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Sieben Raben

[Schottland x England]
von

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„Wir hätten da abbiegen müssen du Volltrottel“
 

Genervt sah Arthur auf die Straße und krallte seine Finger noch fester ins Lenkrad, ließ sich aber ansonsten nichts anmerken.

„Gott noch nicht einmal Autofahren kannst du anständig. Du bist wirklich zu nichts zu gebrauchen. Ich hätte wirklich selber fahren sollen... Jetzt gib doch mal Gas, grüner wird es auch nicht.“
 

Arthur warf einen kurzen tödlichen Blick zu seinem Bruder, doch der schien davon völlig unbeeindruckt. „Hättest du deinen Führerschein nicht verloren, dann könntest du jetzt auch selbst fahren. Ich meine, wer von uns beiden ist der Vollidiot, der dachte es wäre eine gute Idee, sich in Holland vollzudröhnen und dann ins Auto zu steigen, nur um einen Polizeiwagen zu fahren? Also ich sicher nicht“, brummte er mit einem spöttischen Unterton, wusste er doch genau, wie ungern Scott von ihm an diesen Vorfall erinnert wurde.
 

„Das war ein kleiner Ausrutscher. Diese blöden Hampelmänner haben voll übertrieben mit der Strafe.“
 

Und damit herrschte eine ganze Weile Ruhe im Wagen und Arthur konnte sich wieder auf die Straße konzentrieren. Warum bloß war Wales heute nicht bei dem Meeting gewesen, der nahm den Schotten sonst immer mit und Arthur hatte seine Ruhe. Aber nein, der Kerl musste ja zu sehr mit irgendwelchen anderen Dingen beschäftigt sein und hatte es deshalb nicht geschafft.
 

„Hey Arthy. Versperren dir deine buschigen Augenbrauen die Sicht oder was? Du darfst hier auch mehr als 100 fahren, also mach schon. Du kannst wirklich nichts richtig machen. Du bist ein alter Voltrottel... Deshalb haben dich auch deine ganzen kleinen, niedlichen Kolonien verlassen.“
 

Mit einem Ruck drehte sich Arthur zu dem Rothaarigen und funkelte ihn eisig an. „Und wer ist bitteschön Schuld daran? Du bist ja wohl derjenige der mich großgezogen hat! Wegen dir bin ich so wie ich heute bin. Also sei dankbar und halt deine verdammte Klappe, du...“

Doch der Rest von Arthurs Beleidigungsschwall ging in lautem Hupen unter. Sofort richteten beide ihre Augen auf die Straße und ein erstickter Angstlaut kam über die Lippen des Engländers, ehe alles um ihn herum schwarz wurde.
 

~*~
 

Scott keuchte schmerzerfüllt auf, als er langsam wieder zu sich kam. Sein ganzer Körper tat ihm weh und es fiel ihm schwer die Augen zu öffnen. „Arthy...?“, murmelte er leise und sah sich um. Er saß immer noch im Fahrzeug, vor ihm der geöffnete Airbag. Überall waren Scherben, die Frontscheibe war vollkommen zerfetzt. Vor ihnen ein Lastwagen, der scheinbar in sie gefahren war.

„Gott Arthy... Das hast du ja ganz toll hinbekommen“, brummte er verstimmt und wandte den Blick zum Fahrersitz. Seine Augen weiteten sich leicht und panisch löste er seinen Sitzgurt, versuchte die eingebeulte Tür zu öffnen, doch die rührte sich keinen Millimeter. „Arthy! Arthy wo zum Teufel steckst du?“

Das konnte doch nicht wahr sein. Arthur müsste jetzt eigentlich neben ihm sitzen, ein wenig angeschlagen, und ihm eine Beleidigung entgegenwerfen, ihm die Schuld für den Unfall geben. Aber nichts war zu hören. Wo verdammt noch mal war sein Bruder?
 

„Sir? Sir geht es ihnen gut?!“

Benommen sah Scott zu einer jungen Frau, die neben dem Auto stand und versuchte die Tür zu öffnen. „Machen Sie sich keine Sorgen. Der Krankenwagen muss gleich hier sein.“

Scott hörte ihr gar nicht zu. Das war ihm jetzt doch alles egal. Es ging ihm gut. Die paar Kratzer würden schon verheilen. „Wo ist Arthy? Wo ist mein Bruder?“

Erst sah ihn die Frau verwirrt an, doch dann schien sie zu begreifen und ihr Blick wurde betrübt. „Ihr Mitfahrer? Machen Sie sich keine Sorgen, Sir. Der Notarzt wird ihm sicherlich helfen.“

Erneut rüttelte Scott an der Tür, doch die wollte sich einfach nicht rühren. Die Sirenen waren nun direkt bei ihnen und er konnte hektische Schritte überall hören. Aber im Moment interessierte ihn das alles nicht. Er wollte nur wissen, was mit Arthur war.
 

„Mister Kirkland?“ Angespannt sah er zu dem Arzt, der ihn gerade angesprochen hatte und nickte nur benommen. „Wir werden Sie gleich da rausholen und uns Ihre Wunden ansehen. Sagen Sie mir bitte, wie Sie sich gerade fühlen.“
 

„Wie man sich eben fühlt nach einem scheiß Autounfall! Was ist das denn für eine dumme Frage? Sag mir lieber, was mit Arthur los ist.“

Der Arzt wirkte kurz ein wenig perplex, war solche harten Worte wohl von wenigen Unfallopfern gewohnt. Aber dennoch gab er ihm eine Antwort auf die Frage.

„Ihr Bruder ist nicht bei Bewusstsein. Er wird gerade ins Krankenhaus gebracht und dort behandelt. Es ist aber nichts ernstes.“
 

Erst jetzt verflog ein Teil der Anspannung von Scott und er lehnte sich in seinem Sitz zurück. Kurz kramte er in einer Hosentasche und hatte sich zum Entsetzen des Arztes auch schon eine Zigarette angezündet.
 

~*~
 

„... und ein paar Prellungen. Sie haben wirklich Glück gehabt, Mister Kirkland“, meinte der Arzt lächelnd und holte ein paar Verbandsrollen aus einem der Schränke.

Scott verzog nur das Gesicht und sagte nichts. Er hasste Krankenhäuser. Alles so weiß und langweilig und man konnte nicht einmal in Ruhe rauchen. Und für die paar Kratzer hätte er nun wirklich nicht hierher gebracht werden müssen.

Aber immerhin waren er und Arthur einigermaßen unbeschadet da rausgekommen. Der Kleine hatte zwar ein wenig mehr abbekommen und war wohl noch nicht bei Bewusstsein, aber da war der Idiot ja selbst dran Schuld. Wer war schon so blöd während dem fahren die Augen von der Straße zu nehmen?
 

Laute Schritte waren zu hören und mit einem Ruck wurde die Tür aufgerissen.

„Dr. Mayson, Sie müssen sofort mitkommen. Der Zustand von Mister Kirkland hat sich verschlechtert.“

Mit einem Mal standen sowohl der Arzt, als auch Scott auf. Doch der Rothaarige wurde durch einen stechenden Schmerz auch schon wieder zurück auf das Bett befördert.
 

