~Crush on you~ von Raichix ================================================================================ ~Kapitel 2 - Aller Anfang ist schwer~ ------------------------------------- Jojo stand angelehnt, mit verschränkten Armen vor der Brust, vor der Tür seines neuen Klassenzimmers, auf der 10 b stand, und wartete auf seine Klassenlehrerin Frau Yamamoto, die ihn mit in die Klasse nehmen sollte. Da er circa drei Jahre in seiner alten Heimat Frankreich verbracht und dort als Austauschschüler die Schule besucht hatte, war heute nun sein erster Tag an der alten Schule, der „Mandarin High School“, kurz „MHS“ genannt, welche auch als Internat fungierte und den Vorteil hatte, dass es in Miami Beach und direkt am Meer lag. In diesem Internat würde er nun auch seine letzten drei Schuljahre absolvieren. „Langsam könnte Frau Yamamoto aber auch mal kommen…“, dachte Jojo ungeduldig und spähte den Gang hinunter. Als er eine Lehrerin zusammen mit einer weiteren Person im Schlepptau näherkommen sah, stemmte er sich von der Wand ab und wartete, bis diese bei ihm angekommen waren. Doch dann musste er feststellen, dass es nicht Frau Yamamoto war, die nun vor ihm stand und skeptisch über ihre Brille hinweg musterte, sondern eine neue, für ihn unbekannte Lehrerin, die eher streng wirkte. Jojo schaute die beiden seinerseits neugierig an und versuchte das Gesicht der anderen Person zu erkennen, die hinter der Lehrerin stand und auf ihre Füße starrte. Da sie auch noch ihre Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte, fiel es ihm schwer zu erkennen, ob es sich dabei um ein Mädchen oder einen Junge handelte. Etwas unsicher nestelte die unbekannte Person mit den Fingern an ihrer Tasche herum und sah so aus, als wollte sie am liebsten, wieder gehen. „Hi!“, sagte Jojo freundlich an die beiden gewandt. Die Lehrerin schaute ihn ihrerseits verkniffen an und schien nicht gerade die Freundlichkeit in Person zu sein. „Und du bist?“, fragte sie mit hochgezogener Augenbraue und ein bisschen schnippisch. „Ähm… Der neue bzw. alte Schüler… Johannes Baker und eigentlich sollte mich Frau Yamamoto abhol-…“, erwiderte Jojo. Mit einer kurzen, aber bestimmten Handbewegung schnitt sie ihm das Wort ab, ging an ihm vorbei, trat zur Klassentür und öffnete diese mit schwungvollem Ruck. „Guten Morgen!“, sagte sie streng und stolzierte dann in Richtung Pult. „Guten morgäähhn, Frau Donatooo!“, kam es fast eintönig von der Klasse zurück - wenn auch noch etwas verschlafen - und die Lehrerin stellte zufrieden ihre Tasche neben dem Pult ab. Mit einer kurzen Handbewegung bat sie Jojo und die andere Person, mit der Kapuze im Gesicht, herein. Jojo grinste verstohlen in die Gesichter seiner alten und auch, wie er feststellen musste, neuen Klassenkameraden der 10 b. Weiter hinten am Fenster erblickte er Saimen, der schon vor ihm in die Klasse gegangen war, und am Tisch daneben Mimi, die ihm böse Blicke zuwarf. Dabei lief es ihm kalt den Rücken hinunter und er versuchte sein Unbehagen schnell wegzulächeln und wank seinen alten Freunden zu. Die Lehrerin bat die Schüler um Ruhe, damit die beiden „Neuen“ sich ihren Klassenkameraden nacheinander vorstellen und sich dann auf die jeweiligen freien Plätze setzen konnten. Um danach dann mit dem Unterricht beginnen konnte. Da die unbekannte Person keine Anstalten machte, anzufangen, übernahm Jojo den Anfang. Da er außer Saimen und Mimi auch schon einige andere Klassenkameraden wiedererkannte, fiel es ihm etwas leichter anzufangen und auch so war er nicht besonders schüchtern. „Hi Leute!