Die Last des Verrats von Run_Tao (Die Forsetzung zu "Schwere Entscheidungen") ================================================================================ Kapitel 3: At the border of pain -------------------------------- Palim Palim^^ Als erstes: Die Tage der schlechten Rechtschreibung sind jetzt endgültig vorbei den ich habe eine Beta-Leserin :) *scheinwerfer auf IanZarewitsch richt* Ich bedanke mich hiermit noch einmal gaaaanz gaaaanz dolle *dich umarm* DANKE SCHÖN!!! @kayla_casterville: Hmm… ich kann dir leider nicht versprechen, dass das mit deinen Stimmungsschwankungen in diesem Kapitel besser sein wird weil Hao noch immer ziemlich unfair ist (Und das wahrscheinlich auch bleibt) aber ich kann dir sagen, dass du damit nicht alleine dastehst *dir aufmunternd auf die Schulter klopf* Ach und ich kann dir noch versprechen, dass du nicht nochmal solange warten musst. Ich hab jetzt eine Woche frei und werde gaaaanz fleißig an Kapitel 4 weiterschreiben^^ Also falls du irgendwelche Ideen, wünsche oder sonst was hast, wie es weitergehen soll: Ich bin ganz Ohr^^ Und wie immer im Voraus: DANKE SCHÖN!!! @IanZarewitsch: Meine Beta- Leserin! Der Grund weshalb dieses Kapitel fehlerfrei ist! DANKE SCHÖN! Mein erster Gedanke als ich deinen Komi gelesen habe war: (an der Stelle wo du sagtest dass du zuerst mit dem Positiven anfängst) Nein! Kein Mitleid! Fang mit dem Negativen an! Aber als ich dann gesehen habe, dass es viel mehr Negatives gab als Positives war ich wieder glücklich :D Dafür musst du dich auch nicht entschuldigen. Du weißt doch, dass ich das mag. Wie schon gesagt, ich will mich verbessern ^.^v Ich habe also in dir Neugier aufkommen lassen? *mir selbst stolz auf die Schulter klopf* Ich bin ganz deiner Meinung. Hao ist ein **** (Ich habe deinen Komi übrigens gelesen als ich nachts total übermüdet von der Arbeit kam und als ich dann die Sternchen da gesehen habe, hab ich bestimmt 5 min gerätselt was das denn jetzt zu bedeuten hat xD) Zu dem Namen: Du hast Recht. Im deutschen wird Yo ohne h geschrieben. Aber ich hoffe du verzeihst mir, dass ich die englische Schreibweise benutze. Und für alle, die sich dasselbe Fragen: Ich werde weiterhin bei jedem Namen die Englische Schreibweise benutzen. Also bleibt Hao, Hao und wird nicht zu Zeke *ENS Schreiber anzwinker* Yo, bleibt Yoh *vor IanZarewitsch auf die Knie fall* (Verzeih mir!!!) und Ren und Run bleiben auch weiterhin Ren und Run (Werden die wirklich Len und Jun geschrieben?) So und jetzt, wo ich so viel geschrieben habe sollte ich auch mal zum Schluss kommen. Noch einmal DANKE für das Korrigieren!!^^ *dich umarm* Bei Tipps, Ideen und Wünschen weißt du ja wo du mich findest^^ @Karo-chan92: YUHU! Du bist noch da!! *freu* Ich dachte schon ich hätte dich mit diesem Kapitel verjagt. Jetzt mal unter uns *dir ins Ohr flüstere* das Kapitel war nicht so der Knaller. Meine Meinung… und ich bin der Macher^^ Trotzdem hab ich angefangen zu tanzen als du mir einen Komi geschrieben hast und es dir auch noch gefallen hat!! Danke!! *dich umarm* und weiter so^^ Und für dich gilt dasselbe wie für alle anderen: Wenn du Ideen, Wünsche oder sonst was hast nur her damit^^ @Sonni: Jo du hast vollkommen recht aber ehrlichgesagt habe ich keine Ahnung gehabt wie ich das besser beschreiben sollte. Aber vom Handeln wurde sie ja immerhin abgehalten^^ Ich hoffe das Kapitel hier wird dir genauso gut gefallen wie das davor. Ich hab aber das Gefühl die Spannung geht ein bissen flöten^^ Und wie bei allen anderen: Tipps, Wünsche, Ideen, alles an mich!! :D Und am besten ihr schreibt alle noch dass ich zu viel rede vielleicht erspare ich euch dann ja endlich mein ewiges Gelaber^^ Viel Spaß beim Lesen!!