Miwaku-teki na burunetto von Ruki-sama ((RukixUruha)) ================================================================================ Prolog: Watashi no shinzō no kodō --------------------------------- Ich seufzte leise und sah aus dem Fenster. Ich wollte ihn sehen. Ganze 2 Wochen haben wir uns nicht mehr gesehen. Ich wollte endlich wieder in seine traumhaften, dunkelbraunen Augen sehen. In die Augen, in die ich mich jedes Mal verlor. Ob er es gemerkt hatte? Wahrscheinlich nicht. Ich versuchte ja auch sämtliche Anzeichen dafür zu unterdrücken. Aber manchmal ging es einfach nicht. Ich versuchte das starke Herzklopfen zu unterdrücken, wenn er mich ansah, die Achterbahn in meinem Bauch zu ignorieren wenn er sein schönes Haar zurück warf, wieder Luft zu bekommen, wenn er in seinen Strapsen vor mir stand. Jeden Tag aufs Neue. Es war ein harter Kampf und vielleicht würde ich es irgendwann nicht mehr aushalten. Aber das war mir egal. Und jetzt, 2 Wochen Urlaub. Die Zeit über hatte ich ihn nicht sehen können, er war verreist. Seufzend stand ich auf, zog mir Schuhe und Jacke an, verließ meine Wohnung und setzte mich im Park auf die Bank. Hier saßen wir immer nach den Proben um uns zu entspannen. Ein leichtes lächeln zog sich über meine Lippen. Es blieb sogar bestehen, als es anfing zu regnen. Ich schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken, ließ die Regentropfen in mein Gesicht prasseln. Aber plötzlich stoppte es. Es konnte doch nicht aufgehört haben zu regnen! Hörte ich doch noch, wie die Regentropfen auf den Boden fielen. Langsam öffnete ich die Augen und grinste. "Ruha!". Er hielt mir fröhlich grinsend einen Regenschirm über den Kopf. "Naaa, hast du mich vermisst?". Grinsend sprang ich auf und fiel ihm um den Hals. "Nur ein bisschen!". Uruha hob eine seiner schwungvollen Augenbrauen in die Höhe. "Erzähl mir nichts, ich kenn dich doch. Du hast alleine in deiner Wohnung gesessen, alle anderen sind in Urlaub gefahren. Ich bin extra wegen dir eher zurück gekommen, damit du nicht alleine bist!". Ich schluckte. Nicht rot werden! Nur nicht rot werden! "Wegen...ano...wegen mir...?". "Hai". "A-arigatou...". Uruha grinste und zog mich mit sich, wohin wollte er denn? "Plötzlich hat's dir die Sprache verschlagen?". Verlegen sah ich zu Boden und lächelte verschüchtert. "Ano...keiner...kommt wegen mir eher zurück...". "Bin ich keiner?". "Ich meinte außer dir". Müde gähnte ich kurz und sah dann zu Uruha hoch. "Wohin gehen wir denn?". "Zu unserer neuen Band WG". "WAS? Wir haben eine WG? Wieso weiß ich das nicht?". "Weil wir wussten, du wärst dagegen. Also wollten wir es dir erst sagen, wenn wir schon eine haben. Ich helf dir packen!". "Aber-!". "Nichts aber! Auuußerdem, hast du bald Geburtstag und bei einer Band WG musst du deine Bude nachher nicht alleine aufräumen, sieh es doch so! Sonst würden wir nämlich deine Wohnung stürmen". "Kami-sama! Zum Glück haben wir eine band WG!". "Sag ich doch~". Es war bestimmt seine Idee gewesen. Seine, oder die von Aoi. Das war doch wieder typisch! Ich murrte leise als wir vor meiner Wohnung ankamen und ich aufschließen musste. Grinsend lief Uruha mir vorraus und sah mich dann erwartungsvoll an. "Wo sind deine Koffer?". "Ich hol sie gleich, moment...". Der Gitarrist musterte mich von oben bis unten, mit einem Blick, der mein Herz gleich doppelt so schnell schlagen ließ. "Sei nicht so mürrisch, du hast bald Geburtstag!". "Erinnere mich bloß nicht daran...". "Wiesooo? Das wird toll, ich hab eine super Überraschung für dich!". Das durfte ja was werden! Wenn Uruha eine Überraschung plante... das konnte ja bloß eine Katastrophe werden! Und ich musste unwillkürlich an einige schlechte Filme denken, in denen ein Mensch aus einer riesigen Torte platzte und Überraschung rief. Aber Uruha in so einer Torte??? Bei der Vorstellung musste ich unweigerlich lachen. Sofort fing ich mir einen fragenden Blick von Ruha ein und ich lächelte ihn scheinheilig an. "Ich hoffe meine Gedanken liegen falsch...". Ach, obwohl, so ein Uruha in einer Torte war doch sicher sehr unterhaltsam... Kapitel 1: Ritchi, mada miwaku-teki na -------------------------------------- Ein lautes Klopfen an meiner Tür weckte mich unsanft auf. Konnte man hier nicht einmal in Ruhe schlafen?! "Ruki, wach auf, Frühstück ist fertig~". "Gleich". Murrend richtete ich mich langsam auf und sah zur Uhr. Wie konnte Kai nur so früh am morgen schon so eine gute Laune haben? War doch...abartig. "Wenn du in 5 Minuten nicht unten bist, hetz ich Uruha auf dich!". Das war eine Drohung! So sehr ich unseren Gitarristen auch mochte, und ich mochte ihn wirklich sehr, so waren seine Methoden jemanden aus dem Bett zu kriegen einfach nur teuflisch. Ich konnte mich gut an das letzte Mal, sprich Gestern, erinnern. Er hatte mir einen Eimer mit eiskaltem Wasser über gekippt. Und da waren noch Eiswürfel drin! Mein Brustkorb tat noch weh, wenn ich nur dran dachte! "Bin sofort unten!". Ich hörte wie Kai dann die Treppe nach unten lief. Seufzend stand ich auf und schnappte mir ein paar Sachen. Diese ganze Band WG-Geschichte war mir immer noch nicht ganz geheuer. Und ich war mir sicher, dass noch irgendetwas auf mich zukommen würde... Ich ging rüber ins Bad, duschte mich ab und zog mir erstmals gemütliche Klamotten an, ehe ich schnell runter flitzte. Gerade rechtzeitig, denn Uruha kam mir mit einem verdächtigen Eimer auf der Treppe schon entgegen. Er grinste mich freundlich an. "Ich wollte gerade zu dir hochkommen~". Ich hob eine Augenbraue hoch und sah ihn an. Dabei kostete es mich eine Menge Mühe nach außen hin cool und gelassen zu wirken. "Und mich ganz sanft wecken, hm?". "Hai! Kai hat mich so lieb gefragt...~". Leise vor mich hin grummelnd lief ich an ihm vorbei und seufzte. So viel Herzklopfen und das schon so früh am Morgen! Ich ließ mich auf den freien Stuhl am Tisch fallen, griff zu den frischen Brötchen und ließ meinen Blick durch die Runde schweifen. Reitas Blick nach zu urteilen war er heute der 'Glückliche' gewesen, der früher als die anderen hatte aufstehen müssen um Brötchen kaufen zu gehen. Uruha ließ sich gut gelaunt gegenüber von mir fallen und grinste breit. Kai und er schienen als einzige gute gelaunt zu sein. Denn Reita war ganz offensichtlich mies drauf, weil er so früh hatte aufstehen müssen, Aoi sah todmüde aus, so, als hätte er die gesamte Nacht durchgemacht. Und ich, ja, ich war auch müde, ziemlich still und würde Kai gerade am liebsten den Hals umdrehen, weil er mich geweckt hatte. Dabei waren meine Träume gerade so schön geworden! Eine gewisse Brünette Person ist in meinen Gedanken umher gelaufen und hat mich auf die tollsten Sachen eingeladen! Wir waren auf der Kirmes, im Kino, Eis essen und sogar im Schwimmbad! Ich muss wohl kaum an der Stelle erwähnen, dass ich selbst im Traum fsat angefangen hatte zu sabbern... "Ruki?". Verdammt! Wieso wollten mich denn alle heute aus meinem tollen Träumen reißen?! Ich hob den Kopf und sah Reita, der mich angesprochen hatte, an. "Hm?". "An wen denkst du, du siehst seeehr verträumt aus~". Und schon grinste er über beide Ohren. Sobald irgendeiner in unserer Band auch nur die winzigsten Anzeichen von verliebt-sein aufwies, wurde er sofort durchlöchert und die ganze Truppe war bei guter Laune. Denn immerhin hatten sie ein Opfer! "Ich? Ich denke an niemanden!". Gelogen. Aber ich hätte ja kaum sagen können, dass ich von dieser Geilheit träume, die mir gegenüber sitzt! "Ich sehe es aber in deinen Augen! Pass auf, wenn du im Kopf noch einen kleinen Schritt weiter gehst, kriegst du noch Nasenbluten!". Das wäre wirklich peinlich, wenn das passieren würde... "Dann siehst du was falsches in meinen Augen!". Aber könnte man es mir übel nehmen, dass ich bei diesem Körper Nasenbluten kriegen würde? Nein! Nichtmals dran denken! Sonst passiert es doch noch! Nichts da, das darf einfach nicht passieren! Aber nun lagen auch schon die neugierigen Blicke der anderen auf mir und sogar der todmüde Aoi sah mich plötzlich hellwach und äußerst neugierig an. Ich verzog das Gesicht. "Ach, guckt nicht so, ihr wisst, dass wenn ich tatsächlich verliebt wäre, was ich nicht bin, würde ich es euch doch eh nicht erzählen!" Außer vielleicht Reita. Denn er war mein allerbester Freund. Aber auch da bestanden Zweifel, ob ich es ihm erzählen würde. Und dem Rest...Kai würde Uruha dann so verräterisch breit angrinsen. Aoi war dessen bester Freund, der würde es ihm sofort erzählen. Und es Uruha selbst erzählen war ja wohl mehr als nur hirnrissig! Da konnte ich ja auch gleich mein eigenes Todesurteil unterschreiben! Der Gitarrist würde mir doch nie wieder in die Augen sehen können! Er würde mich verabscheuen! Die ganze Band würde darunter leiden und das nur wegen mir. Nein, danke. Darauf konnte ich verzichten. Ich gab mich lieber mit einer guten Freundschaft zufrieden, in der ich umarmt und geknuddelt wurde. Manchmal jedenfalls. Wenn er nicht gerade damit beschäftigt war Aoi zu knuddeln... Ich biss mir auf die Lippen. Es gefiel mir nicht, dass ich mir vor einigen Tagen hatte eingestehen müssen, dass ich eifersüchtig auf den Schwarzhaarigen war. So wie er Uruha immer ansah, ihn berührte und mit ihm sprach... Wenn ich nur daran dachte, wurde ich schon wieder eifersüchtig! Uruha nippte an seinem Tee und grinste dann. "Ruki hat Recht! Uns allen würde er es nie erzählen! Wir sollten einzeln unser Glück versuchen!". Ich verdrehte die Augen und ließ meinen Kopf auf den Tisch fallen. Das war ja ein typischer Uruha-Einfall. "Hat das nicht weh getan?". Ich sah kurz hoch zu Aoi und schüttelte den Kopf. Er sah mich mit großen Augen an und zupfte an Uruhas Ärmel. "Ruha-chaaan, er tut sich weeeeh!". "Lass den kleinen Zwerg, Aoi. Er versucht uns nus gerade in Gedanken zu erwürgen, mehr nicht, dafür braucht er Ruhe". Volltreffer. Traf genau zu. Kai stupste mich am Arm an. "Möchtest du es nicht doch sagen?". Wieder schüttelte ich den Kopf. "Könnt ihr nicht, so als kleines Geschenk schonmal für meinen Geburtstag, den Mund halten und mich nicht darüber ausfragen? Ich bin nicht verliebt und Punkt!". Jedenfalls glaubte ich fest daran, dass, wenn ich es mir lang genug einredete, die Gefühle irgendwann verschwinden würden. Doch meine Aussage war ganz offensichtlich ein Fehler gewesen. Denn sofort quietschte Uruha auf. Sogar ein Quietschen hörte sich bei ihm toll an! Das kann doch nicht möglich sein! "Stiiimmt, RuRu hat in 4 Tagen Geburtstag! Wir müssen noch alles vorbereiten! Kaaaii~ Wir müssen noch Zutaten für den Kuchen einkaufen gehen!". RuRu?! Wann hatte er mir diesen neuen furchtbaren Spitznamen verpasst?! Ich sah von Kai zu Uruha. Kuchen?! Uruha und backen? Der arme Kai...seine geliebte Küche würde danach wie ein Saustall aussehen! "Ano...Ruha? An was für einen Kuchen hast du denn geplant?", kam dann auch schon die verunsicherte Frage von Kai. Uruha machte ein geschocktes Gesicht und stieß ein dramatisches "Aber Kai!!" aus. Dieser sah ihn bloß verwirrt an. "Das soll doch auch eine Überraschung werden! Das kann ich doch nicht einfach so hier vor unserem Geburtstagskind sagen!". Aoi verdrehte die Augen und seufzte. "Er wird es schon überleben!". Gerade als ich den Mund aufmachen wollte, um Aoi zu zustimmen, brüllte Reita los vor Lachen. Der ganze Tisch starrte ihn an. Es war ein seltenes Bild zu sehen, wie Reita Tränen lachte. "Was hast du denn jetzt für Stiche?". Eine äußerst nett formulierte Frage seitens Uruha. Reita wischte sich die Tränen aus den Augen. "Ich musst nur grade dran denken...Kai trägt doch immer die Entchenschürze...da bleibt doch für Ruha nur die rosane mit den herzen übrig! Und ein Uruha in Strapsen mit so einer Schürze backend in der Küche... oh Gott, lasst mich dabei zusehen!". Okay...diese Vorstellung war tatsächlich...mehr als nur unterhaltsam. Grinsend musste ich Uruha anstarren und stellte mir das Bild vor. Nur blieb mein Blick nicht an der Schürze hängen sondern wanderte weiter runter zu den Strapsen. Verdammt, ich konnte es einfach nicht lassen! Seufzend ließ ich meinen Kopf wieder auf den Tisch schnellen. Na der Tag konnte ja bloß anstrengend werden... Reita und ich waren in der Stadt gewesen; Reita war in der Mission gaaaanz unauffällig- so unauffällig Reita eben sein konnte- herauszufinden, was ich schön fand, mir aber nicht kaufte. Es fiel auch kaum auf, wenn Reitas Kopf plötzlich ganz nah an dem eigenen war und dann am Schaufenster um zu inspizieren, welches Objekt man angeguckt hatte. Wirklich, wenn ich nicht so ein Genie gewesen wäre, hätte ich es gar nicht weiter wahrgenommen! Ich schloss seufzend die Tür zu unseren Band WG auf-ich würde mich wohl nie an diese gewöhnen- und ließ mich auf die Couch fallen. Noch nie war ein Stadtbummel mit Reita SO anstrengend gewesen! Ich stand wieder auf und wollte in die Küche um mir was zu trinken zu holen, doch sobald ich die Tür öffnete lief ich gegen etwas großes, weiches. Etwas gut duftendes~ Erst als ich meinen Kopf in den Nacken gelegt hatte, konnte ich in Uruhas grinsendes Gesicht sehen. "Ano...Ruha? Wieso...hast du Geschenkband in deinen Haaren?". Uruha sah nach oben, als ob er dadurch auf seine Haare gucken könnte und zupfte sich das rote Band aus den Haaren. "Das sage ich dir noch nicht!". Seufzend verdrehte ich dich Augen und wollte an ihm vorbei in die Küche. "Moooment! Wenn du da rein willst, muss ich da erst was rausholen, bleib gefälligst da stehen!". Perplex gehorchte ich, sah ihm nach wie er schnellstens zurück in die Küche flitzte und versuchte einen Blick zu erhaschen. Erfolglos. Denn ein sich totlachender Aoi stand mir im Blickfeld. "Ruha, da liegt noch was", hörte ich ihn lachen. Neugierig versuchte ich an ihm vorbei zu schauen. Was war denn da? Was plante Uruha denn? Nach einer Weile steckte Uruha seinen Kopf raus. Die Haare völlig verwuschelt. Wie süß er so aussah... Mein Herz klopfte schneller und ich biss mir auf die Lippen. "JETZT darfst du reinkommen!". Wortlos ging ich rein, öffnete den Kühlschrank und nahm mir eine Colaflasche aus diesem. Dann fiel mein Blick