Pain between the Silence von Kujira (Fortsetzung "X-JAM") ================================================================================ Kapitel 5: [Egoistischer Wunsch] – Juli 2012 -------------------------------------------- 1 Jahr und 9 Monate später Fast zwei Jahre waren nun schon vergangen. Sasuke und Narutos Freundschaft hatte sich stabilisiert, verbrachten beide wieder Zeit miteinander. Die Beziehung zwischen Mia und dem Blondschopf hatte sich tatsächlich verbessert, als auch die Freundschaft zu dem Schwarzhaarigen wieder aufgeblüht war. Doch der stille Schmerz währte in beiden fort, verschwand nie. Ein Schmerz der nicht schrie, den man nicht einfach mit einem Medikament ausblenden konnte. Sasuke hatte in der Mindestzeit von sechs Semestern sein Studium mit Auszeichnung abgeschlossen und sich den Master als nächstes Ziel gesetzt, der weitere vier Semester Studium bedeutete. Doch zuerst wollte er seinen Erfolg einmal feiern, bevor er sich wieder aufs Lernen stürzte. Zu Anfangs war das Studium noch eine Ablenkung zu seinen so starken romantischen Gefühlen zu Naruto gewesen, doch jetzt, wo ihre Freundschaft schon seit beinahe zwei Jahren ohne Probleme funktionierte, konnte er auch ab und zu ein bisschen abschalten. Mittlerweile waren die stets gegenwärtigen Gefühle einfach zur Normalität geworden. Er konnte sie nicht mehr so verdrängen wie zu der Zeit vor der Maturareise, dazu war viel zu viel passiert. Um Sasukes Erfolg also zu feiern hatte er Naruto zu einem dreitägigen Urlaub nach Ägypten eingeladen. Die Reise wurde schon im Jänner gebucht, doch es war dem erfolgreichen Abschluss nicht mehr viel im Wege gestanden, und die Wahrscheinlichkeit, dass der Schwarzhaarige es nicht geschafft hätte, lag bei so gut wie null Prozent. Der Aufenthalt fiel genau auf die Tage rund um Sasukes Geburtstag. Am 21. Juli würden sie am Nachmittag von Wien losfliegen, um nach vier Stunden Flugzeit und dreistündiger Busfahrt zum Hotel in den frühen Morgenstunden ihr Hotelzimmer beziehen zu können. Da ein Doppelzimmer wesentlich preiswerter war, als zwei Einzelzimmer, hatte der junge Uchiha ausdrücklich ein Doppelzimmer mit zwei getrennten Einzelbetten gebucht. Immerhin hatte er mit diesem Urlaub nicht vor ihre Gefühle unnötig zu reizen bzw. seine Gefühle für den Blondschopf. Er wusste nicht, ob dieser auch noch Gefühle für ihn hegte, war da schließlich die Beziehung mit Mia und er konnte sich nicht vorstellen, dass Naruto mit jemanden eine Beziehung einging, den er nicht liebte. Außerdem dauerte ihre Liaison schon mehrere Jahre an. Auf jeden Fall stand die Reise kurz bevor. „Mia, hast du meine orange Badehose gesehen?“ „Nein, aber die hast du doch schon ewig. Was ist mit der die wir letzten Sommer gekauft haben? Die müsste in der blauen Reisetasche sein.“ „Ich will aber die Orange mitnehmen, die hatte ich damals auch auf der Maturareise mit.“ „Warum musst du auch ausgerechnet dann wegfliegen, wenn wir zusammengezogen sind. Du lässt alles liegen und stehen und ich darf den ganzen Dreck wegräumen. Warum könnt ihr Männer euren Mist nie selbst wegräumen?“, hörte der Blondschopf seine Freundin aus dem Nebenzimmer nörgeln. Seit ein paar Tagen hatten sie ihre erste gemeinsame Wohnung bekommen, waren endlich von zu Hause ausgezogen, und nun herrschte das totale Chaos bei den beiden. Einzelne Möbelstücke wurden erst nachgeliefert, ihre Habseeligkeiten türmten sich auf dem Fußboden in diversesten Koffern, Kisten und Reisetaschen. „Du weißt, dass die Reise schon länger bebucht ist. Ich kann doch auch nichts dafür, dass wir ausgerechnet jetzt endlich einziehen können.“, verteidigte sich Naruto und ging zu ihr ins unfertige Wohnzimmer hinüber, „Ich lass dich doch jetzt auch ungern allein. Dabei hätten wir heute sogar hier übernachten können.“, sagte er, umarmte sie von hinten und küsste sie auf die Wange. Sie seufzte und er merkte wie sich Mia in seinen Armen entspannte: „Schau mal in der Kiste neben dem Bett nach, ich glaub, ich hab sie dort gesehen.“ Er ließ sie darauf wieder los und suchte die besagte Kiste auf. „Hab sie, danke!“, hörte sie ihn nur rufen und vernahm Narutos ganz spezielle Stimme, wenn etwas mit seinem besten Freund zu tun hatte. Sie wünschte sich, er würde auch mal so springen wie bei Sasuke, wenn es um sie ginge. Der Blonde war zwar immer für sie da und ihre Beziehung könnte nicht besser laufen, aber auch aus dem Grund, dass sie Naruto liebte, konnte sie nicht übersehen, wie verbunden der Schwarzhaarige und er immer wirkten. Irgendetwas Geheimnisvolles schien sie zu umgeben, wenn sie beisammen waren. Doch die Tatsache, dass sie beste Freunde waren und dass seit ihrer Kindheit, ließ sie an diesem Punkt aufhören sich weiter Gedanken über die beiden zu machen. Sasuke war zwar sein bester Freund, aber sie war Narutos Freundin, seine Lebenspartnerin und diejenige, die er liebte. „Hey, Dobe. Alles gepackt?