^^ Kapitel 3: An der Grenze des Schmerzes Ohne seine Augen zu öffnen drehte Yoh sich auf die Seite und tastete den Platz neben sich im Bett ab. All seine freudigen Erwartungen wurden einmal mehr zerstört, als seine Hände lediglich das kühle Laken berührten. Langsam öffnete er nun seine Augen und musste feststellen, dass sie sich wirklich nicht neben ihm befand. Er war alleine. Sie war nicht zurückgekommen. Aber was hatte er auch erwartet? Vielleicht, dass dies alles nur ein schrecklicher Traum war? Dass er erwachen würde und sie ihm wie immer mit einem wunderschönen Lächeln auf den Lippen einen guten Morgen wünschen würde? Ein tiefer Schmerz machte sich wie schon so oft in seiner Brust breit. Er wusste es besser. Sie würde nicht zurückkommen. Seine Verlobte hatte ihn verlassen und es gab keine Möglichkeit sie zurückzuholen. Sie hatte ihn verlassen. Wie er diesen Gedanken doch hasste. Denn er entsprach nicht der Wahrheit. Es war falsch. Der ganze Satz war falsch. Die Wahrheit war, dass sie ihm entrissen wurde und er hatte keinerlei Anhaltspunkte wo sie sich befand. Er konnte nichts tun als warten und es schien ihm den Verstand zu rauben. Wie sollte er das alles bloß aushalten? Wie sollte er es bloß aushalten zu wissen, dass Anna nur seinetwegen gegangen war? Und einfach aus dem einfachen Grund ihn zu beschützen. Sie hatte ihr Leben für ihn aufgegeben. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Sie hatte ihn schützen wollen, obwohl es eigentlich andersherum sein sollte. Er hätte sie beschützen sollen und nun musste sie dafür bezahlen, dass er zu blöd war, um dies auch fertig zubringen. Schweren Herzens stand er aus dem Bett auf und ging ins Badezimmer, immer darauf bedacht seinen Blick nicht auf den Stuhl zu richten, auf dessen Stuhllehne sie ihren roten Schal vergessen hatte. Er wusste, dass er sie nicht finden würde, wenn er sie nur mit seinen Augen suchen würde und dennoch erinnerte ihn alles in diesem Zimmer an seine Verlobte und ihm wurde von Tag zu Tag immer klarer, dass sie nicht zurückkommen würde. Sie war weg und die Wahrscheinlichkeit, dass er sie jemals wiedersehen würde, sank mit jeder Sekunde die verstrich. Weg… Sie war lediglich noch eine schöne Erinnerung, die mit der Zeit wohl verblassen würde. Die Frage war nur, ob er es schaffen würde solange weiterzuleben. Denn die Ungewissheit der Zukunft machte ihm Angst. Und die Gewissheit einer Zukunft ohne sie, schien ihn zu zerreißen. Er verfluchte sich dafür, dass er sie hatte gehen lassen. Er verfluchte Hao dafür, dass er sie ihm entrissen hatte. Er verfluchte die Situation in der sie sich befand… Sie war eine Gefangene. Eine Sklavin seines eigenen Bruders, den er mehr als alles andere zu hassen gelernt hatte und sie war zu schwach um sich aus eigener Kraft zu befreien. Sie konnte es nicht alleine schaffen. Sie brauchte ihn und doch konnte er ihr nicht helfen. Er wusste einfach nicht, wie er dies anstellen sollte. Er wusste ja noch nicht