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Das Zwischenspiel

von

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Kapitel 162.5: Bedröppelte Gesichter Teil 1

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Kapitel 162.5: Bedröppelte Gesichter Teil 1
 

Kyoko war überrascht, dieses ihr so bekannte Gesicht zu sehen. Ihr Herz fing vor Freude an zu klopfen. Doch nicht nur ihr Herz setzte sich schneller in Bewegung, sondern auch ihre Füße. Sie rannte schnell in seine Richtung und hechtete über den kleinen Zaun, der als Absperrung diente und die Fans daran hindern sollte, am Set bei den Dreharbeiten zu stören.
 

Einigen Mädchen fiel die Aktion Kyokos natürlich auf und sie wollten gleich hinterherstürmen, schließlich durfte sich irgendein dahergelaufenes Mädchen nicht einfach an ihren heißgeliebten Star ranmachen! Drei Fans waren bereits dabei den Zaun zu überklettern, als ein Mädchen aus der Menschenansammlung sagte: „Die habe ich doch irgendwo schonmal gesehen.“

Daraufhin erstarrten die drei treuen Ren Tsuruga-Fans in ihrer Kletterbewegung und auch ihnen fiel auf, dass ihnen das Gesicht bekannt vorkam. Plötzlich hatte eines der Klettermädchen die zündende Idee und in ihrer raschen Drehung zur Seite, als sie es den anderen Mädchen mitteilen wollte, fiel sie nach vorne unsanft auf den Boden. „Autsch! Auaaa!“

Das laute Jammern erregte sofort die Aufmerksamkeit eines Mitgleids des Drehteams und er lief schnell zu dem Mädchen, half ihr auf und wieder über den Zaun.

Erbost sagte er zu ihr und den anderen Fans: „Bleibt gefälligst hinter der Absperrung!“

„Und was ist mit der da?“, erwiderte schnippisch eines der Klettermädchen, das noch halb am Zaun hing. „Die ist doch auch einfach rübergekletter und ist so dreist und redet jetzt mit Ren-san!“

Sofort fiel ihr das Mädchen, das zuvor unglücklich gestürzt war, ins Wort: „Das ist die Schauspielerin, die Mio in Dark Moon spielt.“

Der Mann vom Drehteam drehte sich um, um sich zu vergewissern, dass es wirklich Kyoko war, von der das Mädchen sprach und als dies sich bestätigte, schaute er die zwei Mädchen, die noch immer in ihrer Kletterhaltung verharrten, zornig an.

„Kommt sofort vom Zaun runter! Aber dalli!“

Etwas bockig folgten die Mädchen seiner Anweisung und blieben hinter der Absperrung.
 

Ren Tsuruga unterhielt sich 20m gegenüber der Absperrung gerade mit Regisseur Ogata über den weiteren Verlauf des Drehs von Dark Moon am neuen Set. Mitten in der Unterredung tippte ihm jemand auf die Schulter und er drehte sich um. Es war Kyoko, die ihn liebevoll anlächelte.

Ren war zuerst etwas überrascht, Kyoko hier zu sehen, aber dann fiel ihm ein, dass sie auch bei einer anderen Serie namens Box R mitspielte und wohl gerade zur gleichen Zeit, am gleichen Ort wie er drehte. Schließlich trug Kyoko auffälligeres Make-Up als sonst und hatte die Frisur, die sie damals trug, nachdem Ren und sie zusammen an ihrer Ausstrahlung für Kyokos Rolle als Natsu in Box R gearbeitet hatten und Kyoko ihm stolz ihre ganz persönlich ausgearbeitete Natsu gezeigt hatte. Aber irgendetwas stimmte nicht. Das Mädchen hatte zwar die Äußerlichkeiten der Natsu, aber ihre Ausstrahlung war anders. Diese Ausstrahlung kam Ren bekannt vor. Sie war doch nicht etwa...?

Kyoko hielt dem Starschauspieler plötzlich ihre Tüte vor die Nase und sagte mit einem Grinsen zu ihm: „Schau mal, Brüderchen, was ich mir gerade erst gekauft habe!“
 

Was sie ihm da in der Tüte präsentierte, waren die soeben erstandenen anrüchigen Tangas! Niemals würde es Kyoko in den Sinn kommen, einem Menschen ihre Unterwäsche zu zeigen! Doch es war nicht wirklich Kyoko, die hier so unbedacht handelte. Sie hatte die Tangas auch nicht für sich persönlich gekauft. Nein, dieses unschuldige und naive Mädchen würde sich solche Unterwäsche sicher nicht kaufen. Kyoko hatte sie für ihre Rolle der Setsuka Heel gekauft und in diese war sie anscheinend unerwartet und unfreiwillig automatisch geschlüpft, als sie Ren Tsuruga erblickte. Denn er war sozusagen Setsukas Bruder, da er den Part des Cain Heel übernahm.
 

Völlig überrascht von Kyokos Verhalten schaute Ren das junge Mädchen erst einmal perplex und mit etwas geweiteten Augen an.

Sie jedoch neigte lediglich ihren Kopf etwas nach rechts, blickte ihn schräg an und sagte mit einem noch breiteren Grinsen, die Öffnung der Tüte etwas näher an sein Gesicht hebend: „Nun schau doch mal, großer Bruder!“

Ren wusste nicht, was los war. Er war immernoch etwas geschockt und konnte sich nicht erklären, warum Kyoko auf einmal als Setsu agierte. Hatte sie etwa vor, ihn irgendwie zu ärgern? Aber nein, das würde Kyoko sicherlich nicht tun, vorallem nicht bei ihm, Ren Tsuruga, ihrem Sempai. Bei diesem Gedanken, wurde er schmerzlich daran erinnert, dass das Mädchen, das er liebte, ihn nur als Sempai sah. Er dachte in diesem Moment auch an das Gespräch, welches er am Tag zuvor mit dem Präsidenten geführt hatte.

Betrübt senkte Ren seinen Blick. Er hatte nun direkten Einsicht in die Tüte. Dessen Inhalt vertrieb blitzartig all seine Gedanken. Seine Augen weiteten sich. Er war fassungslos. Spachlos. Gedankenlos.

Er hob leicht seinen Kopf und mit einem Blick, der so viele Ausdrücke auf einmal beinhaltete – verwirrt, geschockt, fragend, überrascht, beschämt – schaute er Kyoko an. Mit einem Blick, den man sicherlich noch nie, niemals, bei Ren Tsuruga gesehen hat. Seine Gesichtszüge waren ihm völlig entgleist und zu Eis erstarrt. Erst war sein Gehirn von einem Blitz getroffen worden und nun war es ein reiner Eisklumpen, unfähig irgendetwas zu denken oder zu sagen.
 

Ogata, der zuvor stillschweigend mit angesehen hatte, was da komisches zwischen Kyoko und Ren passierte, war nun noch überraschter. Es hatte ihn schon gewundert, warum Kyoko Ren plötzlich Bruder nannte, aber nachdem letzterer in die Tüte gesehen und auf einmal diesen undefinierbaren Ausdruck im Gesicht hatte, konnte man Ogata regelrecht ein Fragezeichen auf der Stirn ablesen.

Ogata wanderte mit seinem Blick von Ren zu Kyoko, deren schräge Kopfhaltung und Lächeln wie erstarrt wirkten. Weil er nicht genau wusste, was er machen sollte, aber auch nicht länger diese zwei Statuen neben sich stehen haben wollte, sprach Ogata Kyoko fragend an: „Kyoko-san?“
 

Das versetzte ihr den letzten Schlag, um in die Realität zurückzukommen.

Dieser unbeschreibliche Gesichtsausdruck von Ren war ihr natürlich aufgefallen. Das war der erste Schlag gewesen. Einen weiteren bekam sie, als ihr deutlich klar wurde, was sich da eigentlich in der Tüte befand. Und als Regisseur Ogata sie plötzlich mit „Kyoko-san“ anredete, beförderte der dritte und letzte Schlag Setsus Schauspielseele aus ihr heraus und die eigentliche Kyoko trat wieder ins Bewusstsein.

Doch das half nichts. Kyoko war immernoch wie erstarrt. Denn es dämmerte ihr langsam, in was für einer Situation sie sich gerade befand.

Sie hatte nicht nur als Setsu agiert, als Ogata direkt daneben stand und somit die Wahrung des Geheimnisses der Heel-Geschwister in Gefahr gebracht, sondern das bedeutete gleichzeitig, dass sie Tsuruga-sans Arbeit völlig zunichte machte! Wie konnte sie nur! Aber was ihr in diesem Moment noch viel schlimmer vorkam: Sie. Hatte. Tsuruga-san. Ihre. Unterwäsche. Gezeigt. Und das waren auch noch solche verruchten Dinger!!! Sie wollte am Liebsten im Boden versinken! Oder noch besser: Gleich sterben!

Innerlich schärfte Kyoko schon die Klinge, um Seppuku zu begehen, als sie plötzlich von weitem Ayamiya rufen hörte. „Kyoko-san! Was machst du denn da? Wir müssen los, um noch rechtzeitig am Drehort anzukommen!“

Sie musste sich beeilen und erstmal irgendwie ganz schnell hier wegkommen! Weg! Weg von dieser dämlichen Situation! Weg zum Box R-Dreh!

Sie dachte an ihre Rolle der Natsu und dabei kam ihr eine Idee.

Kyoko schnappte sich die Schauspielseele von Natsu und nahm prompt eine lässige Ausstrahlung an. Sie ließ die Hand, die die Tüte hielt, sinken und stemmte die andere in ihre Hüfte. Sie setzte ein bezauberndes Lächeln auf und sagte an Ren und Ogata gewandt: „Entschuldigen Sie mich. Ich muss nun weiter.“

Mit einer leichten Verbeugung verabschiedete sie sich und ging in einem lässigen, aber zugleich modelhaften Schritt in Richtung Absperrung, wo Amamiya schon auf sie wartete.

Sie ließ zwei Statuen zurück. Eine, die komplett aus Eis bestand und eine, die ein Fragezeichen darstellte.
 

*****
 

Kyoko konnte ihre Gedanken einfach nicht mehr zur Ruhe bringen. Sie wirbelten um sie herum wie ein fürchterlicher Sturm. Weil sie sich nicht konzentrieren konnte, hatte Kyoko schon 5 NGs vom Regisseur kassiert. Jetzt hatte sie erst einmal Zwangspause und es wurden Szenen von Box R gedreht, in denen Natsu, Kyokos Schauspielrolle, nicht vorkam.

