Die Zeit verändert alles von Riandra (auch Gefühle?) ================================================================================ Kapitel 1: Der Verrat --------------------- So, hier ist auch schon das erste Kapitel. Ach ja, in dieser Fanfic werde ich in der Ich-Form schreiben. Zeichenbedeutung: „...“ Jemand spricht //...// Jemand denkt Viel Spaß beim lesen^^ Der Verrat ~+~Zidanes Sicht~+~ Es war ein ruhiger Tag in Alexandria. Eigentlich war er auch ganz schön, wenn man die Tatsache absah, dass ich den heutigen Tag nicht mit Lili verbringen konnte. Schon seit einiger Zeit machte ich mir Sorgen um sie, denn seit etwa zwei Monaten merkte ich, dass sie sich verändert hatte. Sie zog sich immer häufiger zurück und meinte oft, dass sie heute keine Zeit für mich hätte, was ich selbst natürlich sehr schade finde. Immerhin sind wir schließlich doch noch zusammen gekommen und nun verhielt sie sich so seltsam. Ich wüsste zu gerne, was mit ihr passiert ist, jedoch konnte es mir niemand sagen, oder besser gesagt, es wollte mir niemand sagen. Das ich mir Sorgen um Lili machte, interessierte warscheinlich niemanden. Beatrix meinte zu mir, ich würde mir das nur einbilden und von Steiner habe ich auch keine vernünftige Antwort bekommen. Immer mehr bekam ich das Gefühl, dass alle mir was verheimlichten, doch konnte ich nicht sagen, was genau das war. So war ich an diesen warmen Tag alleine in Alexandria unterwegs und überlegte nun, was ich nun anfangen sollte. Vielleicht sollte ich ja mal die Tantalus besuchen gehen? Zur Zeit waren sie ja wieder in Alexandria, um Ruby zu besuchen, die hier ein Kleinkunsttheater besaß. Ja, das wäre ein vernünftiger Plan. So ging ich nun von dem Marktplatz, auf dem schon viele Leute unterwegs waren und bog in eine kleine Seitenstraße ein. Von dort aus konnte ich das Theater nun schon sehen. Grinsend ging ich nun auf das Theater zu, blieb jedoch kurz vor der Tür stehen, als ich auf einmal kurz hinter mir etwas spürte. Was genau dies war, konnte ich nicht sagen, nur wusste ich, dass es mich ziemlich nervös machte, ja, ich begann sogar, etwas zu zittern. Hinter mir war Jemand und dieser Jemand jagte mir Angst ein, obwohl ich überhaupt nicht wusste, wer da stand. Ganz langsam drehte ich mich um und sah... Niemanden? „Was zum...?“, fragte ich mich selbst. Ich hatte doch deutlich gemerkt, dass hinter mir Jemand war. Doch jetzt stand Niemand mehr da. Nur ganz langsam beruhigte ich mich. Hatte ich mich geirrt? Aber warum sonst sollte ich denn dann Angst haben? Beobachtete mich Jemand? Doch warum? Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nichtmal bemekte, dass nun die Tür aufging, was zur Folge hatte, dass ich diese nun ganz deutlich auf meinen Rücken spüren konnte. „Autsch!“, rief ich laut auf und stolperte etwas nach vorne. „Zidane? Also hab ich doch richtig gesehen“, hörte ich eine Stimme sagen, welche ich nur zu gut wieder erkannte und leicht grinsen musste.“Lange nicht gesehen, Blank. Doch du must mir nicht gleich die Tür in den Rücken rammen“, meinte Zidane und rieb sich etwas den Rücken, lächelte dabei aber auch etwas. „Wenn du genau davor stehst, bist du selbst schuld“, meinte er. „Ich weiß ja“, meinte ich grinsend und folgte ihm rein, wo uns auch schon eine wütende Ruby empfang. „Wat sull das? Wieso hust do eifach ob, wo wi do grod für unser Auftritt probe tun?", meckerte sie Blank an. Mich schien sie nichtmal bemerkt zu haben. „Ich dachte, dass ich draußen jemanden gesehen habe!“, meinte er gelassen und zeigte auf mich. Rubys Ausraster waren für uns nichts neues, sie regte sich oft auf, jedoch beruhigte sie sich auch jedes Mal schnell wieder, wie auch in diesem Fall, als sie mich gesehen hat. „Oh, Zidane. Lange nit mehr gsehen!“, meinte sie freudig, drehte sich doch dann wieder zur Bühne um. „Mochen wi ne klene Pause“, rief sie, woraufhin sich alle an einem Tisch nieder ließen. Als mich die anderen bemerkten, grinsten sie mich an und begrüßten mich, woraufhin ich mich setzte. „Hey Kleiner, bist du denn heute gar nicht im Schloss?“, hörte ich meinen ehemaligen Anführer, Bark, sagen. Es stimmte, sie wussten ja noch gar nicht, dass ich mich mit Lili im Moment nicht so gut verstehe. Damals durfte ich, nachdem ich mit Lili zusammen gekommen bin, im Schloss wohnen. Lili hatte mir extra ein Gästezimmer anfertigen lassen. Wieder schweiften meine Gedanken ab und wieder machte ich mir Sorgen um Lili. Was war nur mit ihr los? Weshalb verhielt sie sich so komisch mir gegenüber? „HEY, ZIDANE!“, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ruby hatte mir laut ins Ohr geschrien. „Au, was ist denn los?“, fragte ich und sah die anderen an, welche mich jedoch nur verwirrt und auch etwas besorgt ansahen. „Du sahst so abwesend aus. gibt’s Ärger im Paradies?“, fragte mich mein ehemaliger Boss. „Nun...“, meinte ich nur zögernd. Normaler Weise war ich nicht Derjenige, der groß über seine Gefühle oder Probleme redete, doch genau so gut wusste ich, dass die anderen eh nicht locker lassen würden, wenn ich nichts sagen würde. So fing ich an, zu erzählen, was in den letzten paar Monaten passiert ist. Danach herrschte erstmal schweigen. Sie schienen alle darüber nachzudenken, was sie mir wohl am besten sagen konnten. Nach einiger Zeit ergriff Blank das Wort. „Hast du versucht, schon mit ihr zu reden?“, fragte er mich, woraufhin ich nur seufzen musste. „Natürlich, soger mehrmals. Fast immer, wenn ich sie getroffen habe. Doch sie hat mich immer nur abgewimmelt und sobald ich mal lauter war, kamen Soldaten und würden mich am liebsten aus dem Schloss werfen, wenn Lili nicht da wäre“, erklärte ich. Alle merkten wohl, dass mich das ziemlich mitnahm, denn sie sahen mich schon beinahe mitleidig an. Das war einer der Grund, weshalb ich es hasste, über meine Probleme zu reden. Ich mochte es noch nie, wenn man mich besorgt oder mitleidig ansah. „Ihr vertraut euch doch, oder? Wenn sie ein Problem hätte, würde sie es sicher sagen!“, meinte Blank. Innerlich seufzte ich erneut. Vertrauen. Konnte ich ihr überhaupt noch vertrauen? Weshalb verhielt sie sich nur so schweigsam mir gegenüber? Wäre ich nicht so in Gedanken versunken, hätte ich wohl den Seufzer gehört, der von den anderen kam. So abwesend und in Gedanken kannten mich eben die meisten nicht, aber auch wenn man es nicht dachte, auch ich konnte ernst sein. Der Rest des Tages verlief einiger maßen gut, die Tantalus hatten das Thema gewechselt und unterhielten sich nun über das Theaterstück, welches sie planten. Früher habe ich oft in den Stücken mitgespielt, doch nachdem ich damals aus dem Baum Lifars gekommen bin, wollte ich zu Lili und nur noch Zeit mit ihr verbringen. Alleine der Gedanke an ihr hat mir die Kraft gegeben, die ich brauchte, um zu überleben. Als es dann Abend wurde, beschloss ich, langsam ins Schloss zurück zu kehren. Vielleicht hatte ich ja heute die Gelegenheit dazu, nochmal mit Lili zu reden. So verabschiedete ich mich nun von den anderen und ging zurück ins Schloss, vorher musste ich jedoch versprechen, dass ich morgen auch nochmal kommen würde. Sie bleiben anscheinend für einige Zeit in Alexandria. Es dauerte nun nicht lange, bis ich am Schloss ankam. So langsam spürte ich auch die Müdigkeit, die immer mehr Besitz von mir ergriff, doch ich kämpfte gegen das Gefühl an. Ich musste erst noch mit Lili reden. Hoffentlich war niemand von ihren Soldaten da. So ging ich nun entschlossen auf das große Eingangstor des Schlosses zu und die Wachen, die davor wache hielten, ließen mich ohne Probleme durch. Im Schloss selbst hatte sich gar nichts verändert. Langsam ging ich nun die Treppen hoch und ging weiter den Gang entlang, der zu Lilis Zimmer führte. Schon, als ich wenige Meter davor stand, hörte ich leises Geflüster und sah, dass die Tür einen kleinen Spalt auf war. Kurz zögerte ich. Normaler Weise belauschte ich niemanden, doch vielleicht konnte ich so endlich erfahren, was los war. Lautlos schlich ich mich nun an und blieb kurz vor der Tür stehen und sah durch den kleinen Spalt. Lili konnte ich zwar nicht erkennen, doch die andere Person war Beatrix, diese erkannte ich ganz deutlich. So hörte ich nun den beiden zu. Vielleicht hätte ich das lieber sein lassen sollen, denn es gefiel mir überhaupt nicht, worüber beide sprachen. „Niemand möchte Euch drängen, Majestät, doch Ihr müsst eine Entscheidung treffen. Ich denke nicht, dass er noch lange warten wird!“, meinte die Generälin. „Ich weiß. Aber, wie soll ich Zidane das nur erklären? Er wird es nicht verstehen!“, hörte ich dann Lili sagen. „Ihr dürft auf ihm keine Rücksicht nehmen. Er ist, so leid es mir tut, er ist nunmal früher ein Dieb gewesen. Die Bewohner würden ihn nie akzeptieren!“, meinte Beatrix ernst. Wie sehr ich das hasste! Alle bezeichneten mich immer noch als einen Dieb, selbst die Bewohner Alexandrias! Ich hätte es eh nur auf den Reichtum der Königin abgesehen, das waren die Worte, die ich mir immer wieder anhören musste. Auch wenn ich es ungern zugebe, Beatrix hatte recht. Mich akzeptierte niemand hier. Lilis Worte rissen mich aus meinen Gedanken. „Er war früher ein Dieb. Jetzt ist er es nicht mehr!“, antwortete die Königin ernst. „Euer Hoheit. Ihr dürft nicht nur an ihn denken. Denkt auch an die Bewohner. Sie wollen einen vernünftigen König haben. Ihr habt Eurem Verlobten jetzt schon ein paar Mal getroffen. Ich denke, er wäre ein guter König!“, hörte ich Beatrix sagen und ich konnte nicht sagen, was mich mehr schockierte, die Tatsache, dass Lili, meine geliebte Lili, einen Verlobten hatte und mir gar nichts davon sagte, oder dass sie sich sogar schon mehrmals heimlich mit ihm getroffen hatte? Nun gut, wenigstens wusste ich, was mir alle verheimlichten. Von dem weiteren Gespräch zwischen den beiden Frauen bekam ich kaum noch etwas mit. Was sollte ich jetzt machen? Lili hat mir nichts von all dem gesagt, aber warum nicht? Immerhin liebte ich sie mehr als alles andere, aber wenn sie bereits einen Verlobten hatte, nutzte sie mich da nur aus? Auf diesen Gedanken hin passierte etwas mit mir, was seit vielen Jahren nicht mehr geschah. Ich spürte Tränen auf meinem Gesicht. War denn wirkich alles umsonst gewesen? Als ich vor zwei Jahren beim Baum Lifars zurück bleib, um Kuja, meinen älteren Bruder, zu finden, trieb mich nur noch der Gedanke an, dass ich bald zu Lili zurück kam. Kuja hatte ich damals, nachdem der Baum Lifars in sich zusammen gefallen war, nicht mehr gefunden. So musste ich mich ganz alleine durchkämpfen. Damals wusste ich noch, dass Lili auf mich warten würde. Ich habe mir immer zu ihr lächelndes Gesicht vorgestellt, wenn ich wieder in Alexandria auftauchte. Ihr Lied hat mir die nötige Kraft dazu gegeben. Es war fast so, dass ich wusste, wann sie ihr Lied sang, dass ich es gehört habe, trotz der weiten Entfernung.Das alles sollte jetzt völlig umsonst gewesen sein? Nein, das konnte unmöglich sein, das wollte ich auf keinen Fall wahr haben! Wie lange ich jetzt noch so da stand, konnte ich nicht genau sagen. Eine knurrende Stimme holte mich aus dem Schock, den ich grade erlebt hatte, wieder raus. „Kerl, was treibst du hier schon wieder? Spionieren wir auch noch der Königin nach?“, hörte ich Steiner sagen. Innerlich seufzte ich. Warum hatte ich in letzter Zeit immer nur Pech? Schnell wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht. Steiner nutzte beinahe jede Gelegenheit aus, um mich bloß zu stellen. Anscheinend konnte er mich immer noch nicht leiden. „Wieso sollte ich das tun?“,fragte ich ganz gelassen und drehte mich zu ihm um. „Tu nicht so, Kerl! Ich konnte genau sehen, wie du eine ganze Weile schon vor der Tür stehst!“, meinte er. Mist, er hatte mich also gesehen? Doch was sollte ich nun sagen? „Das geht dich nichts an!“, meinte ich nur und versuchte, an ihm vorbei zu gehen, was Steiner jedoch verhinderte, indem er genau vor mir stehen blieb. „So nicht, Kerl. Sag mir sofort, was du hier wolltest! Du wohnst zwar jetzt mit im Schloss, das heißt aber nicht, dass du hier bei den Gemächern der Königin wie ein Dieb rumlungern kannst!“, meinte er ernst zu mir. Dieser letzte Satz war für mich zu viel des guten. Ich hatte nie gezeigt, wenn ich sauer oder wütend war. Ich wollte noch dagegen ankämpfen, doch das war zu spät. „ICH BIN KEIN DIEB MEHR!! WARUM BEGREIFT DAS NIEMAND?“, schrie ich Steiner an, welcher mich nur komplett verwirrt und mit offenen Mund ansah. So wüttend kannte mich eben so gut wie keiner, normaler Weise war ich das auch nicht, aber in den letzten paar Minuten ist einfach viel zu viel passiert. „Jetzt geh schon zur Seite, du Blechbüchse!“, meinte ich laut und schob ihn dann einfach beiseite. Das meine Aktion noch ein Nachspiel haben würde, dessen war ich mir im Moment überhaupt nicht bewusst. Wütend ging ich nun in mein Zimmer und trat gegen meinen Schrank. Die Schmerzen, die ich in meinem Fuß hatte, spürte ich kaum, denn genau in dem Moment, als ich mich wieder umdrehte, erschien in meinen Zimmer ein merkwürdiger Schatten. „Siehst du, Zidane? All deine so genannten Freunde sind gegen dich. Du hast niemanden mehr. Sie wollen dich alle nur ausnutzen“, hörte ich eine leise Stimme sagen. Was zum Teufel hatte das zu bedeuten? „Wer bist du?“, fragte ich. „Schon bald werden wir uns wieder sehen! Denk an meine Worte!“, hörte ich noch sagen, als der Schatten auch schon wieder verschwand. Was hatte das zu bedeuten? ~+~Lilis Sicht~+~ Erschöpft setzte ich mich an diesen Abend auf meinen Bett. Die letzten Tage waren für mich sehr anstrengend gewesen, so dass ich auch nicht dazu kam, mit Zidane zu reden. Dabei wollte ich die ganze Zeit nochwas mit ihm klären. Ich hatte es ihm verschwiegen, weil ich Angst hatte, dass er sauer werden würde. Ich hatte einen Verlobten, obwohl ich den Blondhaarigen doch mehr als alles andere liebte. Er bedeutete mir sehr viel und ich wollte ihn auf keinen Fall verlieren. Auf der anderen Seite wusste ich natürlich, dass die Bewohner Zidane nicht vertrauten und ich wollte meinen Freund nicht noch mehr belasten. So bat ich auch, den anderen nichts davon zu sagen. Ich wollte es ihm selbst später sagen. Ich hing noch eine Weile meinen Gedanken nach, als ein Klopfen mich aus meinen Gedanken riss und ich zur Tür sah. „Herein!“, rief ich ernst. Beatrix betrat den Raum. „Was gibt es?“, fragte ich ernst nach und hörte ihr zu. Es ging also wieder um meinen Verlobten. Ich wusste wirklich nicht, wie ich mich entscheiden sollte. Ich liebte Zidane, das stand fest, doch ich wusste, dass das Volk ihn nicht als König akzeptieren würde. So unterhielten wir uns nun weiter, bis wir draußen eine laute Stimme hörten, von welcher ich genau wusste, dass sie zu Zidane gehörte. Was machte er hier? Hatte er sie belauscht? Schnell ging ich aus dem Zimmer, sah jedoch nur noch den völlig perplexen Steiner da sehen. „Steiner, was ist passiert?“, fragte ich ihn und hörte geduldig zu, was er sagte. Zidane war also sauer gewesen? Das war kein gutes Zeichen. „Zidane...“, flüsterte ich leise und ging sofort zu seinem Zimmer. Kurz klopfte ich noch an, bevor ich sein Zimmer betrat. „Zidane? Was hast du?“, fragte ich und sah ihn an. Er war tatsächlich wütend. So habe ich ihn noch nie gesehen. ~+~Zidanes Sicht~+~ Nur ganz langsam konnte ich mich beruhigen. Ich war immer noch unsicher, was ich nun tun sollte. Zwei Dinge schwirrten mir im Kopf rum. Einfach so verschwinden oder noch einmal mit Lili reden? Vielleicht war das ja alles doch nur ein Missverständnis, wobei ich das eher weniger glaubte. Außerdem schwirrte mir immer noch dieser merkwürdige Schatten im Kopf herum. Was hatte das zu bedeuten? Dieser Schatten schien mich zu kennen, sonst hätte er ja wohl schlecht meinen Namen wissen können.“Ach, verdammt!“, rief ich laut und trat erneut mit meinen Fuß gegen den Schrank, doch dieses Mal merkte ich die Schmerzen. „Autsch...“, murmelte ich leise, als ich auch schon ein leises Klopfen vernahm und sofort Kampfbereit - ohne meine Waffe, die ich noch immer gut verstaut im Schrank hatte – war. Als die Tür dann langsam geöffnet wurde und ich Lili erkennen konnte, kam der ganze Wut in mir erneut hoch. Nur mit Mühe gelang es mir, ihn zu unterdrücken, doch man konnte mir wohl ansehen, dass etwas nicht in Ordnung war. „Zidane? Was hast du?“, fragte sie mich. „Gar nichts...!“, meinte ich nur und sah etwas weg. „Zidane, du bist ein schlechter Lügner“, meinte sie und kam langsam auf mich zu, doch ich nahm nur Abstand. Eigentlich wollte ich nur noch weg von hier. „Hast du mir nicht noch etwas zu sagen? Du hast mir doch die ganze Zeit was verheimlicht, nicht wahr?“, fragte ich nun doch direkt nach. „Was meinst du?“ „Das weißt du doch ganz genau. Wie lange wolltest du mich noch hintergehen? Dachtest du wirklich, ich erfahre nichts von deinem Verlobten?“ Während ich sprach, merkte ich, dass meine Stimme immer lauter wurde. Doch das war mir eigentlich total egal. Ich wollte endlich Klarheit haben, ich wollte wissen, was hier los war. „Also hast du mein Gespräch mit Beatrix wirklich belauscht? Hatte Steiner recht?“, fragte sie mich und ich konnte genau die Enttäuschung in ihrer Stimme hören. Doch auch dies war mir egal. Hatte sie einmal daran gedacht, wie ich mich fühlte? „Was hatte ich denn für eine andere Wahl? Du hast seit Wochen nicht mehr mit mir gesprochen und immer, wenn ich Zeit mit dir verbringen wollte, meintest du, du musst noch wichtige Dinge erledigen!“, meinte ich ernst. „Ich bin die Königin Alexandrias! Ich dachte, du würdest verstehen, wenn ich wenig Zeit habe!“, schrie sie mich nun auch an. Ich konnte es kaum glauben, was ich da hörte. „Als ob ich das nicht verstehen würde. Aber anscheinend hast du auch sehr viel Zeit mit deinen Verlobten verbracht und das einfach nur als Ausrede genommen“, schrie ich sie an, doch anscheinend bin ich mit diesem Satz zu weit gegangen. Sie ging zu mir, holte aus und verpasste mir eine kräftige Ohrfeige. „Du bist ein Idiot! Ich habe die ganze Zeit auf dich Rücksicht genommen! Wenn du mir so wenig vertraust, dann geh doch!“, meinte sie zu mir. „Wie kann ich dir vertrauen, wenn du mich die ganze Zeit angelogen hast? Hast du mal an meinen Schmerz gedacht? Ich habe dich geliebt, Lili und du hast mir nichtmal was von deinem Verlobten gesagt. Aber wenn du es willst, dann gehe ich eben und verlasse Alexandria!“, meinte ich ruhig und ging ohne ein weiteres Wort an ihr vorbei. Ich konnte noch hören, wie sie mir irgendwas hinterher rief, doch das war mir egal. Ich wollte einfach nur weg von hier, weg von Alexandria, weg von allen! Erst, nachdem ich Alexandria verlassen habe und einige hundert Meter gelaufen bin, war mir bewusst, dass ich nun nicht wieder zurück konnte. Ich hatte alles verloren, was mir wichtig war. Wer weiß, vielleicht wussten meine anderen Freunde auch alle davon? Jedenfalls hatte ich jetzt das Gefühl, dass ich niemanden mehr vertrauen konnte. Doch, wohin sollte ich jetzt gehen? Tief ein und ausatmend blickte ich nach einiger Zeit zum Himmel hoch. Es war eine wolkenlose Nacht und die Sterne funkelten mich regelrecht an. Ich schloss etwas die Augen. In dieser Stille, in der man gelegentlich das Rauschen des Windes hörte, beruhigte ich mich langsam und bemerkte, in was für einer Lage ich war. Ich war alleine und wehrlos. Meine Waffe hatte ich im Schloss liegen gelassen und ich besaß weder Geld noch was essbares. Ich fühlte mich an meine erste Zeit als Kind auf Gaia zurück erinnert. Damals war ich auch so ziemlich alleine und hilflos. Kaum merkbar fand meine Hand den Weg zur meiner Wange, worauf Lili mich geschlagen hatte. Erst jetzt bemerkte ich, dass es ziemlich weh tat. Mehr oder weniger Ziellos setzte ich nun meinen Weg ins Ungewisse fort. Mal sehen, was mich erwarten wird. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das war mein erstes Kapitel zu meiner neuen Fanfic und ich hoffe, es hat euch gefallen. ^-^ lg Sai_kun Kapitel 2: Zwischen den Fronten ------------------------------- So, hier ist auch schon das nächste Kapitel und ich hoffe, es gefällt euch auch gut. ^^ Bitte nicht über den sehr kreativen (*das ironisch gemeint hab*) Titel wundern, mir ist nichts anderes eingefallen^^° Viel Spaß beim Lesen^^ Zwischen den Fronten ~+~Lilis Sicht~+~ Nun waren seit Zidanes Verschwinden schon fast sechs Monate vergangen und ich habe nichts mehr von ihm gehört, was mich sehr traurig machte. Jedoch war ich mir schon bewusst, dass es meine Schuld war. Ich liebte Zidane immerhin mehr als alles andere und ich habe ihn angelogen. Ich hätte ihm von der Verlobung erzählen sollen und ich hätte sie auflösen sollen. Hoffentlich würde Zidane mir meine Fehler verzeihen, wenn wir uns wieder treffen würden, doch von ihm fehlte wirklich jede Spur. Weder einer unserer Freunde, noch die Tantalus wussten, wo er sich aufhielt. Schon sehr lange machte ich mir Sorgen um ihn, er könnte verletzt sein oder ihm könnte sonst was passiert sein. Zidane war stark, das wusste ich. Aber das er sich überhaupt nicht meldete, war mehr als merkwürdig. Das passte überhaupt nicht zu ihm. Nun gut, ich hatte nicht erwartet, dass er sich bei mir melden würde, immerhin war ich ja daran Schuld, dass er gegangen ist, aber wenigstens bei einer seiner Freunde, Freia, Vivi, Eiko, Mahagon oder bei Quina oder den Tantalus hätte er sich melden können. Natürlich wäre ich auf der Stelle zu ihm gegangen und hätte mich für mein Verhalten entschuldigt. Leise entfuhr mir ein kleiner Seufzer. Seit damals ist einfach alles schief gegangen. Kurz nachdem ich meinen Verlobten erzählt habe, dass ich ihn nicht heiraten könne, griff er Alexandria an. Er hatte scheinbar sehr viele Verbündete. Ich selbst musste zugeben, dass ich eigentlich kaum was über ihn wüsste. Jedenfalls haben wir den Kampf verloren und ich musste fliehen, besser gesagt, Steiner und Beatrix haben mich aus dem Schloss rausgezerrt. Ich wollte das Schloss auf keinen Fall verlassen, doch unsere Feinde waren zu stark. Seitdem hatte er, mein Verlobter, das Königreich übernommen. Es war alles eine Falle. Er hatte sich gar nicht für mich interessiert, er wollte lediglich der König Alexandrias werden. Und nur seinet wegen hatte ich mich mit Zidane gestritten. Seit damals haben wir uns ins Dorf der Schwarzmagier zurück gezogen. Steiner und Beatrix sind bei mir geblieben, um mich für den Fall eines Angriffs zu beschützen, jedoch glaubte ich nicht daran, dass uns hier Jemand angreifen sollte, immerhin wusste so gut wie niemand, dass es hier ein Dorf voller Schwarzmagier und Genome gab. Die Genome lebten einst in Terra, also in einer anderen Welt und wurden von einem Mann namens Garland erschaffen. Sie sollten als Gefäße für die schlafenden Seelen terras dienen. Auch Zidane war einer von ihnen, dennoch war er anders, als die anderen Genome. Im Gegensatz zu ihnen besaß er eine richtige Seele und er ist auf Gaia, in unserer Welt, groß geworden. Doch nicht nur Zidane besaß eine eigene Seele, auch zwei weitere besaßen eine. Dies war Kuja, unser Feind von damals und Mikoto, welche wir erst in Terra kennen lernten. Seitdem gehörte sie zu uns. Beide könnte man als Geschwister von Zidane ansehen. Kuja war sein älterer Bruder gewesen und Mikoto ist seine kleine Schwester. Damals blieb Zidane nach unseren letzten Kampf zurück, um seinen Bruder zu helfen, doch leider war es schon zu spät. Als der Baum Lifars über beide zusammen brach, verlor Zidane ihn aus den Augen. Vorher hatte er die Augen bereits geschlossen gehabt, so hatte Zidane es mir erzählt... Eine Weile noch hing ich weiter meinen Gedanken nach, bis ich das Weinen eines Babys hören konnte. Während ich im Dorf der Schwarzmagier war, wohnte ich bei Mikoto, da ich schon etwas mehr Platz brauchte, als wie in der Pension. Der Grund dafür war meine kleine Tochter. Ja, es stimmte, schon damals war ich schwanger, ohne dass ich davon wusste. Erst wenige Monate vor der Geburt habe ich dies erfahren. Ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen. Wie würde Zidane wohl reagieren, wenn er erfahren würde, dass er Vater geworden ist? Wir hatten es niemanden gesagt, aber wir hatten doch zwei Mal zusammen geschlafen, bevor wir uns nicht mehr so gut verstanden haben. So ging ich nun zu meiner Tochter und hob sie hoch um sie zu trösten. Sie war grade erst munter geworden, es war noch ziemlich früh. Ja, sie war unverkennbar Zidanes Tochter. Sie hatte seine blonden Haare und sie hatte, genau wie ihr Vater, hinten einen Schweif. Natürlich war dieser noch sehr klein und kaum zu sehen. So wickelte ich sie und gab ihr etwas zu trinken. Danach entschloss ich, mit ihr ins Wohnzimmer zu gehen, doch als ich das Wohnzimmer betrat, musste ich etwas schmunzeln. Beatrix und Steiner schienen sich gestern Abend noch lange unterhalten zu haben, denn beide waren auf dem Sofa eingeschlafen. Ich beschloss, sie lieebr nicht zu stören und ging mit meiner Tochter raus. Ein kleiner Spaziergang durch das Dorf würde uns sicher ganz gut tun. Immerhin war es hier sehr ruhig und so früh war noch niemand unterwegs. Ich ging leise zur Tür, öffnete sie und ging dann raus. Es war etwas kühl draußen und gelegentlich spürte man den Wind, doch dies störte mich nicht sonderlich. Als ich mit meiner Tochter nun spazieren ging, sah ich mich etwas um. Das Dorf sah immer noch so aus, wie früher, es hatte sich nichts verändert. Nachdem ich etwas weiter gegangen bin, sah ich am Dorfeingang Mikoto stehen. Leicht fragend blickte ich sie an. Es passte gar nicht zu ihr, dass sie so früh schon unterwegs war. Ob etwas nicht stimmte? Vielleicht sollte ich sie lieber darauf ansprechen, also ging ich zu ihr und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Mit meinen anderen Arm hielt ich meine Tochter fest. „Guten Morgen, Mikoto“, begrüßte ich meine Freundin lächelnd. Wir verstanden uns wirklich sehr gut, jedoch erschrak sie dieses mal leicht, als ich sie ansprach. Sie blickte mich kurz verwirrt an, doch dann lächelte sie mich auch an. „Guten Morgen. Du bist schon munter?“, fragte sie mich. „Seila wollte nicht mehr schlafen“, erklärte ich. In Madain Sari hatte ich erfahren, dass mich meine richtigen Eltern so genannt hatten. Doch da ich den Namen Garnet, oder besser gesagt, Lili, angenommen habe, beschloss ich, ihr meinen richtigen Namen zu geben. So würde ich ihn auch nie vergessen. „Verstehe“, meinte sie dann. Kurz zögerte ich noch einen Moment, dann sprach ich sie doch darauf an. „Ist was nicht in Ordnung? Normaler Weise bist du doch sonst nicht so früh unterwegs“, fragte ich dann. Ich kannte Mikoto inzwischen gut genug um zu merken, dass etwas mit ihr nicht in Ordnung war. Für einen Moment schien Zidanes Schwester zu überlegen, ob sie was sagen sollte oder nicht, doch offensichtlich hat sie sich entschieden, etwas zu sagen. „Ich wollte niemanden beunruhigen. Aber seit einiger Zeit schon sind die Genome sehr unruhig. Es ist, als würden sie spüren, dass etwas passieren würde. Mir geht es auch so“, erklärte sie mir dann. Dies bereitete mir schon Sorgen. Ich habe anscheinend nichts davon gemerkt, weil ich wohl mehr Zeit mit meiner Tochter verbracht habe, als mit den anderen Genomen. Sie erinnerten mich alle viel zu sehr an Zidane. Nun, das war ja auch kein Wunder, immerhin könnten sie alle Zwillinge von Zidane sein, so sehr ähneln sie ihm. „Seit wann sind sie so unruhig?“, fragte ich dann nach, woraufhin Mikoto kurz nachdachte, ehe sie antwortete. „Es begann etwa vor zwei Monaten. Es ist so ein Gefühl, als ob uns Jemand suchen würde“, erklärte sie weiter. Was hatte das alles zu bedeuten? Außer mir und meinen anderen Freudnen wusste doch so gut wie Niemand über die Genome bescheid. „Aber das ist eigentlich unmöglich. Außer uns weiß doch niemand etwas über die Genome“, meinte ich dann. Vielleicht irrte sich Mikoto ja auch? Aber wenn alle Genome etwas gespürt haben, musste dies doch was bedeuten, oder? „Ich weiß. Aber wir irren uns nicht. Damals, bevor ihr nach Terra gekommen seid, konnten wir auch spüren, dass bald etwas passieren würde. Kurz danach wurde unsere Welt zerstört“, erklärte sie dann. So, wie es aussah, mussten sie wohl recht haben. Würde hier wohl bald etwas passieren? „Wir sollten erstmal abwarten und vorsichtiger sein“, schlug ich dann vor. Mehr konnten wir eh nicht unternehmen, immerhin wussten wir auch noch nicht, ob wirklich etwas passieren würde. Doch auch ich musste zugeben, dass ich ein ungutes Gefühl hatte, doch ich sagte nichts darüber. Ich wollte nicht, dass Mikoto sich noch mehr Sorgen machen sollte. Ich konnte jetzt noch gar nicht wissen, was bald auf uns zukommen würde, dass unser neuer Gegner sehr viel stärker werden würde, als die, die wir bisher hatten. Alles, was ich mir wünschte war, dass wir bald wieder auf Zidane treffen würden. Ich selbst konnte nicht sagen, weshalb ich mir solche Sorgen um ihn machte. Etwas abwesend blickte ich nun zu meiner Tochter und bemerkte, dass sie wieder eingeschlafen ist. Ich war nur froh, dass sie noch nichts von meinen Sorgen mitbekam. ~+~Zidanes Sicht~+~ Erschöpft ließ ich mich auf meinem Bett nieder. Nun war ich schon seit einem halben Jahr alleine auf mich gestellt. Normaler Weise war das ja kein Problem für mich, doch dieses mal war es anders. Ich wusste zwar nicht von wem, doch irgendjemand verfolgte mich, so dass ich nie lange an einem Ort bleiben konnte. Es begann kurze Zeit, nachdem ich mich mit Lili gestritten habe. Als ich alleine unterwegs war, merkte ich, dass ich von jemanden verfolgt wurde und kurze Zeit später hatte man mich angegriffen. Wer genau es war, konnte man nicht erkennen, denn er trug einen schwarzen Kapuzenmantel. Damals habe ich gemerkt, dass diese Person sehr stark sein musste und er kannte meinen Namen, was mich noch verwirrter machte.... ~+~Rückblick~+~ Nachdem ich nun einige Wochen alleine unterwegs war, ging ich immer noch mehr oder weniger ziellos umher. Eigentlich wollte ich zu den Tantalus zurück, doch hatte ich auch keine Ahnung, wo sie in der Zwischenzeit waren, also beschloss ich, mal nach Lindblum zu gehen. Dort war immerhin das Hauptquartier der Tantalus. Dort würde ich bestimmt jemanden finden, doch daraus wurde nichts. Als ich erneut meinen Gedanken nachhing, spürte ich auf einmal, wie ganz knapp an meinem Ohr eine Art Feuerball vorbei flog, woraufhin ich verwirrt stehen blieb und mich umsah. Was hatte das zu bedeuten? Warum griff mich jemand mitten am Tag an? „Wer ist da?“, fragte ich, ohne daran zu denken, dass ich immer noch weder eine Ausrüstung, noch eine Waffe besaß. Erst geschah gar nichts, doch grade, als ich wieder losgehen wollte, bemerkte ich, dass auf einmal Jemand hinter mir stand und mich fest hielt. Verdammt, was ist hier nur los?, fragte ich mich und traute mich kaum, nach hinten zu sehen, denn ich spürte schon, dass die Person, die mich festhielt, ziemlich stark sein musste, dennoch versuchte ich mich irgendwie zu befreien, was aber so ziemlich sinnlos schien. „Haben wir dich endlich gefunden, Zidane Tribal“, hörte ich ihn flüstern. „Lass mich los. Woher kennst du meinen Namen?“, fragte ich ihn, doch er ignorierte mich einfach. Statt mir zu antworten, schnipste er einmal kurz mit seinen Fingern. Kurz danach erschienen noch vier weitere Personen, die alle schwarze Kapuzemäntel trugen. Von daher konnte ich davon ausgehen, dass die Person, die mich festhielt, auch so einen trug. „Das ist also Zidane Tribal?“, hörte ich einen von ihnen fragen und ich konnte spüren, wie die Person, die mich festhielt, nickte. War wohl sowas wie der Anführer... Auf einmal konnte ich eine ziemlich hohe Stimme lachen hören. Das war unverkennbar die Stimme einer Frau. „Er sieht nicht gerade stark aus. Er wird uns bestimmt keine Probleme bereiten“, meinte sie nur. „Seid Ihr sicher, dass er es ist? Einen Fehlschlag können wir uns nicht leisten“, meinte eine weitere Person. „Ihr wagt es, an meinem Urteil zu zweifeln? Dann seht her, der beste Beweis, dass er es ist!“, meinte er, drehte mich etwas zur Seite und hielt mich nur noch mit einer Hand fest. Mit der anderen packte er meinen Schweif und zog fest daran, woraufhin ich mir ein kurzes schmerzhaftes aufkeuchen nicht verkneifen konnte. Wenn mir eins höllisch weh tat, dann war es, wenn man an meinen Schweif zog. Anscheinend kannten sie genau meine Schwachstelle. Erneut konnte ich das Lachen dieser Frau hören. „Er ist tatsächlich eins von diesen Biestern. Nun, war ja beinahe ein Kinderspiel, ihn einzufangen“, meinte sie und kam langsam auf mich zu. Zu erst sah ich diese Frau verwirrt an. ´Eins von diesen Biestern´, hatte sie gesagt. Wusste diese Gruppe von den Genomen? Nein, das konnte unmöglich sein. Nur ich und meine Freunde wussten von ihnen. Das konnte nur ein Missverständnis sein! Plötzlich merkte ich, wie mich die Person, die mich festhielt, los ließ und mich etwas weiter nach vorne stieß. Eigentlich wollte ich diese Gelegenheit nutzen und fliehen, doch schnell merkte ich, dass dies wohl keine gute Idee war. Sie hatten mich eingekreist und von daher war eine Flucht aussichtslos, vor allem, als ich sah, dass alle ihre Waffen in der Hand hielten. Diese Frau besaß eine sehr lange Peitsche. Jeweils einer von den anderen vier hatten ein Langschwert, einen Speer und eine Axt. Jedoch konnte ich meinen Augen nicht trauen, als einer von ihnen zwei kleine Dolche zog! Es waren zwar nicht genau die, die ich immer benutzt habe, doch ich war mir sicher, dass ich sie gut beherrschen könnte. Mit etwas Geschick könnte ich also schon bald wieder eine gute Waffe besitzten. Mir musste nur ein guter Plan einfallen. „Zidane Tribal, du wirst uns jetzt begleiten, ob du willst, oder nicht“, hörte ich die Person sagen, die mich die ganze Zeit festhielt. Langsam drehte ich mich zu ihr um und musste feststellen, dass ich recht hatte. Auch er trug einen Kapuzemantel. Also hatte ich als Gegner vier Männer und eine Frau. Eigentlich sah das gar nicht gut aus, dennoch stellte ich mich stur. „Das werde ich nicht. Was wollt ihr überhaupt von mir?“, fragte ich. „Jetzt wird er auch noch frech“, sagte einer der anderen Männern. „Wir müssen ihm wohl noch Manieren beibringen“, hörte ich den anderen sagen. „Er wird keine Chance haben. Wenn ihr erlaubt, werde ich das übernehmen“, meinte die Frau und blickte zu dem Anführer. „Mach nur. Aber denk dran, wir brauchen ihn lebend und wir haben nicht mehr viel Zeit“, meinte er sehr ernst. Ehe ich mich versah, wurde ich auch schon angegriffen. Sie war so schnell, dass ich sie kaum sehen konnte, so musste ich ziemlich viele Schläge einstecken. Auch sie muss es gewesen sein, die den Feuerball auf mich geschossen, denn auch jetzt feuerte sie wieder viele auf mich. Das sah gar nicht gut aus! Wenn mir nicht schnell was einfallen würde, dann wars das wohl. So verbrachte ich nun erstmal meine Zeit damit, ihren Angriffen auszuweichen, zum Glück war ich schon immer ziemlich schnell. So gelang es mir, ungemerkt diesem Mann näher zu kommen, der die Dolche besaß. Dort angekommen, ließ ich mich von einem ihrer Feuerbälle treffen und täuschte eine Ohnmacht vor. „Das war es schon?“, hörte ich die Frau enttäuscht sagen. „Ist wohl doch nicht so stark“, meinte der Mann mit dem Langschwert. „Egal um so besser für uns. Nimm ihn und dann verschwinden wir“, meinte der Anführer und ich konnte spüren, wie der Mann mit den Dolchen nun näher kam. Anscheinend war das Glück wenigstens etwas auf meiner Seite. „Gehen wir lieber sicher, dass er auch wirklich bewusstlos ist“, meinte er und trat mich dann so kräftig, wie er nur konnte, in die Seite. Ich musste mich sehr zusammen reißen, um nicht vor Schmerzen laut aufzuschreien. Als ich merkte, wie er sich langsam zu mir runterbeugte um mich zu tragen, nutzte ich - trotz schmerzender Seite – die Gelegenheit, sprang schnell auf und schaffte es, seine Dolche zu klauen, doch gleichzeitig merkte ich, dass dieser Mann ziemlich wütend wurde. „Du wagst es, meine Waffe zu klauen? Das wirst du bereuen!“, meinte er und kam auf mich zu. „Jetzt sieht es anders aus! Jetzt habe ich wieder eine Waffe!“, meinte ich triumphierend und wollte ihn grade angreifen, als er auch schon mit Magie angriff. Er war so schnell, dass mich jeder seiner Zauber getroffen hat und ich nun schnell zu Boden ging. Ich hatte für einen Moment meine Deckung komplett vernachlässigt. „Halt, du bringst ihn um!“, konnte ich den Anführer rufen hören, als der Mann langsam eine ziemlich große Energiekugel formte und auf mich zuschoss, der ich unmöglich ausweichen konnte, doch genau in diesem Moment brach meine Trance aus und ich schaffte es, der Energiekugel auszuweichen. Was danach geschah, konnte ich nicht genau sagen, ich habe nur noch bemerkt, wie alles um mich herum schwarz wurde. Erst viele Kilometer weiter weg bin ich wieder zu mir gekommen. ~+~Rückblick ende~+~ Was genau damals mit mir passiert ist, konnte ich nicht genau sagen, doch anscheinend rette mir dieses Ereignis das Leben. Natürlich versuchte ich in der Zwischenzeit etwas über die neue Bedrohung zu erfahren, doch leider ohne Erfolg. Ich wusste nur, dass sie extrem stark waren. Dies war der Grund, weshalb ich auch keinen Kontakt zu meinen Freunden aufnahm. Die Gefahr, dass sie ihnen was antaten, um mich zu bekommen, wollte ich nicht eingehen. Da ich auch nicht wusste, ob sie mich beobachteten, konnte ich auch nicht in das Dorf der Schwarzmagier. Wenn sie wirklich über die Genome bescheid wussten, würde ich sie so nur in Gefahr bringen und die Genome mussten schon genug durchstehen. Leise seufzend blickte ich zur Decke. Ich übernachtete selten in einem Dorf, doch dieses Mal war es eine Ausnahme. Da dieses Dorf beinahe völlig von einem Wald umgeben war, würde man dies nicht so schnell finden, das hoffte ich jedenfalls. Mir gefiel es in diesem Dorf sehr gut, die Dorfbewohner behandelten mich sehr freundlich und niemand starrte, wie es Fremde sonst immer taten, meinen Schweif an. Nun, vielleicht behandelten sie mich hier so gut, weil ich das Dorf erreicht habe, als ich am Ende meiner Kräfte war und am Dorfeingang umgekippt bin. Die Bewohner erzählten mir, dass ich beinahe eine Woche bewusstlos war und sie bestanden darauf, dass ich doch noch ein paar Tage hier bleiben sollte. Selbstverständlich konnte ich kostenlos im Gasthaus übernachten. Dies passierte vor zwei Tagen, also war ich schon neun Tage hier in diesen Dorf, das war viel zu lang, das wusste ich. Auch wenn ich gerne hier geblieben wäre, es war einfach viel zu gefährlich. Je länger ich an einem Ort war, umso warscheinlicher war es, dass man mich hier erwischte. Und ich wollte nicht, dass diesen Menschen hier etwas passierte. So dachte ich mir nun einen guten Plan aus, wie ich am schnellsten und unbemerkt von hier verschwinden könnte. Schließlich stand ich von meinem Bett auf, ging zum Fenster und sah nach unten. Erleichtert musste ich feststellen, dass mein Zimmer nicht so weit oben lag, wie ich gedacht habe. So konnte ich problemlos aus dem Fenster springen. Doch jetzt, mitten am Tag würde mich wohl jeder sehen und sie würden mich garantiert aufhalten, wegzugehen. Deshalb musste ich bis zur Nacht warten. Nachdem ich eine Weile überlegt hatte, beschloss ich, dass ich mich noch etwas ausruhen sollte. Immerhon konnte man ja nicht sagen, wann ich mal wieder die Gelegenheit bekam, in einem weichen Bett zu liegen. Also ging ich nochmal in mein Bett, legte mich hin und schlief sogar ein. Erst spät in der Nacht wachte ich wieder auf. Ich hoffte nur, dass alle anderen Bewohner schon schliefen, so müsste ich keine unnötigen Fragen stellen. So ging ich nun zu meinen Schrank, der sich in dem Zimmer befand und holte meine Kleidung raus. Eine ältere Frau war so nett, mir die selben Sachen nochmal herzustellen und sie sind ihr beinahe so gut gelungen, wie meine alten Sachen, welche in der Zwischenzeit beinahe komplett zerissen war. Auch die Dolche besaß ich noch, welche gut verstaut in den Schrank lagen. Ich konnte mit ihnen schon so gut umgehen, wie mit meinen anderen Waffen. Ich nahm die Dolche raus und befestigte sie gut an meinem Gürtel, so dass ich sie jeder Zeit benutzen konnte. Ich ließ mir noch einen Moment Zeit, ging dann jedoch zum Fenster und öffnete es. Ein leichter Wind wehte um mein Gesicht. Nachdem ich hoch zum Himmel sah, bemerkte ich, dass dieses Mal kein einziger Stern am Himmel war, sondern es war alles bewöklt. Nun, wenigstens regnete es nicht. Mit etwas Anlauf sprang ich nun aus dem Fenster und landete nun beinahe lautlos auf dem Boden. Ein kleines Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen. Es schien alles nach Plan zu laufen, auch wenn es mir nicht leicht fiel, das Dorf einfach so zu verlassen, nachdem die Bewohner so nett und zuvorkommend waren. Leise entfuhr mir ein kleiner Seufzer und ich setzte meinen Weg fort. In der Zwischenzeit kannte ich mich im Dorf sehr gut aus, so dass ich bis zum Dorfeingang nicht lange brauchte. So ging ich nun durch die kleinen Straßenseiten, bis ich den Eingang sehen konnte, blieb jedoch aprubt stehen und blickte entsetzt zum Eingang des Dorfes, als ich dort zwei Gestalten erkennen konnte, die beide in Kapuzenmänteln gekleidet waren. Verdammt, wie konnte das passieren? Wie konnten sie das Dorf hier finden? Schnell versteckte ich mich hinter einigen Kisten, die Wegesrand gestapelt waren und versuchte, was mitzubekommen. Hoffentlich würden sie das Dorf nur durchsuchen und dann wieder verschwinden, doch ich hatte eine schlimme Vorahnung. „Hier soll er sein?“, hörte ich einen von beiden fragen. Wenn ich mich richtig erinnern konnte, war das der, dem ich die Dolche geklaut hatte. Leise schluckend blickte ich ihn vorsichtig durch einen kleinen Spalt an. Er durfte mich hier nicht erwischen, sicher würde er mich wieder angreifen, um seine Dolche wieder zu bekommen. Da er ziemlich stark war, konnte es durchaus sein, dass er so auch einige Häuser zerstören würde. „So hat unser Meister es gesagt. Er ist vor ungefähr zehn Tagen hier gesehen wurden“, meinte die andere Person. Es war wieder diese Frau! „Vor zehn Tagen. Wer weiß, ob er da noch hier ist. Zidane Tribal weiß, dass wir ihn suchen und da wird er sich wohl kaum länger wie nötig an einem Ort aufhalten.“ „Befehl ist nunmal Befehl. Doch dieses mal wird uns das kleine Biest nicht entkommen. Wir werden es einfangen.“ „Recht hast du. Dann wollen wir mal die schlafenden Bewohner aufwecken. Sie werden uns sicher helfen können“, meinte der andere Mann und lachte kurz etwas. „Beben!“, rief er laut und kurz danach fing die Erde an, zu beben, so dass ich mich kaum bewegen konnte. Dies war nicht gut! So könnten die Häuser einstürzen, doch glücklicher Weise blieben sie davon verschont. Nun konnte ich sehen, wie die Bewohner geschockt und veränstigt aus ihren Häusern. Das sah alles gar nicht gut aus. Ich spielte schon mit den Gedanken, mich zu zeigen, um schlimmeres zu verhindern, als der Bürgermeister des Dorfes dazukam und die Fremden anblickte. „Was wollt ihr hier? Wieso greift ihr uns an?“, fragte er die beiden. „Wir suchen Jemanden und wir denken, dass er sich hier im Dorf aufhält. Wenn ihr ihn uns freiwillig gebt, werden wir das Dorf verschonen“, sagte die Frau. „Wen sucht ihr denn?“, fragte der Bürgermeister. „Zidane Tribal. Man erkennt ihn leicht an seinen Schweif, den er besitzt“, erklärte der Mann. So langsam wurde mir schlecht. Die Dorfbewohner hatten mich nie gefragt, weshalb ich alleine unterwegs war. Was sie jetzt wohl dachten würden? Sicher nichts gutes, doch der Bürgermeister fing nur an, zu lachen. „Da seid ihr spät dran. Der Junge ist bereits seit einigen Tagen wieder weg!“, rief er und ich konnte seinen Worten kaum glauben. Er verteidigte mich? „Und was sollte dann dein Blick zu dem Haus? Er wird soch doch wohl nicht etwa dort verstecken?“, fragte die Frau. „N... nein, tut er nicht“, rief der Bürgermeister, doch an seinen zögern konnte man merken, dass er gelogen hatte, was ein großer Fehler war. Der Mann in den Kapzuenmantel war so schnell gewesen, dass man ihn kaum gesehen hat, so schnell stand er vor dem Bürgermeister und ich konnte hören, wie viele der Menschen aufschrien. Der Mann hatte dieses Mal ein langes Katana dabei und stieß es direkt durch den Körper des Bürgermeisters, welcher nur noch leblos zu Boden ging. Nur geschockt blickte ich alles mit an. Der Bürgermeister musste nur meinet wegen sterben, dessen war ich mir bewusst, ich war jedoch zu schockiert, um überhaupt reagieren zu können. Als diese Frau jedoch anfing, nur zu lachen bemerkte ich die Wut in mir. Wie konnte man über sowas nur lachen? „Wir meinen es ernst. Sollte sich noch einer in den Weg stellen, werden wir das komplette Dorf vernichten!“, meinte sie. Kurz schwieg sie, ehe sich ihre nächsten Worte an mich richtete, natürlich war sie unwissend darüber, dass ich direkt in ihrer Nähe war. So sprach sie mit lauter Stimme: „Zidane Tribal. Du hast schon zum zweiten Mal gesehen, wie stark wir sind. Zeig dich uns, sonst werden wir jeden Einzelnen aus dem Dorf vernichten“, schrie sie laut und viele Bewohner versuchten nun zu fliehen, was ich nur zu gut verstand. Ich konnte es einfach nicht zulassen, dass noch mehr ihr Leben wegen mir verloren, so entschloss ich, mich zu zeigen und mit ihnen zu gehen. Eine andere Lösung gab es einfach nicht. Doch grade, als ich aufstehen und zu ihnen gehen wollte, merkte ich, wie man mich am Arm festhielt und mich an einem Körper zog. Grade, als ich protestieren wollte, spürte ich, wie eine Hand meinen Mund zu hielt, so dass ich nichts sagen konnte. Langsam wurde ich von den Geschehenen weg gezogen. Natürlich versuchte ich mich zu befreien, was jedoch ziemlich schwer war. Langsam bekam ich Panik. Würde ich mich nicht gleich zeigen, dann würde dieses Dorf zerstört werden und das wollte ich nicht. So fing ich nun an, um mich zu schlagen, in der Hoffnung, dass ich mich befreien konnte, es war jedoch vergebens. Was war nun schon wieder los? Wer hielt mich hier fest? Erst, nachdem ich aus dem Dorf gezerrt wurde und wir hinter dem Wald auf einer kleinen Anhöhe ankamen, wurde ich losgelassen. Nun drehte ich mich zu der Person um. Es war auch einer von diesen Personen, die einen Kapuzenmantel trugen, doch er war anders, als die beiden im Dorf. Er kam mir seltsam vertraut vor. Moment, das Dorf, dachte ich erschrocken, als ich auch schon einen lauten Knall hörte und zum Dorf blickte. Nun war mir wirklich schlecht. Das komplette Dorf stand in Flammen! Man hatte es nur meinet wegen vernichtet. Geschockt ging ich auf die Knie und blickte nur zitternd auf das Dorf. Warum hatte man mich nur von dort weg gezerrt? Lieber hätte ich mich gezeigt, anstatt feige zu fliehen und ein Dorf im Stich zu lassen. Alle waren meinet wegen gestorben. „Es ging nicht anders. Sie dürfen dich nicht bekommen“, hörte ich diesen Mann nun sagen und meine Wut kehrte zurück. Was bildete er sich nur ein? Wieso mischte er sich so einfach da ein? Wütend rannte ich nun auf ihn zu. „Warum hast du mich von dort weggebracht? Sie sind nur wegen mir gestorben!“, schrie ich ihn an, doch er sagte kein Wort. „Sprich mit mir!“, schrie ich ihn an. Er kam jedoch nur näher auf mich zu, packte mich erneut am Arm und sagte leise: „Hier ist es nicht sicher. Schlaf!“, hörte ich ihn sagen. Verdammt! Er musste einen Schlafzauber auf mich eingesetzt haben, denn plötzlich wurden meine Augenlider immer schwerer, bis sie tatsächlich nicht mehr aufgingen. Ich war wirklich eingeschlafen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das wars auch schon wieder, ich hoffe, es war lange genug und es hat euch gefallen. Wer Zidane wohl von dort weggezogen hat? Nun, ratet doch ganz einfach mal. ^-^ lg Sai_kun Kapitel 3: Erinnerungen ----------------------- Vielen Dank für eure Kommentare.^^ Nun, ich will euch nicht lange davon abhalten, hier kommt nun mein nächstes Kapitel. Viel Spaß beim Lesen^^ Gewissensbisse Auch dieses Mal konnte ich nicht sagen, wie lange ich geschlafen habe. Ich merkte nur, wie ich auf einmal erschrocken wieder zu mir kam und feststellte, dass ich in einem Bett lag. Mir wurde langsam wieder bewusst, dass ich wegen einem Alptraum munter geworden bin. Ich hatte von dem zerstörten Dorf geträumt. Sie sind alle nur wegen mir gestorben. Ohne es wirklich zu merken, richtete ich mich etwas in dem Bett auf. Wie konnten sie nur so grausam sein? Ich hätte mich zeigen sollen, doch warum habe ich das nicht getan? Nur ganz langsam erinnerte ich mich zurück. Ja, da war diese seltsame Person, die mich aus dem Dorf raus gezerrt hat. Wer zum Teufel war das nur? Wer hatte mich da weg gezogen? Wusste diese Person etwas über die neuen Feinde? Nein, das konnte ich mir nicht vorstellen. Aber einerseits, warum sonst war die Person in diesem Dorf? Ich konnte mich erinnern. Auch sie trug einen Kapuzemantel. Plötzlich fing ich an zu zittern. Die Personen, die es auf mich abgesehen haben, trugen genau die Selben, wie diese seltsame Gruppe. Haben sie mich am Ende doch bekommen? Habe ich das mit dem zerstörten nur geträumt? Aber wenn dies stimmte, dann befand ich mich hier vielleicht auch mitten im Geheimversteck der Gegner. Ob das gut war oder nicht, konnte ich nicht sagen. Einerseits war die Gewissheit da, dass sie wenigstens keine Dörfer mehr angreifen würden, um mich zu bekommen, aber andererseits war die Ungewissheit groß, was nun genau mit mir passieren würde. Ich wusste ja nicht mal, was sie von mir wollten. Aber vielleicht wäre es doch besser, wenn sie mich bekommen würden, so müssten keine Unschuldigen leiden. Nachdem ich noch kurz nachdachte, beschloss ich mich etwas umzusehen. So stand ich nun leise auf, ging zur Tür und öffnete diese. War niemand zu sehen. Ich ging also weiter und sah mich um. Schien eigentlich ein ganz normales Haus zu sein. Vielleicht war dies ja doch nicht ganz das Versteck der Feinde? Ich glaube kaum, dass sie sich einfach so in einem normalen Haus verstecken würden. Ich ging nun einen ziemlich langen Gang entlang. Wo bin ich hier nur gelandet? Irgenwie kam mir hier gar nichts bekannt vor. Als ich nun das Ende des Ganges erreicht habe, konnte ich eine Treppe sehen, die nach unten führte, also beschloss ich, diese nun runter zu gehen. Nachdem ich unten angekommen bin, erreichte ich eine Art Flur, wo sich einige Räume befanden. Ich zuckte leicht zusammen, als ich aus einem der Räume ein Geräusch hörte, zuckte ich erschrocken zusammen. Hier war also jemand. Da ich sonst niemanden reden hörte, nahm ich an, dass nur eine Person in diesen Raum war. Vorsichtig ging ich zur Tür, zögerte noch einen Moment, öffnete sie dann und betrat den Raum. Dort gab es viele Schränke und auch einen Ofen, daher ging ich davon aus, dass dies hier eine Küche sein musste. Ich war also wirklich in einem ganz normalen Haus. Was dies jedoch zu bedeuten hatte, war mir sofort klar. Ich musste so schnell wie möglich weg, bevor diese Personen mich wieder finden und das Haus zerstören würden. In diesem Moment war ich so in Gedanken vertieft, dass ich die junge Frau vor mir gar nicht merkte, die mich nur verwirrt ansah. Erst, als sie mich ansprach, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. „Oh, du bist schon wieder munter?