Mensch Sasuke, ...Göttlichkeit wird überbewertet! von abgemeldet (Tze...) ================================================================================ Kapitel 2: Erwachen ------------------- -Ich werde in den Kapiteln dieser Geschichte immer mal mit den Sichtweisen schwenken. Normalerweise werde ich es fortan drüber schreiben, wenn ich es aber mal vergesse kann man sicher schnell erraten wer seine Gedanken Preis gibt. ;) . . . Viel Spaß! -S a s u k e ________________ Ich vernahm ein dumpfes Geräusch aus Nähe des Bahnhofes, und verlangsamte meine Schritte. Sollte ich heute schon wider auf eine Bande Jugendliche stoßen, die nichts Besseres vorhatten als zu randalieren, würde ich diesem Bahnhof keinen Besuch mehr abstatten. Das musste ich mir echt nicht geben. Doch als ich um die Ecke sah, war der Bahnsteig entgegen meiner Bedenken leer. Ich stieg zurück auf die eine Schiene, und zog beim Balancieren meine Taschenlampe aus der Jackentasche. Wozu? Na um die Gleise abzuleuchten, man. Schon mal drüber nachgedacht, was Menschen alles verlieren wenn sie zu nahe an den Gleisen stehen? Von Büchern, über Portmonees, … Geld oder Ohrringe. Alles dabei. Bisher schien mir dieses Gleis hier eine Niete zu sein… Mit dem Fuß stieß ich eine alte Tüte beiseite, aber auch darunter fand ich nichts. Der Strahl meiner Taschenlampe leuchtete ein Stück weiter vor mir- und blendete mich im nächsten Moment. Eigentlich legte ich einen Schritt zu, wenn es den Anschein machte als sei ich auf etwas gestoßen. Aber bei dem Anblick …davon, wurde mir ganz anders. Ein dickes Bündel lag quer über dem Gleis. Starr und unbewegt. Meine Nackenhaare stellten sich auf als ich ein Bein erkannte, und kurz danach ein Arm und dann den gesamten Rest des Körpers. Ich atmete andächtig aus. Warum zum Teufel lag jemand mitten auf den Schienen? Übervorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen, das Metall unter meinen Füßen vibrierte unter meinem Gewicht leicht, und eigentlich müsste der Junge, oder eher, der Obdachlose das merken. Aber er regte sich nicht? „He … “ Keine Reaktion. Verdammt, war der Tod? Und dabei sah er nicht einmal angefahren aus. Als ich keinen halben Meter von ihm entfernt stehen blieb sah ich endlich sein Gesicht. Sehr sehr jung, und sehr sehr blass. Aber noch am Leben. Er atmete noch. Flach, und pfeifend. Ein minimaler Stein fiel mir vom Herze, als ich schließlich sogar seine Augenlider kurz flackern sah. Beruhigend atmete ich einmal ein und aus… ehe ein drückendes Gefühl sich in meinen Nacken legte. Beherrscht langsam hob ich den Blick, und sah in den dunkeln Gang mir gegenüber, und noch im selben Atemzug auf die Uhr. In drei Minuten kommt der Zug. Mehr Zeit blieb mir nicht, den Körper hier wegzuschaffen. Diese Haltestelle verschafft mir zwei weitere Minuten, in denen sollte ich es zumindest bis zum ersten Quergang schaffen… Auf den Bahnhof legen kam nicht infrage, in der Kälte der Nacht würde er umkommen. Ich seufzte resigniert und krempelte mir eilig die Ärmel hoch. Unentschlossen hob ich ihn mir über die Schulter, packte die Taschenlampe umständlich zurück in meine Tasche. Während ich die ersten Schritte über die rauen Steine im Gleisbett tat blies ich mir immer wieder Strähnen meines Ponys aus den Augen, um ungehindert sehen zu können. Verdammt, um diese Uhrzeit war ich eigentlich schon an meiner Wohnungstür! Unbewusst beschleunigte ich. Der Junge unter mir keuchte, und seine Augenlider zuckten. Er wandte den Kopf und offenbarte mir eine heftige Platzwunde. Ist der bescheuert? Konnte es sein, dass er auf die Gleise gestolpert war? Usuratonkachi. Sowas bescheuertes wie ihn hab ich echt noch nie gefunden. … Kurz nach der ersten Druckwelle schob ich eine dicke, eiserne Tür auf, trat hindurch und schob sie wieder zu. Auf der anderen Seite der Wand donnerte der Zug entlang, und