Der Pfau von Phillia (Deutschland, das sind wir selber) ================================================================================ Kapitel 36: 36 - Drabbles 03 ---------------------------- Ernte Ein brütend heißer Tag. Die Sonne stand an ihrem Zenit. Schweißtropfen perlten von der Sonne verwöhnte Haut hinab, während Max auf einer hohen Leiter stand und fette Kirschen von einem Baum pflückte. Unter ihm wartete Karol mit einem Korb darauf, das Obst sicher in die kleine Hütte bringen zu können. Mit zwei Händen voller Kirschen sprang Maximilian hinunter und legte sie vorsichtig in den zur Hälfte gefüllten Korb hinein. Eine Kirsche jedoch behielt er in der Hand und schob sie in Karols Mund. Seine Fingerspitzen blieben an den Lippen des anderen hängen. Karol schloss den Mund und schmeckte salzige Haut. Maximilian / Karol -- Kirschen Sailor Moon Zwei weit aufgerissene Augenpaare starrten auf den Fernsehbildschirm. „Mit der Macht des Mondsteins...!!“ schrie ein blondes Mädchen glücklich. Sachsen warf den Kopf in den Nacken, und irritiert blickte er Bernd an, der ihn sichtlich wohl in den Armen hielt. Die alte VHS-Kassette mit der Aufschrift „Bunnys erster Kuss“, deren Inhalt die beiden überraschte, zerstörte jegliche Stimmung, die aufkommen konnte. „Also ich weiß nicht-“, begann Sachsen, wurde aber von Bernd unterbrochen. „Ssht! Jetzt kommt die Szene, in der sie sich verwandeln!!“ Verwirrt schaute Sachsen in Richtung des Fernsehers, dann in Bernds Augen, und dann war alles gut. Sachsen / Bernd -- Bunny Der neue König Sie war noch nicht lange seine Untergebene. Wie das schon klang! Untergebene! Pah. An sich war dieser Blondschopf ja nicht unsympathisch, aber allein die Tatsache, sich nach Jahrhunderten der Unabhängigkeit wieder jemandem unterordnen zu müssen... ein Albtraum. Sie hatte alles versucht, um ihn in irgendeiner Weise zu erniedrigen. Inzwischen war auch der Plan, ihn unter den Tisch zu trinken, völlig aus dem Ruder gelaufen. Jette hatte es sich in der dunklen Gaststube auf Ludwigs Schoß bequem gemacht und versuchte, ihm den billigen Wein einzuflößen. Es war sinnlos. Alkohol schien keine Wirkung auf ihn zu haben. Jedoch umso mehr auf sie. Jette / Ludwig -- Wein Der Wolf Die Zigarre in seiner Hand füllte die Luft mit Rauchschwaden. Pauls Brust hob sich nur schwerfällig, denn ein bleicher Arm ruhte darauf. Träge drehte er den Kopf und musterte Preußen. Er dachte an ein Märchen, das Albrecht ihm als Kind erzählt hatte. Haut, weiß wie Schnee, Augen rot wie Blut und eine Seele schwarz wie Ebenholz. Und dann fraß der Wolf Gilbert auf. Der Gedanke an Albrecht war ein Schlag gegen seine Brust. „Gib mir auch 'nen Zug“, forderte Gilbert. Provokativ blies Paul ihm Rauch ins Gesicht. Innerhalb weniger Sekunden spürte er Gilberts gesamtes nacktes Gewicht auf seiner Brust. „Jetzt.“ Als sie sich küssten, schmeckte Pauls Zunge Blut. Gilbert / Paul -- Blut Flitterwochen Es war die erste Nacht ihrer Flitterwochen, und die beiden lagen gemeinsam am Ostseestrand. Fritz hatte beschlossen, dass das Erste Mal seiner katholischen Ehefrau etwas besonderes sein würde. Der Mond tauchte die beiden in sanftes Licht, als Fritz träge wie immer ein Kondom aus seiner Hemdtasche holte und es Zenzie zeigte. „Dies ist ein Kondom“, weiter kam er nicht, denn ihre Hand landete schmerzhaft auf seiner Wange, das gerötete Gesicht in einer empörten Grimasse verzogen. „Wie kannst du es wagen?!