Do you love me? / blue Angel von Kai_theGazettE ================================================================================ Kapitel 1: My first day in Nihon -------------------------------- Reita saß direkt am Fenster. Weit unten zog das Meer vorbei. Zwischen den Finger drehte und wendete er immer wieder den Anhänger einer Kette. Er war groß wie eine Briefmarke. In der Luftdicht verschweißten Folie befand sich eine einzelne goldene Locke. Ob er ihn wiedersehen würde? Reita hob die Kette hoch, lies den Anhänger vor seiner Nase baumeln und betrachte die Locke. Kou-you . wie er jetzt wohl aussehen mochte? Immer noch wie ein Mädchen? Reita ließ die Kette zurück nach unten gleiten. Mein Gott wie lange war das jetzt her? 24 Jahre? Oder weniger? Er blickte aus dem Fenster und kratzte sich am Nasenband. Ein Überbleibsel seiner Revoluzzer Phase. „Warum willst du so ein Brotlosen Beruf studieren?“ das hatte sein Vater gesagt. „Damit kannst du doch nie und nimmer Geld verdienen. Nimm dir ein Beispiel an deiner Schwester. Die Ist jetzt sogar Chefärzten im Childrens Hospital in L.A.“ diese Standpauke war jetzt nicht einmal 2 Tage her. Trotzdem saß er jetzt hier, im Flieger. >DONG> „Meine Damen und Herren. In kürze erreichen wir den Flughafen Narita. Bitte legen Sie nun Ihren Sicherheitsgurt an. Zum schließen ihres Gurtes fügen sie beide Gurtteile ineinander und ziehen Sie diese Fest.“ Verkündete eine kühle Frauenstimme aus den Lautsprechern. Reita schob die Kette zurück in seinen Pullover und griff nach den Gürtelschlaufen. Er schnallte sich an. „ Bitte suchen Sie jetzt nicht mehr die Waschräume auf. Bitte schalten Sie alle Elektronischen Geräte, wie Musikplayer, Handy oder Laptop vollständig aus. Stellen sie nun die Rückenlehne ihres Sitzes Senkrecht und klappen Sie die Tische vor sich zurück und die Armlehne ihres Sitzes nach unten.“ Reita drehte seiner Rückenlehne nach oben und klappte die Armlehnen nach unten. „ Die Sonnenblenden müssen für die Landung geöffnet sein. Wir das Lufttansateam wünschen ihnen nun einen schönen Aufenthalt in Tokio. Auf wiedersehn.“ Der Flieger verlor an Höhe. Reita spürte es am Achterbahn Gefühl das sich schon während dem Start in Los Angeles eingestellt hatte. Ein Ruck ging durch die Maschine als sie auf dem Boden ansetzte und schließlich zum Stehen kam. Allgemeine Aufbrauchstimmung herrschte im Flugzeug. Reita hob seine Umhängetasche vom Boden auf und schulterte sie. Hinter einer Frau im engen roten Kostüm verließ er das Flugzeug. Sie trug eine rote Transporttasche. Darin saß eine kleiner weißer Hund mit schleife im Haar. „wir haben es gleich geschafft mein Schnucki putz“ Redete sie etwa mit ihm? Zwei Sicherheitsbeamte standen vor einer elektronischen Sperre. „Pass bitte!“ Reita blinzelte. Was wollte der Kerl von ihm? „Pass bitte!“ „Ähm Entschuldigung sprechen sie Englisch`?“ fragte Reita hoffnungsvoll. Der Beamte verzog keine Miene. Hinter Reita kicherte es. „Ihr Pass bitte“ sagte er auf Englisch. Meine Güte warum macht der Kerl so ewig lange Sätze wenn er nur seinen Pass sehen wollte. Reita öffnete seine Umhängetasche, zog den Geldbeutel heraus, und kramte nach seinem Pass. Er reichte ihn weiter. Der Beamte Musterte ihn. „sie sind japanischer Staatsbürger.“ „ja!“ sagte Reita. Der Beamte zog eine Augenbraue nach oben. Reita konnte es ihm nicht verübeln. Dann lies er ihn passieren. Beide Hände in der Hosentasche, trottete er einer Gruppe Rentner hinter her. Alles war in Kanji, Hiragana und Katagana geschrieben. Kein Wort Englisch. Dazu kam das er kein Wort verstand von dem was geredet wurde. Reita blieb bei einer Säule stehen und sah sich hilflos um. Nirgends war das runde Gesicht seiner Großmutter zu sehen. „Akira! Endlich!