His decision/Seine Entscheidung... von Ryuzume (Riku x Sora oder der Weg dorthin <3) ================================================================================ Kapitel 1: His decision/Seine Entscheidung... --------------------------------------------- Riku & Sora Der lange heiße Sommer war vorbei und die Schüler der „Kingdom Hearts High“ kehrten langsam auf das Schulgelände zurück. Morgen würde der Unterricht wieder beginnen, aber zuvor hatten sie noch den ganzen Tag Zeit, um ihre neuen Zimmer zu beziehen und sich etwas einzuleben. “Sora träumst du schon wieder, geh aus dem Weg!!!“, meckerte Riku, der seinem besten Freund unsanft einen großen Pappkarton in den Rücken und ihn somit etwas vorwärts stieß. “Hey, was soll das?!“, protestierte dieser lautstark und bekam, als er sich umdrehte prompt den Karton in die Arme gedrückt. “Es wäre toll, wenn DU auch mithelfen würdest DEIN Zeug ins Zimmer zu tragen!“, gab der Silberhaarige, von oben auf seinen Kumpel hinabschauend, zurück. “Ich hab grad überlegt wo ich meine Poster aufhängen wer…“, begann er und wurde sofort wider unterbrochen. “Deine Poster kommen über dein Bett und das war’s!“, sagte Riku und verließ den Raum, um sich um sein eigenes Gepäck zu kümmern. Sora sah ihm genervt nach und streckte dabei die Zunge heraus. Oh man, in letzter Zeit stritten sie sich wirklich wegen jedem Bisschen. Immer machte der Braunhaarige etwas falsch und wurde dafür angemault, das war ziemlich unfair wie er fand. Er konnte ja verstehen, dass sein bester Freund nicht so wirklich ausgelastet war, nachdem dieser in den Ferien mit seiner Freundin Schluss gemacht hatte, doch den eigentlichen Grund für dessen schlechte Laune hatte Sora bis jetzt noch nicht herausfinden können. Nachdem er seinen Karton auf dem Bett platziert hatte, schlenderte der Braunhaarige wieder auf den Gang hinaus. Überall herrschte ein reges Treiben. So gut wie jeder war mit Auspacken beschäftigt und wuselte über den Flur in ein bestimmtes Zimmer. Und wieder stand Sora im Weg, als plötzlich jemand gegen ihn stieß. “Oh sorry“, murmelte er verlegen und drehte sich um, um zu sehen, wer gegen ihn gestoßen war. “Du musst besser aufpassen Kleiner!“ Soras Blick wanderte aufwärts, als er an der Stimme erkannt hatte, wer hinter ihm stand. Axel. Ein rothaariger gut aussehender Typ mit eigenem Sinn für Geschmack. Ziemlich dünn für einen jungen Mann und doch gut gebaut und noch dazu ziemlich groß. Was seinen Charakter anging war er jedoch für den Braunhaarigen noch immer ein Geheimnis, denn obwohl der Rothaarige meistens freundlich war, hatte er etwas Geheimnisvolles an sich. Gerade als der Kleinere etwas sagen wollte, stießen die Beiden abermals gegeneinander, als Roxas in sie hinein rannte. "Hn... Axel warum bleibst du bitteschön mitten im Flur stehen?" Mit einem genervten Schnauben blickte der Kleinere zu dem Größeren auf, als dieser sich zu ihm herum drehte und auf den Grund deutete. "Sorry, aber ich bin hier mit dem Kurzen zusammen gestoßen und im Übrigen ist das nicht so schlimm Sora." Mit einem kleinen Schmunzeln wand sich der Rothaarige zu Sora um und ging dann auch gleich weiter, damit er das Zimmer von Roxas und sich endlich beziehen konnte. Sora war etwas zurück getaumelt und sah direkt in die Augen seines Gegenübers, die mindestens genauso blau waren wie seine, als Axel sich entschuldigte und in seinem Zimmer verschwand. Doch ein weiteres Mal konnte der Braunhaarige nichts weiter als ein verlegenes Lächeln von sich geben, denn auch der Blonde machte sich ebenfalls so schnell wieder aus dem Staub wie er gekommen war. Roxas war nur ein Bekannter, ein Mannschaftskamerad beim Fußball und doch fühlte Sora sich manchmal von ihm beobachtet. Er wusste nicht warum, doch er hatte ständig das Gefühl, wenn sich ihre Blicke trafen, dass