Puppet von Hiruma-Yoichi ================================================================================ Kapitel 1: Bäume haben 1 aber Holz nicht ---------------------------------------- Sasori konnte nicht mehr weiter sprechen, bald würde er tot sein. Besiegt von einem kleinen Mädchen und seiner eigenen Großmutter. Doch es kümmerte ihn wenig. Er hatte alles verloren. Seine Eltern, seine Gefühle, seinen Körper und schließlich würde er sein Leben verlieren. Und noch etwas hatte er verloren, er versuchte die Stirn zu runzeln aber selbst das konnte er nicht mehr. Was war es nur gewesen? Es war etwas wichtiges gewesen, das wusste er. Da stieg die Erinnerung langsam wieder in ihm hoch. Er hatte damals noch seinen Rumpf gehabt, der Rest von ihm schon Holz. Er hatte für einige Wochen in einem abgelegenen Gasthof gewohnt, sozusagen Urlaub von seiner stressigen Arbeit. Dort kannte niemand ihn und es war schön ruhig. Er konnte sich ganz dem schnitzen neuer Puppen widmen. Damals hatte er das ab und zu noch gerne gemacht, wenn ihm kein guter Fang in die Hände kam. Ein Gesicht huschte in seine Erinnerung. Dunkelbraune Haare und Augen von derselben Farbe. Der mickrige Rest von ihm im Behälter zuckte leicht bei dieser Erinnerung. Mutter? Nein, nicht seine Mutter aber das hatte er auch gedacht als er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Sie war die Tochter des Gastwirtes gewesen. Einem ziemlich dickleibigen aber auch gutmütigen Mann. Bis heute begriff er nicht wie ein so fülliger Kerl eine so liebliche Tochter haben konnte. Und noch weniger hatte er verstehen können wie ein so fröhliches Mädchen ausgerechnet seine Gesellschaft gesucht hatte. Dauernd hatte sie ihn nach seinen Puppen gefragt und er hatte eher einsilbig geantwortet. In der zweiten Woche dann hatte sie ihn eines Abends bei der Hand genommen und durch den Wald geführt. Sie hatte ihm einen großen und alten Baum gezeigt. Er konnte sich genau erinnern was sie damals gesagt hatte. „Schau dieser Baum hat schon Jahrhunderte hinter sich und ist so stark und kräftig, das er noch länger leben wird als wir beide, dasselbe versuchst du mit deinen Marionetten zu erreichen oder?“ Sie hatte ihn verstanden ohne das er viel hatte sagen müssen. Auch akzeptierte sie seine Holzhände und schaute nicht misstrauisch und rückte wie die anderen von ihm weg. Ihre Nähe hatte ihn beruhigt aber sein Herz auf merkwürdige Art schneller schlagen lassen. Und ohne es zu merken hatte das Holz seines neuen Werkes ihre Form angenommen. Als diese endlich fertig war, hatte er voller Anspannung auf sie gewartet. Sie war im Wald um Früchte und Pilze zu sammeln. In der Abenddämmerung war dann der Stallknecht in die Gaststube gestürmt. Er stammelte und holte keuchend nach Luft. „Herr Wirt, eure Tochter.“ Beunruhigt war der Wirt dem Jungen gefolgt und die Leute im Raum von Neugierde getrieben kamen hinterher. Er schloss sich ihnen an. Und dann war ein Karren mit ihrer Leiche weggefahren. Sie war von Wölfen angefallen worden und man konnte sie nur noch an ihrer Kleidung die in Fetzen lag erkennen. Die Marionette war achtlos auf den Boden gekracht. Er war einfach nur noch gerannt. Schließlich hatte es ihn zu dem Baum geführt und er hatte ihn einfach zu Fall gebracht um sich daraus seine Brust zu erschaffen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)