“, stand zwei Stunden vor Abflug Sasuke vor der neuen Wohnungstür seines blonden, besten Freundes. „Ja, auch wenn ich zuerst alles in dem Chaos zusammensuchen musste. Wir haben aber alles gefunden.“, grinste er. „Du musst doch immer alles in deinem Chaos zusammensuchen. Ist doch nichts Ungewöhnliches.“, fügte der Schwarzhaarige an und vernahm ein Kichern aus dem Inneren der Wohnung, worauf Mia auch schon an der Tür erschien. „Da hast du Recht, Sasuke.“, stimmte sie ihm zu. „Hey, ihr seid so gemein! Und du! Verbünde dich nicht auch noch mit ihm!“, wandte sich Naruto empört an seine Freundin, „Normalerweise kenn ich mich in meinem Chaos auch aus.“ „Dann komm, Herrscher über dein Chaos! Sonst verpassen wir noch unseren Flug.“, nahm Sasuke die Reisetasche des Blondschopfs und verstaute sie in seinem Auto, das er von seinen Eltern zum bestandenen Bachelor bekommen hatte. Es war ein silberblauer Audi TT, ein wunderschönes Auto, Zweisitzer in einer einzigartigen Farbe. „Vielleicht hätten wir gar nicht fliegen sollen. Eine Reise mit deinem Auto wäre doch auch toll gewesen.“, bewunderte Naruto den Wagen und malte sich einen Trip zu den Hauptstädten Europas aus. „Ich hab aber keine Lust die ganze Zeit hinterm Steuer zu sitzen. Ich will mich in die Sonne legen und nichts tun.“, meinte der Schwarzhaarige während er einstieg. Mia drückte Naruto noch einen Abschiedskuss auf, worauf er sie noch einmal in seine Arme zog und ihr etwas ins Ohr flüsterte, was Sasuke nicht verstand. Im Rückspiegel seines Wagens beobachtete er sie, konnte man in den nachtschwarzen Tiefen den stillen Schmerz erkennen, der in seinem Inneren tobte. Aber jetzt würde er mit Naruto fortfliegen, ganz allein mit ihm über seinen dreiundzwanzigsten Geburtstag in einem fremden Land auf einem anderen Kontinent sein, würde ihre Zweisamkeit heimlich im Stillen genießen, durchfuhr ihm bei dem Gedanken ein prickelndes Gefühl. Narutos lautes Zuschlagen der Autotür riss Sasuke aus seinen Gedanken. „Sorry! Ich bin neue Autos nicht gewohnt. Bei unserem Alten muss man die Tür immer so fest zuschlagen.“, entschuldigte sich der Blonde, doch sein bester Freund antwortete nicht und startete sein Auto. „Du hättest doch auch mich fahren lassen können.“, meine Naruto als sich der Wagen in Bewegung setzte und Sasuke in den zweiten Gang schaltete. „Was?“ „Na, wenn wir nen Trip durch Europa gemacht hätten. Ich hätte ja auch mal fahren können.“ „Dass du mein neues Auto kaputt machst?! Nein, alles was dir in die Finger kommt, zerfällt doch zu Staub.“ „Boah, stimmt doch gar nicht! Was bist du denn heute so fies zu mir?“, drehte der Blonde gespielt beleidigt seinen Kopf zur Seite. „Irgendetwas scheint mich aufgeregt zu haben und jetzt lass ich es an dir aus.“, gab Sasuke überraschend ehrlich zu. „Na dankeschön. Wenn dass die nächsten drei Tage so weitergeht, dann kannst du mich auch gleich wieder aussteigen lassen.“ Ein Lächeln legte sich auf die blassen Lippen des Schwarzhaarigen: „Nein, ich bin ja schon fertig.“ Die Anreise war problemlos verlaufen, auch wenn der Film im Flugzeug Sasuke nicht das Geringste interessiert hatte, hatte er sich doch über seinen blonden Wirbelwind amüsiert, dem der Film allem Anschein nach sehr gefallen hatte. Doch als sie ihr Zimmer beziehen wollten, stellte sich heraus, dass etwas mit ihrer Reservierung schief gegangen sein musste. Müde und ausgelaugt von der Anreise, war es immerhin mitten in der Nacht plus der einstündlichen Zeitverschiebung, hatte der Schwarzhaarige nur entsetzt auf das Doppelbett gestarrt, das ihm nach dem Eintreten sofort ins Auge gesprungen war. Naruto war schon drauf und dran gewesen, sich darauf fallen zu lassen, als ihn sein bester Freund wieder aus dem Zimmer zurück zur Rezeption schleifte. „Ich habe doch ausdrücklich ein Zimmer mit zwei Einzelbetten gebucht!“, warf er die Worte wütend der Rezeptionistin entgegen, „Geben Sie mir ein anderes Zimmer, und zwar das dass ich gebucht habe.“ „Tut mir Leid, aber es ist Hauptsaison und wir sind total ausgebucht. Wir können Sie in kein anderes Zimmer verlegen.“ „Sasuke, ich bin müde, das kannst du doch auch noch morgen klären.“, lehnte Naruto schon halb schlafend an dem Koffer des Schwarzhaarigen. „Schau auf die Uhr, es ist bereits Morgen.“, unterband er jeglichen weiteren Versuch des Blondschopfs, ihn von dieser Diskussion abzubringen. „Verlegen Sie doch einfach ein paar Gäste in das freie Zimmer.“, schlug der innerlich genervte Uchiha vor, wirkte äußerlich jedoch ernst und ein wenig einschüchternd. „Es tut uns Leid, aber wir können um diese Uhrzeit nicht Gäste in ein anderes Zimmer verlegen.