„Kümmern Sie sich um den Patienten.“

Und schon war der Kerl mit wehendem Kittel aus dem Raum verschwunden. Scott sah immer noch fassungslos auf die zufallende Tür und ein leichter Schauer ragte ihm über den Rücken. Er konnte Arthur nicht leiden... Er machte wirklich keinen Hehl daraus. Sein Bruder ging ihm auf die Nerven, jedes Mal, wenn sie sich sahen. Aber zum ersten Mal machte er sich Sorgen um ihn. Er hatte Angst – Angst, dass Arthur sterben würde.
 

~*~
 

Wieder eine neue Fanfiction von mir.

Bin dank meinem Betareader totaler Britaincest Fan geworden.

Das hier sollte ein OneShot sein, jetzt bin ich bei fast 13 Seiten =D

Ich hoffe doch, dass euch das hier gefällt.

Werde das hier wohl vor der FBM auch noch mal updaten, also so Fr abend^^

A/N: Wales (Waljan) und Irland(Ian) sind Arthurs bzw Scotts Brüder
 

~*~
 

Sanft strich Scott durch die Haare seines Bruders und ein leiser Seufzer kam über seine Lippen. „Du bist doch ein Land, Kleiner... Wie kann da so etwas passieren?“, fragte er in die Stille und ließ dann seine Hand langsam sinken. Er konnte immer noch nicht begreifen, wie das alles so weit gekommen war. Erst hatten ihm diese Idioten versichert, es sei alles in bester Ordnung und jetzt? Jetzt lag Arthur da und wollte einfach nicht aufwachen.

Irgendwelche inneren Blutungen und sein Gehirn hatte wohl etwas abbekommen. Ja und? Sein Bruder hatte bisher alles überlebt. Der Kerl hatte in zwei verdammten Weltkriegen gekämpft und immer am Leben geblieben. Da konnte ihn doch wohl so ein dummer Autounfall nicht umbringen.
 

„Scott?“

Langsam hob Scott den Kopf und sah zu seinen Brüdern, die in der Tür standen. „Wir sind so schnell gekommen, wie wir konnten. Wie geht es ihm?“

„Blendend. Er macht gleich Luftsprünge, wie du siehst“, brummte der Schotte nur schlecht gelaunt und zog seine Zigarettenpackung hervor, steckte sie jedoch nach einem Blick auf Arthur wieder weg.

„Sieh es doch einfach positiv. Wenn er nicht mehr aufwacht, müsst ihr euch endlich nicht mehr von ihm bevormunden lassen. Also meinetwegen kann er abkratzen.“
 

„Irland!!“ Eisig sah Scott seinen Bruder an und der hob nur abwehrend die Hände. Allerdings war das freche Grinsen verschwunden, nannte Scott ihn doch nur so, wenn er wirklich sehr gereizt war.

„Er wird nicht einfach so sterben. Hast du jemals von einem Land gehört, dass an so etwas gestorben ist? Wir sterben nicht einfach so. Selbst dieser idiotische Preuße ist noch da, obwohl es sein Land nicht mehr gibt.“

Kurz sahen sich seine Brüder an und schließlich ging Waljan auf ihn zu, legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Der Kleine schafft das schon. Du weißt schon: Unkraut vergeht nicht oder so. Genieß es einfach so lange“, meinte er lächelnd und Scott nickte nur leicht. Irgendwie hatte sein Bruder da schon recht. Er hatte schließlich immer gemeint, dass Arthur ihm nur auf die Nerven ging. Hätte ihm vorher jemand erzählt, dass so etwas passieren würde, hätte er wohl gelacht und gemeint, dass das doch was Lustiges wäre. Aber jetzt...
 

Scott sah noch einmal kurz in Arthurs Gesicht, übersät von kleinen Kratzern, wandte sich dann aber wieder zu den anderen Beiden. Während Waljan trotz seiner Worte ein wenig besorgt schien, stand Ian gelassen da und zündete sich gerade eine Zigarette an, hatte Arthur noch ein einziges Mal angesehen, seit er den Raum betreten hatte.

„Da hast du wohl recht... Er wird wahrscheinlich gleich wieder aufwachen und mich anmeckern, weil ich Schuld daran bin, dass sein Wagen Schrott ist“, meinte er leicht schmunzelnd, stand auf und schritt zu seinen Brüdern. „Das ist ein Krankenhaus, Ian“ Frech grinsend sah er den Iren an und zog ihm die Zigarette aus dem Mund, nur um selbst einen Zug davon zu nehmen und dem Anderen den Rauch ins Gesicht zu blasen. „Ich brauche jetzt erst einmal eine Pause. Last den Kleinen heil, ja? Macht doch keinen Spaß ihn zu ärgern, wenn er nicht wach ist.“

Und mit diesen Worten war Scott auch schon aus dem Zimmer verschwunden, brauchte jetzt erst mal seine Ruhe und ein oder zwei... oder gleich ein ganzes Päckchen Zigaretten.
 

~*~
 

„Du sitzt jetzt schon eine Woche hier. Es wird sicher nicht schneller gehen, wenn du hier bist.“

Scott sah nicht auf und ignorierte Ians Worte einfach. Er wusste doch selbst, dass es nichts brachte, hier sitzen zu bleiben, aber er konnte es einfach nicht über sich bringen, Arthur hier alleine liegen zu lassen. Vor allem, da er ja doch irgendwie Schuld an der ganzen Sache hatte.

„Hör zu, Scotty... Der Kleine wird schon wieder aufwachen und wenn er das tut, rufen dich die Ärzte sicherlich gerne an. Aber du kannst hier nicht den ganzen Tag sitzen. Wir müssen jetzt schließlich seine Arbeit übernehmen.“

Es war noch gar nicht so lange her, da hätte sich Scott gefreut, endlich mal derjenige zu sein, der alle Entscheidungen trifft. Aber jetzt schlich sich nur ein müdes Lächeln auf sein Gesicht, als er sich zu Ian umdrehte. „Du kannst mir ja die Unterlagen hierher bringen. Ich kann hier genauso gut arbeiten, wie zu Hause. Oder du machst die Arbeit.“ Kurz hielt Scott inne und das Lächeln auf seinem Gesicht wurde zu einem fiesen Grinsen. „Aber ich vergaß ja. Der werte Herr ist viel zu sehr damit beschäftigt, sich von Waljan das Hirn rausvögeln zu lassen, nicht wahr?“

Für Außenstehende mochte es nun so aussehen, als hätte die Aussage kaum Wirkung gehabt, aber für einen sonst so gelassenen Kerl wie Ian war die leichte Röte auf seinen Wangen schon eine riesige Reaktion.
 

„Halt die Klappe, Arschloch. Du musst grade reden. Hast dich schließlich selbst schon oft genug flachlegen lassen von mir“, fauchte der Ire, doch Scott blieb unbeeindruckt und zuckte nur mit den Schultern. Zum einen war er ohnehin sehr offen, was sein Sexleben anging und zum anderen war das auch schon eine ganze Weile her, dass er das letzte Mal etwas mit Ian gehabt hatte.
 