Das 17-jährige Mädchen saß völlig durcheinander auf einem Stuhl in einem Umkleideraum, wo sie versuchte, sich ungestört zu beruhigen. Wie gesagt, sie versuchte es. Aber einen nennenswerten Erfolg konnte sie nicht verbuchen. Sie musste ununterbrochen an den Zwischenfall denken, der sich vor gut einer Stunde ereignet hatte.

Was sie angerichtet hatte, war einfach unverzeihlich. Und dann war sie auch noch davongelaufen ohne sich zu entschuldigen! Wie sollte sie das alles nur wieder gut machen? Sie hatte Tsuruga-sans Rolle gefährdet und er musste wahrscheinlich gerade ausbaden, was sie verzapft hatte. Sie dumme Nuss war über alle sieben Berge verschwunden und hatte Tsuruga-san wie ein begossener Pudel dort stehen lassen. Oh Gott, und wie sie ihn dort stehen gelassen hatte!

Kyoko erinnerte sich an Ren Tsurugas undefinierbaren Gesichtsausdruck und sie bemerkte, dass sie ihn noch nie mit solch einem Blick gesehen hatte.

Sie war ja auch sowas von blöd! Sie hatte ihm schließlich, wenn auch eigentlich unbeabsichtigt, verruchte Unterwäsche gezeigt! Da würde jeder blöd aus der Wäsche gucken! Wenn sie daran dachte, was passieren würde, wenn sie Tsuruga-san das nächste Mal begegnen würde... Oh nein, daran wollte sie jetzt lieber doch nicht denken! Sie musste sich erstmal irgendetwas einfallen lassen, damit sie sich wieder in den Griff bekam und ihren Job erledigen konnte!

In diesem Moment erinnerte sich Kyoko an eine ganz bestimmte Situation. Sie war schon einmal völlig aufgebracht und konnte sich nicht ordentlich auf ihre Arbeit konzentrieren. Die Worte von Ren Tsuruga hatte sie noch genau in Erinnerung.

Was mich ärgert, ist, dass du deinen Fehler von vorhin mit hierher gebracht hast. Du übst gerade einen schlechten Einfluss aus. Um ehrlich zu sein, du bist im Moment nur ein Klotz am Bein und störst die Dreharbeiten. Du hast gesagt, dass du eine erstklassige Schauspielerin werden möchtest. Die Welt des Showbiz ist hart. So sehr, dass dir gesagt wird: „Selbst wenn ein Elternteil gestorben ist, lass deine Arbeit nicht fallen.“ Egal wie schlecht es dir geht, wenn es sich um deine Arbeit handelt, wird es Zeiten geben, da musst du einfach lachen und Witze machen. Wenn du in solch einer Situation in der Lage bist, deine Gefühle zu kontrollieren, dann kannst du dich „Profi“ nennen. Wenn dich nicht einmal jemandes Tod beeinflusst, kannst du dich „erstklassig“ nennen. Doch für jemanden wie dich, der schnell depressiv wird und dies unüberlegt mit sich herumschleppt, scheint das „Erstklassige“ unmöglich. Weder in der Lage zu sein, diese Stimmungen abzulegen, noch „Mio“ darzustellen, du solltest Nachhause geschickt werden. Jemand, der nicht schauspielern kann, wird am Set nicht gebraucht.

Diese Worte, die sie sich in Erinnerung warf, hatten etwas Magisches an sich und Kyoko konnte ihren Gedankensturm beruhigen. Sie atmete einmal tief durch, raffte sich auf und patschte ihre Hände einmal sachte gegen ihre Wangen.

So! Sie würde jetzt dort raus gehen und ihren Job ordentlich erledigen! Sobald das getan war, musste sie sich genaustens überlegen, wie, wann und wo sie sich am Besten bei Tsuruga-san entschuldigen konnte. Sie konnte schließlich nicht wie ein naives Mädchen glauben, dass sich ihre Probleme einfach so in Luft aulösten. Das musste sie schon selbst regeln. Je schneller, desto besser. Denn wer weiß, wie viel schlimmer das Desaster, das sie angerichtet hatte, wurde, wenn sie noch mehr Zeit verstreichen ließ? Ein Grund mehr, sich zusammenzureißen und das Beste beim Schauspielern zu geben, damit nicht noch mehr Zeit verloren ging.

Kyoko stand vom Stuhl auf und ging mit einem ernergischen Schritt auf die Tür des Umkleideraums zu, als plötzlich jemand an eben diese Tür klopfte.

„Mogami-san?“ Es war eine männliche Stimme, die sich hinter der verschlossenen Tür zu Wort meldete und Kyoko kannte diese Stimme.

Sie riss die Tür regelrecht auf, stellte sich stramm wie ein Soldat unter den Türrahmen. Ihre rechte Hand schnellte angespannt hoch zu ihrer Stirn und mit einer tiefen, festen und lauten Stimme sagte Kyoko: „Ich bin bereit und werde meine Arbeit ordnungsgemäß erfüllen und keine Probleme mehr bereiten!“

„Ähh“, der männliche Mitarbeiter des Drehtteams, der zuvor an die Tür geklopft hatte, war sichtlich verwirrt, „okay... Aber ich bin eigentlich gekommen, weil jemand hier ist, der mit dir sprechen möchte.“ Der Mann schaute nach rechts.

Kyoko, immer noch in ihrer strammen Haltung, folgte dem Blick des Box R-Mitarbeiters. Ihre Augen weiteten sich, dass man fürchten musste, sie würden ihr gleich ausfallen.

„Vielen Dank, dass sie mich zu ihr geführt haben“, wandte sich Ren Tsuruga mit einem freundlichen Lächeln an den Mitarbeiter.

Dieser geriet aufgrund der umwerfenden Ausstrahlung des Schauspielers etwas ins stottern, als er erwiderte: „G..gern g...geschehen. Mogami-san, ich werde schonmal zum Regisseur gehen und ihm mitteilen, dass du bereit bist, damit wir mit dir weiterdrehen können.“ Mit diesen Worten und einer leichten Verbeugung an Ren Tsuruga gewandt verabschiedete er sich und ging.

Oh mein Gott! Das konnte doch nicht wahr sein! Sie dachte zwar vor einer Minute noch, dass es besser wäre, wenn sie sich so schnell wie möglich bei Tsuruga-san entschuldigte, aber doch nicht so schnell! Sie war doch überhaupt nicht vorbereitet! Er hätte ihr doch wenigstens etwas Zeit lassen können, damit sie sich seelisch schonmal auf eine Zurechtweisung einstimmen konnte!

Weil Kyoko nicht wusste, was sie anderes hätte tun können, schmiss sie sich vor Ren Tsurugas Füßen auf ihre Knie und küsste bei ihrer tiefen Verbeugung fast den dreckigen Boden.

Mit lauter, aber etwas zittriger Stimme, betete Kyoko ihre Entschuldigung wie ein Mantra herunter. „Tsuruga-sama! Es tut mir so unglaublich, unbeschreiblich, unverzeihlich leid, was ich da vorhin angerichtet habe. Ich war dumm, habe nicht nachgedacht und nicht darauf geachtet, was für schwerwiegende Folgen mein unlauteres Verhalten haben würde. Ich...“

„Mogami-san“, mit einem beschwichtigenden und sanften Unterton versuchte Ren, den verzweifelten Wasserfall vor sich zu beruhigen, „es ist alles okay.“ Er kniete sich ebenfalls hin und als Kyoko sich vorsichtig traute, ihren Kopf zu heben, lächelte er sie liebevoll an.

„Ich möchte aber trotzdem mit dir reden... wegen dem Vorfall vorhin.“ Er machte eine kurze Pause. „Aber wie es mir scheint, sind deine Dreharbeiten für heute noch nicht beendet.“

Kyoko wusste, dass er ahnte, dass sie irgendwelchen Mist gebaut hatte. Sie richtete ihren Oberkörper auf und ein Wasserfall an Schuldtränen ergossen sich aus ihren Augen.

„Es tut mir ja sooo laaaaaaiiiihiiiiid! Nicht nur, dass ich vorhin ihren geheimen Job in Gefahr gebracht habe, ich wurde danach auch noch wieder so schrecklich depressiv, als ich darüber nachdachte, was ich angestellt hatte und konnte mich deswegen nicht auf meine Rolle konzentrieren. Ich bin wirklich eine unglaublich schlechte Schauspieleriiihiiin, die es nicht verdient hat, in solche tollen Serien mitzuspielen!“

Ren Tsuruga seufzte und setzte ein etwas mitleidiges Lächeln auf. „Du hast eben selbst zum Mitarbeiter gesagt, dass du deine Arbeit ordnungsgemäß erfüllen und keine Probleme mehr bereiten würdest. Oder hast du das nicht ernst gemeint?“

Kyokos Tränenquelle versiegte und sie schaute ihren Sempai ehrfurchtsvoll an. „Doch, ich habe es ernst gemeint.“

Die Augen des 21-jährigen verengten sich etwas und es sah für einen kurzen Moment so aus, als würde sie ein mächtiger Blitz durchziehen und er sagte: „Dann solltest du dich jetzt besser ins Zeug legen und deine Arbeit noch besser erledigen als sonst, damit du die Zeit wieder aufholst, die durch dich beim Dreh verloren gegangen ist. Wenn die Dreharbeiten beendet sind, rufst du mich an und ich hole dich mit dem Auto ab.“

Der Blick, mit dem der Schauspieler Kyoko betrachtete, flöste ihr etwas Angst ein und sie bekam eine Gänsehaut. Sie glaubte, Ren Tsuruga würde zum Dämonenlord werden, wenn sie sich bei der Erledigung ihres Schauspieljobs nicht anstrengen würde. Ihr ganzer Körper verkrampfte sich und mit einem Ausdruck im Gesicht, der zu sagen schien, dass sie ihr Leben dafür auf's Spiel setzten würde, antwortete sie: „Aye, aye, sir!“
 

*****
 

Kapitel 162.5: Bedröppelte Gesichter Teil 2

Zweiter Teil, schließt direkt an "Kapitel 162.5: Bedröppelte Gesichter Teil 1" und an.
 

Kapitel 162.5: Bedröppelte Gesichter Teil 2
 

Kyoko wartete geduldig auf einem Parkplatz, den sie und Ren Tsuruga als Treffpunkt vor wenigen Minuten am Telefon ausgemacht hatten. Viele Autos waren dort geparkt und immer lief irgendwer auf dem Platz herum, denn gegenüber befand sich ein bekanntes Familienrestaurant, welches besonders zur frühen Abendszeit viel besucht zu sein schien. Während sie an diesem etwas kühlen, aber doch recht milden Frühlingsabend dort wartete, dachte das braunhaarige Mädchen nach.