“ Währenddessen hatte eine andere Rezeptionistin den Chef der Hotelanlage informiert und kam gerade mit diesem zum Ort des Geschehens. „Wir können uns nur aufrichtig bei ihnen Entschuldigen, aber es steht leider kein anderes Zimmer zur Verfügung.“, versuchte der Mann mit seiner ruhigen und höflichen Stimme Sasuke zu besänftigen. „Auch nicht in einer anderen Preisklasse?“ „Leider nein.“ Der Blick des Schwarzhaarigen schweifte darauf wieder zu Naruto, dem es sichtlich schwer fiel nicht hier in der Lobby einzuschlafen, worauf er widerwillig, aber leicht arrogant und mit einem vernichtenden Blick nach der Schlüsselkarte griff und mit dem Blonden und ihrem Gepäck wieder abrauschte. „Das ist ja wohl die Höhe! Dabei hab ich doch extra angefragt!“, regte sich Sasuke erneut im Zimmer angekommen weiter auf. „Ich versteh gar nicht was dein Problem ist. Warum bestehst du so auf dieses Einzelbettzimmer? In dem Bett kann man doch genauso schlafen.“, murmelte Naruto schon halb schlafend, als er unter die Bettdecke kroch, während der Schwarzhaarige noch weigernd vor dem verhassten Objekt stand. „Es geht einfach nicht.“, durchdrang Sasukes schon wieder etwas zur Ruhe gefundene Stimme den Raum. „Mmh“, drehte sich der Blondschopf auf die Seite und war im nächsten Moment eingeschlafen. Er konnte es einfach nicht. Die Vorstellung neben Naruto zu schlafen, nur die Hand ausstecken zu müssen, um ihn in eine Umarmung zu ziehen, unterbewusst im Tiefschlaf an seine Seite rücken zu können, all dies waren Szenarien, die es unmöglich machten, dass sie in einem Bett schliefen, das nicht durch einen höhenunterschiedlichen Sicherheitspalt getrennt war. „Sei froh, dass wir nicht zu zweit in einem Einzelbett schlafen müssen.“, kam es noch von dem Blonden, war er anscheinend doch noch nicht ganz im Land der Träume versunken. Unweigerlich erinnerte sich Sasuke an den Morgen an dem sie gemeinsam in Narutos Bett auf X-JAM aufgewacht waren. Er konnte sich erinnern, wie er nicht mehr schlafen wollte, um den unwiederbringlichen Moment vollstens auskosten zu können. Wie unglaublich gut er sich nach der Nacht gefühlt hatte, wie glücklich er gewesen war. Wieder in der Realität zurück, versuchte er seine Gedanken zu vertreiben und wich einen Schritt vom Bett zurück. //Woher kann ich wissen, dass ich keinen unbedachten Fehler mache, wenn ich mich zu dir in dieses Bett lege?// Er wusste nicht, ob er den Schmerz noch einmal ertragen könnte, wenn er unkontrolliert beginnen würde seine Triebe zu befriedigen und ihn die Vernunft anschließend dazu zwang mittendrin aufzuhören und das Weite zu suchen. Hier wollte er nicht auf mehr Abstand gehen, als ihrer Freundschaft willen nötig war. Doch nachdem Sasuke merkte, wie müde er war, wie schwer sein Körper sich anfühlte, schob er alle Bedenken beiseite und legte sich ans andere Ende des Doppelbettes. „Guten Morgen.“, drang eine dunkle Stimme an die Ohren eines Blondschopfs, als er gerade erwachte. Er drehte sich in die Richtung aus der die Stimme gekommen war, rieb sich den Sand aus den Augen. „Wie lange bist du schon wach?“, fragte Naruto, als er sah, dass der Schwarzhaarige schon fertig für den Strand war und gerade Handtuch und Sonnencreme bereitlegte. „Eine Weile schon. Ich hab Strandhandtücher geholt und uns zwei Liegen am Strand reserviert. Jetzt hätten wir dort keinen Platz mehr bekommen.“, sagte er. Sasuke verschwieg, dass er schon mal eine halbe Stunde gebraucht hatte, um aus dem Bett zu kommen, weil er sich einfach nicht von dem schlafenden Anblick hatte losreißen können, dessen Gesicht so nah war, als er aufgewacht war. Doch er war stolz auf sich, dass er sich nicht von seinen Gefühlen hatte hinreißen lassen. Eigentlich hatte er sich mit dieser Reise selbst ans Messer geliefert, aber der Wunsch mit dem Blonden Zeit zu verbringen war so groß, dass er auch die Beherrschung aufbringen konnte, die notwendig war um keinen Fehler wie damals nach dem Treffen im Juni zu begehen. „WAS!? Es ist schon elf Uhr?!“, fuhr Naruto im Bett hoch. „Du hast leider das Frühstück verpasst.“ „Oh nein.“, hielt dieser sich den Bauch, als er sich auch schon meldete, „Aber du warst doch etwas Frühstücken, oder?“ „Nein, ich hatte keinen Hunger. Hier mach dich fertig, dass wir endlich aus diesem Zimmer rauskommen.“, warf Sasuke ihm seine Badehose zu, „Die kommt mir bekannt vor.“ „Ja? Die hatte ich auch damals auf X-JAM an.“, konnte der Blondschopf ein winziges Lächeln auf dem Gesicht seines besten Freundes ausmachen. Er stand anschließend auf, verschwand im Bad um sich die Zähne zu putzen und umzuziehen. „Wirst du dich wegen des Zimmers noch einmal beschweren?“ „Nein. Wir sind doch nur noch zwei Nächte hier.