“, sagte er an seine Klassenkameraden gewandt und grinste. „Der ein oder andere kennt mich vielleicht ja noch, auch wenn es schon etwas her ist. Mein Name ist Jojo Baker, ich bin 17 Jahre alt und komme gerade aus Frankreich/Paris, wo ich drei Jahre als Austauschschüler verbracht habe und nun wieder bei euch bin! Freut mich!“ Noch während Jojo sprach, fingen einige aus der Klasse aufgeregt an zu tuscheln und machten große Augen, als sie ihn musterten. „Der Jojo?“ „Ja, echt? Ist er es wirklich?“ „Schon so lange her… Man erkennt ihn kaum wieder…“ Zu Recht, fand Jojo. Da er auch nicht unbedingt wie ein typischer Franzose aussah, mit dunklen Schmalzlocken, gebräunter Haut oder weißem Poloshirt. Nein. Jojo war das genaue Gegenteil: Zu berge stehende, gefärbte Haare, Piercing im Ohr, Jeanshose mit ausgefranstem Loch am Knie und seiner grünen Lieblingsjacke, versehen mit Buttons, Aufnähern und hier und da auch schon einigen Abnutzungen, erinnerte er eher an einen punkigen Rowdy. Die Lehrerin räusperte sich. „Danke, äh… Johannes.“ Dieser verzog das Gesicht und erwiderte: „Oh man ey… Doch bitte nicht Johannes, ja? Nennen Sie mich einfach nur Jojo! Kann ich mich dann setzen?“ Seine Lehrerin schaute ihn über ihre Brille hinweg missbilligend an und fuhr dann unbeirrt fort: „Nun gut. Setz dich dort an den freien Fensterplatz neben Saimen.“ „Alles klar!“, erwiderte Jojo und schlenderte lässig zu seinem neuen Sitzplatz, wo er sogleich mit einem freundschaftlichen Handschlag von Saimen begrüßt wurde. Die Blicke seiner Klassenkameraden, ganz besonders die zu Schlitzen gewordenen Augen von Mimi, verfolgten ihn dabei unmerklich, bis die Lehrerin sich erneut räuspern musste, um die Aufmerksamkeit ihrer Klasse wieder nach vorne zu richten. „So. Und nun zu dir!“, sagte sie zu der immer noch unbekannten Person gewandt, die nun auch endlich ihre Kapuze vom Kopf nahm. Erst jetzt erkannte man, dass es sich dabei um ein Mädchen handelte. Sie hatte langes, schwarzes Haar, vorne mit einer blauen Strähne versehen, strahlend grüne Augen und trug eine schwarze Kapuzenjacke sowie schwarze Jeans. Alles in allem, war sie eher dunkel gekleidet und ihr Stil ähnelte dem eines Gothic-Emos. Trotzdem war sie auf den ersten Blick sehr hübsch. Sie wirkte immer noch etwas verunsichert, wie sie da so neben dem Pult stand und vor sich hin stammelte. „Du musst schon etwas lauter sprechen, sonst versteht dich keiner“, sagte Frau Donato etwas unsanft zu dem Mädchen gewandt. Diese zuckte zusammen und schaute betreten auf den Boden. Dann ging sie zur Tafel und schrieb ihren Namen einmal in japanischer und einmal in amerikanischer Schreibweise daran. „Oh auch gut. Danke, Soraja?“, fragte die Lehrerin zögernd und als das Mädchen bestätigend nickte, sagte diese weiter, „Richtig so? Ok. Dann darfst du dich auf den freien Platz neben Mimi setzen.“ Sie zeigte auf ein braunhaariges Mädchen, welches neben dem Fensterplatz der beiden Jungen saß und sie freudig anstrahlte. Auch Soraja wurde von allen aufmerksam gemustert, ganz besonders von Jojo, bis sie schließlich bei Mimi angekommen war und sich neben sie setzte. Diese streckte ihr gleich die Hand entgegen und sagte: „Hey, schön dich kennenzulernen, Soraja! Ich bin Mimi, wie du ja schon mitbekommen hast.“ Soraja nahm zögernd ihre Hand an. „Hi… ähm… ja, du kannst nur Sora zu mir sagen.