“ drang die vertraute Stimme seiner Großmutter zu ihm durch. Reita sah sich hastig nach ihr um. Seine Großmutter tauchte im Gedränge auf. Sie hatte sich kein bisschen verändert. Ihr Hut saß vor lauter Aufregung ganz schief auf ihren kurzen grauen Haaren. Reita grinste. Das war typisch seine Oma! „hey lachst du etwas über mich?“ fragte die zierliche alte Frau und baute sich vor ihm auf. Die Händen in die Hüften gestemmt. „Das würde ich doch nie wagen….“ Sagte Reita und gluckste. „Dein Glück! Du Lausebengel!“ Sie stellte sich auf Zehenspitzen und wuschelte ihm durch die Haare. „Oma hör auf! Ich bin doch kein Kind mehr“ protestierte er und zog den Kopf ein als die Leute sich nach ihnen umdrehten. „Aber so gut wie !“ sagte die alte Frau streng. „wo ist dein Koffer?“ Reita zupfte an seinen Haaren herum um den größten Schaden zu beseitigen. „muss ihn noch holen“ „Na dann! Worauf warten wir noch?“ Sie hakte sich bei ihm unter und zog ihn zur Gepäckausgabe. Die beiden großen schwarzen Koffer waren einer der letztes Gepäck stücke. „haben wir alles?“ fragte seine Oma. „Jupp“ sagte Reita als sie zu dem Ausgang liefen. Der Taxifahrer half Reita die schweren Koffer in den Kofferraum des Gelben Taxis zu wuchten. Als sie ins Auto stiegen fielen die ersten Regentropfen. Reitas Großeltern wohnten in einem Vorort von Tokio. ES gab Bäume und Büsche und nur hin und wieder fuhr ein Auto vorbei. Es goss aus allen Kübeln als das Taxi schließlich vor dem Haus seiner Großeltern hielt. Reita zahlte den Taxifahrer. Der Samurai half ihm freundlicher weise noch die schweren Koffer zum Haus zu tragen ehe er sich verabschiedete und davon düste. Reita sah die Straße hinauf und hinunter. Auch hier hatte sich rein gar nichts verändert. Am Zaun des Nachbarn stand wieder der kleine pausbäckige Junge, mit den goldenen Engelslocken und den Kirschroten Lippen. Auf den Hosen Grasflecken, die Knie vom Fußball verschrammt. < Kouyou warum guckst du aus wie ein Mädchen? < Tu ich doch gar nicht!…Tust du wohl! …..Tu ich nicht! …> „Akira was treibst du da draußen? Wachsen?“ Reita blinzelte, und der Junge war verschwunden. „ich komm schon“ rief er ins Haus. Auch im Haus hatte sich nicht viel verändert. Sein Großvater saß in seinem Sessel und las Zeitung. Als Akira ins Wohnzimmer kam falte er die Zeitung zusammen. „Akira, schön dich zu sehen mein Junge. Dann können wir ja später eine Partie Shogi (japanisches Schach) spielen.“ „Aber erst nach dem essen“ rief Oma aus der Küche. „Du sag mal Oma“ sagte Reita als er in die Küche kam. „was ist eigentlich aus Kouyou passiert? Wohnt er immer noch hier?“ „Naja also seine Eltern schon noch. Aber Kouyou selbst hab ich schon ewig nicht mehr gesehen. Er ist mit 20 in die Stadt gezogen. Er muss da eine ganz nette kleine Wohnung haben.“ „und was macht er jetzt?“ „Er studiert. Aber frag mich nicht was und wo“ Reita nickte langsam. Der Hoffnungsballon platze gerade in tausend Einzelteile. Mit einem Mal kam er sich ziemlich dumm vor. Wie konnte er nur so doof sein und glauben er würde tatsächlich auf ihn warten?! „hattet ihr eigentlich noch Kontakt?“ fragte seine Großmutter während sie gewissenhaft in einem Topf rührte aus dem es mächtig dampfte. „ja und nein. Die letzten Jahre gar nicht mehr“ erwiderte er Wahrheitsgemäß. Seine Großmutter schalte den Herd aus. „ deck schon mal den Tisch mein Junge“ Sein Großvater war gerade dabei das Shogi spiel aufzubauen als Reita mit Teller, Löffel und Stäbchen das Wohnzimmer betrat. „ich habe dir übrigens das Bett im Kinderzimmer frisch überzogen. Wenn es dir zu kalt ist, findest du im Schrank Decken.