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Feeling~

The Story of Draco & Astoria
von

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Die Ehe

Verärgert saß Draco im Wohnzimmer der Greengrasses. Die Luft wurde eng vor Anspannung. Etwas brodelte. Die kalte Atmosphäre hätte jeder in diesem Raum gespürt. Die Hand in der Hosentasche formte er zu Fäusten, um seinen Zorn nicht preiszugeben. Die Person gegenüber lächelte entschuldigt. Er konnte es ihr nicht mal verübeln. Etwas lief hier schief und er wusste auch an wem es lag. Draco starrte auf den runden kleinen Tisch mit den Gläsern und Getränken.

Sie, eine unbedeutende Person, hatte sich die Frechheit erlaubt seinen Antrag abzulehnen. Einfach so aus heiterem Himmel, obwohl man kaum von Verlobung sprechen konnte. Sie waren fast liiert. Sie würden noch diese Woche heiraten und heute sollten die letzten Vorbereitungen getroffen werden. Aber diese verrückte Ziege hatte die ganze Hochzeit einfach abgeblasen und das Allerschlimmste - sie tauchte nicht auf um ihm das persönlich zu sagen. Nein, sie ließ das ihre Mutter, die zumal auch Witwe war, machen. Dieses feige nutzlose Weib! Er konnte sich das Knurren gerade noch so verkneifen. Seine Augen funkelten zornig. Bisher gab es keine, die es gewagt hatte, zu einem Malfoy nein zu sagen. Was erlaubte sie sich? Wer war sie, dass sie so mit ihm umgehen konnte? Nein, nicht mit ihm. In ihm stieg noch mehr Wut auf, die nur darauf wartete frei gelassen zu werden. Doch noch immer saß er beherrscht auf seinem Plätzchen.
 

Er genehmigte sich einen Drink und starrte zum Portrait. Auch hier befand sich, wie in jedem Reinblüterhaus, ein Familienportrait. Der Vater in der Mitte, links die Mutter, rechts die beiden Töchter Daphne und Astoria. Sie hatten zwar keinen großen Stammbau wie er, aber doch sah man durch die Möbelstücke und der Dekoration wie wohlhabend sie waren. Elegant und traditionell. Ja, das strahlten so gut wie alle reichen Reinblüter aus. Die Wände waren schlicht hellgrün gestrichen. Die Vorhänge passend dazu weiß. Alles war an seinem Platz, wo es hingehören sollte. Es gab nichts Verrücktes, nichts Keckes, nichts Buntes. Der Raum roch nach Flieder und Rosenduft. Da fiel ihm ein, dass die Greengrasses eine Schwäche für Pflanzen hatten.

Er sah sich weiter um. Vom Porzellan zum Fenster weiter zu den Blumenvasen und zurück zu den beiden Frauen im Saal.
 

Wenn er mit seiner Mutter andere Familien besuchte, langweilte er sich oft, da es nichts Interessantes zu sehen gab. Aber jetzt übersah er es, denn er könnte vor Wut explodieren.

Astoria Greengrass, die Person, die er heiraten sollte, war der Grund für seine rasende Wut. In Hogwarts war sie ihm ein paar Mal über den Weg gelaufen. Er kannte sie als schüchternes, braves Mädchen und deshalb überraschte ihn auch die Absage.
 

Vor etwa zwei Monaten hatte er sie kennen gelernt. Ihm war es eigentlich völlig schnuppe, wie sie war. Sie sollte etwas Hirn haben und ihn äußerlich nicht verschrecken. Immerhin wollte er wenigstens Spaß im Bett haben.

Er fand, dass sie angemessen aussah, zugegeben nicht so schön wie ihre Schwester, aber hübsch. Er hatte kaum mit ihr gesprochen. Sie war sehr abwesend und zurückhaltend, aber doch zeigte sie Disziplin und Kontrolle. Ihre Blicke konnte er nicht lesen. Sie waren verschlüsselt. Das verriet ihm, dass sie wusste, wie man mit Reinblütern wie ihm umging. Gefühle zeigte sie nicht. Nein, er konnte nicht erraten, was für eine Frau sie war. Aber er würde es bald herausfinden!

Und er würde ihr zeigen, dass man mit ihm keine Spielchen trieb. Sie sollte Respekt vor ihm haben und eine willige Ehefrau sein.
 

In diesem Moment schnaufte seine Mutter. Natürlich billigte sie so etwas nicht. Traditionen und Regeln der Gesellschaft waren von enormer Wichtigkeit.

Wieso konnte dieses dumme Weib nicht einfach ja sagen und damit hat sich die Sache. Räuspernd trat Narzissa Malfoy hinter ihn. "Nun, da ihre Tochter nicht einwilligt meinen geliebten Sohn zu heiraten, ist es das Beste die Sache einfach ruhen zu lassen und zu gehen." Die eisige Stimme seiner Mutter zeigte, wie empört und verletzt sie war. "Es tut mir leid Mrs. Malfoy, aber seid ihr Vater von uns gegangen ist, spinnt das Kind etwas." Ihr drang ein Seufzen aus dem Mund. "Ich versichere ihnen, normalerweise ist Astoria ein braves, ruhiges Mädchen, vielleicht manchmal zu still, aber das ist ganz und gar nicht ihre Art.", verteidigte sie sich.
 

Narzissa sah sie mit einem argwöhnischen Blick an und drehte sich zum Gehen um. Sie wusste, dass das unhöflich war, aber irgendwie musste sie den noch vorhandenen Stolz der Malfoys retten. "Draco, wir gehen!" Doch dieser schüttelte den Kopf und wandte sich an Mrs. Greengrass. "Wo befindet sie sich derzeit?" Die Frau des Hauses sah ihn überrascht an und vermutete nur das Schlimmste. "In der Bibliothek, a-aber warum?" Sie verstummte, als sie sah, wie Draco sich entschlossen aus dem Sessel erhob. "Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich mit ihr rede?", fragte er mit gespielter Freundlichkeit. Er würde auch ohne ihre Erlaubnis zu ihr gehen, aber es gab eine gewisse Grenze an Manieren, die er nicht überschreiten durfte. Draco schritt zur Tür. "Draco, das brauchst du nicht tun! So etwas ist nicht ehrenhaft für einen Malfoy!" Er kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und sah seine Mutter drohend an. "Ich werde trotzdem mit ihr reden! Und haben wir Malfoys nicht genug Ehrenhaftes getan?!", fragte er voll Verbitterung und wartete gar nicht auf ihre Antwort.
 

Als er in den Flur hinaustrat atmete er erst mal aus. Die Vergangenheit klebte wie eine blutige Spur an ihm. Die Gesellschaft traute ihnen nicht. Sein Vater, Lucius Malfoy, war in Askaban. Ihr Ruf als angesehene, vermögende Zaubererfamilie war dahin und er musste alles wieder in Ordnung bringen.

Warum musste er, ausgerechnet er, das, was sein Vater gemacht hatte, wieder gerade biegen?

Es war auch der letzte Wunsch seines Vaters, erinnerte er sich. Bevor man Lucius Malfoy nach Askaban verbannt hatte, hatte er sich gewünscht, dass er mit Astoria sein restliches Leben verbringen sollte. Nun, diesen letzten Wunsch würde er ihn erfüllen und dann würde er vergessen, vergessen und nach vorn sehen. Er würde den Namen Malfoy auf seine Art und Weise mit neuem Glanz füllen, sodass die ganze Zaubererwelt der Atem stocken würde und sie aufhören würden, wie Tiere über sie herzufallen. Das war der erste Schritt, sagte er sich.
 

Gelassen suchte er die Räume ab. Während er sich umschaute, bemerkte er ein Zimmer, das sich von den anderen unterschied. Bunte Blumentöpfe standen auf der Fensterbank. Das Zimmer duftete nach Waldblüten, nach ihr. Blaue Vorhänge waren zurück geschoben, sodass der Raum hell erleuchtet war. Bilder von ihr und ihrer Schwester. Interessant, dachte er. Ein Familienmensch. Sonst würde sie niemals Bilder von Familienmitgliedern im Zimmer haben. Gelbe Rosen lagen auf ihrem Schreibtisch. Unordentlich lagen die Formulare daneben. Doch nicht so ordentlich. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Ein Kästchen lag dort ganz weit hinten. Neugierig betrat er den Raum, sah sich um und bemerkte ihren Stil, der ihm, als er das Zimmer sah, sofort ins Auge stach. Langsam öffnete er das Kästchen. Erbärmlicher Schmuck lag darin. Er runzelte die Stirn. Er hatte an etwas Edles, Wertvolles gedacht. Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Vielleicht konnte er durch seinen Reichtum die Frau überzeugen? Wer würde da nein sagen? Falls nicht, würde er ihr das Leben zur Hölle machen. Er konnte sich gut vorstellen, dass sie auch dann ablehnen würde, wenn er ihr ein luxuriöses Leben anbot. Bei Merlins Schwanz, das war schwieriger, als er anfangs dachte. Er seufzte. Eilig betrat er den Flur. Verflucht! Er hatte besseres zu tun, als sich wegen einer dummen Göre aufzuregen. Am Liebsten würde er die Wand einschlagen wollen. Hätte er ruhig Pansy Pakinson, seine beste Freundin, die auch noch für ihn schwärmte, geheiratet. Aber er hatte eine gewisse Vermutung, dass sie das nur tat, um Blaise eifersüchtig zu machen. Er kannte sie halt zu gut. Sonnenlicht blendete ihn. Das Licht, das aus dem Raum am Ende des Ganges kam, wurde durch einen Spiegel reflektiert und traf ihn somit.
 

Er näherte sich dem Raum aus dem das Licht kam. Angewurzelt blieb er stehen. Da saß sie. Durchwühlte Unterlagen auf dem rechteckigen Schreibtisch aus dunklem, edlem Holz. Das Fenster hinter ihr war weit offen und eine Priese Luft kam herein. Die gelben Vorhänge wirbelten in der Luft herum. Auch hier gab es Blumenvasen mit Verzierungen. Sonnenstrahlen fielen auf ihr rehbraunes Haar. Eine lose Strähne strich sie zurück. Ganz vertieft wie sie war, bemerkte sie nicht, dass er den Raum betrat und ihr bei der Arbeit zu sah. Gedankenverloren spielte sie mit der Feder in ihrer Hand. Durch ihre Mimik und Körperhaltung bemerkte er wie konzentriert sie war. Irgendwas beschäftigt sie, dachte er, als er gegenüber Platz nahm. Draco machte sich nicht die Mühe sie darauf hinzuweisen, dass sie nicht mehr allein war. Früher oder später würde sie es so oder so bemerken. Einen Augenblick weiter beobachtete er sie. Ihre Haare hatte sie streng zu einem Zopf gebunden. Ihre Augen hatten die Farbe und Tiefe des Ozeans und ihre Gesichtszüge waren zierlich und sanft. Ein sanftes warmes Lächeln umspielte ihr Gesicht. Überrascht hob er eine Augenbraue. Er hatte sie noch nie Lächeln gesehen. Doch als sie den Kopf hob und ihn ansah, verschwand es so plötzlich wie es gekommen war. Ein überraschendes Aufflackern in ihrem Auge unterdrückte sie gleich und räusperte sich dafür. "Gibt es etwas Mr. Malfoy?", fragte sie höflich und ordnete ihre Unterlagen. "Mir wäre es lieber, wenn du mich Draco nennst und wenn du schon so fragst, ja, es gibt etwas, was ich mit dir besprechen möchte."
 

Er verbiss sich krampfhaft einen dummen Kommentar. "Ach ja?" Sie hob eine Augenbraue. Ganz kurz sah er, dass sie amüsiert eine Haarsträhne hinters Ohr schob. "Tu nicht so unschuldig, Astoria! Findest du es nicht etwas feige, dass deine Mutter mir sagt, dass du die Hochzeit abblasen lassen willst?" Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Ich dachte, dass es so unkomplizierter ablaufen könnte. Außerdem hab ich nur so aus reiner Höflichkeit gehandelt." Wütend sah er sie an und sie erwiderte es mit einem kühlen Lächeln. Sie war wirklich cool. Lässig stand sie auf und nahm die Bücher in ihre Hand, um diese in das Regal zurück zu stellen.
 

„Dann beantworte mir eine Frage!“ Mit ihren kleinen Händen strich sie über die Bücherrücken und hob den Kopf um ihn überrascht anzusehen. „Und die wäre?“ Astoria blieb weiterhin neben dem Regal stehen. „Warum willst du mich nicht heiraten?“, fragte er sie direkt. Er hatte mit dieser Reaktion gerechnet. Sie sah ihn offen an und er konnte in ihren Augen lesen. Doch wie üblich verschloss sie sich wieder. „Ich möchte nicht heiraten!“, sagte sie leise und er erkannte, dass sie das Heiraten im Allgemeinen meinte und nicht die Ehe mit ihm. „Du hast mich doch vorher nicht einmal einen Augenblick angesehen noch mit mir gesprochen. Außerdem hat mich keiner gefragt, ob ich das überhaupt will.“ Er nahm im Sessel eine bequeme Haltung ein. Es war schon vor Monaten ausgemacht und jetzt kam sie ihm mit diesen Argumenten. Misstrauisch legte er ein Bein auf das andere. Fragend sah er sie an. „Und was willst du?“ Sie sah ihn für einen Moment stumm an und drehte sich mit einer leichten eleganten Bewegung um. Ihre Haare schwangen mit, als sie es tat. Er bemerkte, dass sich ein paar Haarnadeln selbstständig machten und kleine feine Strähnen sich aus der strengen Frisur lösten. „Es ist wirklich leicht zu erraten, was du willst, aber nicht was ich will.“, begann sie ruhig. „Ach ja? Und was will ich?“, fragte er neugierig. Sie schritt zu dem offenen, breiten Fenstern und schob die Vorhänge weit nach außen. Tief einatmend legte sie ihre Hände auf die Fensterbank und sah fest und entschlossen nach draußen. „Einen Erben und keinen Ärger.“ Kurz und knapp argumentierte sie. „Ich will in meiner Ehe meine Ruhe, ich will nicht kommandiert werden und ich dulde weder eine zweite Frau noch eine Mätresse.“
 

„Einverstanden!“
 

Verwundert drehte sie sich um und sah ihn an. Sein grauer Anzug passte perfekt zu seiner hellen Haut und seinen Augen. Sie öffnete den Mut und klappte ihn wieder zu. Ein kleines Grinsen schlich sich auf seine Lippen. „Dann wäre das geklärt!“ Er wusste, er hatte sie jetzt und auch wusste er, dass er sie überrumpelte.

Mit einer Eleganz, die sie bei ihm kannte, erhob er sich und ließ sie stehen, ohne ein Wort des Abschieds.
 


 

Fortsetzung folgt...

Die Maus in der Falle

Hallo! :]

In diesem Kapitel möchte ich euch einen Einblick auf die Normen der Gesellschaft zeigen. Ich hoffe das mir das gelungen ist. Viel Spaß mit dem Kapitel noch.