der Blonde ihn schon länger angesehen hatte. Eigentlich konnten sie sich nicht sonderlich leiden und das aus einem bestimmten Grund. Sora zuckte mächtig zusammen, als Axel plötzlich wieder neben ihm stand und sich dann auch noch mit einer aufdringlichen Geste, wie er fand, an ihn lehnte. Seid wann waren sie so gute Freunde? "Hey... wie waren denn deine Ferien gewesen? Nette Bekanntschaften gehabt?", fragte dieser und schlang seinen Arm um die Schultern des um einiges Kleineren. “Ähm, gut… ich“, stammelte der Braunhaarige und spürte plötzlich einen kräftigen Ruck an seinem linken Arm und fand sich auch schon neben Riku wieder. Das hatte wehgetan. Irgendwas lief hier mächtig verkehrt, er war doch kein Spielball! Doch auch dieses Mal kam er gar nicht erst zu Wort. “Sora hat die ganzen Ferien mit mir verbracht und ich wüsste nicht, was dich weitere Einzelheiten angehen“, giftete der Silberhaarige seinen selbsternannten Kontrahenten an. Es war allgemein bekannt, dass Axel und er sich nicht sonderlich leiden konnten, auch wenn Riku dies offensichtlicher zeigte als der Rothaarige . Axel wiederum stand ganz gelassen da und schaute auf den Silberhaarigen herab, als dieser versuchte ihn ein wenig anzubluffen. “Jetzt reicht es“, meldete sich Sora zu Wort und löste den festen Griff seines Freundes, der ziemlich wehtat. „Schlagt euch meinetwegen die Köpfe ein, ich hab darauf keinen Bock“, sagte er mit ernstem Blick und wandte sich dann an seinen besten Freund. „Und du hör auf mich ständig rumzuzerren, ich bin nicht mehr der kleine Junge, den du ständig beschützen musst! Man ich muss hier weg“, meckerte er und stampfte geradewegs an den Beiden vorbei. “Alles deine Schuld“, knurrte Riku und sah Axel dabei gleichzeitig in die Augen. „Lass die Finger von ihm klar“, fügte er noch knurrend hinzu und ging dann wütend und mit der Tür knallend in sein Zimmer. "Meine Schuld? Ich habe mich nur nett mit ihm unterhalten und du ziehst gleich so eine riesen Show ab, Miss Diva“, rief er Riku nach und ging belustigt wieder zurück auf sein Zimmer indem ein ziemlich genervter Roxas auf ihn wartete, der alles mitbekommen hatte. Sora hatte sich währenddessen auf den Fußballplatz verkrümelt und fand einen einsam Ball, den jemand nach dem Training wohl vergessen haben musste. “Na was machst du denn hier“, fragte er und strich schon fast liebevoll über das schon etwas abgenutzte Leder, als er sich vor diesem hinhockte. Mit einem kurzen Blick vergewisserte er sich, dass der Besitzer wirklich nicht mehr in der Nähe war und hob ihn auf. Er war etwas feucht, durch den Rasen, der vor knapp einer Stunde bewässert worden war, so wie er es jeden Tag um diese Zeit wurde. Gerade jetzt fühlte sich der Braunhaarige so einsam wie es der Ball noch vor kurzem auf dem Platz gewesen war. Langsam bereute er es mit Riku wieder in einem Zimmer zusammen zu sein. Ständig nervte dieser rum und war bei jeder Kleinigkeit eifersüchtig und irgendwie wollte ihm nicht in den Sinn kommen, warum das so war. Den Ball zwischen den Händen und genau vor sich haltend, starrte er diesen eine Weile an. Dann lies er ihn fallen und wie in Zeitlupe, fiel der Ball hinab, sodass Sora ihn sicher erwischen konnte und über den Platz schoss, geradewegs über die Bande ins Aus. Holla, er war wirklich nicht bei der Sache. Nachdem er vergeblich nach dem Ball gesucht hatte, führte ihn sein Weg an der Sporthalle vorbei, hinter der er sich auf der Treppe, die zu den gegenüberliegenden Umkleideräumen führte, niederließ. Schon die ganze Zeit spielte Sora mit dem Gedanken ob seine Entscheidung in der Vergangenheit richtig gewesen war oder dazu beigetragen hatte, dass es ihm nun so schlecht ging. Früher waren Riku und er zusammen auf einer anderen Schule gewesen, bis sich die Eltern seines besten Freundes dazu entschlossen