auf den Boden. "Ruha...wieso liegt da was rosanes? Und sieht aus wie eine vergewaltigte Schleife?". Uruha folgte meinem Blick, sah geschockt auf den Boden, griff sofort nach dem rosa Ding und versteckte es hinter seinen Rücken. "Nichts! Das ist nichts! Guck weg!". Und weg war er. Ich stand verwirrt noch immer am Kühlschrank. Gehörte dieses rosane vergewaltigte Teil auch zu meiner Überraschung?! Paralysiert ging ich zurück ins Wohnzimmer, in dem bereits ein hochroter Uruha, ein sich mit Süßigkeiten volstopfender Aoi, ein lesender Kai und ein Uruha auslachender Reita auf mich warteten. Moment mal! Uruha hochrot?! Doch nicht etwa wegen dem von gerade? Überrascht setzte ich mich zu den Anderen und blinzelte Uruha überrascht an. "Duuuu, Ruhaaaa?", begann ich und wartete, bis dieser sein hochrotes Gesicht zu mir drehte, "wieso bist du so rot? Es ist doch gar nichts passiert!". Oder hatte ich vielleicht etwas verpasst? Uruha schüttelte einfach nur den Kopf. Sein schönes brünettes Haar schwang mit und fiel auf seine Schultern. Sogar seine Haare rochen so gut... Ich hatte es deutlich riechen können, hatte er mir mit seinem Kopf schütteln immerhin fast seine Haare ins Gesicht geschlagen. Seufzend registrierte ich, wie mein Herz schon wieder schneller schlug und aus meinem Brustkorb rauswollte. Wieso brachte mich die kleinste Bewegung von Uruha denn schon so aus dem Konzept? Dieser atmete tief ein und aus, ehe sich seine Farbe langsam, ganz langsam wieder in Richtung normaler Hautton bewegte. Dann grinste er mich wie immer überheblich an. Dieses Grinsen... In Gedanken knurrte ich mich an, ich musste aufhören sofort in Schwärmerein zu verfallen! "RuRu? Wen sollen wir an deinem Geburtstag denn alles einladen?". "Niemanden!". "Wieso denn das nicht?". "Ihr seid schon Arbeit genug!". "Aber dann kriegst du mehr Geschenke!". Dieser Einwurf kam aus Aois Richtung, der zwischen zwei Schokoladenriegeln mit uns sprach. Typisch Aoi. Hauptsache viele Geschenke. "Ich brauche keine Geschenke". "JEDER braucht Geschenke!". Ich seufzte etwas und strich mir das Haar zurück. "Ich glaube Uruhas Überraschung reicht mir". Und wusch. Uruha war wieder hochrot. "Ano...ich...ich hoffe ganz doll...dass du sie magst...". Ein stotterder Uruha? Auf was durfte ich mich denn da bitte gefasst machen?! Kapitel 2: Bonus-Chapter 1: Sūpāmāketto no utahime -------------------------------------------------- „Also, Uruha, was willst du denn für einen Kuchen machen?“. Kai war anfangs noch recht geduldig, doch er stand schon seit 10 Minuten mit Uruha im Supermarkt und dieser wusste noch immer nicht welchen Kuchen er machen wollte. Davon abgesehen hatte Kai zuvor sämtliche Geduld aufbringen müssen, weil die Diva ganze 2 Stunden zum Styling benötigt hatte. Dabei hatte er sich beeilt. Und nun stand der Gitarrist ratlos vor all den Waren, hatte die Spitze seines Zeigefingers an seine Lippen gelegt und sah Kai wie ein kleines Kind an. „Ano…was mag kleines RuRu denn…?“. Kai seufzte leise auf. „Ich schlage vor, wir machen einen Erdbeerkuchen. Mit Erdbeeren kann man bei ‚RuRu’ nichts falsch machen. Einverstanden?“. Begeistert nickte Uruha und grinste ihn lieb an. „Hai! Ano…Kai-chan? Was brauchen wir denn dafür…?“. Er hatte es geahnt. Uruha war einfach so verpeilt, da musste man damit rechnen. Und natürlich war er darauf vorbereitet gewesen. Kai nahm eine kleine Liste aus seiner Hosentasche und holte gerade Luft um sie ihm vorzulesen, da hatte der ungeduldige Uruha sie ihm schon aus der Hand genommen und las sie selbst. Ein erneuter ratloser Blick. „Und wo finden wir das alles hier?“. „Dafür hast du ja mich“, meinte Kai ein wenig genervt, „ich weiß ja alles über das ‚Mysterium’ einkaufen“. War Uruha denn noch nie alleine einkaufen gewesen? So wie er sich benahm vermutlich noch nicht. „Ano…Ruha? Warst du schon mal…alleine in einem Supermarkt?“. „Nö~ Wieso auch? In den Klamottenläden oder den Drogeriemärkten kenn ich mich ja blenden aus!“. Kai hatte plötzlich, auf mysteriöser Art und Weise, den Drang seinen Kopf gegen die Nächst beste Wand zu hauen. Einfach nur aus Prinzip. Seufzend zog er dann Uruha zu den Regalen, bei denen Uruha große Augen machte. Plötzlich zeigte dieser auf etwas. „Iiihh was ist denn das da?!“. Kai folgte seinem Blick und riss augenblicklich Uruhas Arm runter und sah ihn geschockt an. „Ruha! Man zeigt nicht auf andere! Und wenn, dann ruft man so was nicht so laut rum!“. Er konnte es nicht glauben! Uruha hatte doch taaatsächlich auf einen Kunden hier gezeigt! Okay, er hatte Recht, er war wirklich hässlich, ein wenig Schminke und hübschere Klamotten würden ihm sicher nicht schaden, aber trotzdem! So etwas tat man einfach nicht! „Gomen ne…ich war nur so geschockt!“. „Hai, das habe ich gemerkt…“. Der Brünette lächelte entschuldigend. „Hab ich dich erschreeeeckt?“. „Ein wenig…kannst du das oben mal runter holen?“. Uruha sah auf und nickte. Er reckte sich um an das Mehl zu kommen und reichte es Kai, ehe er dann empört aufquietschte. „Ich hab mir einen Nagel eingerissen!“. Kai verdrehte genervt die Augen und sah auf den Zettel, was sie noch brauchten. Na, das würde ja bestimmt eine angenehme Einkaufstour… „Hihi, das hat ja einen lustigen Namen“. Uruha kicherte und hielt sich die Hand vor den Mund. Kai sah ihn an, als wäre er ein Geistesgestörter. „Du findest ‚Nippons’ lustig?!“. „Hai! Nippon“, lachte er weiter, „die benennen etwas Süßes nach unserem Land!“. Kai starrte ihn weiter an. Wieso war er noch gleich mit ihm befreundet? Mit einem gestörten Gitarristen? Ach ja. Weil er der Gitarrist seiner Band war. Und manchmal war er ganz brauchbar. Aber eben nur manchmal. Teilweise war er auch sehr nervtötend. Wenn er einen zum Beispiel stylen wollte. Er ließ nicht locker, bis man einwilligte. Und im Endeffekt sah man aus wie eine kleine Kopie von Diva Uruha. Der kleine Drummer schüttelte den Kopf etwas, um wieder klaren Kopf zu kriegen. „Ano…Kai?“. „Hai?“. „Bist du im Moment eigentlich verliebt?“. „Ich? Nein, in wen denn?“. „Keine Ahnung, ich frag nur“. „Wieso, was weißt du, was ich nicht weiß?“. Uruha grinste breit und schob den Einkaufswagen weiter. „Woooo müssen wir noch gleich hin??“. Nun war Kai hellhörig geworden. Schnell lief er dem Brünetten hinterher. „Ruha! Warte! Sag bitte…was weißt du?!“. „Ano…ich weiß, dass jemand in dich verliebt ist…und ich weiß auch, WER es ist…mehr verrat ich nicht!“. Warum zu Henker wusste URUHA wer in IHN verliebt war?! „Jetzt sag schon!“. „Nein!“. „Du bist fiiiies!“. „Ich weiß~“. Kai seufzte entnervt auf. Er würde es schon noch aus Uruha raus bekommen! Und wenn es das letzte wäre, was er tut! Er sah auf und verdrehte die Augen. „Uruha…wir sind hier, um Zutaten für einen Kuchen zu kaufen…“. „Ich weiß…und?“. „Dann komm von der Kosmetik weg!“. „Man wird ja wohl gucken dürfen…“. Immer dasselbe mit ihm! Das durfte ja wohl nicht wahr sein! „Du hast noch Berge von Schminke zuhause!“. „Ist ja guuut“. Was war Kai doch für ein Spielverderber! Uruha sah auf den Zettel und noch ehe er den Mund öffnen konnte, fiel Kai ihm ins Wort. „Das ist das Rezept! Nicht alles was da steht musst du hier kaufen!“. Nicht das er noch nach Eigelb fragte! Uruha nickte langsam. „Ano…okay…“, er reichte das Rezept wieder Kai, „was brauchen wir noch alles?“. „Sag bloß, du kannst nicht unterscheiden, was man hier nicht kaufen kann und was wohl?“. „Sag mir einfach, was wir noch brauchen!“. Seufzend lief Kai ewig mit Uruha durch die Supermarktgänge. Es kam Kai vor, als wären sie schon den ganzen Tag in diesem gottverdammten Laden. Und er war verdammt froh, als sie endlich alles beisammen hatte. „Ano…Kai? Glaubst du… Ruki wird mein Geschenk gefallen?“ Kai schmunzelte. Würde es das? Es war schwer zu sagen…Ruki war schließlich immer so verdammt undurchschaubar. Nie konnte man im Voraus genau sagen, ob es ihm gefallen würde oder nicht, dass konnte man höchstens vermuten. „Ich…ich denke doch schon…ano…ich weiß es nicht genau…mir gegenüber hat er das nie erwähnt…vielleicht fragst du mal Reita!“. „Hab ich schon“. „Und?“. „Er hat gesagt, er wüsste es nicht. Ruki würde ihm ja auch nicht alles erzählen“. „Weißt du denn, ob Ruki überhaupt auf-“. „Nein! Ich hab keine Ahnung! Ich hoffe es einfach! Ansonsten…nein, daran will ich gar nicht denken!“. Kai seufzte leise. Würde dieses Drama jemals aufhören? „Er wird es schon annehmen, mach dir darum erst Gedanken, wenn es so weit ist!“. Dann würde er vielleicht endlich aufhören IHN zu nerven. Er hatte doch schon genug zu tun mit ihnen! „Sag mal, bist du denn überhaupt schon fertig mit dem Geschenk?“. „Noch nicht ganz. Mir fehlt aber nicht mehr so viel!“. „Also ich glaube, das Teil an sich wird ihn erstmal viel mehr die Sprache verschlagen als der Rest“. Uruha lächelte sein typisches Uruha-lächeln. Nur, dass diesmal eine Spur Verlegenheit mitschwang. „Ano…glaubst du wirklich?“. „Hai. War bei mir doch auch so!“. „Schon, aber weil du ja nicht betroffen bist von dem Rest…“. „Aber das lenkt erstmal heftig von dem Rest ab“. „Ich habe Angst davor“. War ja klar. Okay, Kai hätte auch Angst, wenn er dasselbe tun würde. Also konnte er Uruha Ausnahmsweise Mal verstehen. Er musterte den brünetten Gitarristen und schmunzelte. Ob dieser sich schon vorher jemals solche Gedanken gemacht und Mühe gegeben hatte, für jemandes Geburtstagsgeschenk? Ob er überhaupt jemals jemanden so sehr geholfen hatte, wenn auch nur heimlich und darauf bedacht, dass betreffende Person es nicht bemerkte? Kai schüttelte leicht den Kopf. Nein, sicher noch nie. Nicht Uruha. „Hey, es war doch deine Idee gewesen, also fang jetzt bloß nicht an zu zweifeln und zieh es einfach durch, hai?“. „Du…ano…du hast ja Recht…“. „So, mehr wollte ich gar nicht hören“. „Okay…ano…Kai?“. „Was denn noch?“. „Gehst du heute mit Aoi ein bisschen aus? So in die Disco oder Eis essen oder so? Er geht nämlich sonst noch ein und Reita horcht Ruki weiter aus und wie du weißt, hab ich ja mit der Überraschung genug zu tun, da kann ich mich nicht noch um Aoi kümmern“. Kai sah ihn kurz an, eher er mit einem genervten Seufzen „Okay…er ist wenigstens nicht so anstrengend wie du“ von sich gab und Uruha half, die Einkäufe in den Kofferraum seines Wagens zu hieven. Und plötzlich fiepste Uruha auf. „Hey! Nicht so heftig schleudern! Da ist mein Lidschatten in der Tüte, wenn mit der kaputt geht, dann kaufst du mir aber einen Neuen!“. Da waren sie wieder. Die Allüren einer Diva. Einer Diva, die sich ihrer Schönheit und Wirkung auf Andere vollauf bewusst war und es einzusetzen wusste. Doch dafür hatte sie auch ihre gewissen Allüren. Zum Beispiel das stundenlange Duschen, weil sie sich jedes Mal noch eincremen musste. Das äußerst genervte und zickige Verhalten, wenn sie nicht zu ihrem Schönheitsschlaf kam oder nicht genügend von eben diesem hatte. Das ständige auf Vorrat kaufen von sämtlichen Kosmetikartikeln. Es war manchmal echt schwer mit Uruha zusammen zu leben. Besonders wenn dieser seiner ‚Tage’ hatte. Es war wirklich erstaunlich. Fast jeden Monat gab es einige Tage, an denen Uruha unerträglich war, verdammt zickig, ziemlich launisch. Daher hatten die anderen Bandmembers und er geschlussfolgert, dass Uruha, ungeachtet seines in Hotpants deutlich sichtbaren Geschlechts, seine Tage bekam und diese auch auslebte. Wie hatte Kai nur in diese Szene reinrutschen können? Er war doch selbst nie so feminin gewesen. Und doch wohnte er nun mit der eben genannten Diva, einem Sänger, der sich mindestens genauso sehr wie Uruha für sein Aussehen interessierte, gerne zickig wurde, bei weitem aber nicht so eine Diva wie Ruha war, einem weitern Gitarristen der sich momentan wie ein kleines verliebtes Schulmädchen aufführte und einem Bassisten der zwar das männlichste Member war, aber einen äußerst weibischen Schreikrampf bekam, wenn jemand an seine Kleidung oder gar an sein Nasenband ging, zusammen. Wie hielt er das nur in einer Wohnung zusammen mit ihnen aus? Wieso war er nicht schon längst verrückt geworden, zwischen all den seltsamen Gestalten? In Gedanken ging er noch mal die bekloppten Members, die dazu auch noch seine besten Freunde waren, durch und musste unweigerlich grinsen, als Reitas Gekreische im Kopf hören konnte. Er konnte sich noch erinnern, wie ihm und den Anderen fast die Augen ausgefallen waren, als sie Reita zum ersten Mal haben kreischen hören. Das aus jemand so männlichen, mit einer so dunklen Stimme ein solch weiblicher Laut herauskam, war für sie unbegreiflich. Und das war es noch, nur hatten sie sich dran gewöhnt. „Kai? Bist du noch in dieser Welt?“. „Hm? Hai…“. „Dann lass uns endlich losfahren!“. Verdammt, Uruha hatte Recht. Er stand immer noch mit dem Autoschlüssel in der Hand neben dem Auto und starrte eben dieses an. Sie stiegen ein und auf Uruhas drängen hin, fuhren sie mit Vollgas nach Hause. Kai öffnete den Kofferraum, doch Uruha drängte sich vor ihn. „Ich mach das schon, sind ja immerhin meine Einkäufe. Mach du dich lieber fertig und schaff uns Aoi vom Hals“. In Gedanken klopfte Uruha sich gerade selbst auf die Schulter, als er Kai hinterher sah, der tatsächlich ging, um sich fertig zu machen. Was war er nur für ein guter bester Freund. Schnell tippte er eine SMS an Aoi, der wahrscheinlich noch todmüde auf dem Bett lag, dass er sich schnell fertig machen sollte, Kai würde mit ihm weg gehen wollen. Es stimmte ja auch fast. Dass er dabei etwas nachgeholfen hatte, sagte er nicht dazu, Aoi würde bloß meckern. Er gab es ja nicht zu. Obwohl es jeder wusste. Jeder, außer Kai. Der war wohl zu blind dafür. Uruha seufzte auf und versuchte alle Tüten gleichzeitig zu tragen, als die Tür aufging und Ruki raus kam. „Hey, kann ich dir helfen?“. „Ano…klar…arigatou“. „Kein Ding!