Liebe Grüße

-Nami
 


 

Verschwunden. Wie ein stürmischer Wirbelwind, der so schnell gekommen, wie er gegangen war und ebenfalls Spuren hinterlassen hatte. Sie war alleine im Raum und sah ihm immer noch sprachlos, verdattert hinter her. Wie vor den Kopf gestoßen. Nein! Nein! Das wiederholte sie immer in Gedanken. Sie würde ihn nicht heiraten. Niemals! Irgendetwas dröhnte in ihrem Kopf. Jedoch hörte sie nicht genauer hin. Verwirrt rannte sie Draco nach. Jetzt, wo sie frei war, wo ihr Vater nicht mehr über ihr Leben bestimmte, würde sie endlich das tun, was sie schon immer tun wollte. Nicht, dass sie über den Verlust ihres Vaters trauerte. Im Gegenteil! Sie hatte ihn geliebt auf ihre Art und Weise, aber sie musste nach vorne sehen. Er hatte ihr Leben kontrolliert, hatte fest gesetzt, was sie tun oder lassen sollte. So etwas war bei Reinblütern üblich. Bei der Erziehung der Mädchen waren sie sehr streng. Schon sehr früh wurden ihnen bei gebracht wie man sich verhielt, Manieren gelehrt. Sie erinnerte sich, dass sie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Daphne oft in Ballsälen war, um mit anderen zu kommunizieren, um Konversation zu lernen.

Aber nun konnte sie frei bestimmen, welche Kleidung für sie angemessen war, welche Gesellschaft für sie angebracht war.

 
 

Wenn Draco erst ihr Ehemann war, würde er das Kommando übernehmen, sie überwachen und beobachten. Sie kannte das alles schon von ihrem Vater. Er hatte jeden Schritt ihrer Mutter überprüft, hatte sie gefragt, ausgehorcht mit wem sie die Zeit verbracht hatte. Manchmal glaubte sie sogar, dass er sie für untreu gehalten hatte. Solch eine Ehe wollte sie nicht sein. Nein ganz und gar nicht.
 

Warum sollte sie auch ihren Ehemann betrügen? Es würde ihr nur noch mehr Ärger bringen und das war eine Affäre nicht wert. Ohne Vertrauen und leichte Zuneigung wollte sie keine Ehe führen. Und sie war sich absolut sicher, dass Draco nichts für sie empfand. Er war kalt, arrogant und selbstverliebt. Ein reicher Snob, der sich alles nehmen konnte was er wollte. Und plötzlich fragte sie sich: Was für eine Ehe ihre Eltern geführt hatten? Was für Gefühle sie sich entgegengebracht hatten? Respekt? Akzeptanz? Freundschaft?

 
 

Als Astoria ihn erreichte, griff sie nach seinem Arm, um ihn zum Stehen bleiben zu zwingen. Er sah sie überrascht an und hob eine Augenbraue. So herablassend, eingebildet hatte er sie damals auch angesehen. In Hogwarts. Ihr viertes Schuljahr, sein sechstes. Als die schwierigste Zeit seines Lebens begann. Doch das wusste sie ja nicht. Erst später wurde ihr so einiges über ihn und über seine Familie klar.

Damals war er ein beliebter Slytherin und wirkte reif und mächtig. Dabei war er feige wie ein Würmchen. Aber das alles war nun vorbei. Sie hatte schon zwei Liebhaber hinter sich gelassen und einen arroganten Ex-Verlobten würde sie auch abwimmeln können wie ein lästiges Insekt, hoffte sie zumindest.
 

Leicht aus der Puste ließ sie ihn wieder los.

Sie spürte seinen Blick und wurde plötzlich nervös. Was wollte sie nochmal sagen? Unruhig spielte sie mit ihren Fingern. Sie musste ihm klar und sachlich erklären, dass eine Ehe mit ihm nicht funktionieren würde.

 
 

„Astoria?“ Sie hörte ihren Namen und holte nochmals Luft.

„Hör mal Draco.“ Sie strich eine Strähne aus ihrem Gesicht, um ihre Nervosität zu überspielen. Sie hatte noch nie einen heiratswilligen Mann abgeschoben und das war auch das Problem. Sie hatte keine Erfahrung in solchen Dingen. „Es ist nicht so, dass ich dich nicht heiraten möchte… ähm…“

Sie biss sich angespannt auf die Zunge. „Aber?“, half er ihr weiter und sie nahm sich Zeit, um ihm selbstbewusst und arrogant in die Augen zu schauen.

 
 

„Es wird nicht funktionieren.“

Sein Blick verfinsterte sich. Sie bemerkte, wie er seine Wut unterdrückte und sich beherrschte. Seine kräftigen Hände legten sich auf ihre Schulter. „Dann haben wir ein gewaltiges Problem, Astoria, denn ich hab mir in den Kopf gesetzt dich zu heiraten und zwar am Samstag, wie wir vor Monaten geplant hatten und du wirst dich nicht davor drücken.“ Sein Blick war so durchdringend, dass sie es nicht wagte zu protestieren. Er war sich so verdammt sicher, dass er seinen Willen bekommen würde. „Außerdem“, fuhr er fort. „Du hast die Firma von deinem Vater geerbt. Denkst du wirklich, dass sie es zulassen, dass eine unverheiratete Frau das Kommando übernimmt? Ich denke nicht. Wenn du das Unternehmen behalten willst, hast du keine Wahl als mich zu heiraten.“

Obwohl sie eigentlich wissen müsste, dass eine verheiratete Malfoy nicht arbeiten durfte.

 
 

Ein spöttisches und zugleich hinterhältiges Grinsen schlich sich in sein Gesicht und sie erwiderte es mit einem zornigen Blick. Erpressung war das beste Mittel gegen eine unwillige, entrüstete Frau. Er hatte Recht, aber das musste er nicht unbedingt wissen. Es würde nur sein Selbstvertrauen verstärken. Aber sie hatte da noch ein Ass im Ärmel. Ein Insekt musste man halt mit Insektenspray bekämpfen und das würde sie tun. Diesen Mistkerl würde sie wie eine Ameise zerquetschen und fallen lassen.

 
 

„Sei dir da nicht so sicher. Du vergisst da was ganz Bedeutsames!“

„Ach ja?“ Sie funkelte ihn böse an und wünschte ihn in diesem Augenblick in die Hölle. Aber dass er die Hölle gerade hinter sich hatte, wusste sie nicht, aber sie würde es garantiert erfahren. „Politik! Erinnerst du dich? Die Wahlen finden bald statt. Da du im Ministerium arbeitest, müsstest du es eigentlich wissen.“ Er runzelte die Stirn und nahm seine Hände von ihrer Schulter. „Was hat das damit zu tun? Astoria“, fragte er sie. „Wir reden hier von einer Ehe und nicht von Politik, dass dich eigentlich nicht interessieren sollte, weil es nichts für Frauen deinesgleichen ist. Hörst du?!“

Sie ignorierte gekonnt den letzten Satz.

„Hast du dir mal das System, das Harry Potter und seine Gruppe erstellt haben, angeschaut?“ Sie sah, wie er sich ratlos durch die Haare fuhr. „Ich hab mich informiert und mir ein paar Reden angehört und in einem der Punkte stand etwas über Frauenrechte.“ In diesem Augenblick ging ihm ein Licht auf. „Falls sie es mir nicht erlauben das Unternehmen meines Vaters zu behalten, werde ich zu Harry Potter und seinen Leuten gehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie mir helfen werden. Immerhin bekommen sie meine Stimme und als Gegenleistung versichern sie mir das Unternehmen zu behalten.“

 
 

Stille. Abrupte, absolute Stille. Und dann lachte er. Sie hörte ihn zum ersten Mal ehrlich lachen.

Diesen fröhlichen Laut aus seinem Mund zu hören, überraschte sie. Denn ein Insekt nervte nur und lachte nicht.

„Ich hab mich schon die ganze Zeit gefragt, warum sie dich nach Slytherin geschickt haben.“ Er grinste und machte einen Schritt auf sie zu. „Aber jetzt weiß ich es. Du bist gerissen und dickköpfig.“, fügte er hinzu. „Aber denkst du wirklich, dass das mich daran hindert dich zu heiraten?“ Sie schluckte und überlegte fieberhaft, wie sie einen weiteren Gegenschlag ausführen konnte. Ohne, dass sie es merkte, kam er ihr immer näher. „Wir können doch...“, versuchte sie zaghaft einzuwenden. Schleimen, schleimen, und schleimen damit dieses Insekt abrutschte.

 
 

Sie versuchte einen Schritt zurück zu gehen, als sie bemerkte, dass er ihr sehr nahe war. Doch er drückte sie gegen die Wand. Diese Nähe machte sie unsicher und sie verlor in diesem Moment ihre Schlagfertigkeit. Astoria wehrte sich dagegen und schob ihn zur Seite. Leider vergaß sie, dass er stärker war, als sie. „Draco“, zischte sie.

„Ich werde dich trotzdem heiraten, da kannst du tun und lassen, was du willst, aber glaub mir, einen Malfoy abservieren könnte dich teuer zu stehen kommen.“ Sie schüttelte den Kopf. Warum gab er nicht auf? Sie hatte ihm doch mehrmals ihren Standpunkt der Dinge erklärt. „Wie wäre es mit einer Kostprobe?“, fragte er mit seiner rauen, anziehenden Stimme. Sie sah ihm in die Augen, während er seine Hände an der Wand abstützte. „Kostprobe?“, hakte sie noch kurz nach, aber dann verstand sie und wurde fuchsteufelswild. Was dachte er sich, wer sie war. Sie war kein Mädchen, dass leicht zu haben war und nur, weil er dachte, dass sie heiraten würden, hieß es doch nicht, dass sie es gleich mit ihm tat. „Du sturer, durchtriebener Mistkerl! Ich hab dir doch gesagt, dass ich -“ Noch bevor sie ihren Satz zu Ende sprechen konnte, küsste er sie. Fordernd, verführerisch. Und sie bemühte sich nicht auf ihn einzugehen, nicht auf den Kuss zu reagieren. Krampfhaft. Es sollte nicht mehr als eine Berührung der Lippen sein.

 
 

Er wartete, wissend, dass sie nachgeben würde. Nicht ahnend, was sie mit ihren Händen machen sollte, legte sie sie auf seine Brust. Ihr wurde schwindlig. Die Welt um sie drehte sich. Sie versuchte sich ein letztes Mal gegen den heißen, leidenschaftlichen Kuss zu wehren. Doch es war zu spät. Sie schloss genießerisch die Augen und vergaß alles um sich herum. Etwas flackerte in ihr. Feuer in Form von Verlangen. Seine Hände legten sich besitzergreifend um ihre Taille, drückten sie enger an sich. Astoria spürte seinen Körper. Es fühlte sich an, als würde unter ihren Füßen die Erde beben. Und dann löste er seine Lippen von ihren. Nur für ein paar Zentimeter. Sein heißer Atem strich leicht über ihre Wange. Ihr Herz schlug in unregelmäßigen Takten. Draco fuhr seinen Weg an ihrem Hals fort. Dabei strich er ihr die Seiten entlang. Doch auch sie blieb nicht untätig und wanderte von seiner Brust zu seinem hellen, weichen, blonden Haaren. Es fühlte sich unter ihren Fingern sanft an. Sie hörte nur noch das Rauschen ihres Blutes, das Klopfen ihres Herzens und das spöttische Lachen ihres Verstandes. Starke Begierde wuchs in ihr. Doch bevor sie vollends den Kopf, ihren heiligen Kopf, verlor, drückte sie ihn kurz an sich, um sich dann wieder von ihm zu entfernen. Der Nebel verzog sich und sie schnappte nach Luft. Was tat sie da? Dem Feind in die Falle tappen!, schrie ihr Verstand. Aber es war überfällig. Denn sie war zur Hälfte hinein getappt. Und die andere Hälfte würde sich im Laufe der Zeit ergeben. Denn sie klebte in seinem Spinnennetz und würde ihm nicht entkommen bis er sie vernascht hatte.
 

 

Astoria ließ ihre Augen geschlossen und lehnte sich an die kühle Wand. Alles, was für sie vorher noch eine Bedeutung hatte, war verschwunden. Zum Teufel mit ihm, dachte sie. Nein, zur Hölle mit ihm. Am besten sollte sie ihm einen der Unverzeihlichen auf sein ach so hübsches Gesicht schicken und ihn somit direkt ins Grab senden. Während ihrer Rede als ehemalige Verlobte würde sie grauenhafte Musik spielen lassen, zum Schluss auf sein Grab spucken und natürlich mit dem Stil einer Greengrass davon gehen. Schwarze Rosenblätter würden auf seinem Grab liegen und bösartige Raben würden sich in der Nähe befinden und zum Lied krähen.
 

Aber wahrscheinlich würde ein Avada Kedavra ihn zwar umbringen, jedoch nicht zur Hölle fahren lassen. Schade. Sehr, sehr schade. Ob Merlin in seinem Falle eine Ausnahme machen würde? Bestechung würde da aber sicher nicht helfen.

Bedauerlicherweise erlaubte ihre gute Erziehung und ihr ordnungsmäßiges Verhalten es nicht, solch eine Tat auszuführen. Aber vielleicht eines Tages dann mit Genuss.

 
 

Sein raues Lachen holte sie zurück in die Wirklichkeit. Er drückte sie an sich und sie roch wieder seinen Duft, der nach teurem Aftershave stank. Widerlich. Sie sah hoch. „Ich freue mich schon auf unsere Hochzeitsnacht. Aber vielleicht“, seine Hände fuhren nach unten. „falle ich schon vorher über dich her.“ Ihr stockte der Atem. „Draco!“ Mit aller Kraft, die sie noch hatte, versuchte sie ihre Stimme ruhig zu halten. Ihr entfuhr aber leider ein Keuchen. „Es ist wirklich besser, wenn wir…“

Ein Räuspern ertönte. „Verzeiht. Mr. Malfoy eure Mutter erwartet Euch.“ Er trat zurück und sah mit seinen kalten Blick das Dienstmädchen an, dass verloren ihm Gang stand. „Sagt ihr, dass ich gleich bei ihr sein werde.“

„Jawohl.“ Mit schnellen Schritten verschwand sie, wie ein flüchtendes Tier. Astoria sah ihr seufzend nach.

Das war ein weiterer Punkt, den sie nicht wollte. Dienstboten. Nicht, dass sie was gegen sie hätte. Nur musste sie tagtäglich mit ansehen, wie diese diskriminiert wurden. Die Menschen und auch die magischen Geschöpfe wurden in Klassen eingestuft. Ihre Familie gehörte zu den obersten. Die Dienstboten oder Familien wie die Weasleys gehörten zur ärmeren Mittelschicht. Jedoch gewannen die Weasleys, dank Harry Potter, Ansehen. Sie gab es ungern zu, aber sie hatte ein weiches Herz und hatte oft Mitleid mit ihnen. Das schlimmste aber war, dass Dienstboten zu viel von den Leuten wussten, für die sie arbeiteten. Sie wussten, wann sie gut oder schlecht gelaunt waren, ob sie eine Affäre hatten oder nicht, ob sie mit den Familienmitgliedern gut zu sprechen waren oder nicht. Sie hatten zu viel Anteilnahme an ihrem Leben! Und das wollte sie nicht. Ihr Privatleben sollte auch privat bleiben. Ob sie später ebenfalls Dienstboten haben würde? Kochen konnte sie zumindest nicht. Ein Koch würde da sein. Und der andere Kram? Sie hatte keine Ahnung.

 
 

„Du hast ihr Angst gemacht.“, murmelte sie vor sich hin. Draco kratzte sich an seinem Hinterkopf. „Hab ich?“ Sein Kopf drehte sich in ihre Richtung. Ihr Blick war ernst und leicht zornig. „Du solltest gehen.“ Sie wandte sich ebenfalls um. „Und wenn ich das nicht tue?“

Beherrscht sah sie ihn an. Noch nie hatte es ein Mensch geschafft, sie zur Weißglut zu bringen. Aber Draco war einer, der es bestimmt mit Wohlgefallen tun würde, der den Faden bald reißen lassen würde, der ihr gutes Benehmen und ihr akzeptables Verhalten durch den Wind schießen würde.

