Fakten über Phönixe... Facts about Phoenix von Antares (Eine Gyakuten-Kurzgeschichten-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 14: Ein Phönix sucht sich einen Partner für's Leben ----------------------------------------------------------- Wer auch immer mit Phoenix in Kontakt kam, kam nicht umhin zu bemerken, wie loyal er war. Wenn man sich einmal einen Freund von ihm nennen durfte, konnte sich seiner Hilfe, seiner Unterstützung und seiner vollen Zuneigung sicher sein. Kein normaler Mensch hätte es sonst so lange mit Larry ausgehalten. Und es war lange Zeit für Miles absolut nicht verständlich, wie Phoenix ihm 15 Jahre lang nachjagen konnte, kannte er ihn doch nur für wenige Monate. Selbst für Phoenix war es lange Zeit unbegreiflich, warum dem so war. Er wusste, dass viele Freundschaften irgendwann verblassten, dass Menschen sich aus den Augen verloren und sich vergaßen. Doch er vergaß nie. Die Bindung, die er zu seinen Freunden spürte, schien nie abzureissen. Selbst wenn seine Freunde solche wie Larry Buzz waren. Phoenix sollte erst im Alter von 25 Jahren erfahren, warum dem so war und Miles noch später. Die Antwort lag darin, dass Phoenix eben kein normaler Mensch war. Er war... mehr. Und erst, als Miles Phoenix bestätigte, dass dessen Gefühle NICHT einseitig waren und er nicht die Absicht hatte, irgendetwas an dieser Tatsache zu ändern, sollte Miles die ganze Tragweite von Phoenix's Bindung zu ihm erfahren. „Du wirst mich jetzt nie wieder los, das weist du, oder?“, hatte Phoenix ihm zugeflüstert. „Ganz egal, was du tust... ich bleibe immer bei dir.“ In vielen Fällen hätte das kitschig und naiv geklungen, doch Miles wusste schon damals, allein vom Klang der Stimme seines Partners, dass es die reine Wahrheit war. „Ich sterbe irgendwann...“, hatte er eingewandt. Es war eine Tatsache. Als Phönix mit der Option Wiedergeburt würde Phoenix ihm um eine Ewigkeit überleben, auch wenn selbst Phönixe ein natürliches Ende kannten. „Ein Phönix sucht sich einen Partner für das ganze Leben, Miles... Ich werde dich nicht überleben. Wenn du stirbst, folge ich... oder versuche dich zurück zu holen.“ „Zurück holen?“ Auch wenn Miles es nicht bezweifeln würde, dass Phoenix in die Hölle und zurück gehen würde (wer sich freiwillig mit von Karma UND Gant UND Shelly de Killer UND einem irren Geist seiner Ex-Freundin anlegte, hatte eindeutig die Hölle gesehen, so irdisch, wie sie sein konnte.), so bezweifelte er doch stark, dass Phoenix den Tod einfach so besiegen konnte... „Phoenix... ich bin kein Phönix. Ich kann nicht brennen oder aus der Asche wieder auferstehen...“ „Es geht. Hast du die Phönixfedern vergessen?“, hatte Phoenix entgegnet. „Es braucht nur die Feder und die Flamme...“ „Warum...?“ „Warum ich niemand anderen zurück geholt habe? Wie Mia? Oder Misty? Oder einfach irgendwelche Mordopfer, die wir dann befragen könnten? Zwei Gründe... erstens: Ich wusste bis zu meinem 25. Lebensjahr nicht einmal, dass ich ein Phönix bin. Und zweitens: Das ganze dürfte nur bei dir funktionieren...“ An der Stelle war Miles hellhörig geworden. „Warum nur bei mir?“ „Weil... äh... also...“, stotterte Phoenix, sichtlich unbehaglich. Miles schaute Phoenix streng an. „Phoenix...“ „EsfunktioniertnurbeimjeweiligemNistpartner.“, sagte Phoenix schneller, als Miles die einzelnen Worte ausmachen konnte. „Was?“ Phoenix duckte sich nur, das Gesicht tief rot angelaufen. „Nistpartner, Phoenix?“ „Also...“ „Du hältst mich für...“ „Nein!“, ging Phoenix dazwischen. „Nein... bei Phönixen gibt es da keinen Unterschied... Ich meine, wir sind so wenige, würde wenig Sinn machen, auch noch eine Geschlechterunterteilung zu machen... Kücken entstehen sozusagen aus der gemeinsamen Flamme... ist etwas kompliziert... wäre bei uns so sehr, sehr unwahrscheinlich, nicht?“ Miles konnte nicht anders und lachte leise. So lange er sich keine Sorgen machen musste, dass Phoenix ihn eines Tages mit Regenwürmern füttern würde... Anderseits, das würde alles sehr viel erklären. Zum Beispiel Phoenix's unendliches Vertrauen in seine damalige Freundin, Dahlia. Was er aus den Aufzeichnungen und diversen Erzählungen (Payne hatte sich eine Weile lang einen Spaß gemacht, die Geschichte unter den Staatsanwälten zu erzählen, bis Miles eines Tages angemerkt hatte, dass dieser „Naiver, rosa Kindskopf“ mit ihm sprichwörtlich den Gerichtssaalboden gewischt hatte. Und das in dessen ersten Fall.) entnehmen konnte, bestätigte nur, was Sänger und Dichter oft so wortreich besangen und beschrieben. Liebe macht blind... fools rush in... Moment! „Phoenix? Was war mit Dahlia? Ich meine von wegen „einen Partner für's Leben“? So ewig erschien mir das nicht...“, merkte Miles an, doch Phoenix hatte nur gelächelt. „Sie war nicht mein Partner... Ich mag sie geliebt haben... oder ich war nur verliebt, wenn du verstehst, was ich meine... aber sie war nie mein Partner. Ich hätte es eigentlich von Anfang an wissen sollen...“ „Was?“ Phoenix's Lächeln breitete sich (obwohl das gar nicht möglich sein konnte) noch weiter aus. „Einen Partner für das ganze Leben... was glaubst du wohl, warum ich dir 15 Jahre hinterher gerannt bin?“ Und noch heute spürte Miles das Gefühl des Verstehens, das Einsinken dieser unglaublichen Tragweite dieser Information. Und er wusste, damals wie heute, wie unglaublich das war, welch unbeschreibliches Glück er eigentlich hatte, dass er damals, vor so vielen Jahren, einen kleinen weinenden Jungen in der Schule geholfen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)