„Was sagen denn die Ärzte.“ Sowohl Scott, als auch Ian sahen verdutzt Richtung Tür, hatten sie gar nicht gemerkt, dass Waljan dort stand. Aber das war auch kein Wunder. Denn selbst wenn er Streitereien mitbekam, mischte er sich ungern ein.

„Viel Blödsinn. Ich weiß nicht, ob das alles so auf uns zutrifft. Ich meine... England geht es gut, also müsste es Arthur eigentlich auch gut gehen“, erwiderte Scott und alle Blicke waren nun wieder auf den jüngsten Bruder gerichtet, der davon allerdings nichts mitbekam.

„Haben irgendetwas gesagt von Koma ersten Grades. Er reagiert auf manche Dinge noch und kann auch Atmen, aber er wacht nicht auf. Die behaupten, sie würden alles versuchen, damit er wieder aufwacht... Solche Idioten“

„Scott... Die besten Ärzte Großbritanniens behandeln ihn. Die werden schon wissen, was sie tun. Der kleine amerikanische Vollidiot schickt auch einige seiner Spezialisten hierher. Wenn sie sagen, dass sie alles versuchen, dann machen sie das auch.“

Scotts Blick verfinsterte sich und er ballte die Hände zu Fäusten. Wie konnte Waljan nur so ruhig bleiben? Die Ärzte versicherten ihnen schließlich schon seit einer Woche, dass er eigentlich jeden Moment aufwachen müsste. Für ihn waren das alle Stümper. Wären die wirklich so gut, dann wäre Arthur jetzt schon wieder wach und würde ihm auf die Nerven gehen.
 

~*~
 

Nicht so lange Kapitel hier, dafür häufigere Updates ;D

Hoffe es hat euch gefallen.

Ansonten nächstes Kapitel gibt es auch die Woche :3

Scott gähnte herzhaft und sammelte seine Dokumente ein, die über Arthurs Bett verstreut lagen. Zwei Wochen waren nun schon vorbei und es hatte sich noch nichts geändert. Arthur schlief weiter und hatte noch immer auf nichts reagiert. Und Scott hatte wirklich alles versucht mittlerweile. Ihn anschreien brachte nicht viel. Auf körperliche Schmerzen reagierte er zwar, aber aufwachen wollte er trotzdem nicht. Und die Ärzte konnten auch nichts tun.

Ihm wurde auch nicht mehr versichert, dass Arthur bald aufwachen würde, so wie am Anfang. Alle Ärzte unterhielten sich nur noch mit gedämpften Stimmen über den 'Koma-Patienten', wenn sie glaubten, dass er sie nicht hören konnte.

Aber er hörte sie. Jedes einzelne Wort. Und er wusste, dass sie glaubten, Arthur würde nicht mehr aufwachen.
 

„Komm schon, Kleiner... Du gehst mir doch sonst so gerne auf die Nerven“, meinte er erschöpft und legte seine Dokumente zur Seite, setzte sich wieder neben Arthur auf die Bettkante. „Alfred geht mir total auf die Nerven auf den Konferenzen und Ludwig lässt mich noch nicht einmal rauchen währenddessen. Wie hast du das bloß alles immer geschafft?“

Behutsam strich Scott über Arthurs Wange und zuckte sofort weg, als der sich in die Berührung hinein lehnte. Was war bloß los mit ihm? Seit der Sache mit Arthur war er wirklich nicht mehr er selbst.

„Wach endlich wieder auf, kleiner Bruder. Ich brauche dich doch...“

Von der Tür kam ein leises Kichern und im Bruchteil einer Sekunde war der Schotte aufgesprungen und sah erschrocken auf die Quelle des Geräusches. „Francis?! Was machst du denn bitteschön hier?“
 

„Ich? Ich wollte nur meinen lieben Freund besuchen. Mon cher anglettere sieht ja nicht gerade allzu gut aus.“ Und ohne Scott weiter zu beachten schritt er auf das Bett zu und betrachtete den Schlafenden eine Weile. „So ein friedlicher Gesichtsausdruck steht dir nicht, mon ami.“ Scott verzog das Gesicht, als Francis begann sanft Arthurs Kopf zu streicheln. Der Anblick gefiel ihm nicht. Was fiel diesem Kerl an, seinen Bruder einfach so vertraut anzufassen, wenn er sich nicht wehren konnte.

Genervt wandte sich der Rothaarige ab und betrachtete stattdessen die untergehende Sonne durch das geöffnete Fenster. Und schließlich zog er eine Zigarette heraus und steckte sie sich an, achtete aber peinlichst genau darauf, dass der Rauch aus dem Fenster abzog und nicht in Arthurs Richtung wehte „Weißt du Scotty... Allemagne hat da so eine nette Aufwachmethode erfunden in seinen Märchen.“ Verwirrt zog der Schotte die Augenbrauen in die Höhe, doch als er hinter sich leises Rascheln hörte er, ging ihm ein Licht auf und sofort drehte sich um. Und tatsächlich hatte sich der Franzose über Arthur gebeugt, ihre Lippen nur wenige Millimeter von einander entfernt.

Ein Ruck ging durch Scott, und ehe etwas passieren konnte, hatte er den Franzosen mit einer Hand am Kragen gegen die Wand gedrückt und hielt ihm die glühende Zigarette direkt zwischen die Augen.

„Wenn du nicht ernsthaft verletzt werden willst rate ich dir, die Finger von meinem Bruder zu lassen, haben wir uns da verstanden?“
 

Doch zu seinem Erstaunen lachte Francis nur gut gelaunt und ignorierte die Bedrohung durch die Zigarette einfach. „Du benimmst dich wie ein eifersüchtiger Lover, Scotty. So hab ich dich ja noch nie gesehen.“ Kurz seufzte der Franzose gekünstelt und sein Lächeln wurde nur noch breiter. „Arthur hätte sicher nichts dagegen, wenn ich meinen Spaß mit ihm habe. Wäre schließlich nicht das erste Mal, dass ich ihn küsse oder...“ Doch weiter kam Francis nicht, da er mit einem Ruck Richtung Tür und aus dem Raum befördert wurde.

„Er will nichts mehr von dir, raff das endlich und verschwinde von hier“, zischte Scott eisig und schloss die Tür, lehnte sich gegen diese. Was war das denn für ein schräger Auftritt gewesen? Dieser Kerl hatte auch wirklich nur das eine im Kopf... und redete verdammt viel Blödsinn, wenn der Tag lang war. Er und Arthurs Lover? Sicherlich nicht...

„Was hältst du davon, Arthy?“ Langsam ging Scott wieder auf seinen Bruder zu und setzte sich dieses Mal auf den Stuhl, der neben dem Bett stand.

„Totaler Blödsinn, nicht wahr? Ich meine, wer will schon dein Lover sein?“ Behutsam strich er ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht des Jüngeren. „Du bist klein und nervig, kannst nicht anständig kochen und meckerst ständig an allem rum.“ Kurz stockte Scott, als ihm bewusst wurde, dass er immer noch die qualmende Zigarette in der Hand hatte und eilig löschte er diese.
 