hatten, ihrem Sohn eine bessere Schulbildung an dieser Schule zu gewährleisten. Sora hatte sehr unter der Trennung gelitten, denn nur in den Ferien hatten sie sich sehen können und selbst da war sein Kumpel fast nur mit Lernen beschäftigt gewesen. In der Hoffnung Riku nun wieder öfters sehen zu können, hatte er sich von diesem überreden lassen auch an die gleiche Schule zu wechseln und mit Mühe und Not hatten sich auch Soras Eltern dazu bereit erklärt und ihm diesen Wunsch erfüllt. Insegesamt war er nun ein ganzes Jahr hier gewesen. Doch leider war es nicht so toll, wie es sich der braunhaarige Wuschelkopf erhofft hatte. Oft geriet er mit Roxas aneinander, mit dem er in derselben Fußballmannschaft spielte und der den Verdacht hatte, dass Sora sich an seinen Freund Axel ranmachen wollte. Das Problem war, dass Axel auch ständig irgendwelche Andeutungen ihm gegenüber machte und der Blonde dann meist zufällig auf sie traf und alles falsch verstand. Auch Riku dachte sich seinen eigenen Teil zu der ganzen Situation und machte alles nur noch komplizierter. Der einzige der nicht verstand welche Rolle er bei der ganzen Sache spielte, war Sora selbst. Er konnte sich nämlich nicht daran erinnern, dass er auch nur in entfernter Weise auf Jungs stand. Erst vor kurzem hatte ihn Roxas angerufen gehabt und lautstark verkündet, dass er Axel gefälligst in Ruhe lassen sollte, oder dass er dafür würde, dass Sora aus der Mannschaft fliegen würde. Aber wie sollte man etwas unterlassen, wenn man sich nicht einmal bewusst war, dies überhaupt getan zu haben? Irgendwie aussichtslos. Noch eine ganze Weile hatte Sora in der kleinen Gasse zwischen Turnhalle und dem Gebäude für die Umkleidekabinen verbracht. Nieder gekauert und die Beine fest an sich gezogen. In dieser Zeit hatte er einen Entschluss gefasst, er wollte weg. Diese Schule und alles was dazu gehörte kotzte ihn einfach nur an. Sora wollte zurück zu seinen alten Freunden, die ihn akzeptierten und er hoffte, dass er mit Riku in den Ferien dann wieder Spaß haben würde. Dabei bestärkte ihn die Sache mit Roxas nur noch mehr in seiner Entscheidung. Also los!!! Langsam raffte er sich wieder auf, um zurückzugehen, denn jetzt stand es fest! Gleich Morgen würde er beim Direktor vorsprechen und diesen darum bitten, die Schule verlassen zu dürfen und dies mit seinen Eltern zu klären. Vor der Tür, die zu Riku und seinem Zimmer führte, blieb der Braunhaarige kurz stehen und zögerte, bevor er diese schließlich öffnen wollte. Doch kurz bevor er die Klinke hinunter drücken konnte, bewegte sie sich ganz von selbst und die Tür wurde ihm förmlich aus der Hand gerissen. “Alter, ich wollte dich gerade suchen kommen, wo warst …“, begann Riku und klang dabei ziemlich genervt. Er hasste es, wenn sein bester Freund sich wie ein kleines Mädchen benahm, aber irgendetwas war diesmal anders. Sora ignorierte währenddessen sein Gemecker und schlurfte einfach an ihm vorbei, um sich bäuchlings auf das Bett fallen zu lassen und vergrub sein Gesicht in das Kissen. Riku schloss die Tür wortlos und ging zum Bett hinüber und setzte sich dann auf die Bettkante. Seufzend fuhr er sich durchs Haar und suchte nach passenden Worten, um seinen Kumpel aufzuheitern. Er wusste ja, dass dieser es hasste, wenn sie sich stritten, aber genauso gut sollte Sora wissen, dass er es nicht so ernst meinte und ihm eh nicht lange böse sein konnte. Etwas zögerlich legte der Ältere dann eine Hand auf den Kopf seines besten Freundes und wuschelte durch dessen braunes, weiches Haar. “Nimmst du’s mir immer noch übel du Spinner?“, fragte der Silberhaarige und versuchte dies mehr liebevoll als anschuldigend auszudrücken, denn er spürte, dass es Sora schlechter zu gehen schien, als er vermutet hatte. Als dieser jedoch keine Reaktion zeigte, fragte Riku leicht provozierend: „Heulst du etwa?