“. Ruki grinste ein unwiderstehliches, sowohl verführerisches als auch süßes lächeln. Das typische Ruki-lächeln. Das Ruki-lächeln, das nur ihm gehört. Ja, nur ihm. Ruki hatte es ihm mal gesagt. Als sie abends zusammen draußen im Garten gesessen hatten, auf der Wiese. Die Anderen waren weg gewesen, feiern und Ruki fühlte sich nicht besonders, also war Uruha bei ihm geblieben, für alle Notfälle. An dem Abend hatten sie sich raus auf die Wiese gesetzt, Ruki in eine warme Decke gekuschelt und sie hatten die ganze Nacht geredet. Irgendwann hatte Ruki sein schönes, süßes Ruki-lächeln gelächelt und Uruha dabei so zuckersüß angeschaut, dass dieser nicht anders konnte, als Ruki zu sagen, dass er dieses lächeln an ihm liebte. Ruki hatte darauf noch viel breiter gelächelt und gemeint, wenn er es so liebte, dann würde er es ihm ab sofort schenken. Es war jetzt sein Lächeln. Bei der Erinnerung musste Uruha grinsen. Er liebte es, sich an den Abend zurück zu erinnern. Es war der schönste Abend gewesen, den er jemals erlebt hatte. Ruki nahm ihm 2 Tüten ab und sah ihn lange an. Dann schaltete sich Uruhas Kopf wieder ein und Uruha setzte wieder seine Fassade auf, die nicht durchblicken ließ, wie sehr er Ruki mochte. Er grinste Ruki beinahe schon lasziv an. „Du darfst aber nicht in die Tüten gucken!“. Und prompt tat der kleine Sänger dies. „Eine ganze Tüte voller Schminke?!“. „Heee, wenn mir was ausgeht, hab ich immer sofort Ersatz!“. „Ist das nicht ein weeeenig übertrieben?“. „Nein“. Ruki kramte ein wenig in der Tüte. „Wieso so viele verschiedene Cremen?“. Uruha lachte auf. „Na was glaubst du denn? Diese babyzarte Haut kommt nicht von alleine! Die braucht viiiiel Pflege~“. Nicht, dass er irgendwie eingebildet klang. Aber ganz Unrecht hatte er eben nicht, und vielleicht würde er damit Ruki ja irgendwann mal dazu verführen können, ihn einfach ganz sanft zu berühren, um zu probieren, ob seine Haut wirklich so weich und zart war. Nur eine klitzekleine, kurze Berührung. Mehr wollte er gar nicht. Und dann kam die 1-Million-Euro-Frage: „Ist deine Haut überall so weich?“. Der Brünette war sich fast sicher, Rukis Gesicht für einen Moment rot gesehen zu haben. Aber bei der Frage musste Uruha grinsen, bekam schon ganz versaute Gedanken. Ihm lag ein Kommentar wie ‚find’s raus~’ auf der Zunge, aber er traute sich nicht, es zu sagen. „Natürlich. Ich pflege meinen GANZEN Körper“, grinste er bloß stattdessen. Sanft schob er Ruki in die Wohnung und rein in die Küche, um die Einkäufe einzuräumen. „Sag mal…Ruki?“. „Hai?“ „Magst du Plüsch?“. „Ano…bitte was?“. „Ob du Plüsch magst…“. Ruki starrte den Gitarristen verwirrt an. „Ano…h-hai…wieso?“. „Reine Neugier!“. Die Wohnungstür fiel ins Schloss und Uruha grinste breit. „Ich hab Kai überredet mit Aoi was zu unternehmen“. Ruki teilte sein Grinsen und sah ihn mit leuchtenden Augen an, sodass er sich fast noch mehr in ihnen verlor. „Du bist genial! Vielleicht merkt Kai ja mal was!“. „Hai~ Vielleicht“. Und wieder schob Uruha Ruki, diesmal wieder aus der Küche raus. „Beschäftige du dich jetzt mit Reita, ich muss an deinem Geschenk arbeiten!“. Neugierig sah Ruki ihn an, sagte aber nichts und verschwand nach oben zu Reita. Uruha schlich in sein Zimmer und holte seinen großen Stoffberg raus, verschwand damit in die Küche. Oben drauf lag die misslungene Schleife. Ruha breitete sein bisheriges gesamtes Werk aus und setzte sich im Schneidersitz davor. „Hmmm…wie mach ich jetzt weiter…?“ Kapitel 3: Kokuhaku ------------------- Gähnend lief ich die Treppe runter. Es war noch ziemlich früh, also war vermutlich noch niemand wach, wir waren alle ziemliche Langschläfer. Doch ich täuschte mich. Ich hörte einen glücklichen Ausruf aus der Küche. „Yatta! Ich bin fertiiig!“. Neugierig wollte ich die Tür öffnen, doch es quietsche ganz laut und die Tür wurde sofort zugedrückt. Ich konnte hören, wie jemand, dem Quietschen und dem Ruf nach zu urteilen Uruha, etwas lautstark weg packte. Dann erst ging die Tür auf und ich musste unweigerlich lächeln. Uruha sah so niedlich aus. Sein Haar war ganz zerzaust, bunte Geschenkbänder waren in diese verwickelt, sein Gesicht glitzerte silbern, vermutlich hatte er den Silber-Glitter verschüttet. Aber in sein Gesicht?! Ich streckte die Hand nach ihm aus und zupfte einen kleinen weißen Stofffetzen aus seinem Haar und die Bänder gleich mit. „Ohayou...ano...hast du versucht dich zu verpacken?“ „MICH? Nein, wieso?“ Ich musste lachen, strich ihm über die Wange - seine Haut war tatsächlich so verdammt weich wie er gesagt hatte- und hielt ihm meine Hand vor die Nase, die nun Silber glitzerte. „Weil du gerade wie ein Weihnachtsgeschenk aussiehst mit dem ganzen Glitzer und so“, grinste ich und tippte ihm auf die Nase. Ich konnte einfach nicht meine Finger von ihm lassen... „Bin ich denn wenigstens ein hübsches Weihnachtsgeschenk?“. Hatte er das wirklich MICH gefragt?! Ich fand ja, dass er das schönste Weihnachtsgeschenk wäre, das je existiert hat... „Hai, ein sehr hübsches!“. Kami-sama! Hab wirklich ich das gesagt?! Oh Gott! Und jetzt grinst er auch noch so... nie wieder antworte ich darauf, wenn er mich so was fragt! Moment mal...war Uruha gerade kurz rosa geworden? „Arigatou gozaimasu! Ich...ano, ich hab Kaffee gemacht! Willst du auch?“ „H-hai! Arigatou!“. Gerade als ich den Mund aufmachte um etwas zu sagen, kamen schon die Anderen 3 runter. Die waren jetzt schon auf?! Und so wurde unsere kurze Zweisamkeit vernichtet... Und auch sie starrten Uruha fragwürdig an, bis Reita anfing zu lachen. „Ich wusste nicht, dass du das wirklich Wort wörtlich gemeint hast!“ Und nun bot sich mir einen Anblick, den ich höchst interessant wie selten fand: Uruha lief tiefrot an, war sogar für einen Moment sprachlos! Ein sprachloser Uruha… dabei redete er doch auch sonst immer ununterbrochen! Das ausgerechnet Reita ihn zu Sprachlosigkeit brachte… Und noch etwas sah in Verbindung mit der roten Farbe sehr interessant aus; Ruhas mörderischer Blick, den er auf den Bassisten gerichtet hatte. Scheinbar hatte dieser einen wunden Punkt getroffen, von dem ich nichts verstand. „Ano…lieg ich richtig in der Annahme, dass mich keiner aufklären wird?“. „Hai!“, kam er von allen Seiten und ich seufzte geschlagen. Also lohnte es sich erst gar nicht zu fragen. Ich war am Mittag raus gegangen. Ich musste mal da raus. Dem Dauergefrage von Reita, die nervende Musik von Aoi und dem in der Küche klappernden Kai entgehen. Uruha nicht. Der nervte mich nie. Fast nie. Ich saß auf der Parkbank, eng in meine Jacke gekuschelt und sah dem Regen beim fallen zu. Ich liebte Regen. Nur die Tatsache, dass ich nass wurde nicht. Seufzend schloss ich die Augen. Ich mochte das Geräusch vom fallenden Regen sehr... es half mir beim entspannen und dabei ließ es sich gut träumen. Und dann wurde ich plötzlich nicht mehr nass. Aber es regnete doch immer noch...ich konnte es doch hören! Langsam öffnete ich meine Augen. Uruha stand mit einem wirklich niedlichen Lächeln vor mir und hielt einen Regenschirm über uns beide. Ich musste grinsen. Es erinnerte mich so sehr an den Tag, an dem er mir von der Band WG erzählt hatte. Ich sah ihm in seine wunderschönen braunen Augen. „Bist du jetzt immer plötzlich da, wenn es regnet und ich draußen bin?“ „Vielleicht~“. Die Vorstellung gefiel mir zugegebener Maßen. Ich streckte mich kurz und seufzte. Uruha setzte sich neben mich und ich konnte seinen Arm spüren, der sich um meine Schultern legte. „Haaach, ich mag den Regen, da kann man sich so schön entspannen, nicht?“. „H-hai…wie kommt’s eigentlich, dass du nicht zuhause bist?“ „Ano... die haben mich halt genervt und außerdem muss ich dich doch vor den bösen Regen schützen!“ Wir mussten beide lachen und ich lehnte etwas zögerlich meinen Kopf an die Schulter des Älteren. Es war wirklich schön, wie er mich in den Arm nahm. So tat er es immer, wenn wir zusammen saßen und redeten. Leider sind wir nie weiter als reden gegangen… Ich schüttelte den Kopf leicht um die Gedanken los zu werden, als Uruha mir plötzlich durch die Haare wuschelte und mein Gesicht anhob. „Ano…Ruuuu? Hast du Hunger?“ „Ein…wenig, hai…wieso?“. „Ja also…ich hab mit Kai ein bisschen was gekocht, falls du Hunger hast…“. Verwundert sah ich ihn an. Nein, wie süß er doch war! Uruha kramte etwas in seiner Tasche und reichte mir dann eine etwas größere Tupperdose und Stäbchen. „Arigatou! Hast du denn keinen Hunger? Ich teil gern mit dir!“. „Ano…arigatou…“. Passierte das gerade alles wirklich??? Uruha setzte sich hinter mich und zog mich zwischen seine Beine, schlang einen Arm um meinen Bauch, mit dem anderen hielt er den Regenschirm weiter über uns. Sein Kopf ruhte nun auf meiner Schulter. Ein wenig nervös öffnete ich die Tupperdose und nahm etwas von den leckeren, gebratenen Nudel auf die Stäbchen, ehe ich sie Uruha in den Mund schob. Diese Lippen… Er lächelte sanft. „Kai und ich haben uns selbst übertroffen!“. Ich musste lachen und schob mir dann selbst was davon in den Mund. Es war tatsächlich wirklich sehr lecker und ich musste ihm nickend zustimmen. Ich kam mir vor, wie so ein frisch verliebtes Paar…nicht, dass ich was dagegen hätte, nein. Im Gegenteil. Ich wünschte mir bloß, dass es tatsächlich so wäre… Beinahe schon reflexartig kuschelte ich mich enger an den Gitarristen und schnurrte leise. Es war wirklich einfach schön… Zufrieden hörte ich dem Prasseln des Regens auf den Regenschirm zu. Wir hatten recht schnell zu Ende gegessen –welch ein Wunder, bei Uruha und mir, den wohl verfressensten Schlank-Bleibern die es gab- und ich zog die Beine etwas an, legte den Kopf auf Uruhas Brust und schloss die Augen. „Hmm…~ Ruhaaa? Das ist wirklich schön so…wir sollten das wirklich öfter machen!“. Oh Gott. Hatte wirklich ich ihm das gerade gestanden? Vorsichtig sah ich hoch zu dem Brünetten, der mich lächelnd ansah und mir einen Kuss aufs Haar drückte. „Gerne! Es ist wirklich…schön“, lächelnd wuschelte er mir wieder durch die Haare, „willst du ein Eis? Ich lade dich ein!“. Ich strahlte ihn glücklich ein. „Haaaaii! Eiiiiis!“. Uruha lachte leise, stand dann mit mir auf, ließ seinen Arm aber um meine Schultern. Kurz prüfte er, ob es noch regnete, ehe er den Schirm weg packte. Mein Herz raste bis zum Hals. Ich konnte kaum glauben, dass das gerade passierte… ich hatte irgendwie das Gefühl, als müsste ich ihm zeigen, wie sehr ich ihn mag…und wenn es auch nur ein Bruchteil dessen war, was ich wirklich für ihn empfand. „Duuuuu? Ich hab dich so richtig dolle lieb…“. „Ich dich auch, Kleiner~“. Konnte der Tag besser werden? Es gab nur einen Abend, der schöner gewesen war, als der jetzige Tag. Der Abend, an dem ich Uruha mein Lächeln geschenkt hatte. Es war so süß gewesen, wie er mir gestanden hatte, dass er mein Lächeln so sehr liebte… „Ruki? Welches Eis willst du haben?“. „Schokiii“. Fasziniert sah ich Uruha zu, der für uns beide bestellte. Ein Gentleman war er also auch noch~ Vom Regenschirm mal abgesehen, bestellte er auch noch für mich und lud mich ein~ Einen besseren Fang konnte ich doch gar nicht machen, oder? Aber dafür musste ich den Fang erst mal machen… noch gehörte er ja nicht mir…aber vielleicht ja irgendwann? Der brünette Gitarrist zog mich zu einem Tisch, setzte sich mir gegenüber und grinste mich unentwegt an. Musste er mich unbedingt mit diesem lächeln so aus der Bahn werfen? „Du, Ruki…. sag mal… wieso tritt diese seltsame Stille immer nur zwischen uns beiden auf?“. Berechtigte Frage. Vermutlich, weil mir, sobald ich diesen unwiderstehlichen Mann sah, vollkommen in Gedanken versunken war, wie ich ihm verklickern konnte, dass ich seit geraumer Zeit in ihn verliebt war… oder meine Gedanken nahmen einen äußerst einnehmenden, versauten Gedankengang an. Doch das konnte ich ihm unmöglich sagen…also zuckte ich bloß mit den Schultern. „Ich hatte gehofft, DU könntest mit das sagen…“. Doch auch er zuckte mit den Schultern. Wir aßen schweigend unser Eis auf, ich spürte seinen Blick die ganze Zeit über auf mich. „Noch 3 Tageee“. Interessante Art die Stille zu brechen. Ich lächelte schwach. „Hai…noch 3 Tage, dann erfahre ich endlich, was die Überraschung ist“. Uruha grinste leicht, nahm meine Hand und zog mich wieder Richtung Park. Doch anstatt uns auf eine Bank zu setzen, setzten wir uns unter einen großen Kirschbaum. Es war immer noch recht dunkel und es roch etwas nach Gewitter. Und wieder war es still. Dieses Mal aber keine unangenehme Stille. Es war schön. Ich lehnte wortlos an Uruha, der einen Arm um meine Hüften gelegt hatte. „Ruki…?“, brach er dann doch wieder die Stille, sah mich aber nicht an, sah fast schon schüchtern hoch in den dunklen Himmel. „Hai?“. „Ano… du magst mich doch, hai?“. „Hai“. „Und was…ano…magst du am meisten an mir?“. Ich wurde erst etwas rosa, dann musste ich lächeln. Uruha war wirklich verdammt niedlich, wenn er so schüchtern ist. „Also weißt du…es gibt so vieles, was ich an dir mag“, gab ich leise zu und spürte den überraschten Blick des Größeren auf mir. Ich wusste, dass er mehr wissen wollte, also fuhr ich fort, den Blick in den Himmel gerichtet. „Ich mag es, wie du lächelst, wie du lachst. Ich mag es, wie du dich freust, wenn du deine Gitarre anschaust. Wie du rot wirst, wenn man dir ein Kompliment macht. Wie du dir das Haar aus dem Gesicht streichst, wenn du nervös bist. Oder wie gedankenverloren du in deinen Kaffee schaust, wenn du nachdenkst. Wie fürsorglich du manchmal bist und dich um einen kümmerst, wenn man zum Beispiel krank ist. Aber ich glaub…am meisten mag ich an dir, wie du mich in den Arm nimmst, wenn du siehst, dass es mir schlecht geht. Ohne Fragen zu stellen. Hai …wie du mich in den Arm nimmst…das mag ich am meisten“. Mittlerweile war der Leadgitarrist rot geworden und sah mich lange an. „Diese Kleinigkeiten an mir…fallen dir auf?“ Langsam nickte ich und bekam ein flaues Schmetterlingsgefühl im Bauch. Es war eine Mischung aus Aufregung und Nervosität. War es vielleicht doch zu auffällig gewesen, dass ich ihm das gesagt hatte? „Na ja…und…deine Augen leuchten immer…wenn du dich freust…“. Verdammt! Wieso konnte ich nicht die Klappe halten?! Doch dann spürte ich Ruhas Arme, die sich um mich legten und mich in seine Arme zog. „Das ist…wirklich süß…das ist noch nie jemanden aufgefallen…“. Natürlich nicht. Weil keiner so verliebt in dich war, wie ich es seit schon so langer Zeit bin. Weil keiner all deine Bewegungen so sehr beobachtet hatte wie ich. Aber das konnte ich nicht sagen. Was also antworten? „Ano…nach so langer Zeit…fällt einem so was auf…vor allem, wenn man so wie wir auf den Touren so eng beieinander hockt und das den ganzen Tag…“. „Da hast du vermutlich Recht…“. Nein, hatte ich nicht. Sicher, das trug bestimmt einiges dazu. Aber für mich waren die Touren eigentlich immer nur ein guter Vorwand gewesen, um noch näher bei ihm zu sein als sowieso schon. „Ano…Ruha?