warten und dann kommt ihr mit zu mir, hai?", fügte er nun hinzu, lächelte den Sänger zuversichtlich an. Kaum merklich nickte dieser, löste sich nun von Tomo und ließ sich auf einen der Stühle fallen, stützte fast schon verzweifelt den Kopf auf die Hände. Erneut blickte er auf die Tür, hinter welcher sich sein Freund befand, wünschte sich nicht nur einmal an diesem Tag an dessen Stelle. Etwa eine Stunde später sass er mit einer Tasse Tee auf der übergroßen Fensterbank in Tomos Wohnung, sah stumm aus dem Fenster und lauschte nur mit halbem Ihr den Gesprächen der anderen, nachdem inzwischen auch Hiro bei ihnen aufgetaucht war. "Hal? Willst du dich nicht zu uns setzen?", richtete die Mutter seines Freundes nun das Wort an ihn, entlockte ihm so ein Kopfschütteln. "Iie, ich... glaube, ich geh lieber nach Hause.", entgegnete dieser nun leise, rutschte auch sofort von der Fensterbank und brachte seine Teetasse in die Küche. "Hälst du das für eine gute Idee?", mischte sich Tomo prompt ein, folgte seinem besten Freund, als dieser langsam in den Flur schlenderte. "Hai, sei mir nicht böse, aber ich muss einfach etwas alleine sein.", gab dieser leise zurück, zog sich seine Schuhe und seine Jacke an. "Okay, aber wenn...", begann Tomo erneut, wurde wie schon am vortag von Hal mit einem ".. dann meld ich mich bei dir..", unterbrochen. Kurz umarte er seinen besten Freund, verabschiedete sich anschließend ebenso und Hiro und Kazis Mutter. Mit in den Hosentaschen vergrabenen Händen schlenderte er langsam zurück zu seiner Wohnung, sah sich dort mit Tränen in den Augen einige Fotos und Privatvideos von sich und Kazi an, schlief Stunden später wie schon seit seiner Trenneng von Kazi auf dem Sofa ein. Gegen Mittag am nächsten Tag öffnete er völlig gerädert seine Augen und trottete ins Badezimmer nachdem er sich erhoben hatte, um dort ausgiebig zu duschen, auch wenn es nicht den gewünschten Effekt erzielte. Nur mit einem Bademantel gekleidet lief er wieder zurück, hielt jedoch sofort inne, als es klingelte. Kurz zögerte er, wusste nicht recht, ob er überhaupt öffnen sollte und entschied sich schließlich doch dafür, schließlich konnte ja etwas mit Kazi sein, was er nicht hoffte. "Tomo.. ich hab doch gesagt...", begann er sofort, brach jedoch abrupt inne, als er niemand geringeren als seinen eigenen Freund vor sich im Türrahmen gelehnt vorfand. Kapitel 6: ----------- "Honey..", wisperte er leise, fiepte erschrocken auf, als der Drummer etwas am Türrahmen hinabsank. Reflexartig zog er ihn zu sich und hob ich vorsichtig hoch, um ihn wenig später im Schlafzimmer auf dem Bett niederzulassen. "Was machst du hier?", fragte er leise nach, strich dem Blonde etwas zaghaft eine Strähne aus dem Gesicht. "Ich.. ich hab' es im Krankenhaus einfach nicht mehr ausgehalten.", entgegnete der Angesprochene kaum hörabar, sah unsicher zu Hal hoch und ließ noch ein kaum hörbares "Bist du jetzt böse auf mich?", folgen. Sachte schüttelte Hal den Kopf, erhob sich langsam wieder. "Ich mach dir einen Tee, hai?", entgegnete er erst, fügte noch ein leises "Außerdem hättest du viel mehr das Recht, sauer zu sein.", hinzu, ehe er in der Küche verschwand, um Kazi den erwähnten Tee zu kochen. Kurz lehnte er sich gegen die Küchenzeile, fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht und schien doch nicht recht zu wissen, wie er mit Kazi umgehen sollte, immerhin hatte er ihre Beziehung vor