Wo Tsuruga-san sie wohl hinfahren würde? Er hatte nichts davon verlauten lassen, weder im direkten Gespräch am Drehort, noch vorhin am Telefon. Würde er sie Nachhause fahren oder zum Hotel, wo Cain und Setsuka Heel nächtigten und sie würden weiter zusammen schauspielern?

Bei diesem Gedanken umfing Kyoko eine wohlige Wärme. Ihr Herz klopfte etwas schneller und eine leichte Röte zeichnete sich auf ihren Wangen ab.

Es machte ihr einfach unheimlich Spaß, an Tsuruga-sans Seite zu spielen. Sie konnte es immer kaum erwarten, wie er auf ihre Aktionen reagieren würde. Sie wollte unbedingt mehr von Cain Heel sehen und seine Schwester spielen. Obwohl sie während der gemeinsamen Zeit der Heel-Geschwister ein paar Fehler gemacht und nicht Setsukas Charakter entsprechend reagiert hatte, hatte Tsuruga-san es immer durchgehen lassen und ihr eine weitere Chance gegeben. ... Apropos Fehler! Momentchen mal! Sie hatte gerade völlig vergessen, dass sie heute einen viel größeren Fehler gemacht hatte! Viel zu groß! Tsuruga-san hatte doch gesagt, dass er wegen dem Vorfall mit ihr reden wollte! Was ist, wenn er die Zusammenarbeit aufgrund ihres dummen Fehlers nun beenden wollte, weil sie eine zu große Gefahr darstellte, Tsuruga-sans geheime Rolle auffliegen zu lassen? Schließlich hatte sie sich Yashiro-san gegenüber schon verplappert und dann auch noch dieser Vorfall vom Nachmittag, bei dem sie vor den Augen von Regisseur Ogata die Setsu gespielt hatte? Tsuruga-san hatte ihr vorhin zwar versichert, dass alles okay sei, aber vielleicht dachte er, soetwas könnte Kyoko nochmal passieren?
 

Ren Tsuruga bog auf dem Parkplatz gegenüber des Familienrestaurants ein. Sofort entdeckte er Kyoko und fuhr vorsichtig in ihre Richtung, denn viele Menschen liefen auf dem Platz herum. Genau deswegen hatte er diesen Ort als Treffpunkt ausgewählt. So konnte er sicher gehen, dass Kyoko nicht irgendwo auf ihn wartete, wo sie völlig allein im Dunkeln war.

Als er neben ihr hielt, ließ er den Motor an, beugte sich zur Beifahrertür und öffnete diese für Kyoko, damit sie einsteigen konnte. Das junge Mädchen setzte sich und schnallte sich ordnungsgemäß an. Sie legte ihre beiden Hände auf ihre Tasche, die auf ihrem Schoß lag, nebeneinander und ballte sie zu Fäusten. Nun saß sie völlig steif da und schaute mit einem verzerrten Gesicht, das auf alles gefasst war, stur geradeaus.

Ren ahnte nichts Gutes. Wartete Kyoko etwa darauf, dass er mit ihr schimpfte? Selbst wenn sie ihre Arbeit heute nicht zufriedenstellend beendet hatte, wovon er eigentlich nicht ausging, würde er sie nicht zur Schnecke machen. Aber anscheinend hatte dieses Mädchen immernoch einen komplett falschen Eindruck von ihm.

Er seufzte und fuhr los. „Mogami-san“, begann er mit sanfter Stimme, „ist alles in Ordnung? Hast du die heutigen Dreharbeiten zu Box R beenden können?“

Sie schaute ihn nicht an, während sie sprach: „Ja. Habe alle geplanten Szenen für den heutigen Tag zur Zufriedenheit des Regisseurs beenden können. Habe mich nach Drehschluss bei allen nochmal persönlich entschuldigt.“ Es hörte sich an, als würde eine Soldatin ihrem Vorgesetzten Bericht erstatten. Kyoko blieb bei ihrer steifen Haltung.

Ren verstand nicht, was dann das Problem war. Wenn sie ihre Arbeit doch noch zufriedenstellend hatte beenden können, dann brauchte Kyoko eigentlich nicht zu befürchten, dass er verärgert sein könnte. Warum also verhielt sie sich so? Dachte sie etwa immernoch, er könnte wegen dem Vorfall vom Nachmittag wütend sein? Aber er hatte ihr doch gesagt, das alles okay ist.

Der in Gedanken versunkene Schauspieler erinnerte sich daran, was passiert war, nachdem Kyoko gegangen und ihn und Regisseur Ogata stehen gelassen hatte.

„Tsuruga-san? Was... äh... Wissen Sie, was das gerade zu bedeuten hatte?“, fragte Ogata. Er und Ren standen nun schon seit über einer Minute schweigend da, nachdem Kyoko gegangen war.

Ogata schaute zu Ren und blinzelte ihn dabei verwirrt an. „Ähm... Tsuruga-san? Ist alles in Ordnung?“

Ren zuckte innerlich und äußerlich. Erst jetzt realisierte er, was geschehen war. Seine Gesichtszüge mussten ihm völlig entglitten sein. Er konnte sich gut vorstellen, wie verdaddert er gerade aussehen musste.

Der Schauspieler riss sich zusammen, stellte sich aufrecht hin und brachte sein Gesicht wieder unter Kontrolle. Mit einem leichten Lächeln antwortete er dem Regisseur: „Ja, es ist alles okay. Ich war nur gerade etwas verwirrt.“ Als wenn er seine Worte damit unterstreichen wollte, fasste Ren sich mit einer Hand an die Stirn und fuhr damit langsam durch sein dunkelbraunes Haar.

„Also wissen Sie auch nicht, warum Kyoko-san sich so komisch verhalten hat?“

Er wusste es wirklich nicht genau. Ren war sich zwar sicher, dass es sich vorhin um Setsu gehandelt hatte, denn schließlich hatte Kyoko ihn „Bruder“ genannt und ihm Unterwäsche gezeigt. Das würde die richtige Kyoko mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit niemals tun.

Bei dem Gedanken daran, was sie ihm in der Tüte präsentiert hatte, erötete er.

Bestimmt trug Kyoko nicht solche verruchten Tangas, dafür war sie einfach nicht der Typ, das wusste er. Setsu hingegen schon.

Er seufzte und konnte sein Begehren und seine Gedanken daran, Kyoko einmal in solch Unterwäsche zu sehen, nicht aufhalten.

Ren Tsurugas sehnlicher Wunsch wurde abrupt von Ogata unterbrochen. „Tsuruga-san?“

Verdammt! Woran zum Teufel dachte er hier gerade? Er sollte sich von seinen dummen Fantasien gefälligst nicht überrumpeln lassen! Vergessen, vertreiben wollte er sie. Besser war es, sich damit zu beschäftigen, was er Regisseur Ogata nun sagen sollte!

„Mogami-san bekam vor einigen Tagen ein neues Rollenangebot und bat mich, mit ihr dafür zu üben. Ich vermute, dass sie plötzlich von dieser Rolle eingenommen wurde und unbeabsichtigt so agierte.“ Ren konnte sich Kyokos Verhalten in diesem Moment nicht anders erklären.

Ogata reichte diese Erkärung. Als wollte er Rens Worte fortführen, fügte der Regisseur hinzu: „Ich habe es schon mit eigenen Augen gesehen, dass Schauspieler nur wegen eines bestimmten Wortes, einem Gegenstand oder einer Person plötzlich aus ihrer eigenen Haut gefahren sind und ihre Rolle sie übermannt hat. Mir wurde mal erzählt, dass dieses Phänomen vorallem dann auftreten soll, wenn Schauspieler sich besonders wohl in ihrer Rolle fühlen, viel mit ihr gemeinsam haben und sich sehr gut mit ihr identifizieren können.“

Damit war die Sache gegessen. Regisseur Ogata war kein Mensch, der Erklärungen von anderen hinterfragte oder überhaupt unliebsame Fragen stellte. Für diesen Charakterzug Ogatas war Ren unglaublich Dankbar.

Während er das Auto durch die lichtdurchflutete Nacht Tokios lenkte, erzählte der Schauspieler, wie er Kyokos Verhalten gegenüber Ogata erklärt hatte. „Du musst dir also keine Sorgen machen, Mogami-san. Ich habe das mit Regisseur Ogata geklärt“, beendete er seinen Bericht.

Das braunhaarige Mädchen hatte ihm in ihrer steifen Haltung aufmerksam zugehört. Plötzlich sagte sie: „Sie möchten nicht mehr, dass ich an Ihrer Seite Setsuka Heel spiele, oder?“ Es klang mehr wie eine Feststellung als eine Frage.

Ren fuhr erschrocken mit seinem Kopf herum und schaute Kyoko überrascht an. Diese blickte ihn mit gekräuselter Stirn und tief traurigen Augen an.

Er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Schließlich konnte er nicht einfach rausplatzen, dass dem nicht so war, auch wenn er es am Liebsten getan und ihr gesagt hätte, dass sie falsch lag, damit sie ihn nicht mehr mit diesen traurigen Augen ansah. Aber genau deswegen wollte er ja mit Kyoko reden, um ihr mitzuteilen, dass er sie nicht als Schutz brauchte und ihre Rolle an seiner Seite somit beendet war. Doch auch das konnte er ihr jetzt nicht ins Gesicht sagen, denn es wäre mit Sicherheit wie ein Peitschenhieb für Kyoko, der ihre tiefe Wunde nur noch vergrößern würde. Eine Wunde, die entstanden war, weil sie glaubte, dass sie einen zu großen Fehler begangen hatte, den sie nicht wieder gut machen konnte. Ja, Ren war sich sicher, dass Kyoko das glaubte.

Er ließ sie in ihrem Glauben und wandte seinen Blick wieder der Straße zu.

Es war ihm lieber, dass sie dachte, er wollte sie nicht mehr an seiner Seite haben, weil sie unachtsam beihnahe seine geheime Schauspielrolle hat auffliegen lassen. Es war ihm lieber, dass sie dachte, sie sei eine zu große Gefahr für die Geheimhaltung. Es war ihm lieber, dass sie dachte, es sei ihre eigene Schuld, dass sie nicht mehr die Setsuka Heel spielen durfte. Das alles war ihm lieber, als ihr die Wahrheit zu sagen.

Dass sie ihn beim gemeinsamen Schauspiel so sehr ablenkte, sodass er alles andere vergaß, sogar seine Vergangenheit, obwohl er sich geschworen hatt es nie zu vergessen, konnte er ihr nicht sagen. Er konnte, wollte und durfte ihr die wahre Geschichte nicht erzählen.