“ Eine wirklich angebrachte Frage, denn auch wenn man es dem kleinen braunhaarigen Wuschelkopf nicht ansah, war er wirklich nah am Wasser gebaut, auch wenn diese Seite an ihm kaum jemand kannte. Manchmal war sie nervig, doch andererseits wirkte ein weinender Sora mit „Hundebabyblick“ richtig anziehend auf den Silberhaarigen, was ihn für einen kurzen Moment in sich hineingrinsen ließ. Riku beschütze seinen kleinen Freund wirklich gern vor alles und jedem und es machte ihm Spaß diesen damit aufzuziehen, doch im Laufe der Jahre, hatte Sora anscheinend gelernt solche Dinge lieber selbst zu regeln und zeigte diese Seite nur noch selten, aber sie war immer noch da. Als Antwort darauf schüttelte sein Freund nur den Kopf und vergrub sich noch viel tiefer in das Kissen hinein. Ein Schmunzeln legte sich auf das Gesicht des Älteren und er beugte sich zu dem Wuschelkopf hinab und raunte in dessen Ohr: „Sora ist eine kleine Heulsuse!“ “Gar nicht wahr!“, protestierte dieser daraufhin lautstark und drehte seinen Kopf so, dass er Riku schmollend ansehen konnte. Dieser lachte und bohrte seinen Zeigefinger tief in die Seite seines Freundes, der quietschend zusammenzuckte, sich schnell auf den Rücken drehte und das Kissen schützend an sich presste. “Holzkopf!“, sagte Riku zufrieden grinsend und wollte gerade aufstehen, als er einen leichten Widerstand an seinem Arm spürte. Als er an sich hinuntersah, entdeckte er Soras Hand, die sich in den Ärmel seines Pullovers krallte und ihn somit daran hinderte zu gehen. Ein gequältes „Riku“ und das kurz darauf folgende Schluchzen seines besten Freundes bestätigten seine Vorahnung, irgendwas war nicht in Ordnung. Etwa eine Stunde später… Bald war es Essenzeit. Nur widerwillig schob Riku den trägen Körper seines besten Freundes etwas von sich, denn Sora war einfach eng an ihn gekuschelt eingeschlafen, nachdem er sich bei ihm ausgeheult hatte. Die Augen des Silberhaarigen verengten sich leicht, als er sanft mit den Fingerspitzen durch Soras wuschlige Haare strich. Er musste unbedingt verhindern, dass dieser zurück an seine alte Schule wechselte. Gerade jetzt wo Riku nur noch etwas davon entfernt war den Kleinen rumzukriegen, durfte er auf keinen Fall aufgeben! Sein Blick veränderte sich schlagartig in ein selbstgefälliges Grinsen, als er begann Sora aufmerksam zu betrachten. Er hatte sich so verändert. Aus dem kleinen niedlichen Jungen war ein richtig gut aussehender junger Mann geworden und Riku sehnte sich so sehr danach diesen endlich besitzen zu dürfen. Immer noch lag der kleine Wuschelkopf auf seiner Brust, den Mund halb geöffnet und schlief seelenruhig wie ein Kleinkind, typisch für ihn und allein deswegen hätte der Ältere ihn am liebsten geküsst. Seid Kindheit an war es für Sora schon immer normal gewesen zu seinem besten Freund ins Bett zu kriechen und um sich dabei mit Riku Gruselgeschichten zu erzählen oder heimlich unter der Decke Gamboy zu spielen, doch für den Silberhaarigen war es schon lange nicht mehr dasselbe. Vor ungefähr einem Jahr begann er mehr für seinen Kumpel zu empfinden und reagierte meist übermäßig eifersüchtig, wenn sich auch nur annährend eine potenzielle Beziehung bei Sora anbahnte. Zum Glück hatte er seinem Kumpel solche Flausen bis jetzt immer gut ausreden können, was die ganze Sache noch interessanter werden lies. Der Braunhaarige war so etwas von unerfahren in Sachen „Sex“, dass es schon fast wehtat, was Riku aber nur noch mehr anheizte. Leider war Sora so unbekümmert wie eh und je. Regelmäßig lies er hemmungslos die Hüllen vor seinem Freund fallen, wenn er mal wieder bei ihm übernachtete und sich duschen wollte, oder er leckte genüsslich an seinen geliebten Apfellollies, was Rikus wildeste Fantasien nur noch mehr anregte. Der Kleine war doch selbst schuld, wenn er ihn irgendwann wegen solchen Aktionen flach legen würde!!! Nun hieß es aber endgültig aufstehen! Gut, wenn der Herr Schlafmütze nicht aufstehen wollte, musste er bestraft werden. Nicht all zu sanft stieß Riku den Jüngeren von sich und beugte sich zu Sora hinab, um in dessen Ohr zu pusten. Leise quietschend regte sich der Braunhaarige schließlich und blinzelte seinen Kumpel vorwurfsvoll, mit immer noch geröteten Augen, an. “Was?!