“ Sagte seine Großmutter die mit einem dampfenden Topf suppe ins Wohnzimmer kam. „Vater wir essen. Das Shogibrett kannst du auch nachher noch aufbauen“ sagte die zierliche Frau, als sie den dampfenden Topf auf den Tisch stellte. Reitas Großvater brummelte etwas, und setzte sich zu ihnen an den Tisch. Es gab Misusuppe. Seine Großmutter hatte so kräftig gewürzt das es Reita, der das scharfe essen nicht gewöhnt war, Tränen in die Augen trieb. Er hustete und griff nach seinem Glas Wasser. Großvater zog eine Augenbraue nach oben. Reita trank das Glas mit einem Zug aus und schob dann entschieden die Suppe von sich. Großvaters beide Augenbrauen wanderten in die Höhe. „Iss aus! Damit du ein Mann wirst!“ „Aber Vater wenn er das scharfe essen nicht gewöhnt ist“ „Nichts da, er soll sich gleich an das Japanische essen gewöhnen! Iss damit du ein Samurai wirst!“ Wiederwillig zog er den Teller wieder zu sich und tauchte seinen Löffel ein. Nach jedem Löffel suppe trank er ein Glas Wasser. Seine Augen Tränten ohne Unterlass. Als der Teller schließlich lehr war, fühlte sich seine Zunge Pelzig an. Sein wohl letzter Geschmacksnerv war kaputt, und er würde nie wieder Wasser trinken. Großvater lächelte. „So Vater bist du jetzt zufrieden?“ fragte Großmutter als sie aufstand und den Suppentopf vom Tisch nahm. „ich wäre es, wenn er noch einen Teller Suppe essen würde“ „ach was! Man kann es auch übertreiben “ sagte Großmutter tadelnd und trug den Topf suppe in die Küche. Reita blickte ihr Dankbar nach. Großvater stand auf, ging hinüber zu dem niedrigen Tisch und fuhr damit fort das Shogi Brett aufzubauen. Reita beobachte ihn schweigend. Kein Wunder das seine Mutter bei Nacht und Nebel ab nach Amerika war. Großvater hätte es ihr wohl nie erlaubt. „sei gut mein und hol noch das Gemüse. ES steht noch auf dem Herd“ sagte Großmutter als sie mit einer Porzellanblatte vollgefüllter Nudeltaschen ins Wohnzimmer kam. Reita stand auf, ging in Küche und nahm die Gemüsepfanne vom Herd. Als er zurück ins Wohnzimmer kam, holte sein Großvater gerade eine Keramikfalsche und drei quadratische Holzgefäße aus einer Tür des Eckschrankes. Reita stellte die Gemüsepfanne auf den Tisch und setzte sich wieder. Sein Großvater reichte jedem von ihnen ein Holzgefäß. Während Großmutter ihnen schöpfte, öffnete er die Keramikflasche und goss jedem von ihnen ein Holzgefäß voll ein. „Das mein Junge ist Ginjo und Junmai Ginjo. Rich mal“ sagte Großvater und steckte den Korken zurück in die Flasche. Reita hob das Holzgefäß an und schnupperte. Ein feiner ab wunderbar Blumiger Duft stieg ihm in die Nase. „Riecht gut. Was ist das?“ fragte Reita. „Reiswein“ sagte seine Großmutter. „aber sei vorsichtig. Der ist hochprozentig“ Reita nippte. Der Wein hatte ein sehr fruchtiges, blumiges Aroma. Aber er war verdammt stark. Reita spürte wie ihm sofort die Hitze in den Kopf stieg. Großvater lehrte das Holzgefäß mit einem Zug. „SO muss man das machen“ sagte er. „du bist doch kein Mädchen“ Reita hob das Gefäß hoch betrachte den Inhalt, kniff dann entschlossen die Augen zusammen und lehrte die Schale mit einem Zug. Ihm wurde ganz warm. Großvater lächelte zufrieden und öffnete die Keramikflasche wieder. Doch als er Reita nachschenken wollte legte Großmutter die Hand über Reitas Holzgefäß. „Es reicht wenn einer sauft“ sagte sie streng. Großvater brummelte und schenkte sich selbst nach. Reita holte tief Luft dann griff er nach den Stäbchen. Doch als er die Nudeltasche in die Zange nehmen wollte, flutschte sie ihm einfach davon. Als Reita ihm nachsetzte fiel sie seinem Großvater auf den Schoß. Der alte Mann legte langsam seine Stäbchen beiseite, fischte die Teigtasche mit spitzen Fingern von seinem Schoß und legte sie auf den Tisch. „Entschuldigung“ sagte Reita Er zog den Kopf ein. Doch das erwartete Donnerwetter blieb aus. „schau mal so hält man Stäbchen“ sagte Großmutter leise als Großvater aufstand und im Badezimmer verschwand. „so ist es gar nicht so schwer die Teigtaschen zu fassen.