einmal wo genau sie sich befand. Er musste sich eingestehen, dass es vorbei war. Es hatte alles keinen Sinn mehr… Als er nur mit einem Handtuch, das er sich um die Hüften gebunden hatte, wieder aus dem Badezimmer kam fiel sein Blick erneut auf das Bett. Mit geweiteten Augen erblickte er seine Verlobte, die ihn mit emotionsloser Miene ansah. Schnell machte er einige Schritte auf sie zu um sie in den Arm nehmen zu können. Er wollte endlich wieder ihre Wärme spüren. Ihren Duft einatmen. Er hielt jedoch inne als sie ihn mit ihrer leisen Stimme bat, nicht nähr zu kommen. Ihr Gesicht zeigte keinerlei Gefühlsregung. Lediglich die Tränen auf ihren Wangen sprachen von ihrem Schmerz. Ihre zittrige Stimme erklang plötzlich und ihre Worte schienen Yoh das Herz zu zerreißen. „Wo warst du, Yoh? Wo warst du, als ich dich mehr als alles andere gebraucht habe?“ Er öffnete seinen Mund jedoch schloss er ihn sofort wieder. Er konnte nichts sagen, dass sie trösten würde. Wo war er, als sie ihn so sehr gebraucht hatte? Die Gefahr, in der sie sich befand, war von Anfang an nahezu greifbar gewesen, also warum hatte er sie nicht beschützt so wie er es ihr versprochen hatte? Sie hatte ihn gebraucht und er hat nichts getan um sie zu retten. Obwohl sie so viel für ihn getan hatte. „Hast du überhaupt versucht mir zu helfen, Yoh? Wolltest du mich wirklich retten oder… hast du mich bereits vergessen?“ „Wie kann ich dich denn vergessen?“ „Dem Anschein nach fiel es dir nicht besonders schwer mich gehen zu lassen. Immerhin lebst du noch immer so als wenn nichts passiert wäre.“ Ihre Hände krallten sich in den Stoff ihres Kleides als erneut ein leises schluchzen erklang. „Wie wichtig kann ich dir sein, Yoh, wenn du mich einfach gehen lässt?! Alleine. Ohne Schutz. Sag mir, wie viel muss ich dir wohl bedeutet haben, wenn du nicht einmal versuchst mich zu retten? War ich den wirklich so bedeutungslos für dich?“ „Wie kommst du nur immer auf solche Ideen?“ Es war als wenn man ihm ein Loch in die Brust geschlagen hätte. Und das Loch in seiner Brust schien mit jedem einzelnen Wort, dass aus ihrem Mund kam, immer mehr aufzureißen. Welch Ironie, dass die Person, von der er Heilung erhofft hatte dafür sorgte, dass die Wunde schlimmer wurde. Somit schien jede Chance auf Heilung in unerreichbare Ferne zu rücken. Er war sich sicher, dass sie den tiefen Schmerz, den ihre Worte in ihm verursachten, aus seiner Stimme heraushören konnte als er leise weitersprach: „Du bist mir wichtiger als mein eigenes Leben.“ Und noch mehr als das. Sie war seine Welt. Sie war alles, wofür es sich für ihn zu leben lohnte. Sie war einer der Menschen für den er ohne zu zögern in den Tod gehen würde. Denn sie war es, in dessen Hand er sein Leben legte. Nur sie durfte entscheiden was mit ihm geschehen würde. „Ich werde dich nicht erneut gehen lassen. Ich werde nicht zulassen, dass du wieder zu ihm gehst. Das werde ich nicht zulassen… Ich hoffe, du weißt das“ Ein trauriges Lachen entkam ihrer Kehle. „Das habe ich schon einmal gehört… warum kannst du mir nicht einfach sagen, dass du mich nicht mehr liebst? Es wäre alles so viel einfacher, wenn du mich hassen würdest“ Schnell schüttelte er seinen Kopf. Wie konnte sie so etwas sagen? Sie wusste doch, wie sehr er sie liebte. Wie kam sie also auf die Idee, dass er sie nicht mehr lieben würde? Wie kam sie auf die Idee, dass er sie vergessen haben könnte? Der Gedanke an sie ließ ihn keine Sekunde los. Der Gedanke an sie begleitete ihn jeden Tag seines Lebens. Wie konnte er sie denn da vergessen? Wie könnte er aufhören sie zu lieben, wenn sie es doch war, die ihm einen Grund zum Leben gab? „Du weißt ganz genau, dass das Schwachsinn ist. Ich würde dich niemals hassen und wenn du noch einmal so was sagst, dann-„ „Was ist dann?