Der Pfad des Magiers von abgemeldet (Ravenson Teil 1) ================================================================================ Kapitel 4: Die Prüfung des Geistes ---------------------------------- Die Flügel schwangen ohne Geräusche auf. Dahinter wurde ein großer Saal sichtbar, an dessen Wänden Tribünen standen. Diese waren bis auf den letzten Platz besetzt. Will hatte nicht gewusst, das es so viele Magier gab. Doch es waren scheinbar nicht nur Magier anwesend. Hinter den meisten Magiern saß sein Novize und zwei Diener. Außerdem waren auch noch einige Fürsten und Könige anwesend. Sie saßen aber auf der anderen Seite des Saales, weit entfernt von den Magiern. Schlagartig wurde es ruhig, als Will den Saal betrat. Vor der Magiertribüne standen bereits zwei Anwärter und Will gesellte sich dazu. Beide waren etwa in seinem Alter, auch wenn er das bei der Elfe nicht wirklich beurteilen konnte. Das Elfenmädchen lächelte Will aufmunternd zu, denn sie hatte seinen starren Blick bemerkt, mit dem er die Magier musterte. Er konnte Albertus entdecken, der neben einem sehr alten Magier saß, der ein Amulett um den Hals trug. Will vermutete das dies der Vorsitzende des Rates war. Der erhob sich nun und begann mit magisch verstärkter Stimme zu reden. „Willkommen in Myana, werde Anwärter. Wieder haben drei magisch Begabte um eine Aufnahme in den Orden der Magier gebeten. Nun werden wir sehen, ob sie auch würdig sind. Im Gegensatz zu den bisherigen Anwärtern werden sie eine andere Prüfung erhalten. Diese Aufgabe beinhaltet drei Prüfungen, die erste Prüfung des Geistes. Diese wird jeder von euch einzeln und nacheinander absolvieren. Die zweite Prüfung ist die Prüfung des Körpers. Diese ist für euch alle drei gemeinsam in einer Höhle unter dieser Stadt. Und die Letzte Prüfung, ist die Prüfung des Elementes, sie wird mit einem Magier gemeinsam absolviert. Nun Evangelia, Tochter der Elfen aus Grünwald, du bist die erste, die die Prüfung absolvieren wird. Bitte gehe durch die Tür dort hinten und komme erst wieder, wenn du deine Prüfung absolviert hast, oder aufgibst. Die Elfe ging mit federnden Schritten ohne jegliche Angst auf die Tür zu. Nur kurz zögerte sie, dann ging sie hindurch und verließ den Raum. Nichts war zu hören, der gesamte Saal war totenstill und man konnte nicht einmal das Atmen der Magier hören. Will beobachtete die Tribünen, ob er noch irgend einen ihm bekannten Magier entdecken könnte, aber außer Albertus und Drak schien entweder keiner der Magier aus ihrer Reisegemeinschaft anwesend zu sein oder zu mindestens konnte er keinen entdecken. Es vergingen vielleicht zehn Minuten, bevor sich die Tür wieder öffnete und Evangelia mit bleichem Gesicht den Saal betrat. Immer noch sagte niemand etwas, ob sie bestanden hätte oder nicht wusste Will nicht. Wieder erhob sich der Vorsitzende und sprach nun den Jungen an. „Friedrich, Sohn des Hauses Endor. Nun bist du an der Reihe.“ er zögerlich, dann immer sicherer ging dieser auf die Tür zu und durchschritt sie. Mit einem Lächeln auf den Lippen ging er durch die Tür hindurch und dieses mal dauerte es länger, bis er wieder heraus kam. Er war Schweißgebadet und sah mit wilden Blick sich um. Er wollte sich schon auf die Magier stürzen, als ihn zwei junge Magier wegtrugen. Nun war Will als letzter an der Reihe. Er ging mit langsamen Schritten auf die Tür zu. Er hätte am liebsten jetzt schon abgebrochen, aber das durfte er nicht. Schließlich wollte er seine Familie und das Dorf retten. Nachdem Will durch die Tür durch war, schien er in Dunkelheit zu fallen. Schmerzhaft landete er auf dem Boden und bemerkte, das es plötzlich hell war. Er lag auf dem Boden in einem hell erleuchteten Raum und ein Magier kam auf ihn zu. Sollte er etwa gegen ihn kämpfen? Angst kam in seine Gedanken. Doch der Magier bot ihm nur eine Tasse Tee an. Was war das denn für eine Prüfung, in der er Tee trinken sollte. Will wunderte sich und trank einen Schluck Tee. Plötzlich änderte sich wieder der Raum und er war in einer kleinen Höhle gemeinsam mit einem seltsamen Monster. Es sah zum Teil aus, wie ein Skorpion, zu mindestens besaß es den Skorpionenschwanz mit seinem Stachel. Der Oberkörper war der eines Löwen, der Will an knurrte. Plötzlich setzte sich dieses Wesen in Bewegung und griff an. In letzter Sekunde konnte Will dem Stachel ausweichen und wäre dabei fast gestolpert. Will wusste nicht was er tun sollte, die Angst war fort, eigentlich auch alle anderen Gefühle. Er spürte nur noch sich und dieses Monster. Wie er es besiegen konnte wusste er nicht. Wieder wich er dem Stachel aus und rannte ein Stück weiter. Er sah sich um, nach irgend etwas, mit dem er sich wehren konnte. Doch da war nichts. Einen Moment hatte Will zu lang gezögert, der Stachel des Monsters zuckte auf ihn zu und er konnte ihm nicht mehr ausweichen. Will spürte den stechenden Schmerz, als der Dorn sich in seinen Körper bohrte, das brennen des Gifte, das sich langsam in seinem Körper ausbreitete und er konnte nur noch daran denken, das alles umsonst gewesen war. Er war zu schwach gewesen und hatte seinen Vater nicht retten können. Die Verzweiflung verlieh Will ungeahnte magische Kräfte. Aus jeder Pore seines Körpers schossen Flammen und verbrannten das Gift in ihm. Das gesamte Monster schien zu brennen und nach wenigen Sekunden war nichts mehr von ihm da. Die Flammen erlöschten und eine Gestalt kam auf ihn zu. War denn die Prüfung noch immer nicht vorbei? Sollte er noch mehr Schmerzen spüren? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)