“ Reita legte die Stäbchen auf den Tisch zurück und versuchte sie dann so zu fassen wie seine Großmutter es ihm vormachte. Nach dem dritten Anlauf klappte es tatsächlich. „Aber Shogi spielen kannst du doch oder?“ fragte Großvater als er mit einem großen Wasserflecken auf dem Hosenbein zurückkam. „Klar. Darin bin ich ein Meister“ sagte Reita als er endlich seine erste Teigtasche zum Mund führte. „Na da bin ich mal gespannt!“ Kapitel 2: Reitas first encounter with Uruha -------------------------------------------- “Reita aufstehen!”  seine Großmutter trommelte gegen seine Zimmertür. Reita drehte sich auf die andere Seite und lauschte  wie seine Großmutter zurück in die Küche ging und dort mit der Pfanne hantierte.   Mein Gott er war es nicht gewöhnt auf einem Futon zu schlafen. Er wollte wieder in sein Bett in Los Angeles. Reita setzte sich auf und dehnte sich etwas. Sein Nacken war ganz steif. Schlaftrunken stand er auf und taumelte ins Badezimmer. Im Spiegel blickte ihm ein bleiches Gesicht mit dunkeln schatten unter den Augen zurück.  Er drehte Wasserhahn auf  und klatschte sich eine Portion kaltes Wasser ins Gesicht, ehe er zur Zahnbürste griff und sich die Zähne putzte. „Reita du musst zur Uni“  „Ja ich bin ja gleich soweit“ rief Reita mit vollem Mund zurück und spuckte den grünen Schaum ins Waschbecken. Im Schafzimmer zog er seine Universitätsuniform aus dem Schrank und band zu sich guter Letzt sein Nasenband um. „Das gehört aber nicht zur Uniform dazu oder?“ fragte Großvater über seine Zeitung hinweg und deute auf Reitas Nasenband. „ Vater, Lass ihn doch. Die junge Leute wollen eben  ein bisschen Individualität“  sagte Großmutter als sie mit einer Schale Reis ins Wohnzimmer kam. „Individualität,  Pha! wenn ich das schon höre!“ donnerte Großvater „So etwas  hat es zu meiner Jungend nicht geben und ich bin trotzdem groß geworden! Es sieht affig aus!“ „Hör nicht auf den alten Grandler“  sagte Großmutter beschwichtigend. Sie setzten  sich. Reita betrachte die vielen Tellerchen und Schälchen. DAS  war also ein Frühstück? „du hast ganz dunkle Ringe unter den Augen mein Junge “ sagte Großmutter. „hast du nicht  gut geschlafen? „Nö hab japanisch gelernt“ brummte Reita und griff nach einem runden Hefegebäck das wie eine Schildkröte aussah. Sein Blick fiel auf die Wanduhr und er fuhr hoch. „Dein Tee“ rief Großmutter ihm nach.  Reita zog sich im Flur  die Schuhe an, kam noch einmal zurück ins Wohnzimmer,  griff nach der Teeschale und lehrte den Tee mit einem Zug.  Er schmeckte bitter! Im Flur hob er seine Umhängetasche auf die  neben dem Spiegel stand, schulterte sie, warf noch einen raschen Blick in den Spiegel, dann stürmte er aus dem Haus. Sein erster Tag fing ja gut an! Als er durch  die Straßen zur U-Bahn  rannte, standen auf allen erdenklichen Grünstreifen  kleine alte Frauen, rupften Unkraut und abgefallene Blätter vom Boden auf, die sie  in Müllsäcke schmissen. Sie trugen verschleierte Sonnenhüte und wirkten in ihrer Gebückten Haltung wie Bewohner eines anderen Sterns, so dass sich Reita dabei ertappte wie er nach einer Fliegenden Untertasse Ausschau hielt.   