“, fragte sie. Erneut zuckte ich leicht zusammen, als sie mich ansprach und die Frau zum ersten Mal sah. Ich merkte gleich, dass sie etwas älter sein musste, als ich. Zudem hatte sie längere schwarze Haare, die sie locker über ihren Rücken hängen ließ. Doch das merkwürdigste an ihr war ihre Augenfarbe. Sie war dunkelrot. Früher hätte ich wahrscheinlich sofort versucht, sie zu einem Treffen mit mir überreden, denn sie war wirklich hübsch, das musste ich zugeben. Doch seitdem ich Lili kennen gelernt habe, interessierten mich andere Frauen immer weniger, bis ich merkte, dass ich mich in sie verliebt hatte. Innerlich musste ich seufzen. Ich muss aufhören, an sie zu denken. Sie liebt mich nicht mehr. Sie hat einen Verlobten, den sie sicher in der Zwischenzeit schon geheiratet hat, jetzt, wo ich endlich aus dem Weg bin. Ich warf den Gedanken beiseite. Es gab wichtigeres, was ich zu tun hatte. Ich sah nun zu der Frau und antwortete: „Ja, das bin ich. Ich will ja nicht unhöflich sein, aber ich muss schnell hier weg. Du könntest meinet wegen angegriffen und getötet werden“, meinte ich ernst. Ich wollte nicht, dass noch mehr Unschuldige meinet wegen sterben müssen, doch zu meiner Überraschung hin lächelte mich die Frau nur an und lachte leicht. „Er hat gesagt, dass du das sagen würdest. Du brauchst keine Angst zu haben, Zidane. Er hat die Umgebung hier mit einer Barriere geschützt, hier wird dich niemand finden“, meinte sie sanft zu mir, doch nun war ich derjenige, der sie verwirrt ansah. Woher kannte sie meinen Namen? Natürlich stellte ich ihr gleich diese Frage, bekam jedoch keine direkte Antwort. „Er hat ihn mir gesagt. Er müsste gleich wieder da sein. Setz dich doch so lange. Sicher willst du mit ihm in Ruhe reden“, meinte sie und zeigte auf einen Küchentisch, an dem sich vier Stühle befanden. Ich war mir nicht ganz sicher, ob das eine gute Idee war. Vielleicht war das ja auch nur eine Falle? Sie schien meine Zweifel zu merken, denn sie kam nun etwas auf mich zu. „Wir tun dir nichts, du bist hier in Sicherheit. Du musst noch ganz erschöpft sein, also bitte setzt dich doch. Ich mach dir auch gerne was zu essen, wenn du was möchtest“, meinte sie sanft. Mir blieb anscheinend keine andere Wahl, außerdem bemerkte ich erst jetzt, was für einen riesigen Hunger ich hatte, was sich von meinem knurrenden Magen nur bestätigen lassen konnte. So setzte ich mich nun auf einen der vier Stühle. Wie lange hab ich eigentlich geschlafen? Als hätte sie meine Gedanken gelesen, blickte sie wieder zu mir. „Du hast vier Tage geschlafen. Kein Wunder, dass du Hunger hast“, meinte sie lächelnd und begann kurz darauf damit, mir etwas zu essen zu machen. Sie war wirklich nett. Ich konnte mich kaum daran erinnern, wann jemand zu letzt etwas für mich gemacht hat, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, mal abgesehen von dem Dorf, was man meinet wegen zerstörte. Ich fragte mich wirklich, weshalb die Menschen auf einmal alle so nett waren. Früher, als ich noch ein Kind war, ging es mir sehr schlecht, bevor ich Bark getroffen habe, der mich schließlich aufnahm. Ich erinnerte mich ungern an Früher, doch jetzt kam es einfach.Ich war gerade mal vier Jahre, als Kuja mich damals nach Gaia verbannte. So hatte es Garland mir erzählt. ~+~Rückblick~+~ Zitternd und ängstlich kam ich auf Gaia wieder zu mir. Ich war alleine, ohne jegliche Erinnerungen an meine Heimat. Das Einzige, an was ich mich erinnern konnte, war mein Name, Zidane. Wer hat mir diesen Namen gegeben? Wie kam ich hier her? Warum war ich hier? Tausende von Fragen schwirrten in meinen Kopf umher, auf die ich wohl keine Antwort finden würde. Das Einzige, was ich nach einiger Zeit sagen konnte, war, dass ich anders war, als die Menschen. Im Gegensatz zu ihnen hatte ich hinten einen Schwanz. Was dieser jedoch bedeutete, wusste ich noch nicht. Doch eines war mir klar, wegen diesem Schwanz, oder auch Schweif, hatte ich keine Freunde. Niemand sprach mit mir, ich war ganz alleine, es hatte sich nie Jemand um mich gekümmert. Im Gegenteil, sie sahen mich alle entsetzt an und zogen an meinen Schwanz, vor allem die Kinder. Sie lachten immer über mich und haben mich Affenjunge genannt. Egal, an welchen Orten ich war, alle lachten mich aus oder schlugen mich, einfach ohne Grund. Langsam wurde mir bewusst, wie schrecklich die Menschen war, ja, ich fing sogar an, sie zu hassen! Nachdem ich nun einige Zeit lang unterwegs war, kam ich in einen kleinen Dorf an. Es gab nur einen Grund, weshalb ich dort rein ging, ich hatte schrecklichen Hunger. Es musste Ewigkeiten her sein, seitdem ich mich so richtig satt gegessen hatte, wenn dies überhaupt mal so war. Immerhin hatte ich... Wie hieß das nochmal? Ach ja, ich hatte kein Geld, oder auch keine Gil, wie die Menschen die kleinen, runden Münzen nannten. Meistens musste ich mir Essen klauen, aber auch nur, um nicht zu verhungern. Das klappte zum Teil auch ziemlich gut. Natürlich wurde ich auch ziemlich oft erwischt. Dies war einer der Gründe, weshalb ich dauernd geschlagen wurde, aber von irgendwas musste ich ja leben. So bin ich nun in den Dorf gegangen und ich hatte Glück! Auf einer langen Straße gab es viele Stände mit ziemlich leckeren Essen! Außerdem waren ziemlich viele Menschen auf der Straße, so würde es mir leichter fallen, nicht entdeckt zu werden. Nachdem ich mich nun etwas umgesehen habe, entdeckte ich einen Stand mit viel Obst. Mir knurrte schon ziemlich laut der Magen, aber niemand schien sich für mich interessieren, das war auch gut so. Ich beobachtete nun die Frau, die hinter dem Stand war und das Obst an anderen verteilte und dafür Geld nahm und wartete nun den richtigen Augenblick ab. Nach wenigen Minuten kam er auch schon und zwar, als sich die Verkäuferin mit jemanden unterhielt. Vorsichtig schlich ich mich nun an den Stand ran und nahm mir einiges von den Obst. Als ich mir genug genommen habe, entfernte ich mich schon grinsend von dem Stand, doch hatte ich mich auch dieses Mal zu früh gefreut. Kaum bin ich wieder zurück gegangen, hörte ich die Frau an den Stand auch schon rufen. „Haltet den Dieb, der hat mein Obst gestohlen!“, schrie sie und ich rannte so schnell ich nur konnte, los. Mist, das sah gar nicht gut aus. Als ich mich umdrehte, bemerkte ich, wie die Verkäuferin selbst und ein junger Mann mich verfolgten. Vielleicht konnte ich sie ja irgendwie abschütteln. Nach einigen Minuten kam die Gelegenheit auch schon. Ich rannte zwischen zwei Häusern, in dem eine kleine Gasse war und rannte weiter nach vorne, als eine Mauer kam. Schnell verstaute ich das Obst in meine Tasche und kletterte die Mauer hoch. Zum Glück war ich ziemlich gut in Klettern, so konnte ich meine Verfolger nun abhängen. Als ich auf der anderen Seite der Mauer ankam, holte ich grinsend meine ´Beute´ wieder aus meinen Taschen. Es waren zwar nur vier Äpfel, aber für das erste reichte es. „Endlich was zu essen!“, sagte ich grinsend und wollte nun in einen der roten Äpfel rein beißen, als ich auch schon eine Stimme hörte und zusammen zuckte. „Garharhar. Das war ordentliche Arbeit, Kleiner!“, hörte ich jemanden sagen und sah mich erschrocken um. Am Eingang der Seitenstraße entdeckte ich einen merkwürdigen Mann, der mich nur angrinste und näher auf mich zu kam. Ängstlich ging ich rückwärts bis zur Wand zurück, achtete jedoch nicht auf dem Weg, stolperte und fiel hin. Dabei rollten mir die Äpfel weg. Ich wollte noch aufstehen und sie wieder aufheben, doch ich konnte nicht mehr aufstehen. Mein Fuß tat viel zu sehr weh. Der Mann kam nun näher auf mich zu und begutachtete erstmal die Äpfel, die von mir weg rollten. Als sie bei ihm ankamen, hob er sie auf. „D...Das sind meine!“, rief ich nur ängstlich. Natürlich wusste ich, dass es nicht meine Äpfel waren, doch ich hatte auch nicht die Absicht, die Äpfel wieder zurück zu geben. Irgendwas musste ich immerhin auch essen. Wortlos kam der Mann nun auf mich zu und gab mir die Äpfel wieder, woraufhin ich ihn nur verwirrt ansah. „Aber... ich habe die Äpfel doch gestohlen“, murmelte ich nur leise und sah zu Boden. Die anderen Menschen, die mich erwischt haben, haben mich sofort verprügelt. Warum war er anders? Zögernd sah ich ihn mir mal genauer an. Er trug ganz merkwürdige Kleidung und trug eine Art Flugbrille. Auf seinen Kopf sah ich so etwas wie Katzenohren. Was war das für ein Mann? Irgendwie machte er mir Angst. Wieder lachte der Mann nur, ehe er mir antwortete. „Ich habe gesehen,wie du ihr die Äpfel gestohlen hast. Du scheinst für so was Talent zu haben, Kleiner. Möchtest du nicht meiner Räuberbande beitreten?“, fragte er nach, doch ich verstand kein Wort. Wenn er mich gesehen hat, warum hatte er mich nicht verraten? Und was war überhaupt diese ´Räuberbande´? Zögernd stellte ich ihm diese Frage und erneut lachte er. „Du scheinst von der Welt noch nicht viel zu verstehen. Nun, wie erkläre ich das jetzt?“, fragte er sich selbst. „Nun, es gibt verschiedene Arten von Menschen. Die einen sind reich, die anderen arm und da gibt es noch böse und gute Menschen. Aber so wie du aussiehst, hast du bis jetzt wohl nur schlechte Menschen getroffen...“, meinte Bark und betrachtete mich. Ebenfalls wanderte sein Blick zu meinem Schwanz, welchen ich nun ganz schnell an mich drückte. Ich wusste, dass er wohl eher meine vielen blauen Flecken meinte, aber dennoch hatte ich Angst, dass auch er gleich an meinen Schwanz ziehen würde, genau wie die anderen. Deshalb sah ich ihn auch böse an doch er lächelte nur zurück. Das war wirklich ein merkwürdiger Mann. „Sicher haben viele böse Menschen schon dran gezogen, nicht wahr? Doch es gibt auch gute Menschen, Kleiner. Einige davon sind in meiner Räuberbande. Wir sind dafür zuständig, die Reichtümer der reichen Menschen, den ärmeren Menschen zu geben. Auch, wenn dies auch als Diebstahl angesehen wird“, meinte der Mann seufzend. Ich vertraute der ganzen Sache immer noch nicht, was wohl daran lag, dass ich sowieso Menschen nicht vertraute. Ich wusste, dass ich anders war. „Aber ich bin kein Mensch“, murmelte ich leise. Erneut lachte der Mann nur. „Aber Kleiner! Nur, weil du hinten einen Schwanz hast, heißt dass noch lange nicht, dass du kein Mensch bist. Ich hab auch Katzenohren und ich scher mich nicht drum, warum auch? Sollen die anderen doch denken, was sie wollen“, versuchte er, mich aufzumuntern. Nun fing ich wirklich an, zu zögern. Der Mann schien ganz in Ordnung zu sein, aber dennoch hatte ich noch etwas Angst vor ihm. „Komm doch erstmal mit auf mein Luftschiff. Du könntest ein paar ordentliche Mahlzeiten gebrauchen, so abgemagert und blass, wie du aussiehst, wirst du noch umkippen. Da reichen die paar Äpfel die du hast, auch nicht aus“, meinte er zu mir. Luftschiff? Was war denn jetzt schon wieder ein Luftschiff? Der Mann schien sich meine Frage denken zu können, also grinste er mich nur weiter an. „Wenn du es sehen willst, dann komm mit, kleiner. Ach ja, hast du eigentlich einen Namen?“, fragte er dann. Vielleicht sollte ich ja doch mitgehen, war immer noch besser, als hier irgendwo rumzuirren. Auf der Frage nach meinen Namen dachte ich kurz nach. Ich konnte mich nur an einen Namen erinnern, doch ob dies wirklich meiner war, konnte ich nicht sagen. „Ich... ich weiß nicht. Ich kann mich an... ´Zidane´ erinnern. Aber ob das mein Name ist, weiß ich nicht“, antwortete ich dann. „Dann wirst du ab heute so heißen, Zidane. Mein Name ist übrigens Bark“, stellte er sich vor. „Nun komm“, meinte er lächelnd und reichte mir seine Hand. Noch etwas zögerlich griff ich nach seiner Hand und versuchte nun, aufzustehen, doch dann merkte ich erst wieder, wie mein Bein schmerzte. Plötzlich drehte sich alles um mich herum und mir wurde schwarz vor Augen. „Hey!“, hörte ich Bark noch rufen und ich merkte noch, wie er mich hoch hob, doch dann wurde ich schon bewusstlos. Ich wachte erst einige Tage später in einen warmen und weichen Bett wieder auf. Zu erst war ich natürlich verwirrt, denn am Anfang konnte ich mich überhaupt nicht daran erinnern, wie ich hier her gekommen bin, doch dann kamen sie langsam wieder zurück. Ich bin diesem Bark begegnet, der mich mitnehmen wollte. Anscheinend war ich in seinem, wie nannte er es? Ach ja, Luftschiff. So entschloss ich mich aufzustehen und nach ihm zu suchen. Anfangs war mir erst etwas schwindelig, doch nach kurzer Zeit ging es wieder. Nachdem ich aufgestanden bin, sah ich mich kurz in dem Raum um, wo ich mich befand. Er war ziemlich groß. Neben den Bett, in dem ich lag, war ein kleiner Nachtschrank, an der Wand links von mir stand ein noch größerer Schrank. Ich war schon ziemlich erstaunt darüber, noch nie habe ich so ein großes Zimmer gesehen, nun, ich war auch noch nie in einem. Als ich nun an der Tür angekommen bin und sie grade öffnen wollte, kam mir jemand zuvor. Genau in dem Moment, als ich sie öffnen wollte, wurde sie von draußen geöffnet und nun kamen zwei Personen rein. „Ob der klene Jung scho wider munter is?“, hörte ich eine Frauenstimme fragen. „Des werdn wir glei sehn, zefix. War jedenfolls lang genug wech, der Klene, zefix“, meinte eine Männerstimme. Erschrocken ging ich nun wieder zurück in mein Zimmer. Was war nun schon wieder los? Doch ehe ich weiter zurück gehen konnte, kamen die beiden Personen auch schon in mein Zimmer an. „Oh, is der klene nich nidlich?“, fragte eine seltsame Frau und ging auf mich zu. Ich bekam jedoch solche Angst, dass ich mich nun wirklich unter meinem Bett versteckte und meine Beine an mich ran zog. Merkwürdig, das Bein tat gar nicht mehr weh. „Du host ihm ongst gmacht, zefix!“, hörte ich den Mann sagen. „Stimmt gor nich! Wenn der Jung von jemand ongst hat, don vun dir!“. So stritten sich die beiden eine ganze Weile weiter, doch ich bekam von den Streit gar nichts mit. Ich hatte viel zu große Angst und ich blieb weiterhin unter meinem Bett versteckt. Nach einiger Zeit wurde der Streit jedoch von einer anderen Stimme, die mir bekannt vor kam, unterbrochen. „Cinna, Ruby, was ist denn nun schon wieder los? Wo ist der Kleine?“, hörte ich Bark fragen, woraufhin ich etwas lächeln musste. Also war es wirklich kein Traum. Endlich war ich nicht mehr alleine. Doch da ich die beiden anderen Personen nicht kannte, blieb ich immer noch unter dem Bett. „Der Jung versteckt sich unner dem Bett, zefix“, hörte ich den Mann namens Cinna sagen. Kurz war es still, bis Bark vor dem Bett kam und zu mir runter blickte. „Na komm vor, Zidane. Sie werden dir nichts tun, versprochen“, meinte er freundlich und ganz langsam kam ich nun vor, blickte jedoch misstrauisch zu Ruby und Cinna, woraufhin ich hören konnte, wie Bark seufzte. „Du bist viel zu misstrauisch, Zidane. Komm erstmal mit, du musst ja am verhungern sein“, meinte Bark und ging nun voraus. Wie auf Kommando fing mein Magen an zu knurren, als Bark erwähnte, dass ich Hunger haben musste. So folgte ich ihm, nachdem Bark Ruby und Cinna weitere Anweisungen gegeben hat. Nachdem wir nun einige Räume durchquert haben, blieb Bark vor einer Tür stehen, öffnete sie und ließ mich rein. Ich staunte nicht schlecht, als ich den Raum betreten habe und auf dem Tisch sah und das leckere Essen entdeckte. „Du kannst essen, so viel du willst, Zidane“, meinte Bark. Das ließ ich mir natürlich nicht zwei Mal sagen. Nachdem ich nun so viel gegessen habe, wie ich konnte, fühlte ich mich zum ersten Mal in meinem Leben richtig satt. „Na, hats geschmeckt?“, fragte er mich, woraufhin ich nur nickte. „Komm, ich will dir noch was zeigen“, meinte er und verließ den Raum wieder. Natürlich folgte ich ihm. Langsam fing ich an, ihm zu vertrauen. Dieses Mal führte er mich auf das Deck des Luftschiffes, wo ich mich nur mit großen Augen umsah. Wir flogen wirklich! „Aber wie...?“, fragte ich nach. So erklärte er mir einiges über das Luftschiff und über die Tantalus, seiner Räuberbande. „Und, willst du mitmachen?“, fragte er mich schließlich, woraufhin ich nickte und mit einem „Ja“, antwortete. Immerhin verdankte ich ihm auch viel. So konnte ich meine Dankbarkeit zeigen. Dies war mein erster Tag bei den Tantalus. ~+~Rückblick Ende~+~ Als ich damals beschloss, in Alexandria zu bleiben, merkte ich schon, wie sehr mir die Zeiten mit der Tantalus fehlten. Wer weiß, wenn ich damals gewusst hätte, was alles auf mich zukam, vielleicht hätte ich mich gar nicht von ihnen getrennt. Damals verließ ich die Tantalus, damit ich Lili in den verschwunschenen Wald, wo sie vom Waldtyrann entführt wurde, zu retten. Das war damals der Beginn unserer gemeinsamen Reise. Erneut musste ich leise seufzen. Schon wieder dachte ich an sie. „Hier, das ist für dich“, meinte das Mädchen lächelnd und stellte mir einen Teller mit Essen auf den Tisch. „Danke...“, meinte ich leise und begann nun zu essen. So merkte ich erst gar nicht, wie die Tür aufging und jemand die Küche betrat, den ich noch zu gut kannte. Erst ein kleiner Junge hatte mich aus meinem Gedanken gerissen. „Mama, wir sind wieder da!“, rief er lächelnd und rannte zu seiner Mutter. Diese nahm ihn hoch und lächelte ihn an. „Das ist schön“, meinte sie. Etwas neugierig musterte ich den Jungen. Er schien ganz normal zu sein. Gut, er hatte etwas längere, schwarze Haare, aber mittlerweile waren meine Haare auch schon ein ganzes Stück länger geworden. Mich beschäftigte erstmal was anderes an dem Jungen. Ich musste zwei Mal hinsehen, um sicher zu gehen, denn er besaß, genau wie ich, hinten einen Schwanz! „Sieh mal an. Mein kleiner Bruder ist also auch wieder wach?“, hörte ich jemanden Fragen und sah nun zur Tür und verschluckte mich etwas. Wie konnte das sein? Warum war er noch am Leben? „Kuja...?“, fragte ich nur erstaunt nach. Langsam verstand ich gar nichts mehr. ~+~Freias Sicht~+~ Nun waren wir schon eine ganze Weile unterwegs. Wie es der Zufall damals wollte, waren wir, damit meinte ich Eiko, Vivi, Mahagon und ich damals in Alexandria, als Lilis Verlobter das Königreich angriff. So haben wir gesehen, wie stark er war. Wir hatten keine Chance, ihn zu besiegen, so blieb uns nur die Flucht. Nachdem wir einige Tage im Dorf der Schwarzmagier waren, entschlossen wir, mehr über die letzten Geschehnisse herauszufinden. Ich glaubte, dass alles einen Zusammenhang hatte. Erst stritten sich Zidane und Lili und dann wurde Alexandria auch schon angegriffen. Als Zidane noch in Alexandria war, hatte man es nie versucht. Es war kein Geheimnis, wie stark Zidane war und vermutlich hatte man deshalb den Plan ausgeheckt, ihn aus Alexandria zu jagen. So hätte man ein leichteres Spiel gehabt. Ja, das musste es sein. Doch es war immer noch ein Rätsel, weshalb er sich nach der ganzen Zeit nicht bei einem seiner Freunde meldete. Ich wusste immerhin, dass er die Einsamkeit hasste, auch wenn er es niemals zugeben würde. Während ich einige Zeit meinen Gedanken nach hing musste ich auch an meinen geliebten Fratley denken. Sehr gerne hätte ich ihn damals mit nach Alexandria genommen, doch wir waren für die Sicherheit in Alexandria zuständig. So musste einer von uns leider dort bleiben. Es gab so gut wie keinen Tag, an dem ich nicht an ihn denken musste. Auch wenn es einige Zeit gedauert hat, hatte er es geschafft, sich an alles wieder zu erinnern, an unser altes Leben, an unsere Freundschaft und an unserer Liebe. Damals, als wir beide auf Reisen waren, war ich so froh darüber, als er mir dies erzählte. Seitdem waren wir wieder so gut wie unzertrennlich. Auch wenn ich die Zeit mit meinen Freunden hier sehr genoss, ich vermisste ihn dennoch sehr. Nun waren wir also schon länger unterwegs, doch wir haben nichts brauchbares gefunden, was sich jedoch schon bald ändern würde. Es war nun schon spät am Abend und wir haben grade beschlossen, dass wir morgen weiter suchen sollten. Man konnte ja nun doch nichts mehr erkennen. So wollten wir nun grade zurück in das Luftschiff gehen, mit dem wir unterwegs waren, als ich hörte, wie Eiko etwas rief. „Eiko hat was entdeckt, kommt mit!“, rief die blau haarige und zeigte zwischen den Bäumen und rannte auch schon los. „Warte, mein Liebes“, rief ich ihr noch nach, doch zu spät. Eiko war schon längst auf dem Weg. „Sollten wir ihr nicht folgen?“, fragte Vivi mich. Kurz dachte ich nach. Es wäre sicher nicht gut, Eiko hier ganz einfach alleine zu lassen. So nickte ich dem kleinen Schwarzmagier zu und wir liefen Eiko nach. Es dauerte nicht lange, bis wir Eiko gefunden haben und vor ihr stehen blieben. „Was ist denn los, mein Liebes?“, fragte ich sie. „Eiko hat eben Rauch gesehen und dann ist Eiko hier her gerannt. Seht doch mal!“, meinte sie und zeigte nach vorne. Ich brauchte erst kurze Zeit, ehe ich mich orientieren konnte. Wir waren nun mitten in einem dunklen Wald und konnten nur das Rauschen des Windes hören. So blickte ich nun in die Richtung, in der Eiko zeigte und riss die Augen etwas auf. Dort vorne war ein Dorf, oder viel mehr die Überreste eines Dorfes. „Sollen wir hingehen?“, fragte mich Eiko, doch Mahagon war es, der antwortete. „Wie sollten bis morgen warten. Wir wissen nicht, wer oder was das Dorf angegriffen hat und in der Dunkelheit könnten wir ein leichteres Ziel sein“, meinte er. „Aber vielleicht lebt ja doch noch einer. Vielleicht kann er uns ja sagen, was passiert ist“, mischte sich Vivi ein. „Genau! Wenn wir bis morgen warten, dann kann er schon nicht mehr am Leben sein!“, meinte Eiko und blickte mich an. Innerlich musste ich etwas lächeln. Wer hatte mich eigentlich zur Anführerin genannt? Seit wir schon unterwegs waren, hörten sie auf meine Worte und taten beinahe alles, was ich sagte. Sogar Mahagon hörte auf mich. „Es wäre besser, wenn wir gleich in das Dorf gehen, aber ihr alle solltet vorsichtig sein, meine Lieben. Wir wissen nicht, wer das Dorf angegriffen hat und der Angreifer könnte sich noch dort befinden. Überprüft nochmal eure Ausrüstung!“, meinte ich ernst. Nachdem sie nun alle ihre Ausrüstung überprüft hatten, machten sie sich auf dem Weg in das zerstörte Dorf. Als wir Dort angekommen sind, konnte ich nicht fassen, was hier in diesen Dorf geschehen ist. Die Häuser waren komplett zerstört und die toten Menschen lagen immer noch dort. Es musste also gar nicht lange her sein, seit sie angegriffen wurden. Wie konnte man nur so etwas schreckliches tun? „Sieht nicht gut aus“, meinte Mahagon. „Wir müssen nach Überlebenden suchen“, meinte Vivi und ging nun etwas vor. „Das stimmt, aber wir sollten auch zusammen bleiben“, schlug ich vor. Man konnte nie wissen, wann man angegriffen wurde und ich wollte auf keinen Fall das Schicksal der Dorfbewohner teilen. Nachdem wir uns in den Dorf umgesehen haben, gab ich schon jede Hoffnung auf, dass wir noch lebende Menschen treffen würden. Es waren anscheinend wirklich alle tot. Ein Geräusch ließ uns jedoch zusammen zucken. „Ihr... ihr...“, hörte ich leise etwas sagen und blickte mich um. An einer Hauswand gelehnt sah ich einen Mann, der voller Blut war. Schnell merkte ich, dass jede Hilfe vergebens war und dass er schon sehr bald sterben würde. Wir gingen zu ihm und ich beugte mich zu ihm runter. „Was ist mit dir passiert? Wer hat euch angegriffen?“, fragte ich nach. „Schwarze Gestalten... Junge gesucht... nicht verraten... angegriffen“, konnten wir nur verstehen. „Schwarze Gestalten? Wer waren sie? Wen haben sie gesucht?“, fragte ich nach. Wir alle blickten den Mann entsetzt an, nachdem er noch einen Namen murmelte, ehe er leblos zusammen Sackte. „Zidane“, war alles, was er noch sagte. „Zidane? Meint er damit wirklich unseren Zidane?“, fragte mich Eiko, nachdem wir kurz schwiegen. „Ich kenne jedenfalls keinen anderen Zidane“, meinte Mahagon. „Er scheint Schwierigkeiten zu haben. Wir müssen Zidane finden“, meinte Vivi. „Vielleicht ist er hier in der Nähe, wir sollten uns umsehen“, meinte Eiko. „Ich denke nicht, dass er noch hier ist. Zidane hätte diese Dorfbewohner niemals so liegen gelassen, wenn er hier gewesen wäre“, erklärte ich. „Wir sollten die Dorfbewohner begraben und uns auf der Suche nach Zidane machen“, schlug Vivi vor. Wir stimmten alle über ein, dass dies wohl das Beste wäre. Mehr konnten wir für die Bewohner wohl nicht machen. Doch grade, als wir damit anfangen wollten, hörten wir auf einmal ein lautes Lachen. Sofort gingen wir in Kampfposition. „Sieh mal einer an. Wir haben es wirklich gut, nicht wahr? Zwar ist uns dieser Genom erwischt, aber nun haben wir noch was wertvolleres gefunden, nämlich seine Freunde“, konnte ich Jemanden sagen hören. Vor uns tauchten zwei Gestalten auf, von denen wir jedoch nichts erkennen konnten, da sie komplett von ihren Kapuzenmänteln umhüllt waren. „Wer seid ihr? Warum habt ihr diese Menschen hier angegriffen?“, fragte ich nach. „Da solltet ihr euren Freund fragen. Wir hätten sie ja am Leben gelassen, aber anscheinend ist er wie ein Feigling abgehauen“, hörte ich eine der Beiden sagen. Eine Frau hatte gesprochen. „Du lügst! Zidane ist kein Feigling!“, meinte Vivi. „Was wollt ihr von Zidane?“, fragte ich, doch mir war noch etwas anderes aufgefallen. Hatten sie wirklich Zidane einen Genom genannt? Weshalb wussten sie von seiner Abstammung? Anscheinend hatten wir es hier mit ernsten Gegnern zu tun. Doch die Frau lachte erneut auf. „Du nennst mich eine Lügnerin? Wir wollen etwas ganz bestimmtes von diesen kleinen Biest und ich denke, dass ihr ganz gute Köder abgeben würdet, findest du nicht auch?“, fragte sie und blickte zu der anderen Person, welche nur nickte. „Und du denkst, dass du ein leichtes Spiel mit uns haben wirst?“, fragte Mahagon. „Lass dich nicht provozieren, mein Bester“, versuchte ich ihn zu beruhigen. Ich wusste, dass Mahagon sehr reizbar sein konnte, wenns ums Kämpfen ging. „Du solltest uns nicht unterschätzen, Kleiner. Deine Kraft würde niemals ausreichen, um uns auch nur einen Kratzer zuzufügen. Aber da ich heute meinen guten Tag habe, werde ich euch mal nichts antun, wenn ihr freiwillig mitkommt“, meinte die Frau, doch Mahagon reichte es. Er rannte los und versuchte die Frau anzugreifen, jedoch blieb es nur bei dem Versuch. Die Frau hatte sich kein Stück bewegt, dennoch blieb Mahagon wie angewurzelt stehen. Er konnte sich nicht mehr bewegen. „Idiot. Ihr Männer seid doch alle gleich“, meinte sie und ließ mehrere Blitze auf Mahagon los, welcher dadurch bewusstlos zu Boden ging. „Mahagon!“, rief ich, doch es war schon zu spät, um irgendwas zu unternehmen. Ich konnte um mich herum nur noch Feuerbälle erkennen, die entweder Häuser trafen, oder schließlich uns. Als ich von einen der Feuerbälle getroffen wurde, knallte ich gegen die Wand und verlor mein Bewusstsein. Den anderen ging es bestimmt genau so. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das wars auch schon wieder^^ Ich hoffe, ihr seid mir nicht all zu böse, dass es nun doch Kuja ist, der Zidane gerettet hat. Ich kann mich einfach nicht damit abfinden, dass Zidane überlebt hat, Kuja aber nicht. Jedenfalls wissen wir ja nichts genaueres. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen >.< Bis zum nächsten Kapi lg Sai_kun Kapitel 4: Gespräch unter Brüder -------------------------------- So, hier ist auch schon wieder mein neues Kapitel. Nicht wundern, ich habe absichtlich noch einen kurzen Teil meines alten Kapitels dazu genommen, damit der Zusammenhang besser besteht. Gespräch unter Brüder ~+~Zidanes Sicht~+~ „Sieh mal an. Mein kleiner Bruder ist also auch wieder wach?“, hörte ich jemanden Fragen und sah nun zur Tür und verschluckte mich etwas. Wie konnte das sein? Warum war er noch am Leben? „Kuja...?“, fragte ich nur erstaunt nach. Langsam verstand ich gar nichts mehr. Damals war ich doch davon überzeugt, dass er tot war. Ich meine, nachdem der Baum Lifars über uns zusammen gestürzt ist, war er doch ganz einfach weg. Er konnte mich doch unmöglich einfach so zurück gelassen haben, oder? Nachdem ich ihn verwirrt anblickte, stand ich nun auf und ging einige Schritte rückwärts. Ob es so gut war, ihm jetzt zu begegnen, konnte ich nicht sagen. „Setz dich hin, Zidane. Auch, wenn es für dich unglaublich klingen mag, Brüderchen, aber ich will dir nichts tun“, meinte er nur zu mir, doch sein Grinsen, welches er die ganze Zeit im Gesicht hatte, machte mich nur misstrauisch. Gehörte er auch zu dieser merkwürdigen Gruppe, die mich jagten? Oder grinste er nur aufgrund meines verwirrten Gesichts? Ich wusste, dass man sich bei Kuja da nie so sicher sein konnte. „Warum bin ich hier?“, fragte ich ihn, und machte immer noch keine Anstalten, mich hinzusetzen, doch Kuja lachte nur etwas. „Immer noch so misstrauisch wie früher, dabei warst du doch derjenige, der mich damals retten wollte. Ich habe dich hier her gebracht“, erklärte er nur knapp. Vielleicht hätte ich ihm die Geschichte ja auch geglaubt, wenn wir uns auf einem anderen Weg begegnet wären. Ich wurde gejagt, man hatte es auf mich abgesehen und Kuja wollte mich damals töten. Es stimmte, ich wollte ihn damals retten, aber es klang immer noch unlogisch, dass er mich hier her gebracht haben soll, zu einer ganz normalen Familie, denn mit Kuja konnte ich sie immer noch nicht in Verbindung bringen. „Warum? Warum hast du mich hier her gebracht, ich werde doch“, fing ich an, doch er unterbrach mich einfach. „Ich weiß, dass du verfolgt wirst und ich weiß auch von wem“, erklärte er mir. „Du weißt etwas?“, fragte ich nach. Kuja schien kurz etwas in Gedanken zu sein, denn er antwortete mir nicht sofort, sondern sah erstmal zu der Frau mit dem kleinen Jungen. „Ich komme gleich nach. Geht bitte ins Wohnzimmer“, meinte er, jedoch nicht in einem Befehlston, wie man es von ihm gewöhnt war, sondern eher ruhig, schon fast sanft, was überhaupt nicht zu ihm passte. Ist das wirklich der Kuja, den ich von damals kannte? Anscheinend hatte er sich komplett verändert, oder war das nur irgendein Trick von ihm? So blickte ich nun kurz zu der Frau und dem Jungen, die nun auf dem Weg zur Tür waren, doch der kleine schwarz haarige Junge sprang von den Armen seiner Mutter und lief zu Kuja. „Kann ich nicht bei dir bleiben, Papa?“, fragte er nach und ich starrte Kuja nur entgeistert an. Hatte der kleine Junge Kuja grade wirklich ´Papa´ genannt? Kuja bemerkte meine Reaktion zwar, sagte jedoch nichts, sondern beugte sich runter zu dem kleinen Jungen und lächelte ihn etwas an. Das Lächeln konnte ich natürlich nicht erkennen, denn er stand mit dem Rücken zu mir. „Ich werde gleich nachkommen. Weißt du, ich konnte mich lange nicht mehr mit meinem Bruder alleine unterhalten, verstehst du?“, fragte er und wuschelte dem kleinem Jungen durchs Haar. „Mit deinem Bruder? Also ist er mein Onkel?“, fragte er nach. „Ja“, meinte Kuja, nachdem er kurz gezögert hatte. „Cool, ich hab einen Onkel!“, meinte der Junge und grinste dabei etwas. Noch verstand ich nichts von all dem. War das wirklich der Kuja von damals? Ich meine, der kleine Junge da müsste vier oder fünf sein und es sah nicht so aus, als hätte Kuja damals an was anderes, außer an sich selbst gedacht. Nachdem Kujas Sohn und diese Frau die Küche nun verlassen haben, sah Kuja gleich wieder zu mir. „Du stehst ja immer noch. Setz dich endlich hin“, meinte er, jedoch konnte man nichts mehr von der Freundlichkeit hören, mit welcher er eben noch zu seinem Sohn gesprochen hat, doch ich würde nicht klein beigeben. „Warum hast du mich hier her gebracht?“, fragte ich nur nach. Doch dann fiel mir ein, das Kuja erwähnt hatte, dass er etwas über meine Verfolger wüsste. „Was weißt du über diese Leute, die mich verfolgen? Warum hast du mich von dem Dorf weg gezerrt?“, fragte ich ihn. „Na schön, dann bleib eben stehen“, meinte er etwas genervt. „Ich habe dich hier her gebracht, weil sie dich hier nicht finden können. Ich habe diesen Ort hier magisch geschützt. Für Fremde sieht dieser Ort hier nur aus wie ein großer Fels, was natürlich zu dieser Umgebung passt. Wir befinden uns in der Nähe von Treno“, erklärte er mir. Ohne, dass ich eine weitere Frage stellen konnte, fuhr er weiter fort, dieses Mal stellte er mir jedoch eine Frage. „Was weißt du alles über deine Verfolger?“ „Ich weiß überhaupt nichts, sonst würde ich dich doch nicht fragen!“, antwortete ich etwas seufzend, woraufhin er mich nur leicht fragend anblickte. „Wie lange bist du schon alleine unterwegs?“, fragte er dann nach. Kurz musste ich darüber nachdenken, doch ich fragte mich eh schon, was diese Frage überhaupt zu bedeuten hatte. „Ungefähr ein halbes Jahr, aber was soll die Frage?“ „Das macht es natürlich schwieriger. Also hast du keine Ahnung, was in Alexandria los ist?“ Bei dieser Frage musste ich leicht schlucken. War etwas passiert? War Lili etwas passiert? Innerlich schüttelte ich den Kopf. Ich hatte keine Zeit, um schon wieder an sie zu denken. „Nein, das interessiert mich auch nicht“, murmelte ich leise, doch Kuja durchschaute mich sofort. „Du bist ein schlechter Lügner. Also stimmt es, dass du dich mit Garnet gestritten hast?“ Mein Schweigen deutete er offenbar als ein Ja, denn er fuhr weiter fort. „Nun, wie man es so sehen will, war es für dich gut, dass du wenige Tage vorher gegangen bist. Alexandria wurde angegriffen und übernommen. Gerüchten zufolge soll Garnets Verlobter nun der neue König Alexandrias sein“, erklärte er mir, doch ich blickte ihn nur geschockt an. Alexandria wurde angegriffen? Lili ist keine Königin mehr? Das alles war so ein Schock, dass ich mich nun doch erstmal hinsetzen musste. Warum bin ich Idiot einfach gegangen? Lili hätte garantiert meine Hilfe gebraucht. „Was ist mit Lili? Wo ist sie jetzt?“, fragte ich, nachdem ich den Schock überwunden habe. Ich musste unbedingt mit ihr reden. Vielleicht habe ich das alles ja doch völlig falsch verstanden. „Keine Ahnung. Sie ist mit einem Luftschiff aus Alexandria geflohen, das sagten die Gerüchte. Seitdem hat sie niemand mehr gesehen“, erklärte er mir gelassen, doch meine Sorgen wurden dadurch nur noch größer. War ihr vielleicht etwas passiert? Wurde sie bei dem Angriff verletzt? Ich fasste sofort einen Entschluss. Ich musste nach Alexandria, und zwar sofort! Kuja schien mir meinen Gedanken anzusehen, denn er meinte zu mir: „Ich lass dich nicht gehen, Zidane. Du weißt doch, dass du verfolgt wirst. Sie warten nur auf eine Gelegenheit, um dich zu bekommen, ist dir das klar? Mir ist das ja egal, aber du könntest deine Freunde in Gefahr bringen. Außerdem wirst du warscheinlich nicht mehr lange leben, sollten sie dich erwischen.“ „Aber..“, meinte ich nur seufzend. Ich wusste ja, dass Kuja recht hatte, aber nebenbei machte ich mir noch große Sorgen um Lili. Wo war sie wohl? Ob die anderen wohl bei ihr waren? Ob Alexandria meinet wegen angegriffen wurde? „Was... was wollen sie denn nur von mir?“, fragte ich verzweifelt. Ich fühlte mich so alleine, wie noch nie. Mir war schon vorher klar, dass ich keinen Kontakt zu Lili oder zu dem anderen aufnehmen konnten, aber jetzt, da sie weg waren und ich wusste, ich könnte nicht zu ihnen, machte ich mir nur um so mehr Gedanken um sie. Hoffentlich ging es allen anderen gut. „Die Gruppe, die es auf dich abgesehen hat, nennt sich selbst Kristalljäger“, fing Kuja an, zu erzählen. Kristalljäger? Das erinnerte mich doch an was. Genau, wollte Kuja damals nicht den Kristall zerstören? Oder hatte das damit nichts zu tun? „Aber, wolltest du nicht?“, fing ich an, zu erzählen, doch Kuja unterbrach mich. „Ja, ich wollte ihn zerstören, habe es aber nicht geschafft. Es handelt sich genau um den selben Kristall, doch sie wollen ihn nicht zerstören, sie wollen seine Kraft. Doch um seine Kraft zu bekommen, benötigen sie einen Schlüssel. Dieser Schlüssel befindet sich zu einer hohen Wahrscheinlichkeit in deinem Körper“, erklärte er gelassen, doch ich verstand so gut wie gar nichts. Wie sollte ich einen Schlüssel in meinem Körper haben? Wie ist er dahin gekommen? Ohne es direkt zu merken, legte ich meine Hand auf meinem Körper. Das alles klang einfach nur unglaublich. „Wie ist das möglich?“, fragte ich wohl eher mich selbst, aber Kuja antwortete dennoch. „Ich vermute, sie haben einen Weg gefunden, um nach Terra zu gelangen, warscheinlich war dort nicht alles zerstört, wie ich gehofft habe“, erklärte er. Ich merkte sofort, dass er Terra immer noch mehr hasste, wie alles andere. „Damals, als ich noch auf Terra lebte, habe ich in Garlands Unterlagen nachgeforscht, als dieser sie unbeaufsichtigt liegen gelassen hat. Er wollte einen Genom nach mir erschaffen, der die Macht des Kristalls benutzen kann. Und wie wir wissen, hat er dich nach mir erschaffen. Jetzt wird mir auch langsam klar, weshalb er dich als sein Meisterwerk angesehen hat“, fuhr er fort, doch ich konnte spüren, was für ein Zorn in diese Worte lag. Also sprach wirklich alles dafür, dass ich derjenige war, in dem der Schlüssel des Kristalls verborgen ist. Aber hätte ich dann damals, als wir bei dem Kristall waren, nicht etwas spüren müssen? Er wirkte ganz normal auf mich. „Ich habe nie etwas gemerkt“, murmelte ich dann leise, doch Kuja hörte auch dies. „Es ist ganz normal, dass du nichts gemerkt hast. Der Schlüssel befindet sich zwar in deinem Körper, aber er ist versiegelt. So hast du damals auch nichts gemerkt, als du bei dem Kristall warst. Man muss dieses Siegel mit einem bestimmten Ritual lösen, und diese Kristalljäger beherrschen dieses Ritual“, erklärte er mir, doch ich blickte ihn nur fragend an. „Woher weißt du das?“, fragte ich ihn nun. Es war schon merkwürdig, wie gut er über die Feinde bescheid wusste und gerade dies machte mich misstrauisch. „Nachdem sie es bei mir versuchten, habe ich bei ihnen ein bisschen spioniert“, erklärte er. Diese Worte machten mich hellhörig. Warum versuchten sie es zu erst bei Kuja? Er schien mir diese Frage anzumerken. „Anscheinend wussten sie zu dem Zeitpunkt, als sie sich auf der Suche nach dem Kristall machten, noch nicht, dass es noch weitere Genome gibt. Vermutlich standen sie damals schon mit Garland im Kontakt und von dir hat er wohl nichts gesagt“, erklärte er. „Also gab es sie damals schon?“, fragte ich nach und er nickte nur. „Damals waren sie noch nicht so aktiv, wie jetzt. Damals war ich einen Moment unvorsichtig und das haben sie ausgenutzt. Nachdem sie merkten, dass sich der Kristall nicht in meinem Körper befand, und nachdem ich Garland getötet habe, kamen sie wohl zu den Entschluss, dass es noch mehr Genome geben muss und so sind sie auf dich gestoßen, nachdem sie in Terra waren und Garlands Unterlagen fanden“, vermutete er. Leise musste ich seufzen. Das ergab alles einen Sinn. Doch viel besser machte das die Lage, in der ich Momentan steckte, auch nicht, im Gegenteil, sie wurde nur noch schlechter. Natürlich habe ich gemerkt, dass ich keine Chance gegen diese Kristalljäger hatte, aber ewig hier rum sitzen konnte ich auch nicht. Ich musste was gegen sie unternehmen, aber ich war immerhin auch ihr Ziel. Sie wollten mich, um an den Kristall ran zu kommen. Als ich weiter meinen Gedanken nach hing, baute sich in mir eine neue Frage auf und ich blickte erneut zu Kuja. „Was passiert, wenn sie diesen Schlüssel von mir haben?“ „Wenn du wirklich derjenige bist, in dem sich der Schlüssel befindet, dann wirst du nach dem Ritual sterben. Der Schlüssel alleine hat schon eine unvorstellbare Kraft. Du warst sicher schon oft in Lebensgefahr. Der Schlüssel hat jedes Mal verhindert, dass du wirklich gestorben bist“, erklärte er mir ruhig. Kuja hatte recht. Ich war schon oft schwer verletzt und oft musste ich auch schon um mein Leben kämpfen, doch ich bin ja, wie man sieht, noch nie gestorben. Das würde auch erklären, weshalb ich immer so schnell wieder gesund war. Als ich weiter so meinen Gedanken nach hing, merkte ich gar nicht, wie Kuja zum Fenster ging, und hinaus sah. „Es ist schon spät und du solltest dich noch ein wenig ausruhen. Du wirst erstmal hier bleiben, hier findet dich niemand“, meinte er, doch ich war dagegen. „Aber ich kann doch nicht einfach hier bleiben! Hier bringe ich doch nur alle in Gefahr!“, meinte ich und ich musste erneut an das Dorf denken, was meinet wegen zerstört wurde. Kuja drehte sich wieder ruhig zu mir um und seufzte. „Hast du mir denn nicht zugehört? Ich habe diesen Ort mit einer Barriere geschützt. Von außen erkennt man dieses Haus nicht. Glaub mir, es passt mir genau so wenig wie dir, dass du hier bleiben musst. Immerhin lebt hier auch meine Familie, die ich eigentlich aus allem raus halten wollte“, erklärte er mir. „Ich wusste gar nicht, dass du eine Familie hast. Warum hast du...“, meinte ich dann, doch er unterbrach mich erneut. „Warum ich nie etwas gesagt habe? Ich glaube nicht, dass dich das irgendwas angeht, auch wenn du mein Bruder bist“, meinte er kühl, doch ich verstand es langsam. „Du wolltest sie damals vor Garland beschützen, nicht wahr?“, fragte ich nach. Auch wenn ich es ungern zugab, war ich schon ziemlich neidisch. Kuja hatte eine Familie, er hatte eine Frau und ein kleines Kind. Und was hatte ich? Ich hatte so gut wie gar nichts. Alles, was ich schon immer haben wollte, besaß Kuja nun schon die ganze Zeit. Er schien es zu merken, dass ich im Moment ziemlich niedergeschlagen war, denn für einen Moment sah es wirklich so aus, als wollte er mich trösten, doch er überlegte es sich anscheinend doch wieder anders, denn er ging wieder etwas weiter weg und stand nun mit dem Rücken zu mir. „Wenn du es unbedingt wissen willst, dann stimmt es eben“, meinte er kühl und ging nun zur Tür. „Weißt du noch, wo dein Zimmer ist? Sonst bringt Elena dich wieder hin“, meinte er nur knapp. Für einen Moment fragte ich mich, wer diese Elena wohl ist, doch dann wurde es mir klar. Es war sicher diese Frau. „Warte nochmal kurz!“, meinte ich, stand auf und ging etwas zu ihm. Mir war noch eine Frage eingefallen. „Warum hast du mir vorher erzählt, was in Alexandria passiert ist?“, fragte ich nach. Irgendwie schien kein Zusammenhang zu bestehen. Kuja schien kurz zu zögern, ehe er antwortete. „Es hat mich nur gewundert, dass du alleine unterwegs warst. Ich dachte, du solltest wissen, was dort passiert ist“, erklärte er dann, doch ich merkte, dass er mir was verheimlichte. Doch grade, als ich nachfragen wollte, kam Kujas Sohn in die Küche. Er sah richtig aufgeregt aus, denn er rannte zu Kuja und klammerte sich etwas an ihn. „Papa, Papa, da draußen ist jemand“, meinte er. Kuja schien ganz ruhig zu sein, doch ich blickte den Jungen erschrocken an. Hatten die Kristalljäger mich doch gefunden? Aber ich dachte, man konnte dieses Haus nicht erkennen? „Sh ... ganz ruhig, Zane“, meinte Kuja und hob den Jungen hoch. „Hast du erkannt, wer es ist?“, fragte er nach und drückte den kleinen Jungen etwas an sich. „Es war ein Mädchen, sie hatte kurze Haare und wenn man genau hinsah, konnte man ein Horn auf ihrem Kopf erkennen. So, wie es aussieht, ist sie verletzt“, erklärte er, doch Kuja blickte mich an. Sowohl er, als auch ich wussten, wen Zane damit meinte. „Eiko...!“, murmelte ich leise und ehe ich mich versah, rannte ich auch schon aus dem Haus raus, niemand konnte mich aufhalten. „Zidane, bleib hier, du Idiot!“, rief Kuja mir nach, doch es war bereits zu spät. Kuja setzte Zane ab und lief mir hinterher. Als ich draußen angekommen bin, erblickte ich Eiko. Sie hatte mehrere Schrammen und auch ihre Kleidung war etwas zerfetzt. Schnell ging ich zu ihr. „Eiko, was ist mit dir passiert?“, fragte ich besorgt nach. Es war das erste Mal, dass Eiko so verletzt war, oder besser gesagt, dass ich sie so gesehen habe. „Zidane? Bist du das wirklich? Eiko hat so sehr gehofft, dass sie dich hier finden würde!“, erklärte sie mir. „Ja, ich bin es. Wie bist du hier hier gekommen? Wer hat dich angegriffen?“, fragte ich. ~+~Eikos Sicht~+~ „Eiko weiß es nicht. Eiko und die anderen waren in einem zerstörten Dorf. Einer der Bewohner meinte, dass merkwürdige Personen es angegriffen haben, weil du dich ihnen nicht gezeigt hast“, erklärte ich Zidane. Ich war wirklich froh, dass ich ihn endlich gefunden habe. „Ich weiß... sie sind meinet wegen gestorben. Aber dazu später. Wie hast du dieses Dorf gefunden? Was ist mit dem anderen passiert?“, fragte er mich. So erklärte ich Zidane alles, was seitdem passiert ist. ~+~Rückblick~+~ Nachdem wir alle bewusstlos wurden, dauerte es eine kurze Zeit, ehe ich wieder zu mir kam, doch ich befand mich immer noch in dem Dorf, wovon nun nicht mehr viel übrig war. So richtete ich mich auf und hielt nach dem anderen Ausschau, doch niemand von ihnen war zu sehen. Natürlich machte ich mir sofort Sorgen, denn mir fiel nun wieder ein, was passiert ist. Wir wurden von zwei Typen angegriffen, die es auf Zidane abgesehen hatten. Sie wollten uns als Köder nehmen. Doch was genau wollten sie von Zidane? Hoffentlich ging es ihm gut. Aber was sollte ich denn jetzt machen? Ich musste meinen Freunden helfen, aber wie denn? Ich wusste ja nicht mal, wo sie waren... Nun, vielleicht sollte ich auch erstmal zurück zu Lili gehen? Vielleicht wusste sie ja, was wir nun machen konnten? So entschloss ich, zurück zum Luftschiff zu gehen, denn ich wusste noch genau, wo es war, also dauerte es auch nicht lange, ehe ich auch schon dort war, doch ich wurde enttäuscht. Das Luftschiff befand sich nicht mehr dort. „Oh nein, wo ist es hin?“, fragte ich mich selbst und sah mich noch weiter um. Hatte ich mich geirrt? War das Luftschiff an einer anderen Stelle? Ich suchte noch eine Weile danach, doch ich fand es einfach nicht. Warum war es weg? Hatten die anderen mich zurück gelassen? Nein, das würden sie nicht machen. Nachdem ich eine Weile hin und her überlegt habe, fiel mir etwas ein. Haben die zwei Personen das Luftschiff gestohlen, um besser voran zu kommen? Ja, das musste es sein! Aber das würde ja auch bedeuten, dass die anderen auch auf dem Luftschiff sind und dass ich ihnen nun nicht mehr helfen kann. Aber warum haben mich diese Typen eigentlich zurück gelassen? Ich war doch auch gut mit Zidane befreundet. Vielleicht haben sie mich aber auch ganz einfach nicht gefunden? Genau, das musste es sein! Doch wie sollte ich jetzt zum Dorf der Schwarzmagier kommen? Ich wusste nur, dass Zidane und die anderen damals durch irgend eine Mine den anderen Kontinent erreicht haben. Aber wo genau der Eingang der Mine war, konnte ich nicht sagen. „Was soll Eiko nur machen?“, fragte ich verzweifelt. Doch dann kam mir eine Idee. Oh man, warum bin ich nicht schon früher drauf gekommen? Seit einiger Zeit schon konnte ich mit meinen Bestia reden, aber dafür musste ich lange üben, doch jetzt klappt es schon ziemlich gut. Auch wenn ich wusste, dass wohl niemand in der Nähe war, blickte ich mich zur Sicherheit nochmal um. Man konnte ja nie wissen. Zwar würde es niemand sehen, wenn ich mit ihnen reden konnte, aber dennoch war es sicherer. So konzentrierte ich mich nun auf meine Bestia. Vielleicht konnten sie mir ja sogar sagen, ob Zidane hier in der Nähe war! //Könnt ihr Eiko hören?//, fragte ich in Gedanken nach und eine meiner Bestia antwortete wirklich. Es war der Phönix. //Was ist los?//, fragte er. //Eiko ist auf der Suche nach Zidane. Kannst du Eiko sagen, wo er sich aufhält? Er ist in Gefahr!//, erklärte ich. Für wenige Sekunden schwieg Phönix, doch dann antwortete er. //Er ist in der Nähe. Ich kann ihn ganz schwach spüren. Doch sei vorsichtig, er ist nicht alleine//, meinte er ernst. //Geht klar. Ich werde aufpassen. Wo genau befindet er sich?