“. „Hai?“. Schüchtern sah ich zu ihm hoch, sah ihm direkt in diese wunderschönen, dunklen Augen. „Halt…mich noch etwas fest, hai? Lass uns noch etwas hier bleiben…und halt mich noch ein wenig…“. Uruha lächelte und küsste mir auf die Nasenspitze. „Wird gemacht, Kleiner“. Ich erwiderte sein lächeln und legte meinen Kopf an dessen Brust. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, schlug so heftig, als würde es gleich raus springen und meine Nase kribbelte. Genau dort, wo seine wunderbar weichen, vollen Lippen meine Haut berührt hatten. Er konnte bestimmt traumhaft küssen. Unwillkürlich leckte ich mir etwas über die Lippen, schloss zufrieden die Augen und seufzte genießerisch. Es war doch wirklich einfach nur wunderschön und ich wünschte mir, dass dieser Moment niemals enden würde. Ich musste wohl eingeschlafen sein. Denn ich bekam nur am Rande mit, wie sich zwei Arme unter meinen Körper schoben und mich hochhoben. Aber ich wollte meine Augen einfach nicht öffnen. Das regelmäßige auf und ab machte mich bloß nur noch müder und es dauerte nicht lange, bis ich ganz eingeschlafen war und mich fester an das Weiche neben mir klammerte. Gähnend öffnete ich dann nach einer halben Ewigkeit die Augen, kuschelte mich an etwas Weiches neben mir und sah dann verpeilt auf. Seit wann lag etwas Großes, Weiches neben mir? Ich erstarrte. Uruha grinste zu mir runter. Ich spürte, wie mir die rote Farbe ins Gesicht schoss. Lag er schon die ganze Zeit neben mir?! Hoffentlich hab ich im Schlaf nicht geredet… Lächelnd strich mit der Brünette eine Strähne aus dem Gesicht und küsste mir ins Haar, was nicht wirklich zu Besserung meiner roten Farbe führte. „Du bist ja ganz rot, Ru~“. „H-hai…ano…sehr heiß hier…“. Dumme Ausrede. Aber eine bessere wollte mir eben nicht einfallen. Uruha lachte leise und strich über meinen Arm. „Ano…hast…hast du mich etwa…vom Park…bis hierher…?!“. „Hai! Ich hab dich getragen! Du bist klein und leicht, ich bin groß und stark~ oder seh ich dafür zu schwach aus?“. Nein, das sah er nicht…allein der Gedanke an seine Arme machte mir ganz böse Vorstellungen. Und wie es das Schicksal so wollte, fiel mein Blick natürlich in eben diesem Moment auf seine Arme und ich musste sofort den Blick senken, wollte nicht noch mehr rot werden und versuchte meine Gedanken wieder umzulenken, da sie gerade eine andere Richtung einschlugen und mein Blut in tiefere Regionen schickte. Nun, also DAS musste Uruha dann doch wirklich nicht mitbekommen! Vorsichtig sah ich auf und stellte fest, dass der Gitarrist recht nervös wirkte. Er kaute auf seiner Unterlippe, auf dieser schönen, vollen Unterlippe, und sah unsicher durch die Gegend. „Ano…Ru…weißt du…“. Neugierig sah ihn ihn nun an. „Was weiß ich?“. „Also…eh…ich hab dich wirklich sehr gern…“. Verständnislos sah ich ihn an. Natürlich hatte er mich gern, sonst wären wir nicht so gut befreundet und in einer Band. „Ehm…hai…ich dich doch auch…wo ist da jetzt das Problem?“. „Iie…also…ich hab dich so richtig doll gern…“. Noch ehe ich den Mund öffnen konnte, um etwas zu sagen war Uruha wie von der Tarantel gestochen vom Bett aufgesprungen und sah mich leicht gerötet an. „G-gomen! Kommt nicht wieder vor!“. Fluchtartig verließ er mein Zimmer und ich starrte verwirrt auf die Tür, die soeben zugefallen war. Er hatte mich so richtig doll gern…sollte das etwa so etwas wie eine indirekt Liebeserklärung gewesen sein? Nein…nein, das konnte doch nicht sein…oder? Ich war gerade im Begriff aufzustehen und die Tür zu öffnen, als diese aufgerissen wurde und Aoi mich umrannte, auf das Bett warf. Überrascht fiepste ich auf, konnte mich aber nicht wehren, ging das doch alles viel zu schnell. Völlig überfordert musterte ich Aoi, der nun endlich von mir ging, sich mir gegenüber Auf mein Bett setzte und nervös hin und her wippte. „Also…ano…ich…also ich muss das jetzt jemandem erzählen! Und…und… Uruha geht nicht… der ist gerade… völlig durch den Wind, Reita ist völlig bekloppt, da red ich mit dem nicht drüber und Kai, nein!“, begann er stotternd aber hektisch zu reden. Ich hatte Mühe mitzuverfolgen was er da sagte und das, wo ich doch selbst immer so schnell redete. „Eh? Was ist denn los? Tiiief durchatmen und laaangsam erzählen was los ist“. Brachte wahrscheinlich aber eh nichts. Wenn Aoi so aufgeregt war wie jetzt, konnte er gar nicht mehr langsam reden, da gab es nur schnell und noch schneller. Theoretisch gab es sogar noch eine Stufe der Schnelligkeit, doch das verstand dann nicht mals mehr Uruha, der sonst mit jeder Schnelligkeit beim Reden klar kam und alles verstand. Aoi atmete tief ein und versuchte sich etwas zu beruhigen. „Ich…ich bin in Kai verliebt!“. Ich zog eine Augenbraue hoch. „Was für eine Überraschung! Bis auf Kai wissen wir ALLE das“. Aoi sah mich ganz verblüfft an. „Aber woher?!“. Ich seufzte theatralisch auf. „Nun ja, es fällt ein wenig auf, wenn sich deine Laune innerhalb von Sekunden bessert, sobald Kai den Raum betritt, du viel zu breit grinst, wenn er dir zustimmt oder dich berührt. Du hilfst ihm ständig und überall, du beschwerst dich nicht mehr bei langen Proben und ob du’s selbst merkst oder nicht… wenn Kai beschäftigt ist mit kochen oder sonst etwas anderem starrst du ihn unglaublich lange an, bis du ein Kissen ins Gesicht kriegst oder Kai zu dir sieht“. Nun war Aoi rot geworden und er kaute sich auf der Lippe rum. „Ano…eh…das war jedenfalls nicht der Punkt auf den ich eigentlich hinaus wollte…“. „Oh, nicht? Na dann erzähl mal weiter~“. Aoi wurde noch viel zappeliger. „Also…du weißt ja, dass Kai und ich weg waren, hai?“. „Hai, hat mir Ruha erzählt als sie vom einkaufen zurückkamen. Und?“. „Ano…nun ja…also… Kai und ich waren erst in der Stadt, sind dann ins Kino und haben danach Eis gegessen und so…“. „Komm zum Punkt…“. „Nja…also er…ich wiederhole, ER, hat meine Hand genommen und sie die ganze Zeit gehalten… und er war so süß und er hat mir die Sahen vom Mund gewischt und so…“. „Und das Problem dabei ist…?“. „Ja also…Kai ist doch…eigentlich…hetero…dacht ich?“, formulierte er vorsichtig und sah mich fragend an. Erst starrte ich ihn perplex an, konnte dann aber nicht mehr und begann loszulachen. Aoi sah mich ratlos an. „Ach, also irgendwie…ist das typisch, dass du das sagst!“, lachte ich und grinste ihn aufmunternd an, „glaub mir, Kai ist schwuler als du denkst!“. Ein noch viel ratloserer Blick von Aoi war die Folge der Aussage. „Also…hm, wie sag ich das am besten…ja also, Kai ist nicht so ganz hetero wie er sich gibt. Also, kurz um, schnapp ihn dir und mach dir keine Gedanken ob er vielleicht nicht auf Kerle stehen könnte“. „Kai ist schwul?!“. „Iie…“. „Eh?“. „Was bleibt dann noch groß übrig?? Er ist bi, du Trottel“. „Oh….ooooh!“. Aoi begann breit zu grinsen, beugte sich vor und knuddelte mich ganz fest, drückte mir ein Küsschen auf die Wange. „Arigatou, Ru-chan!“. Ich brummte und sah ihn böse an. „Nenn mich nicht so, Mann!“. „Gomen ne! Ruki-sama, besser?“. „Hai!“, zufrieden grinste ich. ‚Sama’ war doch immer noch besser als von IHM ‚chan’ genannt zu werden! Das durfte doch nur Uruha! Auch wenn dieser von seinem Glück nichts wusste. Aoi stand seufzend auf und lächelte mich viel sagend an. „Weißt du was? Ich geh mir jetzt Kai schnappen!“. Leicht lächelnd schüttelte ich den Kopf. Wie sich das nur wieder anhörte… „Viel Spaß~“. Und weg war Aoi. Gott sei Dank. Nicht, dass ich Aoi nicht mochte, doch er war manchmal ein wenig nervig und eigentlich hatte ich ja etwas vorgehabt, bevor er reingeplatzt kam. Also stand ich auf, richtete meine Haare noch etwas und verließ mein Zimmer ebenfalls. Unten im Wohnzimmer konnte ich Aoi, Kai und Reita hören. Allem Anschein nach wurde Reita übel aufs Korn genommen. Von Aoi natürlich, Kai war viel zu nett dafür. Okay war er nicht, aber Reita ließ er generell in Ruhe. Vorsichtig lief ich rüber zu Uruhas Zimmer und klopfte leise an. Als keine Antwort ertönte öffnete ich leise die Tür und steckte den Kopf ins Zimmer. Uruha lag auf dem Bett, die Augen geschlossen und scheinbar am schlafen. Leise trat ich ein, setzte mich vorsichtig neben ihn aufs Bett, um ihn nicht zu wecken und sah ihm in sein ruhendes, schlafendes Gesicht. Er sah wie ein Engel aus… Leise seufzte ich auf. „Ruha-chan…war das eben…so etwas wie eine indirekte Liebeserklärung?“, fragte ich leise. Ich wusste natürlich, dass er mich nicht hören konnte, schlief er ja immerhin, aber ich erwartete ja auch keine Antwort. Und Ausgesprochen hörte es sich noch unrealistischer an als in meinen Gedanken. Vorsichtig, ganz vorsichtig strich ich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte fast ein wenig verträumt. „Es würde mich so glücklich machen…wenn du tatsächlich so empfinden würdest…“, sagte ich noch leiser als zuvor und stand langsam auf, „Oyasumi nasai…mein kleiner Schatz“. Kurz beugte ich mich rüber und legte meine Lippen ganz sanft auf seine. Sie waren so weich, so voll~ Eine einzige Sünde waren sie. Langsam und widerwillig löste ich mich von ihm, sah ihm noch einmal ins schlafende Gesicht und verschwand dann aus dem Zimmer. Was ich nicht wusste war, dass Uruha gar nicht geschlafen hatte…er hatte lediglich nachgedacht…bis ich reinkam. Und kaum hatte ich die Tür beim raus gehen hinter mir zugezogen, öffnete er seine Augen und sah die Tür ungläubig an, berührte zögerlich seine Lippen und starrte einfach weiter fassungslos die Tür an. Kapitel 4: Hitori de ie no henka -------------------------------- Gähnend und immer noch in Boxershorts und Shirt saß ich unten am Frühstückstisch. Ausnahmsweise war ich doch tatsächlich der gewesen, der als erster wach war. Dementsprechend war ich gerade am Frühstücken, sah aber nicht ein, für die Anderen faulen Säcke auch noch Frühstück zu machen. Ich war immerhin nicht so sozial wie Kai! Er war schließlich die Bandmama, nicht ich. Und genau dieser kam nun auch runter, machte sich ebenfalls Schokoflakes und setzte sich mit einem zunicken zu mir. Ich hob langsam den Blick und sah ihm direkt in die Augen. „Ano…Kai?~“. „Hai?“. „Sag mal…wie findest du Aoi so?“. Kai starrte mich an, dabei entging mir aber nicht, dass er etwas rosa geworden war. „A-Aoi? Wieso Aoi?!“. „Na ja… ich hab ein bisschen das Gefühl, dass du etwas mehr für Aoi empfindest, als du dir eingestehen willst“, sagte ich ihm ehrlich heraus. Das Aoi unsterblich in ihn verliebt war, musste ich ihm ja nicht unbedingt sagen, dass durfte Aoi ruhig selber machen. „Ich…ano…nun ja…“, druckste er rum und sah errötet auf den Tisch. „Also hab ich Recht?“. „Eh…schon…irgendwie…“. Ein breites Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. „Erzähl mir ruhig mehr~“. „Ano…ich… na ja, ich würde nicht sagen, dass ich in ihn verliebt bin, aber… irgendetwas ist da. Ich freu mich immer so, wenn ich ihn sehe und…eh…es fühlt sich ganz seltsam an, wenn er mich berührt und so…“. „Kribbelt’s? Schmetterlinge im Bauch?“. „Eh…hai…“. „Nun ja, dann bist du immerhin schon mal verknallt~“. Kai sah darüber nicht sehr glücklich aus. Hatte er etwa dieselben Ängste wie Aoi? Und da begann er auch schon zu reden. „Aber was ist, wenn er nur einen Freund in mir sieht? Ich bin doch nicht mehr als ein Freund und Leader für ihn! Steht er überhaupt auf Kerle?!“. Leise seufzend strich ich mir das Haar aus dem Gesicht. Welch Ironie. Ich half den beiden dabei zueinander zu finden und ich selbst bekam es einfach nicht auf die Reihe Uruha meine Liebe zu gestehen… „Also, bei dem letzten Punkt brauchst du dir wirklich keine Gedanken machen, Aoi ist durch und durch schwul. Und ich denke schon, dass du Chancen bei ihm hättest. Du bist genau sein Typ. Unternehme halt etwas mehr mit ihm und mache leichte Andeutungen, nähere dich ihm vorsichtig“. Kai nickte langsam, lächelte leicht. „Danke, Ru. Vielleicht wird’s ja echt was!“. Ich nickte und lächelte ihn aufmunternd an. Kai wusste ja gar nicht, dass wir alle damit fest rechneten, dass es was zwischen den beiden wird. Und wenn nicht, würden wir eben nachhelfen. So konnte es schließlich nicht weiter gehen. Diese ständigen, schmachtenden Blicke, wenn der andere gerade nicht hinsah, diese verpeilte Art… obwohl Kai sich da wirklich zurücknahm. Wer uns alle damit etwas nervte war Aoi. Es war so offensichtlich wie verliebt er in Kai war und es war echt nervig, dass er einem gar nicht mehr zuhörte, sobald Kai im Raum war, da er nur noch Augen für ihn hatte oder dass er, egal was war, immer, wirklich IMMER, auf Kais Seite stand, selbst wenn er und noch längere Proben aufs Auge drückte. Ich hörte Schritte und sah zur Treppe, Aoi und Reita kamen gähnend die Treppe runter. Reita machte sich sofort einen Kaffee, während Aoi sich einfach müde neben Kai plumpsen ließ und seinen Kopf an seine Schulter lehnte. Und beide wurden dabei sofort etwas rosa. Reita setzte sich zu mir und musterte die beiden Turteltäubchen, dann sah er wieder mich an. „Mein Kumpel will mit mir ins Kino, magst du mitkommen?“. Ich schüttelte den Kopf leicht. „Nein, danke, ich denke, ich bleibe heute hier“. Reita sah zwar etwas enttäuscht aus, nickte aber dann leicht und widmete sich wieder seinem Kaffee. Kai hatte mittlerweile zögerlich den Arm um Aoi gelegt, der verträumt zu lächeln begonnen hatte. „Ano…A-Aoi? Magst du heut mit mir…ausgehen?“. Aoi sah ihn mit großen Augen an und Kais rosa wurde etwas kräftiger. „Also, ich mein…weil, es ist ein Vergnügungspark in der Stadt…und die magst du doch so…“. Ein breites Grinsen schlich sich auf Aois Gesicht und er hauchte ihm blitzschnell einen Kuss auf die Wange. „Gerne!