ich seufzte erledigt. Der saure Geruch nach feuchtem Beton schlug mir entgegen, und ich verzog das Gesicht. Wie lange war ich diesen Weg nicht mehr gegangen? Einen Monat? Oder zwei? Einfach nur ekelhaft. Ich lief ein Stück, schob kurz den Körper auf meiner Schulter zu Recht, und stieg dann eine dünne Eisentreppe hinab. Unten angekommen musste ich mich kurz orientieren, ehe ich über ein Stillgelegtes Gleis sprang, und durch die rostige Tür zu meiner Linken verschwand. Das rauschen eines Nahen Zuges versetze mich erst in Panik, ich beruhigte mich aber schnell wieder, als ich bemerkte, dass er scheinbar einfach direkt über oder unter uns langbrauste. Der Schall war zu Laut um ihn orten zu können. Und dann, ein paar Treppen später, war ich endlich vor meiner Tür. Ich schloss auf, zog die Schuhe aus, und trat ein. Meine Schulter pochte, und augenblicklich ließ ich den Blonden Kerl auf mein Sofa rutschen. Sein Kopf landete perfekt auf der Lehne, …rutsche aber daran herunter und zog eine breite Blutspur über das weiße Leder. „Was zum- scheiße!?“ zischte ich, und hetzte in die Küche um einen Lappen zu holen. Zurück bei dem Sofa wischte ich das Blut weg, und drehte den Kopf des Fremden soweit, dass die klaffende Wunde nach oben zeigte. Das sah absolut gar nichts gut aus… ob der Fleck nachher noch mit Essig rausging? Ich streifte mir die Jacke von den Schultern, und hing sie auf dem Weg ins Bad auf. Im Schrank neben dem Waschbecken hatte ich Haufenweise Verbandszeug, das war einfach Grundausstattung für ein Leben in den alten Katakomben einer Stadt. Die nächste halbe Stunde brachte ich damit zu, dem Jungen den Kopf zu verarzten. Und allein dabei fiel mir auf, dass es sich auf keinen Fall um einen Obdachlosen handeln konnte. Seine Haare waren geschnitten, weich und rochen nach Seife. Die Hand die ich ebenfalls verbunden hatte war gepflegt, und sauber. Er konnte einfach nicht von der Straße sein. Andernfalls- wer war so skurril, und führte nur ein Portmonee und ein Stück Seife mit sich herum? Beides lag neben meiner heißen Schokolade auf dem Tisch. Nachdem ich mit ihm fertig war, hatte ich es mir auf meinem Sofa, direkt neben ihm bequem gemacht. Er schlief noch immer- also schien es ihn nicht zu stören. Ich fuhr mir durch die schwarzen Haare. Ließ den Kopf nach hinten sinken und sah an die Decke. Ich hatte schon ewig keinen Besuch mehr gehabt. Und dann war mal jemand hier, und der schlief die ganze Zeit. Ich hob den Kopf und sah zum Fernseher. Aber unhöflich wollte ich nicht sein… Nach etlichen Augenblicken wanderte mein Blick zu der Person neben mir. „Wer bist du…“ flüsterte ich wie üblich im Selbstgespräch, und bekam wie üblich keine Antwort. Ich hatte selten so goldgelbe Haare gesehen. Und was waren das für Striche auf seinen Wangen? Ich wollte sie vorhin mit wegwischen, aber irgendwie haben sie gehalten. War er tätowiert? Ich werde ich später ganz sicher danach fragen. Meiner nächsten, spontanen Eingebung folgend nahm ich sein Portemonnaie und suchte nach seinem Ausweis. Ich kramte sämtliche Fächer durch, blieb aber erfolglos. Den einzigen fetzten Papier den ich in der Hand hielt, versprach nicht unbedingt große Aufklärung. Ich faltete ihn auseinander, und begann einen formellen Geburtstagsbrief zu lesen. „Naruto.“ Und mehr nicht. Ich hatte einen Naruto in der Wohnung, eben 17 geworden. Sehr aufschlussreich. Seufzend stand ich schlussendlich auf und begann in der Küche das Abendbrot vorzubereiten. Mitten beim kochen, überkam mich mein gutes Herz, weswegen nun 2 Teller mit gebratenem Reis und Ente auf dem Küchentisch dampften. „Naruto?“ rief ich Probeweise, aber mein Wohnzimmer schwieg eisern. Ich lief zum Sofa, und hockte mich neben das Kopfende. Direkt auf seine Augenhöhe. Ich berührte seine Schulter, und rüttelte ein wenig, aber er regte sich nicht. „Das Essen steht in der Küche.