//, fragte ich noch nach und er erklärte mir den Weg. Er war wirklich nicht weit weg von hier. Ich bedankte mich also nun für die Hilfe und machte mich auf der Suche nach Zidane. Natürlich haben wir uns alle Sorgen gemacht, immerhin hat er sich schon seit einem halben Jahr nicht mehr gemeldet. Wir wussten alle, dass er sich mit Lili gestritten hat, doch ich hätte trotzdem nicht damit gerechnet, dass er einfach so spurlos verschwinden würde. Aber vielleicht versteckte er sich ja auch vor diesen Personen, die hinter ihm her waren? Doch was genau wollten sie überhaupt von ihm? Zidane wird mir so einiges erklären müssen, wenn ich ihn treffen würde. Immerhin machten wir uns alle Sorgen um ihn, ja, sogar Lili. Auch hatte er ja überhaupt keine Ahnung, dass er eine kleine Tochter hat. Ich musste leicht grinsen, als ich mir sein erstauntes Gesicht vorstellen musste. So lief ich nun eine Weile, bis ich den Ort erreichte, an dem sich Zidane befinden sollte. So langsam aber sicher merkte ich, wie erschöpft ich wurde. Ich hatte mich noch gar nicht wirklich um meine Wunden gekümmert, doch es war mir jetzt erstmal wichtiger, Zidane zu finden. Zusammen mit ihm könnte ich ohne Probleme wieder zurück zu Lili kommen. Er wusste ja, wie man von hier aus zum Dorf der Schwarzmagier kommen konnte. Erst rief ich mehrere Male nach ihm, doch er antwortete einfach nicht. War er wirklich hier? Umso erstaunter war ich nun, wie er aus diesem Felsen raus kam. Wie war das möglich? ~+~Rückblick ende/Zidanes Sicht~+~ Es war mir klar, dass so was passieren würde. Nun haben sie also wirklich einige meiner Freunde entführt, um mich zu bekommen. Was sollte ich denn jetzt machen? Ich konnte nicht einfach nur still rum sitzen und dafür sorgen, dass ihnen etwas passieren würde. „Zidane, was wollen sie denn von dir?“, hörte ich Eiko fragen. Ich wusste sofort, was sie meinte. Natürlich wollte sie wissen, was diese Kristalljäger von mir wollten. Doch ich war mir nicht sicher, ob ich ihr das wirklich sagen konnte. Immerhin wusste ich, dass sie sich sonst sicher noch mehr Sorgen machen würde. Doch mir blieb glücklicher Weise eine Antwort erspart, denn Kuja kam nun aus dem Haus und packte mich schon schmerzhaft am Arm. „Habe ich dir nicht gesagt, dass du im Haus bleiben sollst? Dort können sie dich nicht finden, hier draußen aber schon!“, meinte er ernst. Natürlich wusste ich, dass er sich nur Sorgen macht, dass sie seine Familie als Köder nehmen würden. Ich habe einfach nicht dran gedacht. „Tut mir leid, aber...“, meinte ich, doch er schubste mich nur Richtung Haus und wandte sich wieder Eiko zu. „Hau schon ab!“, meinte er ernst zu ihr. „Was hast du gesagt?“, fragte sie nach, doch ich merkte, wie verwirrt sie war, als sie Kuja erblickte. Nun, ich konnte es gut verstehen. Mir ging es ja genau so. „Du hast schon richtig gehört. Verschwinde von hier, kleines!“, meinte er. „Eiko ist nicht klein! Eiko hätte es ja klar sein sollen, dass du Zidane entführt hast! Aber Eiko wird nicht ohne Zidane gehen!“, meinte sie ernst und sie stellte sich zu mir und ich beugte mich etwas zu ihr runter. Es gefiel mir nicht wirklich, Kuja in Schutz zu nehmen, Eiko aber nicht, doch ich wollte alles nicht noch schlimmer machen, als es schon war. „Es ist in Ordnung, Eiko. Kuja hat mir geholfen. Er hat mich nicht entführt“, erklärte ich. Nun ja, so wie man es sah, stimmte es nicht ganz, was ich ihr erzählte. Irgendwie hielt er mich ja doch gefangen. Ich durfte ja das Haus nicht verlassen, auch wenn es nur für meinen Schutz war. „Aber Eiko geht nicht ohne dich. Wir müssen den anderen doch helfen!“, meinte sie ernst. Ich wusste, dass sie recht hatte. Ich wollte auch nicht, dass den anderen etwas passierte. So blickte ich nun zu Kuja. „Die Kristalljäger haben drei meiner Freunde gefangen genommen. Ich muss ihnen helfen“, erklärte ich. Man konnte Kuja ansehen, wie er hin und her überlegte, bis er schließlich zu einem Entschluss gekommen ist. „Na schön, dann geh mit rein. Dann besprechen wir, was wir als nächstes machen!“, entschied er. Doch Eiko vertraute ihm immer noch nicht, sondern blickte zu mir. „Ist es wirklich in Ordnung?“, fragte sie nach, woraufhin ich nickte. „Ja, ist es. Gehen wir rein“, meinte ich ich. So folgten wir Kuja nun ins Haus, unwissend, dass wir beobachtet wurden. In einiger Entfernung konnte man zwei Mitglieder der Kristalljäger sehen. Es waren die selben, die Freia, Mahagon und Vivi entführt hatten. Die Frau grinste und blickte zu ihrem Partner. „War es nicht eine gute Idee, eine von ihnen zurück zu lassen? Heute Nacht greifen wir an!“, erklärte sie grinsend und blickte zu dem Haus, welches wie ein Fels getarnt war, und beobachtete, wie Zidane in das Haus ging. In der Zwischenzeit betraten wir nun das Haus und Kuja brachte uns nun in das Wohnzimmer, wo auch seine Frau und sein Sohn waren. „Elena, bringst du Zane bitte ins Bett? Es ist schon spät“, fragte er nach, doch Zane protestierte. „Ich will noch nicht schlafen, Papa!“, meinte er und blickte seinen Vater an. „Es ist Schlafenszeit. Morgen früh wecke ich dich wieder“, erklärte Kuja lächelnd und blickte zu Zane, welcher nun zu ihm kam. „Wirklich?“, fragte er nach und Kuja nickte. „Gute Nacht, Papa“, meinte er lächelnd und blickte dann zu mir. „Gute Nacht, Onkel Zidane!“, meinte er zu mir. „Nacht, kleiner!“, erwiderte ich dann grinsend. Das war echt merkwürdig, wenn man mich mit Onkel ansprach. So ging er nun mit seiner Mutter aus dem Wohnzimmer raus. „Du hast einen Sohn?“, fragte Eiko verwirrt. „Ja, was dagegen?“, antwortete Kuja genervt. „Also... Wie ist die Lage?“, fragte Kuja und blickte mich dabei an. So erklärte ich ihm nun, was passiert ist. Hoffentlich ging es ihnen gut. Ich wollte auf keinen Fall, dass einen von ihnen etwas passierte. Sie waren meine Freunde und ich durfte sie nicht enttäuschen. Vielleicht sollte ich mich ja doch zeigen? Kuja schien meinen Gedanken erneut zu erahnen, denn er meinte: „Vergiss es. Lieber sollte einer deiner Freunde sterben, als wenn du dich ihnen zeigst. Wenn die Kristalljäger erstmal den Schlüssel aus deinem Körper haben, dann werden sie die Herrscher Gaias und werden deine Freunde eh vernichten, weil sie sich ihnen in den Weg stellen werden.“ Ich blickte Kuja jedoch nur ungläubig an. Wie konnte er einfach so etwas sagen? Ich konnte meine Freunde doch nicht im Stich lassen. Auch wenn es stimmte, was Kuja sagt, kann ich nicht einfach nur da stehen und vermuten, dass sie bereits tot sind. Vielleicht verlassen sie sich ja auch auf mich, dass ich sie retten würde. „Wie kannst du das so ruhig sagen? Sie sind meine Freunde! Ich kann nicht zulassen, dass noch mehr Personen meinet wegen sterben werden!“, meinte ich ernst. Meine Freunde waren mir nun mal schon immer wichtiger, als mein Leben. „Sie warten grade nur darauf, dass du dich zeigst, verstehst du das denn nicht? Sie werden jeden deiner Freunde töten, auch deine geliebte Garnet, wenn sie den Schlüssel haben!“, erklärte er mir und blickte mich ernst an. Ich wusste ja, dass er recht hat, aber was soll ich denn jetzt machen? Wenn ich mich nicht zeige, dann werden sie sterben, aber wenn ich mich zeige, dann wird es wahrscheinlich eine Katastrophe geben. „Eiko weiß zwar nicht wirklich, was los ist, aber Eiko hat eine Idee. Lili, Steiner und Beatrix sind im Dorf der Schwarzmagier. Eiko ist sich sicher, dass sie zusammen mit ihnen die anderen befreien können!“, meinte sie ernst. Erleichtert blickte ich Eiko an. Lili war also in Sicherheit! Im Dorf der Schwarzmagier würde ihr sicher nichts passieren. „Aber Zidane muss mitkommen! Lili denkt die ganze Zeit an dich!“, meinte sie ernst. Ich zögerte etwas. Vielleicht hatte sie ja recht? Immerhin war das Dorf auf einen anderen Kontinent und sie würden sicher nicht so ohne weiteres dort hin kommen. „Ich denke, das wäre eine Möglichkeit. Unter den anderen Genomen würde man dich schwerer erkennen und außerdem könnte ich dort eine Barriere erschaffen, die das Dorf schützen könnte“, erklärte er, doch ich blickte ihn nur fragend an. Er hatte nichts mehr gegen die Schwarzmagier und gegen die Genome? „Sie haben mich damals gefunden und aufgenommen. Ich blieb einige Zeit dort“, erklärte er knapp. Merkwürdig, davon hatte Mikoto, sozusagen meine kleine Schwester, nie was erwähnt. Nun, vielleicht war er ja auch zu dem Zeitpunkt da, wo Mikoto in Alexandria war. Sie wollte neues erkunden und so reiste sie einige Zeit durch Gaia. Ja, so musste es sein. „Aber wie sollen wir dorthin kommen? Ich meine in der Zwischenzeit, wo wir unterwegs sind, könnten sie uns doch schnell finden“, meinte ich. „Ich habe im Keller einige Teleporter hergestellt. Einer bringt uns direkt zum Dorf der Schwarzmagier“, erklärte Kuja und ging nun zur Tür. „Ich werde euch gleich Elena schicken. Wir werden erst morgen früh aufbrechen. Sie führt euch in eure Zimmer“, erklärte er knapp und verließ nun das Wohnzimmer. Nach kurzer Zeit kam auch schon wieder Kujas Frau und führte uns hoch in unsere Zimmer, vorher kümmerte sie sich aber auch noch um Eiko, sie hatte einige Verletzungen. Es dauerte einiges an Zeit, ehe ich einschlafen konnte. Meine Gedanken kreisten um Freia, Mahagon und Vivi, welche meinet wegen entführt wurden und um Lili, welche ich morgen endlich wiedersehen würde. Nachdem ich nun endlich eingeschlafen bin, kam es mir so vor, als hätte ich nur wenige Minuten geschlafen, da hörte ich auch schon den Schrei eines Kindes hören konnte. Ich erschrak. Natürlich habe ich die Stimme wieder erkannt, es war die von Zane! „Verdammt!“, fluchte ich leise und verließ das Zimmer. Das war kein gutes Zeichen. Ich hatte eine Schlimme Vorahnung. Kuja wird mich ganz sicher umbringen! Wenn sie hier waren, konnte das nur meine Schuld sein! Ich folgte dem Schrei und kam schließlich an Zanes Zimmer an, wo auch schon Kuja und Elena waren. „Wir wissen, dass er hier ist. Bringt ihn her oder dem Kleinen passiert was!“, hörte ich und erkannte die Stimme wieder. Es war wieder diese Frau der Kristalljäger. „Zane!“, konnte ich Elena verzweifelt rufen hören. Ich wusste, dass ich keine andere Wahl hatte. Immerhin war es meine Schuld, dass es erst soweit kommen konnte. „Wartet, tut ihm nichts!“, rief ich und rannte an Kuja und Elena vorbei. „Hier bin ich. Nehmt mich mit, aber lasst ihn und meine Freunde frei!“, meinte ich ernst. Dieses Mal hörte ich keine Wiederworte von Kuja. Ich konnte es verstehen. Sein Sohn war ihm sehr wichtig. Bestimmt würde ich an seiner Stelle genau so handeln. Ich sah wieder zu den beiden Kristalljägern vor mir. Dieser Mann hielt den kleinen Jungen fest und hielt einen kleinen Dolch an seinem Hals. „Eine vernünftige Entscheidung“, meinte der Mann. „Onkel Zidane...“, murmelte der kleine Junge ängstlich. Man konnte seine Angst merken und man konnte erkennen, dass ihm Tränen an den Wangen runter liefen. Wieder fing die Frau an, zu lachen. „Endlich hat er es kapiert. Dann komm hier, du kleines Biest!“, forderte die Frau mich auf und ich ging langsam zu ihr. Als ich in ihrer Nähe war, packte sie mich am Arm und hielt mich fest. Sie selbst nickte nun dem Mann zu, welcher nun Zane los ließ, Sofort rannte er zu seiner Mutter und klammerte sich an sie. Auch sie umarmte ihn, um Zane zu beruhigen. „Gehen wir!“, meinte die Frau. Doch grade, als sie sich auf dem Weg machten, tauchte Eiko auf und rief: „Flamme des Lebens!“ So tauchte nun Phönix auf und schoss eine Feuerflamme auf die Kristalljäger, welche nun aus dem Haus geschleudert wurden, dabei wurde ich los gelassen. Doch grade, als ich mich fragte, warum die Flammen mir nichts ausgemacht haben, packte Kuja mich am Arm. „Komm, wir haben nicht viel Zeit!“, meinte er und zog mich mit. Wir gingen nun runter in den Keller, wo die verschiedenen Teleporter zu sehen war, ging zu einem hin und murmelte etwas. „Los, einer nach den anderen geht drauf. Zane, du gehst mit deiner Mutter!“, meinte er ernst. „Kuja, was hast du vor?“, fragte Elena. „Ich werde gleich nachkommen!“, antwortete Kuja. Nachdem Elena, Zane und Eiko nun verschwunden sind, blickte ich zu Kuja. Was hatte er nur vor? „Geh schon, sie haben es auf dich abgesehen. Ich werde gleich nachkommen, sie sind schon auf dem Weg!“, meinte er und schubste mich nun auf dem Teleporter. Kurz danach merkte ich, wie ich in einem Wald wieder auftauchte. Es war der Wald, wo sich auch das Dorf der Schwarzmagier befand. Kurz blickte ich mich um. Alle waren da, nur einer fehlte... Kuja war noch nicht da. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das war auch schon das Kapitel und ich hoffe, es hat euch gefallen :-) Im nächsten Kapitel treffen Lili und Zidane wieder aufeinander. Wie das wohl ausgeht? Lasst euch überraschen. *grins* Und nochmal ein großes Dankeschön an -Zonar-, sie hatte die Idee, Kujas Sohn Zane zu nennen. Ach ja, falls wer Ideen oder Wünsche hat, was passieren sollte, dann immer her damit. :-) Bin bereit, das dann auch einzubauen, falls es möglich ist. Bis zum nächsten Kapi *wink* lg Sai_kun Kapitel 5: Aufklärung --------------------- So, danke nochmal für eure Kommentare und nochmal sorry, dass es dieses Mal so lange gedauert hat, ich hatte sehr viel zu tun, aber jetzt wird’s wieder schneller, versprochen. Viel spaß beim lesen^^ Aufklärung ~+~Zidanes Sicht~+~ Kurz danach merkte ich, wie ich in einem Wald wieder auftauchte. Es war der Wald, wo sich auch das Dorf der Schwarzmagier befand. Kurz blickte ich mich um. Alle waren da, nur einer fehlte... Kuja war noch nicht da. „Wo ist er? Wo ist Kuja?“, fragte mich Elena. Langsam stieg ich von den Teleporter runter und sah sie an. „Er wollte gleich nachkommen“, meinte ich. So langsam machte ich mir auch sorgen. Kuja musste schon längst da sein. War ihm etwas passiert? Nein, das konnte nicht sein. Kuja würde sich niemals so einfach besiegen lassen, das wusste ich! „Onkel Zidane?“, hörte ich Zane fragen und blickte zu ihm. „Was denn?“, fragte ich, als ich jedoch seinen besorgten Blick sah, konnte ich mir schon denken, was er wissen wollte. Ich durfte ihm nichts von meinen Sorgen erzählen, das würde ihn nur noch mehr erschrecken. So ging ich zu Zane und legte ihm eine Hand auf dem Kopf. „Deinem Vater ist nichts passiert. Er wird gleich nachkommen, ganz bestimmt“, versuchte ich ihn zu beruhigen. „Wirklich?“, fragte er nach, was ich mit einem Nicken beantwortete. Wie lange wir nun genau auf Kuja warteten, konnte ich nicht sagen, denn es begann bereits hell zu werden. Hier und da konnte man schon die Vögel zwitschern hören und ein leichter Wind wehte durch die Bäume, wodurch sie etwas raschelten. „Ob ihm nicht doch was passiert ist? Oder ist er abgehauen?“, fragte Eiko. „Nein, er kommt ganz bestimmt noch!“, meinte ich ernst. Ich hoffte es jedenfalls. Es war mir klar, dass es unmöglich war, Zane, Elena und Eiko alleine zu beschützen. Was sollte ich jetzt nur tun? War ihm doch was passiert? Haben diese Kristalljäger ihn noch gefunden? Nein, Kuja würde sich nicht so einfach erwischen lassen. Nach langem hin und her Überlegen, blickte ich zu Elena. „Weißt du, wie man diesen Teleporter aktiviert? Ich werde zurück gehen und nach sehen“, meinte ich ernst. Niemand könnte mich davon abhalten. Vielleicht war Kuja ja schwer verletzt, auch wenn ich dieses bezweifelte.“Er hat es mir erklärt, aber...“, meinte Elena zögernd. „Aber was?“, fragte ich, doch ich konnte mir schon denken, weshalb sie zögerte, anscheinend aus genau den gleichen Grund wie dem von Eiko. „Du wirst nicht zurück gehen! Was, wenn diese Typen noch da sind? Eiko wird das nicht zulassen!“, meinte die Blau haarige ernst. „Aber!“, fing ich nun an, doch Eiko unterbrach mich. „Kein Aber! Eiko hat gesagt, du wirst nicht gehen! Du hast doch vorhin selbst gesagt, dass es Kuja gut geht! Er wird bestimmt gleich nachkommen!“, meinte sie ernst und ich merkte, dass ich gegen sie keine Chance hatte. Frauen konnten eben ganz schön stur sein. „Na schön, ihr habt gewonnen“, meinte ich etwas seufzend. So hing ich nun etwas meinen Gedanken nach und ich merkte auch nicht, wie sich der Teleporter, der sich genau hinter mir befand, aktivierte. Erst, als ich genau spüren konnte, dass hinter mir Jemand war, zuckte ich zusammen und wollte nach meinen Dolchen greifen, doch ich fand sie nicht. Verdammt, hatte ich sie wieder vergessen? „Wer wird denn hier gleich zu seinen Waffen greifen wollen? Anscheinend habe ich euch ja überhaupt keine Sorgen gemacht, wenn ihr mich gleich angreifen wollt“, hörte ich eine Stimme sagen und ich drehte mich um. „Kuja!“, rief ich erstaunt und gleichzeitig erleichtert aus. Ihm war also nichts passiert. Ich wusste selbst nicht warum, aber ich war richtig froh drüber. Doch noch ehe ich fragen konnte, weshalb er so lange weg war, kamen mir Elena und Zane dazwischen. Sie gingen zu Kuja und umarmten ihn, weshalb ich leicht lächeln musste. Es freute mich, Kuja so zu sehen, dass er eine Familie hatte, die für ihn da war, doch gleichzeitig tat es mir auch wieder weh. Immerhin habe ich mir schon sehr lange eine gewünscht. Aber darüber konnte ich jetzt nicht nachdenken, sondern ich blickte zu Kuja, welcher seinen Sohn nun auf den Armen trug. Auch wenn er Elenas schwarzen Haare hatte, konnte man doch die Ähnlichkeit zu Kuja sehen, und das lag nicht nur an seinem Schwanz. „Was ist passiert? Warum warst du so lange weg?“, fragte ich nach und ich merkte, wie sich auf Kujas Gesicht ein schadenfrohes Lächeln breit machte. Was hatte er getan? „Wir werden fürs erste zwei Feinde weniger haben“, fing er an, zu erklären und auf die fragenden Blicke von mir und den anderen fuhr er weiter fort. ~+~Kujas Sicht~+~ Während ich meinen Sohn immer noch fest hielt, blickte ich die anderen an und begann zu erzählen, was passiert ist. ~+~Rückblick~+~ Nachdem ich Zidane auf den Teleporter geschubst hatte, hörte ich auch schon, wie sich die beiden Personen erneut näherten. Ich musste irgendwas unternehmen, sonst würden sie sofort wissen, in welchem Gebiet wir waren. Zwar würden wir durch den Teleporter in einem Wald auftauchen, wo man uns nicht so leicht finden würde, doch andererseits könnten sie so das Dorf der Schwarzmagier finden, und genau das wollte ich verhindern. So blickte ich mich suchend nach einem bestimmten Teleporter um und fand ihn auch schließlich, doch bevor ich ihn benutzte, konzentrierte ich mich noch auf die restlichen Teleporter, die in den Zimmer waren und zerstörte sie mit Magie. Ich hoffte, dass mein Plan funktionieren würde, denn dann hätten wir erstmal zwei Gegner weniger. Sie waren auf Magie spezialisiert, und dort, wo ich sie hin locken wollte, konnte man keine einsetzen. Als ich nun kurz vor dem Teleporter stehen blieb, hörte ich, wie sich die Tür öffnete, tat jedoch so, als würde ich es nicht hören und ging dennoch zu ihm und aktivierte ihn. „Dort! Wir müssen ihm folgen, nur so finden wir dieses Biest!“, hörte ich die Frau sagen. Ich musste mich beeilen, denn viel Zeit hatte ich nicht um mein Täuschungsmanöver vorzubereiten. So ging ich nun auf den Teleporter und wenige Sekunden später tauchte ich in der Nähe von Oeil Vert auf, an den Ort, wo man keine Magie einsetzen konnte, was natürlich nicht hieß, dass man davor keine benutzen konnte. So versteckte ich mich nun in der Nähe des Eingangs und erschuf eine Art Hologramm von mir selbst. Welch genialer Plan von mir! Sie würden garantiert meinem Doppelgänger folgen und ich konnte in aller Ruhe einen anderen Teleporter finden, um von hier weg zu kommen. Glücklicher Weise hatte ich meine Teleporter über all auf Gaia verstreut, um mich leichter fort bewegen zu können. Doch zugegeben hätte ich nie dran gedacht, dass ich mal die Teleporter zerstören musste. Oh man, was tut man nicht alles um die Familie zu beschützen? Ich wusste, so lange die Kristalljäger es auf Zidane abgesehen hatten, würden sie alle Personen leiden lassen, die ihn kennen. So auch Elena und Zane, auch wenn er sie noch nicht lange kannte. Aber dieses Mal bin ich für meine Familie da. Ich will sie nicht verlieren, auf keinen Fall. Dies war auch einer der Gründe, weshalb ich immer so tat, als würde ich nicht an andere, sondern nur an mich denken. So ist niemand drauf gekommen, dass ich irgend wo auf Gaia noch eine Familie hatte und so konnte ich sie beschützen. Leise seufzte ich. Warum musste ich auf einmal daran denken? Etwas mit den Kopf schüttelnd blickte ich nun zu dem Teleporter, wo nun die beiden Kristalljäger auftauchten. So schickte ich nun mein Hologramm vor und hoffte, sie würden drauf rein fallen. „Was ist das denn für ein Ort? Versteckt sich dieser widerliche Genom hier?“, fragte die Frau. „Sieht ganz so aus. Kuja jedenfalls geht rein. Doch wir sollten vorsichtig sein“, meinte der Mann ernst. „Ach Unsinn, was wird schon passieren? Zur Not entführen wir eben wieder den Jungen, hat doch prima funktioniert. Wäre nur nicht diese kleine Göre dazwischen gekommen!“, regte die Frau sich auf und sie zerstörte mit ihrer Magie einen Felsen, der in der Nähe war. „Beschweren hilft auch nichts. Immerhin wissen wir nun, dass sie eine Esper ist. Wir sollten vor gehen, unser Meister wird sonst noch ungeduldig, wenn wir ihn den Jungen nicht bringen“, meinte der Mann. „Du hast ja recht“, meinte die Frau seufzend. „Wir machen die Drecksarbeit und er setzt nur gemütlich rum. Von wegen, er muss noch andere Sachen erledigen. Wären wir nicht bei ihm gewesen, hätte er Alexandria niemals einnehmen können“, regte sich die Frau auf. Also stimmte meine Vermutung wirklich. Der neue König Alexandrias war also der Anführer der Kristalljäger. Irgendwie war ich nun doch erleichtert, dass sich Zidane mit Lili gestritten hatte. Möglicher Weise hätten sie ihn sonst schon um einiges früher bekommen und Zidane wäre nicht mehr am Leben. Moment mal! Fing ich jetzt auch an, mir Sorgen um meinen Bruder zu machen? Was für ein Blödsinn! Zidane interessiert mich überhaupt nicht. Aber andererseits, weshalb habe ich ihn denn dann gerettet? Ach Unsinn, ich habe keine Zeit, um darüber nachzudenken. Ich entschloss mich, nun erstmal den beiden zu zuhören. Vielleicht konnte ich noch etwas brauchbares erfahren. „Schon möglich. Doch du weißt, was passiert wäre, wenn wir das alles nicht für ihn tun würden?“, fragte er. „Ja ja, ich weiß. Gehen wir, je schneller wir den Genom bekommen, um so eher ist alles wieder beim Alten“, meinte die Frau und ging nun zusammen mit ihrem Partner zum Eingang und betraten Oeil Vert. „Hier stimmt was nicht“, meinte der Mann. „Ich spüre es auch. Moment!“, meinte seine Partnerin und sie versuchte, Magie einzusetzen, was natürlich nicht funktionierte. So sahen sie sich nach meinen Hologramm um, sahen jedoch nur noch, wie es sich langsam auflöste. „Verdammt, das ist eine Falle!“, regte sich die Frau auf und wollte hinaus rennen, doch zu spät. Ich begann bereits mit dem zweiten Akt meiner Falle und hatte eine Barriere um Oeil Vert errichtet. So würden sie erstmal für eine Weile festsetzen. „Ihr werdet Zidane niemals bekommen, dafür werde ich sorgen und wenn ihr meinen Sohn auch nur noch einmal anfasst, dann werdet ihr es bereuen!“, meinte ich ernst und ging auch schon los, um mir einen Teleporter zu suchen. Von einiger Entfernung konnte ich einen lauten Wutschrei der Frau und ich fing an, zu lachen. Mein Plan ging auf! Nun hatten wir erstmal vor den beiden Ruhe. So musste ich also nur noch einen Teleporter finden, der mich zu Elena und den anderen brachte. Hoffentlich würden sie noch auf mich warten. Nachdem ich nun eine kurze Weile unterwegs war, fand ich mein Ziel. Es war ein Teleporter, versteckt in einer kleinen Höhle eines Felsen, welche ich nun betrat. Doch bevor ich den Teleporter betrat, musste ich noch eine Vorsichtsmaßnahme stellen. Ich konzentrierte mich auf den Teleporter und murmelte leise was. Mit diesen Zauber, den ich nun eingesetzt hatte, würde er sich nach der nächsten Benutzung von alleine vernichten. So würde es noch länger dauern, ehe sie uns, oder besser gesagt, Zidane, finden würden. Nun begab ich mich also auf den Teleporter und tauchte wenig später genau hinter meinen Bruder auf und erzählte, was passiert ist. Dass der König Alexandrias der Anführer der Kristalljäger war, verschwieg ich jedoch erstmal. ~+~Rückblick Ende~+~ ~+~Zidanes Sicht~+~ Ich sah das nicht so positiv, wie Kuja. Immerhin hatten die Kristalljäger einige meiner Freunde entführt, und wer weiß, was sie aus Wut mit ihnen anstellen würden. Ich musste sie so schnell wie möglich finden und sie da raus holen. Immerhin war es meine Schuld, dass sie entführt wurden und ich hoffte sehr, dass es ihnen noch gut ging. Kuja schien meine Gedanken zu erahnen, denn er blickte zu mir. „Ich denke nicht, dass ihnen was passiert ist. Sie sind immerhin ein gutes Druckmittel und so lange du dich ihnen nicht gezeigt hast, werden sie deine Freunde sicher nicht töten“, erklärte er mir ruhig, doch irgendwie beruhigte mich das überhaupt nicht. Sicher, sie würden meine Freunde nicht töten, aber irgend was anderes schlimmes würde garantiert mit ihnen passieren. „Aber ich kann mich nicht ewig verstecken. Was, wenn sie ihnen was anderes antun?“, fragte ich. Das könnte ich mir nie verzeihen. „Ihnen wird nichts passieren, das weiß Eiko!“, mischte sich die Blau haarige ein und blickte mich an. „Sie sind doch stark!“, meinte sie. Leicht lächelnd blickte ich Eiko an. Sie hatte recht, Freia und den anderen wird nichts passieren. „Das stimmt, ihnen wird nichts passieren!“, meinte ich ernst. Innerlich seufzte ich etwas. Ich hatte große Angst um meine Freunde, doch ich konnte das Eiko auch nicht sagen. Das würde ihre Sorgen nur noch größer machen, auch wenn sie es nicht zeigte. „Wir sollten endlich weiter gehen. Ich will hier nicht übernachten“, meinte Kuja und ging dann auch schon los. Mann, hatte der es eilig gehabt! Aber zugegeben, ich wurde langsam auch nervös und während wir weiter liefen, wurde ich immer schneller. Schon bald würde ich Lili endlich wieder sehen. Wie es ihr wohl ging? Ich musste irgendwas sagen, um sie aufzumuntern, immerhin war sie bestimmt immer noch sehr bestürzt darüber, was in Alexandria passiert ist. Da wir nun so schnell waren, dauerte es auch nicht lange, bis wir das Dorf der Schwarzmagier erreicht haben. „Es scheint alles in Ordnung zu sein“, meinte Kuja noch, doch ich hörte gar nicht zu. Zu groß war meine Sehnsucht, Lili wieder zu sehen. So rannte ich nun die letzten paar Meter in das Dorf rein und nahm die erschrockenen Blicke der Schwarzmagier kaum war. „Wo ist Lili? Wo ist sie?“, fragte ich einen der Schwarzmagier, welcher jedoch kein Wort raus brachte. Was zum Teufel war hier eigentlich los? Weshalb sahen sie mich so erschrocken an? „Zidane? Was machst du denn hier?“, hörte ich eine mir sehr bekannte Stimme fragen und ich blickte mich um und seufzte etwas. Es war ausgerechnet Steiner, dem ich begegnen musste. Für einen kurzen Moment merkte ich die selbe Wut, wie vor einem halben Jahr. Ich hatte Mühe, sie zurück zu halten. Ich wollte keinen Ärger machen, da ich schon genug Probleme hatte. „Was wohl? Ich will Lili sehen“, meinte ich. „Die Königin ist beschäftigt!“, meinte Steiner. „Lili ist keine Königin mehr, also spar dir deine Lügen, ich weiß bescheid. Nochmal falle ich nicht auf deine Lügen rein!“ „Kerl, woher willst du das wissen? Du tauchst einfach so auf, als wäre nichts gewesen und behauptest was, wovon du keine Ahnung hast!“ „Ich weiß sehr wohl, was passiert ist!“, meinte ich laut, woraufhin Steiner mich verwirrt anblickte. Ich war selbst erstaunt, wie laut ich geworden bin, doch das war mir egal. Ich ließ mich nicht schon wieder anlügen. Ich wollte Lili sehen, egal wie. „Wenn du meinen Bruder nicht sofort zu ihr lässt, dann passiert was!“, hörte ich auf einmal Kujas Stimme hinter mir und blickte ihn an. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er hinter mir war. Doch noch verwirrter machte mich die Tatsache, dass er mich Bruder genannt hatte. Wieso sagte er das auf einmal beinahe ständig zu mir? „Du bist am Leben?“, fragte Steiner nach. „Ja und du gleich nicht mehr, wenn du ihn nicht zu Garnet bringst“, meinte Kuja ernst. Es verwirrte mich immer mehr, dass Kuja mich auf einmal in Schutz nahm. Früher hätte Kuja es genossen, wenn meine Freunde mich runter gemacht hätten. Es war doch erstaunlich, wie sehr man sich verändern konnte. „Du drohst mir, Kerl? Vor dir habe ich keine Angst!“, meinte Steiner ernst. „Ach ja?“, fragte Kuja und erschuf eine Energiekugel mit seiner linken Hand. „Dann erinnerst du dich nicht mehr daran, wie ich damals Alexandria zerstört habe? Ich kann dasselbe ja mit diesem Dorf machen“, drohte er. Ich schluckte leise. Das würde Kuja doch wohl nicht wirklich machen? Nicht, nachdem die Schwarzmagier ihm geholfen hatten, das konnte einfach nicht sein. „Das wagst du nicht, Kerl!“, fauchte Steiner. „Ich wage es sehr wohl, wenn du Zidane nicht zu Garnet bringst“, meinte Kuja ernst. „Kuja, hör auf damit!“, meinte ich ernst. „Sag mir nicht, was ich tun soll“, meinte Kuja ernst. Ich konnte doch nicht zulassen, dass Kuja das Dorf wirklich noch zerstören würde, obwohl ich noch immer davon ausging, dass er dies nicht tun würde. „Eiko weiß, dass Lili Zidane sehen will, warum bringst du ihn dann nicht zu ihr?“, mischte sich nun auch Eiko ein. „Stimmt das wirklich?“, fragte ich nach. Wollte Lili mich wirklich sehen? Das wäre irgendwie zu schön gewesen, um wahr zu sein, doch Eiko nickte wirklich. „Sie hat sich die ganze Zeit Vorwürfe gemacht und außerdem war sie sehr besorgt, weil du dich bei niemanden gezeigt hast!“, meinte Eiko ernst. „Tut mir leid, es ging nicht anders“, meinte ich leise. „ Faule Ausrede!“, erwiderte Eiko und blickte nun zu Steiner. „Wenn du ihn nicht zu Lili bringst, wird Eiko das übernehmen!“, sagte die Blau haarige und zog mich auch schon mit. „Hey!“, war alles, was ich nur noch sagen konnte. „Hey, lass das!“, rief Steiner noch und wollte ihnen folgen, doch Kuja verhinderte dieses mit einem Stopzauber. ~+~Kujas Sicht~+~ „Du wirst schön hier bleiben!“, meinte ich ernst und blickte den Hauptmann an. Ich wusste, wenn er Zidane folgen würde, könnte er nicht in Ruhe mit Garnet reden. „Was soll das, Kerl?“, schrie mich Steiner an, doch ich blieb ganz gelassen. Zane, der nun neben mir stand, klammerte sich etwas an meinen Bein fest. Er schien Angst zu haben. „Schrei hier nicht so rum, hier ist ein kleines Kind. Wenn du brav hier wartest und den beiden nicht hinterher rennst, werde ich den Zauber auflösen“, erklärte ich ruhig. Auch, wenn man es wohl nicht glauben könnte, ich wollte keinen Ärger, alleine schon, weil meine Familie mit hier war. Ich hätte auch niemals das Dorf angegriffen, genau das wussten die Schwarzmagier, deshalb haben sie nicht eingegriffen, als ich die Energiekugel erschaffen habe. „Ich glaube dir kein Wort, Kerl!“, knurrte Steiner nur, woraufhin ich etwas seufzte. „Dann bleib doch hier stehen, bis sich der Zauber auflöst. Elena, Zane, ich werde euch das Dorf zeigen“, meinte ich nun etwas freundlicher zu meiner Familie und begann nun damit, sie durch das Dorf herum zu führen. Steiner ließ ich einfach da stehen. Irgendwann würde sich der Zauber eh auflösen. „Hier sehen ja alle so aus, wie du und Onkel Zidane!“, meinte Zane erstaunt, während wir durch das Dorf liefen. Zane wusste, dass ich in Wirklichkeit ein Genom und kein Mensch war und wie ich wirklich aussah. Ich wollte keine Geheimnisse vor meiner Familie haben, also habe ich ihnen schon lange alles erklärt. Natürlich war Zane noch viel zu jung, um dies alles zu verstehen, doch ich wollte, dass er wusste, weshalb er hinten einen Schwanz hatte. Viele Kinder in seinem Alter haben ihn deswegen immer gehänselt, deshalb sind wir in einen etwas abgelegenen Gebiet gezogen. „Ich wusste gar nicht, dass es noch so viele andere Genome gibt“, meinte dann auch Elena. „Erstaunlich, nicht wahr? Doch es wird keine weiteren geben, da ihr Erschaffer nicht mehr am Leben ist“, meinte ich etwas grinsend. Immerhin war ich derjenige, der unseren Erschaffer, Garland, getötet hat und dazu noch in seiner eigenen Heimat. Das war nur die gerechte Strafe für all das, was er getan hat. Ich habe selbst viele Fehler gemacht, das wusste ich, doch ich habe sie eingesehen. Damals wollte ich einfach nur Macht haben, um die wenigen Personen zu beschützen, die mir viel bedeuteten. Doch nachdem ich gemerkt hatte, wie gut es sich anfühlte, stark und mächtig zu sein, war ich schon wie besessen davon. Ich vergaß, was für mich das Wichtigste war und bin los gezogen, um mir die stärksten Quellen der Macht an zueignen, was mir auch schließlich gelang. Ich bekam die Macht, Bestia zu beschwören und ich war dazu in der Lage, meine Trance zu jeder Zeit einzusetzen. Als ich damals von Garland erfahren habe, dass ich schon bald sterben würde, sobald Zidane erwachsen sein würde, habe ich komplett die Beherrschung verloren. Ich habe zwar eingesehen, dass ich schon bald sterben würde, doch ich wollte nicht alleine gehen. Was für einen Zweck hat eine Welt, in der ich nicht mehr existierte? Ich wollte alle mit mir in den Tod schicken. Doch wie sehr ich mir den Tod auch wünschte, hatte ich damals durch Zidane überlebt. Ich hätte nie gedacht, dass er mir zur Hilfe kommen würde, nachdem ich ihn und seine Freunde töten wolle. Er hatte mir nicht mal den Grund sagen können, weshalb er mich retten wollte. Er wollte es einfach so. „Braucht es wirklich einen Grund, Jemanden zu helfen?“, hatte er mich gefragt. Doch noch ehe ich Zidane irgend was antworten konnte, verlor ich mein Bewusstsein und kam erst wieder zu mir, als ich im Dorf der Schwarzmagier in einem Bett lag. Die Schwarzmagier fanden mich damals in der Nähe des Baumes und haben sich um mich gekümmert. Auch das habe ich nicht verstanden. Weshalb taten sie dies für mich, obwohl ich so grausame Dinge getan habe? Die Schwarzmagier meinten, dass die Genome sie überredet hätten, mir zu helfen. Auch das war überraschend für mich. Ich hatte doch immerhin ihre Heimat zerstört, aber sie waren kein bisschen sauer deshalb. Nun gut, sie taten sich eh schwer, irgend etwas zu fühlen, doch mit der Zeit konnte ich beobachten, wie sie immer selbstständiger wurden und auch richtig fühlen konnten. Ich blieb damals noch einige Zeit in dem Dorf, um ihnen zu helfen, so habe ich auch einen großen Teil meiner Macht dafür benutzt, um den Schwarzmagiern mit dem Rest des Nebels, welcher noch vereinzelt umher irrte, eine größere Lebensspanne zu geben. So konnte ich wenigstens einen kleinen Teil meiner Fehler wieder gut machen. Nachdem ich mich wieder erholt habe, verließ ich das Dorf der Schwarzmagier und machte mich auf er Suche nach meiner Familie. Es hatte lange gedauert, bis ich sie gefunden habe, doch ich wollte sie wieder sehen. Es hat lange genug gebraucht, ehe ich verstanden habe, was sie mir wirklich bedeuteten. „Kuja? Ist alles in Ordnung?“, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und ich blickte in Elenas besorgtes Gesicht. Ich war wohl schon wieder zu sehr in Gedanken vertieft und habe sie nicht gehört. „Tut mir leid, Liebling. Ich war nur etwas in Gedanken“, erklärte ich sanft und lächelte sie etwas an. „Du sollst doch nicht immer so viel nachdenken, das ist nicht gesund!“, meinte sie ernst, jedoch kuschelte sie sich dann etwas an mich und ich umarmte sie zärtlich. „Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen, das weißt du doch“, meinte ich mit einer sanften Stimme. Ich mochte es nicht, wenn man sich um mich sorgte und das wusste Elena auch. „Ich weiß, aber trotzdem mag ich es nicht, wenn du zu viel nachdenkst“, erwiderte sie. Daraufhin legte ich meine Hand leicht an ihrer Wange und streichelte sie etwas. Ich merkte, wie sie sich an meine Hand schmiegte. Sie hatte es besonders gerne, wenn ich ihre Wange streichelte, dies wusste ich. So schwiegen wir eine Weile und sahen uns nur an, bis sich unsere Lippen immer weiter zu den Lippen des anderen näherten. Kurz darauf küssten wir uns zärtlich. ~+~Zidanes Sicht~+~ In der Zwischenzeit hat Eiko mich weiter in das Dorf gezogen und blieb erst vor einem Haus in der Mitte des Dorfes stehen. Sie bleib so plötzlich stehen, dass ich beinahe das Gleichgewicht verloren hätte und hin geflogen wäre, ich konnte mich nur noch grade so halten. „Warum hältst du so plötzlich an?“, fragte ich die Blau haarige. „Wir sind da. Lili wohnt bei Mikoto“, erklärte sie mir und verschwand auch schon im Haus. Etwas unsicher zögerte ich auch noch einen Moment, ehe ich mich entschloss, rein zugehen. Gleich würde ich Lili wieder sehen. War sie noch sauer auf mich, oder hatte sie sich wirklich Sorgen um mich gemacht? Was sollte ich denn jetzt am Besten sagen? Eine einfache Entschuldigung würde wohl nicht reichen, aber was sollte ich dann tun? „Ach, wird schon werden“, sprach ich mir selbst Mut zu, öffnete die Tür und ging rein, doch ich sah niemanden. War Lili wirklich hier? „Lili?“, rief ich laut, doch immer noch keine Antwort. So blickte ich mich in Mikotos Haus etwas um, in der Hoffnung, etwas zu finden. Ich entschloss, einfach eine Tür auf zumachen und rein zugehen. „Jemand da?“, fragte ich und ging weiter in den Raum. Er war ziemlich groß, das musste ich schon sagen. Auf der einen Seite stand ein großer Schrank, in dem wahrscheinlich viele Sachen rein passen. Auf der anderen Seite konnte man ein kleines Bett erkennen und dahinter ein weitere Schrank, jedoch war dieser nicht so groß, wie der anderen. In der Mitte war ein kleiner, runder Tisch mit vier Stühlen. Insgesamt wurde das Zimmer in sanften Brauntönen gehalten. Von meiner Neugier eingenommen, ging ich nun zu dem kleinen Bett und sah zu meinem Erstaunen ein kleines Baby drin liegen, was selig ruhig vor sich hin schlief. Noch erstaunter war ich, als ich bei dem Baby hinten einen Schwanz sah und die blonden Haare bemerkte. Ich musste etwas lächeln. Mikoto ist anscheinend Mutter geworden. Das freute mich sehr für sie, doch warum hatte sie mir damals nicht erzählt, dass sie einen Freund hatte? Nun, Mikoto, meine kleine Schwester, war manchmal noch immer ein Rätsel für mich. So verließ ich das Zimmer wieder, denn ich wollte das Baby weiter schlafen lassen. Nachdem ich das Zimmer nun verlassen habe, kam ich nicht weit, als ich schon eine Stimme hinter mir hören konnte, die ganz leise meinen Namen flüsterte. Auch wenn sie nur leises gesprochen hatte, habe ich sie sofort wieder erkannt und drehte mich um. Sie war es wirklich. „Lili“, sprach ich nur, auch nicht viel lauter, als sie selbst. Ich konnte es nicht glauben, dass sie jetzt vor mir stand, nachdem wir uns seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen haben. Langsam kam sie näher auf mich zu. Sie hatte sich kaum verändert, sie war immer noch so schön wie damals. Lediglich sah sie um einiges dünner aus, als damals. „Oh, Zidane!“, meinte sie nur, kurz bevor sie vor mir stand und warf sich einfach in meine Arme. Auch ich drückte sie an mich. Sie schien kein bisschen sauer mehr auf mich zu sein und ich war es auch nicht mehr auf sie. Dennoch wollte ich mich entschuldigen. Ich habe damals einfach über reagiert. Sie dachte wahrscheinlich genau so, wie ich, denn wir entschuldigten zu genau der gleichen Zeit, doch Lili legte mir nur sanft ihre Hand auf meinen Mund. „Es ist meine Schuld gewesen und das wissen wir. Ich hätte dir damals die Wahrheit sagen sollen, aber ich hatte Angst, dich zu verlieren. Ich hatte keine Ahnung von der Verlobung, meine Mutter hatte sie abgemacht, als ich noch sehr klein war. Ich wollte ihn nicht treffen, aber der Hohe Rat Alexandrias hatte so lange auf mich eingeredet, bis ich keine Chance mehr hatte, nein zu sagen“, erklärte sie mir und nahm ihre Hand dann wieder runter. „Weißt du, ich hätte mir gewünscht, dass du mir das schon eher gesagt hast. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Von einem Tag zum anderen hast du immer Ausreden gesucht, damit wir uns nicht treffen können. Die anderen haben mir auch nicht gesagt, was los ist. Ich hatte Angst, dass ich dich verlieren würde“, erklärte ich. „Es tut mir so leid, Zidane. Ich wünschte, ich könnte das Ungeschehen machen, aber es geht einfach nicht. Deshalb frage ich dich, ob du mir verzeihen kannst?“, fragte sie mich. Ich zögerte keine Minute, doch ehe ich die Entschuldigung an nahm, stellte ich noch eine Bedingung. „Aber nur, wenn du mir versprichst, nie wieder Geheimnisse vor mir zu haben, einverstanden?“, fragte ich sie. „Ich verspreche es“, meinte sie sanft und drückte sich erneut an mich. Auch ich umarmte sie sanft. „In Ordnung, ich verzeihe dir“, meinte ich dann sanft. Ich bemerkte, wie sich ihre Augen mit Freudentränen füllten und wie sie ihrem Gesicht langsam hinunter rannten. „Danke, Zidane“, meinte sie und lächelte mich an. Nun begann sie, wirklich zu weinen. Ich drückte sie nur an mich und streichelte über ihren Rücken. Ich hatte sie also endlich wieder, meine Lili. Nie wieder würde ich sie für irgend was her geben, das wusste ich. Wie lange wir so da standen, konnte ich nicht genau sagen, nach einiger Zeit blickte sie mich jedoch wieder an. „Zidane“, flüsterte sie leise. „Lili“, erwiderte ich genau so leise und blickte in ihre Augen. Sie waren einfach nur wunder schön. Langsam näherten wir uns nun, bis sich unsere Lippen beinahe berührten, doch weiter kam es leider nicht. Wir wurden durch den Geschrei eines kleinen Babys gestört und Lili löste sich von mir. Innerlich seufzte ich. Es war so knapp. Beinahe hätten wir uns geküsst. „Komm mit, Zidane“, meinte Lili lächelnd und zog mich mit in das Zimmer, wo ich eben schon drinnen war. Ich verstand nicht ganz. Weshalb kümmerte sie sich um Mikotos Tochter? Lili ging ganz selbstverständlich zu dem Bett, hob das kleine Baby hoch und drückte sie etwas an sich. Ich blickte sie nur fragend an. „Warum tust du das?“, fragte ich nach, woraufhin sie mir fragende Blicke zu warf. „Was meinst du?“ „Na warum kümmerst um Mikotos Tochter? Ich meine, es ist doch ihr Kind, oder?“, fragte ich, woraufhin Lili nur etwas lachte und leicht errötete. Ich verstand gar nichts mehr. Was war mit ihr los? „Es ist nicht Mikotos Tochter, sondern deine!“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das war auch schon wieder mein Kapitel und ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr verzeiht mir, dass ich an so einer Stelle aufgehört habe, ich konnte einfach nicht anders. *grins* Bis zum nächsten Kapitel^^ Sai_kun Kapitel 6: Die Abmachung ------------------------ Erstmal wollte ich mich dafür entschuldigen, dass ich so lange mit dem Kapitel gebraucht habe, ich hatte einfach zu wenig Zeit für die FF. :-( Aber die nächsten Kapitel werden wieder schneller kommen, das verspreche ich euch. Nun will ich euch aber nicht mehr länger vom Lesen abhalten und wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel. Die Abmachung ~+~Zidanes Sicht~+~ „Warum tust du das?“, fragte ich nach, woraufhin sie mir fragende Blicke zu warf. „Was meinst du?“ „Na warum kümmerst um Mikotos Tochter? Ich meine, es ist doch ihr Kind, oder?“, fragte ich, woraufhin Lili nur etwas lachte und leicht errötete. Ich verstand gar nichts mehr. Was war mit ihr los? „Es ist nicht Mikotos Tochter, sondern deine!“ Auf diese Worte hin blickte ich Lili geschockt an. Hatte sie grade gesagt, das Baby wäre meine Tochter? Moment! Bedeutet das, das ich Vater geworden bin? Aber wie konnte das sein? Dann fiel es mir wieder ein. Es stimmte, wir hatten zwei mal miteinander geschlafen, bevor wir uns nicht mehr so gut verstanden haben. Doch das es so schnell ging, hätte ich niemals gedacht. „M... meine Tochter?“, wiederholte ich nun und Lili lächelte mich an. „Sie ist drei Monate. Ich habe ihr den Namen Seila gegeben“, erklärte sie mir. Seila, das war wirklich ein schöner Name. Natürlich wusste ich, dass Lili den Namen hatte, als sie noch mit ihrer Familie in Madain Sari lebte. Das hatten wir erfahren, als wir damals dort waren. Madain Sari war die Heimat der Esper, einem Volk, welches mächtige Wesen, die so genannten Bestia, beschwören konnten. Einst gab es ein ganzes Dorf davon, doch da die Esper mächtige Bewohner Gaias waren, beschloss Garland damals, das Dorf zu zerstören. Nur wenige Esper hatten überlebt. Zwei davon waren Eiko und Lili. Heute gab es nur noch sie. „E... Ein schöner Name“, meinte ich lächelnd, nachdem ich mich von dem Schock erholt hatte. Natürlich freute ich mich, dass ich nun Vater war, doch gleichzeitig stieg meine Sorge noch weiter. Was war, wenn die Kristalljäger davon erfahren würden? Sie hatten schon einige meiner Freunde gefangen genommen und garantiert würden sie Lili und Seila auch gefangen nehmen, um mich zu bekommen. Doch was sollte ich nur tun? Würde ich mich stellen und sie würden den Schlüssel bekommen, dann würden noch viel mehr sterben, aber wenn ich mich hier verstecke, dann töten sie so lange Unschuldige weiter, bis sie mich gefunden haben. Das beste Beispiel dafür war ja das zerstörte Dorf. Ich will nicht, dass nochmal sowas passieren muss. „Zidane, was hast du?“, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich blickte kurz etwas verwirrt zu ihr. Hatte sie gemerkt, dass ich mir Sorgen machte? „Es ist alles in Ordnung“, meinte ich lächelnd. Ich wollte sie da nicht mit reinziehen. „Du scheinst dich überhaupt nicht zu freuen, dass du Vater geworden bist“, meinte Lili etwas enttäuscht zu mir. „Doch, natürlich freue ich mich darüber, es kam nur ziemlich überraschend“, versuchte ich sie zu beruhigen. „Wirklich?“, fragte sie mich und ich nickte nur. „Warum sollte ich mich nicht freuen?“, stellte ich als Gegenfrage. Lili wusste, dass ich mir schon immer eine Familie gewünscht hatte. Ich hatte zwar viele Freunde, die wie eine Familie für mich waren, aber es war irgendwie nicht das gleiche, wie eine richtige zu haben. So lächelte Lili mich nun an. „Möchtest du sie mal halten?“, fragte ich mich. „Wie bitte? Ich hab noch nie, ich meine ich kann doch kein Baby halten“, meinte ich nun verlegen und sah Lili verblüfft an. Ich wusste ja nichtmal, wie ich sie halten sollte, doch Lili kicherte nur etwas. „Komm, ich helfe dir!“, meinte Lili und ehe ich mich versah, hatte ich die kleine Seila auf meinen Armen. „Aber...!“, versuchte ich noch zu protestieren, doch als ich sie erstmal auf den Armen hatte, bekam ich ein merkwürdiges Gefühl. Ich hatte nun wirklich eine Familie und ich würde sie beschützen, egal, was kommen wird. Meine Familie war mir wichtiger, als alles andere. So blickte ich Seila nun an und ich musste lächeln. Sie sah wirklich genau so aus, wie ich, nur die schwarzen Augen waren von Lili. Auch Seila blickte mich neugierig an und streckte dann ihre kleinen Ärmchen nach mir aus. Anscheinend schien sie zu merken, dass ich ihr Vater bin. „Sie mag dich“, meinte Lili lächelnd und blickte mich an. „Normaler Weise fängt sie sofort an, zu weinen, wenn andere sie nehmen“, erklärte sie. „Mir konnte eben noch keine Frau widerstehen“, meinte ich etwas lachend. „Angeber!“, erwiderte sie nun und knuffte mich leicht in die Seite. Wir beide fingen nun an, zu lachen. Es musste schon lange her gewesen sein, dass ich so gelacht habe. Wir bleiben nun einige Zeit hier, bis die Kleine wieder eingeschlafen ist und Lili sie zurück ins Bett legte. Anschließend umarmte sie mich und ich drückte sie an mich. „Ich bin froh, dass du wieder da bist. Ich habe mir wirklich Sorgen um dich gemacht. Niemand von den anderen hat dich gesehen. Ich dachte, dir ist was passiert“, meinte sie dann besorgt. „Tut mir leid“, erwiderte ich und versuchte, ihrem Blick auszuweichen. Ich konnte ihr doch nicht sagen, weshalb ich mich nie gezeigt habe, sonst würde sie sich nur wieder Sorgen machen und das wollte ich nicht. „Zidane, was war denn nur los?“, fragte sie mich. Genau mit dieser Frage habe ich gerechnet. „Das ist nicht“, begann ich, doch ich wurde von Lili unterbrochen. „Und sag nicht, dass das nicht wichtig war! Es passt überhaupt nicht zu dir, dass du dich bei niemanden blicken lässt! Irgendwas ist doch los. Du sagst zu mir, ich soll ehrlich sein, dann möchte ich auch, dass du es zu mir bist“, meinte sie ernst. Sie hatte ja recht, das war mir klar, aber ich wollte sie da nicht mit rein ziehen. „Ich will dich da nicht mit reinziehen“, meinte ich nur, doch ich wusste, dass sie nicht locker lassen würde. „Ich weiß nicht, was los ist, Zidane, aber du hast mir damals auch immer geholfen. Deswegen möchte ich dir auch helfen, wir schaffen das, zusammen haben wir immer alles geschafft, nicht wahr?“, fragte sie mich. „Aber...“, fing ich an, doch dieses Mal war es nicht Lili, die mich unterbrach. „Sie hat recht, Zidane. Du wirst es nicht alleine schaffen. Sie haben es auf dich abgesehen und du wurdest selbst Zeuge davon, wie stark sie sind“, mischte sich jemand ein und ich blickte zur Tür, wo Kuja stand. Hatte er uns belauscht? Lili erschrak natürlich, als sie Kuja sah und klammerte sich etwas an mich. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte sie mich. „Warum ist er am Leben?“, fragte sie und blickte mich ängstlich an. „Es ist in Ordnung. Kuja hat mir geholfen, mach dir keine Sorgen“, versuchte ich, sie zu beruhigen, doch sie blickte mich immer noch irritiert an. „Zidane, was hat das alles zu bedeuten?“, fragte sie erneut, woraufhin ich seufzen musste. Das hatte Kuja aber perfekt hinbekommen! Nun musste ich erklären, was passiert ist. „Ich habe die Blechbüchse und die Generälin auch schon geholt. Mikoto un die kleine Esper sind ebenfalls da. Sie warten im Wohnzimmer. Wenn du es ihnen nicht erklärst, tue ich es“, meinte Kuja ernst und verließ dann das Zimmer. „Zidane“, fing Lili an und blickte zu mir. „Ist gut, ich werde es dir und den anderen erklären. Gehen wir in das Wohnzimmer“, gab ich mich nun geschlagen und Hand in Hand gingen wir nun zu den anderen, die schon auf uns warteten. „Zidane!“, hörte ich eine Stimme sagen und schon stand vor mir ein weitere Genom, um genau zu sein, meine kleine Schwester, Mikoto. Auch sie schien froh zu sein, dass mir nichts passiert war. Mikoto hatte sich sehr verändert, in der Zeit, wo sie auf Gaia lebte. Nachdem sie erst die Meiste Zeit schweigsam war und meistens meine Nähe aufsuchte, war sie nun eigenständig. Ich sollte ihr das Kämpfen beibringen, so dass sie sich in dieser, für sie noch fremden Welt, besser verteidigen konnte. So hatte sie zudem noch eine kleine Weltreise unternommen, um zu sehen, wie die Menschen hier auf Gaia lebten. Auch ihr äußeres hatte sich verändert. Sie trug nicht mehr die kurzen Haare, sondern sie hatte nun lange Haare, die sie zu einem Zopf zusammen gebunden hatte. Sie sah wirklich gut aus, das musste ich zugeben. „Na, alles in Ordnung, Mikoto?