„Außerdem bist du wohl der naivste Mensch den ich kenne. Hast noch nicht einmal bemerkt dass dein kleines süßes Amerika nicht mehr ganz so klein und unschuldig ist und sich mit seinem Bruder vergnügt“, murmelte er und wanderte mit der Hand von Arthurs Stirn auf dessen Brustkorb, fühlte dort ein gleichmäßige Schlagen.

„Aber du hast wirklich das größte Herz, dass ich kenne... Auch wenn du es nicht immer zeigst.“

Warum redete er hier eigentlich so einen Blödsinn? War ja nicht so, als ob Arthur ihn hören konnte. Und wo kamen überhaupt diese ganzen Nettigkeiten her? Er hatte seinen Bruder schließlich immer gehasst. Okay, gehasst war vielleicht ein wenig übertrieben. Es war schon lange her, dass er seinen Bruder wirklich gehasst hatte. Nur gemocht hatte er ihn auch nie wirklich.

Schweigend betrachtete er Arthurs Gesicht und ein kleines Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Wenn er nicht gerade so ernst oder wütend drein sah war der Kleine doch ganz niedlich.

In dem Moment gingen Francis Worte durch seinen Kopf und er beugte sich immer weiter hinunter. „Wach endlich auf...“ Und mit diesen Worten trafen seine Lippen in einem sanften Kuss auf die von Arthur.
 

Der Kuss dauerte auch nur ein paar Sekunden und da wurde Scott klar, was er da gerade tat und mit einem Ruck löste er sich, war dabei so hektisch, dass er beinahe vom Stuhl fiel.

Als jedoch eine leichte Regung durch Arthur ging, sah er erstaunt auf. Aber erneut wurde er bitter enttäuscht, als der Engländer einfach nur den Kopf zur Seite drehte und friedlich weiter schlummerte.

Gott... Er musste hier wirklich langsam raus. Er wurde ja schon langsam wahnsinnig, wenn er an solche idiotischen Vorschläge glaubte. Wenn selbst die Ärzte nichts ausrichten konnte, was sollte dann schon ein dummer Kuss bewirken? Diese Märchen hatten doch nichts mit der realen Welt zu tun.
 

~*~
 

So und hier haben wir den dritten Teil mit meinem Lieblingsfranzosen x3~

Ich twittere seit neustem übrigens auch. Da steht wirklich immer wann und an was ich schreibe und wann ein neues Kapitel da ist :3

Schaut doch einfach mal rein: www.twitter.com/_Kaint_

Die folgenden zwei Wochen hatte Scott das Krankenhaus nicht ein einziges Mal betreten. Die ganze Zeit spukte Arthur in seinem Kopf herum, ob er nun wach war oder schlief. Seit dem Kuss konnte er ihn einfach nicht mehr vergessen.

„Liebe. Eindeutig.“

Finster sah Scott zu Ian, der es sich auf Waljans Schoß bequem gemacht hatte und dadurch immer wieder neugierige Blicke von anderen Barbesuchern zugeworfen bekam. „Laber doch keinen Blödsinn. Das ist Arthur - der dumme, kleine Arthur – von dem wir hier reden. Glaubst du wirklich, ich könnte mich in so einen Gnom verlieben? Lächerlich.“

Genervt griff er zu seinem Glas und trank den Whiskey schon in wenigen Schlücken leer. So ein Gespräch konnte er nun wirklich nicht nüchtern führen. Das würde ihn sonst in den Wahnsinn treiben.
 

„Ich kann den Kleinen nicht leiden, schon vergessen? Das wird sich so schnell sicherlich nicht ändern. Vor allem nicht, wenn er nur dumm rum liegt und nichts macht, um mich davon zu überzeugen, meine Meinung zu ändern.“
 

„River Denial, hm? Du solltest aufhören dir einzureden, dass du ihn nicht leiden kannst. Die sexuelle Spannung zwischen euch würde sogar Italien bemerken. Gott Kiku hat schon angefangen zweideutige Fotos von euch zu machen und zu verbreiten. Die einzigen, die es nicht raffen seid ihr Beiden“, erklärte ihm der Ire trocken und strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, lehnte sich dann ein wenig enger an seinen Freund. Der nickte nur bestätigend, sagte aber im Moment nicht allzu viel zu dem Gespräch. Kein Wunder. Sein Mund war auch viel zu sehr damit beschäftigt kleine Küsse über Ians Hals zu verteilen.
 

„Ich leugne es nicht. Ich bin nicht verliebt. Nicht in ihn. Niemals“, murrte er und zog eine Zigarette hervor, zündete sich diese auch gleich an. Und schon nach ein paar Zügen fühlte er sich gleich viel ruhiger und gelassener. Doch Waljans Worte zerstörten seine innere Ruhe sofort.

„Er liebt dich.“

Die Zigarette fiel ihm aus den Händen mitten in den Schoß, wo sie ein Loch in den Stoff seiner Hose brannte. Hektisch schlug er sie von sich und sah dann fassungslos zu Waljan, grinste dann aber wieder. Auch wenn das Grinsen ein wenig unsicher wirkte.

„Verarschen kann ich mich selbst. Wenn er jemanden liebt, dann Alfred, aber sicher nicht mich.“
 

Waljan seufzte leise auf und schüttelte den Kopf. Der Kerl tat ja beinahe so, als müsste er einem kleinen Kind erklären, dass eins plus eins zwei ergab. „Amerika ist wie ein Sohn oder ein Bruder für ihn. Natürlich liebt er ihn. Aber nicht auf diese Weise.“

Okay... Da hatte Waljan wahrscheinlich recht, aber mit der anderen Behauptung... Niemals. Arthur konnte ihn nicht lieben. Vollkommen unmöglich. Er hatte nie etwas angedeutet in die Richtung oder versucht mit ihm zu flirten.

„Er hatte Angst, dass du ihn hasst, wenn er es dir sagt. Deshalb hat er nichts gesagt“, zerstörte sein Bruder auch gleich dieses Argument, bevor er es überhaupt ausgesprochen hatte. „Woher willst du das denn wissen?“, brummte er also nur leise und hob seine Zigarette vom Boden auf, um wieder einen Zug zu nehmen.

„Er hat es uns erzählt... Naja eher Waljan als mir, aber es ist schwer uns einzeln zu bekommen“, antwortete Ian frech grinsend, sah dann ernst drein und erhob den Finger, ehe er in feinstem britischen Akzent fortfuhr. „Ihr dürft ihm nichts davon sagen, haben wir uns verstanden? Er wird mich auslachen und nie wieder ein Wort mit mir reden. Mir ist es lieber, er kann mich nicht leiden, als dass er mich hasst.“
 

Scott sah immer noch ungläubig drein, würde das doch wirklich sein Bild von Arthur vollkommen auf den Kopf stellen. Aber wenn das stimmte... Wenn Arthur ihn wirklich liebte... Dann... Nein! Das war doch alles Blödsinn. Was hatte er da eigentlich gerade gedacht? Das er und Arthur genauso ein glückliches Pärchen wurden wie die beiden Chaoten da vor ihm? Sicherlich nicht.