“ Er konnte das Zittern sehen, dass durch ihren Körper ging als sie ihn mit ihrer leisen Stimme unterbrach. Ihre Tränen schienen kein Ende mehr nehmen zu wollen. „Willst du mich schlagen?“ Er konnte die Angst sehen, die sich in ihren Augen widerspiegelte und sich langsam mit Hass vermischte. Es tat ihm unglaublich weh. Er hatte sie nie so verletzen wollen. Und doch machte sie ihm unmissverständlich klar, was er ihr alles angetan hatte. „Du warst schon einmal kurz davor, nicht wahr? Als ich mich für Hao entschieden habe um dich zu beschützen warst du genauso wie jetzt, kurz davor mich zu schlagen. Willst du es jetzt endlich tun?“ Mit aller Kraft die er noch aufbringen konnte hielt er seine Tränen zurück. Er wusste ganz genau, dass sie Recht hatte. Er war nicht besser als sein Bruder. Er beobachtete, wie sie sich zitternd von seinem Bett erhob und langsam auf ihn zutrat um schließlich kurz vor ihm stehen zu bleiben. Ihr Gesicht zeigte noch immer keinerlei Emotionen nur die Tränen rannen noch immer ihre Wangen hinab. Was hatte er bloß getan? „Nur zu. Du hast mich schon unendlich verletzt. Hast du schon vergessen, was ich deinetwegen durchmachen musste? Von dir geschlagen zu werden ist nichts im Vergleich dazu, was Hao mir deinetwegen antut“ Er kniff seine Augen zusammen und ballte seine Hände zu Fäusten. Leicht schüttelte er seinen Kopf. „Du weißt, dass ich das nicht kann. Ich wollte dich nie verletzen. Niemals-“ Er hatte Fehler begangen, das war ihm klar, aber er würde diese Fehler nicht erneut begehen. Er würde sie nicht erneut verletzen. Lieber würde er sterben. „Aber das hast du, Yoh. Du hast mich verletzt“ Die Wut, die er in ihrer Stimme vernehmen konnte, verflog sofort wieder. Sie sah zu Boden als sie leise aufschluchzte. „Und du tust es noch immer“ Er streckte eine Hand nach ihr aus, woraufhin sie schnell einen Schritt zurück machte. Er ließ seine Hand wieder sinken und ballte sie zu einer Faust. Was hatte er bloß getan? Sie hatte Angst vor ihm. Sie wollte nicht einmal mehr, dass er sie berührte. Sie hasste ihn weil er es war, der sie hatte gehen lassen. Er hatte sie nicht aufgehalten. Stattdessen hat er sie noch zusätzlich verletzt. „Hast du mir nicht versprochen mir niemals wehzutun? Mich niemals zu verletzen? Mich auf ewig zu lieben? Und doch brichst du deine Versprechen immer und immer wieder. Du konntest mich nicht beschützen. Du hast mich verletzt. Und deine Liebe… scheint auch nur noch eine Illusion zu sein“ „Wie kann ich es wieder gut machen, Anna? Was soll ich tun damit du mir verzeihst?