“, fragte ich, woraufhin sie nickte. „Was ist mit dir, Zidane? Warum hast du dich so lange nicht bei uns gezeigt?“, fragte sie mich. Innerlich musste ich seufzen. Musste ich die Frage denn jetzt Jeden beantworten? Doch bevor ich meiner kleinen Schwester antworten konnte, unterbrach mich Steiner, der mir erst jetzt aufgefallen ist. War ja klar, dass er auch hier sein würde, und neben ihn stand Beatrix. Auch Elena und Zane waren in dem Zimmer, Eiko war auch mit dabei, sie stand neben Mikoto.. Ich hielt meine Wut zwar zurück, doch ich war immer noch sauer, dass sie mir damals nichts gesagt haben und dass sie hinter meinen Rücken schlecht über mich sprachen. „Kerl, jetzt rede mal endlich Klartext! Du verschwindest aus Alexandria, meldest dich nicht mehr und dann wird Alexandria angegriffen! Womöglich steckst du vielleicht hinter dem Angriff und hast dich den Feind angeschlossen?“, fuhr er mich an, doch nun war es Lili, die verhinderte, dass ich etwas sagen konnte. „Adelbert Steiner! Hör endlich auf, schlecht über Zidane zu reden! Wir haben uns damals zwar gestritten, aber Zidane würde uns niemals verraten, nicht wahr?“, fragte sie und blickte dann zu mir, woraufhin ich nickte. Ich hasste diese ganzen Vorwürfe, die ich mir immer anhören musste. „Genau so ist es. Das würde ich niemals tun“, bestätigte ich mein Nicken. Lili schien zu merken, dass mich diese ganze Situation doch sehr mitnahm, denn um mich zu unerstützen, drückte sie meine Hand noch fester. „Und wo warst du dann, Kerl?“, knurrte Steiner mich an. „Nun, wie soll ich sagen?“, fing ich an. Ich wusste immer noch nicht so recht, wie ich es Lili und den anderen erklären konnte und blickte nun etwas Hilfe suchend zu Kuja. Immerhin schien er doch mehr über unsere Feinde zu wissen, als ich. „Wie du meinst. Doch vorher...“, fing Kuja an und drehte sich nun zu Elena und Zane um.“Elena, bringst du Zane ins Bett? Es ist schon ziemlich spät“, fragte er. Ich konnte mir denken, dass es nicht alleine darum ging, dass es schon spät war. Kuja wollte bestimmt nicht, dass Zane etwas von dem mit bekam, über was wir jetzt reden wollten. Immerhin ging es ja sozusagen auch darum, dass ich sterben könnte, und sowas muss ein kleines Kind nicht anhören. Ich war nichtmal davon begeistert, dass die anderen etwas davon erfahren. „Aber Papa, ich will noch nicht schlafen!“, protestierte Zane auch schon und sah zu seinem Vater. Auf diese Worte hin starrten alle, bis auf Elena und ich, meinen großen Bruder an, doch er ignorierte dies nur gekonnt. „Zane, es ist Schlafenszeit. Morgen wird wieder ein langer Tag“, versuchte er, seinen Sohn zu überzeugen. „Ich bin noch nicht müde! Ich will auch hören, über was ihr redet! Es geht bestimmt um die Typen, die es auf Onkel Zidane abgesehen haben, nicht wahr?“ Nun blickten die anderen mich an, doch ich versuchte, den Blicken auszuweichen. Nun wussten sie es also, dass man es auf mich abgesehen hatte. „Zidane, ist das wahr, was er erzählt? Hast du dich deshalb nicht bei uns gezeigt?“, fragte Lili mich. Einen Moment zögerte ich noch, ehe ich nun doch antwortete. „Ja, es ist wahr. S... Sie sind sehr gefährlich, meinet wegen haben sie“, fing ich an, doch Kuja unterbrach mich. „Zane, geh jetzt bitte ins Bett, ich komme auch nacher nochmal, bevor deine Mutter und ich schlafen gehen“, meinte Kuja ruhig und blickte seinen Sohn ruhig an. „Aber...“, meinte Zane noch, gab dann aber nach und seufzte etwas. „Okay... Gute Nacht Papa“, meinte Zane dann und auch er wünschte mir noch eine gute Nacht, ehe er mit seiner Mutter das Zimmer verließ. Ich kratzte mich kurz etwas verlegen am Hinterkopf. Ich konnte mich an dieses ´Onkel Zidane´ einfach nicht gewöhnen. Doch nun gab es erstmal wichtigere Dinge, denn nachdem Elena und Zane das Zimmer verlassen haben, blickte Lili mich wieder an. „Also, jetzt sag uns endlich, was los ist, Zidane. Wer hat es auf dich abgesehen?“, fragte sie mich. „Nun, ich weiß nicht, wie...“, begann ich noch, ehe Kuja schließlich übernahm. Anscheinend merkte er doch, dass es mir schwer fiel, darüber zu reden. „Zidane wird von einer Gruppe gesucht, die sich Kristalljäger nennen. Sie wurden beauftragt, ihn gefangen zu nehmen, doch ist Zidane so gesehen nicht ihr wirkliches Ziel. Sie sind eher hinter das her, was in seinem Körper versiegelt wurde“, fing Kuja an, zu erklären, doch sowohl er, als auch ich merkten, dass die anderen wohl nicht ganz verstanden haben, warum sie es auf mich abgesehen hatten. Lilis Frage bestätigte meine Vermutung. „Was genau meinst du damit?“, fragte sie ihn. Es musste Lili und den anderen ganz schön schwer fallen, so normal mit Kuja zu reden, immerhin war Kuja damals ja unser Feind. Doch ich wusste, dass Kuja nun anders war. Früher hätte er mir niemals geholfen, wenn ich in Gefahr gewesen wäre, im Gegenteil, er wollte uns damals ja alle töten. Doch irgendwie war ich froh darüber, dass er jetzt normal war. Vielleicht könnte ich ihn jetzt wirklich als meinen großen Bruder ansehen. „Garland hat uns beide erschaffen, damit wir seine Ziele erfüllen können“, fing Kuja an, zu erzählen. Bei diesen Worten wurde ich sehr nervös, denn ich hatte den anderen nie erzählt, weshalb Garland mich erschaffen hat und was meine Bestimmung war. Ich sollte Kujas Platz als Todesengel annehmen, wenn dessen Zeit abgelaufen war. Wie würden die anderen wohl reagieren, ernn sie erfahren, weshalb er mich erschaffen hat? Nun, so, wie es aussah, würde ich es wohl gleich wissen. Lili schien meine Nervosität zu spüren, denn sie blickte mich verwirrt an. „Zidane, was ist denn mit dir los? Du bist so nervös“, fragte sie mich. „Nun, ich...“, begann ich, doch mir fehlten ganz einfach die Worte. „Du hast ihnen wohl gar nichts davon erzählt?“, fragte Kuja mich. „Kerl! Wovon redet er da?“, fauchte Steiner mich an. „Zidane, verheimlichst du uns etwa was?“, fragte nun auch Eiko. „Egal, was es ist, bitte sag es uns, Zidane. Erinnerst du dich an unser Versprechen?“, fragte Lili mich. Natürlich hatte ich unser Versprechen, dass wir keine Geheimnisse voreinander haben, nicht vergessen. „Nein, natürlich nicht“, fing ich an. Nun war es also soweit. Ich musste ihnen die Wahrheit über meiner Bestimmung sagen. Da ich es jedoch nicht schaffte, den anderen ins Gesicht zu sehen, blickte ich einfach nur zu Boden. „Garland hat mir damals erzählt, dass es meine Bestimmung ist, Gaia und alle Lebewesen auf ihn zu vernichten“, erklärte ich ruhig. Ich konnte die entsetzten Blicke der anderen regelrecht spüren. „Aber warum hast du uns das nie erzählt?“, fragte Eiko. „Ich... ich hatte Angst davor, dass ihr wirklich glauben könntet, dass ich Gaia vernichten will.“ „So ein Unsinn, Zidane. Wir wissen doch, dass du Gaia niemals vernichten oder angreifen würdest“, erklärte Lili mir und als ich es endlich schaffte, sie wieder anzusehen, blickte ich sie erstaunt an. Lili lächelte mich wirklich an! „Ich... ja, tut mir leid“, meinte ich etwas verlegen lächelnd. „So, können wir nun endlich weiter reden?“, fragte Kuja nun etwas genervt. So blickten wir nun wieder zu ihm. „Zidane, was er die erzählt hat, war kompletter Schwachsinn, mich sollte ein anderer Genom ersetzen, doch damk die ist sie nun auch auf deiner Seite“, erklärte Kuja und blickte nun kurz etwas zu Mikoto, ehe er wieder zu mir blickte. Auch ich sah etwas zu Mikoto. Warum hatte Garland mich damals angelogen? Sollte ich Gaia etwa nicht vernichten? Mikoto schien über alles bescheid zu wissen, da sie kein bisschen erstaunt wirkte. Nun, bei Mikoto konnte man sich nie sicher sein, was sie im Moment fühlte. Sie konnte ihre Gefühle gut verbergen. „Aber wozu das alles? Weshalb hat er mich dann angelogen?“, fragte ich Kuja. Ich verstand das alles überhaupt nicht. „Damals warst du noch nicht bereit, die Kraft des Kristalls für dich zu benutzen. So warst du auch für Garland nutzlos.“, erklärte er. Na toll! Nun war ich noch verwirrter, als vorher. Was sollte das jett schon wieder heißen? „Die Kraft des Kristalls zu nutzen?“, wiederholte Lili fragend. „Garland wollte nach mir einen Genom erschaffen, der die Macht dazu hat. Er selbst hatte die Macht dazu nicht und so beschloss er, einen Genom zu erschaffen, der dazu in der Lage war. Wie wir ja alle wissen, wurde nach mir zu erst Zidane erschaffen. So müsste Zidane also dazu in der Lage sein, die Kraft des Kristalls zu nutzen. Doch der Schlüssel, den Zidane dafür braucht, wurde von Garland selbst in Zidanes Körper versiegelt, damit kein Fremder ihn bekommen kann“, erklärte Kuja weiter. Ich glaubte, so langsam verstand ich alles. Garland selbst konnte die Kraft des Kristalls nicht benutzen, also erschuf er mich und stellte eine Art Schlüssel her, mit dem ich dann die Kraft des Kristalls nutzen konnte. Doch ehe er mir den Schlüssel wieder entfernen konnte, brachte Kuja mich nach Gaia. Wusste er vielleicht schon damals von der Existenz des Schlüssels und hat er mich deshalb nach Gaia gebracht, damit Garland die Macht nicht für sich nutzen konnte? Außerdem gab es da ja nochwas. Kuja hatte mir ja erzählt, wenn die Kristallhäger den Schlüssel aus meinem Körper entfernen, würde ich sterben. Irgendwie fühlte ich mich bei diesem Gedanken nicht wohl. Vielleicht hätte ich gar nicht so lange leben sollen? Ich war lediglich ein Gefäß für den Schlüssel. Doch warum ist Garland dann das Risiko eingegangen, dass ich sterbe, wenn man mir den Schlüssel aus meinem Körper entfernt? So konnte er die Kraft des Kristalls ja nicht für sich nutzen, aber vielleicht wusste Garland ja auch überhaupt nicht, dass ich danach sterben würde? Ja, das musste es sein! Eine andere Erklärung dab es ganz einfach nicht. „Dann könnte Zidane also die Kraft des Kristalls für sich benutzen? Und was hat es mit diesen Kristalljägern auf sich? Haben sie es auf Zidanes Schlüssel abgesehen?“, fragte Lili. Auf diese Worte hin nickte Kuja. „Du denkst also mit, Garnet. Genau so ist es. Sie sind in der Lage, die Versiegelung aufzuheben. Doch einen Nachteil gibt es da schon noch“, meinte Kuja. „Und was für einen?“, fragte Lili. Dieses Mal hielt ich es für besser, dass ich antworten sollte. „Nachdem sie den Schlüssel aus meinem Körper bekommen haben, werde ich sterben. Mein Körper hat sich schon zu sehr an den Schlüssel gewohnt und auch der Schlüssel alleine hat schon eine unvorstellbare Kraft“, erklärte ich ruhig und leise. Daraufhin blickten mich alle, ja, auch Steiner, entsetzt an. „Aber... Dann düefen sie dich auf keinen Fall bekommen, Zidane!“, meinte Lili ernst. „Genau, Zidane darf nicht sternem“, meinte Eiko. „Aber sie meinen es ernst. Sie haben Vivi, Freia und Mahagon nur meinet wegen entfürhrt und außerdem haben sie ein ganzes Dorf meinet wegen zerstört“, erklärte ich. „Dann warst du also wirklich in diesem Dorf?“, fragte Eiko mich, woraufhin ich nickte. „Es war nicht Zidanes Schuld. Ich war zufällig in der Nähe und habe ihn mitgenommen. Sonst wäre er vielleicht jetzt schon tot“, erklärte Kuja. „Dann hast du wirklich Glück gehabt, dass Kuja da war, Zidane“, meinte Lili erleichtert, doch ich starrte sie nur fassungslos an. „Lili, die Bewohner sind meinet wegen gestorben! Sie haben mich in Schutz genommen! Hätte ich mich ihnen gezeigt, wären sie alle jetzt noch am Leben!“, meinte ich ernst. „Ich habe es dir schon einmal erklärt, Zidane. Hätten sie dich dort bekommen, hätten sie den Schlüssel aus deinem Körper entfernt und so wären noch viel mehr ums Leben gekommen. Wolltest du das etwa?“, fragte Kuja noch ernster, doch ich blickte einfach nur weg. Das alles war zu viel für mich. „Nein, aber...“, fing ich an, doch mir fehlten nur die Worte. Ich brauchte nun einfach ein wenig Zeit für mich alleine, also ließ ich Lilis Hand los und ging zur Tür. „Macht euch keine Sorgen, ich werde das Dorf nicht verlassen“, murmelte ich noch leise und verließ dann das Haus. Ich konnte noch hören, wie Lili meinen Namen rief. ~+~Lilis Sicht~+~ „Zidane!“, rief ich und wollte ihn ihm hinterher, doch Kuja hielt mich auf. „Lass ihn einen Moment alleine“, meinte er. „Aber...“, begann ich. „Es war für ihn zu viel heute. Er braucht einen Moment Zeit für sich“, erklärte er und ich nickte leicht. So kannte ich Zidane überhauüt nickt. Er schien wirklich Angst zu haben, das hätte ich mir bei Zidane niemals vorstellen können. Vielleicht war es doch besser, ihn ein bisschen alleine zu lassen. Doch wie sollte es jetzt weiter gehen? Die anderen wurden entführt und die Kristalljäger schienen sehr stark zu sein. Aber wir durften ihnen Zidane nicht geben, ich wollte ihn nicht schon wieder verlieren. „Was sollen wir jetzt machen? Wir müssen doch die anderen befreien!“, eiss Eiko mich aus meinen Gedanken. Da hatte sie recht. „Aber dazu müssen wir erstmal wissen, wohin sie gebracht wurden!“, erklärte ich. „Ich habe eine Vermutung, aber womöglich wird euch das nicht gefallen“, meinte Kuja, woraufhin ich ihn anblickte. „Sag es uns bitte!“, bat ich ihn. Mur mussten ganz einfach wissen, wo sie gefangen gehalten wurden. „Ich konnte zwei von den Kristalljägern ausspionieren. Sie arbeiten mit dem neuen König Alexandrias zusammen. Deshalb denke ich, dass sie dorthin gebracht wurden“, erklärte er. Etwas geschockt bllickte ich Kuja an. Ich wusste gar nicht, dass sie für ihn arbeiteten. „Dann wird es einfach sein, sie zu befreien“, erklärte Steiner. Es stimmte, dass wir uns in Alexandria auskannten, aber das hieß nicht, dass es uns leichter fallen würde, sie zu befreien. Immerhin schienen unsere Gegner wirklich sehr stark zu sein. „Du solltest die Kristalljäger nicht unterschätzen. Sie werden die anderen sicher bewachen, aber eine kleine Chance hätten wir. Zwei von ihnen sind in Oeil Vert gefangen, leiben also nur noch zwei“, erklärte Kuja. „Wir müssen es versichen, aber dazu brauchen wir einen guten Plan.“, meinte ich. „Womöglich habt ihr recht, aber wir aber wir müssen gut vorbereitet sein. Es wird nicht einfach werden“, mischte sich Beatrix ein. „Er wird sicher nicht mit uns rechnen, immerhin mussten wir damals fliehen“, erklärte ich. „Vier von uns sollten dort hin gehen. Zwei sollten im Schloss die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und in der Zwischenzeit können die anderen beiden Meister Vivi und die anderen retten“, schlug Steiner vor. „Ist das nicht zu unsicher? Vielleicht würden sie sofort merken, dass noch welche im Schloss unterwegs sind und dann werden sie nur auf uns warten“, gab Eiko zu bedenken. Da hatte sie wohl recht. Der König, mein ehemaliger Verlobter, würde das alles wohl sofort durchschauen, doch da kam mir eine Idee. „Wir nehmen die Gargantulabahn in Treno“, meinte ich. „Von dort aus können wir Alexandria erreichen, ohne, dass uns jemand merkt“, fuhr ich fort. Und da es eine Art Geheimgang zum Schloss war, würde wohl niemand vermuten, dass dort jemand war. „Gute Idee“, meinte Eiko auf meinen Vorschlag und auch alle anderen waren damit einverstanden. „Müssen wir nur noch entscheiden, wer von uns geht“, meinte Beatrix. „Eiko geht auf jeden Fall mit“, meinte die kleine Blauhaarige. Da sprach nichts dagegen. Auch ich würde mitkommen. Ich wollte den anderen unbedingt helfen. „Ich werde auch mitkommen“, fing ich dann auch an, doch Steiner protestierte dagegen. „Ihr dürft nicht gehen, Majestät! Das ist viel zu gefährlich!“, meinte er ernst. „Aber ich muss mitgehen!“, erwiderte ich ernst. Ich wollte den anderen doch auch helfen. „Aber Eure Hoheit! Wer soll sich denn sonst um Seila kümmern?“, fragte mich Beatrix. Ich zögerte keinen Moment und blickte Beatrix an. „Zidane!“, meinte ich ernst. Er musste sowieso hier im Dorf bleiben und er war gleichzeitig Seilas Vater. Steiner blickte mich jedoch entsetzt an. „Aber wollt Ihr ihm wirklich Seila anvertrauen? Dasist doch viel zu riskant! Er ist immer noch ein“, fing Steiner an, doch ich blickte ihn nur wütend an. Ich konnte mir denken, was jetzt wieder kam. Zidane ist immer noch ein Dieb. Dies waren immer Steiners Worte, wenn ich gut über Zidane sprach. Dennoch konnte ich es nicht fassen. „Adelbert Steiner! Ich habe schonmal gesagt, dass du aufhören sollst, ständig schlecht über Zidane zu reden! Er ist kein Dieb mehr! Seila ist Zidanes Tochter. Er wird nicht zulassen, dass ihr was passiert!“, meinte ich ernst. Ich wusste, Zidane würde so denken. Immerhin ging es mir genau so. Ich würde auch unter keinem Umstand zulassen, dass unserer Tochter etwas geschehen würde. „Garnet hat recht. Zidane würde gut für Seila sorgen, dennoch solltet Ihr hier bleiben, Garnet“, mischte sich Kuja ein, woraufhin ich ihn etwas verwirrt anblickte. Seit wann nahm er Zidane eigentlich so in Schutz? Und warum bestand er darauf, dass ich hier bleiben sollte? „Und warum sollte ich das?“, fragte ich. „Denkt doch mal nach“, fing Kuja an, wurde jedoch von Steiner unterbrochen. „Wie sprichst du überhaupt mit der Königin?“, fuhr er Kuja an, dieser ignorierte dies jedoch erneut. „Selbst, wenn Ihr aufbrechen würdet, um die anderen zu befreien, denkt Ihr wirklich, Zidane würde ruhig hier sitzen bleiben? Er würde die nächste Gelegenheit nutzen und von hier abhauen, um ebenfalls zu helfen und niemand, außer Euch, könnte ihn wohl davon abhalten. Ist es nicht so?“, fragte Kuja mich. Ich dachte kurz nach, merkte jedoch schnell, dass Kuja recht hatte. Ich konnte ihn schon immer von gefährlichen Taten abhalten, auf mich hatte er immer gehört. So gab ich mich am Ende geschlagen und nickte. Hier ging es immerhin um Zidanes Leben und ich wollte ihn nicht schon wieder verlieren. Nun blickte ich zu Steiner und Beatrix. „Würdet ihr zusammen mit Eiko losgehen? Ich werde hier bleiben“, erklärte ich nun. „Wie Ihr wünscht, Majestät. Doch ist es nicht ein wenig unsicher, nur zu dritt zu gehen?“, fragte sie mich. In der Tat würde es nicht einfach werden. Doch wen könnten sie noch mitnehmen? Mikoto durfte nicht mit. Da diese Kristalljäger offensichtlich von Kuja und Zidane wussten, dass sie Genome sind, war es einfach zu gefährlich. Womöglich würden sie noch auf die Idee kommen, dass es wirklich noch ein Dorf voller Genome gibt und das war das letzte, was wir wollten. „Ich werde euch begleiten“, meinte nun eine Frauenstimme und ich blickte mich etwas um. Diese Elena hatte in der Zwischenzeit wieder das Zimmer betreten. ~+~Kujas Sicht~+~ Nach Elenas Aussage blickte ich sie etwas verwirrt an. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie sie das Zimmer betreten hatte. Jedoch machte mich ihre Aussage noch verwirrter. Ich wusste, dass Elena stark war. Immerhin war sie eine der wenigen, welche die Weiß-, und die Schwarzmagie benutzen konnte. Auch, wenn man es mir nicht ansah, Elena bedeutete mir viel und ich wollte unter keinem Umstand, dass ihr etwas passierte. Doch ich konnte ahnen, weshalb sie mit wollte. So konnte sie zulassen, dass ich hier im Dorf der Schwarzmagier bei meinem Bruder bleiben konnte. Eigentlich wollte ich das auch. Ich wollte Zidane zwar beschützen, dennoch konnte ich einfach nicht hier rumsitzen. Doch auch der Gedanke, mit den Freunden meines Bruders mitzugehen, gefiel mir nicht wirklich. „Bist du dir sicher, dass du gehen willst?“, fragte ich sie nach. Mittlerweile wusste ich, wenn sie sich einmal für eine Sache entschieden hat, wird sie sich nicht mehr davon abbringen lassen. „Kuja, du weißt, dass diese Lösung am besten ist“, meinte sie. Nach einer weiteren kurzen Überlegung stimmte ich ihr schließlich zu. Vielleicht war es wirklich das beste, immerhin war Elena wirklich außergewöhnlich stark und mit ihren Fähigkeiten und ihrer Aufgabe wird sie den anderen helfen können, sollten wir Zidane hier nicht beschützen können. „Nun gut“, meinte ich schließlich zu Elena und blickte dann zu den anderen. „Elena wird euch begleiten. Sie wird eine große Hilfe sein“, erklärte er. Ich bemerkte den skeptischen Blick, den die anderen Elena zuwarfen. „Können wir dir auch wirklich trauen, Kerl?“, fauchte Steiner mich an. „Mir ist das ganze ja egal. Aber ihr kennt doch die Stärke des neuen Königs. Aber wenn ihr keine Hilfe braucht, bitte!“, meinte ich nur kühl und ließ mich nicht aus der Ruhe bringen. Nach diesen Worten verschwand ich aus dem Zimmer und bemerkte, dass Elena mir folgte. Nachdem wir nun etwas über den Flur lang liefen, blickte ich zu Elena. „Du lässt dich nicht davon abbringen, nicht wahr?“, fragte ich und sie lächelte mich an. „Du kennst doch die Antwort, Liebling“, meinte sie sanft und schmiegte sich an mich. „Ich weiß. Ich möchte ja nur nicht, dass dir etwas passiert“, erklärte ich und drückte sie etwas an mich. „Aber wir müssen was tun. Du kannst deinen Bruder von hier aus gut beschützen und ich kann den anderen bescheid geben, wenn Zidane etwas passieren sollte. Du weißt ja, dank der Kraft...“, fing Elena an, unterbrach sich jedoch selbst, als die Tür zum Wohnzimmer aufging und wir uns los ließen. Garnet und die anderen kamen uns entgegen. „Und, habt ihr euch endlich entschieden?“, fragte ich gelangweilt. Nun trat Garnet vor und blickte mich an. „Alleine schaffen wir es wohl wirklich nicht. Deshalb möchten wir bitte deine und Elenas Hilfe“, meinte Garnet und ich bemerkte, dass ihr diese Worte selbst nicht leicht fielen. Innerlich musste ich grinsen. Es fiel ihr bestimmt schwer, mich um Hilfe zu bitte, wobei ich derjenige war, der damals ihre Heimat angriff. Auch wenn ich es niemals zugegeben habe, bereute ich doch meine Taten von damals. Aber genug jetzt davon. „Wir werden euch helfen. Wie ich vorhin schon erwähnt habe, Elena wird euch begleiten, wenn ihr eure Freunde retten wollt“, erklärte ich. „Wann soll es losgehen?“, fragte Elena die anderen. „Morgen früh brechen wir auf“, antwortete Beatrix. „Dann sollten wir jetzt schlafen gehen. Wir brauchen unsere Kräfte für morgen“, schlug Elena vor, woraufhin alle einverstanden waren. ~+~Lilis Sicht~+~ Es wunderte mich immer noch, weshalb Elena die anderen begleiten wollte und wer sie überhaupt war. Jedenfalls musste sie etwas besonderes sein, sonst wäre sie Kuja niemals aufgefallen. Nachdem nun alle in ihre Zimmer gegangen sind, beschloss ich jedoch, Zidane zu suchen. Jemand musste ihm ja erklären, wie sie sich entschieden haben. Hoffentlich würde er dies auch verstehen. Zidane durfte einfach nicht mit, wir alle wollten eben nur das Beste für ihn. So ging ich nun los, um ihn zu suchen, was glücklicher Weise nicht lange dauerte. Als ich das Haus verlassen wollte, bemerkte ich nämlich, dass das Zimmer zu Seila offen war und dass Zidane vor Seilas Bett stand und sie beobachtete. Dabei bemerkte ich auch Zidanes trauriges Gesicht. Es war bestimmt sehr hart für ihn. Unsere Freunde werden wegen ihm als Geisel gehalten, die Kristalljäger trachteten nach seinem Leben und dann hat er auch noch von einer Sekunde zur anderen erfahren, dass er Vater geworden ist. An den Streit, den wir vorher hatten, wollte ich erst gar nicht denken. Leise seufzend blickte ich Zidane an. Wenn ich ihm doch nur irgendwie helfen könnte! Aber was konnte ich schon ausrichten? Mehr, als für ihn da zu sein und ihn zu beschützen konnte ich einfach nicht tun. Also betrat ich nun das Zimmer und schloss die Tür leise hinter mir. Zidane war so sehr in Gedanken versunken, dass er dies nichtmal mitbekommen hatte. So kannte ich ihn überhaupt nicht. Früher hat er uns immer aufgemuntert, wenn es uns nicht gut ging. Aber nun war er derjenige, der unsere Hilfe brauchte. Nachdem ich ihn eine Weile beobachtet habe, ging ich nun näher zu ihm und umarmte ihn. Erst zuckte er ein wenig zusammen, dann drückte er sich jedoch an mich. Ich mochte es, wenn er dies tat. „Tut mir leid, hab dich nicht bemerkt“, meinte er und lächelte mich an. Jedenfalls versuchte er dies. Ein wirkliches Lächeln bekam er nicht zu stande. „Schon in ordnung“, erwiderte ich und blickte ihn etwas lächelnd an, wurde dann aber gleich wieder ernster. „Beatrix, Steiner, Eiko und diese Elena werden morgen früh aufbrechen, um Vivi und die anderen zu befreien“, erklärte ich dann. Daraufhin seufzte Zidane nur. „Sollten sie es wirklich schaffen, dann werden die Kristalljäger weiter nach mir suchen und jedes Dorf zerstören. Es gab wegen mir schon genug Tote! Ich will nicht, dass noch mehr meinet wegen leiden müssen!“, meinte Zidane und ich konnte an seiner Stimme hören, wie verzweifelt er war. „Das werden wir nicht zulassen, Zidane. Wir werden sie aufhalten! Kuja und Elena haben uns ihre Hilfe angeboten. Zusammen schaffen wir es sicher, die Kristalljäger und ihren Anführer zu besiegen!“, sagte ich und blickte Zidane in die Augen. „Vertrau uns, Zidane. Wir werden es schaffen“, meinte ich ernst. Nachdem Zidane noch einige Momente zögerte, nickte er etwas. „Ich vertraue dir und den anderen“, meinte er nur leise. Wir ließen noch ein paar Minuten verstreichen, in dem wir uns einfach nur in den Armen hielten. Ich spürte, dass Zidane meine Nähe jetzt brauchte. „Wir sollten schlafen gehen“, meinte ich schließlich und ging nun mit Zidane in unser Bett. Es war selbst verständlich, dass Zidane mit mir in einem Zimmer schlief. ~+~????~+~ Ungeduldig ging ich in dem Thronsaal hin und her und blickte immer wieder zur Tür. Mein Gast ließ sich ziemlich viel Zeit. Dabei hatte er doch gesagt, dass er mich unbedingt treffen wollte. Natürlich hätte ich nicht einfach so eine Audienz bei mir, dem neuen König Alexandrias, zugelassen. Die Person, die ich erwartete, konnte mir genaue Informationen darüber geben, wo sich Zidane aufhielt. Ich brauchte diesen Jungen um jeden Preis! Nur durch ihn konnte ich wirklich eine unendliche Kraft bekommen. In seinem Körper befand sich ein Schlüssel, mit dem ich die Kraft des Kristalls nutzen konnte und somit würde ich unbesiegbar sein! Ob der Junge dabei nun starb, oder nicht, war mir komplett egal. Im Gegenteil. Ich hatte mich vorher genau über ihn informiert. Er soll ein Dieb gewesen sein und zudem noch der Liebhaber der ehemaligen Königin Garnet. Desweiteren soll er sehr stark sein. Wäre er nicht gewesen, dann hätte ich Alexandria auch so, ohne Angriff bekommen. Durch meine Magie konnte ich den Hohen Rat Alexandrias so beeinflussen, dass sie mich zu Garnets Verlobten ernannt hatten. Dass jedoch das Band zwischen den beiden so stark war, hätte ich nicht gedacht. Nun gut, dennoch würde ich an den Jungen ran kommen. Meine Kristalljäger suchten ihn zwar bereits, doch schon bald wissen sie den genauen Ort, wo er sich aufhielt. Auf meinem Gast war schon immer Verlass gewesen, so konnte er mir früher auch schon viele Informationen geben, die sich alle als richtig herausstellten. So hoffte ich auch dieses Mal, dass er die Wahrheit sprechen würde. Wenn er doch nur schneller gekommen wäre! Ich konnte es kaum noch erwarten, endlich an die Macht zu kommen, die ich schon so lange suchte! Wenn ich sie besitze, würde sich niemand mehr gegen mich widersetzen. Ich blickte also nun immer wieder zur Tür, bis endlich einer meiner Soldaten rein kam und mich darüber informierte, dass mein Gast eingetroffen war. So befahl ich, dass er eintreten sollte und es handelte sich tatsächlich um die Person, auf die ich schon den ganzen Tag gewartet hatte. „Du kommst spät“, meinte ich und blickte ihn streng an. „Weißt du, Ryan, ich musste noch einiges erledigen und so habe ich ganz einfach nicht auf die Zeit geachtet“, erklärte er mir. „Na wenn du meinst. Verrätst du mir jetzt endlich, wo sich der Junge aufhält?“, herrschte ich ihn an. „Natürlich. Doch so ohne weiteres werde ich es dir natürlich nicht sagen“, meinte er und blickte mich grinsend an. Wie konnte es auch anders sein? Er verlangte immer irgend was. Jedoch waren es meistens eher belanglose Sachen, jedenfalls nach meiner Meinung. „Und was verlangst du dieses Mal?“, fragte ich und blickte ihn an. „Ich will den Jungen haben. Natürlich nachdem du ihm den Schlüssel genommen hast“, erklärte er, woraufhin ich nur lachen musste. Was wollte er denn schon mit einem Toten? Aber besser konnte es für mich gar nicht kommen. „Von mir aus. Ich weiß zwar nicht, was dir ein toter Junge nützt, aber nun gut. Nun verrate endlich, wo er sich aufhält“, fuhr ich ihn ungeduldig an. „Er hat sich auf den äußeren Kontinent verkrochen, zusammen mit seinen anderen Freunden, die du nicht entführt hast und mit seinem Bruder hat er sich im Dorf der Schwarzmagier versteckt“, erklärte er und nun konnte ich mir ein siegessicheres Grinsen nicht verkneifen. Ich schnippte einmal mit der Hand, woraufhin zwei der Kristalljäger erschienen und sich vor mir verneigten. „Was sollen wir für Euch tun?“, fragten sie und blickten mich an. „Holt die zwei anderen Kristalljäger und sucht den äußeren Kontinent auf! Dort versteckt sich Zidane im Dorf der Schwarzmagier. Nehmt ihn gefangen und bringt ihn sofort hier her!“, befahl ich. Kurz darauf verschwanden sie auch schon. „Du solltest noch eins wissen, Ryan“, meinte mein Gast, als meine Diener verschwunden sind. Daraufhin drehte ich mich zu ihm um. „Sie planen eine Falle. Vier von ihnen sind auf dem Weg hier her, um deine Gefangenen zu befreien. Sie kommen durch einem Geheimgang hier her“, erklärte er mir. „So ist das also. Dann werden wir wohl bald noch ein paar Gefangene mehr haben“, meinte ich nur noch grinsend. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen.^^ Wer wohl die rätselhafte Person ist, die bei dem König Alexandrias war? Das werdet ihr auch bald erfahren ^^ bis zum nächsten Kapitel Zidane- Kapitel 7: Eine schwere Entscheidung ------------------------------------ Eine schwere Entscheidung ~+~???~+~ Gelangweilt lehnte ich gegen einen Felsen nahe Oeil Vert und wartete auf meinen Partner. Wo blieb er nur schon wieder? Er wollte sich doch nur mal kurz umsehen gehen, doch dies war mindestens schon eine halbe Stunde her. Hier gab es ja eh nichts, mal abgesehen von ein paar kleinen Monstern, die kein großes Problem für uns Kristalljäger waren. Immerhin haben wir es auch geschafft, Kujas Barriere aufzulösen. Er hatte die Barriere nämlich nicht direkt am Eingang Oeil Verts errichtet, sondern einige wenige Meter dahinter. So konnten wir unsere Magie auch einsetzen und die Barriere vernichten, auch wenn es etwas gedauert hatte. Dennoch, ein weiteres Mal würde ich auf diesen widerlichen Kuja nicht reinfallen. Warum musste er sich denn auch einfach so einmischen? Wir waren hinter seinem Bruder her und nicht hinter ihm. Es ergab sich eben nur zufällig, dass wir ihn ausgerechnet bei Kuja gefunden haben. Naja, wie dem auch sei, bald würden wir diesen Genom sowieso haben, das konnte ich spüren. Und dann würden wir endlich unser Ziel erreichen! Ich konnte es kaum noch abwarten, ihm endlich alles heim zu zahlen. Doch dafür brauchten wir erst mal unseren Köder, den wir schon bald bekommen würden. Allein dieser Gedanke entlockte mir ein siegessicheres Grinsen. Bald schon haben wir es geschafft! Da mir nun ein wenig langweilig wurde, entschloss ich, einfach so ein paar Monster zu erledigen um mir die Zeit zu vertreiben. Irgendwann musste mein Partner ja wieder kommen. Insgesamt gab es zwar vier Kristalljäger, doch wir waren meistens immer zu zweit unterwegs. Mein Partner war Van, derjenige, dem dieser Zidane damals seine Dolche geklaut hat. Er war damals ganz schön sauer und er hätte ihn beinahe getötet. Doch der König Alexandrias, der uns damals noch begleitete, konnte ihn grade noch so davon abhalten. Es war für uns damals eine schöne Überraschung, wie der Genom so einfach verschwunden ist, bis uns klar wurde, dass dies nur die Macht des Kristalls sein konnte. Dann gab es noch unseren Anführer, Shen. Wir tun immer alles, was er sagt, denn er hat jeden von uns in seine Gruppe aufgenommen, wofür wir dankbar waren. Sein Partner war Shin, er war frech und sadistisch, was mir selbst natürlich sehr gut gefällt. Ich selbst liebte es, mit meinen Opfern noch ein wenig zu spielen, bevor ich sie tötete. Wir selbst wissen über unsere Vergangenheit kaum etwas. Das einzige, was ich von meinem Partner Van wusste war, dass er irgendwo noch eine kleine Schwester hatte, die er jedoch mehr, als alles andere hasste. Er wollte sie sogar töten, so groß war der Hass auf sie. Wenn ich ihn darauf ansprach, meinte er nur, dass Van´s Eltern seine Schwester immer bevorzugt haben und dass sie ihr eine ganz bestimmte wichtige Aufgabe übertragen haben, bevor sie starben. „Na, sind wir mal wieder in Gedanken versunken, Serena?“, hörte ich auf einmal jemanden sagen und blickte mich um. „Ich hab dir doch schon so oft gesagt, dass du dich nicht so anschleichen sollst!“, fuhr ich meinen Partner an. Van mochte es irgendwie, mich zu ärgern, deshalb grinste er mich auch nur an. „Reg dich doch nicht wieder so auf“, meinte er nur zu mir. Da er auf einen Felsen in der Nähe stand, sprang er ohne Probleme zu mir herunter. „Ist jetzt auch egal. Konntest du was erkennen?“, fragte ich ihn nach. „Keine Chance. Shin und Ken sind zu weit weg. Ein Boot oder sowas scheints nicht zu geben. Ich konnte nur in der Nähe ne alte Burg erkennen, doch da gabs auch nichts interessantes“, erklärte er mir, woraufhin ich nur seufzen musste. „Also müssen wir wohl warten, bis die anderen uns gefunden haben“, fuhr ich fort. „Sieht danach aus“, meinte Van zu mir. „Hoffentlich beeilen sie sich“, meinte ich ungeduldig. Geduld war noch nie meine Stärke. Doch so, wie es aussah, hatten wir Glück gehabt. Vorerst zogen wir uns in Oeil Vert zurück, damit der König uns mit seiner Magie nicht finden konnte. Schon in dieser Nacht kamen Shin und Ken mit einem Luftschiff, um uns abzuholen. Als wir die Geräusche des Luftschiffes hörten, gingen wir sofort raus, damit sie unsere Auren spürten und landen konnten. Kurz darauf verließen beide das Luftschiff. Natürlich knieten Van und ich vor unserem Anführer, Ken, nieder. Er war der Einzige, vor dem wir wirklich Respekt hatten. Aber gleichzeitig war er auch ein guter Freund für uns. Natürlich wusste das niemand. „Erhebt euch. Nun erklärt, was vorgefallen ist“, meinte er. Wir standen daraufhin auf und erklärten alles, dass wir Zidane beinahe bekommen hätten und dass Kuja uns in eine Falle gelockt hatte. Doch er schien nicht wirklich sauer darüber zu sein. „Nun gut, was geschehen ist, ist geschehen. Ryan hat seinen Aufenthaltsort erneut gefunden. Wir brechen zum äußeren Kontinent auf. Dort versteckt er sich zusammen mit Kuja und einigen anderen seiner Freunde“, erklärte er uns. „Verstanden“, meinte ich und wollte schon ins Luftschiff gehen, als Van noch etwas mit Ken besprach. „Ich hätte da eine Bitte, Meister“, meinte er höflich zu Ken. „Worum geht es denn?“, fragte unser Meister und blickte Ken an. „Wenn Kuja bei ihn ist, dann sind wohl seine Freundin und sein Sohn auch dort. Ich möchte gerne seinen Sohn entführen. Ich übernehme auch die Verantwortung dafür“, meinte er grinsend. „Wofür brauchen wir seinen Sohn?“, fragte Ken nach. „Eine kleine private Angelegenheit“, erklärte Van ernst. „Wenn er uns keinen Ärger bereitet, von mir aus“, entschied Ken und nun gingen wir alle ins Luftschiff und flogen zum äußeren Kontinent. ~+~Zidanes Sicht~+~ Wie viele Stunden ich nun schon neben Lili lag, wusste ich nicht. Die ganze Zeit hielt ich sie an mich gedrückt, so dass ich ihren Atem auf meiner Haut spüren konnte. Sie sah so ruhig und friedlich aus, während sie schlief. Ich wünschte nur, dass ich genau so ruhig schlafen konnte, doch es ging einfach nicht. Mir schwirrten viel zu viele Gedanken im Kopf rum, so dass es mir unmöglich war, zu schlafen. Ständig musste ich an das denken, was mir bevorstand. Ich hatte einfach ein ganz mieses Gefühl bei der ganzen Sache. Alle geben ihr Bestes, um mich zu beschützen, ja, sogar Kuja half mir, doch was war, wenn dies alles umsonst war? Wenn die Kristalljäger mich doch finden würden? Ich konnte es doch nicht einfach zulassen, dass noch mehr Personen meinet wegen ums Leben kommen würden. Am Ende waren es noch meine Freunde, Lili, die ich mehr, als alles andere liebe, Seila, meine Tochter, oder vielleicht sogar Kuja, die dabei sterben würden. Ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte. Ich wäre natürlich sofort bereit gewesen, mich für meine Freunde zu opfern, doch dann gingen mir immer Kujas Worte durch den Kopf. Ich wollte ja verhindern, dass weiterhin Personen meinet wegen starben, doch würde ich mich opfern, würden noch viel mehr sterben! Innerlich entfuhr mir ein Seufzer. Warum musste sowas mir passieren? Ich wollte eigentlich ein ruhiges Leben zusammen mit Lili führen und eine Familie gründen. Doch anscheinend würde es bei uns nie ruhig werden. Vorsichtig löste ich mich von Lili, stand auf und streckte mich etwas. Ich entschloss, eine Weile spazieren zu gehen. Vielleicht kann ich mich ja dadurch beruhigen und noch etwas schlafen. So verließ ich nun das Haus und blickte mich etwas um. Man konnte einen leichten Wind spüren, so dass die Bäume ein wenig raschelten. Hier und da wurden einige Häuser durch den Mond etwas erleuchtet. Als ich zum Himmel schaute, bemerkte ich, dass keine einzige Wolke am Himmel war. Mein Weg führte mich beinahe durch das gesamte Dorf, bis ich schließlich den Weg zur Pension der Schwarzmagier erreichte. In diesem Moment erblickte ich jedoch in einiger Entfernung Kuja und seine Freundin. Wie hieß sie gleich? Ach ja, Elena. Sie schienen über irgend was ernstes zu reden, das bemerkte ich sofort. Da meine Neugier viel zu groß war, schlich ich mich etwas an die beiden ran, um zu hören, worüber sie diskutierten. Natürlich konnten sie mich nicht erkennen. „Kuja, wie oft hast du es jetzt schon versucht? Du kannst mich nicht davon abbringen, mit ihnen zu gehen. Du weißt genau, dass ich das tun muss!“, hörte ich Elena ernst sagen. „Du musst überhaupt nichts tun. Was ist, wenn du wieder auf ihn triffst? Ich weiß noch genau, wie ich dich damals gefunden habe. Wäre ich nicht in der Nähe gewesen, dann wärst du jetzt tot!“, erwiderte Kuja. „Das weiß ich, Kuja. Doch ich kann nicht ewig vor ihn weglaufen. Er gehört jetzt nun mal zu ihnen, daran kann ich nichts ändern! Dass es eines Tages zu einem Kampf zwischen uns beiden kommen würde, wusste ich. Denk doch mal an Zane! Auch er wird in Gefahr sein, sollte sich herausstellen, dass ich seine Mutter bin. Wenn wir Pech haben, dann hat er es damals schon gemerkt. Ich will nicht nochmal eine Familie verlieren!“ „Mir geht es ganz genau so! Ich kann jetzt endlich mit meiner Familie zusammen leben! Sogar mit meinem Bruder verstehe ich mich besser! Ich will niemanden von meiner Familie verlieren. Du und Zane, ihr seid die wichtigsten Personen in meinem Leben!“ „Das weiß ich doch. Aber wir können erst in Ruhe und in Frieden leben, wenn ich ihn besiegt habe. Erst dann wird er mich als Nachfolgerin meiner Mutter ansehen. Wenn ich das nicht schaffe, wird er immer wieder versuchen, mich oder vielleicht sogar Zane zu töten. In ihm fließt dasselbe Blut, wie in mir. Deshalb kann er eines Tages mein Nachfolger werden. Und aus diesen Grund wird er ihn auch töten wollen!“ „Das werde ich auf keinen Fall zulassen!“ „Aber es wird so kommen. Deshalb werde ich die Freunde deines Bruders begleiten und ihn herausfordern. Kuja, ich bin nicht mehr so schwach wie früher, ich kann ihn besiegen, bitte glaub mir! Und zur Not kann ich mich mit der Kristallmacht immer noch zurückziehen!“ „In Ordnung. Versprich mir aber, vorsichtig zu sein!“, hörte ich meinen Bruder zögerlich sagen. „Natürlich bin ich das. Und du passt auf deinen Bruder auf“, meinte Elena daraufhin noch. Kristallmacht? Wovon redete Elena da nur? Hatte sie etwa was mit dem Kristall zu tun? Aber wie war das nur möglich? Da sie jetzt so ruhig waren, beschloss ich, ein wenig Näher ran zu gehen, doch was mich dann sah, überraschte mich schon sehr. Kuja hatte Elena an sich gedrückt und küsste sie auf den Mund. Dabei hatte er die Augen geschlossen. Daraufhin bemerkte ich ein kleines Lächeln über mein Gesicht. Ich hätte von Kuja niemals gedacht, dass er so für eine Frau empfinden könnte. Elena schien ihm wirklich viel zu bedeuten. Gleichzeitig bekam ich erneut ein schlechtes Gewissen. Wie hatte Kuja gesagt? ´Ich kann jetzt endlich mit meienr Familie zusammen leben´. Ich hatte nie gewusst, dass Kuja so denken würde. Und jetzt, wo er glücklich war, brachte ich seine Familie erneut in Gefahr. Er musste mich doch hassen! Ich wollte grade umdrehen und wieder zurück gehen, als ich Elenas Stimme hörte. „Wir sollten ins Bett gehen. Morgen wird es anstrengend werden“, meinte sie. „Geh du doch schon mal vor, Elena. Ich muss meinem Bruder noch beibringen, dass man andere nicht belauschen sollte!“, hörte ich Kuja sagen und zuckte etwas zusammen. Wie hatte er nur herausgefunden, dass ich hier war? Ich war doch extra leise. Dennoch trat ich aus meinem Versteck hervor und kratzte mich etwas verlegen am Hinterkopf. „Tut mir leid, ich wollte wirklich nicht lauschen“, meinte ich verlegen. Kuja blickte mich jedoch weiterhin ernst an. „So? Und was wolltest du dann?“, fragte er mich. „Ähm...“, meinte ich nur. „Ich geh dann schon mal vor. Bis gleich“, meinte Elena noch und ging dann zur Pension. „Ab wann hast du uns belauscht?“, fragte Kuja ernst. „Es war nur ein Zufall. Ich habe eure beiden lauten Stimmen gehört und mich gefragt, was los ist. Ich habe erst etwas mitbekommen, als Elena meinte, dass sie sich nicht ewig vor irgend jemanden verstecken könnte“, erklärte ich. Kuja schien das alles nicht zu gefallen, denn sein Blick verfinsterte sich etwas. „Da du uns schon belauscht hast, hoffe ich wenigstens, dass du dies auch für dich behälst, Zidane!“, meinte Kuja. Seine Stimme war nach wie vor noch ernst. „Geht klar. Aber... Was genau meinte sie eigentlich damit? Ist sie etwa in Gefahr? Und was ist diese Kristallmacht? Hat sie etwas mit dem Kristall zu tun?“, fragte ich nach. „Das geht dich nichts an. Das ist eine Familienangelegenheit!“ Das letzte Wort betonte Kuja extra und es hat seine Wirkung nicht verfehlt. Es versetzte mir einen Stich in meinem Herzen. Offensichtlich sah Kuja mich doch noch nicht als Bruder an. Aber weshalb nannte er mich dann ab und an mal so? Oder war er vielleicht einfach nur sauer, dass ich ihn belauscht habe? „Es tut mir leid!“, meinte ich dann. „Lass gut sein. So lange du es für dich behälst“, erwiderte Kuja, doch dies meinte ich nicht. „Hör mal, Kuja, ich rede von was anderem. Ich habe gehört, was du zu Elena gesagt hast. Dass du jetzt endlich mit deiner Familie zusammen leben kannst. Dass sie und Zane die wichtigsten Personen in deinem Leben sind. Meinet wegen sind sie in Gefahr, weil du mir geholfen hast. Es tut mir wirklich leid!“, meinte ich ernst. „Es war meine Entscheidung, also zerbrich dir darüber nicht den Kopf. So, wie ich dich kenne, schwirren dir doch schon genug Gedanken durch den Kopf, nicht wahr?“ Auch da hatte Kuja wieder mal recht. „Dennoch frage ich mich, warum du mir geholfen hast“, fragte ich Kuja. Ich verstand ihn einfach nicht. Doch was Kuja darauf erwähnte, verblüffte mich noch mehr. „Braucht es wirklich einen Grund, jemanden zu helfen?“, fragte er mich. Dies waren genau dieselben Worte, die ich damals am Baum Lifars zu ihm gesagt habe. „Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich damals zu dir dasselbe gesagt“, erwiderte ich daraufhin und schaffte es sogar, ein wenig zu grinsen. Kuja nickte daraufhin nur und kam näher zu mir, bis er genau neben mir stand. Dann legte er seine Hand auf meine Schulter und blickte mich an. „Das war vorhin nicht so gemeint, Zidane. Elena möchte nur nicht, dass ich über sie rede und das verstehe ich. Sie wird zu gegebener Zeit alles erklären. Das alles ändert aber nichts an der Tatsache, dass du mein kleiner Bruder bist. Ich habe es damals nie gezeigt, aber du bedeutest mir sehr viel und du bist eine der wenigen Personen, von denen ich das sagen kann. Schon damals wollte ich dich vor Garland beschützen, deshalb habe ich dich nach Gaia gebracht. Auch heute ist es nicht anders. Egal, was kommt, ich beschütze dich. Aus diesem Grund habe ich dir geholfen. Geh bitte kein Risiko ein, Zidane“, meinte er schließlich. Diese Worte verblüfften mich schon sehr, deshalb brachte ich nur ein verwirrtes „Geht klar“, heraus. Daraufhin ließ er meine Schulter los und ging Richtung Pension. „Wir können morgen weiter reden!“, meinte er noch, bevor er die Pension betrat. Verwirrt von Kujas Worten, blieb ich noch einige Zeit einfach so stehen. Ich hatte nie gemerkt, dass Kuja so über mich dachte. Aber so in Nachhinein überlegt, er hatte nie wirklich versucht, mich zu töten. Nichtmal damals in Terra, als er die vermeintliche Wahrheit erfahren hat, dass ich ihn ersetzen sollte. Im Gegenteil, er hat mich beschützt und nach Gaia gebracht. Auch damals nicht in Burmecia, wo wir durch den Kampf gegen Beatrix erschöpft waren. Wieso habe ich das alles nie bemerkt? Seufzend ging ich nun den Weg zurück. Durch das viele Nachdenken komme ich auch nicht weiter. Kuja war eben doch ein Rätsel für sich. So betrat ich nach kurzer Zeit wieder das Haus und mein und Lilis gemeinsames Schlafzimmer. Doch grade, als ich mich wieder neben Lili legen wollte, bemerkte ich, wie unruhig sie schlief. Sie drehte sich ständig und murmelte irgendwas. „Bleib hier“, „Geh nicht!“, „Warum tust du das?“, konnte man von ihr hören. Sie schien einen Alptraum zu haben oder sowas in der Art. „Lili“, flüsterte ich nur leise, legte mich neben sie und drückte sie an mich. „Es ist nur ein Traum!“, versuchte ich, sie zu beruhigen. Jedoch bemerkte ich, dass sie immer unruhiger wurde und dass sie zwischendurch immer wieder meinen Namen rief. Da ich mir langsam Sorgen um sie machte, beschloss ich, sie zu wecken, was nach einiger Zeit auch gelang. Nun saß sie kerzengerade im Bett und sah mich mit großen Augen an. „Alles in Ordnung?“, fragte ich besorgt. „Zi...dane?“, fragte sie mich leise, kaum hörbar und ich nickte nur. „Es war nur ein Traum!“, meinte ich leise, doch daraufhin fing sie nur an zu weinen und sie drückte sich an mich. Ich konnte spüren, dass sie dabei zitterte. Auch ich drückte sie daraufhin an mich und streichte ihr sanft mit meiner Hand über ihren Rücken. Was hatte sie nur geträumt? „Möchtest du darüber reden?“, fragte ich sie leise, nachdem sie sich beruhigt hatte. Sie nickte als Antwort und fing an, zu erzählen. „Es... es war so schrecklich. Die Kristalljäger haben dich gefunden und mitgenommen. S... Sie haben den Schlüssel aus deinen Körper entfernt und wir konnten nichts dagegen tun! Wir kamen zu spät und... D... Du hast dich von mir verabschiedet und kurz darauf ist... ist dein toter Körper einfach... einfach verschwunden!“, erklärte sie mir schluchzend. Mir wurde durch ihren Traum richtig schlecht. Was war, wenn ihr Traum Wirklichkeit werden würde? Bedeutete dies, ich würde bald sterben? Wie konnte ich Lili in diesem Moment nur aufmuntern, wo ich doch selbst vor der Zukunft Angst hatte? Aber ich musste doch irgendwas sagen, um sie zu beruhigen! So blickte ich sie etwas an und lächelte etwas schief. „Es war nur ein Traum, Lili. Ich werde nicht sterben, das verspreche ich dir“, meinte ich sanft. Tatsächlich schien sie das ein wenig zu beruhigen, doch ihr Traum ging noch weiter. „Das war noch nicht alles, Zidane. Du bist wieder gekommen, doch du warst komplett anders. Du wolltest uns alle töten, sogar unsere Tochter. Ich lag auch nur noch da und du standest direkt über mir. Du hattest deine Dolche bereits erhoben und wolltest zustechen. In diesem Moment bin ich munter geworden“, erklärte sie mir weiter. Ich drückte sie etwas fester an mich. „Sowas würde ich nie tun, Lili, das weißt du doch. Meine Freunde bedeuten mir mehr, als alles andere. Außerdem habe ich eine Familie. Ich könnte niemanden von euch töten, das weißt du doch!“, meinte ich sanft und blickte in ihren Augen. „Ich weiß. Aber der Traum kam mir so real vor. Was, wenn das alles wirklich passiert?“, fragte sie mich. „Das wird nicht passieren. Lili, wir werden die Kristalljäger und den König Alexandrias besiegen. Dann wird wieder alles wie früher und wir brauchen uns keine Sorgen mehr zu machen“, erklärte ich sanft. Diese Worte schienen bei ihr gewirkt zu haben, denn ich merkte, wie sie sich beruhigt hatte. „Ja, da hast du recht. Wir werden das schaffen“, meinte sie sanft und blickte in meinen Augen. Auch ich blickte in ihre braunen Augen. Sie waren einfach nur wunderschön. So kamen wir uns nun langsam näher, bis unsere Lippen sich berührten. Nach einiger Zeit schliefen wir beide nun ein. Am nächsten Morgen standen wir alle nun ziemlich früh auf um dabei zu sein, wie Steiner und die anderen aufbrechen würden. Von meinem Gespräch mit Kuja hatte ich natürlich nichts gesagt. Wir hatten uns alle nun außerhalb vom Dorf an einem Teleporter versammelt. Kuja hatte den Teleporter, den wir benutzt haben, magisch ein wenig verändert. So konnten sie ohne Probleme nach Treno gelangen und von dort aus nach Alexandria. „Mama, kannst du nicht hier bleiben?“, fragte Kujas Sohn seine Mutter. Sicher war es für ihn schwer, jetzt ohne Mutter da zu sein, doch Elena lächelte ihn nur an und kniete sich zu ihm runter. „Ich werde bald wieder da sein. Papa wird so lange auf dich aufpassen“, meinte Elena sanft. „Ich weiß...“, meinte Zane, klang dabei doch ein wenig traurig. Nachdem wir auch die anderen verabschiedet haben, betraten Steiner und die anderen nun den Teleporter und verschwanden. Lili umklammerte in der Zwischenzeit meinen Arm und sah mich an. „Sie werden es schaffen, nicht war?