“, außerdem hatte er gemerkt, dass seine Angst unbegründet war. In der Nacht war nichts passiert. Er war zwar einige Male wach geworden, hatte sich aber nie gefährlich genähert. Ob Naruto gar keine Bedenken hatte? Konnte er einfach so seelenruhig neben ihm schlafen? Aber wieder hatte Sasuke Mia vergessen. Der Blonde hatte gar keinen Grund sich Gedanken zu machen. Außerdem, falls Liebe wirklich eine Verjährungsfrist hatte, dann war die des Blondschopfs abgelaufen. Warum er aber seine Gefühle immer noch nicht hinter sich lassen konnte, konnte er nicht erklären. „Holen wir uns an der Bar etwas zu trinken?“, fragte Naruto als sie aus dem heruntergekühlten Gebäude getreten waren und ihnen die stehende Mittagshitze ins Gesicht schlug. „Okay, und sehen uns gleich die Anlage an?“ „Klar!“, stimmte der Blondschopf zu und steuerte mit seinem besten Freund die nächste Bar an. Die Anlage war groß und zurzeit waren viele Familien mit Kindern anwesend, doch das störte die beiden nicht. Auf Mädchenjagd waren sie ja nicht und das Geschrei störte sie auch nicht. Auf der Maturareise war es 24 Stunden am Tag laut gewesen. Das große Pool bot zwei Wasserrutschen und einen langen Nichtschwimmerbereich. Auf dem feinen Sandstrand, wie man ihn in Ägypten gewohnt war, standen einige Strandhütten und Schirme aus Palmenblättern, die Schatten spendeten. „Wo hast du unsere Liegen belegt?“, fragte Naruto, der schon etwas geschafft von der Besichtigung war. „Wir sind gleich da, aber was hältst du davon, wenn wir gleich ne Runde schwimmen gehen?“ „Ja, Pool oder Meer?“ „Mir egal, entscheide du.“, steckte Sasuke seine Hände in die Hosentaschen seiner Badehose. „Hm, wenn wir schon mal hier sind, dann sollten wir auch ins Meer gehen.“ „Wie du willst.“ So stürzten sich die beiden in die Fluten. Der Wellengang war leicht und die Temperatur des Wassers erfischend. Beide fühlten sich wie auf X-JAM zurückversetzt. „Ich bin kurz bei den Duschen mir das Salzwasser abwaschen.“ „Gut, ich geh schon mal zur Liege.“, antwortete der Schwarzhaarige, den es nicht störte, wenn das salzige Nass auf seiner Haut trocknete. Die Sonnenbrille aufgesetzt und sich von der Sonne trocknen lassend, bemerkte er, wie Naruto zurückkehrte und sich auf die Sonnenliege neben sich legte. „Drei Jahre ist es schon her.“, begann Sasuke. „Was?“ „X-JAM.“ „War eine tolle Woche. Die besten Partys meines Lebens.“ „Ja.“ „Wir waren jetzt gar nicht auf Spring Jam, das für Stundenten.“ „Hm.“ „Aber irgendwie hatten wir nie Zeit.“ „Meistens hast du doch nicht freibekommen.“, hatte der Schwarzhaarige sich die Wochenenden, an denen die Reisen stattfanden so gut wie immer freigehalten. „Tut mir leid.“, kam es leise von Narutos Liege. „Wir haben ja noch Zeit.“ Der restliche Tag verlief so wie damals auf X-JAM. Sie gingen Essen, nachdem sich der Magen des Blondschopfs schon so laut gemeldet hatte, dass der ganze Strand das Grummeln vernommen haben musste. Beim Abendessen schlenderten beide durch das große Buffet. Naruto hatte Ewigkeiten gebraucht, bis er sich für ein Gericht entscheiden konnte. Sasuke tat zwar so als würde es ihm nichts ausmachen, aber der Blondschopf konnte trotzdem erkennen, dass dieser ein bisschen angepisst zu seien schien. Also traf er endlich seine Wahl und beide konnten sich an einen freien Tisch auf der großen Terrasse setzten. „Was willst du morgen eigentlich machen?“ „Warum?“, fragte Sasuke. „Morgen ist doch dein Geburtstag! Hast du nicht irgendetwas vor?“ „Nein.“ „Wollen wir keinen Ausflug machen? Ins Tal der Könige oder vielleicht nach Kairo?“ „Im Tal der Könige hohlen wir uns bei der Hitze nur den Tod und nach Kairo fahren wir fünf Stunden lang.“ „Und wie wär’s mit einer Quadfahrt durch die Wüste?“, gab Naruto noch nicht auf, konnte er nicht glauben, dass Sasuke den ganzen Tag einfach sonnenbadend in der Anlage verbringen wollte. „Hm“, schien dieser zu überlegen, worauf die ozeanblauen Augen schon siegessicher blitzen, „Aber wir wissen nicht, ob morgen überhaupt eine Tour ist und ob wir uns so spät noch anmelden können.“ „Fragen wir nach dem Essen!“, bestimmte der Blonde und ließ sich nicht mehr umstimmen. „Aber wehe es kreuzt morgen beim Abendessen die ganze Kellnerbelegschaft mit einer Torte auf.“, mahnte Sasuke mit einem bösen Blick. „Okay, okay! Kein Massenspektakel.“ „Das ist zwar etwas kurzfristig, aber es sind noch Plätze morgen frei.“, berichtete der Herr aus dem Reisecenter, das die beiden gleich nach dem Essen aufgesucht hatten, „Wie viele Quads brauchen Sie?“ „Zwei.“ „Wir haben eine Morgen-, Mittags- und Abendtour, die große Tour dauert zwei Stunden und beinhaltet einen Aufenthalt in einem Beduinendorf. Es sind zu allen Touren morgen noch zwei Plätze frei.“ „Nehmen wir die Mittagstour?“, fragte Naruto an seinen besten Freund gerichtet. „Willst du wirklich in der größten Mittagshitze in der Wüste herumfahren? Ich wäre für die Morgentour.“ „Okay, es ist dein Geburtstag. Du darfst entscheiden.