„Das glaube ich erst, wenn ich es aus seinem Mund höre.“

„Was?! Du traust deinen Lieblingsbrüdern zu, dass sie dich anlügen würden? Ich bin verletzt!“

Scott rollte mit den Augen und sah Ian spöttisch grinsend an. „Nein wie kann ich das nur denken. Nachdem ihr bei dem Meeting in Japan mir die Schilder falsch übersetzt habt und ich im Frauenbereich der heißen Quellen gelandet bin. Nathalia und Elizavetha hätten mich beinahe umgebracht! Ich dachte die Narben werde ich nie wieder los.“
 

Ian und Waljan sahen sich kurz an und brachen dann in schallendes Gelächter aus. Ja die beiden hatten gut Lachen. Die waren ja unbeschadet davon gekommen und hatten ihren Spaß gehabt. „Das war nur ein kleiner Scherz. Wir wussten ja nicht, dass du dich gegen ein paar Frauen nicht wehren kannst.“ Scott verzog das Gesicht bei der Aussage, war es doch wirklich eine Schande gewesen. Aber er hatte lieber versucht das ganze zu erklären, als eine nackte Frau zu schlagen. Das war ja sogar unter seinem Niveau, auch wenn er sich gerne mal prügelte.

„Was Arthur angeht würden wir nicht lügen. Wir wollen einfach nur, dass ihr glücklich werdet“, meinte Waljan und Ian nickte zustimmend. „Außerdem haben wir dann unsere Ruhe vor Arthur und mehr Zeit für uns, nicht wahr, Schatz?“, meinte der Rothaarige und drehte den Kopf nach hinten. Und kurz darauf waren die beiden schon eng umschlungen, Lippen aufeinander gepresst und ignorierten Scott vollkommen.
 

~*~
 

Kurz zögerte Scott und betrachtete die weiße Tür, riss sich dann aber zusammen. Was sollte denn dieses Zögern? War doch nicht so, als hätte sich irgendetwas geändert, nur weil er wusste, dass Arthur Gefühle für ihn hatte. Er wusste ja noch nicht einmal, ob das stimmte. Und solange Arthur nicht aufwachte, würde er das Ganze nicht glauben.

Er atmete noch einmal kurz durch, löschte seine Zigarette und schritt dann in den Raum. Sofort fiel sein Blick auf Arthur und etwas Trauriges schlich sich in seinen Blick. Am Zustand des Engländers hatte sich zwar nichts verändert, aber er sah nicht gut aus. Er war in den drei Wochen in denen Scott nicht da gewesen war nur noch dünner und blasser geworden. Seine Haare waren mittlerweile auf Schulterlänge gewachsen, was ihn noch ungewohnter aussehen ließ.
 

Langsam ging er auf Arthurs Bett zu und sah auf ihn herab. Seine Augenlider flatterten, aber aufwachen würde er wohl nicht. Wahrscheinlich träumte er einfach gerade irgendeinen Blödsinn. Wenn man im Koma überhaupt träumte.

„Ich... Gestern war ich mit Ian und Waljan unterwegs.“, begann er zu erzählen, auch wenn er genau wusste, dass Arthur ihn nicht hören würde. „Die beiden haben mal wieder alle Schwulenhasser aus der Bar geekelt“, erklärte er schmunzelnd und ließ sich auf der Bettkante nieder, begann mit Arthurs - seiner Meinung nach viel zu langen – Haaren zu spielen. „Ich habe mit ihnen über dich geredet, weißt du. Wir haben ausnahmsweise nicht einmal schlecht über dich geredet. Das macht keinen Spaß, wenn du nicht wach bist.“

Scott seufzte leise und seine Hand wanderte zum Gesicht des Jüngeren, wo er sanft über die Wange strich, dann mit einem Finger über die blassen Lippen.

„Sie haben gesagt, dass du mich liebst...“ Normalerweise sollte Arthur jetzt knallrot anlaufen und alles abstreiten oder sauer auf seine Brüder sein. Aber die Wangen blieben wie sie waren – leichenblass.
 

„Wach auf Arthur... Ich will es aus deinem Mund hören; Mit deiner Stimme. Ich will hören, wie du mir sagst, dass du mich liebst.“ Kurz zögerte Scott und fügte dann mit einem Lächeln und leicht geröteten Wangen hinzu: „Damit ich dir sagen kann, dass ich dich auch liebe.“
 

~*~
 

So hier nun ein wenig Kitsch xD

Hoffe mal es heut euch gefallen und bald gehts auch weiter^^

Danke für die Kommis und Favos <3

~*~
 

„Sag doch auch mal was dazu Arthur!“
 

Alle verstummten und sahen zu Alfred, der gerade in einer wilden Diskussion mit Francis gewesen war. Scott hob langsam den Blick und drückte seine Zigarette in den Aschenbecher. Sicher so dumme Ausrutscher waren vor allem am Anfang öfter passiert, aber jetzt?

„Arthur liegt seit einem Jahr im Koma. So langsam solltest du das auch mal raffen, Hohlbirne. Gott, ich verstehe echt nicht, wie er so einen wie dich großgezogen haben kann“, murrte Scott finster, konnte es nicht verhindern bei der Erwähnung von Arthurs Namen immer schlecht gelaunt zu werden.

Aber das war ja wohl auch kein Wunder. Dieser kleine Idiot wollte einfach nicht aufwachen. Er wartete schon ein Jahr... Ein verdammtes Jahr darauf. Hätte das ganze nicht wie in irgendwelchen dummen Schundromanen laufen können? Er gestand sich seine Liebe ein und zufälligerweise wachte Arthur dann wieder auf.
 

„Sorry Scotty. Es ist einfach seltsam, dass du jetzt hier bist. Ich glaube es dauert noch ein paar Jahre, bis ich mich daran gewöhne.“

Scott rollte mit den Augen und machte eine wegwerfende Handgeste. Er sollte seine Wut nicht unbedingt an Alfred auslassen. Er war viel mehr auf Arthur und sich selbst wütend. Auf Arthur, weil der nicht aufwachen wollte und auf sich selbst, weil er Schuld an dem Unfall war und weil er so spät erst bemerkt hatte, was er für den anderen empfand.
 

„Du bist wirklich taktlos, Mon ami. Willst du etwa andeuten, Arthur liegt noch ein paar Jahre im Koma? Das ist doch totaler Blödsinn. Er will uns nur ärgern und wacht sicher auf, wenn ihm das zu langweilig wird.“
 

~*~
 

„Entschuldigung, sir?“ Scott sah zu der Ärztin auf, die gerade den Raum betrat, sagte aber nichts, sondern wandte sich wieder zu Arthur.