“, fragte sie, woraufhin ich nickte. „Natürlich!“, fügte ich noch hinzu. Nun gingen wir wieder zurück zum Dorf der Schwarzmagier. ~+~Kujas Sicht~+~ Natürlich hatte ich mich auch von Elena verabschiedet. Ich machte mir auch immer noch Sorgen und hoffte, dass ihr nichts passieren würde. Natürlich würde ich das niemals zugeben. Es hatte mich schon einiges an Überwindung gekostet, zu meinem Bruder so ehrlich zu sein. Doch ich wollte ganz einfach ein besseres Verhältnis zu ihm haben. Immerhin hatte ich auch gemerkt, dass mein Sohn von Zidane begeistert war und ich wollte ihm den Umgang mit meinem Bruder nicht verbieten. So blickte ich ein wenig über meiner Schulter und beobachtete Zidane. Garnet hatte seinen Arm umschlungen und sie hatte sich an ihn gelehnt. Zidane selbst schien das alles gar nicht wahr zu nehmen, dies verriet mir sein abwesend wirkender Blick. Ich hatte kein gutes Gefühl, was seine Zukunft betraf. Die Kristalljäger wussten, wie sie ihn an einer empfindlichen Stelle treffen konnten. Sollte Zidanes Freunden etwas passieren, würde er sofort zu ihnen gehen. Zidane war einfach viel zu gutmütig. Ich hoffte sehr, dass die anderen seine Freunde befreien würden, sonst würde Zidane sicherlich irgend eine Dummheit begehen. So dauerte es auch nicht lange, bis wir das Dorf der Schwarzmagier wieder erreichten. Zane hatte mich inzwischen an der Hand angefasst. Vermutlich war diese Gegend hier immer noch ein wenig unheimlich für ihn, vor allem, da hier so viele genau wie Zidane aussahen. Dennoch war ich stolz auf meinem Sohn. Elena hatte mir erlaubt, ihn zu trainieren. Ich wusste, dass er ein großer Krieger werden würde, und ich hatte mich nicht geirrt. Natürlich habe ich es mit dem Training nicht übertrieben, aber er beherrschte schon alle Elementzauber und zudem konnte er, genau wie ich, sein äußeres verändern. Deshalb sah er auch nicht wie all die anderen Genomkinder aus. Ja, die Genome hatten sich wirklich gut und selbstständig entwickelt, so dass es jetzt sogar Nachwuchs gab. Es war schon irgendwie ironisch. Vor zweieinhalb Jahren noch wollte ich alle Genome töten und nun? Ich freute mich irgendwie, dass sie sich weiter entwickelten. Weshalb ich mich darüber freute, konnte ich selbst überhaupt nicht sagen. Es war ganz einfach so. Als wir in dem Dorf angekommen sind, blickte Zane mich an. „Papa? Wann trainierst du eigentlich mal wieder mit mir?“, fragte er mich. Tatsächlich hatten wir in letzter Zeit keine Gelegenheit mehr dazu gehabt. „Du trainierst ihn?“, fragte Zidane mich. „Ja, er ist ein Naturtalent. Aber was anderes habe ich auch nicht erwartet. Immerhin ist er MEIN Sohn!“, erklärte ich. Ein wenig Stolz und Eitelkeit in mir ist doch noch geblieben, auch wenn ich das selten zeigte. So blickte ich nun zu Zane, um ihn zu antworten. Doch dann kam mir eine Idee. So konnte Zane einen richtigen Kampf sehen und Zidane würde mal wieder auf andere Gedanken kommen. „Sobald es wieder ein wenig ruhiger geworden ist, trainieren wir weiter, versprochen“, meinte ich und blickte Zane an. „In Ordnung“, meinte er. „Aber wie wäre es, wenn du mal einen richtigen Kampf sehen könntest?“ „Einen richtigen Kampf?“ Auf seine Worte hin nickte ich und blickte zu Zidane. „Wie wäre es? Nur ein kleiner Trainingskampf. Nicht mehr und nicht weniger. Auf diesem Kontinent bist du sicher, also wird das kein Problem sein“, versuchte ich ihn aufzumuntern. „Bitte, Onkel Zidane, sag ja!“, meinte Zane und blickte meinen Bruder an. Er würde Zanes Bitte garantiert nicht ablehnen und ich sollte recht behalten. „Ich würde ja gerne, aber ich habe keine Waffe“, meinte Zidane und blickte erst Zane, dann mich an. „Das wird sicher kein Problem sein. Die Schwarzmagier werden dir sicherlich eine Waffe geben können“, meinte ich und blickte ihn an. Einen Moment zögerte Zidane noch, ehe er schließlich nickte. „In Ordnung“, meinte er dann. „Gut, aber erst heute Mittag, immerhin solltest du dich gut vorbereiten“, meinte ich zu meinem Bruder. Außerdem wollte ich eh nochmal mit ihm reden. „Papa, kann ich mich noch ein wenig im Dorf umsehen gehen?“, fragte Zane mich. „Lauf aber nicht zu weit weg, in Ordnung?“, fragte ich dann noch. Zane nickte nur und rannte dann auch schon los. „Ich gehe mal nach Seila sehen“, meinte Garnet zu Zidane. „Ich komme gleich nach“, antwortete mein Bruder und blickte seiner Freundin noch nach. „Na, wie ist es, plötzlich Vater zu sein?“, fragte ich Zidane dann etwas grinsend. Ich konnte mich noch gut dran erinnern, als ich Zane zum ersten Mal gesehen hatte. Natürlich war ich zu erst überhaupt nicht zu frieden mit den Gedanken, Vater zu sein. Natürlich wollte ich schon Nachkommen haben, aber nicht damals, als Garland mich noch beobachten konnte, wann er wollte. Es war einfach viel zu gefährlich für Zane und für Elena. Doch ich hatte Glück gehabt. Niemand hatte eine Verbindung zwischen mir und Elena mitbekommen. Doch es gab schon einen ziemlich großen Nachteil. Ich hatte Zane erst richtig kennen gelernt, als er vier Jahre war. Erst da konnte ich wieder zu meiner Familie zurück. Doch er hatte mich sofort als Vater angesehen und auch jetzt noch waren wir so gut wie unzertrennlich. „Dasselbe könnte ich doch dich Fragen, nicht wahr, Kuja?“, riss Zidane mich aus meinem Gedanken. „Nun, ich bin dennoch schon ein paar Jahre länger Vater, als du“, meinte ich. ~+~Zidanes Sicht~+~ Genau dies war die Sache, was mich überraschte. Wie konnte Kuja das alles damals nur verbergen? Ich meine, man hatte ihm so gut wie überhaupt nicht angesehen, dass er eine Familie hatte. Zögernd stellte ich ihm diese Frage dann auch. „Wie konntest du das eigentlich die ganzen Jahre verbergen? Ich meine, man hat es dir überhaupt nicht angesehen, dass du eine Frau und ein Kind hast“, fragte ich dann und blickte Kuja an. Für einen Moment sah es doch ganz so aus, als errötete Kuja etwas. „Wir sind nicht verheiratet, sondern nur zusammen. Wir sind zu frieden, so wie es ist. Und nun zu deiner Frage. Es war doch damals ganz leicht, meine Familie zu verbergen, wo doch alle dachten, ich sei ein narzistischer, sadistischer, junger Schönling, nicht wahr? Außerdem müsstest du doch am Besten wissen, dass man als Schauspieler sein wahres Ich immer verbergen muss wenn man in einem Theaterstück spielt, nicht wahr?“, fragte er mich. Natürlich hatte Kuja dabei recht gehabt. Dennoch überraschte mich mein großer Bruder immer wieder. „Stimmt auch wieder. Jedenfalls hast du dich wirklich gut verstellt. Ich habe mir damals überhaupt nicht vorstellen können, dass du eine Familie hast“, meinte ich dann. Dies war auch die Wahrheit. Niemand von uns hätte wohl damit gerechnet, dass ausgerechnet Kuja eine Familie hatte. „Geh jetzt lieber zu Garnet und zu deiner Tochter und bereite dich auf unserem Kampf vor“, meinte Kuja dann und ging weiter ins Dorf rein. Warscheinlich wollte er nach Zane sehen oder so was. Doch er hatte recht, ich sollte mich wirklich auf unseren Kampf vorbereiten. Kuja sollte man wirklich nicht unterschätzen und irgendwie gelang es mir sogar, mich ein wenig von meinen Sorgen abzulenken. So ging ich nun erstmal in den Waffenladen und besorgte mir eine neue Waffe, selbtsverständlich ein Paar Dolche. Die Schwarzmagier waren so nett, dass sie mir sogar die Dolche schenkten, da ich ihnen auch immer geholfen hatte. Mit einer neuen Waffe um meinen Gürtel ging ich nun wieder zurück zu Lili. Wie ich erwartet habe war sie immer noch bei Seila. Lili hatte es auch gleich gemerkt, dass ich das Zimmer betreten hatte, denn zusammen mit Seila auf dem Arm kam sie nun zu mir und lächelte. Auch ich schaffte es, seit langer Zeit mal wieder ein wenig zu lächeln. „Du hast also eine Waffe bekommen?“, fragte Lili und schmiegte sich an mich. Auch ich drückte sie an mich. „Die Schwarzmagier haben sie mir geschenkt“, erklärte ich und blickte sie an. „Das war nett von ihnen.“ „Ich weiß!“ Lili blickte nun etwas besorgt zu mir. „Willst du wirklich gegen Kuja kämpfen?“, fragte sie dann. Ich hatte mit so einer Frage schon gerechnet. „Es ist nur ein kleiner Trainingskampf, wie Kuja schon sagte“, erklärte ich. Ich denke nicht, dass es sich Kuja plötzlich anders überlegen und wirklich ernst machen würde, vor allem, da ja sein Sohn dabei war. Außerdem war ein guter Trainingspartner nie verkehrt. „Pass auf dich auf, ja?“, fragte Lili und ich nickte nur und blickte zu Seila. Auch sie blickte und lächelte mich an. Nebenbei streckte sie ihre Händchen nach mir aus. Auch Lili bemerkte dies. „Sieht so aus, als möchte sie zu dir“, meinte sie, stellte sich vor mich und hielt mir Seila entgegen. Dieses Mal konnte ich sie schon schneller auf dem Arm nehmen und wieder hatte ich ein gutes Gefühl dabei, sie in meinen Armen zu halten. „Sie sieht dir sehr ähnlich“, meinte Lili und blickte mich lächelnd an. Auch ich merkte, dass sie mir ähnlich war. Sie besaß wie ich einen Schwanz, von dem natürlich noch nicht viel zu sehen war und genau wie ich hatte sie blonde Haare. „Das stimmt. Tut mir leid, dass ich erst nicht für dich da sein konnte, als Seila geboren wurde. Sicher war es die erste Zeit nicht einfach, oder?“, fragte ich und blickte sie an. „Zidane, du musst dich dafür nicht entschuldigen. Es war in der ersten Zeit wirklich sehr anstrengend, aber Beatrix hat mir sehr viel geholfen und jetzt bist du ja da“, meinte sie sanft und kuschelte sich etwas an mich. Jedoch war ich nach diesen Worten ein wenig unsicher. Ich selbst hatte nie einen richtigen Vater, wie konnte ich dann selbst ein guter Vater werden? Garland würde ich nie im Leben als Vater ansehen, auch wenn er Kuja und mich erschaffen hat. Lili merkte natürlich wieder, dass mich etwas beschäftigte und blickte mich an. „Was ist los?“, fragte sie mich. Ich löste mich etwas von ihr, ging zum Fenster und sah raus. Draußen konnte man gerade Kuja sehen, der sich zu seinem Sohn runter gebeugt hatte. Anscheinend erklärte er Zane irgendwas. Als ich Kuja so anblickte, merkte ich, dass er ein guter Vater war. Ob ich das auch schaffen würde? Lili folgte meinen Blick und konnte sich dann anscheinend denken, woran ich dachte. „Du denkst, dass du kein guter Vater wirst, nicht wahr?“, fragte sie mich. „Ich hatte selbst keinen Vater. Woher soll ich dann wissen, wie ich mich mich als Vater verhalten soll?“, erklärte ich dann meine Zweifel. „Na und? Sieh dir doch Kuja an. Auch er hat, genau wie du, keinen Vater und dennoch ist er ein guter, das sieht man. Also wirst du ganz bestimmt auch ein guter Vater werden, da bin ich mir sicher“, meinte Lili zu mir. Vielleicht hatte sie ja recht. Vielleicht konnte ich wirklich ein guter Vater werden. Nachdem wir nun eine Weile schwiegen, blickte Lili mich wieder an. „Gehen wir ein bisschen spazieren? Seila sollte auch ein bisschen frische Luft bekommen“, fragte sie mich. So stimmte ich zu und wir gingen los. Als wir so durch das Dorf der Schwarzmagier liefen, fiel mir auf, wie sehr sich die Genome verändert hatten, ja, sie hatten sogar kleine Kinder. Irgendwie freute mich das. Die Genome sind nun wirklich selbstständiger geworden. Das Einzige, was mich ein wenig störte war die Tatsache, dass sie ja die ganze Zeit nur in dem Dorf hier war. Mikoto war die Einzige, die sich wirklich raus in die Welt getraut hatte. Vielleicht konnte ich die Genome ja noch irgendwie davon überzeugen, dass sie sich Gaia mal anschauten. Als ich so meinen Gedanken nach hing bemerkte ich gar nicht, dass Kuja in unserer Nähe war. Da ich Seila immer noch auf dem Arm hatte, kam er gleich zu uns. „Sieh mal einer an. Deine Vaterrolle scheint dir ja Spaß zu machen“, meinte er grinsend zu mir. Kam es mir nur so vor, oder wirkte er ein wenig neidisch? Aber warum sollte er denn neidisch sein? Weil Lili vielleicht bei mir war und Elena aber nicht bei ihm? Daran konnte es wohl kaum liegen. „Na und? Sie ist meine Tochter, also kümmere ich mich auch um sie“, meinte er. „Onkel Zidane? Darf ich sie mal sehen?“, fragte Zane mich. Ich hatte ihn zu erst gar nicht gemerkt. Lili kicherte etwas, als sie hörte, wie Zane mich nannte. „Hey!“, meinte ich nur, blickte dann aber wieder zu Zane. „Klar“, meinte ich und beugte mich etwas zu ihm herunter, damit Zane die kleine ansehen konnte. Neugierig blickte Zane sie an. „Wie heißt sie denn?“, fragte er mich. „Ihr Name ist Seila“, erklärte ich und stand wieder auf. Zane blickte inzwischen zu seinem Vater. „Papa? War ich auch mal so klein?“, fragte er nach. „Jeder von uns war einmal so klein, auch du“, erklärte Kuja seinem Sohn. „So ist das also“, meinte Zane und blickte wieder zu Seila. Seila blickte inzwischen Kuja an, auch mir entging der Blick nicht. Erwas grinsend meinte ich zu meiner Tochter: „Das ist dein Onkel Kuja“, erklärte ich ihr. „Werd bloß nicht frech, Zidane!“, drohte Kuja mir, doch auf einmal fing Seila an, zu weinen, während sie Kuja anblickte. „H... Hey...“, meinte ich nur verwirrt. Was war denn jetzt los? Lili nahm mir Seila in diesem Moment runter, um sie zu trösten. Dann fiel es mir wieder ein, was Lili gesagt hatte. ´Wenn sie Fremde Personen sieht, die sie nicht kennt und nicht mag, fängt sie immer an, zu weinen´, oder sowas in der Art hatte sie gemeint. „Scheint, als würde sie dich nicht mögen, Kuja“, meinte ich, als ich merkte, dass mein Bruder ebenfalls verwirrt war. „Ach ja?“, fragte Kuja nur genervt. „Sag mir lieber, ob du dich nun auf unseren Kampf vorbereitet hast. Es wird langsam Zeit“, meinte er dann und ich nickte etwas. „Dann gehen wir“, meinte Kuja und ging zusammen mit Zane schon mal ein wenig vor. „Wohin eigentlich?“, fragte er mich. „Etwas weiter außerhalb des Dorfes. Wird nicht weit weg sein“, erklärte er dann und ging weiter. Ich drehte mich zu Lili um. „Bis nachher“, meinte ich lieb, doch plötzlich packte sie mich am Arm. „Zidane... Ich... ich“, stotterte sie. Warscheinlich hatte sie Angst, dass mir etwas passieren würde. Innerlich seufzte ich etwas. Ich hasste es, wenn man sich um mich Sorgen machen musste. „Lili, es wird schon alles gut gehen, keine Sorge“, beruhigte ich sie. „D... Das ist es nicht, ich habe nur... ein seltsames Gefühl“, erklärte sie. Ich drückte sie etwas an mich, um sie zu beruhigen. Anscheinend hat mein erster Versuch nicht geklappt. Doch nachdem ich sie in die Arme genommen habe, beruhigte sie sich wieder etwas. „Es wird schon nichts passieren“, meinte ich sanft. „Es... Es tut mir leid. Sei vorsichtig, ja?“, fragte sie schließlich und ließ mich los. Ich nickte nur noch und folgte meinem Bruder. So folgte ich meinem Bruder, bis wir einen geeigneten Platz fanden. Als wir nun einige Meter gegangen sind, kamen wir nun auf einer freien Ebene an. Genau hier hielt Kuja und ich blickte mich ein wenig um. Hier gab es kein grünes Fleckchen, nur Erde, nichtmal ein Baum stand in der Nähe. Es gab lediglich in einiger Entfernung einige Berge, die guten Schutz bieten konnten. Zane stellte sich ein wenig abseits von uns beide hin. „Also los!“, meinte Kuja, woraufhin ich sofort in Kampfposition ging. Natürlich haben wir nicht gemerkt, dass in der Nacht noch ein Luftschiff ankam und uns die ganze Zeit beobachtete. ~+~????~+~ „Wann schlagen wir zu?“, fragte Shin. Dieses mal waren die Kristalljäger zu dritt unterwegs. „Direkt nach dem Kampf. Erst nehmen wir den Kleinen, und dann gehen wir in das Dorf!“, erklärte Van. „Das wird ein Spaß werden“, meinte Serena und lachte etwas. ~+~Zidanes Sicht~+~ Nichts ahnend von dem, was die Kristalljäger vor hatten, rannte ich nun zu Kuja um ihn auch direkt mit meinen Dolchen anzugreifen. Kuja jedoch setzte im Richtigen Moment den Levitaszauber an, damit er einfach nach oben fliegen und den Angriff ausweichen konnte. Noch fast im gleichen Moment landete er ein paar Meter hinter mir und griff mich mit Feuga an. Ich wich seinem Zauber auf und rannte wieder auf ihn zu. Dieses Mal jedoch sprang ich erst noch ein wenig zur Seite, ehe ich ihn dann seitlich angriff, dieses Mal mit Erfolg. Ich traf Kujas rechte Seite, woraufhin er nun Levitas erneut einsetzte und nun hoch flog. Ich konnte erkennen, wie er die Wunde mit einem Zauber heilte. Innerlich schluckte ich ein wenig. Ich beherrschte keine Magie, wie sollte ich da mit Kuja alleine fertig werden? Damals haben mir die anderen ja geholfen, sonst hätte ich es nicht geschafft. Doch dieses Mal war es ein Kampf zwischen Kuja und mir, alleine! Irgendwas würde ich mir schon einfallen lassen. Genau in diesem Moment setzte Kuja erneut Zauber gegen mich an, denen ich nur ausweichen konnte, doch dann kam mir eine Idee! Irgendwann würde sein Schwebezauber seine Wirkung verlieren, sodass ich ihn auch wieder angreifen konnte. So wich ich seinen Zaubern nur noch aus, bis er schließlich wieder auf der Erde landete. Ich nutzte dies natürlich sofort aus und griff ihn mehrmals schnell hintereinander an. Es war genau, wie ich es geplant hatte, Kuja kam nicht mehr dazu, seine Magie einzusetzen, da ich ziemlich schnell war. Als ich jedoch erneut ausholen wollte, um ihn zu treffen, wehrte er meinen Angriff einfach so mit Protes ab. Meine kurze Verwirrung benutzte er und belegte mich mit einem Stopzauber. „Was...? Hey, das war unfair!“, meinte ich, doch Kuja grinste mich nur an. „Ach ja? Man soll immer die Schwächen seines Gegners ausnutzen und deine lag nunmal daran, dass du keine Magie einsetzen kannst“, erklärte er mir. Hatte ich doch tatsächlich gegen Kuja verloren! Kuja löste daraufhin den Zauber und blickte mich an. „Du hast gut gekämpft. Doch so lange du keine Magie beherrschst, kannst du es gegen mich alleine nicht aufnehmen. Aber wenn du möchtest, bringe ich sie dir bei. Du müsstest keine Probleme damit haben“, erklärte Kuja mir. Irgendwie war es ein verlockender Gedanke, Magie einsetzen zu können, dennoch war er sich nicht sicher, ob er sie wirklich beherrschen konnte. Er hatte doch noch nie im Leben mit Magie gekämpft. „Meinst du wirklich, dass ich sie beherrschen könnte?“, fragte ich deshalb nach. „Natürlich. Du bsit mein Bruder. Ich beherrsche die Schwarzmagie und auch Mikoto beherrscht sie, jedoch setzt sie die Magie nicht oft ein“, erklärte er mir. Auf diese Worte hin nickte ich dann. „Gut, dann ist es also abgemacht?“, fragte ich Kuja. Dieser lächelte etwas und nickte. „Wenn du es möchtest. Aber ich warne dich, ich bin ein strenger Lehrer!“, drohte er mir. Ich wollte gerade was erwidern, als wir einen Schrei von Zane hörten. Schnell drehten wir uns zu ihm rum und mir wurde ganz schlecht. Vor ihm stand einer der Kristalljäger und hielt ihn fest. „Papa, hilfe!“, schrie Zane. Kuja ging nun näher hin und blickte den Kristalljäger böse an. „Lass ihn sofort frei“, sagte er drohend. Der Kristalljäger lachte jedoch nur und hob den wehrlosen Zane direkt vor seinem Körper. „Ach ja? Und was willst du dagegen tun?“, fragte er nur. Ich wusste sofort, was zu tun war. Ich konnte es einfach nicht mit ansehen, wie er Zane so festhielt. Zane hatte mit all dem doch gar nichts zu tun! Ich ging, ohne mich von Kujas Wanrungen zu beeinflussen, näher zu ihm. „Du willst doch mich, nicht wahr? Dann lass den Kleinen frei und ich komme mit!“, meinte ich ernst, doch der Kristalljäger grinste nur. „Es stimmt, wir haben es auf dich abgesehen, Genom. Doch es gibt auch noch einen anderen Grund, weshalb ich den kleinen Jungen haben will. Aber wenn du unbedingt mitkommen willst, solltest du vorher nochmal zurück in das Dorf gehen. Ich glaube, zwei von meinen Freunden greifen es bereits an!“, meinte er grinsend. Genau in diesem Moment konnte man einen lauten Knall hören. „Nein!“, schrie ich nur und rannte zurück ins Dorf. Dass der Kristalljäger es sogar geschafft hatte, Kuja aus dem Gefecht zu setzen, hatte ich gar nicht mehr mitbekommen. So schnell ich konnte rannte ich nun zu dem Dorf und für einem Moment raubte es mir dem Atem, was ich dort sah. Ein Haus war zerstört und ich konnte erkennen, wie Lili, Seila und Mikoto in einer Barriere gefangen waren. Lili blickte mich jedoch nur ängstlich an. „Zidane, verschwinde von hier! S... Sie sind hier!“, rief sie und zeigte hinter mir. Doch für eine Flucht war es bereits zu spät. Die Kristalljäger tauchten nun hinter mir auf und versperrten mir so einen Fluchtweg. Jedoch fehlte der Kristalljäger, der Zane entführt hatte. Alles nur meinet wegen, schoss es mir durch den Kopf. „Halben wir dich endlich. Dieses Mal wirst du uns nicht entkommen. Aber wir geben dir die Wahl. Entweder du kommst mit, odre deine Freunde werden an deiner Stelle dran sein“, erklärte die einzige Frau der Kristalljäger. Um ihre Worte deutlicher zu machen, schnippte sie kurz mit den Fingern, woraufhin schwarze Blitze auf meine Freunde, eher gesagt, auf meine Familie, einschlugen. Seila konnte dies alles nur überstehen, da Lili sie fest an sich gedrückt hatte, damit sie nichts abbekam. Ich drehte mich inzwischen zu den anderen um. „Lasst sie frei, ich werde mit euch kommen“, sagte ich. „Zidane, bitte nicht! Du darfst nicht mit ihnen gehen!“, schrie Lili und ich bemerkte an ihrer Stimme, dass ihr Tränen kamen. Ich hatte keine Sekunde gezögert. Ich konnte es einfach nicht mit ansehen, wie sie ihnen weh taten und schmerzen zu fügten. „Sieh mal einer an, du bist also zur Vernunft gekommen?“, fragte die Frau mich und packte mich am Arm. „Sehr vernünftig von dir. Möchtest du noch ein letztes Wort zu deinen Freunden sagen?“, fragte sie mich. Ohne etwas zu sagen drehte ich mich zu den anderen um und lächelte sie an. Ich war mir bewusst, dass es so enden würde, deshalb wollte ich, dass sie mich lächelnd in Erinnerung haben sollten. „Lili, du wirst bestimmt eine sehr gute Mutter werden. Es tut mir leid, dass ich nicht bei euch sein kann“, waren meine letzten Worte an Lili. Direkt danach verschwand ich zusammen mit den Kristalljägern. Ich konnte noch hören, wie verzweifelt Lili nach mir rief. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich hoffe, ihr seid nicht Böse, dass das Kapitel so geendet hat, aber ein bisschen Dramatik muss ja auch dabei sein, oder? Leider muss ich dazu sagen, dass sich diese FF langsam dem Ende zuneigt, es wird wohl noch ein oder zwei Kapitel geben, aber dann wird schluss sein. Ich hoffe, ihr lest die letzten Kapitel trotzdem noch und ab diesem Kapitel wird’s auch Steckbriefe zu den Charas geben :-) Falls euch die Kapis zu lang werden, dann sagst ruhig, dann werde ich sie kürzer schreiben. Bis zum nächsten Kapitel ^^ Zidane- Kapitel 8: Zu früh gefreut -------------------------- Zu früh gefreut ~+~Elenas Sicht~+~ Es dauerte nicht lange, bis wir in Treno aufgetaucht sind und mit Hilfe der Gargantulabahn nach Alexandria gekommen seid. Eiko, Beatrix und dieser Steiner hatten die Reise dafür genutzt, um mir einiges über ihre früheren Abendteuer zu erzählen. Ich selbst habe damals nicht sehr viel mitbekommen, immerhin musste ich mich um Zane kümmern. Dennoch machte ich mir jeden Tag Sorgen um ihn. Als er dann damals, vor etwa zwei Jahren wieder zu uns kam, war ich sehr glücklich darüber. „Und niemand wusste seitdem, dass Kuja noch am Leben war. Selbst Zidane war davon überzeugt, dass er tot war“, beendete Beatrix ihre Geschichten. „Kuja hat mir erzählt, dass ihm die Schwarzmagier für einige Zeit aufgenommen hatten. Nachdem es ihm wieder besser ging, ist er zu Zane und zu mir wieder gekommen“, erklärte ich lächelnd. Es war schon eine große Überraschung, als Kuja damals direkt vor unserer Haustür stand. „Weshalb hat er denn dann diese schrecklichen Dinge getan? Er hätte dabei auch euch beide erledigen können“, fragte Steiner mich. Auf diese Frage hin zögerte ich einen Moment. Ich wusste, dass ich eigentlich an all dem Schuld war. „Kuja wollte eigentlich ein ruhiges Leben mit Zane und mit mir führen. Doch er konnte es nicht. Er meinte, so lange Garland noch am Leben ist, sind wir ständig in Gefahr. Deshalb zog er los und suchte Wege, um mächtiger zu sein, als Garland selbst, damit er uns so beschützen konnte. Von daher ist es meine Schuld, dass er sich so verändert hat“, erklärte ich. „Es war Kujas eigene Entscheidung, als ist es überhaupt nicht deine Schuld!“, meinte Eiko ernst. „Eiko hat recht. Euch betrefft keine Schuld. „Danke, dass ihr das sagt“, meinte ich daraufhin. „Darf ich Euch noch eine Frage stellen?“, fragte die Generälin mich, woraufhin ich nickte. „Wir freuen uns natürlich, dass Ihr uns unterstützt, aber ich verstehe nicht, warum Ihr uns helfen wollt“, erklärte sie. „Das hat private Gründe, tut mir leid“, antwortete ich. „Bitte Entschuldigt“, meinte die Generälin, doch ich schüttelte nur mit den Kopf. „Ist schon in Ordnung. Aber ich habe noch eine bitte. Sagt einfach Elena oder du zu mir“, meinte ich daraufhin. Ich mochte es nicht, wenn man mich wie eine Adlige oder so was ansprach. „Na gut, wenn ihr... Wenn du meinst“, meinte Beatrix. Anscheinend fiel es ihr ganz schön schwer, so normal zu reden. Ich wusste, wie sie sich fühlen musste. Auch mir viel es damals schwer, hier mit allen ganz normal zu reden. So gingen wir nun eine Weile schweigend weiter, bis wir schließlich in Treno die Gargantulabahn erreichten. Ein wenig schluckend blickte ich dieses insektenartiges Wesen an. „Und damit kommen wir wirklich nach Alexandria?“, fragte ich zögernd. „Klar! Und jetzt komm schon!“, meinte die kleine Eiko und schubste mich mehr oder weniger in die Gondel, welche die Gargantula trug, hinein. Während wir in der Gondel saßen, schwiegen wir und ich musste wieder an Kuja und Zane denken. Hoffentlich ging es beiden gut. Ich weiß, es war meine eigene Entscheidung, mit ihnen zu gehen, aber dennoch war es ja das erste Mal, dass ich Zane alleine bei Kuja gelassen habe. Das Kuja ein guter Vater war, wusste ich, daran zweifelte ich auch nicht. Zane war es nur nicht gewöhnt, längere Zeit von mir weg zu sein und auch vor allem zur Zeit war es sehr gefährlich für ihn. „Elena? Eiko fragt sich, wie du Kuja überhaupt kennen gelernt hast“, meinte die kleine Blauhaarige mich. Ich musste leicht lächeln. Mit dieser Frage habe ich schon lange gerechnet. „Ich kenne Kuja schon seit sieben Jahren. Nach einem Kampf war ich schwer verletzt. Kuja hat mich geheilt und mich mitgenommen. Ich blieb bei ihm, da ich ihm dankbar war. Bei ihm habe ich mich sicher gefühlt“, erklärte ich, doch daraufhin blickten mich alle fragend an. Auch damit hätte ich rechnen müssen. „Ich werde schon lange von jemanden verfolgt und konnte mich nie länger verstecken. Doch seit ich Kuja begegnet bin, konnte ich in Ruhe leben“, erklärte ich weiter. „Von wem wirst du denn verfolgt?“, fragte Eiko mich. „Tut mir leid, das kann ich euch nicht sagen“, meinte ich. Ich wollte nicht unnötig jemanden da mit reinziehen. Es war immerhin sowas wie eine Familienangelegenheit. Außerdem wusste ich nicht, ob sie mir wirklich glauben würden, wenn ich ihnen sagen würde, wer ich wirklich bin. „Hey, erst sagst du was darüber und dann willst du doch nichts weiteres erzählen?“, fragte Eiko mich. Die Kleine war ganz schön hartnäckig. Doch ich hatte Glück, in genau diesem Moment hielt die Gargantula an. „Was ist denn jetzt los?“, fragte ich. „Bist du denn noch nie mit einer Gargantula gefahren? Wir sind da!“, klärte Eiko mich auf. Sie war ganz schön frech, dabei war sie gerade geschätzte zwei Jahre älter als mein Sohn. Ich war froh, dass Zane nicht so frech war wie sie. Von dort, wo ich herkam, kannte ich sowas wie eine Gargantula nicht. Aber genug davon. So stiegen wir nun aus und ich sah mich ein wenig neugierig um. Vor uns war nun ein Raum, wo es nach links ging und gerade aus gab es eine Leiter, die nach oben führte. „Jetzt müssen wir nur noch die Leiter hoch und dann sind wir im Schloss“, erklärte Steiner. „Und dann können wir die anderen befreien!“, meinte Eiko. „Also gehen wir!“, meinte Beatrix, woraufhin ich nur nickte. Steiner ging voran, danach kam Beatrix, anschließend Eiko und zum Schluss betrat ich die Leiter, die nach oben führte. Nachdem wir nun oben angekommen waren, meldete sich Steiner wieder zu Wort. „Scheint sich nichts verändert zu haben“, meinte er. „Dennoch sollten wir vorsichtig sein. Vielleicht rechnen sie bereits mit uns“, meinte Beatrix. So gingen wir nun etwas weiter und ich sah mich um. Wir befanden uns in einem großen Raum, nur an der gegenüber liegenden Seite befand sich eine Treppe, die nach oben ging. Die anderen schienen sich wirklich gut hier auszukennen, denn zielstrebig gingen sie auf die Treppe zu. Anschließend durchquerten wir einen Gang und kamen nun auf einer Art runden Gang wieder raus. Von dort aus führte der Weg zu einer Art Wendeltreppe und der andere zu einem langen gang. Wir schlugen den letzteren Weg ein. „Wir sind gleich da, nicht wahr?“, fragte Beatrix. Man merkte an der Stimme ihre Anspannung. „Ja, es hat sich nichts verändert“, meinte Steiner. „Dennoch ziemlich merkwürdig, dass es hier keine Wachen gibt“, bemerkte Beatrix. „Hey, Elena, was war das?“, fragte Eiko mich. Verwirrt blickte ich die Kleine an. „Was meinst du?“, stellte ich als Gegenfrage. „Bei dir hat was geleuchtet“, erklärte Eiko. Nun blieben auch Steiner und Beatrix stehen. Ich blickte ein wenig an mich herab und dann bemerkte auch ich das leichte Glühen, was von meiner Kette ausging. Ich hatte sie bis jetzt immer unter meinen T-Shirt versteckt. So nahm ich sie nun raus und betrachtete sie. Eiko hatte recht, sie Leuchtete wirklich. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte Beatrix mich. Ich wusste, dass es nichts gutes bedeutete. Es musste etwas passiert sein. So schloss ich meine Augen und konzentrierte mich nur noch auf die Kette, die nun immer mehr leuchtete. Ich spürte noch, wie sich uns viele Soldaten näherten, doch dann wurde mir auch schon schwarz vor Augen. Wenige Sekunden später war ich auf einer Ebene, wo ich Kuja und Zidane sah, die gegeneinander kämpften. Von Kuja wusste ich, dass er seinen Bruder herausfordern wollte, um ihn abzulenken. Der Kampf dauerte nicht lange. Kuja beendete ihn, indem er Zidane mit einem Stopzauber belegte. Worüber beide sprachen, konnte ich nicht verstehen. Ich verstand nicht, weshalb ich das hier sehen sollte. Ich blickte mich ein wenig um, bis ich schließlich auch meinen Sohn sehen konnte. Er schien ganz begeistert von dem Kampf zu sein. Er wollte gerade auf seine Vater zu laufen, als plötzlich hinter ihm eine Person auftauchte und ihn fest hielt. Ich wusste genau, wer es war. Es war Van, einer der Kristalljäger. Entsetzt blickte ich ihn an. Wieso wusste er, wo Zane war? „Zane!“, rief ich, obwohl mir bewusst war, dass er mich nicht hören konnte. Kurz danach verschwamm das Bild plötzlich und ich befand mich im Dorf der Schwarzmagier. Dort angekommen, erkannte ich, wie eins der Häuser in Flammen aufging. Das konnte nur schreckliches bedeuten. Mein Verdacht bestätigte sich, als ich Garnet und dieses Genommädchen, Mikoto hieß sie, glaube ich, aus einem Haus waren und dass sie sich wenig später in einer Barriere befanden. Keine Sekunde später betrat Zidane das Dorf. Garnet und Mikoto riefen ihm irgendwas zu, was ich nicht verstehen konnte. Dann tauchten die Kristalljäger auf und Zidane ging zu ihnen. Genau in diesem Moment kam ich wieder zu mir. Ich bemerkte, wie ich auf dem Boden lag. So richtete ich mich auf und stellte fest, dass Steiner, Beatrix und auf Eiko hier waren. Noch etwas benommen blickte ich mich um. „Gehts dir wieder gut?“, fragte Eiko mich und ich nickte etwas. „Was ist passiert?“, fragte ich. So erzählten sie mir, was geschehen ist. Nachdem meine Kette aufleuchtete, wurde ich bewusstlos. Keine Sekunden später kamen auch schon die ersten Wachen und nahmen uns gefangen. Sie sperrten uns in einen der Kerker. „Was ist mit euren Freunden? Sind sie nicht hier?“, fragte ich dann. Eiko schüttelte mit dem Kopf. „Eiko versteht auch nicht, was das zu bedeuten hat. Die Kristalljäger haben sie gefangen genommen, da bin ich mir sicher!“, meinte die Blauhaarige. „Vielleicht werden sie ja wo anders fest gehalten?“, schlug ich vor. „Aber wo?“, fragte Eiko mich. „Auf jeden Fall müssen wir hier raus!“, meinte Steiner. Beatrix jedoch blickte mich an. „Was war mit dir los? Weshalb bist du bewusstlos geworden?“, fragte sie mich. Daraufhin blickten mich Eiko und Steiner ebenfalls an. Ich zögerte einen Moment. Sollte ich ihnen wirklich sagen, was ich gesehen habe? Aber dann müsste ich auch sagen, wer ich wirklich bin. Ich wusste noch nicht, ob dies das Richtige war. Doch ich konnte ihnen doch nicht verheimlichen, dass ihr Freund in den Fängen der Kristalljäger war. Also gab es wohl keine andere Möglichkeit. So zug ich erneut meine Kette hervor und zeigte sie den anderen. „Durch diese Kette kann ich spüren, wenn jemand, der mir Nahe steht, in Gefahr ist“, fing ich an. „Du... kannst es spüren? Aber wie ist das möglich?“, fragte Beatrix mich. „Wer ist in Gefahr? Jemand, der dir Nahe steht? Also Zane oder Kuja?“, fragte Eiko. „Eins nach dem anderen“, meinte ich und blickte die anderen an. Mein Blick wurde besorgter. „Die Kristalljäger haben Zane entführt. Besser gesagt, einen von den Kristalljägern. Aber, sie haben nicht nur Zane“, erklärte ich und zögerte erneut. „Wen haben sie noch?“, wollte Steiner wissen. „Sie... sie haben Zidane, ich konnte es sehen“, erklärte ich. „Das kann nicht sein! Zidane befindet sich doch im Dorf der Schwarzmagier und niemand, außer uns weiß doch, wo es ist“, meinte Steiner aufgebracht. „Es ist aber so. Die Kette hat es mir gezeigt. Sie haben das Dorf angegriffen und Zidane ist mit ihnen gegangen, um Garnet, seine Tochter und um das Dorf zu beschützen“, fuhr ich fort. „Moment! Du hast gesagt, durch diese Kette kannst du spüren, wenn jemand, der dir Nahe steht, in Gefahr ist, oder?“, fragte Eiko mich. Daraufhin nickte ich und blickte sie fragend an. „Worauf willst du hinaus?“, wollte ich wissen. „Wie kommt es, dass du dann Zidane sehen konntest? Er ist mit Lili zusammen und du bist doch mit Kuja zusammen, nicht wahr?“, meinte Eiko. Innerlich seufzte ich. „Ich habe keinerlei Interesse an Zidane. Ich liebe Kuja, und nur ihn!“, erklärte ich ernst. „Eiko hat recht, mit ihrer Frage. Wie konntest du spüren, dass Zidane in Gefahr ist?“, fragte Steiner. „Es ist wegen meiner Aufgabe. In ihm wurde die Kraft des Kristalls versiegelt. Dadurch konnte ich ihn spüren“, meinte ich. „Deine Aufgabe? Was meinst du damit?“, wollte Beatrix wissen. ~+~Kujas Sicht~+~ Benommen kam ich wieder zu mir und richtete mich auf. Was war passiert? Ein wenig verwirrt blickte ich mich um. Ich war immer noch auf der selben Ebene, wo ich gegen Zidane gekämpft habe. Langsam kamen mir die Erinnerungen wieder. Nach dem Kampf erschien einer der Kristalljäger und entführte meinen Sohn. Alleine das machte mich vor Wut beinahe wahnsinnig. So entfuhr mir ein Wutschrei und mit einer einzigen Energiekugel, die ich erschaffen habe, zerstörte ich einen Felsen in der Nähe. Wie konnte er es nur wagen, meinen Zane, meinen Sohn, zu entführen? Dafür würde er büßen, hoffentlich war ihm das klar. Niemand entführte ungestraft meinen Sohn! Ich ließ es mir nicht anmerken, dennoch machte ich mir Sorgen um ihn. Hoffentlich würde Zane nichts passieren. Ich wusste, weshalb er ihn entführt hatte. Doch dann kam mir noch was anderes in den Sinn und ich ging so schnell wie möglich zum Dorf der Schwarzmagier. Ich hatte kein gutes Gefühl gehabt. Mein Gefühl bestätigte sich, als ich das Dorf erreichte. Eins der Häuser war zerstört und auch die Genome und die Schwarzmagier blickten sich verwirrt und ängstlich an. Also hatten die Kristalljäger das Dorf tatsächlich angegriffen. Aber wie konnten sie wissen, dass wir hier waren?Wir wurden nicht verfolgt, das hätte ich sofort gemerkt. Gab es zwischen den Freunden meines Bruders einen Spion? Nein, ich denke nicht, dass sie so weit gehen würden. Sie würden meinen Bruder bestimmt nicht verraten haben. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich Zidane nirgends finden konnte. Das war schlecht, sehr schlecht sogar. Das Zidane weg war, konnte nur eins bedeuten. Ein Schluchzen riss mich aus meinem Gedanken und ich blickte mich um. Weiter hinten im Dorf erblickte ich Garnet, die bitterlich weinte. Mikoto war bei ihr und drückte sie an sich. Langsam ging ich zu ihnen. „Was ist geschehen?“, fragte ich. Erschrocken blickte Garnet auf und sah mich an. Sie war unfähig, irgendwas zu sagen, das merkte ich. „Ich... Zidane...“, stotterte sie nur vor sich hin. Daraufhin sah ich zu Mikoto. „Was ist passiert?“, fragte ich ernst. Ich hasste es, wenn man mir nicht direkt antworten konnte. „Die Kristalljäger waren hier. Zidane... Er ist mit ihnen gegangen“, erklärte Mikoto. An ihrer Stimme konnte ich merken, dass auch sie sich Sorgen um ihren Bruder machte. „Er ist was?“, fragte ich wütend. „Sie haben uns angegriffen. Deshalb ist er mit ihnen gegangen“, erklärte Mikoto. „Verdammt!“, rief ich wütend aus. Wie konnte das nur passieren? Wie sind sie hier her gekommen? Entschlossen ging ich zum Dorfeingang des Dorfes. Ich musste ihnen hinterher, sonst würde mein Bruder... Das konnte ich einfach nicht zulassen! Nicht jetzt, wo ich mich mit meinem Bruder endlich gut verstehe! Garnet schien zu ahnen, was ich vorhabe. „Warte, Kuja. Ich komme mit dir!“, meinte sie zu mir. Ich blieb stehen und blickte sie an. „Ich gehe alleine. Du wirst hier bleiben“, meinte ich ernst. „Aber Zidane braucht doch unsere Hilfe!“, erklärte Lili. „Denkst du, das weiß ich nicht? In deiner jetzigen Situation kannst du nicht viel machen. Du bist zu aufgewühlt und so bist du im Kampf keine große Hilfe. Außerdem, stell dir vor, unseren Feinden gelingt es, das Siegel zu brechen und Zidane wird sterben. Wenn du in dem nächsten Kampf auch stirbst, wer soll sich denn dann um Seila kümmern?“, fragte ich sie. Ich selbst wollte natürlich nicht, dass es so weit kommt, aber Zidane hätte es auch sicher nicht gewollt, dass Garnet sich so in Gefahr begibt. Außerdem brauchte Seila jetzt einen ihrer Eltern. „Aber...“, stotterte Garnet. Warscheinlich war sie über meine Ehrlichkeit geschockt. Doch ganz unrecht hatte sie nicht. Zidane brauchte Hilfe. So blickte ich nun Mikoto prüfend an. Alleine würde ich es wohl auch nicht schaffen. Ob ich sie mitnehmen sollte? Der Gedanke, mit meiner jüngeren Schwester unterwegs zu sein, gefiel mir nicht wirklich. Ich wusste ja nichtmal, ob und wie gut sie kämpfen könnte. Ich hatte bis jetzt jeden Kontakt mit ihr gemieden. Es fiel mir schon schwer genug, mit dem Gedanken zu leben, dass ich einen Bruder hatte. Aber nun genug davon. Mikoto schien meinen Gedanken zu kennen, denn sie blickte mich entschlossen an. „Zidane hat mir das Kämpfen beigebracht. Ich werde dir helfen und mitkommen“, meinte sie. „So lange du nicht im Weg stehst“, meinte er. War nur noch zu überlegen, wie sie nach Alexandria kommen würden. Doch vielleicht konnten ihm ja die Schwarzmagier helfen. Soweit ich in Erinnerung hatte, konnten sie sich teleportieren. Zwar benutzten sie das ungern, aber auf anderem Wege würden wir nur unnötig Zeit verlieren. Einen Teleporter zu verändern und ihm ein neues Ziel zu geben, würde viel zu viel Zeit kosten, und die hatten wir nicht. So blickte ich zu Mikoto. „Mach dich bereit, wir gehen sofort los“, meinte ich. „Aber... wie wollt ihr nach Alexandria kommen?“, fragte Garnet mich. Sie war zwar immer noch aufgewühlt, aber es ging ihr wohl schon ein bisschen besser. In knappen Worten schilderte ich ihr meinen Plan. Kurz darauf ging ich zu den Schwarzmagiern, um sie um Hilfe zu bitten. Garnet und Mikoto kamen gleich mit. Die Schwarzmagier waren bereit, uns zu helfen. Einer von ihnen kam vor und erschuf mit seiner Magie eine Art Kugel. „Springt dort rein und ihr werdet vor Alexandria landen“, erklärte der Schwarzmagier. Ich wollte gerade ansetzen und reinspringen, doch Garnet hinderte mich daran. „Kuja, warte bitte noch einen Moment“, meinte sie. Ein wenig seufzend drehte ich mich zu ihr um. „Was ist denn noch?“, fragte ich sie. Garnet zögerte noch kurz, ehe sie antwortete. „Bitte, Kuja, bring Zidane wieder hier her. Er darf einfach nicht sterben“, meinte sie noch zu mir. Bevor ich ihr antwortete, drehte ich mich schon um. Ich blickte sie etwas von der Seite an. „Mach dir keine Sorgen. Ich werde es nicht zulassen, dass irgendjemand Zidane etwas antut. Er ist mein kleiner Bruder und deshalb muss ich ihn beschützen“, meinte ich noch und sprang dann auch schon in die Kugel. Ich konnte noch sehen, wie Mikoto mir folgte. ~+~Garnets Sicht~+~ Ein wenig erstaunt blickte ich Kuja nach. Es passte eigentlich überhaupt nicht zu ihm, dass er sowas sagte. Aber ich habe schon länger gemerkt, dass er sich verändert hat. Vielleicht konnte man ihm ja doch vertrauen. Besorgt blickte ich nun zu meiner Tochter. Der Gedanke, dass sie warscheinlich ohne Vater aufwachsen sollte, war beinahe unerträglich. Zidanes Schicksal war überhaupt nicht sicher. Irgendwie hatte ich kein gutes Gefühl. Ich hoffte nur, dass ich mich irrte. Ein Leben ohne Zidane konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Ständig diese Ungewissheit. Damals, beim Baum Lifars war es genau so. Zidane wollte unbedingt zurück bleiben und Kuja helfen. Auch damals hatte ich mir Sorgen um ihn gemacht und ihn schon fast für tot gehalten. Er war sehr lange weg gewesen. Meine Freude war natürlich sehr groß, als er mitten im Theaterstück wieder aufgetaucht ist. Doch dieses Mal war es anders. Er wurde von den Feinden entführt. Würden sie das Siegel lösen, dann würde er sterben. Das durfte ganz einfach nicht geschehen. Er musste am Leben bleiben, vor allem jetzt, wo wir eine Tochter hatten. Er hatte mir oft erzählt, dass er sich schon immer eine richtige Familie gewünscht hatte. Jetzt war es so weit und Zidane ist Vater geworden. Das sollte doch jetzt alles nicht Schlag auf Schlag zu Ende sein! Ich hatte noch genau das Bild vor Augen, als Zidane Seila das erste Mal auf seinen Armen trug. Er hatte sich wirklich gefreut und er hatte sich wohl gefühlt. Doch das konnte er nicht zeigen, da Angst um seine Familie und seine Freunde hatte. Ich seufzte ein wenig. Warum konnten wir nie Ruhe haben? Ich habe nie mit jemanden darüber gesprochen, doch seit einiger Zeit schon denke ich über die Zukunft Alexandrias nach. Sollten wir es schaffen, Ryan, den neuen König Alexandrias zu vernichten, dann wäre ich wieder die rechtmäßige Königin. Doch ich war mir gar nicht mehr sicher, ob ich das überhaupt wollte. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass die Bewohner der Stadt immer schlecht über Zidane sprachen. So gut wie jeder wusste, dass er mal ein Dieb war und jeder wusste, dass wir zusammen waren. Ich habe mich in der ersten Zeit oft gewundert, weshalb Zidane manchmal so traurig aussah, doch mittlerweile wusste ich, dass es genau daran lag. Anscheinend hatte er gewusst, wie die Bewohner über ihn dachten und das hatte ihm weh getan, was ich gut verstehen konnte. Aber er hatte mir nie etwas gesagt. Es würde warscheinlich immer so weiter gehen, wenn wir in Alexandria leben und vielleicht mal heiraten würden. Außerdem, auch wenn ich es nicht gerne zugab, mochte ich diese Freiheit, die ich hier hatte. Ich musste nicht ständig meinen Arbeiten nachgehen und konnte ein normales Leben führen. Vielleicht war es ja auch ein wenig egoistisch, aber ich spielte schon mit den Gedanken, Beatrix Alexandria anzuvertrauen. Ich war mir sicher, dass sie eine gute Königin sein würde. Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg. Wer weiß, ob wir Ryan wirklich irgendwie wieder aus Alexandria vertreiben konnten. Ich machte mir Sorgen um das Volk. Hoffentlich behandelte er sie auch gut. Mir lag das Wohl des Volkes schon immer sehr am Herzen und ich hatte, wo es nur ging, Rücksicht auf das Volk genommen. Doch ich konnte es einfach nicht zulassen, dass sie Zidane weter so schlecht behandeln würde. Leise seufzte ich etwas. Wie konnte ich jetzt nur darüber nachdenken? Erstmal musste ich sicher gehen, dass Zidane am Leben blieb. Ich wäre wirklich gerne mit Kuja mitgegangen, aber ich wusste ja, dass er recht hatte. Einer musste bei Seila bleiben und ich wollte sie nicht alleine lassen, nicht jetzt. Die Feinde wussten jetzt von ihr und ich wollte auf keinen Fall, dass man ihr auch noch etwas antun würde. In diesem Moment kam mir ein grausamer Verdacht. Was war, wenn sich Zidanes Kristallmacht auch an Seila weiter vererbt hat? Hätten es die Kristalljäger dann nicht auch auf sie abgesehen? Ohne es direkt zu merken, drückte ich Seila ein wenig an mich. Vielleicht irrte ich mich ja auch. Vielleicht ließ sich sowas nicht weiter vererben. Immerhin war es eine Kraft, die nur für Zidane bestimmt war, auch wenn er sie selbst nie einsetzen konnte. Erneut entfuhr mir ein Seufzer. Ich konnte nicht anders und musste dauernd an ihn denken. Meine Sorgen um ihn waren einfach zu groß. Die Tatsache, dass hier fast jeder genau so wie Zidane aussah, machte die Sache nicht gerade einfacher. Es war schon erstaunlich, wie sehr sich die Genome untereinander ähnelten. Alle hatten blonde Haare und einen Schwanz. Ich hatte mich damals in Terra auch ganz schön erschrocken, als ich die Genome gesehen habe. Alle sahen fast so aus, wie er. Es war ein großer Schock für uns, als wir erfahren haben, dass Zidane nur erschaffen wurde. Doch für mich machte das keinen Unterschied. Ich liebte ihn so, wie er war und nichts würde sich je daran ändern. Ab jetzt würde ich immer zu ihm halten, egal, was passieren würde. Ich wollte einfach nicht nochmal, dass sich etwas zwischen uns stellte. Ich wollte ein ganz normales und ruhiges Leben mit ihm führen. Das war mein wichtigster Traum. Ich blickte etwas zum Himmel. Es fing bereits an, dunkel zu werden und ein leichter Wind kam auf. Zwischen den einzelnen freien Stellen, wo keine Bäume standen, die die Sicht versperrten, konnte ich erkennen, dass sich Wolken am Himmel bildeten. Es würde wohl gleich anfangen, zu regnen. So entschloss ich nun, zurück in das Haus zu gehen. Seila musste so langsam ins Bett. Nachdem ich sie ins Bett gebracht hatte, blickte ich nochmal zum Fenster und nach draußen. Ich hatte mich nicht geirrt. Leichter Regen klopfte gegen die Fenster und ich bekam ein ganz merkwürdiges Gefühl. „Bitte Zidane, bleibe am Leben und komm zu mir zurück“, flüsterte ich leise. ~+~Zidanes Sicht~+~ Benommen wachte ich auf und blickte mich um. Wo war ich hier? Nachdem die Kristalljäger mich mitgenommen hatten, wurde ich bewusstlos. Erst jetzt bin ich wieder zu mir gekommen. Mein Blick schweifte durch mein Gefängnis, wie mir klar wurde. Ich war in einen kleinen Raum. Hier drin selbst gab es so gut wie nichts, doch statt einer Tür war der Raum mit Gitterstäben versperrt. Also befand ich mich in einer Art Zelle. Da ich kein Schloss erkennen konnte, war ich mir sicher, dass diese Zelle durch Magie oder sowas versperrt war. So war mir ein Entkommen nicht möglich. Dies wollte ich eigentlich auch überhaupt nicht. Es war eh sinnlos und ich wollte nicht, dass noch mehr Personen wegen mir sterben mussten. Ich wusste, die Kristalljäger meinten es verdammt ernst. Was genau auf mich zukam, konnte ich natürlich nicht sagen, aber worauf es hinaus ging, wusste ich bereits. Seltsamer Weise hatte ich überhaupt keine Angst davor, es war viel mehr so, dass ich mich damit abgefunden hatte. Die Kristalljäger würden wohl sehr stark werden, aber ich vertraute auf meine Freunde, dass sie sie besiegen würden. „Onkel Zidane...?“, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und blickte mich um. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass Zane auch hier gefangen war. „Zane, du bist auch hier? Ist alles in Ordnung?“, fragte ich ihn. Er kam direkt auf mich zu und drückte sich an mich. Zugegeben war ich mit dieser Reaktion etwas überfordert, denn ich hatte noch nie ein Kind in meinen Armen. Zögernd drückte ich ihn an mich. „Ich hatte Angst, dass du nicht mehr aufwachen würdest!“, meinte Zane und blickte mich an. „Aber wie kommst du denn da drauf?“, fragte ich ihn. Er zögerte kurz, ehe er mir antwortete. „Sie meinten, dass dir bald etwas passieren würde und... dass du bald nicht mehr am Leben bist“, erklärte er und blickte zu Boden. Wie sehr ich die Kristalljäger hasste! Wie konnten sie das nur einem kleinen Kind sagen? Sie hatten zwar recht gehabt, aber ein Kind konnte damit doch noch überhaupt nicht umgehen! „Sie wollten dir doch nur Angst einjagen“, meinte ich dann. Ich konnte Zane einfach nicht sagen, was mit mir passieren würde. Irgendwie ist er mir doch sehr ans Herz gewachsen. War ja klar, immerhin bin ich sein Onkel. Nachdem Zane meine Worte hörte, blickte er mich an. „Dann wirst du nicht sterben? Versprichst du es mir?“, fragte er mich. Ich nickte zögerlich. Ich fühlte mich dabei nicht sehr wohl. Ich wusste, dass ich das Versprechen brechen würde. Doch was blieb mir anderes übrig? Ich wollte nicht, dass Zane Angst hatte. „Papa wird uns retten, nicht wahr?“, fragte er dann. Erneut nickte ich. „Das wird er ganz sicher. Dein Vater ist stark. Aber sag mal, warum haben sie dich mitgenommen?“, fragte ich ihn. Es war doch ziemlich merkwürdig. Wie hatte dieser Kristalljäger gemeint? Es gab noch einen anderen Grund, weshalb er Zane haben wollte. „Ich weiß es nicht. Aber ich glaube, es hat etwas mit Mama zu tun. Mama und Papa haben sich gestern noch darüber unterhalten. Einer der Kristalljäger soll ihr Bruder sein. Sie verstehen sich nicht gut“, erklärte er mir. Das erklärte natürlich einiges. Ich hatte ja schon ähnliches gehört, als ich die beiden belauscht habe. „Zidane...?