Das Gemälde des Sterbenden Knaben von Glasmond (Sequenz xx) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Die Sonne neigte sich schon dem Horizont zu und warf warmes Licht auf die Westseite der Häuser, als er die Stadt betrat. Er bewegte sich frei in der arbeitstüchtigen und bummelnden Menge, sichtbar für alle. Er wusste, dass gerade das ihm den Schutz und die Anonymität gab, die er brauchte. In den letzten Jahren hatte er ein ausgeprägtes Feingefühl für dererlei Dinge entwickelt. Er wusste, wie weit er gehen konnte, und er konnte nicht leugnen dass es ihm auch nach all den Jahren ein gewisses Maß an Befriedigung verschaffte entlang der Grenzen zu wandern, diese zu entdecken und sie zu überschreiten. Die Gasse verengte sich, und der Menschenfluss verlangsamte sich. Er legte eine Hand an den Mann vor ihm und schob ihn sanft, aber bestimmt zur Seite. „He, sei vorsichtig Junge, du berührst hier eine Autoritätsperson.“ Sagte die Stadtwache, lies aber den Druck zu und gab den Weg frei. Ezio lächelte, verneigte in höhnischer Demut den Kopf und sprach ein Wort der Entschuldigung. „Du und Autoritätsperson?“ fragte sein Kollege, „Sagtest du nicht gestern noch, dein Weib wäre die wahre Autoritätsperson?“ Die Wachen brachen in schallendes Gelächter aus und ließen damit das Gesicht des Geschädigten vor Wut und Scham rot anlaufen. Ezio ging vorüber. Ja, wahrlich. Kaum etwas bereitete ihm mehr Lust als seine Grenzen vollends auszukosten. Er zählte die Münzen aus dem Geldbeutel der Wache und ging erhobenen Hauptes an dem Steckbrief, der sein Bild zierte, vorbei. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)