Und viel schlimmer: er war gefährlich! Sollte sie lieber doch Angst vor einem ehemaligen Todesser haben? „Ich werde dich nicht heiraten und ich werde nicht mit dir schlafen, Draco!“ Entschlossen machte sie einen Schritt in die entgegensetzte Richtung, als seine Arme sie aufhielten, die sich um sie schlangen. „Ich bin nicht irgendjemand, Astoria“, hauchte er ihr ins Ohr. „Merk dir das! Wir gehen morgen essen.“, entschied er und lächelte selbstverliebt. „Ich schick dir eine Eule. Und wehe du kommst nicht.“, fügte er zornig hinzu. Als er sie losließ, zitterte sie, als hätte er ihr eine Ohrfeige gegeben. Noch bevor sie das Gesagte registrierte, hörte sie wie sich die Schritte entfernten.

 
 

~*~*~

 
 

Ein kleiner Lichtstrahl fiel auf ihr helles Haar. Der Raum war umhüllt von Dunkelheit. Ihre leuchtend blauen Augen wanderten zur Decke. Ihr ungekämmtes Haar schmiegte sich in das Kissen. Sie hörte die Schritte der Bediensteten am frühen Morgen. Leichte Schatten lagen unter ihren Augen. Ein Beweis, dass sie schlecht geschlafen hatte. Sie hatte versucht an nichts zu denken, aber immer, wenn sie glaubte, dass sie in das Land der Träume hinab glitt, tauchte er auf – Draco Malfoy. Ihr Verlobter. Korrigiere. Ex-Verlobter. Mieses Insekt oder Mistkäfer in diesem Falle.

Sie fragte sich, wann er aufgeben würde? Er war doch sonst so ein Feigling. Er hatte sich verändert. Ein wenig. Etwas. Ein klitzekleines bisschen. Aber er hatte es. Jedoch war er innerlich immer noch ein überhebliches, großkotziges Arschloch, wenn man es so sagen durfte. Dann vertreib doch diesen Schisser, flüsterte ihr ihre innere Stimme zu. Aber wie? Seufzend legte sie sich auf die Seite. Sein Stolz würde es nicht zulassen und früher oder später musste sie so wieso heiraten. Auf ein paar Jahre kam es wirklich nicht an. Sie war in einer Zwickmühle und kam nicht mehr heraus. Wie weit würde er gehen?, fragte sie sich.

 
 

Mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck stand sie auf. Rasch ließ sie die Vorhänge zur Seite gleiten, um Licht ins Zimmer einzulassen. Mit ihren sanften Fingern öffnete sie das Fenster. Sie erblickte den Garten ihrer Mutter. Alles voller Rosen. Aber sie liebte die Gelben. Die Farbe gefiel ihr einfach. Der Gärtner goss sie wie jeden Morgen. Astoria atmete tief die frische Morgenluft ein. Die Sonne schien, aber sie war noch nicht an ihrem höchsten Punkt angelangt. Auf ihren Armen bildete sich eine Gänsehaut. Verträumt ließ sie ihren Kopf an ihre Hand sinken. Unerwartet klopfte es an ihre Tür. Ohne sich umzudrehen sprach sie: „Herein.“ Ein Zimmermädchen betrat ihr Schlafgemach. Ohne sie zu beachten, fing diese an ihr Bett zu machen. „Eure Mutter erwartet euch im Salon.“ Astoria schloss das Fenster und lächelte leicht. „Hmm. Verstehe. Würde es euch etwas ausmachen die Unterlagen meines Vaters in seinem Arbeitszimmer nicht anzurühren? Es soll alles so bleiben, wie er es hinterlassen hat. Ich werde mich später darum kümmern. Sorgt einfach dafür, dass niemand das Zimmer betritt.“, sagte sie freundlich und doch zeigte sie, dass sie die Chefin im Haus war. Das Dienstmädchen nickte und huschte eilig aus dem Zimmer. Sie hatte ehrlich nicht erwartet, dass ihr Vater ihr, der Zweitgeborenen, das Unternehmen hinterließ. Daphne war älter als sie und verheiratet mit Terence Higgs und Dadys Liebling und sie erwartete ein Kind. Sie nicht. Nicht verheiratet und nicht schwanger und nicht Dadys Liebling. Sie konnte sich keinen Reim daraus machen, aber sie hatte es geerbt. Wahrscheinlich war er davon ausgegangen, dass sie Draco heiratete. Aber das würde sie nicht. Ein breites Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht. Das konnte sie sich zu nutzen machen. Jedoch musste sie vorher mit dem Helden der Nation sprechen. Das würde ein Klacks werden. Die Brave und Unschuldige zu spielen war ein Kinderspiel. Etwas, dass sie ihr Leben lang getan hatte. Potter herum zu bekommen, damit er ihren Wunsch erfüllte, würde das Einfachste werden, dass sie jemals getan hatte. Allerdings musste sie davor Draco in die Wüste schicken. Mit fliegenden Fingern zog sie ihr Nachthemd aus. Ihr heller Teint war wie Marmor. Geschickt zog sie eine elegante rote Bluse mit einem passenden Rock an. Ihr langes rehbraunes Haar strich sie nach hinten. Als sie zur Tür schritt, klopfte an ihrem Fenster eine Eule. Danach schloss sie die Tür, um der Bitte ihrer Mutter zu folgen.

 
 

Geschockt saß sie einige Minuten im Speisesaal, aber davon merkte ihre Mutter nichts. Fröhlich befahl sie den Bediensteten Tee in ihre Tassen einzugießen. Ihre Mutter wirkte glücklich und kicherte wie eine Sechzehnjährige. Sie sah das Magazin, das ihre Mutter ihr gegeben hatte an. »Erbin verlobt mit jungem Malfoy«  war der neu erschienene Titel im Tagespropheten.

„Ich wusste, dass du zur Vernunft kommst.“ Astoria blickte ihre Mutter verwundert an, die die Tasse hob um davon zu trinken. „Vernunft?“ Ein Grinsen schlich sich in ihr Gesicht. „Als ich den Tagespropheten gelesen hab, war ich sehr überrascht. Ich war davon überzeugt, dass du die Verlobung lösen willst. Aber diese Malfoys sind zu stolz um sich so etwas bieten zu lassen. Verständlich, jedoch mir diese erfreuliche Neuigkeit zu verschweigen, finde ich ungezogen von dir Astoria! Du hättest mir sagen müssen, dass du dich mit Draco am gestrigen Tag geeinigt hast.“ Astoria blinzelte und machte große Augen. „Aber Mutter! Ich hab mich mit Draco gar nicht vertragen! Wie… ich versteh nicht, wie das passieren konnte.“ Ihre Mutter lächelte wissend. „Astoria, du brauchst dich nicht zu genieren. Ich verstehe deine Sicht sehr gut, aber du musst auch verstehen, was aus der Firma deines Vaters werden soll. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass Draco dir ein guter Ehemann sein wird.“ Sie stand auf und reckte das Kinn königlich. „Und du gesunde Kinder gebärst. Ich muss mich mit Mrs. Malfoy noch über einige Dinge einigen. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag.“ Verdattert ließ sie ihre Tochter stehen. Allein im Salon saß sie auf einen antiken Stuhl aus Holz und trank Tee. Vor ihr der Tagesprophet. „Möchten sie speisen Miss Greengrass?“, fragte ein Hauself, der ihr Tee nachschenkte. „Nicht jetzt!“, antwortete sie verbittert. Er hatte sie reingelegt. Die Information sickerte langsam zu ihr durch. Wut stieg in ihr auf. Er hatte sie aufs Kreuz gelegt. Er hatte sie den Haien zum Fraß vorgeworfen. Wie sollte sie das alles klären ohne, dass es als Skandal endete? Er hatte es gewusst. Sie würde sich niemals mit den Medien anlegen. Der Ruf einer Person war sehr wichtig. Ihre Mutter würde nie wieder mit ihr reden, falls sie den Ruf, das Ansehen der Greengrasses beschmutzte.

 
 

~*~*~

 
 

„Ich kann's nicht glauben! Wie kannst du seelenruhig hier rum sitzen und mir verschweigen, dass du heiratest?!“ Blaise sah seinen Kollegen verärgert an. Draco zuckte gelassen mit den Schultern und blätterte weiter in seinen Unterlagen. „Es ist doch nur eine Hochzeit.“ Blaise verdrehte die Augen. „Aus dir soll einer schlau werden.“ Er schrieb einen Bericht über einen Unfall im Zentrum Londons, die ein paar junge Zauberer ausgelöst hatten und wie die Auroren vor gegangen waren. Ein riesiger Vergessenszauber war die Lösung. „Die Greengrass‑Schwestern sind ein großer Fang und dass du eine von ihnen bekommst ist pures Glück.“ Blaise musterte seinen Freund und Kollegen. Draco schmunzelte manchmal, wenn er den Tagespropheten sah, aber sagte nichts zu der Hochzeit, die bevorstand. „Ach Verdammt!“ Blaise wandte sich ab, als Draco weiter schwieg und zu dem Thema nichts sagte. „Du machst also Astoria zu deiner Braut?“, fragte er nach wenigen Minuten. Blaise konnte es sich nicht verkneifen. Er selbst war mit einer langweiligen Frau verheiratet, das ihm tierisch auf die Nerven ging. Aber keiner wusste von der heimlichen Affäre, die er mit Pansy Pakinson hatte.

 
 

Und Astoria Greengrass war laut den Gerüchten eine intelligente, ruhige Frau. Er hatte sie nur einmal bei einem Fest gesehen. Und sie war wirklich hübsch. Eine solche Naturschönheit gab es selten. Anscheinend war sich Draco über dieses Wissen gar nicht bewusst. Was für ein Glückspilz. „Ist da jemand eifersüchtig?“, fragte Draco, als hätte er seine Gedanken gelesen. „Ich hab selbst eine Frau.“ Draco blickte zum ersten Mal hoch. Ein wissendes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. „Scheint aber, dass Hannah deine Bedürfnisse nicht stillt.“, er lehnte sich an seinen Stuhl zurück und legte den Kopf schief. „Woran liegt das wohl?“ Blaise sammelte beleidigt die Papiere zusammen. „An mir bestimmt nicht.“ Schadenfroh legte Draco die Füße auf den Tisch. „Aha.“ Blaise stand auf und gab die Papiere einem Kobold, der sie weiter leitete. „Komm mir nicht mit deinem Aha. Übrigens müssen wir eine Sauftour starten bevor du so endest wie ich.“

„Hässlich und unbefriedigt? Bestimmt nicht!“ Draco lachte und sah in das zerknirschte Gesicht seines Freundes. „Ha ha. Du bist ja heute sehr witzig drauf.“

 
 

Als die Uhr 3 schlug, streckte sich Draco. „Mittagspause.“ Blaise nahm sich seine Jacke von der Garderobe und seufzte. „Na endlich!“ Als er die Tür aufmachen wollte, um mit Draco in den Flur zu treten, stieß er mit einer Frau zusammen. Astoria. Während Draco sich seinen Mantel anzog, grinste er Astoria an. „Astoria.“, murmelte er nicht überrascht. Er hatte sich schon gedacht, ob sie vielleicht herkommen würde. Sie wollte nun mal Krieg und den konnte sie haben. „Das ist mein Freund Blaise Zabini. Blaise darf ich dir meine Zukünftige vorstellen? Astoria Greengrass.“ Blaise sah sie an und lächelte zur Begrüßung. „Freut mich.“, er reichte ihr die Hand und blickte kurz zu Draco, „Dann werde ich das junge Glück mal alleine lassen.“ Die Tür schloss sich leise. Es war plötzlich ruhig, als würde jeder mithören wollen, was in dem Arbeitsraum getrieben wurde. „Ich hab dir doch eine Eule geschickt. Sag bloß du kannst heute Abend nicht mit mir essen gehen?“ Astoria verzog angewidert das Gesicht. „Hör auf so zu tun, als würde ich mit dir essen gehen wollen.“ Seufzend ließ er sich in einem der Geschäftssessel nieder. „Nicht das Theater schon wieder.“ Er verdrehte die Augen, als hätte sie sich kindisch verhalten. „Dieses Theater gibt es nur, weil du meine Entscheidung nicht akzeptieren wolltest.“ Vor Wut wurde sie rot und stampfte nicht sehr damenhaft durch den Raum, was sie noch nie getan hatte. Etwas, dass Draco sofort gemerkt hatte. „Du hast … hast mich in die Enge getrieben mit diesem lächerlichen Artikel. Hast du jemanden bestochen oder ihm genug erzählt, dass es für eine gute Story reicht?“ Sie warf zornig den Tagespropheten auf den Boden. „Die Presse auf mich zu hetzen, ist richtig feige. Fällt dir nichts Besseres ein du… du Blondschopf!“ Draco schmunzelte. „Blondschopf? Etwas Besseres fällt dir wohl nicht ein. Dabei dachte ich, du seist ein Genie.“

 
 

Außer sich blieb sie vor ihm stehen. „Ich bin nun mal nicht perfekt. Und jetzt verlange ich, dass du das wieder hin biegst!“ Seine Miene verdüsterte sich. „Ich denk nicht mal dran! Entweder heiratest du mich oder du schadest deinen wunderschönen Ruf. Deine Entscheidung, wie du gesagt hast.“ Er zuckte gelassen mit den Schultern. Knurrend biss sie sich auf die Lippe. „Mistkerl.“ Er legte den Kopf arrogant schief. „Was hast du erwartet, Astoria. Dass ich der brave Bub von neben an bin? Warum siehst du nicht ein, dass es das Beste ist, wenn wir heiraten und Frieden schließen. Ich will ebenso wie du meine Ruhe, ob du es glaubst oder nicht.“ Astoria ging alles durch im Kopf. Was hatte sie, beim Merlin, getan, dass sie das verdiente? Sie war immer die perfekte Tochter gewesen und jetzt das! Entschlossen und nicht nachgiebig verschränkte sie die Arme vor ihrem Körper. „Das ich das von einem Malfoy höre.“ Er grinste keck. „Tja wir Malfoys sind voller Überraschungen.“

 
 

„Das hab ich bemerkt.“, sagte sie trocken. Seufzend setzte sie sich auf einen Sessel neben ihn und schloss die Augen. „Meine Güte, Draco. Können wir nicht einfach…“ Sie wedelte mit den Händen in der Luft. Sie war am Ende ihres Lateins. „Wieso hörst du nicht einfach auf zu denken? Ich werde dich schon nicht auffressen.“ Er stand genervt auf und zog sie hoch. „Wer weiß? Vielleicht frisst du mich auf, wenn ich mal nicht aufpasse.“ Gereizt verdrehte er die Augen. Zum Glück hatte er in den letzten Jahren gelernt Geduld zu haben, sonst würde er völlig durchdrehen. Er legte seine Hand auf ihren Rücken und schob sie durch die Tür, die er gerade geöffnet hatte. „Deine Fantasie geht mal wieder mit dir durch.“ Verstimmt wandte sie sich ab.

 
 

Als sie im Flur waren, sah sie ihn fragend an. „Wo gehen wir hin?“ „Essen.“ Kurz und knapp. Da sie keine Lust hatte sich weiter mit ihm zu streiten, folgte sie ihm. Ohne weitere Gefühlsregungen verließ er die Halle des Ministeriums. Als sie draußen waren, wurden ihnen oft Fragen gestellt wie, wann und wo die Hochzeit stattfände und natürlich hätte man ihnen gratuliert. Astoria unterdrückte es, ihrem Gesicht einen quälenden Ausdruck zu verleihen. Sie war in der Falle und alles was sie gegen ihn verwenden könnte, würde in einem Skandal enden. Und die allerwichtigste Regel einer Greengrass war: Lass es nicht zu, dass Leute schlecht über dich reden. Pass auf, was du zu welcher Person sagst und ziehe dich niemals in Dinge rein, die dir nur Unglück bringen.