“ „Cool! Also Sora! Freut mich, dich kennen zu lernen“, sagte sie zwinkernd. Diese lächelte zurück und warf einen Seitenblick auf Jojo, der mit Saimen am Nebentisch saß. Irgendwie kam er ihr bekannt vor, doch sie kam nicht gleich drauf und hatte auch keine Zeit sich darüber den Kopf zu zerbrechen, da ihre neue Sitznachbarin ziemlich gesprächig war und sie gerade voll quatschte. Jojo unterhielt sich währenddessen angeregt mit seinem Sitznachbarn Saimen über seine anstrengende Anreise, die komische Sekretärin und wie er im Gang jemanden umgerannt hatte, bevor er dort auf seinen Kumpel gestoßen war, um sich vor der wütenden Mimi zu verstecken. Saimen zog mal wieder eine Augenbraue in die Höhe, als er Jojo verwundert anschaute: „Und du hast sie einfach so umgerannt und bist weitergelaufen, ohne dich zu entschuldigen?“ Jojo lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und zuckte mit den Schultern. „Na ja… ja. Irgendwie schon. Alles ging so schnell und dann kam Mimi ja auch schon angerannt! Da hatte ich keine Zeit mehr dazu…“ „Oh man…“, Saimen schüttelte den Kopf. „Ist ja nichts weiter passiert… Denke ich zumindest…“, verteidigte er sich und grinste seinen Kumpel verstohlen an. Sora und Mimi, die das Gespräch mit angehört hatten, meldeten sich jetzt zu Wort. „Du warst das also, der mich vorhin im Gang umgerannt hat!“, schnaubte Sora auf und funkelte Jojo an, „Wusste ich’s doch, dass du mir bekannt vorkommst! Ich hatte dich nur so schnell nicht wieder erkannt…“ Gleichzeitig sagte Mimi: „Was? Alter Jojo! Du bist wie immer unmöglich!“ Dieser lehnte sich zu den Mädchen rüber und sagte zu Sora gewandt: „Oh, du warst das. Sorry! Wirklich! Ich hatte dich nicht gesehen. Hoffe, du hast dir nichts getan?“ Und zu Mimi sagte er: „Sei du bloß ruhig! Wegen wem musste ich denn bitte um mein Leben rennen, hä?“ „Das rechtfertigt noch lange nicht…“, setzte diese zu ihrer Verteidigung an, doch Jojo unterbrach sie. „Was? Dass du mich durch die Gänge jagst, ohne jeglichen Grund?“ Mimi schaute ihn fassungslos und mit offenem Mund an. „Ohne Grund, ja? Wer konnte sich denn all die Jahre nicht dazu herablassen, einmal zu schreiben, hä? Und sich dann einfach so, ganz klammheimlich, wieder hier einzuschleichen…“ Trotzig verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und schnaubte verächtlich in Jojos Richtung. Dieser sah sie ungläubig an. „Wie bitte? Das wirfst du mir also vor, ja?“ „Hmpf!“, machte diese nur und drehte sich beleidigt weg. War das etwa ihr Ernst? Weil er ihr nicht geschrieben hatte? Seit wann war er denn dazu verpflichtet gewesen? Sie waren ja schließlich kein Paar oder so. Selbst wenn, hätte sie sich ja genauso bei ihm melden können, wenn sie ihn so sehr vermisste. Saimen und Sora tauschten stumm einen Blick miteinander und schüttelten die Köpfe über die beiden Streithähne. Um das Thema zu wechseln drehte auch Jojo sich wieder weg und fragte Saimen stattdessen: „Wer ist eigentlich diese komische Lehrerin? Die kenne ich noch gar nicht. Ist die neu?“ Bevor er antworten konnte, mischte Mimi sich wieder ein und flüsterte ihm zu: „Das ist Frau Donato, die schlimmste Lehrerin die wir haben. Voll ätzend die Alte. Und sie rastet sehr schnell aus und verteilt gerne Strafarbeiten.“ „Okay… Donut, das kann ich mir merken“, sagte er grinsend, da er ihren Namen urkomisch fand und in seinen Gedanken nun leckere Donuts umherschwirrten. Dann meldete sich auch Sora zu Wort: „Könnt ihr eure Gespräche nicht woanders führen. Ich versuche dem Unterricht zu folgen…“ „Reg dich ab, Sora“, meinte Mimi und stupste sie am Ellenbogen an. „Hmpf!