Als er die Untergrundbahn erreichte war der Bahnsteig zum Bersten voll. Auf der Treppe, sah er über das Köpfe Meer hinweg das die Bahn mit der Nummer 9 bereits schon  dastand. „shitt ich muss da rein!“ murmelte Reita panisch als er die Treppe hinunter stürmte und sich zwischen der Menschenmasse  hindurch  quetschte. „hey Sie, passen Sie doch auf!“ fuhr ihn ein Anzugsträger an.  Reita verstand kein Wort von dem was der Herr sagte. Aber der scharfe Tonfall verreitet ihm nichts Gutes. Er stolperte über Beine, bekam Ellbogen  ins Gesicht geschlagen.  „dies Jugend von heute, unerhört…..“  meckerte eine alte Dame. Reita drängte sich gerade noch  in die  Zugtür als zwei Sicherheitsbeamte kamen und die Tür hinter ihm zu zerrte so dass er gegen zwei schlanke Körper gepresst wurde. Eine graue Umhängetasche drückte ihm in die Magengrube  und er unterdrückte das Gefühl sich übergeben zu müssen. Es war so eng und stickig in dem Zugabteil das er nicht einmal zu Atem wagte.  Gott er wollte zurück nach Los Angeles! Ratternd setzte sich die Bahn in Bewegung.  „Nächster Halt Universität für Kunst und Musik!“ verkündete eine Kühle Frauenstimme. Universität für Kunst und Musik!. Das Wort  kannte er!  Er musste hier raus! Ein Ruck ging durch die Bahn als sie zum Stehen kam und Reita bekam einen Ellbogen gegen die Brust gestoßen.  Ein dumpfer schmerz breite sich an der Stelle aus. Leise summend ging die Tür auf und er stolperte nach draußen, geschoben von einer Menschenwelle. Luft! Der Bahnsteig lehrte sich so schnell wie er sich gefüllt hatte. Zurück blieb Reita! Langsam stieg er die Treppe nach oben und sah sich um. Kaum ein  Auto, dafür Bäume   und eine paradiesische Stille. Und das mitten in Tokyo! Vor ihm lag ein Zebrastreifen, dahinter eine rote Hüfthohe Backsteinmauer, auf der ein weiter  Zaun stand, dessen weißes Manschen Kunstvoll gebogen war. Statt einem Tor markierten zwei übermannshohe Backsteinpfosten den Eingangsbereich. Auf denen Pfosten standen  zwei schwarze Kelche in denen jeweils eine Tennisballgroße Lampen  lag.  Hinter der Mauer standen Parkbäume. Weil gerade kein Auto kam passierte Reita den Zebrastreifen und betrat das Universitätsgelände. Sein Herz begann wie wild zu bollern. Davon hatte er schon sein ganzes Leben geträumt!  Auf den Wiesen  im Schatten der Bäume saßen Mädchen in schuluniformen mit einem Zeichenblock auf dem Schoß und malten.  Als sie Reita entdeckten steckten sie ihre Köpfe zusammen und kicherten. Reita beschleunigte den schritt. Hinter den Bäumen stand die Universität oft Art and Music oder wie man im Japanischen so schön sagte: Tokyo Geijutsu Daigaku. Sie sah aus wie ein reißen Schuhkarton mit Backsteinrotem Boden und Taubengrauen Deckel.  Auf der breiten Marmortreppe Treppe saßen eine Gruppe junger Männer, rauchte und redeten miteinander. Reita verlangsamte den Schritt. Er musterte die Männer. „Hey du weist aber schon dass das unhöflich ist, oder?!“ sagte eine leicht krächzende stimme an seinem rechten Ohr. Reita zuckte erschrocken zusammen, wandte den Blick von der Gruppe Männer ab und richte ihn auf den Mann der ihn angesprochen hatte.  Er war größer als Reita, die Haare  leuchten in alle erdenklichen Farben und an seine Unterlippe prangte ein Pershing. Reitas Großvater hätte ihn sofort enterbt! „was meinst du?“  fragte Reita Sein gegenüber blinzelte überrascht. „oh mein Gott wo kommst du den her?!  Dein starren meine ich natürlich! Bist wohl ein Gaijin was?! “   Er war ein WAS? Hörte sich irgendwie schwul an. „ich bin kein Gay“ sagte Reita Spöttisch blickte der Paradiesvogel auf ihn hinunter. „Tatsache. Du bist ein Gaijin!