 
 

Der Name Malfoy reichte ihr um ihr Unglück zu bringen. Verdammt und zugenäht! Seit dem gestrigen Tag fluchte sie nur noch. Sie musste lernen ihr Temperament bei ihm zu zügeln, wie man es mit Pferden machte. Die Ehe mit ihm würde sicher schwierig werden und verdammt anstrengend. Sie blickte ihn an. Kalt wie eh und je. Seine Hand war immer noch auf ihrem Rücken. Warm und besitzergreifend. Sie fragte sich, ob er sie mal schlagen würde, wenn sie etwas Falsches sagen würde? Sie durfte sich nicht einschüchtern lassen und sie musste es schaffen, ihm die meiste Zeit aus dem Weg zu gehen. Eine andere Lösung hatte sie nicht. Nicht in diesem Fall. Sie würde Daphne über die Ehe aushorchen und über die Schwangerschaft, die ihre Schwester gerade führte. Ein Kind wäre natürlich sehr schön, aber sie hoffte, dass er nicht gleich einen Erben verlangte. Mit einem Ausatmen zeigte sie, dass sie schon aufgegeben hatte, sich weiterhin zu wehren. Sie musste es positiv sehen. Mittagessen mit ihrem >Nicht-mehr-Ex-Verlobten< stand jetzt an. Sie verzog ihr Gesicht zu einem künstlichen Lächeln. Es würde schon gut werden, redete sie sich ein. Nur nicht an die Zukunft denken, sagte sie sich. Er würde sie schon nicht umbringen, aber sie hoffte, beziehungsweise wünschte sich, dass er sich vorher von ihr scheiden ließ oder vor ihr starb. Dann könnte sie ihr restliches Leben genießen. Na hoffentlich. Merlin könnte ihr ruhig etwas Glück schenken. Sie sah ihn wieder an und konnte nicht anders als zu schmollen.

Dieser Idiot, der aussah, wie ein Gott, hatte es wirklich geschafft. Sie würde bald Mrs. Malfoy heißen. Es war nur eine Frage der Zeit und des Ortes.
 


 

Fortsetzung folgt..

Der Beginn des Teufelskreis

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Eiskalt. Ihr war so kalt. Sie zitterte und konnte es nicht verhindern. Ihr war so mulmig zu mute. Am liebsten würde sie sich umdrehen und weglaufen. Ihr Körper bebte und sie versuchte es mit ein- und ausatmen zu verhindern. Es gelang ihr aber nicht. Es würde niemals wieder warm werden, dachte sie. So kalt war es in ihr. Astoria hatte noch nie solche Angst gehabt. Sie sah sich im Spiegel an. Sie war blass und unter ihren Augen sah man Schatten, die durch Make-up verdeckt wurden. Eine Frau, Astoria vermutete die Hochzeitsorganisatorin, zupfte an ihrem weißen Kleid. Ihr langes rehbraunes Haar wurde zu einer eleganten Frisur hochgesteckt. Eine kleine winzige Krone wurde auf ihr Haar gesetzt. Das Kleid war lang und es war rückenfrei. Hauteng bis zur Taille und buschig bis zum Boden. Was sie darunter trug, daran wollte sie nicht denken. Pure Verführung für den Ehemann!
 

Astoria seufzte und betrachtete sich weiter im Spiegel. Ihre Mutter hatte ihr weinend die Halskette, die nur aus weißen Perlen bestand, gegeben, hatte sich weggeschlichen und sie im Ankleidezimmer mit einer Fremden alleine gelassen, die sie nicht mal kannte. Es wurde immer schlimmer. Erst die Tatsache, dass sie diesen verwöhnten Bengel namens Draco Malfoy heute heiraten musste und jetzt, dass ihre Mutter es nicht für nötig hielt ihr in ihrem wichtigsten Lebensabschnitt zur Seite zu stehen. Merlin, würde sie das überleben? Sie hoffte es so sehr. „So. Das wäre es“, sagte die unbekannte Frau mit den riesigen Augen und dem höflichen Lächeln. Astoria nickte und sah wie sie sich verbeugte und den Raum verließ. Mit bebenden Lippen ließ sie sich auf das Sofa fallen. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis sie hinunter musste und ihrem Schicksal entgegen sah. Wie würde die Ehe mit Draco wohl sein? Sie fürchtete sich vor der Antwort.
 

Mit einem lauten Lachen kam ihre schwangere Schwester herein. „Astoria.“, rief sie fröhlich. Daphne blieb vor ihr stehen und musterte ihre jüngere Schwester. „Du bist ja ganz blass.“ Sie hob eine Augenbraue, als Astoria sich abwandte. „Na na, du bist ja wieder ganz nervös!“ Mit ihrem kurzen gelben Kleid strahlte sie eine warme Aura aus. Ihr dunkelblondes Haar schmiegte sich an ihr Gesicht. Astoria fiel auf, dass Daphne auch mit einem schwangeren Bauch attraktiv aussah. Langsam setzte diese sich neben Astoria und schwieg kurz. Sie kannte ihre Ängste und wusste genau, dass jetzt der Zeitpunkt war, es ihr zu erzählen, wie es bei ihr war, einen völlig fremden Mann zu heiraten. „Als ich damals Terence Higgs geheiratet hab“, fing sie an. Die jüngere Schwester sah die Ältere schweigend an. „dachte ich: Warum musste ich diesen ungehobelten Vollidiot heiraten? Ich hab Dad das niemals verziehen, dass er ohne meine Zustimmung zugesagt hat.“ Astoria sah sie überrascht an, aber bewegte sich nicht, um nicht ihre Frisur zu ruinieren.
 

„Aber davon hast du mir nie was gesagt.“ Daphne zuckte nur die Schultern. „Wusstest du, dass Dad hoffte, dass ich die Firma übernehme und Terence sein Nachfolger wird, weil er keinen Sohn hatte?“ Verblüfft ließ Astoria die Hand sinken, die sie gerade gehoben hat. Dass hatte sie sich natürlich auch gefragt, aber dass Daphne es ihr an ihrem Hochzeitstag erzählte, brachte sie nicht unbedingt zum Lächeln. „Warum sagst du das?“, fragte sie leise. Daphne lächelte leicht. „Astoria, du bist meine kleine Schwester! Denkst du wirklich, ich weiß nicht, wie du dich fühlst?“ Sie fühlte sich ganz klein und schüttelte kindlich den Kopf. „Eine Ehe, die man nicht freiwillig antritt, ist hart. Und noch härter ist, dass man die Lage akzeptieren muss. Wie alle Ehefrauen hab ich auch anfangs mit Terence gestritten. Ich wollte nicht, dass er über mein Leben bestimmt.“ Astoria nickte und erhob sich. Schweigend lief sie zum Fenster und sah die letzten Gäste eintreffen.
 

„Und jetzt?“, fragte diese ängstlich. „Wir haben uns auf eine freundschaftliche Basis...“ Als Astoria sich abwandte verstummte Daphne. „Draco und ich sind zu verschieden um Freunde zu sein.“, sagte sie schlicht und die Nervosität kam wieder hoch. „Das kannst du nie wissen, wenn du es noch nicht versucht hast. Das einzige, was ich dir raten kann, ist viel Geduld zu haben.“ Sie atmete tief ein und aus und sagte: „Ich hoffe nur, dass es gut geht. Mehr verlange ich nicht.“ Daphne nickte und stand ebenfalls auf. „Weißt du, was das Positive daran ist? Ich bekomme endlich ein Kind.“

Ihre Augen fingen an zu glitzern. Astoria lachte. „Ich hoffe, es kommt nach mir!“, antwortete die Braut. „Dickköpfig und launisch? Niemals.“ Schmollend und teils lachend blickte sie zu ihrer Schwester. „Ich bin gar nicht launisch. Sie wird bildhübsch und ganz nach mir kommen. Im Gegensatz zu dir wird sie nicht egoistisch sein.“Zufrieden sah Daphne, dass ihre Schwester einen leichten Rotschimmer hatte. Die Blässe war verschwunden. „Das werden wir ja in ein paar Monaten sehen.“ Sie grinste. „Und bist du jetzt bereit?“ Astoria lief auf die Tür zu. „Bringen wir es hinter uns.“ Auf in den Kampf!
 

Schweigend lächelte sie, als die letzten Gäste gegangen waren. Draco stand neben ihr. Förmlich gekleidet mit einem abwesendem Gesichtsausdruck. Sie sah wie die Leute von der Hochzeitsagentur ihren Zauberstab schwangen und die Dekoration in einem kleinen Strudel verschwand. Astoria blickte innerlich seufzend zu ihren Ehemann. Dieser blickte aber nur in Richtung Potter und Weasley. Harry trat nach endlosen Sekunden vor ihnen. „Nette Hochzeitsfeier, Malfoy. Etwas schlicht für deinen Geschmack oder?“ Draco hob eine Augenbraue. „Hast du etwas dagegen, Potter?“ Er blickte zu Ginny, die ihre Hand auf ihren dicken Bauch gelegt hatte. „Scheint als wird ein weiterer Rotschopf geboren werden.“ Ginny ignorierte ihn kalt. „Neidisch? Ich bin verrückt nach Rotschöpfen.“ Harry grinste keck und Ginny wandte sich verlegen ab. Astoria seufzte innerlich und hoffte, dass Draco dieses lächerliche Gespräch „Ich-bin-besser-als-du“ gegen Potter beendete. Er hatte wohl wegen des Friedens willen die Potters und Weasleys eingeladen, aber seine leichte Abneigung gegen diese, war noch immer vorhanden. Genau wie die ihre.

„Komm, wir gehen, Astoria.“, sagte er bestimmend und gleichzeitig herablassend. Astoria widersetzte sich nicht und sah kurz zu Potter und Weasley, die sich auf dem Weg machten.
 

Spät am Abend saß sie auf dem Bett mit einem durchsichtigen, verführerischen Nachthemd. Ich muss meine Pflicht erfüllen, dachte sie. Sie versuchte krampfhaft ihre Nervosität zu unterdrücken. Es war das erste Mal, dass sie mit einem Mann schlief, den sie weder liebte noch mochte. Bei Merlin! Daphne hatte gemeint, sie sollte Ruhe bewahren und geduldig sein. Sie würde es meistern, wie sie schon so vieles gemeistert hatte. Sie würde mit Draco eine vernünftige Ehe beginnen und ihm einen Erben schenken. Mehr war nicht vereinbart und konnte er nicht verlangen. Sie würde ihm widerstehen und zeigen, wie kalt sie sein konnte. Im Badezimmer regte sich etwas. Sofort wurde sie wieder nervös. „Ganz ruhig, Astoria. Das packst du“, murmelte sie leise zu sich selbst.
 

Als Draco erschien und sie am Bettrand sitzend wartend sah, grinste er höchst zufrieden. Doch er ging nicht auf sie zu. Langsam legte er seinen Zauberstab auf dem Pult neben den Schrank. Draco blickte sie nicht mehr an und Astoria wurde noch nervöser als zu vor. Doch sie ließ sich nicht beirren und schlug die Beine übereinander. Lächelnd blickte sie zu ihm, um ihm zu zeigen, dass sie bereit war. Doch noch immer ließ er sie warten. Mit einem Hintergedanken. Hinterhältig wie er war, drehte er sich zu ihr um und trat langsam zu ihr. Kalt und arrogant knöpfte er sich vor ihr stehend das Hemd auf. Mit Absicht. „Scheint als wäre es so weit!“ Astoria konnte nur den Kopf hoch recken um ebenso arrogant zu erscheinen. „Aufgeregt, Malfoy?“ Er lachte amüsiert. „Nein, etwa du? Ich bin nur gespannt, wie es sein würde. Denkst du, du könntest mich zufrieden stellen, Astoria?“ Das Lächeln in ihrem Gesicht erlosch und wurde grimmig. „Ich muss dich nicht zufrieden stellen, da du mich zu dieser Ehe... mir gedroht hast.“
 

Er hob eine Augenbraue. „Von einer Drohung weiß ich nichts. Ich weiß nur von einer Frau, die sich geweigert hatte, ihren Verlobten zu heiraten. Das hat uns viel Zeit gekostet, Astoria, aber zum Glück bist du vernünftig geworden.“ Sie biss die Zähne zusammen und erwiderte dann: „Du bist ein Ekel.“ Er lächelte versonnen. „Ich weiß.“ Er machte einen Schritt nach vorne, sodass seine Beine ihre Knie berührten. Er steckte seine Hand in ihr Haar und brachte sie so dazu ihn richtig anzusehen. Als er ihre Augen in der Dunkelheit sah, bückte er sich und küsste sie. Sie wusste, dass es nun so weit war. Er würde ihren Körper erobern und sie würde sich schlecht fühlen, weil es sich nicht richtig anfühlte. Ihr Verstand sagte ihr, dass es falsch war. Er sagte ihr auch, dass sie sich wieder wehren sollte. Doch als sie seine Hände auf ihrem Körper spürte und sie mit ihren seinen berührte, gewann ihr Verlangen die Oberhand. Verführerisch und sanft erkundete er, was es zu erkunden war. „Scheint als hätte ich Recht gehabt“, murmelte er gegen ihre Lippen. Schwer öffnete sie ihre Augen. „Mhm?“ Sie konnte nicht anders, als es zu genießen. Die Nervosität war schon lange über Bord gegangen. Nur der Genuss des Augenblicks war da. Sie zuckte zusammen, als er tiefer glitt. Doch sie könnte ihn auch jetzt nicht mehr aufhalten, wenn sie es gewollt hätte. Und doch war es teils gegen ihren Willen. Es war verrückt, was man wollte und dann doch nicht wollte. Astoria fühlte sich immer mehr in einem Spinnennetz gefangen. Und es schien, als wäre sie rettungslos an einen Tyrann verloren.
 

Später, viel später saß sie auf dem Bett. Nackt, wie Merlin sie erschaffen hatte. Neben ihr schnarchte Draco und machte sich breit. Sie würden beide lernen müssen miteinander auszukommen und besonders lernen, das Bett zu teilen. Verärgert schob sie Draco leicht zur Seite bevor sie aus dem Bett fiel. Dieser murmelte Unverständliches. Als sie das schlafende Profil betrachtete, konnte sie nicht glauben, dass dieser Mann, den man als Egoist bezeichnete, so sanft sein konnte. Seufzend zog sie ihre Beine an sich und legte ihren Kopf darauf.
 