“, protestierte Riku Schultern zuckend. „Wenn du nicht aufstehst, dann muss ich zu solchen Mitteln greifen! Los hoch jetzt, es gibt Essen!“ “Ich mag nicht“, murrte Sora und umklammerte die Hüfte seines Freundes und presste seinen Kopf gegen dessen Bauch. Riku grinste schief und hätte ihm am liebsten zur Strafe ins Ohr oder in den Hals gebissen. Hm, warum eigentlich nicht. „Hoch oder ich beiß dich!“ “Beißen?“, fragte Sora erstaunt und sah seinen Kumpel fragend an. Ok, was sollte das denn? “Willst du es drauf ankommen lassen?“, fragte der Silberhaarige erwartungsvoll und freute sich innerlich schon auf die Geräusche, die Sora dabei von sich geben würde. “Du bist eklig“, gab dieser nur unbekümmert zurück und schwang sich dann aus dem Bett. Riku sah ihm nur ungläubig nach und packte diesen dann an den Schultern und zerrte ihn zurück auf das Bett, sodass der Braunhaarige auf dem Rücken zwischen seinen knienden Beinen lag und ihn mit aufgeplusterten Wangen ansah. Wieder war da dieses Verlangen über Sora herzufallen, doch er musste sich beherrschen. „Du hast ja keine Ahnung was Spaß macht“, sagte Riku knapp und schnipste seinen Freund gegen die Stirn. “Beißen macht Spaß?! Na ich weiß ja nicht!“, verkündete der Jüngere und richtete sich die Stirn reibend wieder auf. Dann wandte er sich zu seinem Kumpel um und sah diesen hochmütig an. „Soll ich dich mal beißen, das tut bestimmt ziemlich weh!“, fragte er und stemmte die Hände in die Hüften. Riku stutzte, dass war doch jetzt nicht sein ernst oder? Ok, dieses Spielchen konnten sie auch zu zweit spielen. Er musste grinsen, als er den Wuschelkopf aufmerksam musterte. „Als wenn du dich trauen würdest ordentlich zuzubeißen“, spottete er und hatte somit sein Ziel erreicht. Auf diese Weise bekam man ihn immer rum! “Ha ich zeig dir wie ich zubeißen kann!“, protestierte Sora und stürzte sich auf ihn um in Rikus Arm zu beißen. Dieser kniff leicht ein Auge zu und versuchte den leichten Druck, der kurze Zeit später schmerzte, zu ignorieren. „Da spür ich eh nichts du Nuss, da sind meine Muskeln“, reizte der anderen noch etwas weiter. „Die einzige Stelle wo ich was spüre ist mein Hals!“ Kaum hatte Riku dies gesagt visierte der Braunhaarige auch schon eben genannte Stelle an und bis eher zaghaft in den Hals seines Freundes. Diesen durchzog ein bittersüßer Schmerz, der bis in jede Faser seines Körpers drang und ein wildes Kribbeln nach sich zog. Einfach nur genial! Noch bevor Sora wusste wie ihm geschah, hatte sein bester Freund ihn abgeschüttelt und gegen die Wand gepresst. „Das nennst du einen Biss? Ich zeig dir wie man das macht“, raunte Riku ihm ins Ohr, legte eine Hand an dessen Kinn, um seinen Kopf etwas zur Seite zu drehen und biss sanft und doch bestimmt in Soras Hals. Dieser erstarrte für einen Moment mit zusammengekniffenen Augen und der Silberhaarige spürte deutlich, wie sich die Fingerspitzen seines Kumpels in seine Schultern krallten. Verdammt, er konnte einfach nicht aufhören! Kurz drauf löste er sich von Sora, um dann an der Bissstelle vorsichtig zu saugen. „Riku nicht“, fiepte der Braunhaarige und versuchte ihn von sich zu drücken. Doch der Ältere wollte noch nicht aufhören und je mehr sich sein Gegenüber wehrte, desto weiter wollte er gehen. Küssend wanderte er hinauf zu dem noch unbeachteten Ohr des anderen. Langsam leckte er darüber, um dann genüsslich