ein paar Tagen selbst beendet. Langsam lief er einige Minuten später mit einer Tasse Tee in der Hand wieder zurück in sein Schlafzimmer, vernahm mit einem Lächeln, dss ich der Drummer etwas tiefer in die Decke gekuschelte hatte und eingeschlafen war. Leise trat er wieder aus dem Zimmer, ließ sich mit der Tasse Tee auf dem Sofa nieder und erhob sich dort mit einem Murren wieder, als es erneut klingelte. Eher lustlos lief er auf diese zu und öffnete sie ein weiteres Mal, erblickte wenig später Kazis Mutter und seinen besten Freund. "Hal.. Kazi... er ist... ", begann die älterte Frau sofort, blinzelte verwirrt, als Hal ihren Satz mit einem einfachen "..hier.", beendete und an die Seite trat, um die beidne in die Wohnung zu lassen. Bewusst ignorierte er dabei die Tatsache, dass er noch immer im Bademantel rumlief, ließ sich wieder auf dem Sofa nieder und erklärte seinen beiden Besuchern nun, war zuvor geschehen war und das der Blonde nun in seinem Bett lag und schlief. "Vielleicht... sollten wir ihn zurück ins Krankenhaus bringen oder zumindest einen Arzt herholen.", gab Tomo nun von sich, musterte seinen besten Freund etwas, welche einige Minuten lang in seine Teetasse blickte, diese regelrecht mit seinen Fingern umklammerte. "Hai..", entgegnete er schließlich nur, wusste selbst nicht, was richtig war oder was falsch, was aus ihm und Kazi überhaupt werden sollte. "Wenn du willst, bleib ich ein paar Tage hier und helfe dir ein wenig.", schlug die Mutter des Drummers nun vor, konnte sie sich doch denken, dass sich zumindest ihr Sohn kein zweites Mal von hier wegholen lassen würde. Kaum merklich nickte der Sänger, sah der älteren Frau nach, als diese sich mit einem "Ich seh mal nach ihm.", erhob und in Richtung Schlafzimmer verschwand. "Du siehst nicht so aus, als würdest du dich darüber freuen, dass er hier ist.", richtete der Gitarrist derweilen das Wort an seinen besten Freund, musterte ihn ein weiteres Mal. "Doch natürlich. Ich habe mir in den letzten Tagen nichts mehr gewünscht, als ihn wieder bei mir zu haben.", erwiderte Hal sofort, nahm einen Schluck aus seiner Teetasse. ".. aber dich bedrückt trotzdem etwas.", antwortete Tomo sofort, fügte im selben Augenblick noch ein "Und sag nicht es stimmt nicht. Ich kenn dich!", hinzu. Leise glitt ein Seufzen über die Lippen des Sängers, ehe er nun doch nickte. "Ich weiss einfach nicht, wie ich mit ihm umgehen soll. Ich.. hab mich doch von ihm getrennt.", entgegnete er leise wispernd, biss sich etwas auf die Lippen. "Sieh es als Chance, Hal. Du könntest mit ihm nochmal ganz von vorne anfangen. Hiromi war heute morgen bei der Polizei und hat ihren Mann angezigt. Er wird euch nichts mehr tun!", antwortete der Gitarrist lächelnd, sah kurz zur Schlafzimmertür, als Kazi - von seiner Mutter etwas gestützt - in dieser erschien. "Kann ich ... kann ich mich bei euch aufs Sofa legen?", gab dieser auch prompt von sich, was Hal ein Schmunzeln entlockte, war Kazi doch jedes MAl so, wenn er eigentlich im Bett liegen sollte. "Natürlich.", entgegnete er sofort und erhob sich augenblicklich von der Couch, um für Kazi Platz zu machen. "Danke.", entgegnete der Blonde leise, ließ sich vorsichtig auf dem dargebotenen Platz nieder und kuschelte sich in die dortige Wolldecke. "Was haltet ihr davon, wenn Tomo und ich ein wenig einkaufen und ihr euch in der Zeit in Ruhe aussprecht!", schlug die Mutter des Drummers nun