Und scheinbar nahm die ältere Dame das als Okay weiter mit ihm zu reden. „Ich weiß, Sie wollen bei ihm sein, wenn er aufwacht. Aber Sie sollten nicht Ihr ganzes Leben für ihn aufgeben.“

Der Rothaarige zeigte keine Regung und sah einfach weiter auf Arthur. Diese Frau verstand doch überhaupt nichts. Sein Leben hatte sich schon seit er denken konnte nur um Arthur gedreht, das würde sich nicht so schnell ändern. Aber Menschen konnten das ohnehin nicht verstehen.

„Sie sollten nicht mehr jeden Tag hierher kommen. Ein wenig Abstand würde ihnen sicher gut tun. Außerdem müssen Sie sich langsam mit der Tatsache anfreunden, dass...“ Kurz schwieg sie und warf dann einen unglücklichen Blick zu Arthur. „... dass er wahrscheinlich nicht mehr aufwachen wird. Sicher, es gibt Patienten, die noch nach Jahren wieder zu sich kommen, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr gering. Jeden Tag den er nicht aufwacht wird es unwahrscheinlicher, dass er das überhaupt noch tut.“
 

„Er wird aufwachen. Und ich warte, bis es soweit ist.“
 

„Aber sir... Er wollte sicher auch nicht, dass Sie so weitermachen. Und wir haben nicht die nötigen Mittel bisher, um Koma-Patienten aufzuwecken. Wir sind uns ja noch nicht einmal sicher, weshalb er nicht mehr aufwacht.“
 

Scott schwieg kurz, stand dann schließlich auf und drehte sich mit einem leichten Grinsen zu der Ärztin. „Dann warte ich, bis ihr in der Lage seid, das festzustellen. Und wenn es ewig dauert.“
 

~*~
 

Aber entgegen seiner Worte wartete Scott nicht ewig. Nach zwei Jahren ging er nicht mehr täglich ins Krankenhaus, fand einfach nicht mehr die Zeit dazu, bei der ganzen Arbeit, die er zu erledigen hatte. Ein weiteres Jahr und die Besuche fanden nur noch einmal die Woche statt. So untypisch es für ihn auch war ging er tatsächlich jede Woche in die Kirche und besuchte danach seinen Bruder, um mit ihm zu reden. Oder viel mehr ihm zu erzählen, was so passiert war. Denn antworten konnte er ja schlecht.

Die anderen hatten sich mittlerweile schon an den Zustand gewöhnt und Arthur wurde immer seltener erwähnt. Außer ihm und seinen Brüdern besuchte ihn auch kaum noch jemand, sahen sie doch keinen Sinn darin einen Schlafenden zu besuchen.
 

„Ich muss fort, Arthur... Die nächsten Wochen kann ich dich nicht besuchen. Irgendeine dumme Konferenz in Russland und direkt danach muss ich wegen genauso dämlichen Verträgen und politischem Geschwätz nach Amerika.“

Gedankenverloren sah Scott aus dem Fenster des Krankenzimmers und seufzte leise. Es fiel ihm von Mal zu Mal schwerer zu Arthur zu gehen und ihn so zu sehen. „Waljan und Ian werden solange nach dir sehen. Du bist also nicht alleine, wenn du aufwachst. Und wenn das passiert steige ich auch in den nächsten Flieger und komme zurück.“

Als ob Arthur aufwachen würde in den nächsten Wochen. So langsam verlor Scott auch die Hoffnung, dass das so schnell wieder passieren würde.

Sicher, sie waren Nationen und er war sich sicher, dass Arthur irgendwann wieder aufwachen würde. Nur wann, das wusste er wirklich nicht.
 

„Ich liebe dich...“

Immer leichter fiel es Scott, diese drei Worte zu sagen, doch leider konnte der Andere sie nie hören. Langsam erhob sich der Schotte, beugte sich zu Arthur und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen.
 

~*~
 

Er war eigentlich nicht allzu gläubig und dennoch kniete er gerade in einer kleinen amerikanischen Kirche, die Hände gefaltet und den Blick auf das große Kreuz über dem Altar gerichtet. „Mach das Arthur aufwacht. Lass ihn wieder aufwachen, bitte“, murmelte er leise und senkte dann den Blick zu Boden. Als ob das hier etwas bringen würde. Das hatte er nun schon oft genug probiert.

Langsam stand Scott auf und verließ das Gebäude wieder, zündete sich draußen angekommen erst einmal eine Zigarette an und nahm ein paar Züge.

Eine Weile stand er einfach so da, bis schließlich sein Handy klingelte. Kurz sah er auf den Anrufernamen, ehe er ranging.

„Na Ian, sag bloß du schaffst es nicht mich zu vertreten, hm? Ist doch...“

/“Arthur ist aufgewacht“/
 

Beinahe hätte Scott das Handy zu Boden fallen gelassen, fing es aber im Flug wieder auf und hielt es sich ans Ohr. „Das ist nicht dein ernst oder?“

/“Mit so etwas mache ich keinen Spaß! Und jetzt beweg deinen verdammten Arsch hierher!“/
 

Scott beendete das Gespräch und rannte los, so schnell wie er noch nie in seinem Leben gerannt war. Arthur war wieder wach. Endlich. In ein paar Stunden würde er ihn wieder sehen und vor allem hören. Und dann würde er ihm sagen, was er für ihn fühlte, immer und immer wieder. Und diesmal würde Arthur ihm antworten. Diesmal würde er nicht einfach nur stumm daliegen. Dieses Mal würden sie sich in die Arme fallen und verdammt noch mal ein glückliches Paar werden.
 

~*~
 

So ^^

Er ist also endlich wieder wach :3

Wir nähern uns dem Ende des ersten Teils

Da die Produktion des zweiten gerade erst begonnen hat könnte es damit dann noch ein wenig dauern. Habe gerade leider ein kleines Schreibtief (+ keine Ferien mehr) und hoffe das ich überhaupt bei meiner anderen FF weiter pünktliche Updates liefern kann >,<

Aber diese ist noch nicht betroffen, also könnt ihr noch beruhigt sein xD

~*~
 

Erschöpft verließ Scott den Flieger, hatte er solche endlos langen Flüge doch schon immer gehasst. Und seine Ungeduld hatte auch nicht gerade geholfen, das Ganze erträglicher zu machen. Er wollte Arthur sehen, jetzt sofort. Er hatte schließlich schon lange genug gewartet.

Also stieg er ins erstbeste Taxi und drückte dem Fahrer ein paar zusätzliche Scheine in die Hand, damit er ein wenig Gas gab. Und tatsächlich waren sie schneller als erwartet am Krankenhaus angekommen. So schnell er konnte eilte Scott durch die ihm bereits vertrauten Gänge und riss die Tür zu Arthurs Zimmer auf. Schwer atmend stand er da und hob dann langsam den Blick, befürchtete beinahe schon, Arthur doch wieder schlafen zu sehen. Doch als er aufsah, sah er in hell leuchtende, grüne Augen.
 

„Arthur! Du bist wach!“

Mit ein paar Schritten lief er durch den Raum, hatte im Moment nur Augen für Arthur und so entgingen ihm die ernsten Gesichtsausdrücke seiner Brüder. „Wurde ja auch mal Zeit, dass du aufwachst, Idiot. Ich kann ja nicht ewig deine dumme Arbeit erledigen“, meinte er frech grinsend, machte es doch wirklich weitaus mehr Spaß gemein zu Arthur zu sein, wenn der auch wach war.