“ „Gut, dann für die Morgentour. Abfahrt vom Hotel ist um acht Uhr und zum Mittagessen sind Sie wieder zurück. Hier haben Sie den Coupon, den Sie morgen dem Reiseleiter abgeben müssen.“, füllte der Herr einen Zettel aus und reichte ihn den beiden, „Ich wünsche Ihnen eine gute Reise.“ „Dankeschön!“, bedankte sich Naruto worauf sie sich verabschiedete und das Reisebüro verließen. Gähnend stand Naruto mit Sasuke vor ihrem Hotel und wartete auf den Bus, der sie zur Quadanlage bringen sollte. „Du wolltest die Mittagstour, dass wir nicht so früh aufstehen müssen, nicht?“, schloss der Schwarzhaarige aus seiner Beobachtung. „Bin ich so leicht zu durchschauen?“, gähnte er erneut. „Ich kenne dich einfach.“, schlich sich ein kurzes Lächeln auf Sasukes Lippen, „Es war eh klar, dass ich dich erst kurz vorm Treffpunkt aus dem Bett kriegen würde.“ Gerade als der Blondschopf merkte, dass er dem Schwarzhaarigen noch gar nicht zum Geburtstag gratuliert hatte, tauchte der Bus mit dem Reiseleiter auf und die Truppe begann ihre Sachen zu schnappen und in den gekühlten Bus zu flüchten. Der Quadverleih war bald erreicht und sie bekamen ihre Gefährte zugeteilt. Vermummt mit einem Kopftuch wie Araber, startete der Trip nach einer kurzen Anweisung des Reiseführers und einer Einweisung in die Bedienung der Quads. „Wir bitten Sie immer hintereinander in eine Linie zu fahren. Wir befahren gesicherte Wege und wollen die Natur so unberührt wie möglich zurücklassen.“, erklärte dieser in einem guten Deutsch mit arabischem Akzent. Im nächsten Moment startete er sein Quad und fuhr am Kopf der Schlange voraus. Auch die anderen Teilnehmer starteten ihre Gefährte und folgten dem Reiseleiter. Als Sasuke an Naruto vorbeifuhr trafen sich ihre Blicke durch den kleinen Spalt der vorm Sand schützenden Vermummung, der nur ihre Augen freigab und es schien dem Blonden als wollten die nachtschwarzen Tiefen, die in so unverhofft ansahen, sich für die Überredung zu dem Trip bedanken. Naruto fuhr hinter Sasuke, begann dieser aber bald ein Überholungsmanöver einer Frau mit Kind, die vor ihnen mit deutlich langsamer Geschwindigkeit fuhren. Der Blondschopf folgte seinem besten Freund und bald trennte sich die Gruppe in zwei auf, worauf ein zweiter Reiseleiter mit den Langsameren zurückfiel. Die beiden fuhren beinahe die ganze Zeit mit Vollgas, schüttelte es sie bei den kleinen durch den Wind aufgeschütteten Bodenwellen so heftig durch, dass sie ihren Allerwertesten von der Sitzfläche hoben, um nicht ganz so durchgerüttelt zu werden. Nach einigen Kilometern blieben sie stehen und warteten, sodass die langsamere Gruppe aufschließen konnte. „Das Gasgeben geht ganz schön auf den Daumen.“, meinte Naruto, da man mit diesem einen kleinen Schalthebel drücken musste um Gas zu geben. „Du wirst doch nicht schon schlapp machen.“, ärgerte Sasuke ihn ein bisschen. „Das hab ich doch gar nicht gesagt! Ich ..“ „Ja ja, ich weiß.“, unterbrach ihn der Schwarzhaarige mit einem versteckten Lächeln unter dem arabischen Tuch. Doch Naruto erkannte an Sasukes Stimme, dass er gelächelt haben musste. Nach einer weiteren Fahrt kehrten sie in einem Beduinendorf ein, tranken Tee und ein Mann aus dem Dorf erzählte ein bisschen von ihrer Lebensweise. Nach einer Stunde brachen sie wieder auf und setzten zum Rückweg an. Die Sonne erreichte schon bald ihren höchsten Stand, was die Hitze nur noch unerträglicher machte und das Ende der Tour immer näher rücken ließ. „Und, bereust du es, dass ich dich überredet habe?“, fragte Naruto, nachdem sie wieder bei dem Verleih angelangt waren und der gekühlte Bus schon auf sie wartete. Sasuke nahm einen Schluck aus seiner Wasserfalsche bevor er antwortete. „Nein, danke. Vielleicht bist du ja gar nicht so ein großer Idiot wie ich immer dachte.“ „Sollte das jetzt etwa ein Kompliment sein?“ „War es das denn nicht?“, konterte der Schwarzhaarige mit einer weiteren Frage, worauf sie in den klimatisierten Bus einstiegen und zurück zur Hotelanlage fuhren. Pünktlich kurz vor dem Mittagessen stiegen sie aus dem Reisebus aus und kehrten zurück ins Hotel. „Ich hab Hunger. Gehen wir gleich etwas essen?“, fragte Naruto. „Wir sollten zuerst den ganzen Sand loswerden und duschen. So lassen die uns nicht ins Restaurant.“, antwortete Sasuke. Der Blondschopf musterte seine verdreckten Klamotten und stimmte ihm zu. Während Naruto unter der Dusche stand, lehnte der Schwarzhaarige neben der geschlossenen Tür an der Wand. Er lauschte dem Wasser, das aus dem Duschkopf auf den Wannenboden fiel, hörte jedoch nicht jenes, das sich lautlos einen Weg über den Körper seines blonden Wirbelwinds bahnte und schlussendlich im Abfluss versiegte. Er überlegte, ob er testen sollte, ob die Tür auch zugesperrt war, durchdrang ihn der Gedanke, der Blondschopf könnte unter dem Wasserstrahl sehnsüchtigst darauf warten, dass er die heimliche Einladung annahm und zu ihm kam. Doch im nächsten Moment besinnte sich Sasuke seines Wunschdenkens und beschloss den Fernseher einzuschalten, um nachzusehen was zu Hause in Österreich gerade so los war. Nach dem Mittagessen zogen die beiden wieder an den Strand auf dem sie noch zwei Sonnenliegen zusammenkratzen konnten und sie in ein kleines Fleckchen Schatten zogen. „Wir können uns ja auch an die Bar setzten, dort ist es auch schattig.