Beloved Enemy von KISHIRA_22 (Lelouch x Suzaku) ================================================================================ Kapitel 4: „Ich hatte Angst, dass dir etwas passiert sei.“ ---------------------------------------------------------- Suzaku hatte sich derweilen in das postmodern eingerichtete Wohnzimmer gesetzt und das Gesicht in seine Hände gelegt. Wollte dieser Tag denn nie enden? Erst hatte er erfahren, dass Lelouch der Feind des Britannischen Reiches war und danach musste er miterleben, wie sein bester Freund den Willen anderer unschuldiger Menschen verdrehte. Ein leises Seufzen schlich sich über Suzakus Lippen. Wie würde es jetzt weitergehen? Ein ohrenbetäubender Lärm riss Suzaku schließlich aus seinen Gedanken. „Lelouch“, rief er entsetzt und hastete sofort ins obere Stockwerk um nach seinem Freund zu sehen. //Das kann nicht sein. Wie haben sie uns gefunden? Wir sind doch meilenweit von der Schule entfernt.// Die Gedanken in seinem Kopf überschlugen sich. Alles drehte sich um Lelouch, der jetzt dringend seine Hilfe brauchte. Er wusste genau, dass er jeden, der es wagen würde den Schwarzhaarigen anzufassen, ohne zu zögern töten würde. Der Braunhaarige durchsuchte jedes Zimmer, bis er schließlich eine halb offenstehende Tür bemerkte. Erschrocken blieb er stehen. Seine Augen weiteten sich unweigerlich und sein Hals fühlte sich an als würde er gleich ersticken. Sein Herz hämmerte schmerzhaft gegen seine Brust und sein Körper begann zu zittern. „Nein…“, flüsterte er kopfschüttelnd. „LELOUCH.“. Der markerschütternde Schrei des Jungen hallte einige Male durch den Flur ehe er verstummte. Die halb geöffnete Tür gab den Blick auf ein Stück des dahinterliegenden Zimmers preis und auf ein kleines Rinnsal aus Blut, dass die die Hand des Schwarzhaarigen hinunterlief. Angsterfüllt stürmte Suzaku nun zur Tür und öffnete diese ruckartig. Egal wie viele Gegner dort auf ihn warten würden, er würde sie alle umbringen um Lelouch zu rächen, doch als er die Tür ganz aufgestoßen hatte, war keine Spur von den Soldaten. Stattdessen blickte er auf einen halbnackten Lelouch, der nur mit einem Handtuch bekleidet auf dem Boden kniete und einige Glassplitter aufsammelte. Das würde auch das Blut an seiner Hand erklären. Er hatte sich nur am Finger geschnitten. Immer noch zitternd stand der Braunhaarige in der Tür und versuchte sich wieder zu beruhigen. Die Soldaten hatten sie nicht gefunden und Lelouch war wohl auf. „Suzaku…“, erhob jetzt Lelouch seine Stimme, der den Braunhaarigen unsicher ansah und die Scherben vorsichtig bei Seite legte um aufstehen zu können. Suzaku erwiderte stumm den Blick seines Freundes, wusste aber nicht genau, was der fragende Ausdruck im Gesicht seines gegenübers zu bedeuten hatte. „Du weinst ja?“. Lelouch hatte Suzaku noch nie weinen sehen. In all den Jahren, die sie sich schon kannten hatte er nie diese Form von Schwäche gezeigt. Was hatte den Braunhaarigen nur so erschreckt? Suzaku verstand die Worte seines Freundes erst nicht, aber nach wenigen Sekunden beschloss er den wahrheitsgehalt der Aussagen zu überprüfen. Er legte seine Hand vorsichtig an seine Wange und tatsächlich konnte er eine Tränenspur erfühlen. Er stellte sich insgeheim die Frage wann das genau passiert war. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass er geweint hatte, doch diese Überlegungen wurde völlig unwichtig, als Lelouch vorsichtig seine Hand auf die Wange des Älteren legte und diese von den Tränen befreite. „Was hast du?