“ „Du verstehst es einfach nicht“ Der Blick, mit dem sie ihn ansah, hatte nichts mehr von dem, was er einst so an ihr geliebt hatte. Der Glanz, war fast vollkommen aus ihren braunen Augen gewichen. In ihnen spiegelte sich nur noch der Wunsch nach dem Ende. Der Wunsch nach Freiheit. Die Freiheit, die auch er sich so sehnlichst herbeiwünschte. „Es ist vollkommen egal, was du tust. Es wird niemals genug sein. Du kannst mich nicht davor beschützen. Nicht mehr. Warum kannst du nicht verstehen, dass es zu spät ist? Du kannst es nicht rückgängig machen. Du kannst diesen Schmerz weder lindern noch vertreiben. Nichts was du tust wird ausreichen. Ich gehöre jetzt zu Hao. Daran kannst du nichts mehr ändern“ Schnell schüttelte er seinen Kopf und machte erneut einen Schritt auf das junge Mädchen zu, dass einen Schritt nach hinten machte um die Distanz, die zwischen ihnen war auch weiterhin aufrecht zu erhalten. „Bitte nicht, Anna. Bitte. Du darfst nicht gehen. Du darfst nicht zurück zu ihm gehen. Bitte sag mir, was ich tun kann um dich davon abzuhalten. Was brauchst du um hier zu bleiben? Ich tue alles. Ich würde sogar sterben für dich. Du musst es nur sagen…“ „Ich will dein Leben nicht. Ich bin es leid der Grund für deinen Absturz zu sein“ Wieder einmal musste er sich eingestehen, dass die Wahrheit mehr als alles andere schmerzen kann. „Nichts. Ich erwarte nichts von dir. Anfangs bin ich mit dem Wunsch gegangen, dass es dir gut gehen soll. Aber jetzt… Nichts ist mehr so wie es mal war. Du bist nicht mehr so, wie du mal warst“ „Gib mir doch eine Chance, Anna. Ich werde alles wieder in Ordnung bringen“ Ein trauriges Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und sie senkte erneut ihren Blick. Es schien, als wenn sie ihm nicht von sich preisgeben wollte. Als wenn sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Und in ihm kam die Frage nach dem ‚Warum‘ auf. Warum hatte es soweit kommen müssen? Warum musste sie ihm auf so grausame Weise genommen werden? „Es ist fast so als wenn ich zu einer Wand sprechen würde. Du wirst es wohl nie verstehen, oder? Du bist so ein sturer Dickkopf“ Sie hob erneut ihren Blick und in ihm lag ein Hass, der ihn endgültig zu zerreißen drohte. Schnell schloss er seine Augen und atmete tief durch. Er konnte alles ertragen. Nur nicht diesen Ausdruck in den Augen seiner Liebe. Seines Lebens. „Und das ist deine beste Eigenschaft.“ Ein spöttisches Lachen erklang seitens seiner Verlobten was ihn dazu brachte erneut seine Augen zu öffnen um sie ansehen zu können. Ihre Stimme erklang erneut und Yoh konnte den tiefen Schmerz, denn sie miterleben musste, geradezu spüren. „Du bist schwach, Yoh. Du konntest mich nicht einmal vor Hao beschützen. Wie willst du dich dann vor dir selbst beschützen?“ „Ich kann mit dieser Last nicht weiterleben. Ich kann nicht ohne dich leben, Anna“ „Also suchst du deine Zuflucht im Selbstmitleid“ Die Augen der Blondhaarigen verengten sich. Yoh wusste, dass sie Recht hatte. Mit allem was sie sagte. Er war schwach. Anstatt sich darauf zu konzentrieren sie zurückzuholen verlor er sich selbst in seinen Schuldgefühlen. Er war dermaßen vernarrt darin, sich selbst schuldig zu fühlen, dass er dabei ganz vergaß, wie sehr sie ihn doch brauchte. Ihn gebraucht hatte. Denn wie sie es schon sagte, war alles zu spät. Endgültig. „Du bist es leid, mit der Schuld zu leben? Dann sterbe mit ihr.