Malfoy Manor war ihr fremd. Wie sollte sie in einem Haus wohnen, wo sie sich nicht wohl fühlte? „Jetzt wirst du wider pessimistisch“, flüsterte sie in die Dunkelheit. Das Mondlicht drang durch das Fenster, welches zur Hälfte durch einen Vorhang verdeckt wurde und beleuchtete einen Teil des Raumes. Sie hob den Kopf und starrte eine Weile nach draußen. „Heimweh?“ Astoria zuckte zusammen. Draco vergrub sein Gesicht in sein Kissen und zog die Decke näher an sich. „Was?“ Schockiert sah sie ihn an. Doch Draco brummte nur vor sich hin. „Du machst dich breit Astoria!“ Wütend runzelte diese die Stirn. „Das sagt genau der Richtige!“ Zornig setzte er sich auf. „Schon gut. Ich werde veranlassen, dass wir ein größeres Bett bekommen, da meine Frau, der Meinung ist, dass ich mich breit mache.“
 

Mit einem spöttischen Blick ließ er sich aufs Bett fallen. „Frauen!“ Und verdrehte die Augen. „Das tust du ja auch!“, beschuldigte sie ihn. Er seufzte laut. „Bei Merlin, Astoria. Woher bekommst du eigentlich die Kraft mitten in der Nacht zu streiten? Normalerweise müsstest du, nachdem was zwischen uns war, fix und fertig sein!“ Sie wurde rot. „Du musst dir das nächste Mal halt mehr Mühe geben.“ Das Grinsen verging ihm. Er sah sie von der Seite an. „Wenn ich das nicht besser wüsste, würde ich sagen, du hast Angst vor mir.“ Sie schnappte nach Luft und sah ihn entsetzt an.
 

Doch einen Augenblick später war ein kalter Gesichtsausdruck zu sehen. „Warum sollte ich vor dir Angst haben?“ Er setzte sich wieder auf und sah sie prüfend an. „Weil ich hier der Boss bin, weil das mein Heim ist. Willst du mehr?“ Sie knurrte und legte sich zur Seite. „Nein, danke. Ich will jetzt schlafen! Gute Nacht!“, rief sie verärgert. „Wie du willst, aber du weißt, dass ich recht habe. Diese Ehe würde viel besser funktionieren, wenn du dich einfach an mich halten würdest, okay?“, sagte er, aber er bekam keine Antwort mehr. Auch nicht zu der ersten Frage, die er ihr gestellt hatte.
 

Fortsetzung folgt...

Eine Frage der Kontrolle

Hallo :)

Nach einer Ewigkeit wieder ein neues Kapitel. Es ist leider ungebetat, aber ich hoffe, dass ich bald die gebetate Vision von meiner Beta-Fee bekomme :)
 

Lg -Nami
 


 


 


 

Schweigend zog sie sich an. Gedanken spuckten in ihrem Kopf. Der erste Tag als Ehefrau war seltsam. Sie fühlte sich unwohl und am liebsten wollte sie diesen Zustand vertreiben, aber dies war unmöglich. Astoria seufzte und betrachtete sich im Spiegel. Im hellblauen Hausanzug stand sie vor dem Schrank in ihrem Schlafzimmer. Das Fenster war offen und die Vorhänge flatterten im Wind. Sonnenlicht drang schwach ein. Es war früher morgen. Später würde das Sonnenlicht stärker werden und den ganzen Raum beleuchten. Der Nebel verschwand langsam und die Natur fing an aufzuwachen. Langsam.
 

Geistesabwesend band sie sich ein Zopf, als Draco aus der Dusche kam. Ihr Haar schwang mit, als sie sich zu ihm umdrehte. Nur mit einem Handtuch um seine Hüfte war er bekleidet. Sie blickte auf die Tropfen, die an seiner Brust hinunter fließen. Erotisch. Verflucht sexy. Er war muskulös keine Frage. Sie wusste noch wie er auf ihr lag. Konnte seine Stärke spüren und erzitterte. Sie wusste nicht genau, ob sie Angst hatte oder ob es Verlangen war. Etwas von beides vermutlich.
 

Er blickte sie nicht mal an, als er in den Raum schritt. Konzentriert setzte er sich auf ihrem Bett und nahm das andere rote Handtuch und fuhr sich damit ins Gesicht weiter zu den Haaren. Sie drehte sich wieder zum langen Spiegel um und tat so als würde sie ihre Kleidung begutachten und zupfte leicht an ihrem Pony. Und dann sah er sie an. Ihre Blickte begegneten sich im Spiegel.
 

„Wir haben heute einiges vor. Zieh dir andere Sachen an.“ Er musterte ihren Hausanzug. „Und wir müssen anscheinend shoppen gehen.“ Astoria seufzte. Nun beleidigte er auch noch ihren modischen Geschmack. Sie hob ärgerlich eine Augenbraue. „Ach ja?“ Abwesend stand dieser auf und ignorierte sie. Als sie sah, dass sein Handtuch langsam von seiner Hüfte hinab rutschte, drehte sie sich um und verließ das Schlafzimmer.
 

Flüchtete ,wäre wohl ein besserer Ausdruck. Sie wusste genau, was er vor hatte. Das Unternehmen ihres Vaters war das Thema. Astoria war sich nicht mehr sicher, ob er sein Versprechen hielt. Er war ein Slytherin. Skrupellos und egoistisch. Nun sie würde erst mal abwarten, wie sein Spielchen beziehungsweise ihre Ehe nun beginnen wird und dann wird sie weiter sehen. Und wenn Draco es übertrieb, würde er sie kennen lernen. Ja, die schüchterne Astoria Greengrass konnte auch grausam und gemein sein. Mit eleganten Schritten betrat sie den Essraum. Das Frühstück war gedeckt. Sie setzte sich an das andere Ende des langen Tisches. Der Stuhl war edel und bequem. Astoria sah sich um. Der Saal war es ebenfalls. Edelstücke, Antike Dinge schmückten das Zimmer.Jedoch waren keine Bilder zu sehen, kein Portrait von der Familie Malfoy und auch keine Pflanzen. Und das im ganzen Raum. Sie war zwar nicht über all gewesen, aber die wichtigsten Räume hatte sie schon besichtigt und ihr fiel über all das gleich auf.
 


 

Falls sie wirklich ihr ganzes Leben hier wohnen musste, würde sie die Räume etwas anders gestalten. Lebendiger. Sodass sie sich wohl fühlen konnte. Und ihre Schultern und ihr Körper, die sich von unten bis oben verkrampften, sich erst lösen, wenn sie sich wieder wohl fühlte. Ihre blauen Augen sahen auf das Besteck, die mit goldenen Verzierungen ausgeschmückt sind. Entschlossene Schritte näherten sich. Sie musste nicht mal hinsehen um zu wissen, dass es Draco ist, aber trotzdem sah sie hin an. Er hatte einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd und eine grüne Krawatte an. Draco setzte sich ihr gegenüber am anderen Ende.
 

„Und was machen wir?“, fragte sie ihn neugierig. Er blickte kurz zu ihr rüber, nippte dann an seinem Tee und nahm den Tagespropheten zur Hand. Er überflog ihn kurz und murmelte etwas vor sich hin. „Zu aller erst musst du mir die Unterlagen deines Vaters geben. Da die Sache erst rechtskräftig geworden ist, als wir heirateten, müssen wir es heute tun. Dann müssen wir zum Ministerium.“ Er sah sie an. „Wir müssen einige Dinge unterschreiben, was hoffentlich nicht lange dauern wird.“ Er klang geschäftlich, sachlich.
 

Angewidert verzog sie ihren Mund. Er schwieg kurz und blätterte weiter in den Tagespropheten. Astoria beobachtete ihren Ehemann und versuchte locker zu bleiben. Nur nicht anspannen. Aß ihr Brot und trank ihre Tasse Tee ohne ihre innere Unruhe zu zeigen.
 

„Und dann?“ Er sah auf, legte den Tagespropheten weg in den sich immer wieder Bilder bewegten. Er runzelte die Stirn. „Dann sehen wir weiter.“ Seine Augen wurden dunkler. Er lehnte sich zurück und musterte sie. „Ich habe gestern einen Eulenbrief erhalten.“ Astorias Aufmerksamkeit wurde geweckt. Sie hob den Kopf, damit er sah, dass sie ihm zuhörte.
 

„Und?“ Er fuhr sich durch seine blonden Haare. Irgendwas war da in seinen Augen. Sie wusste es nicht, aber da war etwas. Das gefiel ihm anscheinend nicht. „Wir wurden eingeladen auf einem Ball von der Familie Flint.“ Sie runzelte die Stirn und lehnte sich ebenfalls zurück. „ Marcus Flint? Der Quidditchspieler? Der spielt doch... Wo spielt er noch mal..?“, fragte sie gespielt ahnungslos.
 

Zeige ihm niemals deine Interessen und Vorlieben ermahnte sie sich. Er sah sie kurz irritiert an, aber er tat es dann ab und sagte : „Fitchburg Finches. Na ja ich denke du weißt ja, dass bald die Quidditchmeisterschaften sind oder? Flint ist als Jäger natürlich mit von der Partie und damit die Saison auch gut beginnt, startet er dies mit einer kleinen Party.“
 

Astoria hob die Augenbraue. „Und wann ist das?“ Draco sah aus dem Fenster. Desinteressiert, als wäre das da Draußen viel schöner. „Freitag Abend. Darum werden wir heute auch dir ein paar neue Sachen kaufen.“ Er blickte sie wieder an und sie wusste weshalb. Sie durfte ihn nicht blamieren. Wenn er wüsste, wie sehr er sie gerade verletzt hatte. Sie hatte wirklich schöne Kleider. Warum musste er jetzt behaupten sie brauche neue?
 

„Wir sind auch von einigen anderen Familien eingeladen, aber du kennst es ja. In diesen Kreisen muss man seine Pflicht erfüllen.“ Sie wandte sich ab. Verkniff sich den Kommentar und wollte aufstehen um sich ebenfalls umzuziehen und um nicht weiter mit Draco zu reden.
 

Er hatte ihren wunden Punkt getroffen, aber sie ließ sich nichts anmerken. Ihre Wand der Distanz nahm wieder zu. Er würde sie niemals zerbröckeln können. Keiner hatte es vorher geschafft und auch ihr Ehemann könnte es nicht. Sie lächelte wieder kühl. Ihre Augen waren glanzlos. „Ich werde mich dann zurecht machen.“ Sie klang wie eine Fremde. War sie das denn auch nicht? Diesmal war sein Blick scharf und bevor sie ihren Hinterteil erheben konnte, ergriff er ihre Hand.
 

„Warte!“ Sie blickte zu ihm auf. Seine Hand hielt sie fest. Astoria ließ es zu. Er würde sie sowieso nicht in Ruhe lassen. Sie richtete sich wieder und erwiderte seinen ernsten Blick. „Wann war deine letzte Veranstaltung, die du besucht hast?“
 

Sie schnaubte und riss sich von sich los. „Keine Angst, Draco!! Ich weiß, wie man sich in der Öffentlichkeit verhält. Wenn das deine einzige Sorge ist, würde ich mich jetzt gerne umziehen wollen.“ Er sah zu, wie sie sich erhob und Richtung Tür schritt. „Deine Mutter hatte mir gesagt, dass du die Angewohnheit hast, dich wenn die Party zum Höhepunkt kommt, sich zu verdrücken.“ Sie blieb sofort stehen und starrte ihn entsetzt an.
 

Schachmatt.
 

Er hatte sie erwischt. „Auch hat sie mir gesagt, dass du stattdessen lange Spaziergänge machst statt Konversation zu leisten.“ Er hob eine Augenbraue und grinste siegessicher, als er ihr grimmiges Gesicht sah. „Es stimmt also.“, stellte er fest.
 

Astoria hätte ihre Mutter dafür umbringen können. Warum hatte sie ihm das erzählt? Wüsste sie denn nicht, dass Draco das gegen sie verwenden, sie damit fertig machen würde, wenn er ihre Angewohnheiten, ihre Vorlieben und ihre strategischen Züge kannte, wenn sie etwas wollte. Mist!! Verdammt, dachte sie knurrend und drehte sich zu ihm. Schulterzuckend und eingebildet lächelte sie ihn an. Nur nicht zeigen, was man denkt. Keine Gefühle zu lassen, sagte sie sich. Bleib stark. Noch nie hatte sie so einen starken Gegner wie Draco, aber als Ehemann würde er einiges intimes über sie erfahren, da konnte sie nichts machen, aber darunter durfte sie niemals zusammenbrechen.
 

„Nun, Veranstaltungen langweilen mich. Und wenn mich etwas langweilt, dann suche ich eben was anderes. Und manchmal kann selbst die schöne Natur interessanter sein als eine langweilige Veranstaltungen mit langweiligen Leuten.“, sagte sie in einem arroganten, selbstverliebten Tonfall und betonte das Wort langweilig!
 

Draco lächelte eisig. Sie kannte dieses Lächeln. Wie wurde er noch genannt? Eisprinz von Slytherin. Traf bis heute noch zu. Er nippte an seinem Tee. Das Essen hatte er kaum angerührt. Offenbar aß er morgens nicht viel.

„Deine Mutter hatte mir auch gesagt, dass du nicht vertrauensselig bist und vieles für dich behältst.“ Er zuckte mit den Schultern. „Nun, das ist mir egal, aber da wir verheiratet sind, bestehe ich darauf, dass du mir alles erzählst. Keine Geheimnisse!“
 

Das war doch ein schlechter Witz. Was sagte er da? Schockiert stand sie für eine Sekunde im Raum. Rührte sich nicht und Stille trat ein. Dann aber lachte sie. Sie konnte nicht anders. Lachte laut und konnte kaum damit aufhören. Sie nahm kaum davon Notiz, dass Draco sich von seinem Platz erhob und zu ihr Schritt. Erst als er ihren Oberarm ergriff, bemerkte sie seine Wut in seinen Augen und verstummte augenblicklich. Sie sah auch, dass er kurz davor war, sie zu schlagen. Wenn sie jetzt,was Falsches sagen würde, würde er die Beherrschung verlieren. Er zog sie an sich und gab ihr einen kurzen festen, grimmigen Kuss, welches man kaum als sanft bezeichnen konnte.
 

„Nie wieder lachst du mich aus. Nie wieder! Verstanden?“ Er drückte ihren Arm noch fester und härter als zu vor. Astoria wurde mulmig zu mute und konnte nur kurz nicken. „Das mit den Geheimnissen sagte ich nur, damit du weißt, dass ich hier noch die Kontrolle habe. Du bist in meinem Haus, du bist meine Ehefrau!! Und egal was du vor mir verbergen willst, ich kriege es raus und falls ich herausbekäme, dass du eine schmutzige Affäre oder sonst irgendwas hirnrissiges getan hast ...“
 

Er sprach die Drohung nicht aus, aber sie konnte sich auch so denken, was er meinte. Angespannte Atmosphäre. Sie nickte eingeschüchtert. Fluchend ließ er sie los und verließ vor ihr den Raum. Sie schluckte hart. Kontrolle ging es ihr durch den Kopf. Vor dieser war sie doch geflüchtet und nun war sie wieder drin. Bitte nicht, dachte sie. Und folgte ihm langsam. Nur nicht zusammenbrechen. Du schaffst das. Keine Angst. Du bist eine Slytherin, sei klüger und hinterlistiger als dein Ehemann.
 


 

~*~*~
 


 

Draco Malfoy war nicht nur eiskalt, arrogant und eine giftige Schlage. Er war auch ein verdammter Lügner! Was hatte sie sich auch gedacht? Wie naiv konnte sie nur sein? Dass er sich wirklich an dies hielt, dass sie vor ihrer Hochzeit vereinbart hatten? Was für eine Ironie. Hatte sie doch wirklich geglaubt, dass sie die Firma ihres Vaters übernehmen könnte, stattdessen hatte er sie reingelegt. Reingelegt. Wie naiv sie war.
 

Astoria war also mit ihm im Ministerium gewesen. Da sie nun verheiratet war und die Firma nun ihnen beiden gehörte, musste es auch auf Papier stehen. Draco hatte gemeint, sie müsste nur Unterschreiben, dass es ihnen beide gehörte und er ebenfalls Recht hatte die Firma zu vermitteln. Sie hatte sich nicht viel dabei gedacht und unterschrieben. Erst zu spät hatte sie herausgefunden, dass sie dafür unterschrieben hatte, dass Draco das Unternehmen seines Vaters alleine führen durfte und ihr ganzes Erbe nun auch ihm gehöre. Verdammter Mistkerl. Dabei wollte sie die Firma leiten!
 