“, hörte ich eine fassungslose Stimme sagen und blickte mich um. Auch ich starrte die Person fassungslos an, die mich angesprochen hat. Gegenüber meiner Zelle befand sich eine weitere. Dort waren drei Personen eingesperrt, die ich nur zu gut kannte. Zane löste sich von mir, ich stand auf und er versteckte sich hinter mir. „Vivi? Freia? Mahagon? Was macht ihr denn hier?“, fragte ich genau so ungläubig. Ich hatte nicht damit gerechnet, sie hier in diesem... Wo auch immer wir gefangen waren, zu begegnen. Ich dachte, sie wurden irgend wo anders eingesperrt. „Also bist du es wirklich? Wie bist du hier her gekommen, mein Bester?“, fragte Freia mich. „Zidane, ist es wahr, was diese Kristalljäger gesagt haben? Sie haben es auf dich abgesehen!“, meinte Vivi. „Was für ein Zufall, dass wir ausgerechnet hier auf dich treffen“, meinte Mahagon. „Was ist geschehen?“, fragte Freia nochmal. „Immer mal langsam“, meinte ich. Sie bomdardierten mich ja regelrecht mit Fragen. „Ja, es stimmt, dass sie es auf mich abgesehen haben. Aber sagt erstmal, wie seid ihr hier her gekommen? Eiko hatte mir erzählt, dass sie euch gefangen genommen haben“, fragte ich dann. So erklärten sie mir, was geschehen ist. „Nachdem wir von Eiko getrennt wurden, brachten sie uns nach Alexandria. Doch gestern brachten sie uns hier her“, fing Freia an. „Alexandria? Was haben die Kristalljäger mit Alexandria zu tun?“, fragte ich. „Das weißt du nicht? Einer der Kristalljäger ist der neue König Alexandrias“, erklärte Mahagon knapp. „Was...?“, fragte ich erstaunt. Warum hatte mir niemand etwas davon erzählt? Aber jetzt im Nachhinein überlegt war doch etwas ziemlich merkwürdig. Als ich die Kristalljäger zum ersten mal traf, waren sie ja zu fünft unterwegs. Jetzt sah man höchstens zu zweit oder zu dritt. „Wie haben sie dich gefunden?“, fragte Vivi mich. So schilderte ich den anderen kurz, was in der Zwischenzeit passiert ist. „Dann ist Kuja jetzt auf unserer Seite? Aber kann man ihm denn wirklich trauen?“, fragte Freia mich. Ich wollte gerade antworten, doch Zane kam mir zuvor. „Natürlich kann man meinem Papa vertrauen“, meinte er ernst zu den anderen. Ich grinste ein wenig. Ich hätte nicht gedacht, dass Zane sich das trauen würde. Immerhin waren ihm die anderen ja noch fremd. „Papa...? Hast du gerade Papa gesagt, mein kleiner?“, fragte Freia Zane. Doch er antwortete nicht, sondern er versteckte sich hinter mir. Anscheinend hatte er doch noch Angst gehabt. Deshalb antwortete ich für ihn. „Ja, hat er. Das ist Zane, er ist Kujas Sohn“, erklärte ich. „Dann hat Kuja also eine Familie?“, fragte Vivi mich, woraufhin ich nickte. „Wir sollten lieber überlegen, wie wir hier rauskommen“, meinte Mahagon ernst. „Das wird nicht nötig sein“, meinte auf einmal eine Stimme. Kurz darauf öffnete sich eine Tür und zwei der Kristalljäger betraten den Raum, wo wir gefangen waren. „Und warum?“, fragte Mahagon. „Ganz einfach. Falls euer Freund hier brav das tut, was wir ihn sagen, werden wir euch schon bald frei lassen“, meinte diese Frau und zeigte auf mich. Dieses Mal blickte ich die beiden Kristalljäger etwas verwirrt an. Es war das erste Mal, dass ich sie ohne ihre Umhänge sehen konnte. Diese Frau hatte lange, blaue Haare und sie trug zwei rote Ohrringe. Ihre Kleidung bestand aus einen sehr kurzen, schwarzen Rock und aus ein genau so knappes, violettes T-Shirt. Ihre Peitsche hatte sie in einem Gürtel um ihre Hüften verstaut. Durch ihre kalten, blauen Augen konnte man erkennen, wie kalt und gefühlslos sie war. Ihr Begleiter dagegen trug lange, schwarze Sachen. Er hatte kurze, schwarze Haare mit einigen roten Strähnen. Seine Augen waren ebenfalls rot. Kam es mir nur so vor, oder hatte er tatsächlich Ähnlichkeit mit Elena? War das nicht auch der Kristalljäger, der Zane entführt hatte? Wie hing das alles nur zusammen? Doch ich hatte jetzt wohl kaum die Gelegenheit, darüber nachzudenken, denn der Schwarzhaarige öffnete nun mein Gefängnis und trat ein. „Du wirst jetzt mit uns kommen“, meinte er ernst zu mir. „Und wenn ich es nicht tue?“, fragte ich. „Wir haben deine Freunde, Genom. Ihr leben kommt ganz drauf an, ob du tust, was wir dir sagen, oder nicht. Ist es nicht so?“, fragte er und blickte dabei zu seiner Partnerin. „Genau so ist es, Van. Außerdem haben wir ja noch den kleinen Jungen, der sich da hinter dir versteckt. Sicher willst du doch nicht, dass wir ihm weh tun, nicht wahr?“, fragte sie. Wie auf Kommando versteckte Zane sich noch weiter hinter mir. Ich wollte ihr gerade antworten, doch Van, wie der Kristalljäger hieß, kam mir zuvor. „Ich habe es schon einmal gesagt, Serena. Dem Kleinen passiert nichts, ich brauche ihn noch“, meinte er ernst. „Tut mir leid, hab ich schon wieder vergessen“, meinte sie, jedoch grinste sie dabei. Dann wandte sich Van wieder mir zu. „Also, kommst du nun mit, oder müssen wir erst deinen Freunden weh tun?“, fragte er mich. „Nein, geh nicht mit ihnen mit!“ „Wir halten das schon aus!“, sagten Vivi und Freia. Ich wusste, dass sie stark sein würden, doch ich konnte einfach nicht zusehen, wie sie meine Freunde verletzten. „Ich werde mitkommen“, meinte ich. „Das nenne ich brav. Dann komm mit“, meinte Serena. Doch Zane hielt mich weiter fest. „Bitte, geh nicht mit ihnen mit!“, meinte er. Ich beugte mich etwas zu Zane runter. „Es ist schon in Ordnung. Warte hier, ich komme bald zurück“, meinte ich sanft und lächelte etwas. Doch Zane wollte mich ganz einfach nicht los lassen, egal, was ich machte. Serena schien das gar nicht zu gefallen, bis sie schließlich die Geduld verlor und eine Art Schockwelle gegen Zane richtete. Zane wurde von mir gerissen und knallte gegen die Wand und wurde bewusstlos. „Zane!“, rief ich erschrocken und wollte zu ihn rennen, doch Van hielt mich fest und verhinderte das. „Lass mich los!“, fauchte ich ihn an. „Du kommst jetzt mit, sonst passiert deinen Freunden das gleiche“, meinte er ernst. Ich blickte ihn noch kurz wütend an, ging dann aber jedoch mit ihnen. Eine andere Wahl blieb mir ja wohl kaum, auch wenn ich gerne bei Zane geblieben wäre. „Zidane!“, meinte Vivi, als ich kurz vor meinen Freunden nochmal stehen blieb. „Macht euch keine Sorgen. Passt bitte auf Zane auf“, meinte ich lächelnd, doch dann schubste mich Van auch schon weiter, bis wir den Raum verließen. Nun gingen wir einen langen Gang entlang, wo es auch Fenster gab. So, wie es aussah, befanden wir uns in einem Luftschiff, denn man konnte nur Wolken erkennen, die an uns vorbei zogen. „Habe ich dir nicht gesagt, dass du den Kleinen in Ruhe lassen sollst?“, fauchte Van auf einmal seine Partnerin an. „Ich kann Kinder einfach nicht leiden. Außerdem weißt du doch, dass ich nur auf das höre, was unser Meister sagt“, meinte sie. Nachdem wir nun einige Gänge durchquerten, kamen wir vor einer weiteren Tür an, wo die beiden Kristalljäger stehen blieben. „Ich gehe rein und erklär ihm alles, einverstanden?“, meinte Serena. Ohne eine Antwort abzuwarten, betrat sie auch schon das Zimmer hinter der Tür. Nachdem Serena nun weg war, blickte ich zu Van. „Warum tut ihr das alles? Warum wollt ihr unbedingt die Macht des Kristalls haben?“, fragte ich ihn. Er grinste mich jedoch nur an. „Das wirst du schon noch früh genug erfahren“, meinte er nur, lehnte sich lässig an die Wand und verschränkte die Arme. Dabei ließ er mich nicht aus den Augen. Ich unternahm nichts, um zu fliehen, denn ich wusste, dass es sinnlos war. Dennoch blickte ich ihn wütend an. Eine etwas klarere Antwort hätte mir schon mehr geholfen. Außerdem entdeckte ich erst jetzt, welche Waffe er bei sich trug. „Aber...?“, fragte ich verwirrt und blickte an mich herunter und ich hatte mich tatsächlich nicht geirrt. „Das sind meine Dolche!“, meinte ich ernst und sah ihn an. Er hatte tatsächlich meine Dolche genommen. Doch er lachte nur amüsiert. „Hat er es also endlich gemerkt“, meinte er und grinste mich an. „Immerhin hast du doch auch meine Waffe gestohlen, nicht wahr?“, fragte er mich. „Außerdem brauchst du eh schon bald keine Waffe mehr“, fügte er noch hinzu. „Ach ja?“, meinte ich nur. „Einem Toten nützen Waffen ja nichts, nicht wahr?“, fragte er mich. Ich knurrte ihn nur an, sagte aber nichts. „Wie deine Freunde wohl reagieren, wenn sie deinen leblosen Körper sehen?“, fragte er weiter. Ich versuchte, gar nicht hin zu hören. Je mehr ich darüber nachdachte, umso nervöser wurde ich. Es war bald soweit, das spürte ich. Doch es gab keinen anderen Weg. Van blickte mich jedoch weiterhin prüfend an. „Warum tust du das? Du weißt, dass du sterben wirst und dennoch kommst du mit uns“, meinte er und blickte mich an. „Ganz einfach. Es ist mir egal, was mit mir passiert. Der Gedanke daran, dass meine Freunde und meine Familie am Leben bleiben, ist für mich mehr als ausreichend“, meinte ich. „Tse... Wer braucht schon eine Familie?“, fragte er mich. Ich zögerte einen Moment, sprach ihn dann jedoch erneut an. „Warum hast du Zane entführt?“, fragte ich ihn. „Geht dich nichts an“, meinte er nur. Eigentlich wollte ich weiter nachhaken, doch dazu kam es nicht, denn genau in diesem Moment öffnete sich die Tür, und Serena kam raus. „Kommt rein“, meinte sie nur. Van packte mich erneut am Arm und schob mich in das Zimmer rein. Nun befanden wir uns in einen kleinen, runden Raum. Hier befanden sich auch die beiden anderen Kristalljäger. Der eine von beiden hatte schwarze Haare und auch er trug dunkle Sachen, genau wie sein Partner. Nur hatte er rote Haare. Van deutete eine leichte Verbeugung vor dem rothaarigen an. War anscheinend der Anführer. „Meister Ken, wir konnten unseren Auftrag endlich erfüllen. Wir haben den Genom, sowie einige seiner Freunde gefangen genommen“, erklärte der Schwarzhaarige, dessen Namen ich noch nicht kannte. „Gute Arbeit“, meinte Ken und kam nun näher auf mich zu. „In dir verbirgt sich also der Schlüssel des Kristalls?“, fragte er mich. „Das weißt du doch schon längst, oder?“, erwiderte ich ohne Respekt, was zur Folge hatte, dass er mir eine kräftige Ohrfeige verpasste. „Du solltest lieber aufpassen, was du sagst“, meinte er drohend. Durch die Härte der Ohrfeige verlor ich ein wenig das Gleichgewicht, konnte mich aber gerade so noch halten. Dennoch musste ich zugeben, dass meine Wange ziemlich schmerzte. Ich knurrte ihn nur wütend an. „Shin, fessele ihn gut“, meinte er. Nun trat der Schwarzhaarige vor und ich wusste auch seinen Namen. Wenige Sekunden später hatte er mich mit Eisenfesseln an der Wand gefesselt. Vorher hatte er mich mit einem Stopzauber belegt, damit ich mich nicht wehren konnte. Nun nickte der Anführer den anderen drei Mitgliedern zu. Daraufhin konzentrierten sie sich und erschufen eine Art Hologramm. Ich kannte diesen Ort, den man jetzt sehen konnte, nur zu gut wieder. Es war der Thronsaal Alexandrias. ~+~Ryans Sicht~+~ Noch immer wartete ich auf die Rückkehr der Kristalljäger. Ich musste zugeben, dass ich langsam ziemlich ungeduldig wurde. Sie ließen sich einfach viel zu viel Zeit! Dabei wussten sie, wie wichtig es war, dass ich Zidane endlich hier hatte. Ich brauchte ihn, um mich der Kristalljäger zu entledigen. Es stimmte, ich war mal einer von ihnen, doch ich hatte sie von Anfang an nur ausgenutzt. Ich würde die Kraft des Kristalls niemals mit ihnen teilen. Sie sollte mir gehören, ganz alleine MIR. Sobald wir die Versiegelung aufheben, würde ich sie töten. Ob es nun ein paar mehr Opfer oder weniger gab, interessierte mich nicht. Ich wollte der alleinige Herrscher über Gaia sein und niemand konnte mich daran hindern. Ich wusste, dass ich sogar die Kraft meines alten Meisters bei weitem übertraf. Dennoch war ich bis jetzt nicht so dumm und hatte ihn direkt angegriffen. Die anderen drei Kristalljäger hätten ihm sofort geholfen und dann hätte ich keine Chance gegen sie gehabt. Deshalb müsste ich mit meinem Angriff wohl noch eine Weile warten müssen. Aber schon bald war es so weit, das spürte ich. „Sie lassen sich Zeit. Meinst du wirklich, dass sie noch kommen werden?“, wurde ich aus meinem Gedanken gerissen. Ich blickte mich um und erkannte meinen Gast, der mir auch den Aufenthaltsort des Genoms verraten hatte. Zugegeben wurde ich nicht ganz schlau aus ihn. Er schien diesen Genom und seine Freunde ziemilch gut zu kennen, dennoch wollte er nie preisgeben, weshalb. Ebenfalls verwunderte mich die Tatsache, dass er so gut über alles bescheid wusste. Die Kristalljäger hatten ewig lange nach Zidane gesucht und das ohne Erfolg. Und auf einmal kam er und wusste, wo er sich befand. Er konnte sogar sagen, dass sich einige von Zidanes Freunden auf dem Weg hier her waren, um die anderen Gefangenen zu befreien. Ich wusste, dass die Worte meines Gastes nicht ohne Grund waren. Die Kristalljäger hatten es tatsächlich gewagt, den Teil von Zidanes Freunden mitzunehmen, die bereits hier in den Kerkern eingesperrt waren! Was dachten sie sich nur dabei? „Natürlich werden sie kommen. Bis jetzt haben sie immer alles gesagt, was ich getan habe“, meinte ich deswegen ernst. „Aber sie haben durch Zidane ein Druckmittel. Meinst du nicht, das könnten sie ausnutzen?“, fragte mein Gast. „Sollten sie das tatsächlich wagen, werde ich sie beseitigen. Meine Soldaten sind stark“, erklärte ich. „Ich denke nicht, dass deine Soldaten wirklich nötig dafür sind“, fuhr er gelassen fort. Ich hob kurz etwas die Braue hoch und blickte ihn an. „Ach ja? Worauf willst du hinaus?“, fragte ich, doch er grinste mich nur an. „Warte ganz einfach ab“, meinte er nur. In diesem Moment spürte ich, dass sich ein Hologramm bildete und tatsächlich! Als ich mich umdrehte, erblickte ich es. Es waren die Kristalljäger, sie befanden sich in einem kleinen Raum. Auf diese Weise nahmen wir immer Kontakt auf, wenn die Kristalljäger sich an einem anderen Ort befanden. So blickte ich sie an. „Ihr habt euch Zeit gelassen. Wo ist der Junge?“, fragte ich. Dass sich mein Gast nun ein wenig zurück gezogen hatte, merkte ich kaum. „Immer mit der Ruhe, Ryan. Es ist wahr, wir haben den Jungen. Doch denkst du wirklich, wir werden ihn dir so einfach übergeben? Du hast uns alle hintergangen und ausgenutzt!“, herrschte mich mein ehemaliger Anführer, Ken, an. Innerlich knurrte ich. Sollte er tatsächlich recht haben und sie verschwören sich gegen mich? Aüßerlich blieb ich jedoch gelassen und blickte meinen ehemaligen Anführer an. „So ist das Leben“, meinte ich nur. „So ist das Leben, sagst du? Also hast du auch nichts dagegen, wenn wir den Kleinen nicht am Leben lassen? Wir benannten uns zwar nach dem Kristall, aber auch ohne dessen Macht sind wir stark und das weißt du ja ganz genau, Ryan“, meinte Ken zu mir. Wie konnte er es nur wagen? Ich brauchte den Jungen! Ich würde ihn mir holen, soviel stand fest. Doch ich bin mir nicht sicher, ob sie ihn wirklich töten würden. „So? Ich will erstmal sehen, dass ihr ihn habt. Dann können wir weiterreden“, meinte ich ernst. „Wie du möchtest“, meinte Ken und trat nun einen Schritt beiseite. Dort sah ich den Jungen und auch er blickte mich ernst an. Er war es tatsächlich, ich erkannte ihn von damals wieder, als ich noch mit den Kristalljägern unterwegs war. „Ihr habt ihn also wirklich. Und was willst du jetzt genau?“, fragte ich. Mein Gast meinte ja zu mir, sollte dieser Fall auftreten, sollte ich sie erstmal reden lassen. „Komm alleine und ohne Schutz nach Oeil Vert. Dort werden wir dir den Jungen übergeben. In drei Tagen erwarten wir dich!“, befahl er. Er wagte es tatsächlich, mir noch Befehle zu geben? Ich war der König Alexandrias! Ich wollte gerade antworten, doch dann erhob mein Gast seine Stimme, jedoch nur so, dass ich ihn hören konnte. „Willige ein“, meinte er nur. Ich zögerte noch einen Moment, blickte dann jedoch wieder zu Ken. „Von mir aus. Aber der Junge bleibt am Leben!“, meinte ich ernst. „So lange du das tust, was wir sagen. Sonst...“, meinte mein ehemaliger Anführer, hob Sein Schwert und durchstieß damit Zidanes Schulter. Daraufhin verschwamm das Bild. „Du verdammter Narr!“, fauchte ich noch meinen alten Meister an, wissend, dass er mich nicht mehr hörte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das war auch schon wieder mein Kapitel und ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr seid mir nicht all zu böse dafür, was ich Zane und Zidane antue. >.< Bis zum nächsten Kapitel^^ -ZidaneTribal- Kapitel 9: Elenas Geschichte ---------------------------- Huhu :D Erstmal muss ich mich entschuldigen, dass ich so lange nichts mehr hochgeladen habe, iwie hatte ich Schwierigkeiten mit diesem Kapitel und irgendwie gefällt es mir auch nicht wirklich, aba vielleicht könnt ihr mich ja vom Gegenteil überzeugen.^^ Also viel Spaß beim lesen^^ Elenas Geschichte ~+~Zidanes Sicht~+~ Ich konnte mir ein leichtes aufkeuchen vor Schmerz nicht verdrücken und verzog etwas mein Gesicht. Der Anführer, der Kristalljäger hatte sein Schwert in meine Schulter gerammt, um zu zeigen, dass ihm mein Leben nichts bedeutet. Ich blickte ihn wütend an. „Warum? Warum macht ihr das alles, wo ihr doch nicht an dieser Kristallmacht interessiert seid!“, schrie ich ihn an, was mir nur eine weitere Ohrfeige verpasste. Ken stellte sich vor mir uns sah an mich herab. Er fasste an mein Kinn und hob mein Gesicht so hoch, dass ich in seine Augen blickte. „Du bist nichts weiter als ein Druckmittel. Alleine Ryan hat es auf dich abgesehen und mit dir als Druckmittel können wir ihn besiegen“, meinte er ernst. „Was wird aus meinen Freunden?“, fragte ich. Er ließ mein Kinn los und ging langsam zur Tür. Erst, als er sie erreichte, blieb er stehen und blickte etwas zu mir. „Wenn du uns keinen Ärger bereitest, lassen wir sie gehen!“, meinte er noch. Dann wandte er sich ab und blickte Serena an. „Heile Seine Wunde, er nützt uns nichts, wenn er tot ist“, meinte er noch, ehe er den Raum verließ. Erst jetzt bemerkte ich wieder den stechenden Schmerz in meiner Schulter und auch, wie langsam das Blut an meinem Arm herunter rann. Serena trat nun vor mir und blickte mich kurz an. Danach fing sie an, mir sanft über die Schulter zu srreicheln, was mich ziemlich verwirrte. „Na, vermisst du die Berührungen deiner Freundin nicht? Ist sie nicht auch so sanft zu dir?“, fragte sie mich. Ich war zu verwirrt, um darauf zu antworten. Eine Antwort blieb mir auch erspart, denn kurz danach drückte sie fest zu, so dass ich mir einen Schmerzensschrei nicht verkneifen konnte. „Das wirst du auch nicht mehr erleben“, meinte sie nur. Kurz darauf leuchtete ihre Hand etwas und ich spürte, dass sie meine Schulter heilte, ganz, wie Ken es ihr befohlen hatte. Danach verließ sie ohne ein Wort das Zimmer. Shin folgte Serana, doch Van blieb noch stehen und stellte sich vor mich. „Warum tust du das?“, fragte er und blickte mich ernst an. Ein wenig verwirrt blickte ich ihn an. „Was meinst du?“, fragte ich ihn. „Ich versteh es nicht. Weshalb ist dir das Leben deiner Freunde wichtiger, als dein eigenes? Ist dir nicht klar, wenn du weiter hier bleibst, dass du sterben wirst?“, fragte er mich ernst. Innerlich seufzte ich. Schon wieder diese Frage. „Ich habe es doch vorhin schon beantwortet. So lange meine Freunde am Leben sind, bin ich zu frieden. Würde ich mich verstecken, würdet ihr mich eh früher oder später finden und ihr würdet so lange weiter Unschuldige töten, ist es nicht so?“, fragte ich erneut. Warum verstand mich keiner? „Du unterschätzt wohl die Kraft des Kristalls. Sollte sie in falschen Händen geraten, dann werden auch deine Freunde nicht stark genug sein, um sie aufzuhalten“, fuhr er mich an. „Ich vertraue meinen Freunden. Sie werden einen Weg finden!“, wehrte ich mich. „Du bist genau, wie sie. Wie kann man nur so sehr in seinen Freunden vertrauen?“, fragte er und blickte mich angewidert an. „Wie… sie? Wen meinst du?“, fragte ich nach. „Geht dich nichts an“, meinte er und wandte sich ab. „Was willst du von Zane? Er ist doch noch ein Kind!“, fragte ich. „Von ihm will ich nichts. Er ist nur Mittel zum Zweck“, meinte er noch und verließ dann das kleine Zimmer. „Verdammt“, murmelte ich leise. Wie sollte das alles nur enden? Ich hoffte nur, dass sie meine Freunde und Zane wirklich frei lassen würden. Ich musste hier bleiben, denn sonst würde ich sie noch mehr in Gefahr bringen. Dennoch fragte ich mich, was wohl auf mich zukommen würde und wie hatten sie eigentlich erfahren, dass ich mich im Dorf der Schwarzmagier aufhielt? Uns hatte niemand belauscht, das hätten wir bestimmt mit bekommen. Die Kristalljäger, die uns verfolgten, hatte Kuja auf eine falsche Spur gelockt. Wie lange ich nun schon hier gefesselt da saß, konnte ich nicht sagen. Ich merkte nur, dass die Tür aufging und der Anführer der Kristalljäger zu mir kam. Shin und Serana waren auch bei ihm. Serana trat vor mir und löste meine Fesseln. „Komm mit!“, herrschte sie mich an und zog mich hoch. Dabei stieß sie mich nach vorne, so dass der Anführer nun vor mir lief. In der Mitte war ich und hinter mir waren die anderen beiden. Was war hier los? Hatten wir Oeil Vert schon erreicht? Ich wagte es jedoch nicht, eine Frage zu stellen und ging einfach schweigend weiter. Nebenbei suchte ich nach einem Anzeichen von den anderen. Ob sie noch hier waren? Als wir weiter gingen, kam ich an der Zelle an, wo sie gefangen waren und die Zelle war… leer! Ein wenig erleichtert seufzte ich auf. Gelang ihnen doch die Flucht? Haben die Kristalljäger sie frei gelassen? „Wo sind meine Freunde? Und wo ist Zane?“, fragte ich dann doch und blieb stehen, doch sie ignorierten mich einfach. „Ich habe euch was gefragt!“, meinte ich ernst. „Geh weiter, du nervst!“, meinte Serana ernst und stieß mich weiter nach vorne. Doch ich blieb stehen und blickte sie an. „Wo sind sie?“, fragte ich erneut. In diesen Moment hob Serana ihren Arm und erschuf eine rötliche Energiekugel in ihrer Hand, woraufhin ich etwas zurück wich. „Darf ich ihn zum Schweigen bringen?“, fragte sie den Anführer. „Mit dem normalen Zauber“, meinte er ruhig. „Na gut“, meinte Serana, doch man konnte die Enttäschung in ihrer Stimme merken. „Was…?“, fragte ich, als sie auf mich zeigte und den Schweigen-Zauber auf mich einsetzte. Kurz darauf merkte ich, dass ich nicht mehr reden konnte. Tonlos knurrte ich Serana an, doch diese lachte nur. „Endlich ist es wieder ruhig!“, meinte sie und schubste mich weiter nach vorne. Als wir aus dem Luftschiff gingen, blickte ich mich um. Es war schon dunkel, doch man konnte keine Sterne erkennen. Es schien also bewölkt zu sein. Man konnte sowohl hier, als auch weiter weg Umrisse von Bergen und Felsen erkennen, also waren wir wohl wirklich in der Nähe von Oeil Vert. Warum hier? Warum dieser Ort? Ich seufzte etwas, was natürlich niemand hören könnte. Meine Fragen würden ja doch nicht beantwortet werden. Ich blickte mich weiter um und bemerkte erst dann, dass einer der Kristalljäger fehlte. Es handelte sich um diesen Van. Was das wohl zu bedeuten hatte? Weshalb war er nicht hier? So gingen wir weiter, bis wir tatsächlich vor Oeil Vert standen. „Und was jetzt?“, fragte Serana und blickte zu den Anführer. „Wir bringen ihn weiter rein und dann warten wir“, meinte er. Wir gingen weiter rein, bis wir schließlich den Raum mit den vielen Gesichtern sahen. Ken trat nun vor mir und blickte mich ernst an. „Du wirst hier bleiben, hast du verstanden? Und du wirst auch nicht versuchen, zu fliehen!“, meinte er ernst. Da ich immer noch nicht sprechen konnte, nickte ich nur. Eine andere Wahl hatte ich ja doch nicht gehabt. Zu unsicher war ich mir darüber, was mit meinen Freunden passiert ist. Die anderen drei verließen nun den Raum und ließen mich alleine. ~+~Elenas Sicht~+~ So fing ich nun an, den anderen meine Geschichte zu erzählen. Unter normalen Umständen hätte ich dies bestimmt nicht getan, aber sie mussten verstehen, in welcher Verbindung sowohl mein Bruder, als auch ich zu den Kristall standen. „Mein Bruder und ich lebten zusammen mit unseren Eltern in der Kristallwelt. Unsere Aufgabe war es, den Kristall zu beschützen. Deshalb können wir auch teilweise die Kraft des Kristalls nutzen“, fing ich an. „Die Kraft des Kristalls?“, fragte Beatrix mich. Daraufhin nickte ich etwas. „Der Kristall hat unsere Familie schon vor sehr langer Zeit auserwählt, um ihn zu beschützen. Die Eltern gaben die Aufgabe immer an ihre Kinder weiter. Bis jetzt lief auch alles gut, bis vor acht Jahren“, erklärte ich. „Was ist da passiert?“, fragte Eiko mich. Ich zögerte einen Moment, weiter zu erzählen. Es tat mir immer noch sehr weh, darüber zu reden. „Es war ungewöhnlich, dass eine Familie zwei Kinder hatte, aber in diesem Fall war es so. Ihr könnt euch vorstellen, was das bedeutete?“, fragte ich die anderen. Steiner blickte mich fragend an, doch Beatrix antwortete. „Es gab zwischen euch Auseinandersetzungen darüber, wer die Aufgabe übernehmen sollte?“, meinte sie. Ich nickte etwas und fuhr weiter fort. „Mein Bruder hasste mich schon damals. Wahrscheinlich hatte er geahnt, dass meine Eltern mir die Aufgabe anvertrauen würden. Er war damals sehr schwierig mit ihm. Er hatte sich für die dunkle Seite interessiert und unsere Eltern versuchten immer, ihn zur Vernunft zu bringen, doch ohne Erfolg. So kam es schließlich dazu, dass er immer seltener in der Kristallwelt war. Meistens hielt er sich auf Gaia auf. Uns war es verboten, dorthin zu gehen. Die Gefahr war zu groß, dass man unsere Macht sehen konnte und diese dann für sich nutzte. Doch ihm war es egal. Er wollte aufmerksamkeit, die er von unseren Eltern nie bekommen hatte. Eines Tages dann... Verschwand er ganz einfach. Vorher ist er wenigstens immer mal wieder aufgetaucht aber wir haben fast ein ganzes Jahr nichts mehr von ihm gehört“, erklärte ich und blickte dann etwas zum Boden. Die Zeit damals hatte mich schon sehr mitgenommen. Mir bedeutete mein Bruder sehr viel, auch wenn er mich hasste, wie nichts anderes. Ich wünschte, damals wäre alles anders gekommen, dass er respektiert hatte, dass ich die Aufgabe meiner Eltern übernehmen musste. „Was ist dann passiert? Kam er wieder?“, fragte Steiner mich. „Es war einen Monat, nachdem ich die Aufgabe übernommen hatte. Unsere Eltern waren damals schon sehr alt. Durch die Macht des Kristalls spürte ich, dass sich eine Gefahr auf uns zu bewegte und der Kristall schickte mich zu sich. Er gab mir ein Teil seiner Macht. Doch in der Zeit... In der Zeit erschien mein Bruder. Es... es war schrecklich. Als ich zurück kam und zu meinen Eltern gehen wollte, fand ich sie voller Blut.Ich ging zu ihnen, doch es war bereits zu spät. Meine Mutter blickte mich nur noch schwach an. ´Wir sind immer an deiner Seite´, das waren ihre letzten Worte“, auf diese Worte hin unterbrach ich mich selbst. Die Erinnerungen waren einfach zu schlimm. „D... Das ist ja schrecklich“; meinte Steiner. „Entsetzlich...“, hauchte Beatrix. „Wer hat ihnen das angetan?“, fragte Eiko mich. Ich machte eine kurze Pause, ehe ich antwortete. „Es … Es waren die Kristalljäger“, erklärte ich dann. Die anderen blickten mich fassungslos an. „Aber warum haben sie?“, fragte Beatrix, woraufhin ich weiter erzählte. „Nachdem ich eine Weile noch bei meinen Eltern war, hörte ich von draußen etwas und ich wollte nachsehen gehen. Doch ich habe nicht gemerkt, dass es eine Falle war. Kurz, nachdem ich das Haus, indem wir lebten, verlassen habe, wurde es zerstört. Als ich wieder zurück zum Haus gehen wollte, standen die Kristalljäger vor mir. Damals sah ich sie zum ersten Mal. Sie töteten meine Eltern und zerstörten den Ort, wo wir lebten“, erklärte ich. Ich wollte es eigentlich nicht zeigen, aber es fiel mir schwer, meine Traurigkeit zu verbergen. „Dafür werden die Kristalljäger büßen. Sie sind wirklich grausam“, regte Steiner sich auf. „Verzeih die Unterbrechung, aber warum haben sie das getan? Weshalb haben sie…?“, fragte Beatrix mich. Ich wusste natürlich, was sie meinte. „Sie haben es auf den Kristall abgesehen, sie wollen seine Macht für sich benutzen. Sie schienen herausgefunden zu haben, wo wir uns aufhielten und schalteten erst meine Eltern aus. Auch mich wollten sie angreifen und vernichten. Doch dank der Kristallmacht konnte ich fliehen. Sie hatten mich schwer verletzt Ich war froh, dass ich damals Kuja getroffen habe. Hätte er mir nicht geholfen, dann wäre auch ich nicht mehr am Leben“, erklärte ich. Die anderen blickten mich ungläubig an. Anscheinend hatten sie Probleme damit, sich einen netten und hilfsbereiten Kuja zu sehen. Doch ich wusste, wie er wirklich war. Dass er alles nur getan hat, um Zane und mich zu beschützen. Ich wusste natürlich, dass es nicht richtig war, doch ich konnte Kuja davon einfach nicht abhalten. Nun, jetzt bin ich froh, dass er wieder ganz normal war. Er hat mir wirklich sehr geholfen. „Eins verstehe ich noch nicht. Wie haben sie dich und deine Eltern gefunden? Ich meine, es ist doch sicher nicht so einfach, zum Kristall oder zu dem Ort, wo du gelebt hast, zu kommen, oder?“, wollte Eiko wissen. „Nein, das ist es wirklich nicht. Nur Mitglieder meiner Familie können dort hin oder andere hin bringen“, erklärte ich traurig. Beatrix blickte mich entsetzt an. „Dein Bruder hat euch verraten?“, fragte sie ungläubig und ich nickte nur. So erzählte ich ihnen den Rest der Geschichte. ~+~Rückblick~+~ Traurig blieb ich noch bei meinen Eltern. Ich wollte sie nicht alleine lassen. Ich wollte es einfach nicht wahr haben, dass sie tot waren. Wer hatte ihnen das angetan? An meinen Bruder dachte ich in diesem Moment überhaupt nicht. Ich war einfach nur noch geschockt. Wie lange ich noch da blieb, konnte ich nicht sagen. Ein lautes Knallen riss mich aus meinen Gedanken. Erschrocken blickte ich mich um. Niemand war zu sehen. Hatte ich mir alles nur eingebildet? Ich beschloss, lieber nochmal nachsehen zu gehen, doch vorher blickte ich nochmal zu meinen Eltern. „Ich bin gleich wieder da“, flüsterte ich leise und verließ dann unser Haus. Wir wohnten in der Nähe des Kristalls in einem kleinen Haus. Ich kannte damals keinen Tag und keine Nacht. Es war einfach immer hell bei uns. Als ich das Haus verließ und mich umblickte, bebte auf einmal die Erde. Mir wurde dadurch etwas schwindelig und ich verlor mein Gleichgewicht und landete auf den Boden. Sofort galt mein Blick in dem Haus, wo meine Eltern sich noch befanden und blickte es geschockt an! Es war zerstört und komplett in Flammen gehüllt! „Mutter, Vater!“, schrie ich entsetzt und wollte zu ihnen, doch mir wurde der Weg versperrt. Vor mir tauchten drei Gestalten in Kapuzenmänteln vor mir auf. Instinktiv wollte ich weg rennen, doch auch hinter mir tauchten erneut zwei Gestalten auf. „Was wollt ihr hier? Warum habt ihr meine Eltern getötet?“, fragte ich nun und blickte die drei Gestalten vor mir an, doch sie antworteten mir nicht. „Nur noch sie steht uns im Weg, nicht wahr?“, konnte ich eine Frauenstimme fragen hören. Sie gehörte der Person in der Mitte. Die Gestalt links von ihr nickte. „Gute Arbeit, Junge. Aber kannst du auch mit dem Gewissen Leben, deine Familie verraten zu haben?“, fragte dieser nun. Nun antwortete der äußerste Rechte von ihnen. „Ich war ihnen doch eh schon lange egal“, antwortete er. Merkwürdig, die Stimme kam mir merkwürdig bekannt vor. Er trat nun vor und blieb nur noch einige Meter vor mir stehen. „Nicht wahr, Schwesterchen…?“, fragte er mich. Dann fiel es mir schlagartig wieder ein und ich blickte den Mann entsetzt an. „Van, du…?“, fragte ich ihn schockiert. Ich konnte es einfach nicht fassen! Hatte er uns wirklich verraten? Nachdem ich ihn gefragt habe, zog er seine Kapuze weg und ich erkannte ihn wieder. Diese schwarzroten Haare und diese dunkelroten Augen konnten nur die von meinem Bruder sein, denn dies war das Erkennungsmerkmal von unserer Familie. „Es wird Zeit, dass sich herausstellt, wer von uns beiden der Stärkere ist. Wenn ich dich besiege, bin ich der Erbe unserer Familie“, meine Van zu mir. Unfähig, irgendwas zu sagen, blickte ich ihn nur geschockt an. Er hatte wirklich unsere Eltern verraten! Und das nur, weil ich die Aufgabe unserer Eltern übernommen habe! Ich fühlte mich schuldig. Ich alleine war schuld daran, dass unsere Eltern sterben mussten. Mir kamen etwas die Tränen. „Jetzt fängt sie auch noch an, zu heulen. Van, warum greifst du sie nicht endlich an?“, fauchte diese Frau ihn an. „Sie hat recht. Erledige sie endlich, sonst tu ich es!“, meine der Linke von ihnen. „Bitte, Van, tu es nicht!“, flehte ich meinen Bruder an, doch er nickte den Vermummten nur zu und griff mich dann direkt an. Ich wurde nach hinten gestoßen und ging auf die Knie. Ich war zu geschockt, um auch nur irgendwie zu reagieren. „Wehr dich!“, zischte er mich an. Er griff mich mehrmals hinter einander mit sehr mächtigen Zaubern an, denen ich nicht ausweichen konnte. Seit wann ist mein Bruder so stark geworden? Ich weiß, dass ich mich hätte wehren müssen, aber er war einfach viel zu stark! Ich konnte nichts gegen ihn unternehmen. Normaler Weise war ich auch nicht gerade schwach, wobei ich auch die Weiß-, und die Schwarzmagie beherrschte, doch ich konnte einfach nicht gegen Van kämpfen. Auch, wenn er uns verraten hat, war er doch immer noch mein Bruder! Ich wusste einfach nicht, was ich noch tun konnte. Immer wieder wurde ich weiter nach vorne gestoßen oder gegen die Wand geknallt. „Hör endlich auf, zu spielen, Van!“, meinte einer von den anderen. „Anscheinend kann er seinem Schwesterchen doch nichts antun“, meinte diese Frau und trat vor. „Darf ich mich um sie kümmern?“, fragte sie und blickte zu dem Mann neben ihr. „Du hattest doch schon deinen Spaß. Ich werde mich um sie kümmern!“, meinte er und trat vor. Van hörte mit den Zaubern auf und blickte kurz etwas geschockt. Dennoch tat er so, als hätte er nichts gehört und kam langsam auf mich zu. Er packte mich an den Haaren und hob mich hoch. „Flieh, solange du noch kannst. Nutze die Kraft des Kristalls“, zischte er mir so leise zu, dass gerade mal ich etwas davon hören konnte. Doch gleich darauf setzte er erneut einen Zauber auf mich ein und ließ mich los. Ich wimmerte etwas leise vor Schmerzen. „Van, geh beiseite. Ich werde es zu Ende bringen!“, meinte der Vermummte und trat vor. „Aber Meister!“, meinte Van, doch der ´Meister´, wie mein Bruder ihn nannte, unterbrach ihn. „Keine Widerrede!“, meinte er ernst. Van zögerte noch einen Moment, in dem er mich merkwürdig musterte. Sah er besorgt aus? Was jedoch danach geschah, konnte ich nicht mehr genau sagen Der Meister schoss einige Zauber auf mich, bis ich in eine Art weißem Licht umhüllt und bewusstlos wurde. Erst später wurde mir klar, was dieses Licht bedeutet hatte. Es war der Kristall, der mich beschützt hatte. Da wir in der Nähe des Kristalls waren, setzte er etwas von seiner Kraft ein, um mich von dort weg zu bringen. Auch wusste ich, dass ich auf einen Teil der Kraft des Kristalls zurück greifen konnte, sobald ich in Gefahr wäre. Doch ich konnte mich nie wirklich mit den Gedanken anfreunden, so mächtig zu sein. Ich hatte Angst davor, sie zu nutzen, oder sie auch nur irgendjemanden zu zeigen, doch dieser Tag änderte mein Leben. Der Kristall brachte mich nach Gaia, wo ich natürlich die erste Zeit nur damit beschäftigt war, vor den Kristalljägern zu fliehen. Des Weiteren musste ich mich mit zwei weiteren Gedanken befassen. Ich war auf einem völlig fremden Planeten und ich war ganz alleine. Ich hatte niemanden mehr. Meine Eltern waren tot und mein Bruder gehörte zu diejenigen, die mich verfolgten. Ich war nirgends mehr sicher. Sie fanden mich jedes Mal, wenn ich mich versteckte. So ging es am Anfang ständig, bis ich nach drei Monaten ihn das erste Mal traf. Ich floh vor zwei der Kristalljäger. Sie waren meistens zu zweit unterwegs, doch seit damals habe ich meinen Bruder nie wieder gesehen. Eines Tages geriet ich in die Falle. Sie verfolgten mich, bis ich zum Rande eines Abgrundes gedrängt wurde. Eine Flucht war mir unmöglich. Es gab nur eines Entweder, ich sprang den Abgrund runter oder ich stellte mich den Kristalljägern. Beides würde meinen Tod bedeuten, dessen war ich mir bewusst. Erschöpft sank ich auf die Knie. Einer der beiden Kristalljäger lachte. Es war diese widerliche Frau! In meinen ganzen Begegnungen, die ich mit den Kristalljägern hatte, stellte sich heraus, dass sie diejenige war, die meine Eltern getötet hat. Sie trat nun vor und blickte mich an. „Endlich ist das Versteckspiel aus. Wenn wir dich vernichten, kommen wir den Kristall schon einen Schritt näher. Also, wenn du jetzt schön brav bleibst, wirst du deine nutzlosen Eltern schon bald wieder sehen!“, meine sie und lachte. Durch diese Worte entflammte in mir eine Wut, die ich nicht mehr aufhalten konnte. „Hör auf, so über meine Eltern zu reden!“, schrie ich sie an. Meine Kräfte wurden stärker, das spürte ich. Auch die beiden Kristalljäger spürten das und wichen zurück. Kurze Zeit später verwandelte ich mich in Trance. Damals hatte ich nicht bemerkt, dass ich beobachtet wurde. „Serana, sei vorsichtig!“, hörte ich den Mann sagen. Diese Frau hieß also Serana. „Erst jetzt macht der Kampf richtig Spaß, Shin“, meinte sie und grinste den Mann namens Shin an. Ich selbst hatte mich nicht mehr unter Kontrolle und griff Serana mit mächtigen Zaubern an. Wir kämpften eine Weile weiter, doch dann merkte ich, dass meine Kräfte nach ließen und meine Trance schwächer wurde. Serana hatte einiges abbekommen, doch besiegt hatte ich sie noch lange nicht. Da sie zu merken schien, dass ich schwächer wurde, griff sie mich immer weiter an, bis meine Trance schließlich erlosch. „Du wirst mich niemals besiegen!“, fauchte sie mich an. Ich ging zu Boden und atmete schwer. „Bringen wir es zu Ende!“, fügte sie hinzu und trat vor mir. Ich sah, wie sie eine rötliche Energiekugel erschuf und auf mich zielte. Ich dachte schon, es ist aus, doch kurz vor mir erschien plötzlich eine Barriere, die mich vor der Energiekugel schützte. „Ganz schön feige, zwei gegen einen“, hörte ich plötzlich jemanden sagen. Kurze Zeit später stand ein junger Mann vor mir und schlug die Kristalljäger in die Flucht. Ängstlich blickte ich den Mann an, der sich vor mich stellte und mich anblickte. Er hatte lange, weiße Haare und blaue Augen. Zudem hatte er ziemlich knappe Kleidung an. „Da haben sie ordentliche Arbeit geleistet. Du kannst kaum stehen“, meinte er zu mir. Er kam etwas näher zu mir, ich wich jedoch weiter zurück. Dummer Weise hatte ich den Abgrund hinter mir vergessen, in welchen ich nun zu stürzen drohte. Doch der Mann hatte mich gerade so auffangen können. Dennoch war all das heute ziemlich viel für mich, woraufhin ich zusammen brach. Erst einige Tage später kam ich wieder zu mir. Ich erwachte in einem kleinen Zimmer und lag in einem Bett. Verwundert blickte ich mich um. Wie bin ich hier her gekommen? Doch dann fiel es mir wieder ein. Dieser junge Mann kam und hat mich gerettet. Bin ich zusammen gebrochen? Auf jeden Fall schien er mir geholfen zu haben. Ich versuchte nun, mich etwas aufzurichten, doch ich ließ es gleich wieder bleiben. Mir tat immer noch alles weh. „Mist“, murmelte ich leise. Ich hatte gar nicht dran gedacht, dass ich gegen diese Serana gekämpft habe. So hing ich nun eine Weile meinen Gedanken nach, bis jemand den Raum betrat. Es war dieser junge Mann. „Ich dachte schon, ich hätte eine Tote mit hier her geschleppt“, meinte er nur zu mir. Anscheinend schien er damit zu meinen, ´Ah, du bist also wieder munter´, doch das kam nicht so ganz rüber. „Wer bist du?“, fragte ich noch etwas misstrauisch. „Kein Wort des Dankes? Immerhin habe ich dich von deinen Angreifern gerettet“, meinte er zu mir. Ein wenig verlegen blickte ich weg. Also hatte er mich wirklich gerettet. Meine Eltern hatten mir immer erzählt, dass die Menschen sehr grausam waren, aber er schien ganz in Ordnung zu sein. Damals hatte ich noch keine Ahnung, dass Kuja gar kein Mensch war. „Na egal. Jedenfalls hast du Glück gehabt“, meinte er dann, woraufhin ich etwas nickte und ein leises „Danke“, heraus brachte. „Was wollten sie von dir? Die Kristalljäger mussten einen Grund haben, wenn sie dich angriffen“, erklärte er mir. Mit großen Augen blickte ich ihn an. Er wusste etwas über die Kristalljäger? „Du… Du kennst sie?“, fragte ich. „Mir wäre das Gegenteil lieber“, erklärte er knapp. „Ich verstehe. Geht mir genau so“, erwiderte ich und blickte etwas traurig weg. „Was ist geschehen?“, fragte er mich, doch ich antwortete nicht darauf. Wie sollte er mir denn auch glauben? Ich lebte in einer anderen Welt, ich war kein Mensch und sollte eigentlich den Kristall beschützen. Er würde mich für verrückt erklären. Doch dann fiel mir wieder etwas ein. Ohne es zu merken, griff ich unter meinem T-Shirt und zog meine Kette raus und hielt sie in der Hand. Dieser Kristallanhänger besaß die Kraft des Kristalls und sie war dafür zuständig, dass ich dessen Kraft benutzen konnte. Doch würde er mir das wirklich glauben? Zögernd blickte ich zu Kuja. Er musterte meinen Anhänger interessiert. „Woher hast du ihn? Er scheint sehr viel Kraft in sich zu haben“, meinte er. „Nun, es ist sehr kompliziert. Du wirst mir bestimmt nicht glauben“, meinte ich. „Erzähl einfach“, forderte er mich auf. Nachdem ich nun noch einen Moment zögerte, fing ich an, alles zu erzählen. Wo wir lebten, was meine Aufgabe war und weshalb die Kristalljäger mich suchten. Als ich fertig war, schwieg er erst mal und musterte mich nachdenklich. Zu gerne wüsste ich, ob er mir glaubte, oder nicht. „Darf ich den Anhänger nochmal sehen?“, fragte er mich, woraufhin ich ihn gleich noch mehr andrückte. Meine Mutter hatte ihn mir geschenkt, als ich die Aufgabe übernommen hatte. Er war alles, was ich von meinen Eltern noch als Erinnerung hatte. „Ich werde ihn dir schon nicht weg nehmen“, meinte Kuja gelassen. „In… in Ordnung“, meinte ich dann noch zögernd, nahm die Kette ab und reichte sie ihm. Er nahm sie an und musterte sie. Daraufhin merkte ich, wie er sich auf die Kette konzentrierte. Kurz darauf spürte ich, dass er Kristallanhänger etwas pulsierte. Kurz darauf gab Kuja mir die Kette zurück und ich legte sie mir wieder an. „Mein Name ist Kuja. Es ist besser, wenn du hier bleibst. Ich habe dich kämpfen sehen. Du brauchst noch sehr viel Übung, wenn du nicht ständig von den Kristalljägern weglaufen willst. Ich selbst werde dich trainieren“, meinte er ernst. Kuja hieß er also! „Du glaubst mir also?“, fragte ich ihn, woraufhin er nur etwas nickte und sich erhob. „Du solltest dich noch ausruhen. Sobald du wieder fit bist, werde ich dir einiges bei bringen. Du bist jetzt in einer anderen Welt und hier ist alles anders, als wie bei dir zu Hause“, meinte er noch ernst und verließ dann das Zimmer. ~+~Rückblick Ende~+~ Ich war damals sehr froh, dass Kuja mir glaubte. Das Training war damals sehr anstrengend, doch es hatte sich gelohnt. Kuja meinte damals zu mir, dass ich sehr talentiert war. In der ganzen Zeit, wo wir zusammen trainierten, vertraute auch er mir immer mehr. Er ließ mich sogar manchmal alleine in seinem Versteck zurück. Gleichzeitig spürte ich aber auch, dass er mir noch irgendwas verheimlichte. Doch erst ein halbes Jahr, nachdem ich bei Kuja lebte, erfuhr ich die Wahrheit, wer er wirklich war… ~+~Rückblick~+~ Kuja ließ mich mal wieder alleine in seinem Versteck zurück. Ich hatte mich mittlerweile schon dran gewöhnt. In der meisten Zeit, wo ich alleine war, widmete ich mich meinem Training. Kuja hatte mir wirklich sehr viel beigebracht. Wir fanden heraus, dass ich zwar weniger gut mit Waffen kämpfen konnte, dafür waren aber meine Schwarz-, und meine Weißmagie unschlagbar. Ich mochte es, hier bei Kuja zu leben. Hier fühlte ich mich sicher und ich fühlte mich in seiner Nähe sehr wohl. Ich glaube, ein Leben ohne ihn könnte ich mir gar nicht mehr vorstellen. Er bedeutete mir wirklich sehr viel. Doch was genau diese Gefühle bedeuteten, konnte ich nicht sagen. Als ich mein Traning für heute beendet habe, entschloss ich, etwas für Kuja und für mich zu Kochen. Er müsste ja bald wieder kommen. Meistens war er nie länger als zwei Tage weg, doch irgendwas Merkwürdiges muss in dieser Zeit vor fallen. Kuja kam immer sehr erschöpft wieder und er schien richtig wütend zu sein. Doch immer, wenn ich nach fragte, meinte er, ich solle mir keine Gedanken darüber machen. Da ich ihn nicht drängen wollte, fragte ich nie weiter nach. Ich hing noch etwas weiter meinen Gedanken nach. Kuja hatte mir gesagt, er würde mir diese Welt, Gaia hieß sie, zeigen, doch bis jetzt kannte ich nur sein Versteck. Sein Wüstenpalais, so nannte er es. Es war in der Ersten Zeit für mich ganz schön verwirrend, mich zurecht zu finden. Aber in der Zwischenzeit wusste ich, wohin welcher Teleporter führte. Als ich schließlich mit dem Kochen fertig war, spürte ich, wie jemand dieses Versteck betrat. Kurz darauf hörte ich auch schon Kujas wütende Stimme. „Dieser verdammte Narr“, konnte ich ihn laut fluchen hören. Zögernd schlich ich mich durch die Küche und zum Eingang. Ich zuckte etwas zusammen. So wütend hatte ich ihn noch nie gesehen. „Er wird es niemals schaffen, mich zu ersetzen. Wie kann er es nur wagen? Aber er ist nun hier auf Gaia. Hier wird er ihn nicht finden“, murmelte er und grinste. Verwirrt blickte ich ihn an. Ich verstand kein Wort von dem, was Kuja sagte. Unsicher, was ich nun tun sollte, blieb ich erstmal einfach nur stehen und schwieg. Wenn ich so richtig nachdachte, fiel mir ein, dass Kuja nie etwas über sich selbst gesagt hatte. Eigentlich wusste ich ja nur seinen Namen. Sollte ich ihn drauf ansprechen, was los war, oder sollte ich mir erstmal zurück ziehen? Irgendwie machte er mir Angst, so dass ich es für besser hielt, wenn ich zurück ging. Ich konnte Kuja ja später immer noch fragen, was denn los war. Gerade, als ich mich zurück ziehen wollte, bemerkte Kuja mich, woraufhin ich etwas zusammen zuckte. Er blieb jedoch ganz ruhig. „Verzeih, wenn ich dich erschreckt habe“, meinte er sanft zu mir. Etwas verwirrt blickte ich ihn an. Auf einmal war er wieder ganz ruhig und kann auf mich zu. Ehe ich mich versah, stand er vor mir und drückte mich an sich. „Kuja…“, flüsterte ich nur leise, genoss jedoch seine Nähe. Ich schmiegte mich an ihn. Er war so schön warm. Ganz langsam begriff ich, was ich für ihn fühlte… Es war mehr, als nur Freundschaft. „Elena, es gibt da noch etwas, was ich dir erzählen muss“, fing Kuja an und ich sah auf sein Gesicht. „Was meinst du?“, fragte ich. „Hör mir einfach nur zu. Ich habe lange überlegt, ob ich dir es sagen soll oder nicht“, erklärte er. So fing er an, alles über sich zu erzählen. Dass auch er nicht von Gaia stammte, sondern von einem Planeten namens Terra und dass er von einem Garland erschaffen wurde. Eine Weile schwiegen wir. Natürlich war ich fassungslos über all das, doch ich konnte ihm nicht böse sein. „Verzeih, dass ich dir nicht eher was darüber gesagt habe“, meinte der Weißhaarige sanft zu mir. „Es ist in Ordnung. Ich bin dir nicht böse darüber. Ich glaube, ich hätte es eh nicht verstanden, wenn du es mir gleich gesagt hättest“, erwiderte ich. „Weißt du, er ist der Grund, weshalb ich dir Gaia nicht zeige. Er könnte uns beide zusammen sehen und ich will nicht, dass dir etwas passiert“, fing Kuja an. Er legte sein Kinn an meine Hand und hob es etwas hoch, so dass ich in seine Augen blicken konnte. Er schien noch einen Moment zu zögern, doch dann legte er seine Lippen sanft auf meine. Ich erwiderte diesen Druck und schloss die Augen. Nachdem wir uns voneinander lösten, blickte er mich an. „Ich liebe dich, Elena“, gestand er mir. Lächelnd blickte ich ihn an. „Ich liebe dich auch, Kuja“, erwiderte ich seine Gefühle. Von da an waren wir unzertrennlich. ~+~Rückblick Ende~+~ „Wieso hat er das getan?“, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Eiko hatte mit mir gesprochen. „Eiko versteht es immer noch nicht, weshalb dein Bruder euch verraten hat“, meinte die Blauhaarige. „Er war verbittert. Van ist älter als ich. Normaler Weise bekommt immer der oder die Erstgeborene das Erbe unserer Familie. Doch meine Eltern spürten, dass er sehr von der Dunkelheit angetan war und deshalb wurde ich als Nachfolgerin bestimmt“, erklärte ich. „Er wird mich erst als Nachfolgerin anerkennen, wenn ich gegen ihn gewinne. Wir beide sind sehr stark, doch er hat immer gewonnen“, fuhr ich weiter fort. „So ist das also. In der Hoffnung, auf deinen Bruder zu treffen, begleitest du uns, nicht wahr?“, fragte Beatrix und ich nickte. „Es hat nichts mit Rache oder sowas zu tun. Wer weiß, vielleicht hätte ich an seiner Stelle genau so reagiert. Ich will ihm beweisen, dass ich meiner Aufgabe gerecht bin und dass ich sie erfüllen kann“, erklärte ich. Auch, wenn ich es nicht zeigte, hoffte ich doch, dass Van und ich uns wieder vertragen können. Er hat uns zwar verraten, aber er ist immer noch mein Bruder. „Aber… Was hat das alles mit Zidane zu tun?“, fragte Eiko mich. „Deine Aufgabe ist es auch, Zidane zu beschützen, da er den Kristall benutzen könnte?“, meinte Beatrix. „Genau so ist es. Meine Aufgabe ist es, alle zu beschützen, die eine Verbindung zum Kristall haben. Zidane ist mit dem Kristall verbunden, doch ist diese Kraft auch in ihm versiegelt“, meinte ich. „Aber das ist doch sinnlos! Wenn man dieses Siegel auflöst, wird Zidane doch sterben, oder? Ich meine, Garland hat ihn erschaffen, um die Macht des Kristalls für sich selbst nutzen zu können! Also warum hat er dann nicht daran gedacht, dass Zidane dadurch stirbt? Sowas vergisst man doch nicht einfach!“, regte Eiko sich auf. Darauf wusste ich keine Antwort. „Ich glaube, diesem Garland war es egal, was aus Zidane wird. Er wollte doch nur seine Kraft“, meinte Steiner. „Aber es kann doch nur Zidane auf die Kraft zurück greifen, nicht wahr? Oder hatte dieser Garland selbst einen Weg gefunden, dass Zidane am Leben bleibt?