“ Plötzlich begann sich ihre Gestalt in Luft aufzulösen. Mit geweiteten Augen machte er einen Schritt nach vorne und streckte seine Hand nach ihr aus. Er versuchte sie zu fassen und griff ins Leere. Sie löste sich in Rauch auf. Genauso wie all das, was ihm je einen Grund zum Weiterleben gegeben hat. Nun konnte er seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie bahnten sich unnachgiebig den Weg über seine Wangen. Sie war fort. Er hatte sie nicht aufhalten können. Und sie hatte alles mit sich genommen, was er zum Leben brauchte und dennoch war ihre Abwesenheit überall spürbar. Es schien ihn zu zerreißen. Ein markerschütternder Schrei entrang sich seiner Kehle und nicht einmal das könnte ihn jemals von dieser tiefen Schuld befreien. Die Wunden seiner Verlobten würden nie wieder heilen. Sie würde ihm nie wieder verzeihen. Er begann Gott anzuflehen. Er sollte sie ihm zurückgeben. Er sollte ihm Kraft geben um sie zurückzuholen. Um das alles durchstehen zu können. Denn ohne sie in seinem Leben kann er nicht weitermachen. Er konnte weder vor noch zurück. Er war am Ende… Ein leichtes Zittern ergriff den Körper der Blondhaarigen als sie mit Hao zusammen durch die Straßen ging. Immer wieder sah sie sich ängstlich um. Immer wieder schickte sie Stoßgebete in den Himmel. Sie betete, dass niemand ihrer Freunde vorbeikommen sollte. Sie wollte einfach nur so schnell wie möglich in ihr Zimmer, damit sie sich verstecken konnte. Sie wollte ihre Freunde nicht sehen. Sie wollte ihnen nicht von alledem erzählen müssen. Sie wollte sich nicht der Realität stellen. Noch nicht. Der Blick des braunhaarigen Mannes fiel auf sie, als er bemerkte, dass ihre Hand, die er in seiner eigenen hielt, immer stärker anfing zu Zittern je nähr sie der Unterkunft kamen. „Hast du wirklich so eine Angst?“ Es war nicht schwer für Anna den Spott aus seiner Stimme herauszuhören. Es kümmerte sie nicht. Sie hatte schon zu viel Zeit mit Hao verbracht. Sie war es schon gewohnt auf diese Weise von ihm Behandelt zu werden. Er war nun mal eine Art von Mensch, dem man am liebsten unentwegt ins Gesicht schlagen würde. „Von allen Unterkünften hier in Dobie Village hast du unbedingt die aussuchen müssen, in der meine Freunde wohnen.“ Ein leises Lachen ertönte seitens des Schamanen und sie fixierte ihn mit zu Schlitzen verengten Augen „Was hast du eigentlich vor?“ Hao zuckte mit einem Grinsen auf den Lippen mit den Schultern ehe ihr ebenfalls seinen Blick zuwandte. Es schien ihn nicht im Geringsten zu stören, dass sie kurz davor war ihn zu schlagen oder sonst etwas zu tun als er ihr antwortete: „Falls du es schon vergessen hast: Dein Ex- Verlobter ist auch gleichzeitig mein Bruder. Ich will lediglich unser Familienverhältnis pflegen.“ Fast hätte Anna laut losgelacht. Das Familienverhältnis pflegen? Zwischen ihm und Yoh? Was Besseres war ihm wohl nicht eingefallen. Zwischen ihm und Yoh hatte es nie so etwas wie ein Familienverhältnis gegeben. Das Einzige das die beiden miteinander gemeinsam hatten war der Wunsch, den jeweils anderen auf eine möglich qualvolle Weise zu töten. „Du bist ein Monster“ „Das weiß ich doch, mein Engel.