“ Murrte ich und wollte gerade aufstehen, da schoss sein arm unter ihm hervor und kralle sich in mein Knie. Aus Kalkweißen Augen starrte er mich durchdringend an. Der Schreck fuhr mir durch Mark und Knochen, und ich bekam leicht Gänsehaut. Mit sowas hatte ich nicht gerechnet. „Stehenbleiben.“ Kam es schneidend von dem Blonden, und seine blauen Augen waren weit aufgerissen. Es war anscheinend keine gute Idee gewesen, ihn gleich mit in meine Wohnung zu nehmen. Als ich endlich meine Fassung wieder hatte, entriss ich mein Knie aus seinem Klammergriff, und trat einen Schritt zurück. Urplötzlich schoss auch mein Gegenüber hoch, in eine aufrechte Position. Er hatte noch nicht einmal geblinzelt. Meine Muskeln waren angespannt, und ich ballte schon die Hände zu Fäusten, als er wider ein Stück in sich zusammensackte und den Blick senkte. „Ich habe noch nie einen Schwarzhaarigen Engel gesehen. Wieso muss der erste den ich treffe so speziell sein? Und warum bist du ein Kerl? Im ersten Moment dachte ich du wärst ein Mädchen, aber jetzt…“ „Was faselst du da für Schwachsinn?“ fauchte ich ihn sauer an. Mich- für ein Mädchen halten? Ging’s noch? „Und fluchen tust du- kyeee!!“ mit einem Mal hielt er sich dir Hände vor den Bauch und schien einen Schrei zu unterdrücken. Was hatte ich mir da in die Wohnung geholt. „Alles in Ordnung?“ „Nichts is in Ordnung, Blödmann! Mein Bauch fühlt sich an als wäre ich schwanger!“ Ich hob eine Augenbraue, und ließ die Hände sinken. „Du hast sicher einfach nur Hunger.“ Riet ich, und der Junge verstummte. Wie in Zeitlupe öffnete sich sein Mund und er sah mich wieder so komisch an. „Du kannst Gedanken lesen.“ Stellte er fest. „Nein, ich habe geraten.“ Wies ich ihn zurecht. „Und ich hab großzügiger weise Essen gemacht. Es steht in der Küche. …kannst du allein laufen?“ „Jaaah…. Wieso auch nicht?“ „…naja. Ich hab dich von einem Bahngleis abgekratzt. Könnte sein das du eine leichte Gehirnerschütterung hast.“ Langsam schien sein Verstand wieder auf Trab zu kommen. Er fuhr sich mit der Hand an den Kopf und zuckte zusammen als er die Bandage mit den Fingern an stupste. „Du hast mich verarztet. …danke. Ich wäre sicher verblutete, eh?“ „Mit Sicherheit. Und jetzt komm endlich, wenn Ente kalt wird, schmeckt sie wie Pappe.“ Antwortete ich leicht genervt und hielt ihm die Hand entgegen, damit er sich daran hochziehen konnte. Erst wollte er mit der rechten danach greifen. Als er aber den Verband entdeckte entschied er sich schlauerweise für die andere Hand. Als ich ihn zum stehen gebracht hatte, und feststellte das er bloß etwa fünf Zentimeter kleiner war als ich, erhob er wider die Stimme. „Ich bin also nich Tod.“ „Nein, aber du stirbst vor Hunger, wenn du noch länger Löcher in die Luft starrst.“ „Jaja…“ Mit etwas passiver Hilfe schaffte es Naruto ohne weitere Probleme in die Küche, setzte sich und starrte auf den Teller. „Du darfst alles essen. Und ja, ich habe noch nachschlag.“ Beantwortete ich die unausgesprochene Frage auf seinem Gesicht. Als Antwort bekam ich ein Strahlen, das mich überrascht beide Augenbrauen heben ließ. Irgendwie kam mir dieses breite Grinsen bekannt vor. . . ach, aber sicher nur von der Katze aus ‚Alice im Wunderland‘. „Naruto…?“ fragte ich ihn als ich heruntergeschluckt hatte, „Wieso hast du keinen Ausweis dabei?“ Nach kurzem überlegen sah er mir kurz in die Augen, dann in die Luft. „Verloren“ kam schließlich die knappe Antwort, und irgendwie wunderte mich dies nichts sonderlich. Er sah tatsächlich aus wie jemand der Ständig Dinge in der Weltgeschichte verliert. „Möchtest du noch was?“ fragte ich stattdessen, und tat ihm noch einmal reichlich auf. Früher oder später wird er nicht umher kommen, mir mehr von sich Preis zu geben. _____________________________ -Kuma Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)