Weidenrute von vallendrael (Die Geschichte einer wundersamen Freundschaft) ================================================================================ Epilog: -------- Später am Abend, das Feuer war längst erloschen, war sie wieder ein kleines Kind. Sie zog schluchzend ihre Knie eng an ihren Körper, versuchte, auf dem Scheiterhaufen, der nicht verbrannt war, Trost zu finden. Woanders konnte sie sich nicht hinbewegen. Die Tür öffnete sich. Herein kam, die Tür sanft und geräuschlos hinter sich schließend, der Magiemann. Er hatte neue Wunden. Die Magierin hörte wie aus seiner Erinnerung den Beerenfürsten erneut seine Frage stellen: „Wo hast du die Rute hingelegt?“ Dieselbe Antwort, die sie heute früh gehört hatte, wehte ihr aus ihrer und seiner Erinnerung entgegen. Die Wunden schlossen sich, sogar eine besonders schlimme, die sein Auge erwischt hatte und aus ihm Blut hatte laufen lassen. Er kam zu der Magierin und nahm sie behutsam tröstend in seine Arme. Sie ließ sich von ihm trösten, wusste sie doch, dass er all die Taten, die ihm der Beerenfürst befahl, nicht tun wollte. So verzieh sie ihm. Als sie sich beruhigt hatte, zog sie sich zurück und legte sich auf die Hölzer, wodurch er sich bequemer hinsetzen konnte. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt und die weiße Decke anblickend, fragte sie: „Hast du nun herausgefunden, was du im Traum fragtest?“ „Warum diene ich jedem neuen Herrn gleichzeitig mit freudiger Hingabe und größtem Widerwillen?“, dachten beide im selben Moment und wussten es. Er nickte und sie schlief ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)