Doch das Grinsen verschwand schnell wieder aus dem Gesicht des Schotten. Arthurs Augen sahen durch in hindurch in die Ferne und er zeigte keinerlei Regung.

„Arthur? Verdammt Arthur!“ Grob packte Scott die Schultern des anderen und erst jetzt sah der Engländer mit leeren Augen zu ihm auf. „Was ist los mit dir Arthur? Du bist endlich wach, also hör auf mich weiter anzuschweigen.“

Als Arthur immer noch nichts sagte, stand Scott auf und sah fragend zu seinen Brüdern, die beide seinen Blicken auswichen. „Was ist mit ihm? Er ist doch jetzt wach, da sollte alles wieder normal sein!“
 

„Er... Die Ärzte haben ihn untersucht und sind noch dabei die Ergebnisse auszuwerten. Aber sie glauben, dass sein Gehirn nicht mehr vollständig arbeitet“, erbarmte sich schließlich Waljan die Situation zu erklären. Doch die Erklärung machte es auch nicht viel besser. Scott spürte wie sich seine Brust zusammenschnürte und ihm das Atmen schwerer fiel. Und mit heiserer Stimme brachte er nun die Frage über die Lippen, die das einzige war, was ihm im Moment durch den Kopf ging. „Wird er denn... Wird er wieder gesund? Er wird doch wieder normal werden oder? Sag mir, dass er wieder...“

„Vergiss ihn am Besten schnell Scott.“
 

Mit einem Ruck drehte er sich zu Ian, der den Blick immer noch zu Boden gerichtet hatte. „Was war das gerade?“ presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und ballte die Hände zu Fäusten, wurden im Moment alle seine Ängste und Zweifel zu einer unglaublichen Wut.
 

„Du solltest ihn vergessen. Er wird nicht mehr normal. Ironie des Schicksals, was? Solltest das nächste Mal einfach ein wenig schneller deine Gefühle verstehen. Dieses Mal warst du wohl ein wenig zu spät.“

Und im Bruchteil einer Sekunde hatte Scott Ian zu Boden gerissen und ihn mit der geballten Faust ins Gesicht geschlagen. „Verdammtes Arschloch! Ist dir das denn vollkommen egal?“ Langsam drehte Ian den Kopf zu ihm und Scott blickte in gerötete, verzweifelte Augen.

„Natürlich ist mir das nicht egal! Arthur war zwar nervig, aber er ist auch mein Bruder! Denkst du etwa ich freue mich? Aber das Leben geht nun einmal weiter! Du kannst nicht ewig an ihm hängen. Das hast du schon die letzten Jahre getan und es tut dir nicht gut.“
 

Langsam ließ Scott die erhobene Faust sinken und erhob sich dann schwer atmend, drehte seinem Bruder den Rücken zu, nur um nun in Waljans ernstes Gesicht zu blicken. „Er hat Recht. Arthur hätte nicht gewollt, dass du seinetwegen so runterziehen lässt.“

Sicher hätte Arthur das nicht gewollt... Aber er wollte es. Er konnte doch nicht einfach weiter machen, als hätte sein Bruder nie existiert. Er hatte jetzt nun einmal seine Gefühle entdeckt und so einfach würden die nicht verschwinden. Er konnte sich nicht einfach einen anderen Kerl suchen und so tun, als wäre nichts gewesen.
 

Scott ging auf Arthur zu und sah ihm in die Augen, strich mit einer Hand sanft über seine Wange. „Ich liebe dich, Arthur. Ich liebe dich über alles. Tu mir das nicht an“, murmelte er leise und hauchte dem Jüngeren einen leichten Kuss auf die Lippen, doch es kam keine Reaktion. Langsam machte Scott ein paar Schritte zurück, wandte seinen Blick dabei nie von den leeren, grünen Augen ab.
 

~*~
 

„Ich bekomme genug frische Luft!“

Finster sah Scott zu Waljan und Ian, die ihn gerade tatsächlich einfach so aus Arthurs Raum heraus schoben. „Du bist viel zu oft da drin. Es wird dir gut tun, da mal raus zu kommen. Einfach nur ein kleiner Spaziergang durch London, dann kannst du wieder zurück.“

Halbherzig versuchte Scott sich noch zu sträuben, wusste aber, dass er kaum eine Chance hatte, wenn sich die Beiden etwas in den Kopf gesetzt hatten. Und eine zu Rauchen würde ihm jetzt sicherlich auch gut tun.
 

So liefen sie eine Weile einfach ziellos durch die Straßen. Mittlerweile hatten es seine Brüder auch aufgegeben ihn in irgendein Gespräch zu verwickeln, hatte er darauf jetzt einfach keine Lust. Er wusste ohnehin, dass sie dann früher oder später wieder über Arthur redeten und ihn davon überzeugen wollten, doch endlich aufzugeben. Aber er würde nicht aufgeben. Er wusste, dass Arthur wieder zu sich kommen würde. Irgendetwas tief in ihm sagte ihm, dass alles wieder in Ordnung kommen würde. Und er vertraute darauf.
 

Um sie herum begannen die Leute zu tuscheln und einige Finger richteten sich auf den Himmel. Hier und da war auch ein Schrei des Entsetzens zu hören. Langsam hob Scott den Blick nach oben und sah wie sieben pechschwarze Raben um den Londoner Tower flogen und sich schließlich in alle Himmelsrichtungen verteilten. „Aber...?“

Scotts Herz setzte einen Schlag aus, nur um dann immer schneller und schneller zu schlagen. Sein Atem kam nur noch stoßweise und er konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Und als er wieder dazu in der Lage war kam ihm nur eins in den Sinn: Arthur.

Die Rufe seiner Brüder ignorierend rannte er los, so schnell in seine Beine trugen, Richtung Krankenhaus.
 

“Arthur. Warum zum Teufel hast du diese dummen Vögel in deinem Tower? Die armen Dinger.“

Arthur streichelte einem der Vögel sanft über den Rücken und richtete den Blick aus dem Fenster in die Ferne. „Du glaubst mir doch eh nicht...“
 

Schlitternd kam Scott vor dem Krankenhaus zum Stillstand, nur um wieder loszurennen. Schneller, immer schneller. Sein Herz schlug ihm gegen die Brust und seine Augen brannten. Er bekam kaum noch Luft, aber trotzdem rannte er weiter.
 

“Wenn die Raben den Turm verlassen, wird auch das britische Reich fallen. Deshalb sind sie immer hier.“
 

Ungeduldig hämmerte Scott gegen den Aufzugknopf, gab dann einen entnervten Laut von sich und lief auf das Treppenhaus zu. Er hatte das damals als dummen Aberglauben abgestempelt und nie mehr darüber nachgedacht. Und er hätte es auch jetzt noch für einen dummen Zufall gehalten... Hätte er nicht genau gewusst, dass Arthur dafür gesorgt hatte, dass die Raben nicht mehr fliegen konnten.
 