hinein zu pusten. Daraufhin krallte sich Sora noch fester in seine Haut und gab ein leises Keuchen von sich, was den Verursache fast wahnsinnig machte. Es ging nicht anders Riku musste ihn küssen. Bestimmt griff er wieder nach dessen Kinn und zog das Gesicht seines eher verwirrten Freundes zu sich, doch bevor sich ihre Lippen aufeinander legen konnte, war ein dumpfes Geräusch zu hören und der Silberhaarige spürte einen sich ausbreitenden Schmerz in seinem Gesicht. Gegenüber saß Sora der ihn mehr erschrocken darüber, dass er seinen besten Freund geschlagen hatte, als über ihren beinahen Kuss, anstarrte. Eine Hand hatte dieser dabei schützend auf seinen Hals gelegt. Als sich ihre Blicke trafen, sah Sora sofort zur Seite. Zitternd fuhr dessen Hand über seinen Hals, als wollte er alles wegwischen, was gerade geschehen war. Dabei entdeckte Riku an der Stelle, an der er sich zuvor zu schaffen gemacht hatte, eine ziemlich rote Stelle. Er hatte seinem Kumpel einen Knutschfleck verpasst. “Sora… ich!, begann er dann, doch bevor er aussprechen konnte, war dieser schon aufgesprungen und aus der Tür verschwunden. “Na ganz toll Riku, jetzt hast du es dir endgültig versaut!“, sagte dieser zu sich selbst und lies sich rücklings wieder auf das Bett fallen. Sora rannte eilig in das leere Gemeinschaftsbad und machte vor dem Waschbecken halt. Eilig drehte er den Wasserhahn auf und schaufelte sich mit den Händen massenweise Wasser in das Gesicht. Niemand war da, denn alle waren vermutlich beim Essen in der Mensa. Nach etwa vier Minuten wagte er einen Blick in den Spiegel und starrte in sein hochrotes Gesicht, welches einer Tomate locker Konkurrenz hätte machen können, doch das war noch nicht alles, was er entdeckte. Seinen Hals zierte ein extrem roter Knutschfleck, der ihm von niemand anderen verabreicht wurde als von seinem besten Freund. Auch hier brachte das gründliche Waschen mit Wasser nichts. Der Fleck blieb an der gleichen Stelle und sah nun noch viel größer aus. Was sollte Sora nur tun? Wenn ihn nun jemand so sah? Auf dem Gang waren Stimmen zu hören, Jungenstimmen, und was jetzt? Eilig klappte der Braunhaarige den Kragen seiner Trainingsjacke, die er immer noch anhatte nach oben und zerrte am Reißverschluss, der absolut nicht zu gehen wollte. Verzweifelt zog er so lange bis es endlich klappte und die Jacke geschlossen war. Glück gehabt, denn niemand geringeres als der selbst ernannte Schülerratsvorsitzende persönlich betrat das Jungenklo. “Was machst du hier Kleiner, es ist Essenszeit, du hast hier nichts zu suchen!“ “Äh, hey Cifer“, stammelte Sora und presste sich eng an der Wand entlang an diesem vorbei. Alles nur nicht der! Dachte sich der Braunhaarige und hoffte, dass er noch einmal davon kommen würde, doch zu früh gefreut. “Moment du Knilch“, knurrte dieser und packte, den um einen Kopf kleineren, am Kragen und presste ihn gegen die Wand. “Für dich heißt das immer noch Herr Schülerratsvorsitzende! Ich kann mich nicht daran erinnern, dir angeboten zu haben mich bei meinem Namen nennen zu dürfen!!!“, zischte er und musterte Sora aufmerksam. Dieser schüttelte nur den Kopf und hoffte, dass es ausreichen würde einsichtig zu sein. “Moment, hast du geheult?“, fragte der Blonde und lies sein Gegenüber wieder los. “Ich dulde kein Mobbing unter den Schülern, der einzige vor dem ihr Angst haben dürft bin ich, verstanden, also wer war das?!“ Und da war es wieder Cifers krankhaftes Streben nach Gerechtigkeit, „seiner Gerechtigkeit!