“. Natürlich freute ich mich für die beiden, dass sie heute ein ‚Date’ hatten, doch dann lief es ihm eiskalt den Rücken runter. Das bedeutete, wenn Uruha nichts Besonderes vor hatte, dann wäre er mit ihm alleine… Und wie gerufen, kam besagter Gitarrist gerade die Treppe runter und gähnte herzhaft. „Was steht heute an?“, gähnte er und setzte sich ebenfalls zu mir, nun saß ich zwischen ihm und Reita. „Nichts. Reita geht ins Kino und die beiden da haben ein Date~“. Kai und Aoi liefen sofort knallrot an und sahen beide weg, stammelte nervös irgendwelches Zeug vor sich hin, von wegen ‚kein Date…nur ein Treffen’ und so etwas, dass ihnen eh keiner glaubte. Vorsichtig sah ich Uruha aus den Augenwinkeln an. Würde er nun sagen, was er dann heute machen würde? „Hm~ Cool~ Und was machst du, Ru-chan?“. „Ich bleibe hier…“. „Ich auch~ Dann können wir uns ja einen netten Abend machen~“. Mein Herz raste wie wild. Mit Uruha einen netten Abend machen… oh Gott, das konnte ja bloß mein Untergang werden! Reita begann plötzlich zu grinsen. „Wieso grinst du, als hättest du eine Banane in der Fresse?“, kam es von Aoi und überrascht sah ich ihn an. Er nahm mir die Worte aus dem Mund~ „Ach, nicht so wichtig~“, mit einem viel sagenden Blick sah er Kai an, der dann ebenfalls anfing zu grinsen und Aoi etwas ins Ohr flüsterte. Auf dessen Gesicht trat ebenfalls ein dümmliches Grinsen auf. Nur Uruha und ich wussten von nichts. Jedenfalls ging ich davon aus, dass Uruha genauso unwissend war wie ich, denn er sah ebenfalls ziemlich ratlos aus. Reita war bereits mit seinem Kumpel weg. Kai und Aoi donnerten sich noch für ihr Date auf. Uruha und ich saßen auf der Couch, als die beiden Händchenhaltend runter kamen. „Wir sind jetzt auch weg. Bis heute Abend~“. Und weg waren sie. Schlagartig wurde ich nervös und sah vorsichtig zu dem Brünetten neben mir. Wie heiß er aussah…sogar wenn er kaum gestylt war… Uruha bemerkte natürlich meinen Blick und sah mich an. „Nervös?“. Warum hörte er sich so wissend an?! Sofort schüttelte ich den Kopf und drehte diesen schnell wieder weg. „Iie! Wieso sollte ich?!“. „Keine Ahnung, verrat du es mir~“. Darauf wollte ich nicht antworten. Er war doch blöd…was sollte ich denn da schon bitte sagen?! „Ich…ich geh mich duschen!“. Das war das Beste was mir einfiel und schnell tappste ich nach oben ins Badezimmer. Ich achtete darauf ja die Tür abzuschließen und zog mich seufzend aus. So konnte es doch nicht ewig weiter gehen… jedes Mal wenn ich mit Uruha alleine war… da konnte ich doch nicht so nervös werden! Er war immerhin der Gitarrist unserer Band, ich musste mich ihm gegenüber völlig normal verhalten! Ich seufzte leise, stellte mich unter die Dusch und ließ das Wasser auf mich fallen. Normal verhalten…Gitarrist unserer Band…war da eine Beziehung überhaupt möglich? Wenn er, rein hypothetisch gesehen…meine Gefühle erwidern würde… könnte ich dann mit ihm zusammen sein? Was ist denn, wenn unsere Beziehung nicht klappt? Zerstreiten wir uns dann so sehr, dass die Band zerbricht? Nein, das wollte ich nicht. Die Band war mein Leben. Aber Uruha aufgeben konnte ich auch nicht. Hm… war denn unser Leader nicht gerade dabei, genau denselben ‚Fehler’ zu begehen wie ich, wenn ich mit Uruha zusammen wäre? Aber Kai hatte schon immer unsere Gefühle, allen voran die Liebe, vor die Band gestellt. Er sagte immer, die Band ist wirklich wichtig, aber in erster Linie geht es um uns. Denn wenn wir unglücklich sind, beispielsweise unglücklich verliebt, wirkt sich das auch auf die Band aus. Und dann kommt da garantiert nichts Gutes bei raus. So gesehen hatte Kai Recht. Wenn wir unglücklich sind, schaden wir der Band womöglich mehr, als wenn wir eine Beziehung miteinander eingehen. Erneut seufzte ich. Diese Überlegung hatte doch gar keinen Sinn. Uruha erwiderte meine Gefühle ja nicht… wozu dann den Kopf zerbrechen? Ich musste mich endlich mal damit abfinden, dass nichts aus uns beiden wird und fertig. Traurig ließ ich den Kopf hängen, als ich aus der Dusche kam. Und zu aller erst bekam ich fast einen Herzinfarkt. Uruha stand direkt vor mir! Und ich hatte nur ein Handtuch um die Hüften! Aber das schien ihn gerade gar nicht zu kümmern, denn er sah mich besorgt an. „Ru? Was ist los? Du schaust so traurig…“. Ich schüttelte leicht den Kopf. „Gomen ne, darüber kann ich nicht mit dir reden“. Mit ihm konnte ich wirklich nicht darüber reden! Das Problem war nur, dass ich mit NIEMANDEM darüber sprach, mich folglich also nirgendwo ausheulte und so ging es mir einfach nur schlechter. Ich konnte es einfach keinem gefahrlos sagen… „Du kannst mit mir über alles reden!“. „Nein, Ruha, kann ich nicht. Jedenfalls nicht darüber. Darüber kann ich mit niemanden reden!“. „Nichtmals mit Reita?“. Nein, auch mit Reita nicht. Mehrere Male war ich in Versuchung gewesen, ihm davon zu erzählen, wir hatten nie Geheimnisse voreinander! Und er war doch mein bester Freund… eigentlich schon eher mein Bruder. Aber ich konnte es ihm einfach nicht sagen. Also schüttelte ich den Kopf. „Nein, auch mit Reita nicht“. „Wieso nicht? Was sollte denn so schlimm sein?“. Ich schob mit leicht an ihn vorbei. „Das…verstehst du nicht…gomen nasai, aber…ich bin jetzt lieber alleine…“. Na ja okay, hätte ich gerne so gehabt. Aber als ob der Größere mich einfach ohne weiteres an sich vorbei ließ…nein, das kam nicht in Frage. Er griff nach meinem Oberarm und hielt mich fest. Oh Gott…ich spürte seine Haut auf meiner… Unsicher schaute ich zu ihm hoch, er sah mich ernst an. ZU ernst. Das war ich nicht von Uruha gewohnt. Langsam, beinahe schon sanft, zog er mich zu sich zurück, drückte mich an sich und schloss die Arme um mich. „Wenn irgendetwas ist, kannst du immer zu mir kommen…“. „H-hai…ich weiß, aber…“. Er roch so gut… Ich spürte, wie Uruhas Finger über meine immer noch leicht feuchte Haut fuhren und sich seine Hand schließlich in mein nasses Haar vergrub. Es fühlte sich unglaublich an und am liebsten hätte ich ihm gesagt, er solle mich für immer so halten. Aber ich konnte es nicht. „Kein aber…Ruki, du brauchst jetzt nicht zu reden. Ich will dich einfach nur halten. Ich… ich weiß, dass es manchmal hilft, einfach nur in den Arm genommen zu werden, ohne Fragen, ohne erzählen zu müssen, was einen bedrückt oder traurig macht, auch wenn ich mich natürlich frage, was es ist. Aber ich sehe, dass es dir nicht gut geht, ich weiß, dass du nicht darüber reden willst. Lass mich dich wenigsten in den Arm nehmen, damit du die Nähe bekommst, die du in so einer Situation brauchst“. Ich wurde etwas rosa. Wie fürsorglich Uruha war… einfach süß… und er hatte ja schon irgendwie Recht… die Tatsache, dass er mich einfach in den Arm nahm, und vor allem die Tatsache, dass ER es war, der mich in den Arm nahm, half mir wirklich und ich genoss die Nähe. Ich fühlte mich besser, auch wenn der Gitarrist damit soeben meine Hoffnung wieder erweckt hat, dass es vielleicht irgendwann mal in ferner Zukunft etwas zwischen uns beiden geben wird… Wie gern ich ihm einfach sagen würde, wie viel ich für ihn empfinde… Ich spürte seine Hand die mir eine Strähne zurückstrich und er lächelte mich aufmuntern an. Was wohl gerade in seinem Kopf vorging, wenn er mich so ansah? * In jedem Film, jeder Geschichte und sonstigen Liebesszenen, wird die geliebte Person meist nach dem Duschen von ihrem oder seinem Liebhaber überfallen. Nun konnte Uruha endgültig verstehen warum. Wenn man auch nur halb so heiß aussah, wie Ruki es gerade tat… Diese kleinen Wasserperlen auf dieser wunderschönen, makellosen blassen Haut, diese nassen, etwas zerzausten Haare…und dieses Handtuch, dass ihm den Anblick auf Rukis Körpermitte verwehrte…zu gern hätte Uruha ihm das Handtuch einfach vom Leib gerissen. Zu sehr wollte er Ruki jetzt für sich haben. Doch er musste sich auf Ruki konzentrieren. Er war traurig, und der Gitarrist glaubte zu wissen, warum. Wahrscheinlich weil Ruki, wie er doch durch Zufall mitbekommen hatte, in ihn verliebt war und es sich nicht traute ihm zu sagen. So wie Uruha. Aufmunternd lächelte er Ruki an, strich ihm eine Strähne hinters Ohr. Diese dunklen Augen…sie zogen den Brünetten einfach in ihren Bann und er musste sich enorm zurücknehmen, nicht diese vollen, sehr weich aussehenden, feuchten Samtkissen zu küssen. Aber er durfte nicht. Noch nicht. Das würde alles kaputt machen. Er hatte doch schon den perfekten Zeitpunk geplant, die perfekte Atmosphäre dafür geschaffen und sich passende Sätze zu Recht gelegt. Und die jetzigen Umstände durften ihn nicht dazu bringen es Ruki eher zu sagen. Er musste die letzten Tage noch aushalten. Aber dafür würde es so perfekt werden… und Ruki gehörte danach endlich ihm, nur ihm allein. Uruha seufzte leise, beugte sich vor und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Egal was dich so traurig macht, sieh es positiv. Vielleicht ist es gar nicht so schlimm, wie es auf dem ersten Blick erscheint~“. * Ich nickte leicht. Vielleicht hatte Uruha ja Recht… vielleicht war es ja tatsächlich nicht so schlimm, wie es für mich erscheint. Es wäre ja immerhin möglich, dass er doch… Ich seufzte innerlich auf. Was sollte das? Wenn ich mir wieder Hoffnungen machte, wäre ich umso enttäuschter, wenn nichts passiert. Ich sollte endlich damit aufhören, mich damit abfinden, dass aus uns nie mehr wird als Freunde und mein Leben ganz normal weiter leben. Langsam und widerwillig löste ich mich von Uruhas Umarmung. „Ich mach uns mal Mittagessen…ano…also das heißt, nachdem ich mich umgezogen habe, mach ich uns Mittagessen…“. Schnell verschwand ich in mein Zimmer und schlüpfte in meine schwarz-rot karierten Boxershorts. Als auch schon Uruha anklopfte und reinplatzte. Ich erstarrte und sah ihn mit rotem Kopf an. „Uruha!“. „Gomen ne! Aber stell dich nicht so an, wir sind Männer, ich guck dir schon nichts weg~“, grinste er, „ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob ich noch schnell einkaufen soll, weil… wir haben so gut wie nichts zum kochen da…!“. Ich nickte zögerlich. „H-hai… tu das, gute Idee. Na los, hopp hopp“. Und weg war Uruha. Endlich konnte ich ausatmen. Dieser Mann würde mich noch mal verrückt machen! Falls er das nicht schon längst getan hatte. Leise vor mich her murrend zog ich nun meine Hose und ein Shirt an, etwas Schlichtes. Die Haare ein bisschen gestylt und etwas Schminke und schon sah ich nicht mehr so verpeilt und verschlafen wie im Anfang aus. Eigentlich wollte ich gerade die Treppe runter zur Küche, dabei lief ich an Uruhas Zimmer vorbei und ich sah durch die offene Tür, dass da etwas auf Uruhas Bett lag. Neugierig wie ich war trat ich ins Zimmer und kam dem Bett näher. Es war ein Fotobuch. Ich setzte mich aufs Bett, nahm das Fotobuch auf meinen Schoß und schlug es auf. Was ich da sah verschlug mir die Sprache und raubte mir den Atem. Es waren haufenweise Bilder von mir und von Uruha und mir. Unter jedem Bild standen Datum und Ort, an dem das Bild aufgenommen wurde. Und wann immer mein Name auftauchte war ein Herzchen am Rand gemalt. Ich kam mir vor, als würde ich gerade das Tagebuch eines Mädchens lesen. Wieso malte Uruha Herzchen?! War er etwa…doch in mich…? Ich blätterte weiter. Und wieder war ich überrascht. Von den meisten Bildern hatte ich gar nicht mitbekommen, wie Uruha sie geknipst hatte! Ich hörte unten die Tür zufallen, schnell klappte ich das Fotobuch zu, legte es wie zuvor ans Bett und stürmte möglichst leise aus dem Zimmer raus, hatte Herzrasen vor Panik, dass er mich erwischt. „Ruuu~ Ich bin wieder daahaa~“. Schnell lief ich die Treppen runter und lächelte ihn zaghaft an. „Hai, hab die Tür gehört“. Uruha lächelte mich breit an. Oh Gott, dieses lächeln… Ich musste es ignorieren! „Dann lass uns mal anfangen zu kochen~“, grinste ich breit. „Da! Da war es wieder~“, grinste Uruha und ich sah ihn nur perplex an. „Hä?“. „Dein Lächeln~“. „Was ist damit?“. „Du hast wieder mein Lächeln gelächelt~“. Ich sah ihn verwundert an. „Dein Lächeln?“. „Hai! Das Lächeln, das du mir geschenkt hast, erinnerst du dich nicht?“. Endlich hatte ich die Erleuchtung und ich grinste breit. Wie süß Uruha doch war~ „Doch…ich erinnere mich“, erwiderte ich und konnte nicht anders als beinahe schon verlegen zu lächeln. Uruha kam auf mich zu und küsste mir auf den Mundwinkel. Mein Herz blieb stehen. Wenige Zentimeter nach rechts und er hätte mich richtig geküsst! „Das war so süß von dir, als du es mir geschenkt hast~“, sagte er leise an meinem Ohr und lächelte glücklich. Ich konnte spüren, wie mir die rote Farbe ins Gesicht schoss. Mit erröteten Wangen wandte ich den Kopf ab. „H-hai…na ja…du magst das Lächeln doch so…“. „Hai~“. „Ich…ich koch dann mal…“ Nervös machte ich mich dann daran zu kochen, konzentrierte mich einzig und allein darauf. Umso mehr erschreckte ich mich, als sich plötzlich zwei Arme um meine Hüften schlangen und Uruha den Kopf auf meine Schulter legte. Nervös sah ich ihn an. „Ano…w-was machst du da…?“. „Dir beim kochen zugucken~“. Was gab es denn da interessantes? Außer dass ich mir beim Gemüse klein hacken gleich den Finger abhacken würde, wenn Uruha weiter so machte?! „Mach ich dich nervös, Süßer?~“, hauchte er mir ins Ohr und verpasste mir somit eine Gänsehaut. „Iie…ich kann mich nur nicht konzentrieren, wenn du so an mir hängst…“. „Aber ich kann nicht anders~“. Oh Gott…gaaanz ruhig, es ist nur so etwas ähnliches wie eine Umarmung… Ich erstarrte zur Salzsäure, als ich plötzlich die Lippen des Gitarristen auf meinem Hals spürte. „Übermorgen hast du Geburtstag~“. „I-ich weiß…“. „Meine Überraschung wird dich umhauen~“. Na ob das unbedingt positiv war? Der Brünette gab mir einen Klapps auf den Hintern und küsste mir noch mal auf die Wange. „Ich bin Duschen, meine Schönheit~“. Ich starrte ihm hinterher. Hatte er was genommen?! Erst baggerte er mich nahezu an und jetzt nannte er mich auch noch ‚seine Schönheit’? Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ob seine Überraschung übermorgen mich genauso hinreißen würde, wie das eben? Kapitel 5: (Warui) yume no yō ni -------------------------------- Als Uruha dann nach einer Weile in einer Shorts und einem Shirt wieder kam, verschlug es mir glatt die Sprache. Er sah so wunderschön aus… Die Haare waren noch leicht feucht und einzelne Strähnen standen etwas ab. Auf seinen Armen konnte man noch einige Wassertropfen erkennen und an manchen Stellen Klebte das Shirt etwas an ihn, da er ja noch feucht war. Mit Mühe schaffte ich es dann auch mal endlich meinen Mund wieder zu zuklappen und wieder ein normaler zurechnungsfähiger Mensch auszuschauen. „Essen ist fertig~“. Uruha lächelte mir entgegen. „Hab ich schon gerochen“, grinste er und half mir das Essen aufzutun. Er holte die Stäbchen raus und reichte mir welche. „Arigatou“. Wir setzten uns auf die Couch, begannen zu essen und schauten uns einen Film an. Beziehungsweise schaute Uruha sich den Film an, ich selber konnte der Handlung nicht ganz folgen, weil ich zu abgelenkt von einer gewissen brünetten Person neben mir war. Denn diese hatte den Arm um mich gelegt und eng an sich gezogen. Das alles wäre ja noch fast normal gewesen, wenn er mich dabei nicht die gesamte Zeit über streicheln würde. Ich sagte zwar nichts, weil es mir durchaus gefiel, aber seltsam war es dennoch. Gut, Uruha und ich standen und zwar schon immer nah, aber doch nicht SO. Bis auf Reita tat es sonst niemand bei mir, und von dem war ich es gewohnt, war er ja schon jahrelang mein allerbester Freund. Aber das Uruha das tat… ehrlich gesagt machte es mich ziemlich nervös und ich hatte Schwierigkeiten das Zittern meiner Hände zu unterdrücken. Ich versuchte mich nur auf mein Essen zu konzentrieren. Was mir auch für wenige Sekunden gelang. Bis die Hand an meiner Brust runter zu meinem Bauch wanderte. Und das war ja nicht alles!! Ich konnte ganz deutlich seine Fingerkuppen unter meinem Shirt auf meinem Bauch spüren. Und peinlicherweise erzitterte ich bei dieser Berührung auch noch. Ich war eben seinen Berührungen gegenüber sehr empfindlich… In dem Moment, in dem ich meinen Kopf hob, hatte auch Uruha seinen Kopf bewegt, wollte sich etwas über mich beugen um mich anzusehen, da ich so erzitterte. Seine Haare strichen federleicht über mein Gesicht und ich konnte den Duft ganz deutlich wahrnehmen, errötete etwas. „Nanu, Reaktionen, wenn ich dich berühre?~“. Ich starrte ihn an. Das hatte er gerade nicht wirklich gesagt, oder??? Er lächelte mich bloß an, strich mir eine Strähne aus dem erröteten Gesicht. „Darf ich dir etwa nicht unter Shirt fassen?~“. Auch dieser Satz irritiert mich. Nervös sehe ich diese Brünette Schönheit an und schlucke. Wann kommen denn endlich die anderen zurück?! Ich sterbe gerade! „I-ich wüsste nicht…wieso du mir unters Shirt fassen solltest…“. Uruha lächelte leicht und zog sein eigenes Shirt etwas höher, sodass ich freien Blick auf diesen göttlichen Bauch hatte. „Wenn du magst, darfst du mir auch unters Shirt fassen!“. Na das war ein typischer Kompromiss à la Uruha. „Was macht dich da so sicher, dass ich dir unter Shirt greifen will?“. „Na, das wollen doch alle, oder nicht?“. Na ja okay, Unrecht hatte er damit definitiv nicht… „Du bist zu eingebildet, mein Lieber“. „Hrrr~ Dein Lieber~“. Ich wurde rot. „Mann, Ruha! Interpretier dir doch nicht in alles was rein!“, fiepste ich und versuchte mein rotes Gesicht an seinem Shirt zu verstecken, krallte mich an dieses fest. „Siehst du, jetzt gehst du mir ja doch an die Wäsche“, lachte er und kassierte dafür einen leichten Schlag auf die Brust. Er roch so gut~ Und gaaaanz zufällig rutschte sein Shirt immer höher, je mehr wir uns bewegten, sodass ich schon bald auf nackter Haut lag. „Hmmm~ Vielleicht sollte ich mir das Shirt ganz ausziehen? Scheint dir ja zu gefallen~“. Spätestens jetzt wäre ich knallrot geworden. Vor allem… er sagte es nicht nur, er tat es tatsächlich!! Also konnte ich mitverfolgen, wie er sich das Shirt über den Kopf zog, zur Seite warf und mich dann wieder eng an sich drückte. Dieser Körper…diese nackte Haut unter mir… Ich war völlig überfordert, wusste nicht wohin mit meinen Händen, wollte ihn ja schließlich nicht irgendwie antatschen oder so. Na ja gut, WOLLTE ich schon, aber das konnte ich doch nicht! Mit einem leisen Lachen griff der Gitarrist zu meiner Hand und legte sie sich an den Bauch, zog mich an ihn und legte den Arm um mich. Hektisch stand ich auf. „Ich hol uns was zu trinken!“, rief ich schnell und verschwand in die Küche. Oh Gott, was sollte ich tun?! Der heißeste Mann der Welt saß dort halbnackt und wollte mit mir kuscheln und ich hatte nichts Besseres zu tun als wegzurennen?! Na ja, vielleicht weil ich unsere Freundschaft nicht gefährden wollte und ich wusste, dass ich das tun würde, weil ich mich kaum beherrschen konnte? Wer konnte es mir auch verübeln, bei diesem Anblick… Aber ich konnte ihn doch auch nicht da so einfach sitzen lassen… Verzweifelt starrte ich die Küchentresen an und merkte somit gar nicht, wie diese Brünette Schönheit hinter mich trat, mittlerweile wieder mit einem T-Shirt bekleidet. „Eh… war es so schlimm, dass ich mein Shirt ausgezogen habe…?“, fragte er unsicher und sah mich besorgt an. „Was? Nein, nein. Ich frag mich bloß, wo der Sake ist. Wieso sollte es mich stören, wenn du dein Shirt ausziehst? Ich hab dich oft so gesehen“. Und ich habe es jedes Mal genossen… Uruha griff zu dem Schrank direkt vor mir. „Der Sake steht wie immer hier, Kurzer. Mh… ich weiß ja nicht, vielleicht war es dir ja unangenehm, weil wir dabei noch so gekuschelt haben…“. „Ach Quatsch, ist es nicht“. Doch ist es. Weil ich weiß, dass ich mich dann kaum beherrschen kann. Dieser Körper…~ Ich seufzte leise und griff zu der Sakeflasche. „Na komm, sonst geht der Film noch ohne uns zu Ende“. Schnell ging ich wieder ins Wohnzimmer, setzte mich auf die Couch und wartete auf diese göttliche Schönheit, die mir sogleich folgte, sich neben mich setzte und mich wieder an sich zog. Ich weiß nicht wie lange wir dort saßen und die verschiedenste Filme nacheinander schauten, aber innerhalb dieses Zeitraums hatten wie recht viel getrunken und man merkte es Uruha auch schon ganz schön an. Er wurde anhänglicher. Ebenso wie ich, aber ich war wenigstens noch klar bei Verstand und konnte denken, was man von Uruha nicht wirklich behaupten konnte. „Weißu Ruki, du bist toooooll~“. Ich lächelte ihn verlegen an und drückte ihm grinsend einen Kuss auf die Wange. „Arigatoouu~ Du doch auch, Ruha-chan~“. „Hihi~“. Ich musste grinsen. So ein stark angetrunkener Uruha war schon recht amüsant. Er war albern und so schön verschmust~ Und da er sich vermutlich eh nicht daran erinnern würde, konnte ich mich sogar seinen Streicheleinheiten hingeben. Leise schnurrte ich vor mich hin, während Uruha mir den Nacken kraulte. Irgendwann richtete ich mich dann auf, setzte mich breitbeinig auf seinen Schoß und sah ihm direkt in die Augen, nahm noch einen Schluck Sake. „Duuu, Ruhaaa? Hab ich dir schon mal gesagt, wie wunderschön deine Augen sind? Da kann man sich richtig drin verlieren…“. Uruha lächelte mich liebevoll an. So ein wunderschönes Lächeln~ „Arigatou, Ru~ Du hast mindestens genau so schöne Augen“. „Neee, hab ich nicht. Deine sind die schönsten! Genau wie deine Lippen auch einfach die schönsten sind. So schön voll und geschwungen…sie sehen sooo weich aus~ da stellt sich jeder mindestens einmal vor, wie es ist, die zu küssen“. Ups. Hatte ich das etwa tatsächlich gesagt?! Oh Gott, lass es ihn mit Humor aufnehmen! Der Gitarrist grinste mich breit an. „So? Du etwa auch?“. „Haaaai, ich hab’s mir schon hundert Mal vorgestellt! Und wenn sie nur annähernd so weich sind wie deine Haut, dann ist es einfach toll“. Halt einfach die Klappe! Das kannst du ihm doch nicht so direkt sagen! „Magst du es mal ausprobieren?“. Hatte er mich das gerade tatsächlich gefragt oder bildete ich mir das schon ein? „Darf ich das denn?“, fragte ich halblaut und sah ihn etwas benebelt an, da spürte ich auch schon diese weichen, samtenen Lippen auf meinen. Es war sogar schöner als ich es mir je vorgestellt hatte… Zärtlich bewegte er seine Lippen gegen meine, übte ein wenig Druck aus. Noch war ich mir nicht ganz sicher, ob das wirklich gerade alles passierte, oder ob das nur eine dumme Halluzination war. Oder war ich sogar eingeschlafen? Ich konnte die Zunge des Gitarristen spüren, die über meine Lippen strich und so um Einlass bat. Etwas zögerlich gewährte ich ihm diesen und erwiderte sein Zungenspiel. Uruha gestaltete dieses so zärtlich und gleichzeitig auf seine Art und Weise unschuldig, dass es einem mehr als nur den Verstand raubte. Und dann waren da plötzlich die Hände des Brünetten, die sanft unter mein Shirt strichen. Ich konnte mein Herz schnell schlagen spüren, als wolle es aus meinem Brustkorb springen. Ich konnte mein Herz dabei sehr gut verstehen, in Anbetracht der Situation… Ich wusste gar nicht worauf ich mich mehr konzentrieren sollte, auf das Gefühl, welches seine Zunge auf meiner hinterließ, oder auf seine Hände, die meine nackte Haut so sanft berührte, dass sich eine starke Gänsehaut auf meinem gesamten Körper bildete. Ergeben seufzte ich in den Kuss und schlang meine Arme um ihn. Wie lange hatte ich mir das jetzt schon gewünscht? Ich wusste es nichtmals mehr genau, irgendwann wurde es mir einfach zu lang zum nachrechnen. Ich spürte, wie er langsam mein Shirt hochschob und schlussendlich über meinen Kopf zog. Jetzt konnte sich mein Herz erst recht nicht mehr einkriegen! Seine samtenen, vollen Lippen flogen sanft über meinen Brustkorb und hinterließen eine heiße, kribbelnde Spur. Hin und wieder knabberte er an meiner empfindlichen Haut, entlockte mir ein aufkeuchen. „Hm~ Ruhaaa~“, nuschelte ich benommen und machte mich selbst an seinem Shirt zu schaffen. Widerstandslos ließ er sich das Shirt ausziehen, lächelte mich sogar auffordernd an. Na ja, ein ‚wenig’ lasziv war sein lächeln auch. Ich beugte mich leicht zu ihm runter und begann viele kleine Küsse auf seinen Oberkörper zu verteilen, hörte Uruhas Atem laut an meinem Ohr, als ich mich schließlich dazu zu seinem Hals hochgearbeitet hatte und nun begann, an diesem zu knabbern. Immer wieder leckte und biss ich sanft über seine empfindliche Haut, hatte ich sehr wohl bemerkt, dass der Brünette dort sehr empfindlich war. Mit einem lächeln strich immer wieder sanft über seine Haut, diese wunderschöne, weiche Haut. Erneut fanden unsere Lippen zueinander und jedes Mal entfachte es ein wahres Feuerwerk der Gefühle in mir aus. Unser Leadgitarrist zog sanft an meiner Unterlippe, knabberte zärtlich an dieser und sah mir dabei tief in die Augen. Schöner konnte dieser Moment gar nicht werden… Und das tat er auch nicht, im Gegenteil. Gerade als Uruha mich in die Couch drückte und sich etwas über mich lehnte, schrak er unglaublich zusammen und sprang auf. Wir beide hatten Aois Stimme draußen wahrgenommen. Er zog sich hastig sein Shirt wieder an. „Oh Gott, Ruki tut mir so Leid! Vergiss das lieber wieder ganz schnell! Das war ein Fehler, oh Gott tut mir so Leid!“. Zugegeben, einerseits konnte ich seine Reaktion verstehen. Aber andererseits war es auch ein ziemlicher Stich ins Herz. Langsam zog ich mir mein Shirt ebenfalls wieder an und richtete mich etwas auf. Kaum wurde die Tür aufgeschlossen, hatte Uruha auch schon die nächste Flasche Sake an den Lippen. „Naaaa, habt ihr Spaß gehabt?~“, fraget Aoi grinsend und trat mit Kai an der Hand ein. Uruha nuschelte etwas Unverständliches und verschwand nach oben. Ein weiterer Stich ins Herz. Aoi sah mich fragend an und ich schüttelte bloß den Kopf. „Keine Ahnung, was der so plötzlich hat, wir haben bloß einen Film geschaut“, sagte ich schnell. Und Gott sei Dank kam da auch schon Reita zurück. Reita, oft mein einziger Halt, wenn ich wirklich nicht weiter wusste. Ich sah ihm deprimiert in die Augen, er schien sofort zu verstehen, in welche Richtung mein Problem ging und nahm mich schützend in den Arm. „Das kriegen wir schon hin, Gartenzwerg~“, meinte er und kniff mir sanft in die Wange. Okay, dieses eine Mal lasse ich das ‚Gartenzwerg’ durchgehen. Aber auch nur dieses eine Mal! „Geh doch erst mal hoch ins Bett, ruh dich aus, wir reden morgen weiter, hai?“. Wortlos nickte ich. Vermutlich hatte Reita recht. Mit einem Seufzen lief ich hoch in mein Zimmer, legte mich aufs Bett und schloss die Augen. Liebe war eben doch einfach nur schmerzhaft... Kapitel 6: Itami o tomonau kioku -------------------------------- Gähnend öffnete ich meine schmerzenden Augen. Sie taten mir immer noch höllisch weh. Und ich wusste nur zu gut, warum. Gestern Abend hatte ich doch tatsächlich noch geweint. Und das sogar ziemlich lange, um genau zu sein, so lange bis ich eingeschlafen war. Die Folge dessen waren nicht nur die brennenden Augen, sondern spürte ich sogar noch die Spuren der Tränen auf meiner Wange. Langsam und mehr als nur lustlos setzte ich mich auf und strich mir das wirre dunkle Haar aus dem Gesicht. Eigentlich wollte ich nichts lieber als den ganzen Tag im Bett zu bleiben… Aber das ging natürlich nicht. Kai würde einen Ausraster der Extraklasse bekommen. Also kämpfte ich mich hoch, schleppte mich ins Bad und nahm eine übertrieben lange Dusche. Wie in Zeitlupe trocknete ich mich ab und schlüpfte in meine Shorts und zog ein langes Shirt an. Vor der Tür wartete bereits ein ungeduldiger Aoi, der auch endlich mal duschen wollte, gerade meckern wollte, mich dann aber besorgt ansah. „Ruki, bist du krank? Du siehst aus wie eine Leiche!“. Nettes Kompliment, so zum wach werden. „Arigatou, Aoi. Dir auch einen wunderschönen guten Morgen“, murrte ich, ließ ihn einfach stehen und lief die Treppen zur Küche herunter, in der alle Anderen bereits saßen. Kai machte gerade Brötchen, Uruha war an der Kaffeemaschine und Reita saß einfach am Tisch und sah den beiden anderen zu. „Ohayou, Kleiner. Gut geschlafen?“, begrüßte der Bassist mich sofort freudig, doch ich glaube, mein Aussehen hat ihm Antwort genug gegeben, denn er fragte nicht wie immer, wie es mir ginge. Wortlos setzte ich mich an den Tisch, bekam nun auch von Kai ein ‚guten Morgen’ nur Uruha blieb stumm. Ignorierte er mich etwa? Traurig wandte ich den Blick ab. Wann hatte ich angefangen mir so Hoffnungen zu machen? Hätte ich die nicht gehabt, täte es jetzt bestimmt nicht so weh… Seufzend starrte ich auf den Tisch, bis Kai mir von hinten auf die Schulter klopfte. „Hey, du hast morgen Geburtstag, was soll da das lange Gesicht? Solltest du dich nicht freuen?