“, machte nun Sora und schaute wieder starr geradeaus auf die Tafel. Sie wollte an ihrem ersten Tag nicht gleich eine Strafarbeit bekommen. Jojo wandte sich wieder Mimi zu und musste unwillkürlich grinsen, als er ihren genervten Gesichtsausdruck sah. „Wie heißt die noch mal? Donut? Is ja echt schräg!“, fragte er. „Ja, lustig oder?“, stimmte sie ihm zu, ohne dass sie es wirklich wollte, da sie ja eigentlich immer noch sauer auf ihn war. Saimen schüttelte stumm den Kopf und versuchte die beiden zu ignorieren. Doch an Sora ging das ständige Gerede ihrer Sitznachbarn nicht vorbei und sie sagte genervt: „Mann, könnt ihr endlich mal Ruhe geben? Und außerdem heißt sie nicht Donut, sondern Donato. Do- na- to! Verstanden?“ Überrascht über diese Reaktion, der eigentlich eher stillen Sora, zuckten Jojo und Mimi zusammen. „Ja, ja, Donuts. Schon klar. Mann, von dem Namen bekommt man echt Hunger…“, seufzte Jojo und gleichzeitig knurrte demonstrativ sein Magen. „Wie kannst du jetzt ans Essen denken?“, schnaubte Sora. „Hab noch nicht gefrühstückt… Das hab ich irgendwie versäumt, weil mich ja irgendeine Person…“, dabei ging sein Blick rüber zu Mimi, „…durch die Flure jagen musste!“ Wie aus dem Nichts stand plötzlich Frau Donato vor dem Tisch der Vier und schrie sie wutentbrannt an: „Was zum Donnerwetter ist hier los? In meinem Unterricht werden keine Kaffe Kränzchen gehalten! Ist das klar?!“ Sora, Mimi und auch Saimen zuckten zusammen, nur Jojo schaute sie breit grinsend an. Er sah so aus, als ob in seinem Kopf noch immer ein paar bunte Donuts auf einer Wolke umherschwirrten. Als er seine Lehrerin vor ihm stehen sah, sagte er nur: „Klar, Frau Donut!“ Die ganze Klasse fing an zu kichern, als Frau - wie hieß sie noch mal Donut? - rot vor Wut anlief und schrie: „RAUS!! Alle vier!“ Sie schnaubte wie ein wild gewordenes Nashorn und fuchtelte mit den Händen herum. Sora sprang von ihrem Platz auf. „Wieso soll ich auch raus? Ich habe doch überhaupt nichts gemacht!“, fragte sie empört. Das war zu viel des Guten und Frau Donato – oder wie Jojo sie nennen würde Donut – fing wieder an zu schnauben, diesmal lauter und zeigte mit ihrem Arm in Richtung Tür. „RAUS!!! Sofort!“ Lachend ging Jojo mit Sora und den beiden anderen aus der Klasse und ließ sich draußen vor der Tür auf den Boden sinken. Sora lehnte sich gegen die Wand und seufzte schwer. Mimi hatte die Arme vor der Brust verschränkt und auch Saimen schaute finster drein, weil er wegen Jojo mit rausgeflogen war. „Das hast du ja wieder toll hingekriegt…“, ergriff Saimen als Erster das Wort. „Ja, echt mal, Jojo! Du bist erst seit ein paar Minuten hier, wenn überhaupt, und schon herrscht Chaos!“, stimmte Mimi vorwurfsvoll mit ein. Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Tja, irgendwie ziehe ich das Chaos wohl magisch an.“ Bei dem Gedanken an das Bild von der wütenden Frau Donato musste Jojo wieder anfangen zu lachen und steckte die anderen sogleich mit an. Sora schaute die drei nur fragend an. „Aber du musst zugeben, dass es echt lustig war! Ihr Gesicht ist so rot geworden, wie eine Tomate. Ich dachte, sie platzt gleich!“, sagte Jojo lachend. Man hörte Sora jetzt ebenfalls kichern. „Ja, da hast du Recht!“ Vielleicht war sie doch nicht so übel, wie er gedacht hatte. Auch Mimi ließ sich an der Wand neben Jojo hinab gleiten und sagte dann wieder etwas ernster: „Aber wart’s nur ab, bis sie sich was Schönes für uns ausgedacht hat… Sie liebt es Strafarbeiten zu verteilen.