“ Sora schüttelte den Kopf und wandte sich ab. „Hab nur Heimweh“, nuschelte er und bekam prompt einen ordentlichen Schlag auf den Rücken, welcher ihn husten lies. “Sei ein Mann ich dulde an meiner Schule keine Memmen. Deine Mami wirst du so schnell nicht wieder sehen und jetzt ab zum Essen“, tadelte der Blonde und schob Sora hinaus auf den Gang, wo dieser sich auf den Weg zur Mensa machte. Über die Sache mit Riku wollte er vorerst nicht nachdenken, denn irgendwie wurde alles nur noch komplizierter. Doch heute wollte er irgendwie kein Glück haben. Prompt rannte er in seinen besten Freund hinein, der es ziemlich eilig zu haben schien. “Warte Sora“, sagte dieser bestimmt und packte den kleineren am Arm, der einfach weiter gehen wollte. “Nicht anfassen!“, rief dieser und löste sich ruckartig aus Rikus Griff und taumelte ein kurzes Stück nach hinten, um gleich wieder mit jemanden zusammen zu stoßen. Verwirrt sah er nach oben und sah in Leons Gesicht, der sich fragend über ihn gebeugt hatte, was ihm auch nicht schwer viel, da er fast zweieinhalb Köpfe größer war als Sora. “Streitet ihr?“, fragte Leon mit einem etwas kühlen Tonfall und warf Riku einen verachtenden Blick zu. Dieser sah mit ebenso einem Blick zur Seite und verschränkte die Arme. Irgendwie war Sora überglücklich seinen Stiefbruder zu sehen. Der Ältere war adoptiert und schon immer ein vollwertiges Mitglied in der Familie gewesen, obendrein wurde er auch noch von seinem kleinen Bruder vergöttert, den er oftmals ärgerte, jedoch jederzeit alles für diesen tun würde. Hinzu kam, dass Leon Riku schon immer nicht besonders leiden konnte, irgendwie hatten die beiden nie einen wirklichen Draht zueinander gefunden und er war der festen Überzeugung, dass der Silberhaarige viel mehr in seinem kleinen Bruder sah, als nur enge Freundschaft. Die einzige Tatsache, dass er diesen akzeptierte war, weil er wusste, wie gern Sora seinen besten Freund hatte und das Riku nie etwas tun würde, was dem Kleinen schaden würde. Sora sah von einem zum anderen und wandte sich dann an seinen Bruder. „Schon ok, Riku versucht nur mich mit allen Mitteln dazuzubewegen nicht die Schule zu wechseln!“, sagte er und senkte den Kopf. Leon zog eine Augenbraue hoch und sah skeptisch zu Sora hinunter. „Wieso willst du die…?!, begann er und wurde prompt unterbrochen. “Weil… ich den Eindruck habe, dass mich niemand leiden kann!“, bekam er als Antwort, die Riku so gar nicht gefiel. “SCHWACHSINN!!!“, brüllte dieser und Sora zuckte erschrocken zusammen. Leon zog seinen Bruder schützend hinter sich und sah Riku aufmerksam an. „Könntest du dich eventuell klarer ausdrücken“, zischte er den Silberhaarigen an und sah zu seinem Bruder hinab, der schon wieder den Tränen Nahe war. “Der Blödmann kapiert einfach nicht, dass er mir furchtbar wichtig ist“, meckerte Riku und schlug mit der Faust gegen die Wand neben sich. “Aha und deswegen heult er jetzt, also was hast du getan?“, fragte Leon und wurde nun auch etwas lauter. Aus Riku, sowie aus Soras Mund erklang wie im Chor ein lautes:„NICHTS!“ Daraufhin packte Leon Riku am Kragen und zog ihn zu sich heran. „Raus damit!“ “Bitte Leon, lass ihn los“, bettelte Sora und zerrte an dessen Arm, mit dem er seinen besten Freund festhielt. “Ich wollte ihn küssen, was dagegen“, bekam er als patzige Antwort. Daraufhin spürte Riku abermals einen Schlag in seinem Gesicht, der gut und gerne die dreifache Stärke von Soras zuvor hatte und ihn rückwärts taumelnd auf den Boden aufkommen lies. “RIKU!“, rief Sora und hockte sich sofort zu diesem hinunter. „Du blutest“, bemerkte er erschrocken und wurde von seinem Freund zur Seite gestoßen, der sich wieder aufrappelte und einen Gegentreffer zu landen. „WARTE!“, rief Sora der sich zwischen die beiden warf und mit zusammengekniffenen Augen nur noch einen lauten Knall hörte. Als er nach kurzer Zeit die Augen wieder öffnete sah er neben sich Rikus Faust, die sich in Leons Handfläche gegraben hatte. Tränen kullerten über die Wangen des Jüngeren und er sah weinend auf zu seinem besten Freund. „Ich… ich weiß doch, dass du mich magst“, schniefte er. „Und ich bin gern mit dir zusammen und…!