“, schlug Sasuke vor, konnte er nicht all zu lange in der prallen Sonne verbringen ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Auf X-JAM hatte er aber schon gemerkt, dass der Blonde dagegen recht unempfindlich zu seinen schien. Dieser bekam sofort eine schöne Bräune und hatte sich nie mit einem Sonnenbrand herumschlagen müssen. „Aber zuerst will ich ins Wasser, danach können wir ja was an der Bar trinken.“, meinte Naruto, „Aber nur, wenn es dir Recht ist natürlich.“, besinnte er sich wieder, dass ja heute Sasukes Geburtstag war und er nahm sich vor, dann an der Bar mit ihm auf diesen anzustoßen. „Schon gut, ich will eh auch ins Wasser.“ Während des Abendessens schien Sasuke die ganze Zeit etwas angespannt zu sein, was dem Blonden nicht entging. „Was ist los mit dir?“ „Gar nichts.“ „So sieht es mir aber nicht aus. Stimmt irgendetwas nicht?“ „Nein, bis jetzt ist alles in Ordnung.“ „Hast du etwa Angst ich hätte doch etwas zur Kellnerbelegschaft gesagt?“, hatte ihn Naruto durchschaut, worauf er nur den Blick auf sein Essen senkte. „Du warst vorhin auf die Toilette verschwunden und ich dachte vielleicht hast du..“ „Ich hab nichts gesagt, keine Sorge. Du kannst in Ruhe essen.“, bestätigte er ihm. Im Hotelzimmer wieder angelangt schien Naruto aber irgendwie hibbelig zu sein. Er wusste, dass Sasuke nach dem Abendessen im Bad verschwinden würde und er nur ein kurzes Zeitfenster hatte, bis dieser wieder herauskam. Es musste alles also schnell gehen. „Was stehst du denn so im Zimmer rum?“, fragte der Schwarzhaarige, starrte ihn sein bester Freund so komisch an. „Komm auf den Balkon.“, befahl der Blondschopf schon fast, mehr als er ihn dazu bat. //Oh Gott, was erwartet mich?//, befürchtete Sasuke schon das Schlimmste. Also folgte er Naruto und betrat ihren drei Quadratmeter großen Balkon, auf dem sich ein kleiner, weißer, runder Tisch befand und dazu ebenfalls weiße Plastiksessel. Auf dem Tisch entdeckte er eine kleine Schokoladentorte auf der eine Kerze brannte und jeweils zwei Dessertteller plus Gabeln und einem Messer zum Anschneiden. „Setzt dich bitte hin.“, bot ihm der Blonde einen der Plastiksessel an und verschwand wieder im Zimmer, als sich Sasuke gesetzt hatte. Er kam ein wenig später mit zwei Gläschen Sekt zurück und reichte eines der beiden seinem besten Freund. „Alles Gute zum Geburtstag!“, gratulierte er ihm nun endlich und hob das Glas, um mit dem Geburtstagskind anstoßen zu können. Ihre Gläser klirrten bei dem leichten Zusammenstoß worauf ein warmes Danke die Stille zwischen den beiden durchbrach. „Aber ich hatte doch gesagt, keine Torte.“ „Nein, du hast nur gesagt, dass keine Kellnerbelegschaft mit der Torte anrücken darf, aber die hier hat ganz allein auf dich gewartet.“ Narutos Gesicht zierte ein breites Lächeln, freute er sich, dass dem Schwarzhaarigen seine Überraschung allem Anschein nach doch sehr gefiel. „Darf ich den Kuchen anschneiden?“, fragte Sasuke. „Klar!“, setzte sich der Blondschopf nun auch an den Tisch, „Aber zuerst musst du schon die Kerze ausblasen.“, ging der Schwarzhaariger dem nach und hob dem Blondschopf ein Tortenstück auf dessen Teller. Die Torte essend unterhielten sie sich, redeten über die Zukunft und Vergangenheit, nur die Gegenwart ließen sie außer Acht. Sie mussten nicht darüber reden was gerade geschah, genossen einfach die Zweisamkeit, hörten das Meer rauschen und leerten ihre Sektgläser. Naruto brachte drauf die Sektflasche, die er in der Zwischenzeit im Kühlschrank gelagert hatte, zu ihnen nach draußen und schenkte nach. „Wann hast du das alles organisiert?“, fragte Sasuke. „Als ich vor dem Essen auf der Toilette war.“, kratzte sich der Blonde verlegen am Hinterkopf, „Ich dachte schon, du hättest etwas bemerkt, weil du beim Essen so komisch warst.“ „Anscheinend lag ich doch nicht so falsch.“ „Ich hoffe du nimmst mir die kleine Aktion hier nicht übel.“ „Nein, wie könnte ich.“ Als die Flasche geleert war und Naruto herzhaft gähnte schenkten die beiden der nächsten Uhr einen kurzen Blick. „Was!? Es ist schon halb Zwölf!?“, war der Blondschopf verblüfft darüber wie viel Zeit vergangen war, hatte es sich für ihn nicht so lange angefühlt. „Ich werde mich mal fürs Bett fertig machen. Ich bin ziemlich müde von der Quadtour.