Danach sind sie zusammen einkaufen gegangen. Er kaufte ihr verschiedene Abendgarderoben in dezenten, eleganten Farben. Und dazu verführerische Dessous. Ihr gefiel nichts von diesen Sachen. Es spiegelte nicht sie selbst, aber was dachte sich Astoria auch.
 

Sie war nun eine Malfoy. Ein Name, der viel ansehen hatte, ein Name, den man mit Würde und Stolz tragen musste. Sie schluckte und spürte plötzlich die Last auf ihren Schultern. Sie wusste nicht, ob sie das konnte. Konnte sie wirklich zeigen, dass sie einem Malfoy würdig war? Konnte sie das? Hauspartys, Veranstaltungen im Namen der Familie Malfoy präsentieren und elegant und graziös wirken? Astoria wusste es nicht. Aber nur der Gedanke an diesen Dingen machte ihr Angst. Aus diesem Grund schwieg sie und ließ zu, dass Draco sie in weitere Läden führte. Sie ließ sich auf seinem Wunsch die Nägel machen, die Augenbrauen zu einem schmalen Strich zupfen. Doch als er ihr befielt ihre Haare zu einem modernen Look zu verändern, wehrte sie sich und ließ ihn im Laden stehen. Niemals würde sie ihre Haare verändern. Sie gehörten ihr. Niemand durfte das. Es sei denn, sie ließe es zu. Draco war natürlich wütend, aber das war ihr egal.
 

Schweigend liefen sie neben einander her. Was sollte sie ihm schon sagen? Sie wollte ihn nicht. Sie brauchte ihn nicht. Jahrelang war sie allein klar gekommen. Und nun musste sie mit ihm zusammen leben und so etwas, dass sich „Familie“ nannte, aufbauen. Als würde das jemals klappen! Grimmig lief sie weiter. Wie würde er sich gegenüber ihres Kindes benehmen? Es lieben oder es streng erziehen. Ein Schauer lief über ihren Rücken. Wenn er schon hart zu ihr war, wie hart würde er zu dem Kind sein, dass sie in nahe Zukunft bekommen wird? Eine Frage auf die sie keine Antwort hatte.
 

„Ich werde die nächsten paar Tage geschäftlich nicht zu Hause sein. Ich werde mir mal die Finanzen vom Unternehmen anschauen. Dann die Vorräte zum Tränke brauen.“ Hatte sie schon erwähnt, dass das Unternehmen ihres Vaters Zaubertränke braut. Ohne ihn anzuschauen lief sie neben ihn her und seufzte. Toller Ehemann verlässt sie nach einem Tag Ehe. Eigentlich war ihr das auch egal. Sie würde die Tage, die er abwesend wird, damit verbringen Malfoy Manor zu begutachten und da und dort ein paar räumliche Dinge, wie Bilder und Blumen verändern. Außerdem wollte sie einen Garten anlegen.Die Hauselfen würde ihr damit helfen. Tulpen und ihre gelben Rosen durften auch nicht fehlen. Lächelnd nickte sie.
 

Als Draco dieses Lächeln sah, verdüsterte sich sein Gesicht. „Freu dich nicht zu früh! Ich werde Freitag Abend wieder da sein, damit wir gemeinsam zu Flints Party gehen können. Ich erwarte dich passend dazu gekleidet. Das blaue, dass du vorhin an hattest gefiel mir besonders.“ Glaubte er wirklich sie würde den Fetzen anziehen, den er ihr aufgezwungen hatte?
 

Weiterhin still starrte sie ihn an. Astoria würde nicht antworten. Sein Wort war ja Gesetz. Da darf Frau ja nicht protestieren.

„Also gut. Für heute war es das. Du darfst gehen.“ Sie hob provozierend die Augenbrauen. Ach sie durfte jetzt gehen? Wie nett.

Innerlich fluchend nickte sie ihm zu und murmelte Abschiedsworte, aber lieber wollte sie ihm zum Teufel schicken, den sie wusste er würde ja wieder kommen. Bis der Tod sie scheidet.
 

Bevor sie die Flucht antreten konnte, hielt er sie fest und ein schelmisches Grinsen war auf sein Gesicht zu sehen. Für ein paar Sekunden starrten sie sich nur an. Das die Presse in der nähe war, wusste sie nicht. Nichts ahnend flüsterte Draco ihr etwas zu, dass sie nicht verstand. Er drückte ihr ein harten Kuss auf den Mund. Nicht zärtlich, nicht sanft. Einfach hart und grob. Da war keine Leidenschaft, da war keine Liebe. Nur ein simpler Kuss. Kein Herzklopfen und kein Puls, der raste. Typisch malfoyhaft. Hatte sie die Nacht in der sie sich Leidenschaftlich geliebt haben geträumt?
 

Und unerwartet flogen verzauberte Kameras in der Luft, die von ihrem Kuss ein Bild machten. Astoria zuckte erschrocken zusammen. Die Presse Leute überhäufte sie mit Fragen. Wie lästig.
 

Draco löste sich von ihr und legte nur einen Arm um ihre Schulter. Gelassen beantwortete er die Fragen der Presse und wandte sich abrupt ab. Lässig, cool und arrogant zog er sie mit sich. Astoria war fassungslos. Küsste er sie nur, um bei der Presse Eindruck zu hinterlassen!!

So etwas hätte sie sich denken können. Sie einfach so zu küssen, würde er nie tun. Es sei den er war scharf auf Sex.
 

„Und wohin jetzt?“, fragte sie grimmig. Draco starrte sie kurz an. Seine Augen glänzten. „Ich kenne einen Ort, wo wir hin gehen können, um etwas bestimmtes zu machen.“ Schockiert riss sie die Augen auf. Er wollte was? „Vergiss es!“, verärgert riss sie sich los. Was für ein Spiel spielte er da eigentlich. Er lachte fröhlich auf. „Stimmt, hatte ich ganz vergessen. Dafür gibt es ja ein Ehebett.“
 

Etwas war anders geworden. Ihr war das noch nicht ganz bewusst, aber eines wusste sie, er interessierte sich zum ersten Mal für sie. Nur traf es leider nur auf ihren Körper zu.
 

„Ich will nicht. Lass das.“, sprach sie geladen, aufgebracht, als er ihre Hand nehmen wollte und sie an sich ziehen wollte. „Wir sehen uns ein paar Tage nicht und du denkst doch nicht wirklich, dass ich auf Sex verzichte.“
 

Wild und sauer nahm sie Abstand von ihm. Großen Abstand. „Dafür gibt es genug andere Personen.“, konterte sie. Draco runzelte die Stirn und zuckte gleichgültig die Schultern. „Da hast du Recht. Apropo“, er fixierte sie ernst und konzentriert.

„Wie sieht es mit meinem Erben aus?“ Mulmig wich sie seinem Blick aus. Jetzt wurde es tot ernst. „Welchen Erben?“, flüsterte sie kalt zurück. Unbehaglich kreuzte sie ihre Arme und strich sich die Arme entlang.
 

„Du weißt von, was ich rede, Astoria!“ Sie zuckte mit den Schultern und tat unempfindlich. „Du hast dich auch nicht an das gehalten, dass du versprochen hast.“ Er lachte rau. „Du dachtest, ich halte mich an das?“, fragte er höhnisch. Und sie konnte den Spott in seinen Augen sehen. Astoria schaute ihm in die Augen. Und schlagartig sah sie aus wie eine gefühlskalte Frau aus. „Tja dann sind wir ja quitt. Du hast dich nicht an die Abmachung gehalten und ich halte mich wegen dir nicht an meine.“ Sie lächelte nicht und ihre Augen sahen bedrohlich, gefährlich aus.
 

Draco schritt auf sie zu und strich sanft ihre Wange. Eine bedeutungslose Geste. Desinteressiert blickte er sie an. „Tja das ist ein Problem für mich, aber ich denke, wenn deine Mutter das erfährt, wird sie sehr unglücklich sein, keine Enkel zu bekommen. Und deine Schwester Daphne darf nicht hoffen, dass unser Kind mit ihren Kindern spielt“ Erpresst er sie gerade? Wenn ja war er verdammt gut. Knurrend biss sie sich auf den Mund. Wiedereinmal drängte er sie in die Enge und bewies ihr dass er genug Macht auf Lager hatte.
 

„Du mieses, ekliges Biest.“ Er lachte und zwinkerte ihr zu, wie ein Herzensbrecher es eben machte. „Dein Problem nicht meines.“ Mit diesen widerlichen Worten ließ er sie stehen. Und Astoria konnte kurz erleichtert aufatmen. Ein paar Tage war sie für sich bis die Hölle der Ehe wieder anfing. Der Start dieser Ehe war ja grauenhaft!! Und sie hoffte und betet zu Merlin, dass Daphne recht haben mag und es mit der Zeit besser würde.
 


 

~*~*~
 


 

Mit eleganten Schritten betrat sie den großen Saal. Anmutig und edel sah sie aus. So wie es von ihr erwartet wurde. Allerdings trug sie statt das blaue Kleid, ein rotes. Einfach aus reiner Provokation um Draco zu ärgern. Obwohl sie zugeben musste, dass das blaue Kleid an ihr gut aussah. Aber auch das rote Kleid war nicht ohne. Es ging bis zu den Knien. Es war außerdem Rückenfrei und eine Brosche mit Verzierungen war auch in der Nähe ihrer Brust zu sehen. Passend zum Kleid hatte sie schwarz-rote Ballerinas an. Geschmückt mit einer simplen Kette und schlichten Ohrringe.
 

Astoria hatte sich bei Draco eingehängt, der genauso fein und gepflegt war und bewunderte den großen auffallenden Raum. Er war beeindruckend schön. Durchaus wusste sie aber, dass Marcus Flints Partys einfach einzigartig waren.

Der Saal füllte sich immer mehr mit Menschen. Und Draco zog sie durch den Raum zu seinen Freunden. Blaise Zabini und Pansy Pakinson. Sofort wurden sie begrüßt.
 

„Da ist ja unser frisch gebackenes Paar.“ Blaise. Sympathisch und charmant kam er auf sie zu. Er nahm ihre Hand und küsste diese, wie ein Gentleman. Unbewusst schenkte sie ihm ein Lächeln. „Ich hoffe sie erinnern sich an mich. Wenn sie jemals die Nase von Draco voll haben, kommen zu mir.“ Natürlich wusste dieser, dass beide die Ehe ungewollt eingegangen sind. Ein Schnauben von Pansy. Neben ihr war Hannah. Blaise Frau, die ahnungslos von der Affäire ihres Mannes nichts wusste und nur belustigt schmunzelte.
 

Astoria grinste. „Ich werde darauf zurück kommen“ Und dann wandte sie sich den anderen zu. Sie bemerkte Pansys musternde Blicke und starrte genauso musternd zurück. Sie würde sich auch von Dracos Freunden nicht einschüchtern lassen. Niemals.
 

Sie wandte den Blick ab und ein Gesicht, dass sie lange nicht mehr gesehen hatte, kam auf sie zu. Lächelnd und Freudig drehte sie sich um. „Theo?“, rief sie und er strahlte ebenfalls zurück. Es war kein anderer als Theodor Nott. Ihr bester Freund. Als die Beziehung zwischen ihm und ihrer Schwester begann, freundeten sie sich an. Und auch als Daphne Terrence statt ihm heiratete, blieben sie Freunde. „Wenn das nicht Tori ist. Mit dem Kleid hätte ich dich fast nicht erkannt.“ Sie gluckste und entfernte sich von ihrem Ehemann und seiner Gefolgschaft. Was interessierte sie schon Draco? Sie sollte sich ja nur anständig benehmen. Konversation leisten und bis zum Ende bleiben. Das dürfte nun kein Problem sein. Jetzt wo Theodore da war.
 

„Aber seit wann bist du wieder im Land“, horchte sie ihm sofort aus. Er war seit Monaten verreist gewesen. „Ich bin seit gestern wieder in London. Und Flints Party konnte ich auf keinen Fall verpassen.“ Astoria grinste. „Das sieht dir ähnlich.“ Freudig hackte sie sich unter und verschwand mit ihm in die Menge. „Erzähl!“, forderte sie ihm auf. „San Francisco soll ja eine ganz aufregende Stadt sein.“ Sie fühlte sich wieder lebendig und nicht angespannt. Weg von Dracos Nähe. Wie sie das genoss.
 

„Nicht viel. Aber du bist eigentlich, die viel zu erzählen hat. Du hast mir nicht vor meiner Abreise gesagt, dass du Malfoy heiratest. Wie ist das den in Teufelsnahmen passiert?“ Er schien verärgert zu sein und auch etwas das, wie Wut aussah, huschte über sein Gesicht. Hilflos zuckte sie mit den Schultern. „Mir blieb keine Wahl. Vater ist tot und ich wurde dazu gedrängt ihn zu heiraten.“ Seufzend lehnte sie sich leicht an ihn. Unsicher blickte sie in die Richtung, wo Draco noch stand. „Ich verstehe.“, murmelte er rau.
 

Und dann lächelte er und sagte: „Tanz mit mir, Tori. Vergessen wir das mal kurz und genießen, dass ich wieder da bin.“ Astoria nickte und legte ihre Hand in seine, als er seine Hand ihr reichte.
 

Langsame Musik spielte, als ihr Tanz begann und Theodore zog sie näher an sich. Unsicher schaute sie in sein Gesicht hoch. Theodore war ein wundervoller Freund mit dem sie immer reden konnte, der ihr immer half. Er war zwar ein gerissener, humorvoller Slytherin, aber er war auch ein echter Freund. Trotz der List, die in ihm schlummerte.
 

„Ich hab angst“, murmelte sie. Es fiel ihr schwer dieses Eingeständnis zu sagen, aber sie musste, wie so vieles. Und dann spürte sie wie er sich versteifte. Sie musste einfach mit ihm darüber reden. Sie hatte doch keinen. „Hat er dir weh getan?“, flüsterte er drohend. Schnell winkte sie ab. „Nein, nein! Es ist nur ..ich will nicht, dass er so viel Macht über unsere Ehe hat. Er nimmt mir meine ganze Freiheit und jetzt kennt er auch meine Schwächen und meine Gewohnheiten. Dank Mutter!“, murmelte sie grimmig.
 

Er brummte und sah sich in dem Raum um. Nachdenklich strich er kurz über ihren Rücken. Währenddessen beobachtete sie ihn. Er war muskulöser als früher. Und sein blondes Haar leuchtete. Seine Gesichtszüge waren hart und irgendwie fühlte sie die Stärke, die seine Ausstrahlung vermittelte.
 

„Ich weiß nicht, ob es dir hilft, aber es gibt einen Zauberspruch, der deine Probleme lösen könnte.“ Sprachlos starrte sie ihn an. „Ich soll Draco verfluchen?“ War das nicht etwas übertrieben? Sie blickte ihn verwundert und schockiert an. „Meinst du das ernst?“, fragte sie. Er zuckte die Schultern und wirbelte sie herum. Und zog sie dann wieder an sich. Immer noch tanzten sie beide eng umschlungen. „Wenn er dir gefährlich wird oder dir die Ehe nicht mehr passt, machst du dir einfach deine eigenen Regeln.“ Sie lachte leise und bitter. „Du weißt ich halte nichts von solchen Dingen..“ Er antwortete nicht.
 