“ “Ich weiß Sora, doch mir reicht das alles nicht mehr“, sagte Riku noch immer in der gleichen Position verhaarend und sah zu seinem kleineren Kumpel hinab. “Weist du ich lie…!“ Noch bevor er seinen Satz beenden konnte, presste Sora seine Hände auf den Mund des Silberhaarigen. Er wollte diese Worte nicht hören, sie würden alles zerstören. Leon lies unterdessen Rikus Faust los und räusperte sich. „Seid nett zueinander, sonst verprügle ich euch beide klar“, sagte er ernst und setzte seinen eigentlich Weg fort, denn von solchen Dingen wollte er am liebsten nichts hören, denn mit der Liebe hatte er nun wirklich nichts am Hut gehabt. Außerdem vertraute er darauf, dass die beiden das schon wieder auf die Reihe bekommen würden, ansonsten würde es zumindest Riku am Ende schlecht ergehen. Diesmal war es Rikus Blick, der traurig den seines besten Freundes suchte. “Tut mir leid“, flüsterte Sora nur und lies seine Hände sinken. „Ich kann nicht, bitte versteh das doch Riku!“ Der Silberhaarige hätte sich in diesem Moment am liebsten umgebracht, denn er war der festen Überzeugung sich alles versaut zu haben. Man, musste Sora ihn jetzt hassen. Plötzlich spürte er seinen sanften Druck an seinen Körper und sah überrascht an sich hinunter. Sora presste sich an ihn und vergrub sein Gesicht an seiner Brust. „Ich will dich nie verlieren“, nuschelte dieser. „Ich will meinen besten Freund nicht verlieren!“ “Das will ich auch nicht“, sagte Riku und legte eine Hand auf den Kopf des Braunhaarigen und drückte ihn mit der anderen Hand fest an sich. “Tut mir leid, ich war so dumm, ich hätte das nicht tun dürfen Sora!“ “Nein, schon ok! Ich bin ja darauf eingegangen.“ “Das heißt, du bist nicht böse?“ Sora schüttelte den Kopf und sah dann auf. “Baka! Und ich dachte, du hasst mich jetzt?!“ “Wieso sollte ich dich hassen Riku, du bist mein bester … AUA!!!“ protestierte Sora, als Riku ihm eine Kopfnuss verpasste. “Tse! Unglaublich, wie naiv du bist Sora!“ “Bin ich?“, fragte dieser und blinzelte seinen Kumpel mit gerunzelter Stirn an. “Ja und heulst gleich los, wie ein kleines Mädchen!“ “Ich bin kein Mädchen!“ “Hast recht, wenn du ein Mädchen wärst, hätte ich dich schon längst rumgekriegt!“ “Bild dir ja nicht ein, dass du Jede haben kannst!“, meckerte Sora und löste sich von seinem Gegenüber und verschränkte triumphierend die Arme vor der Brust. Für einen kurzen Moment war es still, bevor sie beide anfingen zu lachen, so wie sie es schon lange nicht mehr zusammen gemacht hatten. Kurz darauf wuschelte Riku ihm durch die Haare und Sora lächelte zum ersten Mal seid einiger Zeit wieder glücklich. “Lass mich um dich kämpfen“, bat der Ältere und erntete damit einen überraschten Blick. “I… ich weiß nicht“, antworte Sora und wandte sich ab. “Aber…!“ “Ich weiß nicht, ob ich auf Männer stehe!?“, verkündete der Braunhaarige und drehte sich wieder um. „Außerdem bist du scheinbar schon der Zweite, der sich für mich interessiert!“ “WAS?!“, rief Riku erschrocken und packte Sora am Arm. „Sag mir wer…?!“ Oh man, hätte Sora wohl besser nicht mit dem Thema angefangen. Bei dem ganzen hin und her hatte er vollkommen vergessen, dass er seinem besten Freund die ganze Sache mit Roxas und Axel ja gar nicht erzählt hatte, was wohl auch besser so war. “Soooooraaaaaaa?“ “Ähm, jahaaaaaaaa?“ “Könnte es Zufälligerweise sein, dass du da auf eine ganz bestimmte Person anspielst?“, fragte Riku und man konnte förmlich spüren, wie dieser innerlich kochte. “Ich weiß nicht, ich hab jetzt Hunger!“, sagte der Braunhaarige schnell und machte sich auf in Richtung Mensa. “Hey, warte“, rief Riku und rannte ihm nach. Diese Sache musste er bei Zeiten noch etwas intensiver mit seinem Kumpel klären. Jetzt mussten sie erstmal essen gehen. The End… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)