Und er hasste sich dafür. Er hasste sich so sehr, weil er ihr wegen dieser Lüge unglaublichen Schmerz zufügte. Niemals würde er sich das verzeihen.

Keiner der beiden sagte während der Fahrt etwas. Es herrschte Schweigen. Ein Schweigen wie auf einer Beerdigung. Ren Tsruruga, der die Wahrheit und Kyoko Mogami, die ihre Rolle der Setsuka Heel beerdigte.

In dieser bedrückenden Atmosphäre fuhr Ren Kyoko nach Hause. Bis auf die kurzen Abschiedsworte, bevor Kyoko aus dem Auto stieg, gab das Schweigen seine Herrschaft nicht auf.
 

Ende „Kapitel 162.5: Bedröppelte Gesichter“

Kapitel 163.5: Verbundenheit

Dieses Kapitel schließt direkt an das "Skip Beat"-Kapitel 163 an.
 

Kapitel 163.5: Verbundenheit
 

„Ah!“, rief Kyoko plötzlich aus.

Amamiya und Makino drehten sich um und letztere fragte: „Was ist passiert?“

Ihre Hände schützend an ihren Hals haltend schaute Kyoko die beiden anderen Schauspielerinnen an. „Sie ist abgefallen. Meine Kette ist plötzlich aufgegangen und fast heruntergefallen.“ Vorsichtig führte das junge Mädchen ihre Hände vom Hals weg und hielt sie mit den Handflächen, in denen die selbstgemachte Kette mit Queen Rosa lag, nach oben.

„Wow, dann hast du aber wirklich Glück gehabt, weil du gemerkt hast, dass die Kette aufgegangen ist. Sonst hättest du sie vielleicht verloren“, erklärte Amamiya und beugte sich vor, um die Halskette in Kyokos Händen näher betrachten zu können. „Ist der Verschluss kaputt?“

Besorgt, dass der Verschluss wirklich defekt sein könnte, schob Kyoko die Kette auf ihre rechte Handfläche und griff mit der linken Hand nach dem einen Ende der Kette, um den Verschluss inspizieren zu können. Sie ließ den Verschluss mehrmals auf- und zuklappen, aber alles funktionierte einwandfrei. „Es scheint alles in Ordnung zu sein und der Verschluss lässt sich ohne Probleme schließen“, kommentierte Kyoko.

Amamiya nahm das andere Ende der Kette und hielt sich den kleinen Ring, den man in den Verschluss fedelte, vor ihr linkes Auge. Kyoko schaute ihr dabei gespannt und sichtlich nervös zu.

„Auch der Ring ist ganz. Keine Lücke oder so, wo der Verschluss rausrutschen könnte.“

Nun mischte sich auch Makino in die Unterredung ein: „Vielleicht solltest du die Kette trotzdem lieber von einem Fachmann untersuchen lassen und sie den Rest des Tages sicher verstauen. Sonst geht sie dir wirklich noch verloren, wenn du sie weiterhin trägst.“

Kyoko dachte nach. Natürlich wollte sie nicht, dass ihr die Kette und vorallem Queen Rosa verloren gingen, dafür war ihr dieser Anhänger einfach zu wertvoll. Das Risiko war zu groß, dass der Verschluss vielleicht doch irgendwie defekt sein könnte. Aber sie hatte bisher alle Szenen mit dieser Kette gedreht, sie konnte jetzt nicht einfach Natsu spielen, ohne die Halskette mit dem Anhänger zu tragen.

„Ich werde die Kette bei den Dreharbeiten weiterhin tragen und Acht darauf geben, dass ich sie nicht verliere. Schließlich kann Natsu in der einen Szene nicht plötzlich eine Kette tragen und in der nächsten Szene gar nichts“, erwiderte Kyoko auf Makinos Vorschlag.

Makino atmete kuz scharf ein, weil ihr klar wurde, dass Kyoko Recht hatte. „Natürlich, das wäre wirklich merkwürdig. Aber nach den Dreharbeiten solltest du sie lieber gut verstauen.“

„Ja, das werde ich.“
 

*****
 

„So, das war's für heute. Gute Arbeit!“ Der Regisseur ließ verlauten, dass die Dreharbeiten für den heutigen Tag beendet waren.

Sofort nahm Kyoko ihre Halskette ab und legte sie behutsam in ihre rechte Hand. Nachdem sie sich bei den anderen Schauspielern und den Mitarbeitern von Box R für die gute Zusammenarbeit bedankt hatte, lief sie eilig in ihren Umkleideraum. Ihre Kette legte sie vorsichtig auf eine Ablage, die sich vor dem riesigen an der Wand hängenden Spiegel befand. Darauhin nahm Kyoko sich ihre Handtasche und kramte darin rum. Nach kurzem Suchen zog die junge Schauspielerin freudenstrahlend eine kleine, fast quadratische Geldbörse mit kariertem Muster aus der Tasche und hielt sie triumphierend in die Höhe.

Sie öffnete die Geldbörse und legte sie sich auf den Schoß. Mit einer Hand griff sie nach der Kette auf der Ablage und mit Hilfe der anderen wickelte sie die Halskette in ein Taschentuch ein. Nun kam die Geldbörse wieder zum Einsatz und Kyoko legte das kleine Knäul dort hinein, direkt neben einen blauen Stein.

„Wusste ich's doch, dass meine wundervolle Kette mit Queen Rosa perfekt zu meinem wundervollen Koon in meine wundervolle kleine Geldbörse passt!“

Der Klappverschluss der Geldbörse klickte, als Kyoko diese schloss. Ihr Blick lag auf der Geldbörse, die sie mit Daumen und Zeigefinger über ihrem Schoß festhielt und war sichtlich glücklich, dass die Kette nun sicher verstaut war.

Kyoko dachte, dass sie wirklich Glück hatte, dass die Kette ihr während der Dreharbeiten nicht abgefallen war. Wenn sie ehrlich war, musste sie sogar zugeben, dass sie während des Drehs nicht immer mit ihren Gedanken bei der Arbeit war. Ständig musste sie an die Kette denken, sodass ihre Gedanken buchstäblich an der Halskette hingen, ihr Gewicht dadurch schwerer schien und sie deutlicher als sonst an der Haut zu spüren war. Trotzdem hatte sie sich wie automatisch nach jeder abgedrehten Szene an den Hals gefasst, um zu überprüfen, ob die Kette noch an ihrem Hals hing.

Die braunhaarige junge Frau schloss ihre Augen und seufzte, als sie daran dachte, dass sie ihre Arbeit dadurch regelrecht vernachlässigt hatte. Sie konnte wirklich froh sein, dass dem Regisseur ihre gedankliche Abwesenheit nicht aufgefallen war. Eigentlich hätte sie sich nicht ablenken lassen dürfen, schließlich ging es hier um einen wichtigen Job, aber die Kette war ihr einfach zu wertvoll.

Bei diesem Gedanken öffnete Kyoko ihre Augen und ihr Blick fiel wieder auf die Geldbörse, welche sie mit beiden Händen an ihre rechte Wange führte und mit der sie nun schmuste, als wäre es ein Kuscheltier. Ihre liebe Queen Rosa war jetzt in Sicherheit, zusammen mit ihrem lieben Koon.

Kyoko verfiel in gedankliche Lobgesänge auf den Anhänger, den Stein und die Geldbörse, die jedoch plötzlich durch ein Handyklingeln unterbrochen wurden. Sie erschrak und musste sich erst einmal gewahr werden, dass da ein Handy klingelte. Dass da ihr Handy klingelte.

Hastig griff die Schauspielerin nach ihrer Tasche und suchte nach ihrem handlichen Telefon. Als sie es gefunden hatte, schaute sie auf das Display, welches ihr anzeigte, dass der Anruf von Yashiro kam. Schnell drückte sie auf die Taste, auf der das grüne Telefon abgebildet war und nahm somit den Anruf entgegen.
 

*****
 

Yashiro klappte sein Handy zu und steckte es in seine Tasche. Während er seinen Gummihandschuh auszog und ebenfalls in seine Tasche legte, dachte er an das soeben beendete Gespräch mit Kyoko. Er hatte sie angerufen, weil er sich Sorgen um Ren machte und hoffte, Kyoko könnte ihm in gewisser Weise hilfreich sein. Deswegen hatte er ihr am Handy erzählt, was kuz zuvor passiert war.

Während der Generalprobe zur Autoszene war nämlich nicht alles glatt gelaufen. Laut Ren war etwas mit dem Bremspedal nicht in Ordnung gewesen. Es ließ sich mit dem Fuß nicht ordentlich runterdrücken, sodass Ren, nachdem die Generalprobe eigentlich schon fast reibungslos beendet war, nicht richtig bremsen konnte und er mit dem Auto mit voller Wucht gegen die, zum Glück gepolsterte, Absperrung fuhr. Das war vielleicht ein Schock! Nach dem ersten Schreckensmoment war Yashiro selbst sofort zum Auto gelaufen, um nachzusehen, ob es Ren gut ging. Der Schauspieler war aus dem Auto ausgestiegen und meinte, dass mit ihm alles okay sei. Ren hatte auch keinerlei sichtbare Kratzer oder andere Verletzungen, lediglich das Auto hatte eine große Beule an der Stoßstange.

Nun musste sich erstmal darum gekümmert werden, ein neues Auto herbeizuschaffen, denn die Genehmigung, um an diesem Platz zu drehen, war nicht mehr lange gültig. Nachdem Regisseur Ogata dies verkündet hatte, hatte sich Ren sofort in seinen Wohnwagen, wo er geschminkt werden und sich umziehen konnte, zurückgezogen. Weil er ihm dorthin gefolgt war, hatte Yashiro bemerkt, wie Ren sich mit beiden Händen den Kopf gehalten hatte, als hätte er Kopfschmerzen. Natürlich wollte der Manager, dass sein Schützling sich von einem Arzt untersuchen lassen sollte, aber der Schauspieler hatte dies abgelehnt mit den Worten, dass die Dreharbeiten für den heutigen Tag noch beendet werden müssten und es gar nicht so schlimm sei, sodass er keinen Arzt bräuchte.