“, rief sie so laut aus, dass Spaziergänger auf die beiden aufmerksam wurden. Es war keine besonders erfolgreiche Nacht. Fritz / Zenzie -- Kondom Konzert Albrecht war nicht begeistert. Fritz ebenfalls nicht, aber Fritz zeigte das nicht so deutlich. Die beiden alten, alten Männer standen im hinteren Teil einer Turnhalle, in der normalerweise junge Talente trainierten. „Rock“, sagte Albrecht mit einem eindeutig unamüsierten hochgezogenen Mundwinkel. Er blickte das Getränk an, das er in der Hand hielt. Stilles Wasser. Nicht Bier. „Das nennen sie Rock.“ Die Sängerin auf der Bühne sang etwas Englisches, irgendetwas über Liebe, glaubte Albrecht zu verstehen. Fritz nickte nachdenklich. Dann zog er die Augenbrauen zusammen. „Er ist kariert“, sagte er und deutete auf die Sängerin. Albrecht blinzelte. „Was?“ Fritz / Albrecht -- Rock Massage Finger, die einst schlanker waren, massierten die Kopfhaut unter ihnen, und Paul seufzte; es war ein genießendes Seufzen, und es kommunizierte Zufriedenheit, wie sie sonst nur eine schnurrende Katze in der Sonne kommunizieren kann. „Bist du dir sicher?“ Ihre Stimme war zart wie eine Pusteblume im Sommer. Paul wollte nicken, erinnerte sich aber an die Finger in seinem Haar und sagte stattdessen "Ja". Loreley dagegen nickte; ihre Hände nahmen etwas Farbe, und nach einigen Dutzend Minuten des Einziehens konnte jedermann Pauls neue blonde Haarfarbe bewundern. Loreley lächelte liebevoll als er aufstand und sich das Handtuch von der Brust riss. Paul / Loreley -- Blond Sommerurlaub Sie befanden sich auf einer ostfriesischen Insel, der grobe Sand zwischen ihren Zehen und die Sonne, von Wolken verdeckt, schien matt auf sie herab. Und sie küssten sich; sie küssten sich, als hinge ihr Leben davon ab. Hans' Hand strich über Georg's Oberkörper, fordernd und leidenschaftlich, und seine Fingernägel hinterließen hellrote Male und ein Zittern auf der Haut des anderen. Dann machte er sich daran, das Bikinioberteil von Georg zu öffnen. "Gott, es macht mich so verdammt geil, wenn du Frauenkleider trägst", murmelte er gegen den Mund des anderen. Georg stöhnte. Innerhalb von wenigen Momenten war auch die Bikinihose verschwunden. Georg / Hans -- Bikini Sie sind müde Jette saß wie eine Statue. Sie war alt geworden, einst rote Haare waren nun fahl und müde. Ihr Mund war nichts als ein dünner Strich in ihrem Gesicht, während ihr Ehemann schrie und zeterte. Max war nie ruhig gewesen, aber niemals hatte er sich so aufgeregt. Er hasste sie, schrie er, sie hatte sein Leben zerstört, sie hatte ihm alles genommen, hatte jede Chance zunichte gemacht. Als Jette aufstand und zu dem Ehebett humpelte, dass die beiden teilten, verstummte er. Zwei Stunden später wachte sie von alten Armen um ihre Taille auf. "Es tut mir Leid", sagte er und weinte. Maximilian / Jette -- Hass Ein Märchen Der Lindwurm thronte auf seinem Schatz. Mindestens dreitausend Taler waren unter seinen Pranken verborgen, Kronen und Geschmeide und Ketten unter der ledrigen Haut. Und über allem saß Albrecht, in einem wunderschönen rosa Tüllkleid, mit einem Diadem auf dem Kopf und mit einem Gesichtsausdruck, der Tod und Verderben versprach. Aber er war in den Klauen des Wurms gefangen, und er konnte nicht fliehen. Es war aussichtslos, bis sein Retter Paul auftauchte, in einer Rüstung, deren Glanz dem Hort des Reptils in nichts nachstand. Das Monster wurde geschlagen, die Prinzessin gerettet, und als Paul aufwachte, lag ein wohliges Lächeln auf seinen Lippen. Paul / Albrecht Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)