vor, zog den überrumpelten Gitarristen auch sofort hinter sich her aus der Wohnung, um die beiden alleine zu lassen, Etwas verdattert sah Hal den beiden nach, anschließend wieder zu dem Blonden. "Willst du... magst du jetzt einen Tee?", fragte er leise nach, entlockte dem Blonden so ein Nicken. Sofort erhob Hal sich, lief langsam in die Küche, um Kazi einen neuen Tee aufzubrühen und sich die richtigen Worte zurechtzulegen. Einige Minuten später stellte er die Tasse vor Kazi auf dem Tisch ab, lächelte ihm kurz zu, ehe er sich auf dem Sessel ihm gegenüber niederließ. Schweigend blickte er auf seine Fingerspitzen, hob Minuten später seinen Blick etwas verdutzt, als von dem Drummer ein zaghaftes "Und.. du bist wirklich nicht böse auf mich?", erklang. "Iie, wie kommst du darauf?", erwiderte er sofort, sah den Blonden an und biss sich augenblicklich auf die Lippen, als er die Tränen auf Kazis Wangen bemerkte. "Aber.. aber du hast mit mir Schluss gemacht.", wisperte der Drummer leise, wischte sich mit einer Hand über die Augen. "Ich.. ich konnte einfach nicht anders. Dein Vater.. er hätte unsere Beziehung nie akzeptiert und ich.. wollte dir noch mehr Leid ersparen.", gab der Sänger immer leiser werdend zurück, wandte seinen Blick wieder auf seine Finger. "Gelitten habe ich erst, als du mit mir Schluss gemacht hast!", gab Kazi sofort zurück, richtete sich mit aufeinander gebissenen Lippen etwas auf. Sofort hob Hal seinen Blick wieder, ließ ein leises "Du solltest liegen bleiben!", über seine Lippen gleiten, als der Drummer sich erhob und auf ihn zulief. Mit aufeinander gebissenen Lippen ließ er sich auf den Schoss des Sängers gleiten, kuschelte sich mit einem schluchzenden "Lass mich nie wieder alleine, hörst du?! Nie wieder!", an ihn heran, was Hal in diesem Moment sichtlich überforderte. Kapitel 7: ----------- Nur langsam schlang er schließlich seine Arme um den Körper des Blonden, streichelte ihm beruhigend über den Rücken hinweg. "Kann ich doch eh nicht, wenn du auf mir sitzt.", gab er nach einer Weile leise zurück, um die Situation ein wenig aufzulockern, fing sich von Kazi ein gespielt schmollendes "Blödmann.", ein. Kaum merklich glitt ein Lächeln über seine Lippen, während er Kazi für einen Moment lang etwas verträumt durch die Haare streichelte, ihn anblickte. "Was hälst du davon, wenn du dich schön brav wieder hinlegst und ich ruf Hiro an und frag ihn, ob er auch kommen will.. zum Essen oder so.", erwiderte er nach einigen Minuten, legte seinen Kopf fragend etwas schief, auch wenn er eigentlich gar keine Ahnung hatte, wann Tomo und die Mutter des Drummers wieder kommen würden. Kurz nickte der Blonde und streckte sich etwas, um Hal erneut zu küssen, ehe er dessen Worten Folge leistete und sich wieder von ihm löste, sich auf dem Sofa wieder in die dortige Decke kuschelte, überlegend auf seiner Unterlippe herum kaute. "Worüber denkst du nach?", fragte der Dunkelhaarige vorsichtig nach, während er sich erhob und in erster Linie ins Schlafzimmer schlenderte, um sich endlich aus dem Bademantel zu schälen. "Ich.. hab mich nur gerade gefragt, ob ich.. also.. ich muss doch dann sicher.. gegen ihn aussagen, oder so.", hörte er wenig später die Stimme seines Freundes, was ihn etwas zusammenzucken ließ, würde das doch bedeuten, dass Kazi die letzten Tage nochmal durchleben musste und das auch er sich das alles anhören musste. "Ano.. ich weiss