Astoria spürte seinen Blick auf sie und erwiderte es. „Mir gefällt es überhaupt nicht, dass du verheiratet bist, Tori“, sprach er ehrlich und durchbohrte sie mit seinen Augen. „Allerdings wenn du Hilfe brauchst, bin ich für dich da.“ Der Tanz fand langsam sein Ende. Er wirbelte sie noch einmal und schaukelte kurz mit ihr hin und her.
 

Niemals wäre sie darauf gekommen, dass sie wie Liebende aussahen und auch wusste sie nicht, dass die Leute über sie tuschelten. Immerhin war sie frisch verheiratet!!
 

Theodore löste sich von ihr und sie hörte ein tiefes, bedauerndes Seufzen. „Dein Ehemann wartet auf dich.“ Er sagte es so kalt und verachtend, dass sie zusammen zuckte. Abrupt wandte er sich ab ohne ein Wort des Abschieds. Total ungewohnt von ihm, dass er sich nicht verabschiedete spürte sie nicht, wie Draco sich schleichend, bedrohlich näherte. Erst als seine Hand auf ihre Schulter lag, zuckte sie zusammen und drehte sich zu ihm um.
 

Zornig sah er sie an und zog sie an sich, als ein neues Lied begann. Ein neuer Tanz, eine neue Runde. Draco schwieg, aber auch ohne Worte verstand sie. Sie gehörte ihm und es passte ihm nicht, dass Theodore vor ihm mit ihr als erstes getanzt hatte. Er wirbelte sie herum. Und je schneller das Lied ging, desto leidenschaftlicher, wilder wurde Draco. Sie konnte es in seinem Gesicht ablesen. Sie würde ihm nicht entkommen können. Leider.
 


 

Fortsetzung folgt...

Die gute, alte Freundschaft

Hallo :) Nach einer Ewigkeit wieder etwas neues. Ich weiß, ich bin eine lahme Ente, aber ich bemühe mich weiter zu kommen. Zumindest nimmt die Story endlich Form an :D Es ist ungebtat! Und ich wünsch euch viel Spaß mit diesem etwas merkwürdigen Kapitel.
 

Eure Nami
 


 


 


 

Wie im Rausch tanzte sie mit ihm. Es war anders als sie dachte. Er konnte anders sein und dieser Gedanke ließ sie erschaudern. Draco verschlang sie mit seinen Blicken. Doch da war etwas, dass ihr Angst einflößte. Astoria drehte sich erneut im Kreis und dann ergriff er ihre Hand und führte sie hinaus aus dem Saal.

Verwundert blickte sie auf.
 

„Draco?“, murmelte sie fragend. Jedoch beachtete er sie überhaupt nicht. Stattdessen blickte er in einer bestimmten Richtung. Neugierig folgte sie seinem Blick. Und da sah sie an der Bar am Rand Theodor stehen, der sich mit einem alten Freund unterhielt.

Als hätte er ihren Blick gespürt, drehte sich dieser um. Sein Blick war desinteressiert und doch fixierte er sie beide und dann unterhielt er sich weiter. So als wäre sie nur eine beiläufige Gestalt
 

„Ich wusste nicht, dass du und Nott Freunde seit?!“ Es war seine dunkle Stimme, die ganz dicht an ihrem Ohr war. Astoria runzelte die Stirn und drehte sich zu ihm um. „Theo und ich - wir waren schon immer Freunde. Und jetzt ist er.. Er ist zurück!“, war ihre einzige Antwort und diese machte sie aus irgendeinen Grund glücklich. Denn es schien, dass sie es mit seiner Hilfe es mit ihm aufnehmen konnte. Und das ließ sie strahlen.
 

Doch dass Draco sie schon die ganze Zeit musterte, fiel ihr überhaupt nicht auf. Verärgert und misstrauisch zuckte er gleichgültig mit den Schultern. „Komm, ich bring dich jetzt nach Hause.“ Es klang so missbilligend.
 

Und so endete auch ihr Abend. Schweigend betrat sie Malfoy Manor. Aus irgendeinen Grund wurde sie plötzlich unruhig. Ob sie sich eines Tages hier in diesem Gebäude, ihrem neuen Zuhause wohl fühlen würde?
 

Es war ein netter Abend. Es war nett Theodore wieder zu sehen und irgendwie in einem kurzen Moment hatte Draco sie erregt. Es war seltsam so voller Verlangen überflutet zu werden und dann noch von einem Mann, den sie anfing zu hassen.
 

Astoria ging langsam die Treppe hoch. Doch als hätte sie seine Anwesenheit gespürt, drehte sie sich herum und erblickte Draco, der sie ernst anstarrte. Sie erwiderte seinen eisernen Blick. Unerwartet bemerkte sie, dass es jetzt anders war, als auf der Feier. Er stand vor der Treppe und seine Augen blickten bedrohlich.
 

Sie schluckte. Kurz starrte sie ihn noch an und dann blickte sie wieder hoch. Ihr Kleid machte kleine Geräusche, als sie zwei weitere Stufen hoch ging.
 

Dann dann erklang ihr Name. Ernst, scharf und bedrohlich. Astoria drehte sich herum und lächelte eiskalt. „Was gibt es?“, fragte sie leise sanft. Sie würde sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Nie wieder, sagte sie sich.
 

Gefährlich betrat er die Treppe. Sie wartete bis er eine Stufe unter ihr war. Eisige Augen blickten in ihre. „Ich möchte, dass du dich von Nott fernhältst, verstanden?!“

Sie zog scharf die Luft ein. Entsetzt blickte sie ihn an. „Was?“

„Hast du nicht gesehen, wie die Leute über euch geredet haben?“ Er klang wütend. Draco packte sie an der Schulter. „Du und Nott scheint Freunde zu sein, aber wenn du dich mit ihm abgibst, wird er deinen gesellschaftlichen Ruf schädigen und nicht nur das. Der ganzen Familie Malfoy. Und um ganz ehrlich zu sein. Ich habe besseres zu tun, als mich damit abzugeben.“ Voller Spott sah er sie an. Hochnäsig strich er ihr Haar zurück, dabei überkam sie eine angenehme Gänsehaut.
 

Verwirrt schüttelte sie den Kopf. „Was redest du den da? Theo würde niemals meinen Ruf schädigen.“ Ihr Herz klopfte heftig. Sie wusste nicht weshalb. Vielleicht lag es an Dracos Nähe oder an diesem seltsamen Abend. Vielleicht war es auch der Schock, den sie bekam, als ihr Gemahl ihr sagte, dass ihr bester Freund sie schädigen könnte. „Theo würde das niemals tun!“, sagte sie diesmal fester und lauter, den sie hatte Angst, dass ihre Stimme versagte.. „Nicht mir!!“
 

Auf gebracht schüttelte sie seine Hände weg von ihrer Schulter. „Was soll das Draco?“ Ihre Stimme klang heiser und bitter. „Du hast mir meine Freiheit genommen, willst du jetzt auch bestimmen, wer meine Freunde sind?“ Mit ihrer letzten Kraft versuchte sie die Tränen zu unterdrücken. Allerdings war sie niemals stark gewesen. Nicht so stark, wie die Gryffindors es waren.
 

Er seufzte. „Astoria..“, versuchte er wieder. Doch sie hörte nicht mehr hin. Hatte er ihre Tränen gesehen? Sie wollte kein Mitleid! Nicht von ihm. Sie drehte sich um und ging in ihr gemeinsames Schlafgemach.
 

Es verging eine lange Zeit. Sie hatte sich schon zu Bett fertig gemacht. Sie lauschte der Stille. Doch Draco kam nicht. Sie fragte sich, ob er noch hier war, ob er vielleicht wieder gegangen war um sich mit seiner Geliebten zu vergnügen. Oder ob er Theo drohen würde.
 

Erst einige Stunden später tauchte er auf. Sie spürte seinen intensiven Blick auf ihr. Dann drehte er sich herum und sah hinaus. Was danach geschah, überraschte sie. Draco verschwand aus ihrem Zimmer und schlief auch für restlichen Stunden nicht in diesem Zimmer. Verwirrt starrte sie die Decke an. Warum hatte er seine ehelichen Pflichten nicht verlangt? So viel sie wusste, taten dies einige Ehemänner auch mit Gewalt. Vielleicht hatte er doch wirklich eine Geliebte.
 

Sollte sie darüber nicht froh sein?
 

Irgendwie ärgerte sie das. Es kratzte an ihrem Stolz. Vielleicht sollte sie Draco verführen? Der Gedanke war verlockend. Auch wenn so viel schlechtes zwischen ihnen stand. Eins wussten sie beide. Sie begehrten einander. Das war doch was gutes? Oder nicht?
 

Mit diesen Gedanken schlief sie ein. Ihr neues Ziel war es ihren Ehemann den Kopf zu verdrehen. Und somit konnte sie ihn auch kontrollieren. Ein Lächeln umspielte ihr Gesicht. Und dann sank sie in die Welt der Träume hinab.
 


 

~*~*~
 


 

„Warum bist du hier Theodore?“ Daphne beachtete ihn mit einem eisigen Lächeln. Ihr blondes Haar hatte sie zu einem Zopf gebunden. Und mit ihrem entzückten, schlichten grünen Kleid sah sie sehr edel und schön aus. Sie nippte an einer Tasse Tee und wartete auf seine Antwort.
 

„Du siehst gut aus, Daph. Anscheinend macht das die Schwangerschaft.“ Er legte den Kopf schief und ein kaltes Lächeln lag auf seinem Gesicht. Er hatte sich gegenüber von ihr gehockt. In einem der typischen grünen, bequemen Sessel.
 

„Du hast nicht meine Frage beantwortet, Nott.“, murmelte sie kalt. Er regte sie auf. Nur seine Anwesenheit machte sie gereizt. Es war lange her seit sie sich getrennt haben, seit sie Terence geheiratet hatte und nun schwanger war. Es war viel geschehen. Doch sie war gerade dabei mit Terence, mit dem sie sich endlich sehr gut verstand, eine Familie auf zu bauen. Jedoch brachte seine Anwesenheit sie aus dem Konzept. Alte Wunden gingen auf und die Vergangenheit überflutete sie.
 

„Früher war ich noch Theo für dich. Schon bist du verheiratet bin Nott.“ Er sah sie grimmig an. „Ich dachte, wir wären Freunde.“ Er ließ die nicht ausgesprochene Frage stehen und beobachtete ihre Reaktion darauf.
 

„Hör schon auf damit. Wir waren nie Freunde. Wir haben uns getrennt. Es ist eine Weile her seit wir uns, dass letzte Mal gesehen haben.“ Sie seufzte und dann blickte sie ihn wieder ernst an. „Du warst schon immer scharf auf Tori. Und jetzt wo sie verheiratet ist, willst du meinen Rat, nicht wahr?“
 

Ihre Augen funkelnd zornig. Doch er sah sie nur belustigt an. „Du kommst ja gleich auf den Punkt, Daph. Du bist doch nicht immer noch wütend auf mich?“ Skeptisch hob er eine Augenbraue.
 

In seinen Augen lag der Schalk und sie wusste, dass er alte Wunden reisen wollte, aber nicht mit ihr. Wenn er sauer war und seine Wut an jemanden auslassen will, dann kann er es tun, aber nicht bei ihr. „Verschwinde, Nott!“, schrie sie.
 

„Ich wusste es! Du bist noch sauer auf mich. Aber das habe ich mir schon gedacht, als ich herkam. Du bist sauer, weil ich deine liebe kleine Schwester liebe, nicht dich, nicht wahr?“ Er lachte höhnisch. Sie hätte ihn dafür umbringen können. Jahrelang war sie auf Astoria sauer, denn sie hatte ihr ohne zu wissen den Mann genommen, den sie aus Liebe heiraten wollte. Denn in ihren Zeiten war eine Liebesheirat etwas außergewöhnliches, etwas sensationelles.
 

Ohne zu antworten, redete er weiter. „Aus diesem Grund hast du Higgs geheiratet, nicht wahr? Du wolltest mich eifersüchtig machen?“ Sie schnaubte. „In deinen Träumen vielleicht.“ Wütend stand sie auf. „Ich möchte, dass du mein Haus verlässt. Auf der Stelle!“, ihre Stimme bebte.
 

Diesmal war auch er wütend. „Behandelt man so einen Freund.“, giftete er zurück. Und dann als wollte er sie noch mehr verletzen. „Wie konntest du zulassen, dass Tori diesen Abschaum von Malfoy heiratet? Beantworte mir nur diese Frage, Daphne!!“ Bedrohlich stand er auf und kam ihr gefährliche Nahe. „Wie konntest du es nur zulassen?“, rief er laut.
 

Doch sie schüttelte nur den Kopf. Daphne schluckte die Tränen runter und kämpfte mit ihrem Inneren. Wie konnte ihr nur so einen Menschen lieben?, dachte sie bitter. „Wenn du schlau gewesen wärst, hättest du sie nicht alleine gelassen. Du musstest ja fort reisen, obwohl du wusstest, dass unser Vater Astoria verheiraten wollte. Du wusstest es und trotzdem bist du gegangen.“
 

Er biss sich auf die Lippen. So als wollte sie ihm verletzen, sagte sie: „Außerdem war es Astorias Entscheidung Malfoy zu heiraten.“ Dann lächelte sie kalt. „Wie du siehst, bist du zu spät gekommen um sie von dieser Heirat abzuhalten.“
 

Brummend sah er sie an. „Weißt du was, Daphne. Du bist ein Biest. Zwar schön, aber für mich bleibst du immer ein ekliges Biest.“ Grimmig erwiderte sie seinen Blick. „Und du bist ein Betrüger, Nott. Ich hoffe nur, dass meine Schwester das eines Tages einsehen wird.“
 

„Nun das ist mal interessant. Du hast lang nicht mehr geflucht, Daph.“ Terence betrat den Saal. Doch er fixierte Nott. „Ich denke, sie haben meine Frau genug aufgeregt. Verschwinden sie!!“

Für einen kurzen Augenblick starrten sich die Männer an. Jeder sah den anderen finster an. Dann einen Moment später war Theodore Nott schon verschwunden.
 

„Daphne“, murmelte Terence irritiert, als er sah, wie diese sich erst hinsetzte und dann zurück lehnte. „Du hast mir nicht gesagt, dass du heute Besuch bekommst.“ Seufzend kam er auf sie zu und gab seinem Mantel einem Hauselfen. Sie wirkte erschöpft und irgendwie auch hilflos.
 

„Das wusste ich auch nicht.“ Daphne erhob sich und blickte ihn lächelnd an, als wäre nichts geschehen. „Aber es ist so typisch für ihn, dass er ohne Ankündigung auftaucht.“ Sie seufzte leise und dann schritt sie auf einen der Portraits zu, die ihm ganzen Haus verteilt waren.
 

„Wenn er dich so aufwühlt, hättest du ihn gleich fortschicken sollen.“, sprach er wütend und sie sah ihn verwundert an. Terence war nie so richtig sauer. Sie erinnerte sich noch daran, wie oft sie am Anfang ihrer Ehe gestritten hatten, aber sonst hatte er nie seine Verärgerung gezeigt.
 

Bevor sie noch antworten konnte, durch zuckte sie ein tiefer Schmerz, der von ihrem Bauch kam. Sie keuchte und ihr Ehemann war schon gleich bei ihr. Daphne hörte ihn schnell atmen. „Verdammt, Daphne! Du sollst dich doch nicht aufregen! Denk an das Baby!“, fluchte er. Wie gelähmt ließ sie sich zurück auf das Sofa führen. Ihr Hände lagen auf ihrem Bauch.
 