„Kindskopf!“, murmelte Yashiro vor sich hin, als er sich an die Geschehnisse erinnerte. Ren nahm seine Arbeit wirklich ernst, aber leider vernachlässigte er dadurch seine Gesundheit. Yashiro war sich sicher, dass Kyoko gleicher Meinung war und erhoffte sich, dass sie versuchen würde, Ren zu überreden, zumindest nach den Dreharbeiten zu einem Arzt zu gehen. Gerade deswegen hatte er ihr am Handy die Geschichte in allen Einzelheiten und mit höchster Dramatik geschildert und die sorgenvolle Stimme, mit der Kyoko gesagt hatte, dass sie sofort kommen würde, veranlasste ihn nun dazu über beide Ohren zu grinsen. Natürlich wusste er, dass es in Anbetracht der Situation nicht wirklich angebracht war, aber er freute sich einfach für Ren, dass Kyoko sich sehr besorgt angehört hatte.

Noch während er daran dachte, sah er besagte Person plötzlich auf sich zurennen. Yashiro sah Kyoko an, dass sie völlig aufgebracht war. Zudem musste sie mit einem Affenzahn hierher gerannt sein, denn seit ihrem Gespräch am Handy waren keine 5 Minuten vergangen. Sie musste sich also wirklich fürchterliche Sorgen machen. Fast hatte Yashiro schon Bedenken, ihr alles mit solch einer enthusiastischen Dramatik erzählt zu haben. Aber ihr bestürzter Gesichtsausdruck ließ ihn hoffen, dass das Mädchen doch etwas für seinen Schützling empfand, sodass die Freude überwiegte.

Keuchend stoppte Kyoko vor Yashiro, stützte sich mit ihrer linken Hand auf einem ihrer leicht gebeugten Knie auf und hielt die rechte Hand an ihre Hüfte gepresst. Um Atmen ringend sagte sie: „Yashiro-san... Können Sie mir bitte sagen, ... wo Tsuruga-san... sich gerade aufhält? “

Der Manager hob seine rechte Hand und deutete auf einen etwa 10 Meter entfernten Wohnwagen. Noch bevor er etwas sagen konnte, holte Kyoko einmal deutlich hörend Luft und rannte weiter zum Wohnwagen.

Kyokos Verhalten ließ Yashiro umso mehr grinsen. Er haderte nun mit sich, ob er seine Neugierde befriedigen und an der Tür vom Wohnwagen lauschen sollte oder nicht. Aber erstere Überlegung wäre wohl zu auffällig, es liefen ab und zu Mitarbeiter von Dark Moon herum, die das mitbekommen könnten. Er entschied sich, dass er einfach vor dem Wohnwagen warten und darauf achten würde, dass niemand die beiden störte.
 

*****
 

Ren saß in gebeugter Haltung auf der riesigen Couch im Wohnwagen. Seine Arme waren auf seinen Oberschenkeln abgestützt und mit seinen langen, filigranen Fingern massierte er die Schläfenregion seines Kopfes.

Er hatte fürchterlich starke Kopfschmerzen. Aber das wollte er niemandem erzählen, weil sonst alle einen großen Trubel veranstalten würden und die Dreharbeiten für den heutigen Tag konnte man dann vergessen.

Der Schauspieler seufzte, als er daran dachte, wie sein Mangager sich gerade eben aufgeführt hatte. Er wollte auf keinen Fall, dass noch jemand mitbekam, dass er ein unglaublich schmerzliches Pochen im Kopf verspürte, sonst würden ihn noch mehr Leute dazu drängen zum Arzt zu gehen. Aber er mochte Ärzte nicht. Die stellten alles immer noch schlimmer dar, als es eigentlich war. Wenn er jetzt einfach ein paar Kopfschmerztabletten zu sich nahm, würde es ihm in ein paar Stunden sicher besser gehen. Wenn er jetzt jedoch zu einem Arzt ginge, würde er bestimmt dazu verdonnert werden, zwei Wochen Zuhause zu bleiben. Das konnte und wollte er aber nicht riskieren, schließlich war er ein vielbeschäftigter Mann. Nur wie und wo bekam er auf die Schnelle die gewünschten Tabletten her? Selbst konnte er sich nicht auf den Weg machen, denn die Dreharbeiten würden in spätestens 30 Minuten fortgesetzt werden. Er konnte auch niemanden fragen, erst recht nicht Yashiro, weil er so indirekt zugeben würde, dass es ihm nicht gut ginge.

Es klopfte an der Tür zum Wohnwagen und Ren schob seine Gedanken einen Moment zur Seite. Er lehnte sich zurück, schlug seine Beine übereinander und setzte ein leichtes Lächeln auf, um wem auch immer zu signalisieren, dass alles in Ordnung war. „Herein!“

Die Tür öffnete sich langsam und eine junge Frau mit braunen Haaren steckte ihren Kopf durch den Türspalt. Es war Kyoko.

Ren war überrascht, ließ sich aber nichts anmerken. „Mogami-san, komm herein.“ Während er das sagte, bemerkte er ihre leicht zusammengezogenen Augenbrauen, ihren besorgten Blick in den Augen und die etwas zusammengepressten Lippen.

„Was möchtest du hier?“, fragte der Schauspieler, aber er war sich sicher, dass Yashiro Kyoko angerufen und ihr von dem kleinen Unfall erzählt hatte. Am Liebsten hätte er in diesem Moment der Erkenntnis laut geseufzt, aber er unterdrückte es.

Vorsichtig stieg Kyoko die hohe Stufe zum Wohnwagen hinein, schloss die Tür hinter sich und ging mit kleinen Schritten auf ihren Sempai zu. Sie setzte sich mit etwas Abstand neben ihm auf die Couch und musterte ihn mit einem prüfenden Blick.

„Tsuruga-san, geht es Ihnen gut?“

„Ja, es ist alles bestens. Wieso fragst du?“

„Yashiro-san hat mich angerufen und mir erzählt, was vorhin beim Dreh passiert ist und“, sie druckste etwas herum, „dass Sie deswegen Kopfschmerzen hätten.“ Mit ihren großen, besorgten Augen schaute sie ihn von unten an.

Ren ahnte, was jetzt kommen würde. Bestimmt kam es gleich zu einer Diskussion wie mit Yashiro, dass er besser zu einem Arzt gehen solle. Er wollte schon zu den Worten anheben, dass es wirklich nicht so schlimm wäre, aber Kyoko kam ihm zuvor.

„Ich bin mir sicher, Sie möchten lieber nicht zu einem Arzt gehen und die Dreharbeiten unterbrechen. Außerdem würde ein Arzt eine gründliche Untersuchung bei Ihnen durchführen und Sie für mindestens ein paar Tage krank schreiben. Ich denke, das ist das, was Sie am wenigsten wollen.“

Während Kyoko das erzählte, saß Ren einfach nur schweigend neben ihr. Es überraschte ihn etwas, dass sie so gut wusste, was er dachte. Das machte ihn sehr glücklich und er musste sich zurückhalten, nicht von seinen Gefühlen überwältigt zu werden.

„Auch wenn ich mir wirklich große Sorgen um Sie und Ihre Gesundheit mache, kann ich es als Schauspielerin aber ebenso nachvollziehen“, setzte Kyoko ihre kleine Rede fort und kramte dabei in ihrer Tasche herum. „Wenn Sie erstmal nicht zu einem Arzt gehen möchten, sollten Sie aber zumindest ein paar Kopfschmerztabletten einnehmen.“ Bei diesen Worten zückte sie einen kleine Schachtel mit Tabletten aus ihrer Handtasche und legte sie rechts von sich auf die Couch, zwischen sich und Ren.

Bevor der Schauspieler etwas erwiedern konnte, stand Kyoko auf und ging mit ihrer Tasche auf die kleine Küchenecke im Wohnwagen zu. „Ich werde Ihnen etwas Wasser für die Tablette bringen.“ Sie suchte in den Hängeschränken, bis sie ein Glas gefunden hatte und stellte es auf eine Küchenablage. Aus ihrer Tasche holte sie dann eine kleine Flasche mit Quellwasser und goss etwas davon ins Glas.

Zuerst schaute Ren ihr dabei nur aufmerksam zu. Schon allein mit ihren Worten hatte sie so viel für ihn getan, aber ihre Taten machten ihn umso glücklicher. Dass Kyoko so besorgt um ihn war und sich jetzt um ihn kümmerte, ließ seine Gefühle für sie so aufwallen und in seinem gesamten Körper ausbreiten, dass er seine Kopfschmerzen für den Moment zumindest verdrängen konnte. Auch wenn es ihm sehr gefiehl, dass die 17-jährige ihn gerade regelrecht bemutterte, konnte er sie als Gentleman nicht alles für ihn machen lassen. Er griff die Schachtel mit den Tabletten, nahm sich eine davon heraus, stand auf und ging zu Kyoko, die noch dabei war, Wasser in das Glas zu gießen, hinüber.

„Mogami-san“, als er sie ansprach, merkte er, wie sie etwas zusammenzuckte und dachte sich, dass sie wahrscheinlich etwas überrascht war, weil er plötzlich direkt neben ihr stand, „vielen Dank.“ In diese Worte legte er so viel Wärme und Liebe, wie er nur konnte, und unterstrich seine Dankbarkeit noch mit einem unbeschreiblich liebevollen Lächeln.

Kyoko sah ihn nur kurz an, wandte ihren Blick dann aber wieder dem Glas zu und brachte nur etwas stotternd hervor: „G... gern ge...geschehen.“

Ren bemerkte eine kleine Röte auf ihren Wangen und kam nicht umhin zu denken, wie niedlich sie doch war. Bevor seine freie Hand etwas anderes anstellen konnte, nahm er das inzwischen gefüllte Glas und ließ die einzelne Tablette mit der anderen Hand in das Wasser fallen, sodass sich die Tablette auflösen konnte.

Als er seinen Blick vom Glas wieder zu Kyoko schweifen ließ, fiel ihm auf, dass sie die Kette mit Queen Rosa gar nicht trug. Deswegen fragte er sie: „Trägst du Queen Rosa nur für deine Schauspielrolle?“

Kyoko verneinte und erzählte Ren, dass sie die Kette heute beinahe verloren hätte und sie nach den fertigen Dreharbeiten sofort in ihre Tasche gepackt hatte, damit sie nicht verloren ging.

Die Tablette hatte sich inzwischen komplett aufgelöst und Ren trank ein paar Schlucke aus dem Glas. Dabei dachte er darüber nach, was ihm Kyoko soeben erzählt hatte. Es war schon ein sehr merkwürdiger Zufall, dass ihr die Kette fast zur gleichen Zeit abgefallen war, wie er den kleinen Unfall beim Dreh hatte. Danach war sie das Risiko eingegangen und hatte trotz wahrscheinlich defektem Verschluss die Kette getragen, um ihren Job zu erledigen und er nahm es nach dem Unfall nun ebenso auf sich, Kopfschmerzen zu haben und nicht zum Arzt zu gehen, damit er seine Arbeit machen konnte. Wirklich besondere Gemeinsamkeiten. War es, weil er ihr Queen Rosa geschenkt hatte und somit igrendwie immer mit ihr in Verbindung stand?