“, schlug Beatrix vor. „Selbst wenn, Garland ist tot, also nützt uns das Nachdenken auch nichts“, brummte Steiner. Da hatte Steiner recht. Ich war davon überzeugt, dass es keinen Weg gab und viel nachdenken brachte uns auch nichts. Wir mussten hier raus! Meine Sorgen um Zane wurden immer größer. Ich ging zwar davon aus, dass Van ihm nichts antun würde, aber es gab ja immer noch die anderen Kristalljäger. „Wir müssen hier raus! Zidane braucht uns!“, meinte Eiko. „Aber wie denn…?“, fragte Eiko. Kurz darauf hörte ich ein merkwürdiges Geräusch und jemand kam näher. „Wo bin isch denn hier gelandet, mampf? Hier schieht ja allesch andersch ausch!“, hörte ich jemanden sagen. Als ein großes, dickes etwas auftauchte, schrie ich kurz erschrocken auf und wich zur Wand zurück. „Wer ist das denn?“, fragte ich erschrocken, doch Eiko, Beatrix und Steiner blickten diese Person ungläubig an. „Quina!“, riefen sie erstaunt. Kapitel 10: Rettung? -------------------- Rettung? ~+~Elenas Sicht~+~ Ich blickte die anderen verwirrt an. Sie schienen dieses Etwas zu kennen. „Quina, was machst du denn hier?“, fragte Eiko. „Wiescho scheid ihr denn hier eingeschperrt, mampf?“, stellte diese Person namens Quina als Gegenfrage. „Hast du denn keine Ahnung, was hier los ist?“, knurrte Steiner. Quina schüttelte nur mit den Kopf. „Isch habe einen Frosch bisch hier her verfolgt, mampf! Und dann bin isch eusch begegnet, mampf“,erklärte er. Wenn ich ehrlich war, war mir nicht wirklich klar, was gerade vor sich ging. „Weißt du denn überhaupt nicht, was hier los ist?“, fragte Beatrix. „Wasch losch ischt, mampf?“, fragte Quina. Die anderen seufzten nur und erzählten kurz ihrem Freund, was passiert ist. Schien für sie ja nichts neues zu sein, dass dieser Quina offensichtlich überhaupt nichts wusste. „Scho war dasch alscho. Hab mich schon gewundert, dasch hier scho viele Fremde schind“, meinte er. Die anderen sagten nicht wirklich etwas dazu. „Ich habe bei einen schlafenden Scholdaten einen Schlüschel gefunden. Isch wollte ihn probieren, aber er schmeckt überhaupt nischt, mampf!“, erklärte Quina. Die anderen blickten sich kurz alamierend an und Beatrix ergriff das Wort. „Hast du den Schlüssel noch?“. Quina nickte daraufhin. Dieses Mal verstand er offenbar sofort, dass er versuchen sollte, die anderen zu befreien und es klappte tatsächlich! Der Schlüssel war der richtige und mit einem ´Klick´ ging das Schloss auf und wir verließen unser Gefängnis. Natürlich achteten wir darauf, nicht gefunden zu werden. Wir beschlossen, die anderen zu suchen, jedoch ohne Erfolg. Was war mit ihnen passiert? Hielt man sie wo anders fest? „Ich glaube kaum, dass sie hier sind“, äußerte Steiner dann nach einiger Zeit. „Aber wo sollen sie dann sonst sein?“, fragte Eiko. Doch gerade, als Beatrix etwas erwidern wollte, kamen um die Ecke mehrere Soldaten. Hatte man uns entdeckt? „Da sind sie! Ergreift sie!“, rief einer der Soldaten und stellte sich uns in den Weg. „Das erledige ich!“, bemerkte ich, woraufhin mich die anderen nur verwirrt anblickten. Ich deutete ihnen an, Platz zu machen, worauf sie hörten. Ich konzentrierte mich und ließ einen starken Schlafzauber auf sie los. Ich grinste leicht. Nach all den Jahren hatte ich es also immer noch drauf! Nach Zanes Geburt hatte ich keine Zeit mehr dafür gehabt, mich auf meine Kräfte zu konzentrieren. Die anderen blickten mich verwundert an, anscheinend hatten sie nicht damit gerechnet. „Wir müssen hier raus. Sie scheinen gemerkt zu haben, dass wir entkommen sind“, schlug ich vor. „Und was ist mit den anderen?“, fragte Eiko nach. Lange Zeit, darüber nachzudenken, hatten sie nicht, denn es kamen schon wieder die nächsten Soldaten. „Wir haben keine Wahl, vielleicht gelang ihnen bereits die Flucht“, schlug Beatrix vor. So mussten wir uns also durchkämpfen, doch es sah ziemlich aussichtslos aus. Je mehr Soldaten wir erledigten, umso mehr kamen dazu. Wir wurden immer weiter zurück gedrängt, bis wir schließlich so ziemlich in der Falle saßen und uns die Soldaten umkreist haben. „Alexandrias ehemalige Generälin und Alexandrias ehemaliger Hauptmann. Dazu noch die Beschützerin des Kristalls und eine kleine Esper Und einer des Volkes der Qs. Fast wäre euch die Flucht gelungen!“, konnten sie jemanden sagen hören. Ich blickte mich verwirrt um. Wie konnte jemand von meiner Aufgabe wissen? Einige der Soldaten machten Platz und ließen einen Mann den inneren des Kreises betreten. Ich blickte kurz zu Steiner und Beatrix, sie schienen fassungslos zu sein. „Ryan, Ihr seid es!“, zischte Beatrix. Ryan, das war doch der neue König Alexandrias! Und dazu einer der Kristalljäger. Das erklärte natürlich, weshalb er von mir wusste. „Eure Majestät, heißt es für euch!“, konnte ich Ryan in einem ruhigen Ton sagen hören. Er kam nun näher auf uns zu. „Wo sind die anderen?“, fragte Eiko. Ryan grinste sie nur an. „Die anderen? Ich weiß nicht, wen ihr meint. Wo wir bei den Fragen sind, wo versteckt sich eigentlich meine liebe ehemalige Königin?“ „Passt auf, wie Ihr redet. Sobald man Euch aufgehalten hat, wird Garnet wieder die Königin Alexandrias werden!“, meinte Steiner ernst. Ryan schien eher belustigt, als dass er sauer darüber war. „Und wer wird mich aufhalten? Es gibt niemanden, der es auch nur wagt, es mit mir aufzunehmen. Aber ich muss schon sagen, es war mutig von euch, hier her zu kommen“, sagte er und blickte dann schließlich zu mir. Instinktiv wich ich etwas zurück. „Und Elena habt ihr mir auch mitgebracht. Sehr zuvorkommend von euch. Ihr müsst wissen, ich suche sie schon lange. Nicht wahr?“, fragte er mich. „Ihr werdet es nicht schaffen, mich zu töten. Ich bin nicht mehr so schwach, wie früher!“, erwiderte ich ernst. „Und warum bist du bis jetzt immer weg gelaufen? War es aus Angst, deinem Bruder zu begegnen oder dass wir von deinem Sohn erfahren könnten?“ Ich blickte ihn entsetzt an. Wie konnte er von Zane wissen? „Armselig, wirklich armselig. Ich werde dich und deine Brut auslöschen, dann wird es niemanden mehr geben, der den Kristall beschützen kann.“ Er hob seine Hand und erschuf eine Energiekugel. Beatrix und die anderen machten Anstalten, sich vor mich zu stellen, doch ich ging in Kampfposition. „Zur Seite!“, meinte ich. Ich wusste, dies war MEIN Kampf. Doch ehe ich irgend was machen konnte, tauchte eine weitere Person auf, die „Stop!“, rief. Daraufhin blieben sowohl die Soldaten, als auch Ryan stehen. Man hatte sie mit einem Stopzauber belegt. Verwirrt blickte ich unseren Retter an, der sich schließlich zu uns umdrehte. Ich konnte meinen Augen kaum trauen. Natürlich erkannte ich ihn wieder. Es handelte sich um meinen Bruder. „Wenn du Zane wieder sehen willst, komme zu der alten Hochburg Ipsen. Dort halte ich einige eurer Freunde gefangen. Zidane ist nicht hier.“ Letzteres hatte er zu Beatrix und den anderen gesagt. Kurz danach hielt er seine Hand auf uns. Er schien sich zu konzentrieren und kurz darauf sind wir verschwunden. ~+~Kujas Sicht~+~ In der Zwischenzeit sind Mikoto und ich in der Nähe Alexandrias aufgetaucht. Aufmerksam schweifte mein Blick durch die Gegend. Es schien niemand hier zu sein. Dennoch wäre es unklug, einfach so direkt am helllichten Tag in die Höhle des Löwen zu gehen. Aber mir war es klar, umso mehr wir zögerten, umso größer war die Gefahr, dass Zidane... „Hast du einen Plan?“, fragte Mikoto und ich blickte zu ihr. Wenigstens schien sie mir zu vertrauen und sie würde wohl darauf hören, was ich ihr sagte. Nun, immerhin war sie... meine kleine Schwester... Mir entfuhr ein lautloser Seufzer, als ich daran dachte. Mit den Gedanken, einen Bruder zu haben, konnte ich mich ja noch anfreunden... aber eine Schwester... Es würde noch dauern, bis ich mich damit abfinden könnte. Doch genug davon erstmal. Zidane war jetzt wichtiger! „Wir haben keine Wahl. Wir müssen direkt nach Alexandria gehen. Es ist durchaus möglich, dass sie bereits auf uns warten. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Ich hoffe für dich, dass du bereit bist!“, herrschte ich sie an und ging auch schon, ohne eine Antwort zu erwarten, weiter. Jedoch kam ich nicht wirklich weit, denn ich bemerkte, wie sich jemand näherte. Und kurz darauf tauchten auch schon Elena, Steiner, Beatrix und Eiko vor uns auf. Ach ja und dieser Quina war auch bei denen. Ein wenig fassungslos – ja, ich konnte auch fassungslos sein – blickte ich sie und die anderen an. „Elena?“, war alles, was ich heraus brachte. Was hatte das zu bedeuten? Wieso tauchten sie hier auf? „Kuja!“, rief meine Freundin, rannte auf mich zu und umarmte mich. Natürlich erwiderte ich die Umarmung und ignorierte erst einmal die anderen, die mir einen erstaunten Blick zu warfen. Langsam aber sicher nervte das, doch ich blieb ruhig. „Wie seid ihr hier her gekommen?“, fragte ich sie, woraufhin Elena alles erzählte. „Van hat Zane entführt... Er hat auch einige von den anderen in seiner Gewalt. Er hält sie in der Hochburg Ipsen gefangen“, endete sie ihre Erklärungen. Ich blickte Elena für einige Sekunden an. Ihr schien es genau so klar zu sein, wie mir. Der letzte Kampf der beiden Geschwister würde bald beginnen. Elena war stark, das wusste ich, doch ich hatte einfach Angst. Angst, sowohl sie, als auch Zane zu verlieren. Elena erwiderte meinen Blick und ich nickte ihr kurz zu. Ich musste vertrauen. Darauf vertrauen, dass sie diesen Kampf gewinnen würde. „Planänderung. Da weder Zidane, noch eure anderen Freunde in Alexandria sind, haben wir dort nichts zu suchen. Wir werden zu der Hochburg gehen. Elena wird sich um Van kümmern, während wir dort Zane und eure Freunde suchen. In der Nähe habe ich einen Teleporter, der dorthin führt“, entschloss ich und machte mich nun auf, um den Teleporter zu suchen. Weit war er nicht entfernt. Ich konnte Steiner irgendwas knurren hören, doch ich achtete nicht darauf sondern ging einfach los. Elena lief neben mir, doch ich merkte, dass sie mehr abwesend war. Natürlich konnte ich mir denken, dass sie wegen dem bevorstehenden Kampf nervös, oder vielleicht sogar nervös war. Doch auch wenn ich Angst um sie hatte, ich war mir sicher, dass sie es schaffen würde. „Bist du bereit?“, fragte ich sie sanft. Elena schrak etwas hoch, blickte mich dann jedoch ganz normal an. „Ich muss es sein. Ich weiß, dass ich nicht immer davon laufen kann. Und ich will auch nicht, dass er Zane etwas antut. Du wirst unseren Sohn finden, nicht wahr?“, fragte sie mich. Bei diesen Worten umfasste sie mit ihren Händen meine linke Hand. „Natürlich. Du musst dir darüber keine Gedanken machen“, meinte ich sanft und drückte ihre Hände sanft. So gingen wir weiter, bis wir schließlich den Teleporter fanden. Zu frieden nickte ich. Also gab es ihn immer noch. Mit einem Zauber konnte ich ihn aktivieren und blickte zu den anderen. „Tretet auf den Teleporter. Er wird euch zu der Hochburg bringen“, erklärte ich. Dieses mal handelten die anderen ohne Zögern, was mich zu frieden stellte. Ich schickte auch Elena vor und kurz danach trat ich auf den Teleporter und verschwand. ~+~Elenas Sicht~+~ Wir tauchten vor der Hochburg auf und ich konnte spüren, dass Van sich ebenfalls dort befand, also hatte er nicht gelogen. Nachdem Kuja ebenfalls zu uns stieß, gingen wir los und betraten die Hochburg. Dort angekommen, fand ich eine Schatztruhe, in der sich ein Langschwert befand. Nun, das war genau die richtige Waffe für mich. Am Eingangstor würden sich unsere Wege trennen. Ich spürte genau, wo Van sich befand. „Elena...“, erhob Kuja das Wort und ich blickte zu ihm. „Pass auf dich auf“, meinte er. Um ihn zu beruhigen, nickte ich etwas. „Das werde ich. Bis nachher“, meinte ich noch sanft und suchte meinen Bruder. So trennten sich für das erste unsere Wege und es dauerte auch nicht lange, bis ich Van fand. Ich ging die erste Treppe von rechts herunter und betrat einen runden Raum, in dessen Mitte mein Bruder bereits wartete. Er blickte mich emotionslos an. Kurz schweig er noch, bis er schließlich das Wort ergriff. _______________________________________________________________________________ Gemeines Ende, wa? :D Sorry konnte nicht widerstehen^^ Im nächsten Kapitel gibt’s also den großen Showdown zwischen Elena und Van. Wie der wohl enden wird? Lasst euch überraschen. ;-) Nochmal ein ganz großes Sorry, dass es beinahe ein Jahr gedauert hat, bis das neue Kapitel kam, aber ich hatte nen mächtigen Hänger. >< Hoffe ihr könnt mir verzeihen und bleibt mir weiterhin treu, am Ende wird’s auch ne Überraschung für euch geben, also seid gespannt ;-) lg Lenne Kapitel 11: Kampf der Geschwister --------------------------------- Kampf der Geschwister ~+~Ryans Sicht~+~ Wütend ging ich im Thronsaal hin und her. Diese verdammten Narren konnten also tatsächlich fliehen und Van hatte es gewagt, ihnen zu helfen. Dafür wird er bezahlen, und wie. Er und seine Schwester. Ich musste die beiden und Elenas Sohn sowieso irgendwann ausschalten müssen, immerhin waren sie die Beschützer der Kristalls. Würde ich einen von ihnen töten, würde sich ein Teil der Kristallmacht auf einen von den anderen übertragen. Und das konnte ich auf keinen Fall zu lassen. Aber das hatte noch Zeit. Erst einmal brauchte ich den Jungen. Wenn ich seinen Schlüssel besitze, werde ich automatisch die volle Kraft des Kristalls benutzen können und Elena und ihre Familie sind nur noch kleine Fische für mich. Ich blickte nun wieder zu meinen Gast. Wir hatten einen Plan aufgestellt, wie ich den Jungen sicher bekommen konnte. „Und ich werde den Jungen ganz sicher bekommen und ich benötige keine Soldaten? Ich nehme an, dass einer von ihnen den Jungen bewachen wird und Oeil Vert ist bekannt dafür, dass dort keine Magie wirkt“, fragte ich noch einmal zur Sicherheit nach. „Mach dir darüber keine Sorgen. Soldaten wirst du nicht benötigen. Um den Jungen werde ich mich kümmern, Oeil Vert hat keine Auswirkungen auf mich und auf deinen kleinen Helfer. Halten wir uns an den Plan, wirst du in wenigen Stunden Zidane haben.“ Nun, er schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein. Ich hoffte nur, dass er recht behalten behalten würde. Doch es gab ein Detail, was mich schon die ganze Zeit beschäftigte. „Du scheinst Zidane und seine Freunde gut zu kennen. Deshalb wundert es mich etwas, dass du mir hilfst.“ Mein Gegenüber grinste darüber nur etwas. „Ich kenne sie tatsächlich. Aber darüber solltest du dich nicht sorgen. Ich will Zidanes Körper, sobald wir das Ritual durchgeführt haben“, meinte er. Nun, nicht gerade eine hilfreiche Antwort, aber wenigstens versicherte dies mir, dass er sich nicht gegen mich stellen würde. „Nun gut, dann wird es Zeit, dass wir aufbrechen.“ Auf diese Worte hin verschwanden wir, denn natürlich war auch ich der Kunst der Teleportation vertraut. ~+~Serenas Sicht~+~ Gelangweilt saß ich auf einem Felsen nahe Oeil Vert, von dem aus ich alles gut beobachten konnte. Ich wurde damit beauftragt, Wache zu halten. Shin bewachte den Jungen und Ken hielt sich in unserem Luftschiff, was wir von Ryan klauten, auf und grübelte wie immer über neue Pläne nach. Und wo Van war? Nun, das fragte ich mich auch schon eine ganze Weile. Gestern meinte er, er müsste was erledigen und seitdem war er verschwunden und nicht nur das! Er hatte sowohl Zidanes Freunde, als auch diesen kleinen Jungen mit genommen. Stellte er sich am Ende gegen uns? Irgendwie hoffte ich, dass dem nicht so wäre. Mit einem Seufzer ließ ich mich nach hinten fallen und blickte zum Himmel. Der Himmel war Wolkenlos und die Sonne schien erbarmungslos auf mich herab. Gelegentlich konnte man eine kleine Brise spüren. Es war so verdammt langweilig! Warum konnten sie nicht einfach den Jungen erledigen und sich dann Ryan vorknöpfen? Wir alle hassten ihn wie nichts anderes. Er stand schon immer mit unserem Meister im Konkurrenzkampf und damals, als wir noch zu fünft unterwegs waren, gab es ständig Auseinandersetzungen zwischen den beiden. So war es eigentlich nur eine Frage der Zeit gewesen, bis er sich gegen uns stellen würde. Doch wir würden uns das nicht weiter gefallen lassen! Wir hatten Zidane in unserer Hand und Ryan würde ihn nie bekommen. Dieser Gedanke entlockte mir ein Grinsen. Oh ja, ich freute mich schon auf Ryans entsetztes Gesicht, wenn wir den Jungen direkt vor seiner Nase töten würden. Kurz musste ich etwas gehässig auflachen, als ich mir sein Gesicht vorstellte. Ich verharrte noch eine Weile in diesem Zustand, jedoch gefiel es mir ganz und gar nicht! Es war mir einfach viel zu ruhig! Einfach nur abzuwarten, das war überhaupt nichts für mich! Doch ich wusste, genau deshalb gab Ken mir diesen Auftrag. Ein bisschen Ruhe und Gelassenheit würden mir nichts schaden, diese Worte musste ich mir die ganze Zeit anhören! Ich war nunmal so und niemand würde mich ändern können. Mit ein wenig Schwung richtete ich mich auf, um etwas umher zu gehen. Langsam aber sicher würde es mir wirklich zu viel! Doch dann hatte ich auf einmal ein merkwürdiges Gefühl. Irgendjemand beobachtete uns. „Wer ist da? Komm raus!“, rief ich. Nichts regte sich. In der Nähe tauchte eine Aura auf, doch sie war zu schwach, dass ich erkennen konnte, um wen es sich handelte. Anscheinend unterdrückte jemand seine Aura. Nun gut, vielleicht war es das beste, dass ich unseren Meister davon in Kenntnis setzen würde. Doch gerade in diesem Moment, wo ich mich dazu entschlossen habe, sah ich eine Energiekugel auf mich zukommen, der ich nur ausweichen konnte, indem ich von dem Felsen herunter sprang. „Feigling! Komm raus!“, schrie ich. „Meine liebe Serena, du nennst mich wirklich einen Feigling?“, hörte ich Jemanden sagen. Natürlich erkannte ich diese Stimme und daraufhin tauchte auch Ryan vor mir auf. Mich erstaunte diese Tatsache doch sehr! Niemand von uns hätte gedacht, dass er wirklich, und dazu noch alleine, hier auftauchen würde! „Sieh mal einer an. Du bist wohl doch nicht so feige, wie wir dachten?“, fragte ich ihn. „Natürlich nicht. Sonst wäre ich ja wohl nicht hier. Wo ist denn der Rest von euch?“, stellte er als Gegenfrage. „Ich wüsste nicht, dass dich das etwas angeht, Verräter!“, konterte ich, woraufhin Ken gehässig auflachte. „Sieh mal einer an. Das kleine Kätzchen zeigt ihre Krallen“, meinte er höhnisch und ich griff zu meiner Peitsche. „Geh nicht zu weit!“, schrie ich ihn an. „Serena, das reicht!“, hörte ich auf einmal die Stimme unseres Meisters sagen, der neben mir auftauchte. ~+~Kens Sicht~+~ Ich war gerade in dem Luftschiff, als ich spürte, dass wir Besuch bekamen. Natürlich waren unsere magischen Kräfte, durch die Nähe zu Oeil Vert abgeschwächt, doch wir hatten immer noch genug davon. So hatte ich auch gespürt, dass es sich um Ryan hielt und teleportierte mich deshalb zu Serena. Nachdem ich sie zurecht gewiesen hatte, steckte sie ihre Peitsche weg und überließ mir das Wort. „Du bist also wirklich gekommen, Ryan“, meinte ich ruhig. „Natürlich, Meister“, spottete er über mich. „Wo ist der Junge?“, fragte er weiter. „An einem sicheren Ort“, war meine Antwort. „Wo ist er? Ihr habt ihn mir versprochen, wenn ich hier her komme.“ Serena konnte sich nicht zusammen reißen und fing an, zu lachen. „Hast du wirklich geglaubt, wir überlassen ihn dir einfach so?“ Doch zu unserer Überraschung grinste Ryan uns nur an. „Nein, meine Lieben, das habe ich wirklich nicht erwartet. Deshalb habe ich auch einen kleinen Spielgefährten mitgebracht!“, erwiderte er nun gehässig grinsend. Erscheine!“, rief er und kurz darauf konnten wir eine Erschütterung wahr nehmen. Ich blickte das Monster doch etwas erstaunt an, was Ryan auf uns hetzte! Es handelte sich tatsächlich um einen Drachen. Wie kam Ryan an einen Drachen? Doch lange Zeit darüber hatte ich nicht, um mir den Kopf zu zerbrechen, denn schon wurden wir von dem Drachen angegriffen. Aber nicht nur er griff an, sondern auch Ryan griff uns an. Es sah nicht gut aus, wir brauchten Vans Hilfe. Shin musste bei den Jungen bleiben und ich wusste, er würde sich an meine Befehle halten. „Serena, hol Van. Ich kann ihn in der Hochburg Ipsen spüren!“ Serena jedoch blickte mich besorgt an. „Werdet Ihr die beiden so lange beschäftigen können?“, fragte sie mich. Zugegeben war ich mir dessen nicht sicher, doch eine andere Wahl hatten wir nicht. Wir brauchten Unterstützung und ich musste die beiden einfach so lange aufhalten. „Tu, was ich dir sage!“, rief ich ihr zu, während der Drache mit seinem Schwanz nach mir schlug und ich ihm ausweiche. Doch kurz darauf griff mich auch schon Ryan mit seinen Zaubern an. „Aber...“, Serena zögerte weiter. „Willst du dich meinen Befehlen widersetzen?“, herrschte ich sie an, daraufhin blickte sie mich entsetzt an. „N...nein, natürlich nicht. Seid vorsichtig!“, meinte Serena noch und verschwand daraufhin. Ryan fing an, gehässig zu lachen. „Darauf habe ich gewartet, das wird dein Ende werden, Ken!“, schrie er mich an. ~+~Vans Sicht~+~ Da war sie also. Da war meine Schwester, die mir Gegenüber stand. Wie sehr ich sie damals nur gehasst habe. Sie war jünger als ich und sie hatte alles bekommen! Ihr wurde sogar Mutters Aufgabe übertragen, nämlich den Kristall zu beschützen, was eigentlich meine Aufgabe gewesen wäre! Verbittert, wie ich damals war, verließ ich meine Familie und schloss mich bald darauf den Kristalljägern an, auf die ich zufällig gestoßen bin. „Es ist lange her, Elena!“, ergriff ich das Wort und blickte sie kühl an. Dieser Kampf würde alles entscheiden, das war mir klar. Würde Elena diesen Kampf gewinnen, sehe ich sie als Beschützerin des Kristalls an. Nun, würde sie verlieren, übernehme ich diese Aufgabe. Auf meine Aussage hin nickte Elena mir zu. „Bist du bereit, deinem Schicksal endlich entgegen zu treten?“, fragte ich sie. „Ich bin ehrlich. Du bist mein Bruder, also möchte ich in Wahrheit nicht gegen dich kämpfen. Aber ich weiß, dass du mir keine andere Wahl lässt, deshalb bin ich dafür bereit!“, meinte sie ernst. Ihre Worte langweilten mich nur. Früher hatte sie mich auch immer noch ständig als ihren Bruder angesehen, obwohl... Obwohl ich diese schrecklichen Dinge tat, auch dass ich unsere Eltern verraten habe... Doch es war passiert und daran konnte ich nichts mehr ändern. Während Elena sprach, zog sie ihre Waffe heraus, ein Langschwert, ganz ähnlich wie mein neues Schwert. Die Dolche von Zidane hatte ich nur benutzt, um ihn ein wenig zu ärgern. Dolche und Langschwerter, mit diesen Waffen konnte ich am besten kämpfen. „Dann hoffen wir, dass du es dieses Mal auch wirklich bist!“, mit diesen Worten zog ich ebenfalls mein Schwert und griff meine kleine Schwester an. Diese parierte meinen Angriff, ging auf Entfernung und schoss einen Feuerball auf mich, welchen ich mit einer magischen Barriere von mir abprallen ließ. Dieser Feuerball raste nun auf Elena zu. Ich bemerkte, wie sie auswich und statt ihr wurde nun die Wand getroffen. Sie nutzte diesen Moment, um näher an mich heran zu kommen und griff nun wieder mit ihrem Schwert an. Ich konterte jedes Mal. Es sah so aus, dass sie wirklich besser geworden ist. Auf jeden Fall ist sie viel schneller, als früher. Ich konzentrierte mich nun auf mein Schwert, welches nun anfing, dunkelrot aufzuleuchten. Nun enthielt mein Schwert ebenfalls das Feuerelement, mit diesem ich weiterhin auf meine Schwester einschlug. Elena reagierte schnell und wandte dieselbe Technik auf ihr Schwert an, nur war ihres jetzt von so etwas wie einer Wasserbarriere umgeben, konnte damit jedoch immer noch angreifen. Da ich darüber doch etwas überrascht war, war nun ich derjenige, der Abstand nahm und dunkelviolette Blitze auf sie abfeuerte. Dies war der Ultima Zauber. Da wir aus der Kristallwelt stammten, konnten wir perfekt mit der Magie, egal, ob schwarze oder weiße, umgehen. Missmutig wurde mir klar, dass Elena wirklich um einiges besser wurde. Sie schaffte es, dem Ultima Zauber gerade so auszuweichen. Sie schien zu merken dass mir dies überhaupt nicht gefiel, denn sie grinste mich nur an. „Überrascht?“, fragte sie mich. „Ich muss zugeben, du hast einiges dazu gelernt, aber ich bin noch lange nicht am Ende!“, erwiderte ich ernst. Nachdem ich mich kurz konzentrierte, wandte ich nun den Flare-Zauber gegen sie an. Elena sprang daraufhin hoch, sodass mein Zauber sie verfehlte. Sie setzte nun den Blitzga-Zauber auf mich ein, mehrmals hintereinander, bis sie wieder auf den Boden gelandet ist. Den meisten konnte ich ausweichen, doch von einem wurde ich getroffen, woraufhin ich kurz unaufmerksam wurde. Diese Tatsache hatte mich nun wirklich überrascht. Als wir uns früher trafen, hatte sie auch nie nur den Versuch unternommen, mich anzugreifen und nun hatte sie mich auch tatsächlich getroffen. Doch es war nicht vorbei! Ich würde niemals gegen meine Schwester verlieren. Elena Hatte wieder ihr Schwert benutzt und griff mich nun an. Ich wurde nun etwas schneller und griff zwischendurch immer mit Zauber an, so dass es nun unvorhersehbar war, was ich als nächstes tun würde. Ich bemerkte, dass Elena nun einige Probleme bekam, was mir nun ein Grinsen entlockte. Ich kam ihr immer näher, bis ich es endlich schaffte, ihr Schwert wegzuschlagen. Sofort setzte sie nun wieder ihren Barrierezauber ein, was mich von ihr weg schleuderte. Wir beide waren nun schon ein wenig außer atem, doch niemand von uns war bereit, den Kampf aufzugeben. Ich griff sie weiterhin mit starken Zaubern an, woraufhin sie immer weiter zurück gedrängt wurde. Schließlich schaffte ich es, sie an die Wand zu drängen und blickte sie siegessicher an. „Du bist besser geworden. Aber du wirst es niemals schaffen, mich, deinen älteren Bruder, zu bezwingen!“, meinte ich und holte aus. Doch da passierte etwas, was ich nicht vorher gesehen habe. ~+~Elenas Sicht~+~ Am Anfang sah es noch sehr gut aus für mich, doch Van... er schien einfach besser zu sein, als mich. Er hatte es schließlich geschafft und mich an die Wand gedrängt. Einen Ausweg würde es nicht geben, seiner nächsten Attacke konnte ich nicht ausweichen. Doch es gab noch einen Weg, wie ich diesen Kampf siegreich gewinnen konnte. Eine Technik, die mir meine Mutter beigebracht hatte. Man durfte sie nur im Notfall einsetzen, und ich fand, genau dies war einer. Ich konnte und wollte nicht gegen meinen Bruder verlieren. Doch es fiel mir alles andere als einfach, ihn so anzugreifen. „Es ist noch nicht vorbei. Ich wollte nicht zu diesem Mittel greifen, aber du lässt mir keine andere Wahl!“, meinte ich und schloss meine Augen. Meine Kette leuchtete auf, während ich mich auf die Kristallmacht konzentrierte, die ich zum Teil nutzen konnte. Ich hoffte nur, Kuja hatte Zane und die anderen gefunden und schon heraus gebracht, denn sie wusste nicht, was mit der Hochburg passieren würde. Ich spürte, wie sich ein Licht um den Kristall bildete, welches sich schon bald über meinen Körper verbreitete und schon bald erfüllte sich ein Teil des Raumes damit. Ich öffnete meine Augen wieder und konzentrierte das Licht nun auf meinen Bruder. Ich bemerkte, wie verwirrt er darüber war und es war ihm unmöglich, auszuweichen. Er wurde direkt von der Macht des Kristalls getroffen und gegen die Wand geschleudert. Er fiel zu boden und regte sich nicht mehr. Ich hatte den Kampf gewonnen. Besorgt rannte ich zu ihm und stützte ihn. Van jedoch blickte mich verwirrt an. „Warum hilfst du mir? Du hast gewonnen, töte mich“, meinte er erschöpft, doch ich lächelte ihn nur an. „Du bist mein Bruder, Van. Also kann ich dich nicht töten“, erklärte ich sanft. Es schien ihm die Sprache verschlagen zu haben, denn er blickte mich für einen Moment nur sprachlos an. „Du bist unverbesserlich, weißt du das?“, fragte er mich, woraufhin ich nur etwas lächeln musste. „Du glaubst nicht, wie oft ich das zu hören bekommen habe“, erwiderte ich, woraufhin wir beide anfingen, zu lachen. Es stimmte, auch Kuja hatte mir das oft gesagt. Ich wollte gerade etwas sagen, als wir eine Erschütterung spürten. Anscheinend hatten wir es doch ein wenig übertrieben. „Wir müssen hier raus, wir können später weiter reden“, meinte Van dann. Er richtete sich nun auf, wobei ich ihm half. Ich erschrak etwas, als wir plötzlich verschwanden. ~+~Kujas Sicht~+~ Während Elena gegen ihren Bruder kämpfte, machten wir uns auf dem Weg, meinen Sohn und die anderen zu finden. Ich spürte sie bereits, deshalb war es ein leichtes für uns, sie zu finden. Erneut führte ich die anderen an. „Hier lang“, meinte ich ernst und ging los. „Woher weißt du, wo die anderen sind?“, fragte Steiner mich misstrauisch. Als hätte es nicht gereicht, dass ich im Moment eh schon angespannt bin, kam auch noch das. „Ich weiß es eben. Los jetzt!“, meinte ich ernst und ich duldete keine Widerworte. Und tatsächlich, nach einiger Zeit fanden wir die anderen, nachdem wir weit in die Hochburg eindringen mussten. Die anderen waren in einem Kerker eingesperrt und blickten uns fassungslos an, als wir sie erreichten. „Aber... wie habt ihr raus gefunden, dass wir hier sind, meine Lieben?“, fragte Freia uns. Die anderen kamen nicht dazu, zu antworten, weil ich direkt nach meinen Sohn fragte. „Wo ist mein Sohn?“, fragte ich ernst und ich war erleichtert, als er hinter den anderen hervor kam. „Papa!“, rief er glücklich. Er wollte auf die Gitterstäben drauf zu laufen, doch Freia hielt ihn davon ab. „Warte, mein Kleiner. Die Gitterstäbe sind verzaubert, wir kommen hier nicht raus.“ Letzteres hatte sie zu uns gesagt. Ich ließ nur ein leises „Tsss“, von mir hören. Für mich war es kein Problem, die Magische Versiegelung zu lösen und so waren sie nun endlich frei und ich schloss Zane in meine Arme und hob ihn hoch. „Alles in Ordnung?“, fragte ich, woraufhin er nickte. Die anderen fingen nun an, sich gegenseitig auszutauschen, was passiert war. „Papa... Diese Typen haben Onkel Zidane“, erklärte Zane. Gerade, als ich etwas erwidern wollte, spürten wir eine Erschütterung. Sowohl ich, als auch die anderen konnten sich denken, dass diese Erschütterung nichts gutes heißen wird. „Ich weiß Zane, aber erst einmal müssen wir hier raus“, meinte ich. „Was wird mit Elena?“, fragte Eiko mich. „Mama ist auch hier?“, fragte Zane und blickte mich mit großen Augen an. „Ja, sie muss etwas wichtiges erledigen. Sie wird schon klar kommen, wir müssen hier raus!“, meinte ich. Wir beeilten uns und schafften es gerade noch rechtzeitig, uns zu retten, ehe ein Teil der Hochburg einstürzte. Ha, dieses mal kein Cliffhanger, bin ich nicht gut? :D (*gg* nur ein Witz ^o^ Puh, ich glaube, dieses Kapitel habe ich in Rekord Zeit geschrieben o.o, nur einen Tag gebraucht :O) Ich muss ehrlich sagen, das Kapitel gehört eindeutig zu meinen Lieblingskapiteln ;) Na denne bis zum nächsten Kapitel lg Lenne <: Kapitel 12: Bittere Niederlage ------------------------------ Bittere Niederlage ~+~Kujas Sicht~+~ Ich setzte meinen Sohn ab, den ich noch immer trug und blickte mich, ja schon besorgt, nach Elena um. Hoffentlich war ihr nichts passiert. Hatte sie den Kampf gewonnen? Oder... nein, diesen Gedanken verwarf er schnell wieder. Elena hatte sich immerhin auf diesen Kampf vorbereitet, also konnte sie nicht versagen! Zane klammerte sich an mich und blickte zu mir hoch. „Geht es Mama gut?“, fragte er mich. Mein Blick ging nun zu ihm und zögernd nickte ich. Ich musste auf Elena vertrauen, es ging ihr ganz sicher gut. „Ja, sie wird bestimmt gleich hier sein!“ Es gelang mir durch diese Worte wirklich, ihn zu beruhigen. Und als würde man vom Teufel sprechen, tauchte Elena in diesem Moment wirklich vor ihnen auf. Im ersten Moment war mir sogar egal, dass sie ihren Bruder gestützt hatte und nun an die Felsenwand vor ihnen lehnte. Sofort ging ich zu ihr und drückte sie an mich. „Elena, alles in Ordnung?“, fragte ich sie. Ich musterte sie noch einmal. Sie wirkte erschöpft, aber zu frieden. Also hatte sie den Kampf wohl gewonnen. „Ja, es geht mir gut. Wo ist Zane?“, fragte sie mich, als unser Sohn schon auf sie zu kam und sie ihn hoch hob. Doch die Freude über alles wehrte nur kurz, denn schon war Mahagon bei Van, drückte ihn an die Wand und hatte seine Krallen bedrohend nahe an Vans Gesicht. Dieser blickte den Rotschopf nur kühl an. „Wo ist Zidane?“, zischte er den Schwarzhaarigen an. „Wie es aussieht, hätte ich euch eure Waffen nicht wieder geben sollen“, meinte er nur. Dies hatte zur Folge, dass Mahagon seine Krallen noch näher an Vans Gesicht hielt. Ich war schon ein wenig über den Rotschopf erstaunt. Früher hatte er immer den Eindruck gemacht, als wäre Zidane ihm egal. „Du solltest reden, in deinem jetzigen Zustand bist du kein Gegner für uns“, meinte ich. Dabei versuchte ich, Elenas entsetzten Blick zu ignorieren. Sie wollte zu Van rennen und ihn beschützen... Es gelang mir gerade so, sie davon abzuhalten. Ich wusste, wie sehr sie das mit nehmen würde, aber ihr Bruder war nunmal der Einzige, der uns zu Zidane bringen konnte. „Wenn ihr mich tötet, werdet ihr es nie erfahren“, erwiderte Van nur grinsend. „Es würde uns nur eine lästige Suche ersparen“, konterte Mahagon. Elena löste sich nun von mir und ging näher zu ihm. Sie blickte ihm genau in die Augen. Ja, vielleicht würde es ihr gelingen, ihn zu überreden. „Bitte, Van, sag es uns. Wenn wir uns nicht beeilen...“ „Wird er sterben, ich weiß!“, unterbrach Van sie. Dann blickte er weg. „Ich kann die Kristalljäger nicht verraten. Ich bin einer von ihnen. Wir haben schreckliche Dinge getan, die wir nicht ändern können, das wissen wir. Sie haben mich damals aufgenommen, als ich verzweifelt und verbittert war. Sie sind wie eine Familie für mich.“ Auf diese Worte hin wurde ich sauer, sehr sauer. „Sie sind nicht deine Familie. Elena ist deine Familie! Sie ist deine kleine Schwester und so ist es deine Aufgabe, sie zu beschützen und für sie da zu sein! Hast du überhaupt eine Ahnung, was sie alles durchgemacht hat? Der Tod eurer Eltern, an dem du nicht unschuldig warst und dann hast du auch noch Jagd auf sie gemacht. Du wolltest sie zusammen mit den Kristalljägern sogar töten! Und das nur, weil du neidisch und eifersüchtig auf sie warst. Du wolltest dein Schicksal nicht akzeptieren und hast dich deshalb gegen sie gestellt. Ich nehme an, Elena hätte die Chance gehabt, dich zu töten. Aber sie hat es nicht getan, weil du ihr Bruder bist und weil sie bereit war, dir eine zweite Chance zu geben, also solltest du sie nutzen!“, meinte ich ernst. Während ich dies sagte, wurde mir so einiges klar. Es war bei den Geschwistern fast genau so, wie bei Zidane und mir. Auch ich habe viele Fehler getan, auch ich war einst eifersüchtig auf Zidane, doch sowohl mein Bruder und wie es nun aussieht, als auch seine Freunde glaubten an mich. Von daher konnte ich Van schon irgendwie verstehen, auch wenn das seine grausamen Taten nie wieder gut machen würde. Man konnte nur die Zeit vergehen lassen und abwarten. Denn die Zeit verändert alles... und manchmal auch Gefühle. ~+~Elenas Sicht~+~ Ruhig hörte ich Kuja zu. Es stimmte alles, was Kuja sagte. Ich wollte Van eine zweite Chance geben... Er war mein Bruder und er bedeutete mir alles, auch wenn... Wenn er so viel getan hatte. Ich wollte nicht noch ein Familienmitglied verlieren. So blickte ich wieder zu Van, nachdem Kuja aufgehört hatte, zu reden und wartete ab. Er schien mit sich selbst zu kämpfen. Kujas Worte hatten wohl gewirkt. „Bitte, Van. Noch ist es nicht zu spät. Wir... Wir können noch eine Familie sein... Du hast viele schreckliche Dinge getan, aber wir können noch einmal von vorne beginnen. Noch ein Teil meiner Familie zu verlieren, könnte ich nicht verkraften.“ Genau diese Befürchtung hatte ich, würde Van noch länger den Kristalljägern folgen. Van schwieg noch eine Weile, bis er mir antwortete. „Sie halten ihn in Oeil Vert gefangen. Ihr solltet euch beeilen, denn schon bald müsste Ryan kommen und ihn sich holen. Du kannst mich los lassen“, letzeres hatte er zu Mahagon gesagt. Ich war überglücklich, als ich diese Worte von ihm hörte. Ich hatte nun endlich wieder einen Bruder! Mahagon zögerte noch einen Moment. „Wenn das eine Falle ist, zögere ich nicht, dich umzulegen, verstanden?“, mit Nachdruck ließ er ihn los und Van knallte wieder etwas gegen die Wand. Sofort ging ich zu ihm und umarmte ihn. Ich war einfach nur überglücklich, ihn wieder zu haben. Jedoch merkte ich auch, wie er etwas zusammen zuckte, als ich ihn umarmte, also ließ ich ihn wieder los und blickte ihn besorgt an. „Seit wann kannst du so gut zuschlagen?“, fragte er mich, woraufhin ich schmunzelte und zu Kuja blickte. „Ich hatte einen guten Lehrer“, meinte ich dann lächelnd. Jedoch verstarb mein Lächeln wieder, als ich bemerkte, dass die anderen Van immer noch misstrauisch musterten. „Wer sagt, dass wir dir vertrauen können?“, fragte Beatrix und sie ließ meinen Bruder keine Sekunde aus den Augen. Van stand langsam auf und zog seine Waffe – die anderen begaben sich bereits in Kampfposition – doch dann ließ er das Schwert fallen. „Ich nehme an, das wird nicht ausreichen. Aber wie wollt ihr von hier aus so schnell wie möglich nach Oeil Vert kommen?“, fragte er und blickte die anderen an. In der Tat würde es einige Zeit in Anspruch nehmen, dorthin zu kommen, und es konnte bereits zu spät sein. Die anderen steckten ihre Waffen wieder weg. Zugegeben, da hatte Van recht. Sie mussten sich beeilen. Doch dann kam mir eine Idee und ich blickte meinen Bruder an. „Kannst du uns nicht hin bringen?“ Immerhin hatte ich selbst erlebt, dass mein Bruder die Kunst der Teleportation beherrschte. „Das könnte ich, vorausgesetzt natürlich, ich bin im vollem Besitz meiner Kraft und deine Freunde schenken mir genug Vertrauen, dass ich sie nicht in einen Hinterhalt locke“, erwiderte Van. „An deinem Zustand bist du selbst verantwortlich“, meinte Kuja dann. Ich blickte ihn mahnend an, doch er sagte nichts weiter dazu. Van schien meinen Blick bemerkt zu haben, denn er legte seine Hand auf meine Schulter. „Ich habe nicht erwartet, dass ich mit offenen Armen empfangen werde“, meinte er. „Und du kannst uns wirklich alle nach Oeil Vert bringen?“, fragte Beatrix misstrauisch. „Mir wurde die Kunst der Teleportation gelehrt, aber um so viele auf einmal hier weg zu bringen, muss ich im vollem Besitz meiner Kraft sein“, erklärte Van ruhig. „Und das sollen wir wirklich glauben? Wer sagt, dass du uns nicht sofort wieder angreifen würdest, sobald du wieder fit bist?“, knurrte Steiner. „Ich denke nicht, dass wir eine andere Wahl haben“, mischte sich nun Vivi ein und alle blickten zu ihm. „Denkt ihr überhaupt an Zidane? Während wir uns hier streiten, könnte er... könnte ihm doch schon etwas schlimmes passiert sein“, meinte er. Daraufhin blickten ihn alle, bis auf Van, betroffen an. „So schnell wird ihm nichts passieren. Wir...“, er brach kurz ab. „Die Kristalljäger brauchen ihn, um einen Verräter aus dem Weg zu räumen. Und dazu benötigen sie Zidane als Köder“, erklärte er. „Zidane war für euch also nur Mittel zum Zweck?“, fragte Freia entsetzt. „Für die Kristalljäger ja. Ryan wollte unbedingt den Schlüssel aus seinem Körper. Sie waren nicht an den Schlüssel interessiert“, meinte er gelassen. Ich war doch etwas erschrocken darüber, wie kühl Van auf einmal war. Aber nun gut, immerhin war er mit den Kristalljägern unterwegs und da war es wohl normal, dass man so wurde. „Ich denke, darüber können wir später reden. Wir sollten uns jetzt erstmal beeilen“, meinte Kuja und blickte zu mir. Da wir uns schon wortlos verstanden, nickte ich ihm zu und begann, meinen Bruder zu heilen, nachdem dieser sich noch einmal setzte und sich an die Felsenwand lehnte. Denn auch so, wie es aussah, war ich die Einzige, die Van völlig vertraute. Nun, ich konnte die anderen schon verstehen. Van hatte viele Fehler getan, aber er war trotz allem immer noch mein Bruder und er hatte jetzt die Seiten gewechselt. Und zusammen würden wir Zidane befreien, da war ich mir ganz sicher. Wir würden den Rest der Kristalljäger und Ryan besiegen und dann würde alles friedlich werden und wir konnten in Ruhe weiter leben... ~+~Vans Sicht~+~ So ließ ich mich nun von meiner kleinen Schwester heilen. Innerlich musste ich seufzen. Nun hatte ich also wirklich die Seiten verwechselt. Die Folgen davon waren mir natürlich klar. Die Kristalljäger würden alles daran setzen, mich töten zu wollen. Und um das zu verhindern, musste ich ihnen wohl oder übel zuvor kommen. Aber immerhin waren sie nicht nur meine Feinde, sondern auch die Feinde meiner Schwester und Kujas Worte hatten mich geweckt. Es war meine Aufgabe, als Elenas großer Bruder, auf sie aufzupassen und sie zu beschützen. Und dieses Mal würde ich meiner Aufgabe nachkommen. Ich schloss etwas die Augen, während Elena mich heilte. Damals begeisterte ich mich für die dunkle Magie und habe mich hin reißen lassen. Ich verließ meine Familie, weil ich sauer auf meine Eltern war, sauer darauf, dass Elena die Aufgabe bekam, die einst für mich bestimmt war. Doch so im Nachhinein konnte ich unsere Eltern verstehen... Ich hätte die Kraft des Kristalls nur für mich genutzt und sie nicht beschützt. Ich öffnete meine Augen und beobachtete meine Schwester, wie sie mich heilte. Sie war eine viel bessere Beschützerin, das war mir klar. Ich hing noch eine Weile meinen Gedanken nach, bis Elena schließlich fertig war und ich mich wieder erhob. „Danke“, meinte ich zu ihr und sie schenkte mir dafür ein lächeln. Nun befahl ich den anderen, sich an die Hände zu nehmen, so dass zu jedem, den ich mit nehmen würde, eine Verbindung bestand. Elena führte diese Reihe an. Doch gerade, als ich ihre Hand nehmen wollte, spürte ich, wie jemand auftauchte. „Vorsicht!“, rief ich den anderen zu, doch dann kam auch schon eine Energiekugel auf Elena und mich zu geschossen. Dadurch, dass ich sie warnte, war es kein Problem, der Energiekugel auszuweichen. Ich konnte noch hören, wie Kuja Elena fragte, ob alles in Ordnung war. Dabei blickte ich auch kurz zu dem Sohn meiner Schwester. Er hatte sich verängstigt an seinen Vater geklammert. „Kerl, was sollte das?“, wurde ich auch schon von Steiner angeknurrt, doch ich ignorierte ihn und blickte mich um. Natürlich wusste ich sofort, von wem diese Energiekugel kam. „Serena, komm raus!“, rief ich und nahm nun wieder mein Schwert an mich und begab mich in Kampfposition. Kurz darauf gab sich meine ehemalige Partnerin auch schon zu erkennen. Sie hatte bereits ihre Peitsche gezogen und blickte mich wütend an. „Was soll das werden, wenns fertig ist, Van?“, schrie sie mich an. „Siehst du doch, ich helfe ihnen“, erwiderte ich gefühlslos. „Das soll wohl ein Scherz sein? Du elender Verräter, ich habe es geahnt. Ich habe es von anfang an gewusst, dass es so weit kommen würde! Du wusstest, dass wir deine Schwester töten wollen. Es würde mich nicht wundern, wenn du uns absichtlich immer auf eine falsche Spur gelenkt hast. Du hättest deine Schwester niemals töten können, gibs zu!“, schrie sie weiterhin. Ich bemerkte, wie Elena mich erstaunt anblickte, doch mein Blick galt weiterhin Serena. „Es wundert mich nicht, dass du das sagst. Du hast schon immer die falschen Entschlüsse gezogen. Es ist meine freie Entscheidung, dass ich die Seiten gewechselt habe“, erwiderte ich, woraufhin Serena noch wütender wurde und ihre Energiekugeln auf mich schoss. Elena rief erschrocken nach mir, doch ich erschuf eine Barriere, von der die Kugeln abprallten und wieder auf Serena zurück flogen. Sie konnte ihnen jedoch auch ausweichen. „Warum bist du hier her gekommen? Wenn ich mich richtig erinnere, solltest du doch Wache schieben“, meinte ich gelassen und wartete ab. „Als ob dich das interessieren würde. Aber ich habe jetzt nicht die Zeit, um sie mit dir zu verschwenden. Mein Meister hat mich geschickt, um dich zu holen. Ryan ist aufgetaucht und er hat einen Spielgefährten mitgebracht, aber das interessiert dich ja nicht mehr. Mit dir werden wir später abrechnen!“, meinte Serena und verschwand dann wieder. Elena kam gleich wieder auf mich zu. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie mich, woraufhin ich nickte. „Wir müssen uns beeilen. Es sieht so aus, als würde es ärger geben“, erwiderte ich. Daraufhin bildeten wir wieder eine Reihe und ich konzentrierte mich, so dass wir schließlich verschwanden. ~+~Kens Sicht~+~ Der Kampf zwischen uns ging in der Zwischenzeit weiter. Der Drache schnappte mit seinem riesigen Maul nach mir und ich zauberte eine Schockwelle auf ihn, wodurch er zurück wich, da er getroffen wurde. Da tauchte aber auch schon wieder Ryan vor mir auf und griff mich mit seinem Schwert an. Ich wehrte seine Angriffe mit meiner Kralle ab, musste aber auch immer darauf achten, dass mich der Drache nicht erwischte. Kurz ging ich auf Abstand und schoss den Ultima-Zauber auf beide. Ryan konnte ausweichen, doch zu frieden stellte ich fest, dass der Drachen getroffen wurde. Doch Ryan gab mir keine Zeit, um sicher zu gehen, denn er griff mich auch schon wieder an. Dieses Mal benutzte auch er Zauber. Er griff mich mit Flare an und ich erschuf eine Barriere, die den Zauber mit doppelter Kraft zurück schleuderte, doch Ryan war schnell genug, um auszuweichen, so dass ein Felsen getroffen wurde und nun staub aufkam. Gerade rechtzeitig bemerkte ich, wie der Schwanz des Drachen nach mir schlagen wollte. So duckte ich mich, um ihm auszuweichen. Nachdem sich der Staub legte, stellte ich mit Entsetzen fest, dass der Drache durch meinem Ultima-Zauber so gut wie keinen Schaden abbekommen hatte. Wie konnte das sein? Wie konnte das Vieh nicht mal einen Kratzer haben? Ryan nutzte mein Erstaunen aus, so dass er es schaffte, dass mich sein nächster Zauber traf. Jedoch war ich nicht so schwach, dass mir sein Blitzga-Zauber schlimmere Schäden zufügen konnte. Sonst wäre ich nicht der Meister der Kristalljäger! Ich setzte nun den Levitas-Zauber ein, mit dem ich nun fliegen konnte. Von oben könnte ich Ryan besser angreifen. So setzte ich nun den Gravitas Zauber ein. In der Nähe bemerkte ich einige einzelne Felsen. Die konnte ich mir zu Nutzen machen. Ich wandte den Stonehenge-Zauber an, woraufhin sich die Steine nun erhoben und genau da einschlugen, wo Ryan war. In diesem Moment erhob sich der Drache in die Lüfte und schlug erneut nach mir aus. Da von Ryan im Moment nichts zu sehen war, konzentrierte ich mich auf den Drachen und wich ihm aus. Meine Kralle hatte bei diesem Vieh keine Chance, so dass ich es mit Zaubern angriff. Ich schaffte es, dass sich der Drache etwas entfernte. Doch nun hob er sein Maul, so dass ich seinen Hals sehen konnte, auf dem, so sah es jedenfalls aus, ein roter Kristall gebildet war. Anscheinend war genau das seine Schwachstelle und wenn ich ihn dort treffen könnte, würde ich noch gewinnen! Doch noch ehe ich wieder näher zu ihm kam, öffnete der Drache sein Maul und schoss eine blaue Flamme auf mich zu. Ausweichen konnte ich nicht, also erschuf ich eine starke Barriere. Jedoch gelang es mir so nicht, den kompletten Angriff abzuwehren, so dass ich durch einen Teil seiner Flamme getroffen wurde. Ich atmete etwas schwerer, doch es war noch nicht vorbei! Ich hatte noch genug Kraft, diesem Kampf ein Ende zu bereiten! Erst griff ich den Drachen noch mehrmals mit dem Ultima und Flare-Zauber an. Dann sank ich etwas weiter Richtung Boden. Dabei holte ich mit meiner Kralle aus und flog wieder schnell auf ihm zu, als ich bemerkte, dass er erneut seine Flamme auf mich los lassen wollte. Doch ich war schneller und schaffte es, mit meiner Kralle den roten Kristall zu durchstoßen. Der Drache brüllte noch einmal laut auf, ehe er verschwand. Ich schwebte nun wieder zurück auf dem Boden und ließ den Levitas-Zauber erlöschen. Ich blickte mich noch einmal um und stellte fest, dass Ryan offenbar verschwunden ist. „Feigling. Erst taucht er mit Verstärkung auf und dann verschwindet er wieder“, meinte ich mehr zu mir selbst. Ich entschloss, dass ich nun nach Shin und dem Jungen sehen gehe. Immerhin gab ich Shin den Befehl, Zidane zu bewachen und bei ihm zu bleiben, egal, was passieren würde. Gerade, als ich los gehen wollte, sank ich doch etwas zu Boden. Der Kampf war schon sehr hart gewesen, doch ich war nicht Derjenige, der an Erschöpfung dachte! Ich richtete mich wieder auf und wollte gerade los gehen und achtete nicht weiter auf meine Umgebung. Ein großer Fehler! Denn kaum, dass ich einige Schritte hinter mir legte, spürte ich, wie Ryan hinter mir auftauchte. Es war zu spät, ich konnte nicht mehr reagieren, als er mit seinem Schwert ausholte und damit meinen Körper durchbohrte. Ich bemerkte bereits, wie das Blut an meinem Körper herunter lief und ich langsam auf die Knie sank. Er zog sein Schwert aus meinem Körper und ging nun um mich herum, so dass er vor mir stand. „Ich habe es dir doch gesagt, alter Mann. Das wird dein Ende“, meinte er und grinste mich gehässig an. „Wer hätte auch gedacht, dass... Dass du so feige bist und mich von hinten... von hinten angreifst“, hauchte ich nur noch, denn ich bemerkte, wie meine Kräfte schwanden. Ryan lachte nur gehässig auf. „Hast du uns nicht immer beigebracht, dass wir auf unsere Umgebung achten müssen? Und selbst hast du dich nicht daran gehalten, weil du dich in Sicherheit fühltest. Dass so einer wie du mal mein Meister war, wirklich erbärmlich. Und was Zidane antrifft... Er wird schon längst im Schloss sein. Es enttäuscht micht, dass du geglaubt hast, ich wäre wirklich alleine gekommen, wo du doch weißt, dass ich den Jungen unbedingt brauche. Dein Plan, mich zu beseitigen, ist fehlgeschlagen und nicht nur das, auch Shin dürfte bereits tot sein“, meinte er. Dabei lachte er wieder gehässig auf und trat gegen mich, so dass ich jetzt auf dem Boden lag. „Das... ist das Ende der Kristalljäger.