“, erhob sich Sasuke von seinem Sessel, kam dem Gesicht seines besten Freundes dabei gefährlich nahe. Naruto sah ihm noch nach, wie er ins gekühlte Zimmer verschwand, glitzerten die vom Mondlicht beschienen Ozeane, versteckte sich ein Gefühl einer kurzen Erwartung, die unerfüllt geblieben war, hinter ihnen und war die flüchtige Röte unbemerkt geblieben. Er räumte noch die Teller zusammen, stellte sie auf das Regal neben dem Fernseher und brachte das was von der Torte übrig geblieben war in der Minibar in Sicherheit. Müde von der Reise durch die Wüste gingen die beiden anschließend gleich schlafen. Langsam erwachte Naruto aus seinem Schlaf, worauf er auch schon den Grund für sein Erwachen bemerkte und sich aufraffte, um seinen Blasendruck zu erleichtern. Er drehte das Licht auf seiner Seite des Bettes auf und hoffte, dass er Sasuke damit nicht weckte, doch als er auf die Bettseite des Schwarzhaarigen blickte, war diese leer. //Wo ist er hin?// War er vielleicht auch im Bad? Doch der Blondschopf konnte keinen Lichtspalt am Fuße der Badezimmertür ausmachen und fand dieses auch leer vor. Er beschloss zuerst auf die Toilette zu gehen, bevor er weiter nach seinem besten Freund Ausschau hielt. Wo konnte dieser um drei Uhr morgens nur sein? Als Naruto wieder aus dem Bad kam, bemerkte er einen warmen Windstoß, was seine Aufmerksamkeit auf die Balkontür lenkte, die zu seiner Überraschung offen stand. Er ging auf diese zu und erblickte Sasuke auf einem der weißen Plastiksessel sitzend und in die Tiefe der Nacht starren. Ohne ein Wort zu sagen setzte er sich zu ihm. Nachdem sie jedoch eine Weile schweigend nebeneinander gesessen hatten, brach der Blonde doch die Stille. „Warum bist du wach?“ „Konnte nicht einschlafen.“ „Ah“, antwortete Naruto nur und folgte dem Blick des Schwarzhaarigen aufs weite Meer vor ihnen, das sachte das weiße Licht des Mondes an der unebenen Wasseroberfläche reflektierte. „Ich weiß, mein Geburtstag ist schon vorbei. Aber darf ich mir trotzdem noch etwas wünschen?“, drang nun die dunkle Stimme an das Ohr des Blondschopfs. „Sicher.“ Sasuke schien zu zögern. Er dauerte ein paar Augenblicke bis Naruto dessen unverkennbare Stimme wieder vernahm, war sie so gedämpft, sprach er sehr leise, was aber irgendwie verführerisch klang. „Einen Kuss?“, trug der warme Windstoß die Worte zu ihm herüber. Naruto sah überrascht über die Frage zu dem Schwarzhaarigen neben ihm, trafen seine etwas verwirrten Ozeane auf die, das Mondlicht sanft reflektierenden, nachtschwarzen Opale. Er versank in den Augen seines Gegenübers und merkte gar nicht, wie er begann sich Sasukes Gesicht zu nähern. Die Lippen mit seinen Augen fixiert hatte der junge Uchiha seine restliche Umgebung völlig ausgeblendet, schloss er seine nachtschwarzen Tiefen, bevor ihre Lippen kurz vor ihrer Berührung standen. Sanft trafen sie aufeinander, berührten sich zuerst zögerlich, ehe sich ihre Lippen an die des anderen schmiegten und beide ein wohliger Seufzer entfleuchte, als sie sich wieder trennten. Sie berührten sich an der Stirn des anderen, hatten die Augen geschlossen und ihre Nasen streiften kurz einander ehe sie den betörenden Geruch des anderen wahrnahmen. Im nächsten Augenblick versiegelten sich ihre Lippen wieder zu einem Kuss, tastete sich vorsichtig Sasukes Zunge an die Oberfläche, bat zart über Narutos Lippen leckend um Einlass. Ohne Widerstand leisten zu wollen, gewährte der Blondschopf den Zutritt, rückte ein Stück an den Schwarzhaarigen heran, indem er sich in seinem Sessel weiter zu diesem lehnte, um ihren Kuss zu verstärken und der fremden Zunge das Vorhaben somit zu erleichtern. Zuerst noch langsam betasteten sich die beiden, wendete sich die Fremde aber bald ab und erkundschaftete das mittlerweile entfremdete, jedoch auch vor Jahren bekannte Terrain. Durch die Meeresluft hing ein salziger Geschmack an ihren Lippen, schien dem Kuss dadurch erst seine richtige Würze zu verleihen, schmeckten sie sich so intensiv, zerflossen in dem Kuss. Sie rückten noch ein Stückchen näher, glitt zart eine kalte Hand über die Wange des Blonden, nahm er sie darauf in die Seine, fühle sich Narutos so heiß im Gegensatz zu der stets so frostigen des Schwarzhaarigen an. Der Kuss wurde schneller, war er zu Anfangs so langsam und vielleicht auch etwas zögerlich gewesen, steigerte sich nun die Leidenschaft, ließen sie einen kurzen Moment Luft in ihre Lungen um fortsetzten zu können. Ihre Finger verschränkten sich ineinander und ein berauschendes Prickeln durchzog ihre Körper, fühlten sie nur einander und konzentrierten sich auf das Geschehen in ihrem Mund, liebkosten sich gegenseitig mit ihren Zungen. Beiden kam es vor, als hätte sich die Welt aufgehört zu drehen, stünde die Zeit still. Sie wechselten die Führung, versanken immer mehr in dem Rausch der Gefühle, die ihre Vereinigung auslöste. Nur weit entfernt drang ein störendes Geräusch an das Ohr der beiden. Es schien bekannt