Kyoko unterbach seine Gedanken. „Tsuruga-san, was meinen Sie, wann Ihr Dreh heute fortgesetzt wird?“

Ren überlegte kurz und antwortete dann: „Ich denke, in etwa 20 Minuten wird es weitergehen, denn es dauert sicher etwas, ein neues Auto vom gleichen Modell zu beschaffen.“

„Dann sollten Sie sich besser noch etwas ausruhen und sich hinlegen.“ Zurückhaltend und mit leiser Stimme fügte sie hinzu: „Haben Sie ein Kissen dabei?“

Der Schauspieler hatte soeben einen weiteren Schluck aus dem Glas genommen und musste aufpassen, dass er sich daran nicht verschluckte. Er musste unweigerlich daran denken, wie sie ihm vor einiger Zeit bei dem Shoot auf Karuizawa ihren Schoß als Kissen geliehen hatte. Eigentlich wollte er sie damals küssen, aber bevor er diesen Fehler begehen hatte können, war es ihm gelungen, sich im letzten Moment rauszureden und zu behaupten, er bräuchte ein Kissen, um sich ordentlich ausruhen zu können und hatte sie gefragt, ob er ihren Schoß nicht als Kissen benutzen könnte. Wollte sie jetzt etwa darauf hinaus und ihm wieder ihren Schoß leihen, damit er sich etwas erholen konnte?

Er schaute Kyoko an, die ihren Blick auf den Boden gerichtet hatte und auf deren Wangen sich nun noch ein Hauch mehr Röte abzeichnete, woran er erkennen konnte, dass sie wahrscheinlich wirklich an die gleiche Situation von damals dachte.

Nachdem Ren sich kurz geräuspert hatte, erwiderte er: „Nein.“

Kyoko, die nun sichtlich nervöser wurde und an ihrer Bluse herumzupfte, sagte mit noch leiserer Stimme: „Ich könnte Ihnen wieder meinen Schoß als Kissen leihen, damit Sie sich ausruhen können.“ Vorsichtig hob sie ihren Kopf etwas an und schaute zu Ren hoch. „Wenn Sie möchten.“

Ren schloss die linke Hand fester um das Glas und ballte die rechte zur Faust, um sich daran zu hindern, eine falsche Bewegung zu machen und die Kontrolle über sich zu verlieren. Er ermahnte sich selbst, sich zu beruhigen und konnte sein Verlangen, sie in seine Arme zu schließen, ihren Körper und ihre Wärme zu spüren und ihren wunderbaren Duft einzuatmen, unterdrücken. Die Möglichkeit, die sie ihm jedoch angeboten hatte, konnte und wollte er sich nicht entgehen lassen.

„Ja. Es ist eine gute Idee und es geht mir sicher besser, wenn ich mich vor dem Dreh etwas ausruhe.“

Er stellte das Glas auf die Küchenablage und ging Richtung Couch. Unauffällig atmete Ren im Gehen mehrmals tief ein und aus. Kyoko folgte ihm und beide setzten sich. Das braunhaarige Mädchen saß erkennbar angespannt auf der Couch, während Ren das Gewicht seines Oberkörpers etwas nach links verlagerte, sich mit dem linken Oberarm und der rechten Hand auf der Sitzfläche abstützte und erst das rechte, dann das linke Bein auf die Couch hob. Er schob seinen Körper noch etwas von Kyoko weg, damit sein Kopf dann genau auf der Höhe ihres Schoßes liegen konnte und ließ sich langsam und vorsichtig nach unten gleiten, bis sein Kopf auf ihrem Schoß gebettet war und er den Stoff ihrers Rocks, sowie ihre schlanken Beine spüren konnte.

Mehrere Minuten sagte niemand von beiden etwas und es herrschte äußerste Stille.

Kyoko hatte sich in der Zwischenzeit etwas entspannt und sagte plötzlich sehr leise: „Bitte versprechen Sie mir, dass Sie zu einem Arzt gehen, sollte es Ihnen nicht schnell wieder besser gehen.“

„Ja, ich verspreche es.“ Aber in Gedanken fügte Ren hinzu, dass es ihm schon jetzt viel besser ging und er sich unglaublich wohl fühlte.
 

Ende „Kapitel 163.5: Verbundenheit“

Kapitel 169.5: Sei stark

Dieses Kapitel schließt direkt an das "Skip Beat"-Kapitel 169 an.
 

Das Zwischenspiel – Kapitel 169.5: Sei stark
 

Kyoko betätigte den Schalter für den Fahrstuhl. Sie befand sich in einem Studiogebäude, ganz in der Nähe ihres Drehortes für Box R. Gerade hatte sie die letzte Szene für den heutigen Tag vor der Kamera abgedreht, aber sie wusste, dass es trotzdem nicht die letzte Schauspielszene für diesen Tag gewesen war.

Sie freute sich schon wie ein kleines Kind auf ein leckeres Eis und hielt sich die Fingerspitzen ihrer rechten Hand vor den Mund, damit sie ein vorfreudiges Kichern unterdrücken konnte, als plötzlich ein Pling ertönte.

Die Fahrstuhltür öffnete sich und Kyoko trat gedankenverloren in den leeren Aufzug ein.

Nicht nur ihre Vorfreude wirkte wie die eines kleinen Kindes, sondern inzwischen sahen ihre Gesichtszüge ebenfalls ganz danach aus.

Die Schauspielerin war auf dem Weg in den Keller des Gebäudes, wo sich ein großer Parkplatz befand. Dort hatte sie sich mit Ren Tsuruga und Jelly Woods verabredet, damit die Vorbereitungen für einen Abend der Heel-Geschwister getroffen werden konnten. Ren sollte seinerseits wieder den Part von Cain Heel übernehmen und Kyoko die seiner Schwester, Setsuka Heel. Denn am morgigen Tag stand der erste Drehtag für Cain in seiner Rolle als BJ auf dem Plan.

Kyoko grinste vor sich hin und ihr ganzer Körper zitterte vor Freude, weil sie ihr Kichern zu unterdrücken versuchte. Aber eigentlich konnte ihr das egal sein, denn es befand sich sonst keiner in dem Aufzug. Selbst wenn irgendjemand neben ihr gestanden hätte, hätte sie so oder so den Blick auf sich gezogen, denn wenn jemand zitterte, als würde er Fieber haben, wäre das mindestens genauso auffällig wie ein leises Kichern.

In ihren Gedanken versunken, ob sie wohl wieder einen niedlichen Hundewelpenblick von Cain zu Gesicht bekommen würde, merkte sie nicht, wie der Fahrstuhl anhielt und die Tür aufglitt.

Niemand geringeres als Ren Tsuruga und sein Manager Yashiro wollten den Aufzug betreten. Beide hielten kurz inne, als sie Kyoko in dem kleinen quadratischen Raum entdeckten, wie sie vor sich hinlächelte, leicht am ganzen Körper zuckte und da stand, als wäre sie mal wieder in ihrer eigenen Welt gefangen, völlig vergessend, dass es auch noch eine reale Welt um sie herum gab.

Ein sanftes Lächeln drohte sich auf Rens Gesicht auszubreiten und um damit nicht unnötig aufzufallen, vorallem wenn er Yashiro neben sich zu stehen hatte, räusperte er sich und lies es so aussehen, als wäre das Räuspern auf Kyoko bezogen, indem er sie gleich darauf mit fester, aber überraschend klingender Stimme ansprach: „Mogami-san?“

Sofort wurde die angesprochene Person aus ihren Gedanken gerissen und schaute ruckartig auf.

Als sie das passende Gesicht zu der eben gehörten und nur allzu gut bekannten Stimme erblickte, verbeugte sich Kyoko höflich zu einem Gruß.

„Hallo, Kyoko-chan“, erwiderte Yashiro, der einfach nicht umhin konnte zu denken, wie niedlich dieses Mädchen doch war. Er fragte sich erst gar nicht, ob sein Schützling gerade das Gleiche dachte. Es lag für Yashiro auf der Hand.

Auch Ren Tsuruga erwiderte eine Begrüßung und fragte interessiert an Kyoko gewandt: „Wie verliefen deine heutigen Dreharbeiten?“
 


 

*****
 

Ren lehnte wartend neben der Tür des kleinen Wohnwagens, der zu einer fahrenden Umkleidekabine umfunktinoiert wurde. Yashiro stand direkt vor ihm und versuchte herauszufinden, was am gestrigen Abend beim Treffen zwischen Kyoko und Ren passiert war. Nein, besser gesagt: Er versuchte herauszufinden, ob etwas Interessantes passiert war.

Doch wie der Schauspieler fast immer reagierte, so seufzte er auch diesmal nur und ignorierte dieses Thema. Stattdessen versuchte er, das Gespräch auf etwas anderes zu lenken, aber so leicht ließ sich der Manager nicht abwimmeln. Natürlich nicht. Zum Leidwesen von Ren.

Gerade als Yashiro erneut nachhaken wollte, öffnete sich die Tür des Wohnwagens und Kyoko steckte ihren Kopf heraus. Sie schien etwas peinlich berührt zu sein, woran Ren schnell merkte, dass sie noch nicht in ihre Rolle geschlüpft war.

Sie trat hinaus und sagte zögernd: „Tsuruga-san, Sie können nun hinein und sich fertig machen.“

Der braunhaarige junge Mann nickte nur und griff in seine Hosentasche. Es klimperte etwas und er zog einen Schlüsselbund aus der Tasche. Er streckte seine Hand in Richtung Kyoko aus und sie konnte die Schlüssel auf seiner geöffneten Handfläche liegen sehen.

„Es wäre mir lieber, wenn du in meinem Auto wartest, bis ich fertig bin.“

Kyoko konnte zwar nicht nachvollziehen, warum er sie darum bat, aber sie wollte ihm nicht widersprechen. Sie ergriff mit ihrer Hand, die mit einem schwarzen Handschuh bekleidet war, der die Fingerspitzen frei ließ, den Schlüsselbund und nickte.

Ren Tsuruga lächelte freundlich. „Bis gleich.“

Zwar war dies eindeutig nicht sein Gentleman-Lächeln, wie Kyoko es nannte, aber trotzdem war sie etwas perplex. Das Lächeln in Verbindung mit den zwei Worten erschien der Schauspielerin wie eine freundliche, aber indirekt bestimmende Aufforderung, sich jetzt gleich zum Wagen zu begeben.