“ Diesen Satz sprach er mit so einer Genugtuung aus, dass ich ihn am liebsten auf der Stelle getötet hätte, wenn ich noch dafür in der Lage gewesen wäre. „Leb wohl“, meinte er noch zu mir, ehe er verschwand und mich zurück ließ. ~+~Zidanes Sicht~+~ Ich saß immer noch in Oeil Vert fest und wurde von diesem Shin bewacht. Er hatte sich auf den Boden gehockt und ließ mich keine Sekunde aus den Augen, was mich schon sehr nervte. Doch ich unternahm auch keinen Fluchtversuch, denn ich wusste immer noch nicht, was mit den anderen geschehen ist, doch ich fragte auch nicht weiter nach. Dieser Shin schien der schweigsamste und ruhigste von den Kristalljägern zu sein, des bis jetzt hatte er kaum etwas zu mir gesagt. Und auch immer, wenn ich nach meinen Freunden gefragt habe, schwieg er nur. Die meiste Zeit war es in der Tat ruhig, bis wir das Aufbrüllen eines Monsters hörten. Alarmierend blickten wir beide sofort zum Eingang von Oeil Vert. Shin sprang sofort auf und wollte nachsehen gehen, doch dann schien er es sich anders überlegt zu haben und blickte mich sauer an. „Solltest du nicht nachsehen gehen, was los ist?“, fragte ich ihn nach. „Ich habe mein Befehl, auf dich aufzupassen und daran halte ich mich“, zischte er mich nur an. Oh, welch ein Wunder, er konnte auch reden! Nun konnten sie selbst hier drin in Oeil Vert eine sehr mächtige Erschütterung spüren. Es schien wohl, als hätten sie unerwarteten Besuch bekommen. Oder ob es sich vielleicht um meine Freunde hielt, die mich befreien wollten? Nein, das konnte nicht sein, ich wusste auch überhaupt nicht, ob ich das wollte. Denn immerhin hatte eine Flucht keinen Sinn, mit diesem Gedanken habe ich mich bereits abgefunden. Ich blickte Shin an und ich bemerkte, dass er wohl hin und her gerissen schien. Anscheinend wollte er zu den anderen, aber er konnte sich auch nicht gegen die Befehle seines Meisters widersetzen. Schließlich blickte er mich wieder ernst an. „Du wirst bleiben, wo du bist, verstanden?“, herrschte er mich an. Ohne jedoch eine Antwort von mir zu erwarten, drehte er sich um und begab sich zum Ausgang. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Vor Shin tauchte eine Person auf, die ein kleines Schwert besaß und durchbohrte damit dessen Körper. Ohne Shin weiter zu beachten, schob diese Person das Schwert wieder aus Shins Körper und stieß ihn beiseite. Entsetzt wich ich so weit zurück, dass es nicht mehr ging. Was... Was sollte das? Unfähig, irgend etwas zu unternehmen, ging die Person auf mich zu. Viel von ihr konnte ich nicht erkennen, denn sie hatte eine dunkle Kutte an. „Du wirst mitkommen, Zidane, keine Widerrede“, meinte er zu mir. Ja, ich konnte eindeutig eine männliche Stimme erkennen. Spinne ich oder kam mir diese Stimme tatsächlich bekannt vor? Und woher kannte er meinen Namen? „Wer bist du?“, fragte ich. „Das wirst du schon noch früh genug erfahren“, meinte er und packte schließlich meinen Arm. Ich versuchte, mich aus seinen Griff zu befreien, doch dann hörte ich nur noch, wie er etwas murmelte und ich bewusstlos wurde. – So das wars auch schon wieder. Langsam spitzt sich die Situation zu. Zwei der Kristalljäger sind tot und auch um Zidane sieht es nicht wirklich gut aus. Ob er da wieder lebend raus kommt? Nun, das lest ihr wahrscheinlich in meinem nächsten Kapitel. ;) lg Lenne <: Kapitel 13: Nicht ohne dich! ---------------------------- Nicht ohne dich! ~+~Kujas Sicht~+~ Es fiel uns allen mehr als schwer, Elenas Bruder zu vertrauen, wobei ich wusste, dass er es ernst meinen musste. Denn ich vertraute Elena und sie schien wiederum ihm zu vertrauen. Und Elena hatte sich bei sowas noch nie geirrt. Wir tauchten nun vor Oeil Vert auf und blickten uns um. Es schien einen Kampf gegeben zu haben, denn man konnte einige zerstörte Felsen erkennen. „Und jetzt bring uns zu Zidane“, herrschte ich ihn an. Doch Van wirkte abwesend, auch Elena hatte es bemerkt. „Van, was hast du?“, fragte sie ihren Bruder. „Irgendwas stimmt hier nicht. Ich kann Shins Energie nicht mehr spüren... Die meines ehemaligen Meisters ist sehr schwach.“ Diese Worte machten mich hellhörig. Irgendwas schien nicht nach Plan gelaufen zu sein. Kaum hatte Van zu ende gesprochen, lief dieser auch schon los. Elena wollte ihm folgen, doch ich hielt sie auf. „Zu erst Zidane“, meinte ich, doch Elena blickte mich immer noch besorgt an. „Aber was ist mit Van? Was, wenn sie ihn in eine Falle locken?“ Nun ganz falsch war ihr Verdacht nicht. In der Tat war Van nun ein Verräter und Verräter schaffte man normaler Weise aus dem Verkehr. Schon möglich, dass sie ihn in eine Falle locken wollten. Also mussten wir uns wohl oder übel aufteilen. Ich blickte nun zu Mahagon. „Mahagon, du wirst mit Freia, Quina, Beatrix und Steiner Zidane da raus holen. Elena, Mikoto, Vivi, Eiko und ich werden nach Van sehen“, entschied ich, doch Steiner blickte mich nun knurrend an. „Wer hat dir überhaupt die Befugnis gegeben, uns Befehle zu erteilen, Kerl?“, fauchte er mich an. „Habt ihr schon vergessen, dass dieser Ort jegliche Magie unwirksam macht? Also seid ihr die Einzigen, die dort wirklich Schaden anrichten können. Aber bitte, wenn du einen anderen Vorschlag hast, höre ich ihn mir gerne an“, erwiderte ich ironisch, denn ich wusste, eine andere Aufteilung würde es nicht geben. Doch ehe Steiner irgend was dagegen sagen konnte, ergriff Mahagon das Wort. „Da das jetzt geklärt ist, können wir ja los“, meinte er und ging vor. Geht doch, dachte ich mir im Stillen. So gingen wir nun los und ich blickte etwas zu Elena. Sie hatte Zane hoch genommen und trug ihn nun. Ich bemerkte, dass der Kleine schon erschöpft war. Nun, es war kein Wunder, ständig wurde er an anderen Orten gebracht. Ich ging zu den beiden. „Papa, wann können wir nach hause?“, fragte er mich, nachdem er bemerkte, dass ich wieder bei ihnen war. „Es wird wohl noch eine Weile dauern. Aber wenn sich alles beruhigt hat, gehen wir wieder nach Hause. Und wir werden nicht mehr vorsichtig sein müssen“, meinte ich und lächelte dabei sanft. Bis jetzt mussten wir natürlich immer vorsichtig sein. Die Kristalljäger wollten Elena töten und so mussten wir uns immer sichere Verstecke suchen. Doch ich wusste, schon bald hatte das alles ein Ende und sie alle waren frei... ~+~Freias Sicht~+~ So gingen wir fünf nun nach Oeil Vert. Ich konnte Steiner noch den ganzen Weg irgendwas knurren hören. Natürlich konnte ich seine Wut verstehen. Es fiel uns allen nicht leicht, uns Befehle von Kuja geben zu lassen, doch bis jetzt hatte er uns immer die richtigen gegeben und wir fingen an, ihm zu vertrauen. Hätte er es nicht ehrlich gemeint, hätte er uns schon längst aus den Weg geräumt. Doch zugegeben, wir alle hätten wohl nie damit gerechnet, dass Kuja bereits eine Familie hatte. Aber warum hat er dann all diese schrecklichen Dinge getan? Doch darüber konnte ich mir später den Kopf zerbrechen, nun war es erstmal wichtiger, Zidane hier raus zu holen. Ich konnte nicht sagen, warum, doch ich hatte eine schlimme Vorahnung. Irgendetwas sagte mir, dass wir... Nun, es war wohl besser, wenn ich dies nicht zu Ende denken würde. Wir gingen weiter rein und suchten beinahe ganz Oeil Vert durch, bis wir schließlich den Raum mit den vielen Gesichtern betraten. Ich war mir sicher, keiner von uns hätte damit gerechnet, was wir hier zu sehen bekamen. Dort lag einer der Kristalljäger, mit einer großen Wunde an seinem Körper, aus der immer noch Blut lief. Zudem hatte er noch weit aufgerissene Augen. Anscheinend hatte man ihn überrascht. Mahagon ging emotionslos zu ihn und betrachtete ihn ein wenig genauer. „Tot“, bestätigte er, was wir wohl alle dachten. Wie konnte das nur sein? Wir alle wussten, wie stark die Kristalljäger waren und es... war einfach nur ein Schock, so einen starken Gegner hier tot liegen zu sehen. Und das schlimmste: Zidane schien nicht mehr hier zu sein. Was war mit ihm passiert? „Wir sollten zu den anderen zurück. Zidane ist nicht hier“, meinte Mahagon und drehte sich auch schon wieder um und ging zum Ausgang von Oeil Vert. ~+~Vans Sicht~+~ Weshalb ich genau nach sehen wollte, wusste ich selbst nicht genau. Vielleicht lag es einfach daran, dass ich sicher gehen wollte... Shins Energie war bereits erloschen und die meines ehemaligen Meisters... Es würde sich nur noch um Minuten handeln, bis er ebenfalls nicht mehr am Leben sein würde. Es dauerte nicht lange, bis ich ihn fand, doch ich war nicht zu erst da. Eine aufgebrachte Serena kniete bereits neben ihrem schwer verletzten Meister. Sie blickte jedoch auf, als sie mich erkannte und wurde gleich wieder wütend. Nun, irgendwie konnte man sie verstehen. Ich hatte nun außerhalb der Kristalljäger wieder eine Familie. Aber Serena... sie war ganz auf sich alleine gestellt. „Du elender Verräter! Es ist deine Schuld! Wärst du nicht verschwunden, hätte ich dich nicht suchen müssen und... das wäre nie passiert!“, schrie sie mich an. Ich näherte mich langsam. Es war wirklich kein angenehmer Anblick. Ken lag auf dem Rücken und aus seiner Wunder drang ständig Blut, man konnte nichts dagegen unternehmen. Eines fand ich jedoch merkwürdig. Es... machte mir überhaupt nichts aus, ihn so zu sehen. Dies lag wahrscheinlich an die vielen zahllosen Opfer, die wir zum Teil grundlos getötet hatten. „Serena“, hörte ich Ken auf einmal leise sagen und die Angesprochene blickte sofort zu ihm und versuchte, ihn zu heilen. „Es hat keinen Sinn“, meinte ich nur. Ich war überzeugt, dass auch Serena dies bemerkt hatte, dennoch versuchte sie es. „Schweig, Verräter!“, schrie sie nur. Doch in diesem Moment legte auch Ken seine Hand auf Serenas, so dass sie ihn nicht mehr heilen konnte. „Van hat recht, es ist zu spät. Ich war unvorsichtig und das ist meine Strafe. Dir soll nicht dasselbe passieren, Serena“, meinte er leise. „Aber Meister“, fing Serena an. „In einem Punkt muss ich Ryan recht geben. Das ist wohl das Ende der Kristalljäger und wer weiß, vielleicht ist es auch das Beste so. Lebe dein Leben, Serena. Du weißt, dass du nicht alleine bist“, meinte er. „Doch, das bin ich. Die Kristalljäger sind nicht mehr und Van... Van ist ein Verräter“, schrie sie schon wieder. Ken blickte daraufhin zu mir und danach kurz an mir vorbei. Ich folgte seinem Blick und bemerkte, dass die anderen sich nun näherten. „Das ist also die Seite, für die du dich entschieden hast. Es war mir von anfang an bewusst, dass du eines Tages wieder auf der selben Seite wie deine Schwester stehen würdest. Geh den Weg, den du für richtig hälst, nicht der, der dir vorgeschrieben wird.“ Nach diesen Worten blickte Ken hinauf zum Himmel. „Wir Kristalljäger haben viele schlimme Dinge getan. Ich denke, dies ist genau die richtige Strafe. Doch ihr beide... ihr müsst überleben und den Weg finden, der für euch der richtige ist. Ihr müsst euch beeilen. Ryan hat den Jungen nach Alexandria gebracht. Ich vermute, dass er einen Weg gefunden hat, wie er die Kraft der Kristalljäger nicht benötigt. Er darf die Kraft des Kristalls nicht bekommen, denn dann... dann ist alles verloren. Lebt... wohl“, waren seine letzten Worte, bevor er die Augen schloss. Ich bemerkte, wie entsetzt Serena darüber war. Vergebens versuchte sie, ihn aufzuwecken, sie rüttelte an seinem Körper, doch natürlich ohne Erfolg. Kens Energie war bereits verloschen. Sie schrie vor Wut und Trauer auf und blickte mich wütend an. Ich wusste, was jetzt kommen würde. „Zur Seite!“, rief ich zu den anderen, da hatte Serena auch schon die ersten Zauber auf mich geschleudert. Meiner schnellen Reaktion hatte ich es zu verdanken, dass ich ausweichen konnte. Ich konzentrierte schon meine Energie, um sie anzugreifen, doch ich hatte keine Zeit, um einen Gegenangriff zu starten, denn ich bekam mit, wie Kuja erschrocken nach meiner Schwester rief. Daraufhin hörte sogar Serena auf, mich anzugreifen und wir beide blickten zu ihr. ~+~Elenas Sicht~+~ Ich blickte doch etwas erschrocken zu dem Geschehenen. Da lag der Anführer der Kristalljäger, mehr tot als lebendig. Ich kniete mich sofort herunter zu Zane, der in der Zwischenzeit wieder gelaufen ist, und drückte ihn an mich. So musste er sich das nicht mit ansehen. Dafür war er noch viel zu klein. Aber ich musste zugeben, es erleichterte mich irgendwie, als ich den ehemaligen Meister meines Bruders da tot liegen sah. Das bedeutete, wir hatten einen Feind weniger, einen sehr starken Feind weniger. Am Ende schien er sogar gemerkt zu haben, dass er viele Fehler getan hatte, doch die konnte man nicht mehr ändern. Besorgt blickte ich nun zu dem Kampf zwischen meinem Bruder und Serena. Sie schien wirklich sehr sauer auf Van zu sein und ich hoffte, ihm würde nichts passieren. Plötzlich spürte ich etwas... Etwas, was mir gar nicht gefiel. Mein Kristallanhänger begann, zu pulsieren. Auch Zane bekam das mit, denn er löste sich etwas von mir. „Mama, was ist los?“, fragte er, was auch Kujas Aufmerksamkeit auf mich lenkte. Kurz danach fing auch schon wieder meine Kette an, zu leuchten und ich zog sie hervor. Für einen kurzen Moment wurde mir Schwarz vor Augen und ich fand mich in einem kleinen Raum wieder, wo ein kleiner Altar war. Zidane lag genau auf diesem Altar und nicht weit entfernt von ihm konnte ich Ryans grinsendes Gesicht erkennen. Doch das war dieses mal schon alles, ich kam wieder zu mir und fand mich in Kujas Armen wieder. Ich bemerkte, dass sowohl Zane, als auch mein Bruder da waren. Es war aber noch nicht alles, mein Kristallanhänger leuchtete immer noch. Das gefiel mir gar nicht. „Elena, alles in Ordnung?“, fragte Kuja mich. Ich bekam nur am Rande mit, dass von Serena nichts mehr zu sehen war. So richtete ich mich wieder auf. Und erzählte, was ich gesehen habe. Steiner und Beatrix schienen zu wissen, wo sich Zidane befand. „Also tatsächlich Alexandria“, knurrte Steiner. „Dann brechen wir sofort auf“, meinte Kuja und blickte zu Van. Ja, es würde am schnellsten gehen, wenn er uns teleportieren würde. So bildeten wir wieder eine Reihe, die Van anführte. Ehe wir uns versahen, tauchten wir vor Alexandria wieder auf. Sofort machten wir uns auf dem Weg, doch dann passierte etwas, was nichts gutes heißen konnte. Meine Kette leuchtete immer mehr auf, bis mein Anhänger schließlich in tausende Stücke zersprang. Sowohl die anderen, als auch ich blickten entsetzt auf den Anhänger. Ich hatte eine Vermutung, was das heißen könnte, doch das konnte nicht wahr sein. Nein, das war nicht möglich. Doch als ich mit Van einen Blick austauschte, bemerkte ich, dass ihm wohl dasselbe durch den Kopf ging. Wir rannten daraufhin noch schneller zum Schloss. Es gab nur eine Möglichkeit, dass der Kristallanhänger zerspringen konnte. Ich habe, was meine Aufgabe betraf, versagt, was auch das Ende von Zidane bedeuten würde... ~+~Zidanes Sicht~+~ Benommen wachte ich auf einem kalten Boden auf. Ich versuchte, mich zu bewegen, doch es gelang mir nicht. Was war geschehen? Langsam erinnerte ich mich. Die Kristalljäger hielten mich in Oeil Vert gefangen dann tauchte eine fremde Person auf und nahm mich mit. Und nun war ich wo? Ich blickte mich um, jedenfalls so gut es ging. Dieser Ort hier kam mir verdammt bekannt vor und dann viel es mir auch wieder ein! Ich musste mich in Alexandria befinden, denn genau hier hatte ich damals Lili gefunden, nachdem ihr die Bestia extrahiert wurden. „Sind wir also endlich aufgewacht“, hörte ich eine Stimme sagen, die mir bekannt vor kam und dann tauchte auch schon dieser Ryan auf, der sich als Alexandrias König ausgab. „Wie geht es meinem kleinen Gast?“, fragte er mich grinsend. „Spar dir das, ich weiß, dass dich das nicht interessiert“, konterte ich. Ryan grinste nur. „Sieh mal einer an. Sogar kurz vor dem Tod ist er immer noch so schlagfertig“, meinte er. Daraufhin knurrte ich ihn nur an. „Wie fühlt es sich an, zu wissen, dass man nicht mehr lange am Leben ist? Dass man seine Freunde und... seine große Liebe nie wieder sehen wird?“, fragte er mich. Ich blickte ihn weiterhin an. „Meine Freunde werden dich aufhalten. Sie werden es schaffen, dich aus dem Weg zu räumen!“ „Bist du dir sicher? ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Garnet feige floh und mir Alexandria überlassen hat.“ Von seinem Grinsen wäre mir beinahe schlecht geworden. „Lili ist kein Feigling!“ „Lili... welch hübscher Spitzname. Genau so hübsch, wie die ehemalige Königin und genau so schön, wie ihre Haut.“ Ich versuchte, mich aufzurichten, ja, ich wollte ihm eine rein hauen, dass er endlich aufhörte, so über Lili zu sprechen. Doch ich konnte mich immer noch nicht bewegen. „Wieso sie sich am Ende doch für einen jämmerlichen Dieb, wie du es einer bist, entschieden hat, und nicht für mich, ist mir immer noch ein Rätsel. Aber nun gut, jetzt besitze ich ja alles, was ich haben wollte. Und besitze ich erstmal den Schlüssel aus deinem Körper, werde ich auch den Rest deiner Freunde auslöschen und dann wird sich mir niemand mehr in den Weg stellen!“ „Größenwahnsinnig bist du überhaupt nicht, oder?“, konterte ich. Dass er mich einen Dieb nannte, ignorierte ich einfach. Er blickte mich weiterhin an. So, dass ich mich wie seine Beute fühlte. „Ich habe nicht erwartet, dass jemand wie du mich je verstehen würdest. Aber nun gut, genug geredet. Dein Ende ist nah“, meinte er noch und nahm schließlich Abstand. Dann hob er seine Hand und konzentrierte sich auf mich. Ich bemerkte, wie es unter mir anfing, zu leuchten. Dieses Licht nahm eine merkwürdige Form am, sowie ich sie beobachten konnte. Ja, sie nahm die Form des Kristalls an. Erst befand sich dieses Licht noch unterhalb des Kristalls doch dann kam es immer näher zu mir, bis es schließlich in meinem Körper eindrang. Ich verzog schmerzhaft das Gesicht, verkniff mir aber, vor schmerzen aufzuschreien. Dieses Licht fühlte sich für mich wie tausende kleine Messerstiche an, die irgend etwas aus meinem Körper entfernen wollten. Die Schmerzen wurden immer schlimmer und gingen schon ins unerträgliche, so dass ich tatsächlich aufschreien musste. Gleichzeitig spürte ich, wie mein Ende näher kam. Ich würde meine Freunde nie wieder sehen, Lili... und auch Seila... meine Familie... Seila würde ohne ihren Vater aufwachsen. Wie gerne hätte ich sie noch einmal gesehen. Doch eine Sache würde ich noch machen, bevor mein Ende kommt! Ich würde nicht alleine gehen, nein, Ryan würde ich mit mir nehmen! Mit aller Macht versuchte ich mich, von der Lähmung zu befreien und es gelang mir tatsächlich. Mehr oder weniger taumelnd ging ich auf ihn zu, denn ich spürte, wie der Schlüssel langsam meinen Körper verlassen wollte, doch noch konnte ich dies nicht zulassen. Ryan wich erschrocken vor mir zurück, doch da gelang es mir auch schon, seinen Arm zu erwischen. Er versuchte natürlich, sich zu befreien. „Weg von mir!“, zischte er, doch dieses Mal war ich derjenige, der grinste. „Ich hoffe, dir ist eines klar, ich gehe nicht ohne dich. Du wirst den Schlüssel niemals bekommen“, meinte ich, woraufhin ich der Kraft des Schlüssels freien Lauf ließ. Dabei konnte ich hören, dass Ryan aufschrie. Danach musste ich lächeln, ja, das musste ich wirklich. Ryan war fort... Lili würde wieder die Königin von Alexandria werden und es würde Frieden herrschen, auch wenn es Opfer forderte... Mit dieser Gewissheit konnte ich einfach nicht anders und musste lächeln. Etwas merkwürdig war es schon... noch während mir die Augen zu fielen und mir schwarz vor Augen wurde, habe ich gespürt, wie der Tod nach mir packte und mich mit nahm. Nun, vielleicht war dies aber auch normal... ~+~Kujas Sicht~+~ Wir liefen so schnell wir konnten. Da auch ich eine Zeit lang im Schloss ein und aus ging, wusste ich genau, wo sie Zidane hingebracht haben. Noch während wir liefen, kamen uns immer wieder Ryans Soldaten entgegen, diese schienen jedoch eher vor uns weg zu laufen, als uns aufhalten zu wollen. Doch ich nahm kaum Notiz davon. Es war nun erstmal wichtiger, was mit Zidane passieren würde, auch wenn ich eine schlimme Vorahnung hatten. So rannten wir nun in das Schloss und da herunter, wo sich der Altar befand. Ich konnte nicht glauben, was wir da vor fanden. Der Altar war zerstört und davor lag Zidane... jedoch ohne sich zu bewegen, aber nicht nur er. Auch Ryan lag neben Zidane, doch auch er ohne Bewusstsein. Ich rannte zu Zidane, drehte ihn um und versuchte, nach seinen Puls zu fühlen, fand jedoch keinen. Entsetzt blickte ich auf Zidane. War er... war er wirklich tot? Nein, das war unmöglich, der Zidane, den ich kannte, der starb doch nicht einfach so! Das konnte nicht sein. Ich bemerkte, dass sich neben Zidane etwas regte. Ryan begann, aufzuwachen, jedoch bemerkte ich, dass auch er dem Tod näher war, als dem leben. Ich rannte zu ihm, packte ihn am Kragen und zog ihn hoch. „Was ist geschehen? Was hast du Zidane angetan?“, schrie ich ihn an. Ryan grinste mich jedoch nur schadenfroh an. „Ihr kommt zu spät. Zidane ist tot. Es hätte mir klar sein sollen, von Anfang an. Der Schlüssel ist verschwunden und auch ich bin dem Ende nahe. Aber die Kraft des Kristalls ist nun frei und niemand wird ihn mehr beschützen können. Auch wenn ich nicht mehr bin, irgendwann wird es eine neue Bedrohung geben und dann werdet auch ihr alle daran glauben!“ Danach fing Ryan an, manisch zu lachen. Dies war seine letzte Tat denn kurz darauf brach er ab und schloss die Augen, für immer. Ich blickte nur entsetzt zu ihm und ließ ihn schließlich auf den Boden fallen. Danach blickte ich wieder zu meinem Bruder. Die anderen hatten sich bereits um ihn verteilt, um sich ein letztes Mal von ihm zu verabschieden. Nein, das konnte doch einfach nicht wahr sein. Zidane konnte unmöglich tot sein! Ich ging zu den anderen und bemerkte auch, wie mein Sohn anfing, zu weinen. Ich hob ihn hoch und drückte ihn an mich. Gott was war ich nur für ein Vater! Ich hatte Zane versprochen, dass ich Zidane da raus holen würde... und nun... nun musste er Zidane in diesem Zustand sehen. Ich flüsterte Zane leise zu, dass es mir leid tat, doch er hörte kaum zu. Er hatte sich an mich geklammert und weinte immer noch. Auch Elena hatte sich an mich gelehnt und ich bemerkte, wie auch ihr die Tränen kamen. Kurz darauf spürte sogar ich, wie etwas nasses an meiner Wange herunter lief. So richtig glauben konnte ich es nicht. Das erste Mal überhaupt hatte ich eine Träne auf meinem Gesicht gespürt! Ich konnte nicht sagen, wie viel Zeit vergangen war, doch schließlich war es Steiner, der die drückende Stille unterbrach, die zur Zeit herrschte. „Wir... müssen der Königin davon berichten“, meinte er schließlich. Sogar Steiner klang, als konnte er nicht ganz begreifen, dass Zidane fort war, dass er nie wieder kommen würde. Auch Beatrix erhob sich wieder. Sogar in ihren Augen glitzerten Tränen. „Aber wir können Alexandria nicht alleine lassen.“ Ich dachte kurz nach und blickte schließlich zu Steiner und Beatrix. „Ihr beide werdet hier bleiben. Die Bewohner Alexandrias vertrauen euch am meisten, nehme ich an. Der Rest von uns wird mit einem Luftschiff zum Dorf der Schwarzmagier aufbrechen und... Zidane mitnehmen“, entschloss ich. Die anderen waren alle einverstanden und so brachen wir nun wieder mit einem Luftschiff zum Dorf der Schwarzmagier auf. ~+~Lilis Sicht~+~ Langsam aber sicher ging mir die Warterei auf die Nerven. Die anderen unternahmen so viel, um Zidane zu befreien und ich? Ich wartete hier und konnte nur hoffen, dass den anderen nichts passiert ist. Ich war gerade in Seilas Zimmer und beobachtete sie beim Schlafen. Jedoch konnte ich mich nicht wirklich konzentrieren. Ich hatte den ganzen Tag schon ein unbestimmtes Gefühl, auch Seila war die ganze Zeit unruhig und das war sie nie. Irgendwas passierte heute, da war ich mir sicher. Aber was es war... Nun, vielleicht sollte ich besser nicht darüber nachdenken. Es würde doch sicher alles gut gehen, oder? Die anderen würden Zidane befreien und dann waren wir wieder eine Familie! Außerdem hatte ich mich bereits entschlossen. Ich würde das Amt als Königin niederlegen. Ich wollte in Ruhe mit meiner Familie leben und ich wusste auch, dass Zidane sich im Schloss niemals wohl fühlen würde. Er brauchte seine Freiheit und im Schloss, als König an ihrer Seite würde er niemals wirklich frei sein, das wusste ich selbst ja gut genug. Ich war auch nie wirklich frei. Ich wurde etwas aus meinen Gedanken geholt, als auf einmal jemand an der Tür klopfte und das Zimmer betrat. Ich blickte mich um und erkannte einen der Schwarzmagier. „Sie sind zurück“, erklärte er mir und ich sprang sofort auf. „Kannst du bitte auf Seila aufpassen?“, fragte ich, woraufhin der Schwarzmagier nickte. Dann konnte ich meine Frage nicht länger zurück halten. „Ist Zidane bei ihnen?“ Der Schwarzmagier schwieg nur und mir wurde plötzlich ganz anders... Es verhieß nichts Gutes, wenn die Schwarzmagier so schwiegen, deshalb rannte ich so schnell ich konnte zu den anderen. Am Eingang des Dorfes warteten bereits die anderen, sogar Kuja war bei ihnen. Nein, nicht alle. Ein wenig fragend blickte ich zu den anderen. „Zidane?“, mehr bekam ich nicht heraus. Die anderen blickten sich nur betroffen an und auch sie schwiegen, bis schließlich Eiko hervortrat. Ihre Haltung verhieß nichts gutes. Sie wippte immer nur so leicht hin und her, wenn sie etwas bedrückte. „Zidane ist im Luftschiff... aber... aber...“, Eiko brach ab und ich bemerkte, dass ihre Augen glitzerten. Entsetzt blickte ich sie an und schüttelte den Kopf. Nein, das konnte nicht sein. „Bring mich bitte zu ihm“, meinte ich ernst und Eiko führte mich zu Zidane. Sie führte mich durch das Luftschiff, bis wir schließlich in einem Zimmer halt machten. Ich blickte kurz fragend zu Eiko, und sie nickte als Antwort. Also befand sich Zidane in diesem Zimmer. Ich machte es auf und als ich Zidane da liegen sah, rannte ich sofort zu ihm. Ich kniete mich ein wenig hin, um ihn besser erreichen zu können. „Zidane, Zidane...“, immer und immer wieder versuchte ich ihn dazu zu bringen, dass er die Augen aufmachte. Bestimmt war dies nur ein dummer, ein sehr dummer Scherz von ihm und die anderen. Er konnte nicht...! Nein, er konnte unmöglich....! Ich bemerkte, wie Eiko zu mir trat und ihre Hand auf meine Schulter legte. Ihr Gesicht war Tränenüberströmt. „Es... es tut uns so leid. Wir... wir... wir waren zu spät“, schluchzte sie. In diesem Moment spürte ich es wie ein Schlag im Gesicht. Entsetzt blickte ich zu Zidane und ich bemerkte, wie mir ebenfalls die Tränen kamen. „Nein... Nein, das kann nicht sein“, stotterte ich nur vor mir her. „Doch... Zidane... ist tot...“, mehr bekam Eiko nicht mehr heraus. Das reichte jedoch. Ich konnte mich nicht mehr zurück halten und warf mich auf Zidane und weinte. Wie lange ich da lag, konnte ich nicht sagen, ich bemerkte nur, wie ich irgendwann weinend zusammen brach. Ich konnte es einfach nicht wahr haben. Zidane war wirklich tot und er würde nie wieder kommen... ______________________ Sooo, das wars.... Zidane ist also tatsächlich nicht mehr am Leben, aber es herrschte Frieden... Ich hoffe, ihr seid mir wegen Zidanes Schicksal nicht all zu böse... *mich schon versteck* >.< Wie ihr sicher gemerkt habt, geht meine FF dem Ende zu, noch ein Kapitel wird’s geben. Doch am Ende des nächsten Kapitels habe ich noch eine kleine Überraschung für euch ;-) Aber was genau, das werdet ihr in meinem letzten Kapitel erfahren. lg Lenne Kapitel 14: Frieden, dank dir ----------------------------- Frieden, dank dir ~+~Lilis Sicht~+~ Seit Zidanes Tod ist nun eine Woche vergangen. Es verging kein Tag, wo ich nicht bei Zidanes Grab stand. Wir hatten ihn in dem Friedhof von den Schwarzmagiern begraben. Noch wollte ich es nicht wahr haben. Zidane, mein Zidane, war fort und er würde nie wieder kommen. Er ist gestorben, weil er uns alle beschützen wollte. Nun, das hatte er geschafft. Es herrschte Frieden, die Kristalljäger waren vernichtet und auch Ryan gab es nicht mehr. Seine Soldaten sind noch am selben Tag seines Todes aus Alexandria geflohen. Alles war wieder friedlich, aber dies hatte einen sehr hohen Preis gekostet. Wir mussten Abschied nehmen... Abschied von Zidane, der immer für uns da war. Der alles daran gesetzt hat, dass wir überlebten. Mir drohten schon wieder die Tränen zu kommen, aber ich verkniff mir sie. Ich musste stark sein, stark für meine Tochter. Kurz blickte ich auf sie. Sie schlief auf meinen Armen. Schon bald würden wir nach Lindblum aufbrechen. Das Amt als Alexandrias Königin hatte ich aufgegeben. Beatrix würde meine Nachfolgerin werden. Dies war das Beste so. Ich würde nach Lindblum gehen, Onkel Cid hatte einige Räume im Schloss für mich organisiert, wo ich für das Erste mit meiner Tochter unterkommen würde. Eine Weile noch hing ich meinen Gedanken nach, bis ich schließlich bemerkte, dass Eiko neben mir stand. Ja, sie hatte auf mich gewartet. Eiko war natürlich sofort begeistert, als ich ihr davon erzählte, dass ich in Lindblum bleiben würde. „Wir... müssen los. Das Luftschiff ist gleich da“, meinte sie. Ich nickte etwas und blickte noch einmal zu Zidanes Grab. In Gedanken nahm ich noch einmal Abschied von ihm, dann ging ich zusammen mit Eiko zum Eingang des Dorfes. Onkel Cid würde uns mit einem Luftschiff abholen. Am Eingang des Dorfes entdeckte ich Kuja, Elena, Zane und... Van. Wie sehr ich ihn hasste! Van allein war daran Schuld, dass wir... Das wir Zidane nicht... Das kann ich ihm nie verzeihen, auch wenn er wohl die Seiten gewechselt hatte. Als er mich entdeckte, verschränkte er nur die Arme und blickte weg. Nun, auch ich versuchte, ihn einfach zu ignorieren. „Du wirst also ab jetzt in Lindblum leben?“, wurde ich von Kuja gefragt. Ich war schon erstaunt darüber, wie sehr er sich verändert hatte. Ja, er gehörte jetzt irgendwie dazu, immerhin hat er uns wirklich geholfen. Außerdem habe ich auch bemerkt, dass ihn Zidanes Tod mitgenommen haben musste. Nicht selten war er an Zidanes Grab... Aber genug jetzt davon. Auf seine Frage hin nickte ich. „Für das erste werde ich im Schloss dort bleiben. Und dann, mal sehen“, erklärte ich. Irgendwann würde ich mir zusammen mit Seila ein eigenes Haus suchen. „Ich wünsche dir viel Glück“, meinte Elena lächelnd zu mir. Elena und ich sind gute Freundinnen geworden. „Danke, ich euch auch. Ich hoffe doch, ihr drei lässt euch ab und an mal blicken“, fragte ich. „Ich muss doch immer mal nach meiner Nichte sehen. Ich hoffe doch, dass du sie später trainieren lässt“, erwiderte Kuja, woraufhin ich grinsen musste. Ihm war es wohl genau wie mir klar, dass Seila etwas besonderes war. Immerhin trug sie sowohl die Kräfte der Esper, als auch die der Genome in sich. Außerdem war es klar, dass sie, als Zidanes Tochter, großes Talent besitzen würde. Doch noch war Seila zu klein. „Wenn sie größer ist und es auch möchte, steht dem nichts im Weg“, erklärte ich daraufhin. In diesem Moment erkannten wir nun, dass Cids Luftschiff in Sicht kam. Es war nun Zeit, aufzubrechen. Unsere anderen Freunde taten es auch schon vor einer ganzen Weile. Doch vorher blickte ich noch einmal zu den anderen drei. „Was habt ihr vor? Wohin werdet ihr gehen?“, fragte ich. „Wir werden nach Treno gehen, ich möchte mir diese Stadt einmal in Ruhe ansehen“, schwärmte Elena, woraufhin Kuja und ich etwas grinsen mussten. Elena hatte mir erzählt, das sie noch nicht viel von der Welt kennt, da sie sich immer verstecken musste. Sie waren zwar schon einmal in Treno, doch sie hatten ja nicht wirklich Zeit gehabt, sich umzusehen. So verabschiedeten wir uns noch einmal voneinander und Eiko und ich betraten das Luftschiff. ~+~Elenas Sicht~+~ Wir blickten den dreien noch nach. Zane hatte meine Hand angefasst und ich blickte zu ihm herunter. Er schien traurig zu sein. „Werden wir sie bald besuchen gehen?“, fragte er mich, woraufhin ich nickte. Er hatte sich sehr gut mit Eiko angefreundet. „Ja, natürlich“, meinte ich lächelnd, was ihn natürlich sehr freute. Jetzt musste ich mich nicht mehr verstecken. Ich war frei, wirklich frei, auch wenn ich mit meiner Aufgabe, den Kristall zu beschützen, wohl kläglich versagt habe. Seitdem mein Kristallanhänger zersprungen ist, hatte ich keinen Kontakt mehr zu den Kristall. So konnte ich auch nicht in meine Heimatwelt zurück. Doch dank meiner Familie gelang es mir, darüber fertig zu werden. Dank Kuja, Zane und Van... Ich war glücklich darüber, dass ich mich mit meinem Bruder wieder vertragen habe doch nun interessierten mich auch seine weiteren Pläne. Mir war es schon klar, dass er uns nicht begleiten würde. So blickte ich nun zu ihm. „Was wirst du jetzt machen, Van?“, fragte ich ihn. „Ich werde ein wenig durch die Gegend ziehen. Aber du brauchst dir keine Gedanken zu machen, ich lasse von mir hören. Vorausgesetzt, ihr drei habt nichts dagegen“, meinte er. Dabei blickte er vor allem zu Zane und zu Kuja. Kuja blickte ihn für einen Moment ernst an, konnte sich dann jedoch ein Grinsen nicht verkneifen. „Immerhin brauche ich ab und an auch mal einen starken Trainingspartner“, erwiderte er. Das schien wohl eine Herausforderung zu sein, genau so hatte es Van auch aufgenommen. „Diese Herausforderung nehme ich später gerne an“, versprach mein Bruder grinsend. Ich konnte nicht anders und musste seufzen. „Männer... Könnt ihr eigentlich auch mal an was anderes denken?“, fragte ich nur. Manchmal nervte das wirklich, doch Van und Kuja lachten daraufhin kurz. „So sind wir nun mal“, meinte Kuja. „Ich habe nichts anderes erwartet.“ Dies meinte ich wirklich so. Van blickte nun zu meinem Sohn und kniete sich zu ihm herunter. Zane schien immer noch ein wenig Angst vor ihm zu haben, denn er ließ meine Hand los und klammerte sich ein wenig an mich. Jedoch blickte er ihn ruhig, aber auch ein wenig ängstlich an. „Zane, du bist ein tapferer Junge, das muss ich dir lassen. Deshalb musst du auch auf deine Mutter aufpassen, wenn ich nicht da bin, versprichst du mir das?“, fragte er. Zane nickte daraufhin scheu und Van lächelte sanft. „Ich danke dir. Ich habe dich sehr erschreckt, nicht wahr? Vielleicht verzeihst du mir irgendwann, wenn du möchtest.“ Dabei hatte er kurz seine Hand auf Zanes Kopf gelegt, sie aber gleich wieder runter genommen. Ich musste zugeben, dass mich diese Worte schon erstaunten. Van hatte diese Seite lange nicht mehr gezeigt, nur als wir klein waren. Da hatte er mich auch immer beschützt. Zane löste sich nun etwas von mir und ich ging nun auf Van zu und umarmte ihn noch einmal zum Abschied. Freudig stellte ich fest, dass er mich ebenfalls in seine Arme schloss. „Pass auf dich auf, Van“, meinte ich und er nickte. Dann bemerkte ich, wie sein Blick ernster wurde. „Was hast du?“, war meine Frage an ihn. „Serena“, meinte er. Dabei bekam ich große Augen und auch Kuja schien sich auf das Schlimmste gefasst zu machen. „Wird sie Ärger machen?“, fragte Kuja, doch Van schüttelte nur mit den Kopf. „Sie ist dafür zuständig, dass Verräter aus dem Weg geräumt werden. Serena wird mich erst in Ruhe lassen, wenn ich gegen sie gekämpft habe“, erklärte er. „Aber warum? Die Kristalljäger sind nicht mehr“, fragte ich. „Wir waren für Serena wie eine Familie. Sie hat sonst niemanden, deshalb ist es für sie so schlimm. Deshalb klammert sie sich immer noch an unsere Regeln.“ Daraufhin nickte ich leicht. So, wie es aussah, hielten die Kristalljäger zusammen, auch wenn sie schreckliche Dinge taten. „Wirst du es alleine schaffen?“, fragte Kuja ihn, woraufhin Van nickte. Van schien wenig davon begeistert zu sein, dass er gegen Serena kämpfen musste. „Und nun ab mit euch“, meinte Van grinsend. Ich war noch ein wenig besorgt, zeigte es aber nicht. Mein Bruder schien sich seiner Sache sicher zu sein. „Sei vorsichtig“, meinte ich noch einmal und erneut konnte man sehen, wie Van nickte. Daraufhin machten wir drei uns auf dem Weg. Kuja hatte in der Nähe einen Teleporter erschaffen, der uns nach Treno bringen würde. ~+~Vans Sicht~+~ Ich blickte meiner Schwester und ihrer Familie nach. Elena wirkte glücklich, richtig glücklich. So hatte ich sie noch nie gesehen. Alleine das gab mir Gewissheit, dass ich richtig gehandelt hatte. Nun gab es nur noch eine Sache, dann hatte auch ich endlich Ruhe. Ich musste gegen Serena kämpfen. Töten würde ich sie nicht, ich hatte schon genug auf den Gewissen. Nachdem ich die Energie der dreien nicht mehr auf diesem Kontinent gespürt habe, konzentrierte ich mich und tauchte etwas entfernt von Serena auf. Wie erwartet, wartete sie bereits auf mich. Sie blickte mich ernst an. „Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr“, meinte sie zu mir. „Das hätte nichts geändert. Du hättest mir sowieso keine Ruhe gelassen, nicht wahr?“ „Wieso hast du diesen Weg gewählt? Wieso hast du die Kristalljäger verraten?“ „Die Kristalljäger sind Geschichte...“ „Hör auf, so zu reden! Beantworte mir die Frage, ist es wegen deiner Schwester? Hast du sie nicht gehasst?“ Ich schwieg einen Moment, in der ich mir eine Antwort überlegte. „Elena ist meine kleine Schwester, wie du weißt. Als großer Bruder ist es meine Aufgabe, sie zu beschützen, wenn sie in Gefahr ist. Das ist mir endlich klar geworden, nachdem sie mich besiegt hat. Wir sind eine Familie und wir müssen zusammen halten“, erklärte ich ihr. „Und was ist mit mir? Ich habe keine Familie, die Kristalljäger waren meine Familie! Und weil du egoistisch warst und alleine gehandelt hast, bin nur noch ich da. Doch genug davon, ich bin nicht deshalb gekommen.“ Noch während sie sprach, zog sie ihre Peitsche. Auch ich zog mein Schwert und ging in Kampfposition. „Dann muss es wohl so sein“, erwiderte ich, da griff Serena auch schon an. Ich wich ihr aus und setzte den Flare-Zauber gegen sie ein. Serena teleportierte sich daraufhin weg, aber ich konnte schon spüren, wie sie hinter mir auftauchte und mit ihrer Peitsche nach mir schlagen wollte. Mit meinem Schwert wehrte ich ihrem Angriff aus und begann, sie anzugreifen. Serena war schon immer sehr schnell, deshalb gelang es ihr, jeden meiner Angriffe auszuweichen. Nun ging sie auf Abstand und begann, ihre Energiekugeln auf mich zu schießen. Ich setzte daraufhin den Reflek Zauber auf mich ein, woraufhin die Kugeln abprallten und zurück zu ihrer Erschafferin flogen. Diese sprang hoch, um ihren eigenen Kugeln auszuweichen. In der Nähe entdeckte ich einige Felsen, die mir durchaus von Nutzem sein würden. Ich konzentrierte mich auf die Felsen und lenkte sie auf Serena, welche von einigen getroffen wurde und wieder auf dem Boden landete. Ich nutzte die Tatsache, dass sie für einen Moment verwirrt war, aus, rannte weiter zu ihr und schlug ihr mit meinem Schwert die Peitsche aus der Hand. Und ehe sie etwas unternehmen konnte, richtete ich mein Schwert auf ihre Kehle. Nun, sie würde nicht denken, dass ich vorhabe, sie am Leben zu lassen. „Gibst du auf?“, fragte ich. Serena schien zu ahnen, dass sie diesen Kampf verlieren würde, denn sie wurde nervös, sehr nervös. So ahnte ich in etwa, was gleich kommen würde. „Niemals!“, schrie sie mich an, teleportierte sich etwas weg und konzentrierte sich. Dabei erschuf sie einen dunklen Energiestrahl, den sie auf mich feuerte und ich konterte ebenfalls mit einem. Dies war eine unserer Spezialattacken. Wir setzten diesen Energiestrahl jedoch nur in Notfällen ein, wenn es eng aussah, da er sehr viel Kraft kostete. Die beiden Strahle prallten nun aufeinander und es entstand eine laute Explosion. Ich schaffte es, dass ich nichts ab bekam, weil ich mich hinter einem Felsen zurück zog. Als ich Serena aufschreien hörte, war mir klar, dass sie wohl weniger Glück hatte. Nachdem sich der Staub legte, der durch die Explosion entstand, kam ich wieder von den Felsen vor und betrachtete die Gegend. Wir hatten einiges an Schaden angerichtet und weiter vorne konnte ich Serena liegen sehen. Ich ging zu ihr und blickte sie ernst an. Sie wich jedoch meinem Blick aus. „Na los, töte mich. Du... hast gewonnen“, meinte sie nur. „Meinst du nicht auch, durch uns hat es genug Opfer gegeben?“ Nach diesen Worten kniete ich mich zu ihr herunter und begann, sie zu heilen. Natürlich beherrschten wir alle auch die Heilmagie. Serena beobachtete mich fassungslos. „Wieso tust du das? Hättest du verloren, hätte ich dich, ohne zu zögern, auf der Stelle getötet. Ich nehme an, das weißt du!“ Daraufhin nickte ich etwas. „Also, warum heilst du mich und tötest mich nicht?“, fragte sie erneut. Ich antwortete ihr erst, nachdem ich fertig war und ihr auf helfen wollte. Sie schlug jedoch meine Hand weg. „Ich kann alleine aufstehen“, fauchte sie und richtete sich schließlich an. Sie blickte mich immer noch auffordernd an. Natürlich, ich hatte ihre Fragen noch nicht beantwortet. Doch wenn ich ehrlich sein soll, wusste ich selbst nicht genau, warum ich das getan habe. Genau dies antwortete ich auch Serena, woraufhin sie mich verwirrt anblickte. „Meinst du nicht auch, wir sollten langsam vernünftig werden? Wir sollten eher zusammen halten, anstatt uns grundlos zu bekämpfen.“ „Du klingst wie deine Schwester. So hat sie es doch auch immer versucht, bis sie es endlich geschafft hat.“ Serena und ich waren ein Team, schon immer und uns wurde befohlen, meine Schwester zu töten. Von daher war es klar, dass sie so etwas sagte. „Ich weiß. Es hat lange gedauert, bis ich es endlich verstanden habe. Elena und ihre Freunde haben mir die Augen geöffnet. Man muss für seine Familie und für seine Freunde da sein“, erklärte ich ihr. „Sie haben mich akzeptiert und ich bin mir sicher, wenn wir eine Weile abwarten, werden sie auch dich akzeptieren, Serena. Es ist noch nicht zu spät.“ Nach diesen Worten streckte ich ihr zur Versöhnung meine Hand hin. Serena schien innerlich mit sich selbst zu kämpfen. Ich konnte sie gut verstehen. Auch wenn wir immer mal Auseinandersetzungen hatten, waren wir gute Freunde und naja... vielleicht war dies der Grund, warum ich wollte, dass wir wieder zusammen halten sollten. Es überracshte mich doch etwas, als sie meine Hand einschlug und sanft lächeln musste. „Wenn das ein Rat von dir war, werde ich es mal versuchen. Doch von den anderen will ich mich vorerst noch fern halten. Sie werden nicht begeistert sein, mich zu sehen“, meinte sie mit einem schiefen Grinsen. „Sind wir also doch vernünftig geworden.“ Diesen Satz konnte ich mir wirklich nicht verkneifen. „Das sagt der Richtige“, konterte sie. Daraufhin mussten wir etwas lachen. Nachdem wir uns beruhigten, blickte Serena mich wieder an. „Was hast du jetzt vor?“, fragte sie mich. Ich blickte ein wenig in die Ferne, ehe ich antwortete. „Ich werde ein wenig durch die Gegend ziehen. Ich habe noch kein Ziel. Wie sieht es bei dir aus?“ Es interessierte mich schon, was genau Serena jetzt vor hatte. Zu meiner Überraschung grinste sie etwas. „Bei mir sieht es ähnlich aus. Was dagegen, wenn ich dich begleite?“ Ein Schmunzeln konnte ich mir daraufhin wirklich nicht verkneifen. „Nein, überhaupt nicht.“ Serena lächelte auf diese Worte etwas und gemeinsam setzten wir nun unsere Wege fort. Und so verging die Zeit... ~+~Ein halbes Jahr später~+~ ~+~Lilis Sicht~+~ Nun ist seit Zidanes Tod schon ein halbes Jahr vergangen. Auch wenn ich begriffen habe, dass er fort war, verging kein Tag, andem ich nicht an ihn dachte. Ich vermisste ihn, ich vermisste ihn sehr. Doch Seila gab mir die Kraft, damit zurecht zu kommen. Sie war nun schon fast ein Jahr und sie glich ihrem Vater wirklich sehr. Sie hatte einen Schwanz, wie er, und sie hatte seine blonden Haare. Nur ihre Augen... das waren meine. Worauf ich jedoch am meisten stolz war, war die Tatsache, dass Seila schon ein paar Schritte alleine laufen konnte. Das war wirklich unglaublich! Wir hatten in Lindblum nun ein eigenes Haus, doch Eiko besuchte uns jeden Tag und sie half mir wirklich viel. So wartete ich nun ab, bis ich hörte, dass jemand an der Tür klopfte. Ich ging, mit Seila auf den Armen, herunter und öffnete Eiko die Tür. „Hallo Lili, hallo Seila!“, begrüßte sie uns lächelnd. Ich erwiderte das Lächeln. „Wie geht es euch beiden?“, fragte sie. Nun, diese Frage stellte sie jeden Tag, aber ich war nicht sauer darüber. „Es geht uns gut. Du wirst es nicht glauben, aber Seila ist heute früh ihre ersten Schritte gegangen!“, erklärte ich freudig. Wie erwartet war Eiko darüber erstaunt, aber sie freute sich auch. „Ehrlich? Das ist toll!“, meinte sie begeistert. Natürlich führten wir das gleich vor. Immerhin musste Seila ja trainieren! „Ohhh wie süß“, rief Eiko begeistert. Wir unterhielten uns noch eine Weile weiter. „Duu, wollen wir die Tantalus besuchen? Sie üben hier in Lindblum gerade für ein Theaterstück!“, schlug sie vor. Ich überlegte kurz, ja, das war eine gute Idee. „Ja, warum nicht“, meinte ich lächelnd. Auch die Tantalus waren von Zidanes Tod mehr, als nur betroffen, vor allem Blank hatte es schwer getroffen. Die beiden waren die besten Freunde, wie ich im Nachhinein erfahren habe. So gingen wir drei nun zum Theaterviertel. Es war wirklich ein schöner Tag, die Sonne schien, der Himmel war wolkenlos und man konnte die Vögel zwitschern hören. Es war alles friedlich... Es herrschte Frieden, dank Zidane... ~+~Kujas Sicht~+~ Schweigend war ich auf unseren Balkon und blickte hinaus. Wir lebten nun in Treno, Elena hatte es hier so gut gefallen, dass wir beschlossen, hier zu bleiben. Bald würden wir jedoch eine kleine Weltreise unternehmen, dies hatte ich ihr versprochen. Ich wusste, dass das schon immer Elenas Traum war und auch Zane würde davon begeistert sein. In diesem Moment hörte ich unten eine Tür zu gehen, also war Elena wohl gerade wieder gekommen. Sie musste noch etwas einkaufen, was sie vergessen hatte. Zane schlief schon tief und fest. Nachdem ich noch eine Weile schwieg, bekam ich mit, wie Elena nun ebenfalls auf dem Balkon war und sich an mich kuschelte, nachdem sie sich auf meinen Beinen nieder ließ. Ich legte meinen Arm um sie und drückte sie ebenfalls an mich. „Willkommen daheim“, meinte ich sanft und lächelte sie an. Sie erwiderte es und schmiegte sich weiterhin an mich. „Danke“, meinte sie sanft. Elena hatte sich verändert. Sie war nicht mehr so ängstlich und zurückhaltend. Nun, jetzt musste sie sich auch nicht mehr verstecken. Wir schwiegen eine Weile, bis ich doch entschloss, sie auf ein gewisses Thema anzusprechen. „Hast du wieder Kontakt zu dem Kristall?“, fragte ich sie, doch sie schüttelte nur mit den Kopf. Seitdem ihr Kristallanhänger zerbrochen ist, hatte sie jeglichen Kontakt zu ihm verloren. Irgendwie beunruhigte mich diese Tatsache. Sie schmiegte sich an mich und blickte dann zu mir hoch. „Machst du dir Sorgen darüber?“, fragte sie mich. Ich staunte doch immer wieder, wie sie es schaffte, mich zu durchschauen. „Wie schaffst du das jedes Mal?“, fragte ich sie dann, ein wenig fassungslos. Sie kicherte daraufhin etwas und küsste sanft meine Wange. „Ich kenne dich jetzt lange genug und ich weiß, was dich beschäftigt, Liebling“, meinte sie. „Soso...“, war alles, was ich antwortete. „Mach dir darüber keine Gedanken. Ich vermute, dass das normal ist. Immerhin... immerhin bin ich meiner Aufgabe nicht gerecht geworden...“, begann sie dann wieder. „Sag sowas nicht... du warst großartig. Nur waren unsere Feinde zu stark...“, begann ich ein wenig steif. Zidane war immer noch ein heikles Thema für mich. Ich konnte es einfach nicht fassen. Ich konnte nicht glauben, dass Zidane vor mir... Doch ich warf den Gedanken schnell wieder beiseite. Elena schien gemerkt zu haben, dass ich schon wieder an Zidane dachte, denn sie kuschelte sich wieder etwas mehr an mich. „Van hat mir geschrieben. Er will uns bald mal besuchen kommen“, erklärte sie dann. „Ich verstehe, nun, warum nicht“, erwiderte ich. Immerhin schwebte immer noch die Herausforderung in der Luft. „Er hat geschrieben, dass er seit drei Monaten mit Serena zusammen ist. Sie soll sich sehr verändert haben und sie will wohl gerne mit kommen.“ Ich bemerkte, dass ihr das wohl nicht ganz gefiel. Auch ich war nicht wirklich begeistert davon, aber nun gut, die Kristalljäger gab es nicht mehr. „Vielleicht hat sie sich ja wirklich verändert... Dank dir und Zane sehe ich jetzt auch vieles anders.“ Daraufhin nickte Elena. „Ja, du wirst recht haben. Ich werde ihnen morgen schreiben. Ich sollte mich wohl eher für meinen Bruder freuen, dass er jetzt eine Freundin hat“, meinte sie lächelnd. „Ja, das stimmt wohl“, erwiderte ich lächelnd und blickte Elena in die Augen. Auch sie blickte in meinen und stück für stück kamen wir uns immer näher, bis sich unsere Lippen berührten und wir uns sanft küssten. Noch vor einem halben Jahr hätte ich niemals gedacht, dass wir dies hier so öffentlich machen konnten, doch nun waren wir frei, wirklich frei, wir beide. Und ich wusste, wem ich das zu verdanken hatte... ENDE Soo, das war meine FF. D; Ich hoffe, sie hat euch sehr gefallen :) An diese Stelle möchte ich mich vor allem bei ChailaMing, meiner treuesten Leserin bedanken. :D Und natürlich an Nightseven77, einen anonymen Leser, den ich von einem gewissen Spiel kenne, der mich zum weiterschreiben gebracht hat. ;-) ^o^ Also vielen, vielen, vielen Dank an euch beiden :D Natürlich bedanke ich mich auch an diejenigen, die meine FF auf ihre Favolisten gestellt haben und an alle weiteren Kommischreiber/-innen. ;-) Sooo und nun kommen wir zu der Überraschung, die ich angekündigt habe. :D *trommelwirbel* :D 3 2 1 0 Soll es eine Fortsetzung geben? :D Ihr habt die Wahl, einige Ideen dafür besitze ich schon. ^o^ An dieser Stelle sag ich mal bis bald <: *Kekse, Kuchen und Milch hinstell* eure Lenne <: Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)