“. Ich sah zu ihm hoch und noch einmal kurz zu Uruha, der mich nach wie vor keines Blickes würdigte. „Ich freu mich doch, du siehst es nur nicht, weil mein Strahlen dich so sehr blendet“, konterte ich im möglichst neutralen Ton. Ich sah zu Uruha, konnte einfach nicht den Blick von ihm wenden. Hatte er etwa Tränen in den Augen? Nach langem hin und her stand ich auf, weil ich mir angeblich Kaffee holen wollte, stand dann vor Uruha, der vor der Kaffeemaschine stand und diese unschlüssig anstarrte und mit sich zu ringen schien. Mich aber nicht weiter beachtete. „Ano…U…Uruha-sama… ich… ich müsste mal an die Kaffeemaschine…“. Keine Reaktion, nur verzweifeltes Starren auf eben diese. Ich seufzte auf, drehte mich zu Kai und Reita. „Ich bin draußen… werd auf Handy wohl nicht erreichbar sein. Wie es aussieht…bin ich hier ja sowieso nicht wirklich erwünscht…“, sagte ich halblaut, ließ Uruha somit in der Küche stehen und die anderen dort ebenfalls sitzen. Und schon war ich draußen. Ich konnte es eben einfach nicht ertragen, wenn die Liebe meines Lebens, die mich Stunden zuvor noch auf eine Art und Weise angebaggert hatte, die bei so verführerischen Menschen verboten gehörte, mich nun ignorierte. Da schnappte ich lieber etwas frische Luft, dachte nach und verarbeitete das passierte. Ohne Ziel und Plan lief ich durch die ganzen Straßen. Irgendwann blieb ich stehen, sah mich um. Ein kleiner Park…mein Herz zog sich zusammen. Hier hatte ich ihn kennen gelernt… ich erinnerte mich noch genau, als wäre es erst gestern gewesen. Noch nie war ein bis dahin Fremder so nett zu ihm gewesen… Ich sah Aoi und einen Anderen von weitem schon auf uns zu kommen. Das war dann wohl der tolle Gitarrist, von dem Aoi so viel erzählt hatte. Die Anderen hatten ihn bereits bei Aoi kennen gelernt, doch ich konnte an dem Tag nicht kommen, war ich krank gewesen. Die beiden kamen bei mir an und der Fremde lächelte mich freundlich an. „Also, Leute, ich muss jetzt leider wieder los, ich hab ihn nur gebracht, weil er den Weg nicht kennt, immerhin ist er neu hier. So, ich bin dann mal wieder, hab ein Date! Bis später!“, leierte Aoi schnell herunter und schon war er weg. Ließ er mich wirklich mit einem wildfremden Typen hier alleine?! „Hey, ich bin Uruha! Du bist Ruki, stimmt’s? Geht’s dir wieder besser? Ich hab gehört du warst krank“. „Ano…hai, der bin ich… eh, hai, mir geht’s gut. War nur ein kleiner Virus…“. „Das freut mich, ich hab mir schon ein bisschen Sorgen gemacht!“. „Wieso das? Du kennst mich doch gar nicht“. „Schon, aber die anderen haben mir von dir erzählt und mir Bilder gezeigt. Sie haben sooo viel über dich erzählt und ich mag dich. Und dann die süßen Bilder, da kannst du doch gar kein schlechter Mensch sein, also hab ich mich eben ein bisschen gesorgt“, lächelte er mich an, als wäre es selbstverständlich. „Süße Bilder?“. So was gab es von mir? Eigentlich sah ich auf Bildern immer recht ernst aus… nicht, dass ich das schlimm fand, aber die sahen wenn überhaupt ‚cool’ aus, aber nicht ‚süß’. „Hai. Na ja, die Bilder an sich waren nicht so süß, aber du“. „Eh?“. „Ich find dich eben süß. So wuschelige Haare und so ein süßes Gesicht und so~“. Ich wurde etwas rot und sah schnell weg. „Hör…hör auf so was zu sagen…“. Uruha lachte leise und nahm meine Hand. „Ich mag dich. Du mich auch?“. Kami-sama, wie alt waren wir?! Das hörte sich an, wie bei kleinen Kindern! „Ich…denke schon?“. „Schön! Dann gehen wir jetzt Eis essen!“. Er grinste mich breit an und zog mich sanft hinter sich her, hielt er ja immer noch meine Hand. Mein Herz schlug etwas schneller. Ich war es nicht gewohnt, von Fremden sofort so herzlich empfangen zu werden. Ich ließ meinen Blick an ihm entlang schweifen. Außergewöhnlich sah er jedenfalls schon mal aus. Ich kannte keinen anderen Jungen in unserem Alter, der Strapse trug. Und dann auch noch solche…aufreizende! „Wie alt bist du?“, fragte ich dann doch noch mal nach. Vielleicht hatte ich ja was falsch mitbekommen? „Ich? 17. Gerade geworden. Du?“. „16…“. Also hatte ich doch Recht. Aber viele in unserem Alter waren ziemlich bekloppt, wurde er also nicht viel gemobbt wegen seinem Outfit? Ich würde später vielleicht mal fragen… Eine ganze Weile unterhielten wir uns im Eiscafé, bis er mir plötzlich auf die Wange küsste. Verwirrt sah ich ihn an. „W-was sollte das denn jetzt?“. „Ich hoffe mein späterer Freund ist auch so süß und lieb wie du! Du bist wunderschön, zum knuddeln süß und ich würd’ dich am liebsten gar nicht mehr gehen lassen. Mein späterer Freund soll auch so sein“, lächelte er und brachte mich somit wieder zum erröten, „ich freu mich wirklich, dass ich dich kennen lernen durfte!“. Mit einem Lächeln erinnerte ich mich daran zurück. Schon so lange her… Und schon damals hatte er sich gut darauf verstanden, mich verlegen zu machen. Er war so unglaublich lieb gewesen, so süß… So war noch nie jemand zu mir gewesen… und diese süße, liebevolle Art hatte er immer gehabt, er hatte sich immer rührend um mich gekümmert… Und jetzt? Jetzt ignorierte er mich. Seufzend ließ ich den Kopf hängen und Tränen liefen runter. * Uruha sah Ruki nach und seufzte leise. Er hatte mit ihm reden wollen, doch hatte sich einfach nicht getraut… „Ruki…“, flüsterte er leise und traurig und zog die Aufmerksamkeit auf sich. „Hast du was gesagt, Ruha?“. Dieser sah auf und schüttelte schnell den Kopf. „Nein! Ich dachte mir nur…vielleicht sollte ich Ruki nachgehen und nach ihm sehen, er hat einen sehr traurigen Eindruck gemacht…“. „Na ja, wenn ihn einer seiner engsten Freunde ignoriert…“. „Eh? Hat er mich angesprochen?“. „Hai. So verpeilt, dass du das nicht mitgekriegt hast?“. „Nicht so wirklich…ich war in Gedanken…“. Aber wahrscheinlich hätte er es dennoch vorgezogen, Ruki möglichst nicht zu beachten. Er wusste nicht, wie er auf diesen reagieren sollte, hatte Angst, alles kaputt gemacht zu haben. Er wollte ihm hinterher. Aber was sollte er dann sagen? Uruha begann sich auf der Lippe rumzukauen und seufzte ergeben. „Ich geh in den Park…“. Reita nickte nur und murmelte etwas, was sich wie ‚viel Spaß’ angehört hatte. Kai war zu sehr in sein Buch vertieft, als dass er irgendetwas mitbekommen hätte. Der Brünette ging in den Park, wie immer, wenn er nachdachte. Er hatte es hier immer am besten gekonnt und er wusste auch genau, woran das lag. Er hatte hier die meisten Erinnerungen mit Ruki gesammelt. Und teilweise sogar die schönsten Erinnerungen mit ihm. Er setzte sich unter einen Baum und sah sich den Park von hier an, schloss die Augen, lächelte leicht und dachte zurück, an die Zeit, in der noch alles in Ordnung war. „Hier, die ist für dich!“. Ruki sah ihn mit großen Augen an. „Für mich?“. Uruha grinste breit, nickte und hielt ihm weiter die Rose entgegen, die er soeben gepflückt hatte. „Sie ist fast so hübsch wie du. Und rot. Du magst doch rot“. Ruki lächelte verlegen. „Hai, eine meiner Lieblingsfarben… aber eine Rose…? Schenken sich das nicht nur verliebte Pärchen?“. „Schon, aber wir haben auch einige Parallelen mit einem Paar“. „Bitte?“. „Na, wir verstehen uns super, verbringen gerne sehr viel Zeit miteinander, fühlen uns beim Anderen wohl und sind unzertrennlich. Ich für meinen Teil will dich außerdem nicht verlieren, und so gesehen, haben wir schon was von einem Paar“. Ruki wurde rosa und sah zutiefst verlegen zu Boden. „Ano…hai… ausnahmsweise hast du mal Recht“. Uruha lachte und wuschelte dem Kleineren durch die Haare. „Was heißt hier ausnahmsweise??“. „Ach nichts~“. Sie lachten und setzten sich unter einen Baum. „Ruhaaa? Ich hab dich lieb~“. „Ich dich auch, mein Zwerg~“. Uruha lächelte selig. Es war derselbe Baum. Er saß nun unterm selben Baum, wie sie es damals getan hatten. Wie sehr er sich gerade die Zeit zurück wünschte… Er würde ihm jetzt so gerne sagen, wie lieb er ihn hatte… und mehr als das. Er ließ die Augen geschlossen, wollte nichts und niemanden sehen, der jetzt diese wunderschöne Erinnerung zerstörte. Es kümmerte ihn nichtmals, dass er merkte, wie Tränen an seinen Wangen runter liefen und alle umstehenden das sehen könnten. Alles war ihm egal. Und es würde ihm auch immer alles egal sein, wenn es dabei um Ruki ginge. * Ich war etwas weiter in den Park gegangen, grenzte an den Park immerhin auch ein Fluss an. Zwar war es draußen eiskalt, dennoch zog ich mir die Schuhe und Socken aus, setzte mich ans Ufer und ließ meine Füße in dem Eiswasser baumeln. Warum konnte es nicht einfach so schön sein wie damals? Als noch alles in Ordnung war? Ich mich zwar etwas in Uruha verliebt hatte, aber es nicht Überhand gewonnen hatte… Seufzend senkte ich den Kopf, musste aber dennoch etwas lächeln. Hier hatte ich mein erstes Küsschen von Uruha bekommen. Zu meinem 18 Geburtstag. Wir saßen nebeneinander am Ufer und ließen unsere Füße im Wasser baumeln. „Hast du deinen Geburtstag heute schon schön gefeiert?“. „Nein, aber Reita hat für heute Abend eine Überraschungsparty geplant“. „…eine Überraschungsparty, von der du weißt?“. „Hai, das macht er jedes Jahr“. Uruha nickte und sah mich von der Seite an. „Jetzt wirst du auch endlich 18~ Hast du denn wenigstens schon ein Geburtstagsküsschen bekommen?“. Überrascht sah ich ihn an. Geburtstagsküsschen? „Ano…nein? Von wem denn auch und wieso?“. „Naaa, zum Geburtstag halt“, lachte Uruha und drehte sich leicht zu mir um, „dann kriegst du jetzt von mir dein erstes!“. Mit großen Augen sah ich ihn an, als er sich tatsächlich zu mir rüber beugte und mir sanft einen freundschaftlichen Kuss auf die Lippen hauchte. Dass ich dabei rot wurde, muss ich an dieser Stelle wohl kaum erwähnen. „U-Uruha…“. „Keine Sorge, es werden ganz viele noch folgen!“. An diesem Tag hatte er mich endgültig um seinen Finger gewickelt. Wenn ich dachte, davor in ihn verliebt gewesen zu sein, dann war es seitdem endgültig aus mit mir. Seit diesem Tag konnte ich überhaupt nicht mehr aufhören an ihn zu denken, lag manchmal Nächte lang wach und dachte über uns nach. Ich legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Ob es in ferner Zukunft doch noch ein ‚Wir’ existieren konnte? Plötzlich schlangen sich langsam und ganz zärtlich zwei starke Arme um mich und drückten mich an einen warmen Körper. Ich spürte die Ansätze von Muskeln an Brust und Bauch des Anderen und die Arme waren eindeutig muskulös. Das konnte nur Uruha sein! Fast schon etwas zittrig drehte ich meinen Kopf leicht, sah in Uruhas wunderschönes, schmerzlich verzogenes Gesicht, welches er auf meine Schulter legte. „Gomen ne…mein Verhalten dir gegenüber… war mehr als assig… ich hoffe, du wirst morgen alles verstehen…“. „Morgen?“. „Hai…ich erklär dir alles…“. Mein Herz schlug schneller und ich nickte schwach. „Okay…Ruha?... Halt mich noch eine Weile so, hai…?“, fragte ich dann leise und schüchtern. Angesprochener lächelte leicht. „Hai, so lange du willst“. Kapitel 7: Tanjō-bi gifuto -------------------------- „Happy Birthday to you~ Happy birthday to you~ Happy birthday dear Ruki, happy birthday to you~”. Genau so wurde ich geweckt. Mit gebrochenem Englisch. Und mit schiefen Tönen. Aoi und Kai trafen wenigstens ab und an, wobei Aoi etwas quietschig wurde, wenn es höhere Töne waren, aber Reita versagter auf ganzer Linie. Und das durfte ich mir schon am frühen Morgen antun! Murrend und gähnend öffnete ich die Augen, richtete mich auf und musterte die Anwesend todmüde. Aoi, Kai, Reita… fehlte da nicht eine ganz entscheidende, mir wichtige Person? Fragend sah ich die Anderen an. „Wo ist Ruha?“. Kai seufzte leise und ließ sich kurzerhand auf mein Bett Ende plumpsen – direkt auf meine Füße. Diese Tatsache ignorierte er allerdings dezent. „Ihm geht’s nicht gut und er wird heute wohl im Zimmer bleiben. Er hat die Tür zugeschlossen, damit du nicht rein kommst und dich wohlmöglich noch an deinem Geburtstag bei ihm ansteckst“, erklärte er im ruhigen Ton und beobachtete mich dabei ganz genau. Die Tür zugeschlossen, damit ich nicht rein komme… aber er wollte mir doch heute alles erklären… Reita setzte sich zu mir und legte mir eine Hand auf die Schulter, lächelte mich aufmunternd an. „Komm schon, es ist dein Geburtstag, du solltest nicht so eine Trauermiene ziehen, ganz egal, ob nun einer fehlt oder nicht“. Ich zwang mich zu einem lächeln. „Mhm… vielleicht hast du Recht…“. Seufzend stand ich dann mit den Anderen auf, wollte ich mich fertig machen. Geburtstag im Schlafanzug feiern war nicht gerade toll. Also duschte ich mich schnell, stylte mich ein bisschen auf und als ich runter ins Wohnzimmer kam, musste ich mir ein Lachen echt verkneifen. Die 3 Anderen hatten Partyhütchen auf! So, wie ich sie eigentlich nur aus Filmen kannten. Okay, Kai und Aoi standen die Dinger wenigstens, passten sie irgendwie zu der immer fröhlichen Art der Zwei, aber Reita sah damit wirklich lächerlich aus. Also kam ich nicht Drumherum auf ihn zu zeigen und ihn auszulachen. Daraufhin hielt er mir ein Hütchen hin. „DU hast natürlich auch eins“. „Nein, nein, mein lieber“, lachte ich, „ICH bin das Geburtstagskind, also darf ich entscheiden und ich entscheide mich definitiv gegen dieses Ding!“. Habt ihr schon mal den sonst so coolen Reita mit einem bunten, glitzernden Partyhut und dazu noch einen kindlichen Schmollmund gesehen? Das Nasenband fehlte natürlich trotzdem nicht und machte dieses Bild einfach noch absurder. Kai lächelte, als er sah, dass ich dennoch lachte und holte ein großes Tablett Frühstück aus der Küche. „Woah, hast du das alles alleine gemacht?!