Sie schwieg kurz und blinzelte mehrmals, bevor sie etwas zögernd entgegnete, „Bis gleich“, und auf Ren Tsurugas nicht gerade unauffälliges Auto zusteuerte, das keine zehn Schritte entfernt auf einem der Parkplätze stand.

Der Besitzer des Wagens verfolgte jeden einzelnen ihrer Schritte und wartete, bis sie sich ins Auto gesetzt hatte. Dann drehte er sich um und wollte gerade in den Wohnwagen steigen, als ihm einfiel, dass sein Manager auch noch in der Nähe war.

Er hielt inne, drehte seinen Kopf nach links und nahm einen völlig steifen Yashiro wahr, dessen Augen weit aufgerissen waren. Auch der Mund des Managers stand weit offen, man hätte glatt problemlos einen Tennisball hineinstecken können. Beide Hände hielten krampfhaft seinen Kopf, als könnte dieser jeden Moment abfallen. Offensichtlich war Yashiro völlig geschockt. Warum, konnte sich jeder sehr gut denken, der die unschuldige Kyoko auch nur ein Bisschen kannte und sie in dieser Verkleidung sah.

Ren konnte sich ein leichtes Schnauben durch die Nase nicht verkeifen. „Yashiro-san?“

Der Brillenträger drehte seinen Kopf sehr langsam herum, es wirkte fast mechanisch, als wäre er ein Roboter. Die Hände waren noch immer an sein Haupt geschweißt. Auch am Gesichtsausdruck hatte sich nichts geändert.

„Kommst du mit in den Wohnwagen oder möchtest du draußen warten?“

Ohne eine Antwort setze sich der menschliche Roboter mit steifen Schritten in Bewegung.

Ein paar Sekunden schaute sich Ren dieses durchaus komische Schauspiel an und erwartete fast, dass Yashiro bald anfangen würde zu quietschen. Denn die Bewegungen sahen so aus, als müsste die Blechbüchse namens Yahsiro mal wieder geölt werden. Mit einem weiteren Schnauben durch die Nase stieg der braunhaarige Mann kommentarlos in den Wohnwagen und nach einigen Sekunden hatte es auch sein Manager geschafft, seinen Roboterkörper in den Wagen zu buxieren.

Jelly Woods kam ihnen im kleinen Raum des Wohnwagens entgegen und entschuldigte sich, dass sie einmal kurz auf die Toilette müsste und Ren sich in der Zwischenzeit schonmal umziehen könnte. Sie stieg aus dem Wagen und schloss die Tür hinter sich.

Während Ren anfing, seine Kleidung gegen die von Cain Heel zu tauschen, warf er mehrmals einen Blick zu seinem Manager hinüber, der sich inzwischen auf einen Stuhl gesetzt hatte. Seinen Kopf musste er mit seinen Händen zwar nicht mehr vorm Abfallen schützen und Yashiro sah schon aus, als hätte er sich etwas vom ersten Schock erholt, aber von einem Normalzustand konnte man noch lange nicht reden. Was nicht zuletzt an der steifen Sitzhaltung und den starr offenen, kaum blinzelnden Augen festzumachen war. Irgendwie tat ihm sein Manager leid.

Als er gerade damit beschäftigt war, den Gürtel seiner Hose zu befästigen, spürte Ren, wie Yashiro ihm leicht auf die Schulter klopfte und daraufhin die Hand auf dieser ruhen ließ.

Der Manager stieß einen langen und lauten Seufzer aus. „Mein Beileid. Sei stark!“

Ren verharrte in seiner Bewegung und hätte beinahe angefangen laut zu lachen. Die Tatsache, dass sie gerade gengenseitig Mitleid füreinander empfanden, war einfach zu komisch. Er dachte an den Grund, weswegen er seinem Manager leid tat. Du hättest sie sehen sollen, bevor ich ihr einigermaßen anständige Klamotten gekauft hatte. Er sprach seinen Gedanken nicht aus. Eigentlich war das gar nicht lustig. Vorallem nicht für ihn. Ganz besonders nicht für ihn. Ren konnte nicht umhin, ebenfalls zu seufzen.

Es herrschte ein kurzes Schweigen und beide waren in ihre eigenen Gedanken versunken.

Plötzlich begann Yashiro hinterlistig zu grinsen. „Andererseits...“, er machte eine bedeutungsschwangere Pause und schaute Ren nun an wie die Grinsekatze aus Alice im Wunderland. „Cain und Setsuka sind Geschwister. Da ist es durchaus nicht weiter verwerflich, wenn sie sich mal umarmen...“

Beide Männer starrten sich an. Keiner sagte ein Wort.

Auf einmal ertönte ein Klopfen an der Tür des Wohnwagens und Jelly Woods Stimme war zu hören. „Kann ich reinkommen?“

Blitzschnell antwortete Ren: „Ja, komm rein.“

Er war unglaublich erleichtert, dass Jelly Woods genau im richtigen Moment wieder zurück war. Nur ungern wäre er in dieser Situation weiter mit Yashiro allein gewesen. Der Schauspieler hatte das ungute Gefühl, dass ihm sein Manager ansonsten wieder gehörig auf den Zahn gefühlt hätte. Das wollte er um jeden Preis vermeiden. Hatte dieser schälmische Brillenträger es doch tatsächlich geschafft, ihm einen Virus einzupflanzen. Das gefiehl im gar nicht. Überhaupt nicht. Er wollte diesen Virus so schnell wie möglich los werden, er breitete sich aber immer weiter in ihm aus und Ren hatte eine böse Ahnung, dass sein Manager das ganz genau wusste.

Yashiro konnte sein Grinsen während der Zeit, die er an diesem Tag noch mit Ren verbrachte, nicht unterdrücken. Auch nach dem Abschied, als er Cain und Setsuka Heel einen „Schönen Abend“ wünschte, blieb das Grinsen in seinem Gesicht haften.
 


 

*****
 

„Ich werde dann mal als erstes ins Bad gehen“, sagte der große, furchteinflößend aussehende Mann an seine Schwester gewandt.

Ren und Kyoko, besser gesagt Cain und Setsuka Heel, befanden sich in einem großräumigen Hotelzimmer mit zwei Betten. Es war inzwischen spät am Abend und beide agierten nun schon seit etwa drei Stunden in ihren jeweiligen Schauspielrollen.

Kyoko nickte und Ren ging auf die Badezimmertür zu. Er fasste die Türklinke und öffnete die Tür. Währenddessen kam ihm eine amüsante Idee in den Sinn, da er sich an die Situation erinnerte, was das letzte Mal geschehen war, als er sich in Kyokos Gegenwart in einem Badezimmer aufhielt. Bevor er ins Bad eintrat, drehte er sich um. Eine große Lust überkam ihn, seinen Schützling ein wenig zu ärgern.

Er neigte seinen Kopf ein wenig nach links und mit leicht gesenkten Augenlidern fragte er: „Setsu, möchtest du nicht gemeinsam mit mir baden?“

Diese Frage traf sie wie eine Bombe. Kyokos Augen weiteten sich. Sie spürte, wie sich als Auswirkung dieser Bombe eine abnormale Hitze in ihrem gesamten Körper ausbreitete. Schnell kam ihr in den Sinn, dass sie nicht als Kyoko Mogami reagieren durfte, sondern als Setsuka Heel reagieren musste. Sie versuchte sich zu beruhigen und dachte nach. Irgendwie musste sie darauf antworten. Sollte das etwa ein Test von Tsuruga-san sein? Sie sollte sich sehr schnell etwas einfallen lassen, sonst würde sie wieder einen Cut!-Seufzer erhalten. Das wollte sie auf keinen Fall!

„Brüderchen, hör auf, mich irgendwie davon ablenken zu wollen, Essen für uns zu machen. Außerdem sind wir keine kleinen Kinder mehr.“

Sie war sich nicht ganz sicher, ob Geschwister in ihrem Alter noch zusammen baden, selbst wenn sie einen noch so starken Komplex füreinander empfinden würden. Ein Bild erschien in ihrem Kopf, wie eine etwa 18-jährige Frau mit ihrem etwas älteren Bruder in der Badewanne saß. Sie schüttelte sich gedanklich. Nein, diese Situation war sicherlich absurd, wenn es sich um Geschwister handelte, die wirklich nur familiäre Liebe füreinander empfanden. Also war es durchaus denkbar, dass Cain einfach nur eine, wenn auch nicht sehr einfallsreiche und logische, Möglichkeit finden wollte, seine Schwester vom Kochen abzuhalten, damit er nichts essen musste.

Rens Augenbrauen zogen sich etwas zusammen und mit schmollendem Unterton erwiderte er: „Ich hab' aber keinen Hunger... und du könntest mir ja wenigstens den Rücken schrubben.“

Nur wenige Sekunden zuvor war Kyoko diese ganze Situation furchtbar unangenehm gewesen, aber inzwischen fand sie es einfach nur zu komisch. Innerlich grinste sie vor sich hin, aber äußerlich setzte sie ein ganz anderes Gesicht auf. Sie bließ ihre Wangen auf, schob ihre Lippen hervor und ihre Augenbrauen zogen sich soweit zusammen, wie es nur ging, sodass man fast glauben konnte, sie würden sich jeden Moment berühren.

„Du willst also wieder nichts essen? Ich darf somit schon wieder ganz alleine meine Mahlzeit zu mir nehmen? Immer, wirklich immer sitze ich völlig einsam am Tisch und du bist schuld. Hasst du dein Schwesterchen so sehr, dass du nicht mal gemeinsam mit ihr zu Abend essen möchtest?“ Sie hörte sich an wie eine eingeschnappte Teenagergöre. Demonstrativ verschränkte Kyoko ihre Arme vor der Brust und drehte ihren Kopf zur Seite.

„In Ordnung. Ich gehe schnell baden und du kannst in der Zeit das Essen für uns vorbereiten“, Rens Betonung lag deutlich auf dem Wort uns.

Das schmollende Mädchen erwiderte sein Angebot nur mit einem kurzen „Hmpf“ und machte keinerlei Anstalten, ein weiteres Wort zu verlieren.

Ren schaute sie einige Sekunden lang an und entschied sich, das als eine Zustimmung zu werten. „Bis gleich.“ Er drehte sich um, ging ins Bad und schloss die Tür hinter sich.
 