“ Saimen grummelte zustimmend. Wieder zuckte Jojo nur mit den Schultern und tat gleichgültig. „Die soll nur kommen! Blöder Donut! Glaubt mir, so schlimm kann ihre Strafarbeit nicht sein, ich habe schon wesentlich Schlimmeres erlebt.“ Sora rollte mit den Augen. „Wie oft denn noch! Sie heißt Donato!“ Und Mimi fügte hinzu: „Wenn du so weiter machst, bist du schneller wieder weg, als du gekommen bist!“ „Ja, ja… Das wurde mir schon oft erzählt. Mach dich mal locker!“, erwiderte er gespielt lässig. Plötzlich machte Sora einen Schritt auf Jojo zu und sagte sauer: „Locker machen? Du hast gut reden! Du stellst dir wahrscheinlich alles super einfach vor. Niemand kann dir etwas, weil du dich einfach über ihn lustig machst, wenn er dir zu Nahe kommt. Echt toll!“ Die anderen schauten sie verdutzt an. Mit so einer Reaktion hatten sie nicht gerechnet. Hatten sie gerade was verpasst oder warum war die auf einmal so sauer? Darf man sich hier etwa keinen Spaß erlauben oder was? Wie konnte man nur so schnell seine Stimmungen ändern? Das ließ Jojo nicht auf sich sitzen und schaute ihr in die Augen, als er herausfordernd sagte: „Ach ja? Meinst du wirklich, dass ich so einfach gestrickt bin?“ „Vielleicht“, sagte sie, jetzt schon ein wenig unsicherer. Jojo seufzte. „Ja, vielleicht hast du wirklich Recht. Vielleicht aber auch nicht. Man kann sich schnell in Menschen täuschen“, erwiderte ich dann wieder etwas ruhiger. Saimen und Mimi tauschten einen bedachten Blick miteinander und verfolgten gespannt das Gespräch zwischen den beiden. Dann klingelte es zur Pause und Jojo stand auf. Er atmete einmal tief ein und wieder aus, dann reichte er Sora seine Hand. Verwirrt schaute sie diese an. „Nun nimm sie schon!“, sagte er auffordernd. Langsam nahm sie seine Hand entgegen und runzelte die Stirn. „Das verstehe ich jetzt nicht…“, gab sie zu bedenken, „Warum…?“ „Warum ich dir jetzt meine Hand reiche?“, fragte dieser zurück. Sie nickte. „Tja, wahrscheinlich kann ich es einfach nicht leiden, mich mit jemandem zu streiten. Schon gar nicht mit einem Mädchen wie dir. Außerdem glaube ich, dass es ein ziemlich mieser Start wäre, vom Umrennen mal abgesehen, oder meinst du nicht?“, erläuterte er weiter. „Ja, da hast du wohl Recht“, sagte sie und lächelte. „Gut. Dann können wir uns ja nachher zusammen den Campus ansehen, wenn du Lust hast. Hier hat sich nämlich so einiges verändert, wie es scheint.“ Mimi schlang ihre Hände um seinen Arm und sagte zustimmend: „Super Idee! Ich komme auch mit! Ihr kennt euch hier ja gar nicht aus und bei Jojos Orientierung verlauft ihr euch sicher noch…“ „Hey Mimi, lass mich los, du alte Klette!“, sagte er mit verzogenem Mund und schaute sich hilfesuchend nach Saimen um. „Nur, wenn Saimen auch mitkommt!“, sagte diese mit einem Schmollmund und zog auch Saimen an sich. Dieser hatte jedoch mehr Erfolg beim Abwimmeln von Mimi und schob sie sogleich wieder von sich weg. Sora beobachtete die Drei amüsiert und kicherte hinter vorgehaltener Hand. „Ja, warum eigentlich nicht? Lasst uns alle zusammen gehen“, sagte sie dann. „Okay!“, sagten Mimi und Jojo einstimmig und nur Saimen grummelte vor sich hin. Jojo drehte sich zu Sora um, „Sorry noch mal wegen vorhin, als ich dich umgerannt habe. War wirklich keine Absicht…“ und lächelte sie schief an. „Schon gut…“, sagte sie und zupfte an ihrer Jacke herum. Die Klingel ertönte erneut und läutete damit die nächste Stunde ein. Sora wandte sich zum Gehen und Mimi lief ihr hinterher, nicht ohne Jojo vorher noch mal anzurempeln und die Zunge rauszustrecken. „Sora, warte auf mich!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)