“, rief ich überrascht aus. Das sah nach einer Menge Arbeit aus! „Quatsch, Schatz hat mir geholfen~“. Mit diesen Worten drückte er Aoi einen Kuss auf die Lippen und lächelte glücklich. Reita und ich mussten wohl einmalig dumm geschaut haben, denn nun war es an Aoi UNS auszulachen. „Hai, hai, ihr habt es richtig verstanden~ Ich hab’s geschafft Kai für mich zu gewinnen~“. „Tse! Du mich gewinnen? Verdreh da nichts, du Uke“, kam es sofort von Kai gekontert. Mein Blick huschte zwischen den beiden hin und her. Ich wusste nicht, zu wem der beiden die Rolle des Ukes besser passte. Und ich war mir auch nicht sicher, ob ich das überhaupt wirklich wissen wollte! Ich ließ mich auf einen Stuhl nieder, während Reita meine Gedanken aussprach. „Bitte behaltet für euch, wer von euch Uke ist, ich für meinen Teil will das nicht wissen!“. Ich lachte leise, als ich in Aois beleidigt aufgeplustertes Gesicht sah. „Wirst du wütend Aoi?~“. „Ich werde nie wütend“. Reita hob eine Augenbraue. „Vielleicht merkst du es nur nicht, weil du dauer wütend bist?“ „Gar nicht wahr“. Nun schaltete sich auch Kai ein. „Oh doch, du wirst schnell sauer“. „Das stimmt nicht!“. Ich lachte, dieses Schauspiel war einfach herrlich. „Siehst du, du wirst wütend!“. „Wenn sich alle gegen mich verschwören!“. Wäre mal eine Idee. Die Allianz Anti-Aoi. Wirklich eine Überlegung wert! Ich schüttelte meinen Kopf über meine eigenen Gedanken. Das würde ich heute wohl noch öfter machen, ich hatte eine Blockade im Kopf, eindeutig! Und ich wusste auch genau woran das lag. Oder besser an wem. Ich seufzte leise und versank schon wieder in Gedanken, wurde aus diesen aber gerissen, als Reita mich anstupste. „Willst du gar nicht deine Geschenke haben?~“. Ich hob den Kopf. „Hm? Achso, doch klar, gerne“. Was hätte ich auch anderes sagen sollen? ‚Nein, gebt mir lieber Uruha?’ Die 3 begannen nun aufgeregt umher zu laufen und trugen ihre Geschenke herbei. Als ersten nahm ich das von Reita in die Hand und musste grinsen. Er war zwar noch nie sonderlich begabt im Verpacken der Geschenke gewesen, aber dennoch war es liebevoll verpackt worden und der Satz, der auf dem wirr verpackten Geschenk stand, war wirklich süß, passte gar nicht zu dem sonst so coolen Reita. Aber er konnte auch anders, das wusste ich ganz genau und hier war auch der Beweis. Für den besten Freund den man sich wünschen kann Das stand dort. Lächelnd sah ich hoch zu Reita, sah, wie seine Wangen rosa wurden. Jedenfalls das kleine Stück, was unter seinem Nasenband hervorblitzte. „Stimmt doch…“, nuschelte er verlegen. „Es ist immer wieder aufs Neue überraschen wie süß du sein kannst“, lächelte ich und gab ihm bereitwillig einen Kuss auf die Wange. Mittlerweile wehrte Reita sich nichtmals mehr dagegen. Obwohl, bei mir hatte er es noch nie getan. Aber bei den Anderen. Als er sein erstes Küsschen auf die Wange bekommen hatte, war er fast an die Decke gegangen. Ich hatte fast 3 Jahre gebraucht, um ihm das erste Mal auf die Wange zu küssen. Und es war wirklich süß gewesen, mit an zusehen, wie er sich darüber gefreut hatte. Lächelnd öffnete ich das Geschenk und lachte leise. Es war ein Armband, mit einem kunstvoll geschwungenen ‚G’. Um genauer zu sein, war es das ‚G’ von the GazettE. Also hatte er genau aufgepasst, als wir uns mal ausgiebig über Schmuck unterhalten hatten. Ja, über so was unterhielten wir uns. Und in diesen Momenten kam ich mir vor, wie ein Weib. Aber das nahm ich in Kauf. Sofort legte ich mir das Armband um und musterte es lächelnd. Plötzlich wurde ich von hinten halb erdrückt. Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen wer es war. Sein Parfüm war einfach verräterisch. Aoi. „Mach meins auf, mach meins auf!“ Er drückte mir einen Briefumschlag in die Hand. Ratlos öffnete ich ihn und fand zwei Tickets für eine… romantische Kreuzfahrt?! „Aoi, ich bin nicht vergeben!“. „Hai, hai, NOCH nicht!! Betrachte es als eine Art Flitterwochen!“. Es war ein typisches Aoi Geschenk, aber eigentlich hätte ich ihm so viel Intelligenz zugetraut, dass er mir kein Geschenk für ein Pärchen machte!! Kai lächelte mich an. „Sieh es positiv, Ru~ Wenn du erstmal vergeben bist, hast du eine schöööne Fahrt~“. Sie wollten mich doch verarschen oder? Grinsend drückte Kai mir nun sein Geschenk in die Hand. Nun hatte ich etwas Sorge, was es sein könnte. Vielleicht hatte er sich jetzt, wo er mit Aoi zusammen war, ein Partnergeschenk überlegt?? Ängstlich öffnete ich das Geschenk und musste lachen. Ja, das brauchte ich wirklich! Ein Kochbuch! „Hai, das sollte ich wirklich lernen, arigatou!“, lachte ich. Reita musterte das Buch misstrauisch. „Nimms mir nicht übel, aber ich lass mich dann trotzdem nicht bekochen. Als du es das letzte mal getan hast, lag ich danach 3 Tage flach!“. Ich lächelte ihn entschuldigend an. Das war ja wirklich nur ein Versehen gewesen! „Uruhas Geschenk bekommst du am Ende des Tages! Das ist nämlich etwas gaaaanz… ano… exquisites!“. Ich sah Aoi zweifelnd an. Stimmt… da war ja was. Er hatte ja so eine Überraschung geplant… und mich durchaus neugierig gemacht! Reita schaute mich begeistert an. „Zieh nicht so ein Gesicht, die Überraschung wird dich umhauen! Du wirst dich so darüber freuen, glaub mir!“. So sehr ich Reita auch vertraute…da zweifelte ich dennoch an ihm. Mein Blick glitt rüber zur Uhr. 12:30 Uhr. Damm blieb noch unendlich viel Zeit bis zum Ende des Tages… „Jetzt kommt der Kuchen!“, kündigte Kai an und verschwand wieder in die Küche. Kam dann mit einem großen, reichlich verzierten Erdbeerkuchen zurück und stellte diesen auf den Tisch. „Wow, Kai, du hast dich selbst übertroffen!“. „Das war ich nicht“, grinste er. Erstaunt sah ich ihn an. „Den hat Uruha ganz alleine gebacken. Ich stand nur daneben und hab darauf geachtet, dass er alles richtig macht, nichts vergiftet und danach die Küche noch steht… und dass er danach auch aufräumt!“. Ich sah ihn mit großen Augen an. Uruha hatte dich ganz alleine für mich gebacken? „Kai? Wo sind denn hier die Schüsseln?“. „In dem Schrank vor dir Uruha…“. „Oh…achso…“. Uruha wollte den Teig für den Boden natürlich selbst machen! Ein gekaufter Boden war nicht gut genug für seinen Ruki! „Uruha, vergiss die Schürze nicht! Sonst saust du dir deine Klamotten gleich ein!“. „Ich saue NIE rum!“, widersprach der Brünette, band sich aber die rosane Schürze mit den Herzchen um. Keine 5 Minuten später landeten auch schon die ersten Spritzer auf diese, als er den Teig mit dem Mixer vermischte. „Ich dachte du saust nie?“. „PSCHT!“. Erstaunlich. So hochkonzentriert hatte er Uruha selten erlebt. Nicht einmal beim Gitarre spielen, sah er so konzentriert aus! „Sag mal Ruha…“. „PSCHHHHT!!“. Würde er wirklich alles versauen, sobald er ihn ansprach? So dumm war doch kein… obwohl doch, es war Uruha… Hörte sie fies an… ist auch so. Er konnte sich noch lebhaft erinnern, was passiert war, als Uruha das letzte Mal gekocht hatte… danach hatten sie sich eine neue Küche gekauft. Einer der viele Gründen, wieso Kai gerade hier stand und aufpasste! „Uruha…“. „Ich sagte PSCHT!“. „Aber das Ei musst du vorher aufschlagen, bevor du es da rein tust!“. „…oh…“. Kai schüttelte den Kopf leicht. So ein Kochbanause konnte man doch nicht sein! Wie oft er wohl eingreifen müsste? Normalerweise war Kuchen backen ja nicht allzu schwer… aber bei Uruha… das war da immer so eine Sache. „Kai?“. „Hai?“. „Wo sind die Kuchenformen…?“. Seufzend machte Kai einen Schrank auf und reichte ihm diese. „Die Erdbeeren stehen übrigens vor dir“. „Hab ich schon läääängst gesehen! So dumm bin ich ja nun auch nicht!“. Jaja, das sagte ER! […] Ich sah runter auf das große Teil und lächelte leicht. Mit rotem Zuckerguss stand dort Happy Birthday, Ru-chan ♥ ’chuu Ein Lächeln zierte meine Lippen. Ein etwas verkrüppeltes Entchen war in die freie Ecke gequetscht worden. Stimmt, das durfte bei Uruha ja nie fehlen. „So, Ru~ Augen zu, Kerzen ausblasen und was wünschen~“, flötete Reita gut gelaunt und sah mich erwartungsvoll an. Ich nickte leicht. Diese Tradition wurde hier ganz penibel eingehalten. Sonst waren Reita und Kai hinter einem her, so lange, bis man nachgab. Also schloss ich die Augen und atmete einmal tief durch. Ich wünsche mir, dass Uruha meine Liebe erwidert… Ich seufzte leise und blies die Kerzen aus. Es wäre so schön, wenn mein Wunsch wirklich in Erfüllung gehen würde… nichts wünschte ich mir sehnlicher. „Und, und, was hast du dir gewünscht???“, fragte Reita sofort nach. Typisch. So neugierig war auch nur er. „Das darf ich nicht sagen, Reita~ Sonst geht es nicht in Erfüllung“, erinnerte ich ihn grinsend. Immerhin war das auch Teil der Tradition! Voller Vorfreude auf den leckeren Kuchen durfte ich dann auch endlich anschneiden. Bei diesem Anblick lief einem glatt das Wasser im Mund zusammen! Doch noch bevor sich der gefräßigste unter uns drauf stürzen konnte –Reita- hielt ich ihn zurück. „Dass du mir ja ein großes Stück für Ruha-chan übrig lässt!“. Murrend gab er seine Zustimmung. Aber das war nur fair. Uruha hatte sich die Mühe gemacht einen so tollen Kuchen zu backen, da sollte er auch etwas davon abbekommen! Mit Adleraugen achtete ich darauf, dass auch ja ein großes Stück übrig blieb! So verging der Tag eigentlich recht schnell. Ich sah auf die Uhr. 22 Uhr. Eigentlich nicht sonderlich spät, aber es war anstrengend von 3 strahlenden Atomkraftwerken umgeben zu sein und das den ganzen Tag! „Leute, ich bin müde, ich geh ins Bett, hai?“. Sofort schnellten die Köpfe hoch, als hätte ich irgendetwas über aus Wichtiges gesagt. Reita grinste mich fett an. „Eine wunderschöne Nacht wünsche ich dir~“, lächelte er. Zugegeben, dass irritierte mich schon sehr! Seufzend tappste ich also die Treppen nach oben und öffnete leise knarrend meine Tür. Irgendwie kam mir mein Zimmer heute so groß und leer vor… Ich tastete nach dem Lichtschalter und machte das Licht an, wollte mir grad das Hemd ausziehen, als ich auf meinem Bett was liegen sah. Vorsichtig trat ich näher. Es war ein Zettel… und Uruhas enge, elegante Schrift erkannte ich sofort. Ich nahm den Zettel und klappte ihn auf, konnte meinen Augen nicht trauen. Komm in den Garten, ich warte auf dich, Geburtstagskind ♥ Lass dich von mir überraschen~ Er wartete im Garten auf mich? Wieso ausgerechnet im Garten? Aber ich musste gestehen, ich war mehr als neugierig. Also schlüpfte ich in meine plüschigen, warmen Hausschuhe und lief wieder leise die Treppe runter, öffnete die Tür zum Garten und staunte nicht schlecht. Unser ganzer kleiner garten war ausgestattet mit Kerzen, bunten Bändern an den Bäumen und Rosenblättern. Aber wo war Uruha? Ich trat näher auf unsere große gemütliche Korbschaukel, die mit dunkelroten Decken ausgestattet war. „Uruha?“, fragte ich nun doch etwas unsicher. Und da trat er hinter ein paar Bäumen hervor. Wäre es möglich, wären mir die Augen wahrscheinlich raus gefallen! Uruha stand da in… in einem Ding… das sah aus, wie ein selbst gemachter Kigurumi! Es war weiß und plüschig, hatte sogar etwas, was man für einen Schnabel halten konnte und es hatte sogar Augen auf Uruhas Kopf! Und erinnert ihr euch an die rosarote vergewaltigte Schleife? Die prangte hoch oben auf seinem Kopf! Und noch so eine Schleife am Kragen unterhalb seines Halses. Ich starrte ihn mit riesengroßen Augen an. Das war wahrhaftig eine Überraschung! Und eine zuckersüße noch dazu! Er sah wirklich einfach zum anbeißen aus… Ich konnte mich einfach nicht rühren und das wollte ich auch gar nicht, als ich bemerkte, dass Uruha sich nun auf mich zubewegte. Er legte einen Arm um meine Hüfte, stellte sich etwas hinter mich und hielt mir dann einen Minikuchen mit einer kleinen Kerze inmitten eines roten Herzens drauf hin. „Wünsch dir was~“, hauchte er in mein Ohr, sodass ich Gänsehaut bekam. Ich muss gestehen, ich war nicht in der Lage mir etwas zu wünschen, wenn mein einziger Wunsch gerade hinter mir stand und mich so berührte! „Kann nicht…“, murmelte ich daher wahrheitsgemäß. Uruha stellte den kleinen Kuchen weg. „Ano…mein Verhalten der letzten Tage tut mir wahnsinnig leid, es ist mit meinen Gefühlen einfach durchgegangen“, begann er und kassierte einen fassungslosen Blick nach dem anderen von mir. „Weißt du, ich hab den Kigurumi extra für dich gemacht, weil du die Dinger immer so süß fandest und ano… ich wollte dir heute, als kleines Geschenk… meine Gefühle gestehen“, sagte er nun wieder leise an meinem Ohr. Mein Herz begann springen und schmerzhaft gegen meine Brust zu klopfen. „N-nani…?“. Sanft drehte er sich zu mir um und die Farbe schoss mir augenblicklich ins Gesicht, da sich unsere Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt befanden. Der eine Arme um meine Hüften hielt mich fest an seinen plüschigen Körper gedrückt, mit der anderen Hand strich er leicht über die freie Haut an meiner Brust, da ich mein Hemd nicht ganz zugeknöpft hatte. „Ai shiteru~“, hauchte er leise und seine Lippen legten sich unendlich sanft auf meine. Wie von selbst fielen meine Augen zu und ich erwiderte, legte meine zittrigen Arme um seinen Nacken. Ich konnte es kaum glauben… er und ich… Viel zu schnell löste er sich von mir und sah mir lächelnd in die Augen. „Mo… ai shiteru mo…“, murmelte ich nun völlig aufgelöst und sah ihm mit errötetem Gesicht in die Augen. „Ehrlich gesagt… wusste ich das… du dachtest, ich schlafe, als du es mir gestanden hast… aber ich wollte dir vor deinem Geburtstag nichts sagen“, gestand er verlegen lächelnd, während es mir wie Schuppen vor den Augen fiel. Ich erinnerte mich ganz genau, ich wusste, welchen Abend er meinte! An dem Abend hatte Aoi mir auch gestanden, dass er sich in Kai verliebt hatte! Fassungslos sah ich ihn an, brauchte einige Minuten um mich wieder zu fangen. „Jetzt… hab ich doch noch was, worauf ich mich an meinem Geburtstag freuen kann…“. „So?“. „Hai, wann immer ich Geburtstag hab, haben wir ab jetzt Jahrestag~“. Der Brünette grinste und hauchte mir noch einen Kuss auf die Lippen. „Hai~ Und dieses Jahr, war ich dein Geschenk~“. Nun war es an mir breit zu grinsen und ich drückte ihn sanft Richtung Korbschaukel. „Weißt du, was mir an Geschenken am besten gefällt?“. „Sag’s mir~“. Lächelnd drückte ich ihn nun auf die Korbschaukel und kletterte über ihn. „Das auspacken~“, lächelte ich und verschloss unsere Lippen wieder miteinander, spürte dabei sein lächeln. Und das würde ich in dieser Nacht noch ganz oft sehen…~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)