Eine halbe Stunde später saßen beide zusammen an einem kleinen Tisch und aßen von Kyoko zubereitetes Gyudon, ein Gericht bestehend aus einer Schüssel Reis, gefüllt mit gekochtem Rindfleisch, Zwiebeln und einer milden süßen Soße. Nach dem kurzen Bad war Ren nun nur noch mit einem weißen Bademantel bekleidet und um seinen Hals trug er eine silberne Kette mit einem Anhänger, welcher Kyoko nur allzu gut bekannt war und ihr sofort in die Augen gestochen war, als der Schauspieler zuvor das Badezimmer verlassen hatte. Das 17-jährige Mädchen hingegen saß immernoch mit den zu Setsuka passenden Anziehsachen bekleidet am Tisch und hatte sich lediglich ihrer schwarzen Handschuhe entledigt.

Der kleine, spielerischer Geschwisterstreit zwischen Setsuka und Cain von zuvor schien völlig vergessen, denn beide unterhielten sich beim Essen ausgelassen, unter anderem auch über das Programm, welches gerade im eingeschalteten Fernseher lief.

Als sie fertig mit dem Essen waren, räumte Kyoko die zwei Schüsseln und das Besteck ab, um sie in der hotelzimmereigenen Küche abzuwaschen. Sie Stand auf und wollte sich mit den vollen Händen gerade in Richtung Küche bewegen, doch sie spürte, wie Ren seine Stirn auf ihrer rechten Schulter ablegte, seine Arme sich um ihren Oberkörper schlangen und seine Hände auf ihren Hüften ruhten. Kein Muskel rührte sich mehr bei ihr. Diesem Umstand hatte sie zu verdanken, dass ihr nicht plötzlich das Geschirr aus den Händen fiel.

Es herrschte ein kurzer Moment des Schweigens, in dem nur die Stimmen aus dem Fernseher zu hören waren.

Kyoko schluckte kurz und versuchte so normal wie möglich die aktuelle Situation zu kommentieren: „Bist du so satt und müde vom Essen geworden, dass du es nicht einmal mehr mit eigener Kraft schaffst, auf den Beinen zu stehen und dich an mir festhalten musst?“

„Hmhm“, war die knappe Antwort, die sie erhielt.

Sie entspannte sich etwas und eine wohlige Wärme breitete sich in ihrem Körper aus. Vorallem die Regionen, an denen er sie berührte, und ihr Gesicht fühlten sich unsäglich heiß an. Sie war etwas erstaunt, wie sehr sich Setsuka Heel schon in ihr ausgebreitet und Besitz von ihrer eigenen Seele ergriffen haben musste, wenn sie diese Empfindungen hatte.
 

Ende „Kapitel 169.5: Sei stark“



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von: abgemeldet
2011-01-27T21:19:02+00:00 27.01.2011 22:19
Oh Mann.. das Kapitel war wunderschön!
anfangs habe ich gelacht und am ende tränen in den augen (vor traurigkeit und nicht lachen muss ich wohl bemerken :))
Von:  Phase
2011-01-27T05:58:09+00:00 27.01.2011 06:58
So, der Kommi wird diesmal weng kürzer, weil ich zur Uni muss... D:>

Da kann Ren ja echt froh sein, dass Kyoko ihn bei der Bade-Frage nicht sofort als perversen Spanner und Spinner verschrieen hat. xD Was kommt er auch auf so dämliche Ideen? @____@

In jedem Fall konnte ich mir die ganzen Szenen richtig schön bildlich vorstellen. Hatte man wirklich ein "neues" Mangakapitel vor Augen beim Lesen. :D

In jedem Fall ist es mal wieder einmal eine sehr schöne, interessante Fortsetzung geworden! Ich freue mich schon auf weitere Kapitel, es ist immer wieder eine Freude, diese FF zu lesen. :3
Liebe Grüße,
CaSi^^
Von:  Kyoko-Hizuri
2011-01-24T22:13:35+00:00 24.01.2011 23:13
oh man,
Kyoko ist ja so naiv, der arme Ren, da überwindet er sich endlich und umarmt sie, und sie missversteht das...*seufz*
aber ein schönes Kap bitte schreib auch eine eigene Fortsetzung zu dem jetzigen aktuellen Kapende, wo Kyoko ren ihre kette überreicht^^
würde mich echt freuen^^
bis bald,
kyo-Hizu
Von:  Phase
2010-10-12T07:33:06+00:00 12.10.2010 09:33
Hai!
Freut mich, dass du das Kapitel noch geschrieben hast, obwohl das neue Kapi schon draußen ist. :) Ich hoffe, dass du beim nächsten Kapitel dich nicht wieder so abhetzen musst, weil es kurz vor der Veröffentlichung ist o.ä. ... D:
Zu allererst ist mir gerade aufgefallen, dass du in der Kapitelübersicht "Fortsetzung" falsch geschrieben hast. Wollte ich nur kurz anmerken, bevor ich es wieder vergesse.

Das Kapitel gefällt mir wirklich sehr gut. Als die Sache mit Ren und dem Arzt losging (also, dass er auf Kyoko wartet), dachte ich mir so: "Aha, irgendwie verläuft das doch recht parallel. Kyoko und die Kette, wobei sie trotzdem weiterdreht und Ren und der Unfall, wobei er trotzdem weiterdrehen will" und etwas weiter unten bist du dann tatsächlich darauf zu sprechen gekommen. xD
Ich muss gestehen, dass ich Kyokos und Rens Rumgedruckse am Ende ja unglaublich schlimm finde. xD' Das die beiden nicht endlich mal ein klares Wort miteinander wechseln können, bleibt mir echt unerklärlich. Ôô Dieser Konflikt zwischen Gedanken und Realität macht mich wirklich noch wahnsinnig. ...Was vielleicht auch daran liegt, dass ich jetzt nicht soooo der große Romanzen-Fan bin. xD'
Du hast in jedem Fall die Charaktere - meiner Ansicht nach - sehr gut getroffen und es hat Spaß gemacht, das Kapitel zu lesen. Ich muss gestehen, dass in meiner gedanklichen Weiterführung Ren einen Unfall gehabt hätte und ins Krankenhaus gemusst hätte. xD' *hust* Liegt vielleicht daran, dass ich Charakteren, die ich mag, gerne Schaden zufüge. Ôô'
In jedem Fall bin ich gespannt auf deine Fortführung des nächsten Skip Beat!-Kapitels und hoffe, dass du noch schön lange an dieser FF weiterschreiben wirst! :3

Liebe Grüße,
CaSi^^

PS: ...da du gemeint hast, dass man dich gerne auf Fehler hinweisen soll, hier also mal grob die Sachen, die mir aufgefallen sind. Erspart dir auch die Sucharbeit. Für Vollständigkeit übernehme ich allerdings keine Garantie...
-> "die beiden anderen Schauspielerinen" => "Schauspielerinnen"
-> "erwiederte Kyoko auf Makinos Vorschlag" => "erwiderte"
-> "in anbetracht der Situation" => "Anbetracht"
-> "geht es ihnen gut" => "Ihnen"
-> "wann ihr Dreh heute" => "Ihr"
-> "Dann sollten sie sich besser noch" => "Sie"
-> "was sie am wenigsten wollen" => "Sie"
-> "die sie ihm jedoch angboten hatte" => "angeboten"
Von:  Kyoko-Hizuri
2010-10-11T14:48:50+00:00 11.10.2010 16:48
totall schön^^
wäre schön wenn du nicht nur vom Originalkapitel weiterschreiben würdest, sondern auch dieses Kapitell weiter schreiben würdest^^
bitte, bitte, bitte
Kyo-Hizu
Von: abgemeldet
2010-10-07T09:39:41+00:00 07.10.2010 11:39
Hi Fray,
ich stelle ständig Mutmaßungen nach jedem Kapitel an
und habe mir wirklich sehr gewünscht, dass jemand
eine Fanfiction zu dem aktuellen Verlauf des Mangas
schreibst. Eigentlich wollte ich das selbst machen,
aber ich muss erstmal meine eigene Story beenden,
ehe ich wieder was neues ohne Konzept anfange.

Das Kapitel hat mir wirklich gefallen,
dein Schreibstil ist dynamisch und fließend
und vor allem verwendest du so humorvolle Ausdrücke,
um lebhaft zu erzählen. *g*

Aber der Verlauf hat mich auch aus der Fassung
gebracht (wie Ren) *lol* Es war so surreal *lol*
Sein Gesicht spiegelte sich förmlich in meinem
Gesicht wieder. *prust* Mein Gott, das ist
wirklich peinlich - sogar für Kyoko.

Und das Ende, er wird sie abholen - es
klingt wie ein Versprechen zu einem Verbrechen *ggg*

Viele liebe Grüße
schwertkrabbe
Von:  Kyoko-Hizuri
2010-09-03T14:20:12+00:00 03.09.2010 16:20
ist finde es super schön,
..., allerdings glaube ich oder ich habe die befürchtung, das dass der Cliffhänger ist von dem du gesprochen hast,...*seufz*
na ja, kann ich halt nichts machen^__^
bis bald,
Kyo-Hizu
Von:  Phase
2010-09-03T13:19:00+00:00 03.09.2010 15:19
Das ist ja... Wie gemein! D:>
So gemein kann Ren doch gar nicht zu Kyoko sein! D':>

In jedem Fall sehr schön geschrieben und interessante Überlegungen zur Fortsetzung! Bin schon gespannt, das neue Kapitel zu lesen und zu schauen, was du dir dann wiederum als Fortsetzung überlegst - zumindest sofern es bei dir zeitlich hinhaut. :)

Liebe Grüße,
CaSi^^
Von:  Phase
2010-09-02T16:42:51+00:00 02.09.2010 18:42
Waaah! D:
Wie kannst du Kyoko sowas antun, dass sie ausgerechnet Ren diese Unterwäsche zeigt?! In Anwesenheit von Regisseur Ogata?! Und dann auch noch als Setsu?! xDDD
Wobei, in Anbetracht der Tatsache, dass Kyoko zur Zeit leicht springt, könnte das durchaus... nein! Ô_____________________Ô''''''''

Es ist wirklich interessant, sich einmal andere Mutmaßungen über den Fortgang zu Skip Beat! anzuhören, als nur die eigenen. :D Schön geschrieben ist es in jedem Fall und das Projekt finde ich, wie du bereits weißt, auch wirklich interessant. Du solltest das in jedem Fall fortsetzen. :D

Liebe Grüße,
CaSi^^
Von:  Kyoko-Hizuri
2010-08-31T19:14:16+00:00 31.08.2010 21:14
^_____________________________________^
ich kann nur sagen ich habe mich in dein Kap verliebt...*grins*
ich finds toll, weiter so
Kyo-hizu^^


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