zu sein, doch beide waren innerlich noch zu weit weg, als dass sie es beachten konnten, galt ihre Aufmerksamkeit noch voll ihren Zungen, die sich neckten und liebkosten. Nach ein paar Sekunden war das Geräusch wieder vorbei. Jedoch erklang es wieder, bis es zu Narutos Bewusstsein durchdrang und er als den Klingelton seines Handys identifizierte. Im nächsten Augenblick löste er den Kuss, war ihm schlagartig bewusst, was gerade geschehen war und starrte in die nachtschwarzen Augen Sasukes, die er nicht deuten konnte. Bevor der Anrufer noch seine Mobilbox aktivieren konnte, die er vergessen hatte zu desaktivieren, stürzte er hastig ins Zimmer und entdeckte Mias Namen auf dem Display. „Ja, Mia? Ist etwas passiert?!“, kam er keuchend am anderen Ende bei seiner Freundin an. „Ja, tut mir leid, dass ich dich anrufe und dann ist es bei euch auch schon so spät. Ich hoffe ich habe dich nicht geweckt.“ „Em, ja, was ist denn?“ „Ich such schon ganz verzweifelt..“ „Sieh mal in der Dokumentenmappe nach.“, hörte Sasuke aus dem Inneren des Hotelzimmers, saß er wie zur Salzsäule erstarrt auf seinem Sessel und starrte auf den Boden. Seine linke Hand berührte fassungslos seine von ihrem Speichel benetzten Lippen, konnte er nicht fassen, was gerade geschehen war. Wie unglaublich der Kuss eben gewesen war. Er hörte wie Narutos Stimme leiser wurde und kurz darauf nicht mehr zu hören war, er dürfte zum Telefonieren ins Bad gegangen sein. //Wie konnte ich ihn nur um so etwas bitten?// Als Naruto wieder aus dem Bad herauskam blieb sein Blick an der geschlossenen Balkontür hängen und wanderte darauf zum Doppelbett, in dem Sasuke auf seiner Seite lag. Er legte sein Handy aufs Nachtkästchen und sah noch einmal zu dem Schwarzhaarigen. Er hatte ihm den Rücken zugedreht und schien eingeschlafen zu sein. Darauf schlüpfte auch der Blondschopf wieder unter die Bettdecke und löschte das Licht. Er drehte sich Sasuke zu und wartete bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten und er die Umrisse des neben sich Liegenden erkennen konnte. Er streckte seine Hand nach ihm aus, doch kurz bevor er ihn berühren konnte, hielt er inne. Mia tauchte vor seinem inneren Auge auf, worauf er seine Hand wieder zurückzog. Er wollte und konnte sie einfach nicht betrügen und damit ihre gerade erst beginnende Zukunft zu Nichte machen. Nach dem Frühstück packten die beiden ihre Koffer, da sie um elf Uhr das Zimmer geräumt haben mussten. Sie wollten die Zeit aber noch nutzen und an den Strand gehen, würde ihnen kurz vor Abreise zum Flughafen ein Zimmer zum Duschen und Umziehen bereitgestellt werden. Der Vorfall gestern Nacht wurde wie sie es anscheinend schon zur Gewohnheit gemacht hatten tot geschwiegen. Seit zwei Jahren war nichts mehr zwischen ihnen passiert und jetzt das. Der Kuss war so innig gewesen, hatte sich so richtig angefühlt. Naruto wusste nicht, warum er dem Wunsch seines besten Freundes nachgekommen war, rang er mit dem Gedanken, ob er Mia davon erzählen sollte, oder nicht. Er wollte ja schließlich auch nicht, dass sie mit jemand anderem außer ihm rumknutschte. Was würde er allerdings darauf sagen, wenn sie erzählen würde, dass es eine Frau gewesen war und sie ihm beteuerte, dass es nichts zu bedeuten hatte. Würde er ihr glauben? Und verzeihen? Wenn er ihr allerdings nicht davon erzählen würde und sie würde es irgendwann herausfinden, würde sich die Sache durch das Verschweigen nur verschlimmern. Aber keiner außer Sasuke und ihm wusste von dem Vorfall und er war sich sicher, dass der Schwarzhaarige kein Wort darüber verlieren würde. Der Kurzurlaub ging zu Ende, sie warfen sich ein letztes Mal in die Fluten des Meeres, beeinträchtigte der Kuss aber nicht ihren Umgang miteinander, hatten sie genauso viel Spaß wie die letzten Tage. Sie wollten sich nicht von einem kleinen Ausrutscher die restliche Zeit vermiesen lassen, würde sich ja sowieso nichts ändern. In wenigen Stunden war Naruto wieder zurück bei seiner Freundin und deren gemeinsamen Wohnung und Sasuke konnte sich auf sein Masterstudium vorbereiten. Die Busfahrt zum Flughafen verging schnell, waren beide zu sehr mit ihren Gedanken beschäftigt und am Airport mussten sie sowieso in der riesigen Schlange anstehen, um einchecken zu können. Danach warteten sie noch kurz bis zum Boarding und befanden sich auch schon auf den Rückflug ins vertraute Heimatland. *** La Li Ho! Endlich ist die Kussszene auf dem Balkon zu Papier gebracht. Ich hab mich schon auf den Moment gefreut und ich bin sehr zufrieden damit ^^ Das Kapi ist länger geworden, als ich gedacht hätte, aber ich denke ihr habt sicher kein Problem damit etwas mehr zu lesen zu bekommen. Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und es hat euch gefallen! ^^ chu Kujira Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)