nicht. Vielleicht.. könnte man es regeln, dass du vorher aussagen kannst und bei dem Prozess selbst oder so nicht dabei sein musst.", gab der Dunkelhaarige nun von sich, zog sich ein Shirt über, welches Kazi ihm vor ein paar Jahren zu Weihnachten geschenkt hatte und trat wieder zu diesem ins Wohnzimmer. Kaum merklich nickte der Drummer, kaute jedoch weiterhin auf seine Unterlippe herum. "Ich.. ich konnte mich einfach nicht gegen ihn wehren, aber.. aber der Gedanke an dich.. er hat mir geholfen.", wisperte er wenig später leise und blickte etwas unsicher zu Hal hoch, musterte diesen etwas. "Du hast es lange nicht getragen.", fügte er leise hinzu, entlockte seinem Freund so erst ein verwirrtes "Hm? Was?", ehe ihm einfiel, dass er das Shirt meinte. Kurz lächelte er aufgrund dessen, ließ sich auf der Sofakante nieder, woraufhin Kazi sich sofort an ihn herankuschelte. Lächelnd sah Hal erneut auf ihn herab, fuhr ihm leicht durch die Haare und schmunzelte wenig später dennoch, als er bemerkte, dass Kazi wieder eingeschlafen war. Behutsam schob er ihm wieder etwas weiter auf die Couch, zog eine Decke über den Körper seines Freundes und musterte ihn einen Moment lang. Nur langsam entzog er sich ihm und trottete in die Küche, um, wie versprochen, Hiro anzurufen, damit er ebenso herkam – immerhin waren sie noch immer Freunde und füreinander da, wenn einer von ihnen Hilfe brauchte. Gedankenverloren ließ er sich am Küchentisch nieder, nachdem er die Wohnungstür zuvor angelehnt hatte, damit Tomo und Kazis Mutter nicht klingeln mussten, lehnte den Kopf gegen die Wand hinter sich. Irgendwo gab er sich selbst die Schuld daran, dass es soweit gekommen war, hatte er Kazi seiner Meinung nach doch nicht ausreichend beschützt, hatte ihn nicht vor seinem Vater beschützt. Ohne, dass er es kontrollieren konnte, stahlen sich etliche Tränen über seine Wangen, welche er, trotz dass er seine Augen inzwischen geschlossen hatte, einfach nicht zurückhalten konnte. Er selbst wusste gar nicht mal, wie lange er hier gesessen hatte, sich seinen Gefühlen hingegeben hatte, sodass er leicht zusammenzuckte, als er Kazis Stimme vernahm, welcher ihm mit einem leisen „Du sollst doch nicht weinen, dass steht dir nicht.“, leicht über die Wange hinwegstrich und mit seinen Finger die Tränenspuren zu beseitigen versuchte, hatte er diesen doch nun wirklich nicht kommen gehört. Langsam öffnete er seine Augen wieder und rang sich zu einem leichten Lächeln durch, auch wenn dieses sofort wieder verschwand, als Kazi ihm mit einem „Den.. hat Mama mir gerade gegeben.“, einen Brief hinhielt, welcher vom Amtsgericht war und den Termin für die Anhörung gegen seinen Vater enthielt, auch wenn es ihn ein wenig irritierte, dass er Tomo und Kazis Mutter gar nicht hatte wiederkommen hören. „Ich.. ich will da nicht hin.“, murmelte der Drummer nun leise und sah auf seinen Freund herab, nachdem dieser den Brief gelesen hatte, kaute unruhig auf seiner Unterlippe herum. „Wir schaffen das gemeinsam. Ich werde keine Sekunde von deiner Seite weichen und deine Mutter, Hiro und Tomo ebenso wenig.“, erwiderte Hal nun sanft, nachdem er sich erhoben hatte, zog Kazi etwas in seine Arme, ohne zu ahnen, was ihn vor Gericht wirklich alles erwartete, hatten doch weder Hal noch seine Mutter bislang darüber gesprochen, was wirklich alles geschehen war. Hosted by Animexx e.V. 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