“ „Hey Leute wir haben ein Gaijin“  Die Gruppe Männer drehte sich zu Reita um.  Und Reita blickte in die ganz unterschiedlichsten  Gesichter die alle eines verband. Sie waren geschminkt und definitiv Schwul! Er musste hier weg! „Ach nein! Wie süß! endlich mal wieder was los hier. Wurde ja fast schon langweilig!“ sagte einer der Männer.  Er saß links von einem  Zwerg der ihn skeptisch musterte, und hatte die Beine übereinander geschlagen. Reita brummte missmutig. Was auch immer Gaijin heißen mochte, es war zumindest nichts Positives. Abrupt wandte sich Reita ab und stapfte die Treppe hinauf. Die Blicke der schwulen Männer klebten an ihm. Reita beeilte sich die Treppen nach oben und in die Uni  zu kommen. Er wollte zurück nach Los Angeles! Er trat durch die Doppeltür in eine hohe und helle Eingangshalle. Säulen ragten bis an die  Decke.  Mehre  breite Wendeltreppen führten in die oberen Stockwerke. Aus dem inneren  seiner Tasche beförderte Reita die Einladung ans Tageslicht. Er falte den Bogen Computer Papier auseinader.   Sehr geehrter Suzuki san. Stand da in Computerschrift Wir freuen uns ihnen mitteilen zu dürfen,…..bla bla bla. 9:00  Zimmer 208  zweites Stockwerk. Mit freundlichen Grüßen ……… Reita falte die Einladung wieder zusammen und stopfte sie zurück in seine Tasche. Die Uni war riesig. 4 Campus,  sechs Stockwerke und gefühlte 100 Treppen die alle wo anders hinführten. Auf der Suche nach Zimmer 208 im 2  stock platzte Reita in Theateraufführungen, Orchesterproben und Aktfotografien. Die Uni war das reinste Labyrinth.   Gerade als er die gefühlte 50 Treppe hinunter rannte stieß er ziemlich unsanft mit etwas weichem zusammen. Ein Dumpfer schmerz breite sich in einem Magen  aus.  „Au! Pass doch auf! Hast du keine Augen im Kopf!?“ „Pass doch selber auf!“ blaffte Reita    zurück. Seine Nerven lagen blank. Es war  fünf Minuten vor neu. Und er hatte immer noch keinen blassen Schimmer wo Zimmer 208  war. Reita wandte sich abrupt ab und machte eine weitern entschlossenen schritt die Treppe nach unten, als er grob an der Schulter gepackt wurde. „Hey entschuldige dich gefälligst!“ sagte die  tiefe Stimme eindringlich.  Reita machte ein finsteres Gesicht als er sich umdrehte. Wenn er wegen dieser Arschgeige zu spät kommen würde…  Er warf seinem Gegenüber einen gereizten  Blick zu und … Reita stockte er Atem. Eine verdammt schöne Frau stand vor ihm. Oder war es ein Mann? Doch  dort wo sich normalerweise die eindeutigen Rundungen von Brüsten unter der Uniform abzeichnen müssten, waren keine. Reitas Blick wanderte von  der flachen Brust zu den vollen Lippen  und den dunkel geschminkte Katzenaugen. Schokoladenbraunes Haar fiel ihm als schräges Pony ins Gesicht und über die schmalen Schultern.   „Ich höre!“ sagte der Mann. Reita schüttelte den Kopf um seine abstrusen  Gedanken zu verscheuchen und tippte sich gegen die Stirn. „ Verpiss dich! Ich hab gerade wirklich andere Sorgen!“ Das Gesicht des anderen verfinsterte sich.  Seine Augen blitzten. „Es ist auch so schwäre Entschuldigung zu sagen nicht wahr?!“ spöttelte er. Reita schnaubte.  Er warf einen raschen blick auf seine Armbanduhr und fuhr zusammen. Es war fünf nach neun. Zu spät! An seinem ersten Tag! Na wunderbar.  Das fing ja gut an! „Also gut,  Entschuldigung!“ fauchte Reita. „und jetzt nimm deine Flossen von mir, ich hab’s eilig! Scheiß Schwuchtel “ Der andere löste seinen Hand von Reitas schultern und Reita stürmte los. Die Treppe nach unten  durch den Flur. Er schlitterte um die Kurve- und stand vor Zimmer 208.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)