Er lies sich neben sie nieder und betrachte sie misstrauisch. Als sie seinem besorgten Blick begegnete lächelte sie ihn an. Dann nahm sie seine Hand und legte es auf ihrem Bauch. „Es geht mir schon wieder. Der Kleine will anscheinend schnell die Welt sehen.“ Sie gluckste.
 

Doch Terence starrte gebannt ihren Bauch an. Wieder tritt das Kind sie. Doch dieses mal war sie darauf gefasst. Es war sogar angenehm und warm. „Tut er dir den nicht weh?“, fragte er verwirrt.

Sie schüttelte den Kopf. „Es hört sich komisch an. Es fühlt sich an wie ein Herzschlag.“ Sie lachte verlegen. Doch Terence erwiderte drauf nichts stattdessen starrte wie gebannt auf ihrem Bauch.
 

Dann seufzte er. „Trotzdem! Unter diesen Umständen solltest du keinen Besuch empfangen. Besonders nicht Nott.“ Er schaute grimmig einen unsichtbaren Punkt an. Daphne sah ihn erschöpft und müde an. Der Tag wurde immer anstrengender. „Was soll ich machen?“, fragte sie leise. „Er ist Astorias bester Freund.“
 

„Und dein Ex-Freund“, entgegnete er finster.
 

Sie erstarrte und ihre Blicke begegneten sich. „Du darfst mir keine Vorwürfe machen. Das was mit ihm war, war vor unserer Zeit!“ Ihre Stimme zitterte und Panik überkam sie, die sie nicht definieren konnte.
 

„Es gefällt mir trotz allem nicht.“, rief er aufgebracht und stand auf. „Ich will ihn in diesem Haus – in meinem Haus“, verbesserte er sich. „nie wieder sehen.“

Ihr Puls raste und sie hatte noch nie so ein Gefühl bei ihm gespürt. Es war ihm todernst. Er klang hart und kompromisslos.
 

„Solange Astoria noch mit ihm befreundet ist, werden wir ihn aber immer wieder über den Weg laufen“, murmelte sie vor sich hin. Unerwartet erklang seine Stimme. Sie hatte nicht erwartet, dass er ihr antwortete, jedoch dass was er sagte, ließ ihr Herz schneller sagen.
 

„Ich weiß, dass du ihn noch liebst, Daphne.“ Er schaute mürrisch nach draußen. Düster fuhr er fort: „Aber du bist meine Frau und ich werde nicht zu lassen, dass er das, was wir zusammen erkämpft haben, zerstört.“
 

Durcheinander schüttelte sie den Kopf. „Wie kommst du nur auf diesen Mist? Ich liebe ihn nicht mehr. Und auch wenn er liebt Astoria. Das war der Grund, weshalb er gekommen ist.“ Sie richtete sich ebenfalls auf.
 

In diesem Augenblick fand sie ihn unheimlich attraktiv. Irgendwie stark und arrogant.
 

„Du brauchst mir nichts vor zu spielen, Daph. Als ich dich geheiratet habe, wusste ich, dass du es nur getan hast, um von deinem lästigen Vater los zu kommen und um deinem ehemaligen Geliebten eifersüchtig zu machen.“, sprach er düster.
 

Mit offenem Mund starrte sie ihn an. Perplex griff sie nach seinem Hemd und sie roch seinem Geruch, der ihr so angenehm vertraut war. „A-aber .. ich verstehe nicht.“, stotterte sie. Das was sie jetzt von ihm erfuhr, brachte sie total durcheinander. „Nichtsdestotrotz hast du mich geheiratet, obwohl du es wusstest?“ Sie schüttelte den Kopf und blickte ihn intensiv in die Augen. „Ob du mir glaubst oder nicht. Ich liebe Theodore schon lange nicht mehr.“ Sie seufzte. „Er hat etwas getan, dass ich ihm nicht verzeihen werden kann.“ Sie blickte finster.
 

Und dann spürte sie seine Arme um sich. Ihr Atem ging schneller, als er sie auf die Stirn küsste und sie dann an sich presste. „Und ich werde ihm nicht verzeihen, dass er etwas hatte, was mir eigentlich gehört.“
 

Verwirrt blickte sie hoch, doch Terence schenkte ihr nur ein grimmiges Lächeln, dass er versucht hatte zu unterdrücken.
 


 

~*~*~
 


 

Als sie erwachte, war Draco nicht zu finden. Er war ohne etwas zu sagen einfach verschwunden. Dieser Malfoy kann was erleben, wenn er wieder kam, dachte sie finster und ein eisiges Lächeln zierte ihr Gesicht. Ihm werde sie es schon noch zeigen.
 

Als sie den Garten der Malfoys betrat, tauchte neben sie eine Eule auf. Und diese Eule kannte sie. Es gab keinen Zweifel, dass es seine Eule war. Sie nahm den Eulenbrief an sich und über fliegte ihn kurz. Er war kurz und knapp. So typisch für ihn.
 


 

„Können wir uns sehen?
 

T.“
 


 

Ihr Herz klopfte. Draco hatte ihr verboten sich mit Theodore zu treffen. Aber er war ihr bester Freund und sie wollte unbedingt wissen, was er das letzte halbe Jahr getan hatte. Sie wollte sich von anfang an nicht unter Dracos Kontrolle beugen, ihm die Wünsche von seinen Augen ablesen, aber zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, wenn sie Theodore treffen würde, hieß es gleichzeitig, dass sie gegen ihren Ehemann war und so mit Draco verraten hatte.
 

Zwischen den Fronten saß sie nun. Doch sie hatte schon immer das getan, was sie für das beste hielt. Und Theo würde ihr nie schaden. Also konnte sie unbesorgt zu ihm geben. Und Draco würde sie es schon zeigen.
 

Mit diesem Gedanken drehte sie sich um und machte sich auf den Weg zu Theodore Nott.
 

Ein fataler Entschluss oder doch die richtige Entscheidung?!
 


 

Als Draco Malfoy Manor betritt, hatte er sogleich ein schlechtes Gefühl. Er hatte keinesfalls ein schlechtes Gewissen, weil er Astoria allein gelassen hatte. Er musste geschäftliches regeln.

Doch als er sah, dass keine Spur von ihr zu sehen war, wurde er erst misstrauisch und dann panisch.
 

Hatte dieses verrückte Weib wieder etwas angestellt? Draco durchquerte alle Räume und in keinem war Astoria zu sehen. Doch als er in seinem Schlafgemach stoppte und aus dem Fenster hinaus sah, entdeckte er unter dem Bett ganz zufällig, als wollte ihm das Schicksal einen Hinweis geben Astorias Eulenbrief.
 

„Das wagt sie doch nicht wirklich?!“, murmelte er zornig. Wütend zerriss er ihren Brief und rannte die Treppe hinunter. Astoria konnte was erleben. Sie durfte jetzt nun die gewaltige Wut ihres Gatten sehen. Seine Fäuste ballten sich zur Faust. Und er wusste nicht, wie ihm geschah.
 

Sie wollte wirklich Krieg, dachte Draco verbissen. Er wollte es vermeiden, doch wenn sie ihn herausforderte, konnte er schwer nichts tun. Einen Krieg konnte sie haben.
 


 

~*~*~
 


 

Es war wie immer, dachte Pansy deprimiert. Während Blaise sich anzog und sich für seinen Job zurecht machte, lag sie noch nackt auf ihrem Bett, wo sie sich gerade geliebt hatten. Sie wusste nicht wann es anfing und wann es endete, wann sie Blaise nicht nur als einen Freund sah mit dem sie Sex hatte. Sie wusste es nicht. Sie wusste nur eines. Das erste, dass sie nicht von ihm los kam und das zweite, dass er mit Hannah verheiratet war.
 

Sie war ja selbst schuld. Sie wollte ungebunden und unabhängig sein. Sie hätte schon längst eine Familie gegründet. Ihre Familie drängte sie endlich einen Reinblüter zu heiraten, aber sie fand das Eheleben einfach langweilig und anstrengend. Also vergnügte sie sich mit Männern, die nichts ernstes wollten.
 

Eines Tages fing es dann mit Blaise an. Sie wollte ihn nur mal verführen. Eine einmalige Sache sollte es werden. Er hatte die Ehe mit Hannah satt und sie bot ihm etwas erfrischendes an. Und seitdem wollte er mehr und sie wusste nicht, ob sie ihm mehr geben konnte.
 

Urplötzlich strich ihr jemand das Haar aus dem Gesicht. Heißer Atem vermischte sich mit ihrer und sie sah in wundervolle, braune Augen. Seine Lippen strichen erst über ihren Mund und dann über ihre Wange.
 

„Bist du krank?“, flüsterte er rau. Ihr hinterhältiges Grinsen erschien unerwartet. „Wie kommst du den nur auf diese dummen Dinge? Eine Pakinson wird nicht so schnell krank!“ Er sah den Spott in ihren Augen und war kurz erleichtert, den für einen kurzen Moment hatte er gesehen, wie traurig sie eigentlich war.
 

„Das ist gut.“, er lachte laut und sie spürte, wie er an der Bettdecke zupfte. „Denn ich hab es mir anders überlegt. Wir sind noch lange nicht fertig miteinander.“ Noch bevor er reagieren konnte, lag sie auf ihn. Und er sah hinauf. Seine Augen überflogen ihren nackten, entblößten Körper. Wenn er nicht an sich hielt, würde er noch anfangen zu sabbern.
 

„Ob es noch weiter geht, entscheide immer noch ich.“ Sie hob eine Augenbraue und sah ihn hochnäsig an. Ganz voller Hohn. Sie war immer noch eine Slytherin. Durch und durch, dachte er grinsend freudig.
 

Er packte sie an ihren Schultern und presste sie an sich. „Pans, wann wirst du lernen, dass deine Spielregeln mich überhaupt nicht interessieren.“, provozierend leckte er sich über die Lippen.
 

„Halt die Klappe.“, murmelte sie erregt. Und Blaise lachte nur. „Und wann siehst du ein, dass ich weiß, dass dir das gefällt.“, antwortete er frech grinsend.
 

Wenn du wüsstest, wie viel Macht ich über dich habe, würdest du doch nicht so mit mir reden? Oder Pans, dachte er arrogant. Du solltest mein Wissen nicht so in Frage stellen, dachte er listig.
 

Am Ende würde er doch siegen und das konnte er ihr garantieren. Mit Sicherheit!
 


 


 

Fortsetzung folgt...



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Von:  HexenLady
2012-02-20T09:29:38+00:00 20.02.2012 10:29
hey
wir mussten ja echt lange auf dieses kapi warten.
:)
ich hoffe doch das nächste kommt etwas schneller ;)
bye
Von: abgemeldet
2011-12-30T22:42:33+00:00 30.12.2011 23:42
Hey!!!

Ich finde deine FF toll!!!
Mir gefällt deine Idee extrem gut!!!! ;)
Arme Astoria mit so einem Kontrollfreak verheiratet zu sein muss schreklich sein! :( Ich habe Mitleid mit ihr!!
Aber bitte mach dass Draco nicht ewig dieser schrekliche Kontrollfreak bleibt!!
Achja dein Schreibstil finde ich sehr gut, er gefällt mir!
Bitte schreib schnell weiter, ich bin so süchtig nach der FF!!

Lg Joylee
Von:  HexenLady
2011-11-12T17:29:57+00:00 12.11.2011 18:29
hey :)
ich habe per zufall deine FF gefunden und ich finde sie toll.
ich hoffe es geht bald weiter
bye
Von:  Dahlie
2011-09-13T16:36:25+00:00 13.09.2011 18:36
Ein einziges Wort: MEHR!
Aber schnell!
Bitte!
Q_Q
Das Ganze nimmt eine sehr interessante Form an und ich hoffe, hoffe, hoffe, dass du hier schnell weiter machst :D ein bisschem Tempo bitte ;)

Von: abgemeldet
2011-09-08T23:44:06+00:00 09.09.2011 01:44
heey
cooles kapitel! toll das du die geschichte weiterschreibst! =)
ich bin ein fan von draco und astoria geschichten.
draco ist aber wirklich ein richtiges arrogantes arschloch... das mag ich nicht so. aber die beziehung entwickelt sich ja noch und steht erst am anfang! :D
ich hoffe, dass astoria ihre freiheit erlangt und nicht alle "geheimnisse" draco offenlegen wird. eine beziehung mit einem kontrollfreak ist doch langweilig! wer will denn schon mit so jemandem zusammen leben, oder mit einer person die sich kontrollieren lässt.

dein schreibststil ist super und auch die geschichte ist spannend!
was gibt´s mehr zu sagen? :D
schreibst du jetzt wieder schneller weiter? ich hab mich gefreut als ich das kapitel gesehen hab!! =)
liebe grüße,
cocosnut
Von:  Chastity
2011-04-18T19:40:56+00:00 18.04.2011 21:40
Ich muss ehrlich zugeben, das ich nicht all zu viele FanFics von Animexx lese, macht wohl die Faulheit, meine Augen zu bewegen.
Aber deine hier hat mich echt gefesselt.^^
Dein Schreibstil gefällt mir echt super, da macht es echt Spaß zu lesen^^
Von:  Dahlie
2010-08-20T20:54:21+00:00 20.08.2010 22:54
Hallo!
Und natürlich hinterlasse ich Feedback, wenn es um mein Lieblingspaar geht :) Zuerst einmal, ein gaaanz klein wenig Kritik, ja?
Ich würde das Gedicht austauschen, so etwas ist immer Interpretationsbedingt und könnte vielleicht nicht so rüber kommen, wie du es dir wünschst ;) und es könnte etwas kaputt machen... zu den Bildern, ich liebe sie! außer Astorias... an deiner Stelle würde ich eines ebenfalls aus dem Film nehmen oder zumindest anpassen :) das hebt es hervor und macht es feiner.

Aber nun zum Lob. Dein Schreistil ist klasse und du behältst die Form der Oberschicht, was ich sehr gut finde. es kommt zu deutlich rüber, dass die Malfoys anders sind als Ott-normal-Verbraucher ;) Auch gefällt es mir, wie sich Draco und Astoria gegenüberstehen, wirklich sehr fein :D
Am liebsten hätte ich sofort weiter gelesen und hoffe, dass du auch bald ein neues Pitel hochläds. Denn deine Idee verspricht unheimlich interessant zu werden, also enttäusche uns hier nicht ;)

Liebe Grüße Dahlie
Von:  xSnowPrincess
2010-08-20T17:23:34+00:00 20.08.2010 19:23
Hallöchen. (:

Das ist wirklich ein ganz wundervoller Anfang. ♥
Dein Schreibstil ist sehr schön und lässt sich noch dazu wunderbar und fehlerlos lesen. Das klingt alles sehr, sehr toll. Ich mag deine Astoria. Sie ist wundervoll. Und Draco gefällt mir ebenso gut. Ich muss sagen, du hast die ganze Situation, die gesellschaftliche Lage der Malfoys und alles sehr gut beschrieben und dargestellt. (:

Oh und die Kurzbeschreibung, sowie die Charakterbeschreibung finde ich ebenfalls sehr gelungen. Die Bilder sind toll. *.* Alles ganz wunderbar.

Love it. ♥
Von:  Raven
2010-07-27T19:37:23+00:00 27.07.2010 21:37
Na das fängt mit den beiden ja schon mal freundlich an ^^
Eine Herausvorderung für ihn *hihi*
Find den Anfang schon mal sehr gelungen und hoffe es geht auch genau so gut weiter!

LG Raven


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