“. Suzaku legte vorsichtig seine Hand auf die des Schwarzhaarigen, die noch immer auf seiner Wange ruhte. Für einige Momente blickte er in die violetten Augen seines Gegenübers und stellte sich selbst die Frage warum er Tränen in den Augen hatte. Plötzlich brach der Braunhaarige den Augenkontakt ab, als ihm klar wurde warum sich einzelne Tränen den Weg über seine Wange gesucht hatten. Er wollte Lelouch nicht verlieren. Er konnte sich ein Leben ohne die Nähe des Schwarzhaarigen nicht vorstellen. Er brauchte ihn mehr als alles andere auf der Welt. „Es...ist nichts“, brachte der Braunhaarige schließlich hervor um die eben gestellte Frage zu beantworten. Nun legte Lelouch auch seine zweite Hand an die andere Wange seines Gegenübers und zwang ihn somit wieder in seine Augen zu blicken. „Sag mir die Wahrheit!“. „Es ist nichts. Ich habe mich vorhin an der Tür gestoßen und...“. Suzaku brach seinen Satz ab, weil er selbst bemerkte wie absurd sich die Ausrede anhörte. „Macht es dir Spaß mich zu belügen?“. Die Stimme des Schwarzhaarigen klang kalt und auf seinem Gesicht lag eine ausdruckslose Miene. „Nein…“, schrie Suzaku schon fast, da die Frage des anderen ihn völlig aus dem Konzept gebracht hatte. E wollte ihn keines Flls belügen. Er wollte ihm die Wahrheit erzählen, aber er fürchtete sich vor der Reaktion. War er ihm jetzt etwa böse? Dieser kalte Blick galt wirklich ihm? Sofort ließ Suzaku alle Masken fallen und umarmte Lelouch stürmisch. Er zog ihn ganz dicht an sich und schloss die Augen. Sein Kopf bettete er auf die Schulter seines Freundes. Minuten vergingen ohne dass einer der Beiden etwas sagte. Der Schwarzhaarige hatte zaghaft die Umarmung des Anderen erwidert, obwohl er nicht genau wusste, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Er spürte Suzakus warme Hände auf seinem Rücken und den dessen leises atmen kitzelte sein Ohr. „Ich hatte Angst, dass dir etwas passiert sei.“, nuschelte Suzaku leise. „Ich habe den Krach gehört und als ich dann das Blut auf dem Boden gesehen habe, da...“. Suzaku brach den Satz ab, so als würde er fürchten seine Worte könnten irgendwann Realität werden. „Dummkopf“, wisperte Lelouch und löste sich ein wenig um Suzaku in die Augen sehen zu können. Auf seine Lippen legte sich ein liebevolles Lächeln, dass er bis jetzt nur einzig und allein Suzaku gezeigt hatte. Schon wieder hatte der Braunhaarige Tränen in den Augen, die entstanden waren als er Lelouch die Wahrheit gebeichtet hatte. Der Schwarzhaarige legte seine Stirn an Suzakus und stupste vorsichtig mit seiner Nase an die seines Gegenübers. „Du machst dir zu viele Sorgen Suzaku.“, flüserte er lächelnd. Der Braunhaarige jedoch war nicht in der Lage die Worte des Anderen zu verstehen, denn war er am Anfang noch über die liebevolle Geste seinen Freundes erstaunt, so spürte er jetzt ganz deutlich wie ihm die Röte ins Gesicht schoss. Seine Atmung beschleunigte sich und sein Herz schlug schon wieder in diesem schmerzhaften Rythmus und als wäre das nicht schon genug, so kamen jetzt noch ein Kribbeln im Magen und ein Kloß im Hals hinzu. Und das aller schlimmste Gefühl war die Gänsehaut, die er bekam als er den sanften Atem seinen Freundes auf den Lippen spürte. Hosted by Animexx e.V. 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