“ Sie wandte ihren Blick wieder von ihm ab. Er machte sie einfach krank. Ihr Blick fiel auf die Tür der Unterkunft, in der sich ihre Freunde befanden. Die Angst breitete sich in ihrem Innern immer mehr aus. Was sollte sie tun, wenn sie ihnen begegnen würde? Was sollte sie ihnen sagen? Wie würden sie nach ihrem Verrat auf sie reagieren? An der Tür angekommen öffnete Hao diese mit einem Grinsen auf den Lippen. Die ganze Situation schien ihn unheimlich zu amüsieren, wofür sie ihn immer mehr zu hassen begann. „Vielleicht hast du ja ausnahmsweise Glück und du wirst deine Freunde nicht sehen…“ Ihr Blick traf erneut auf seinen und sie war sich sicher, dass er ohne große Mühe den Hass in ihren Augen erkennen konnte. Wie immer störte es ihn keineswegs, als er seinen Blick wieder abwandte und seine Stimme erneut erklang. „… was ich stark bezweifle“ „Anna…“ Mit geweiteten Augen sah der Tao auf das Mädchen das ihm in diesem Moment ebenfalls ihren Blick zuwandte. Auch ihre Augen weiteten sich geschockt jedoch schaffte sie es recht schnell wieder ihre emotionslose Miene aufzusetzen, die Ren an ihr so nicht kannte. „Und ich hatte recht“, erklang plötzlich Haos Stimme und Rens Augen verengten sich als sein Blick zuerst auf die ineinander verhakten Hände und schließlich auf den braunhaarigen Mann fiel, denn er mehr als alles andere hasste. „Hao…“ „Sieh mal einer an. Du erinnerst dich sogar an mich. Bist wohl doch schlauer als ich dachte.“ Was für einen schlechten Sinn für Humor der Mann doch hatte. Ren sah wie Anna ihm leise etwas zuflüsterte, was er nicht verstehen konnte. Hao wandte ihr lächelnd seinen Blick zu ehe er ihr ebenfalls flüsternd antwortete. In dem Spitzkopf machte sich immer mehr die Wut breit. Allein schon wie Hao sie ansah ließ ihn rasend vor Wut werden. Schnell zog er sein Schwert. Hao schien dies aus den Augenwinkeln bemerkt zu haben. Er wandte Ren erneut seinen Blick zu und fragte mit spöttischer Stimme: „Findest du nicht, dass das langsam, langweilig wird?“ der Braunhaarige schüttelte leicht seinen Kopf „Ich hab besseres zu tun als dir immer und immer wieder zu zeigen, dass du keine Chance gegen mich hast.“ Rens Hände schlossen sich fast krampfhaft um seinen Schwertgriff als er sich zum Angriff bereit machte. Jetzt, wo Hao endlich vor ihm stand würde er ihn nicht einfach so gehen lassen. Nicht mit Anna. Mit erhobenem Schwert lief er auf den grinsenden Schamanen zu um ihm sein Schwert in die Brust rammen zu können. Dieser ließ die Hand des Blondhaarigen Mädchens los und ließ einen kleinen Feuerball in seiner Handfläche entstehen. Schnell stellte Anna sich zwischen die beiden Männer und Ren konnte nur mit Mühe seinen Angriff kurz vor ihrem Hals stoppen. Die Klinge seines Schwertes berührte bereits die zarte Haut an ihrem Hals. Dennoch sah sie ihn weiterhin emotionslos in seine geweiteten Augen. Sie schüttelte leicht ihren Kopf. „Lass es.“, flüsterte sie leise und drehte sich wieder zu Hao um, der den Feuerball wieder verschwinden ließ, als sie ihn wieder an die Hand nahm um mit ihm zusammen einfach an Ren vorbei zu gehen. Doch Hao konnte nicht wiederstehen ihm noch einmal ein fieses Grinsen zu schenken und leise zu zischen: „Halt dich von uns fern, wenn dir dein Leben noch etwas bedeutet“ Der Tao war unfähig etwas zu sagen. Er sah noch immer mit geweiteten Augen an die Stelle an der sie bis eben noch gestanden hatte. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Er wollte sich umdrehen und sie aufhalten, konnte seinen Körper jedoch nicht zwingen sich zu bewegen. Erst nach einiger Zeit drehte er sich um und lief den Gang so schnell er konnte entlang. Sein Gehirn versagte ihm seinen Dienst. Das Einzige, was noch in seinen Gedanken herrschte, war Anna. Sie war zurück. Sie war nicht mehr in unerreichbarer Ferne. Und ihm schien es, als wenn in ihm neue Hoffnung aufkommen würde. Denn auch wenn sie im Moment noch an Haos Seite war, hatte er nun eine Chance um sie zurückzuholen. Um Yoh aus seiner Verzweiflung zu holen. Um Run ihren Wunsch zu erfüllen. Und genau das würde er tun. Stille herrschte in dem kleinen Raum, indem sie sich mit dem braunhaarigen Jungen befand. Die grünhaarige verschränkte ihre Arme vor der Brust und sah aus dem Fenster. Sie hatte Yoh nichts mehr zu sagen. Obwohl sie sich endlich eingestehen konnte, dass nicht er die Schuld an allem trug, konnte sie sich nicht dazu durchringen so weiterzuleben wie bisher. Wie sollte sie das anstellen, wenn ihre beste Freundin nicht bei ihr war, weil sie alle beschützen wollte? Noch immer konnte sie den Gedanken einfach zu gehen, nicht vollständig verbannen. Anfangs hatte sie geglaubt, dass es einfacher sein würde alles hinter sich zu lassen um Anna zu finden und zurückzubringen. Aber was würde sie dadurch in Ren und Yoh für Schmerzen verursachen? Es wäre zu viel. Sie könnten es nicht ertragen, wenn auch sie gehen würde. Sie wandte dem Braunhaarigen ihren Blick zu, der auf dem Bett saß und schon seit einiger Zeit an einen Punkt sah, denn niemand außer ihm sehen konnte. Sein Blick war getrübt und man konnte die Trauer in ihm geradezu spüren. Wieder einmal wurde ihr klar, dass sie ihm Unrecht getan hatte. Sie hatte ihm die ganze Schuld gegeben. Sie hatte ihm vorgeworfen, dass er nichts tun würde um Anna zu helfen. Dass dies eine Lüge war, war nicht schwer zu erraten. Er war lediglich in seiner Verzweiflung versunken. Und anstatt ihm beizustehen, in dieser schweren Zeit, zog sie ihn noch weiter runter. Was war sie doch für ein schlechter Mensch. Sie wandte ihren Blick wieder ab und sah aus dem Fenster. Sie hätte ihn gerne getröstet jedoch konnte sie es im Moment einfach nicht. Was hätte sie auch sagen sollen? Nichts hätte ihn in seiner Lage Trost gespendet. Er war am Morgen vollständig aufgelöst gewesen. Er hatte ihr davon erzählt, was passiert war. Auch da konnte sie nichts weiter tun als schweigend dazustehen. Sie war keine Freundin, sie war ein Mensch, der nichts anderes tat als die Menschen um sich herum zu verletzen. Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen als die Tür des Zimmers aufgerissen wurde und ihr Bruder schwer atmend vor ihr stand. Er sah die beiden Anwesenden abwechselnd mit geweiteten Augen an und Run musste sich unweigerlich fragen, was denn passiert sein musste, dass ihr sonst so beherrschter Bruder plötzlich so aufgeregt zu sein schien. Mit einem teils fragenden und teils besorgten Blick machte sie einige Schritte auf ihn zu und fragte leise: „Was ist denn passiert, Ren?“ Beunruhigung machte sich in ihr breit als sie die Angst in den Augen ihres Bruders erblickte. Seine Stimme erklang und schließlich begriffen auch die Beiden, was Ren derartig aufgewühlt hatte: „Anna ist wieder da… mit Hao.“ TBC Puh *tief durchatme* ihr habt es geschafft^^ Und wo ihr so weit gekommen seid spielen wir ein Spiel zusammen: Teilt mir euren ersten Gedanken mit(Egal was). Wie hats euch gefallen? Wie war eure Stimmung? Was kann verbessert werden? Was kann so bleiben? UND ganz wichtig eure Wünsche^^ Und anschließend alles was danach kommt^^ Cucu *wink* Lg Run Tao Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)