Keuchend rannte Scott den Gang entlang und direkt in den Rücken eines Arztes, der in der Tür zu Arthurs Zimmer stand. Kurz sah ihn der Mann verblüfft an, ehe sein Blick mitleidig wurde. Nein... Das konnte nicht sein. Das konnte einfach nicht sein. Arthur würde wieder in Ordnung werden. Arthur würde ihn wieder anlächeln und anschreien. Sie würden sich ihre Liebe gestehen und glücklich werden.
 

„Mister Kirkland... Es tut mir leid.“

Scott schluckte den Kloß in seinem Hals herunter und wurde an dem Arzt vorbeigelassen, lief wie in Trance auf das Bett zu. Irgendetwas wurde ihm erklärt, doch er hörte nicht zu, starrte auf Arthurs geschlossene Augen. Vorsichtig nahm er die Hand des Jüngeren in die eigene. Sie war eiskalt. „Nein...“ Langsam sank Scott auf die Knie und hielt die Hand immer fester. „Nein!“ Und wohl zum ersten Mal seit hunderten von Jahren liefen Tränen über sein Gesicht. „NEIN!“
 

~*~
 

Scott leerte die Whiskeyflasche in wenigen Zügen und warf sie unachtsam zu Boden zu den anderen Flaschen. Seine Wohnung sah immer verwahrloster aus, aber er konnte sich einfach nicht dazu aufraffen irgendetwas zu tun. Er hatte aufgehört zu den Konferenzen zu gehen und war seit Arthurs Tod vor ein paar Monaten auch nicht mehr aus dem Haus gegangen. Warum auch? Er sah einfach keinen Sinn darin.

Seine Brüder kamen regelmäßig vorbei, aber er öffnete ihnen nie die Tür und meist verschwanden sie auch von alleine wieder. Aber er wollte es einfach nicht hören, was sie ihm zu sagen hatten. Das er sich einen anderen suchen sollte oder so. Er würde Arthur nicht vergessen. Nicht jetzt, nicht in den nächsten Jahren oder den nächsten Jahrhunderten. Niemand würde diesen Platz einnehmen können.
 

„Mach auf Scott.“

Na klasse. Nicht einmal konnte man seine Ruhe haben. Genervt nahm Scott einen Zug von seiner Zigarette und reagierte gar nicht. Die beiden würden schon verschwinden, wenn sie keine Lust mehr hatten.

„Mach die verdammte Tür auf, es ist wichtig.“

Scott lehnte den Kopf in den Nacken und blies kleine Rauchwölkchen nach oben. Wichtig? Na sicher doch. Er konnte sich nicht vorstellen, was wichtig genug sein konnte, um den Beiden die Tür zu öffnen.

„Wir haben jemanden mitgebracht.“
 

~*~

~*~
 

So und damit ist der erste Teil von Sieben Raben beendet. Eigentlich hab ich überlegt das Kapitel direkt mit dem Tod enden zu lassen, aber dachte dann denken alle es ist vorbei und keiner liest weiter xD

So und jetzt dürft ihr mich gerne schlagen ;3

Aber ich bin und bleibe nun mal ne kleine Drama Liebhaberin, da gibt es bei mir nicht immer so viele fröhliche FFs

„Wir haben jemanden mitgebracht.“

Kurz zog der Schotte die Augenbrauen zusammen, seufzte dann aber genervt auf. Also wenn die beiden jetzt irgendjemanden mitgebracht hatten, um ihn zu verkuppeln, würde er ihnen wirklich eine ordentliche Tracht Prügel verpassen.

„Verpisst euch!“ rief er der Tür entgegen, war das tatsächlich das erste Mal seit Wochen, dass er ein Wort zu den Beiden gesagt hatte. Allerdings hatte es nicht die gewünschte Wirkung und ein lautes Krachen zeigte ihm, das wohl gerade seine Tür den Geist aufgegeben hatte.
 

Also musste er die Idioten dieses Mal wohl wirklich mit Gewalt loswerden. Langsam erhob er sich und ging angepisst in den Hausflur, erstarrte dort aber und sah zwischen Waljan und Ian hin und her. Schließlich ließ er den Blick auf dem dritten Anwesenden ruhen.

„Wir haben ihn gefunden.“
 

Scott sank auf den Boden und ein kleiner Junge lief freudestrahlend auf ihn zu. Seine grünen Augen leuchteten, als er vor dem Älteren stehen blieb. „Freut mich dich kennen zu lernen. Ich bin...“

„Arthur.“

Erstaunt sah ihn der Kleine an und legte den Kopf schief. „Ja... Aber woher weißt du das?“
 

Das konnte wirklich nicht wahr sein, oder? Der kleine Junge sah so aus und sprach genauso wie Arthur, als er klein war. Kurz sah er hilfesuchend zu seinen Brüdern und Waljan gab ihm dann tatsächlich gut gelaunt eine Antwort. „Er ist es. Arthur... England. Wir haben selbst keine Ahnung wie oder wieso, aber er ist wieder da.“
 

Langsam wandte Scott wieder den Blick zu dem kleinen Arthur und zog ihn dann in seine Arme, wollte ihn nie mehr loslassen. „Freut mich auch dich kennen zu lernen, Arthur... Ab heute bin ich dein großer Bruder.“
 

~*~
 

„Ich will mich selbst vertreten! Das ist doch nicht fair! Warum dürft ihr immer zu den Konferenzen und ich muss daheim bleiben? Ich bin mittlerweile alt genug!“

Lauter Lärm drang aus dem kleinen Haus in den Highlands, dass sich Arthur und Scott teilten.

„Hör zu, Kleiner. Das ist noch viel zu früh. Überlass das nur weiter mir und den anderen beiden. Wenn du soweit bist, kannst du dein Land wieder vertreten.“

Ja, seit der Kleine da war übernahmen er und seine Brüder alles politische, auch wenn England immer noch den selben Stand hatte, wie damals, als Arthur es noch vertreten hatte.
 

„Ich bin so weit, verdammt noch mal! Ich bin schon 20 Jahre alt und du behandelst mich immer noch wie ein Kind! Du lässt mich nicht alleine weggehen, lässt mich nicht den Führerschein machen und zu Konferenz nimmst du mich auch nie mit!“

Scott sah genervt zu seinem Bruder und pustete ihn eine Rauchwolke ins Gesicht, grinste amüsiert bei dem lauten Husten.

„Wenn es nach mir ginge, dann würdest du nie alleine weggehen, nie den Führerschein machen und erst in ein paar Jahrzehnten oder Jahrhunderten zu den Konferenzen gehen“
 

Sofort sah ihn Arthur eisig an, drehte sich mit einem Ruck um und stampfte lautstark die Treppen nach oben in sein Zimmer. Das laute Knallen einer Zimmertür war zu hören und dann herrschte Stille. Scott seufzte leise und lehnte sich in dem Stuhl nach hinten, nahm noch einen Zug von seiner Zigarette. Manchmal fragte er sich wirklich, was zum Teufel er falsch gemacht hatte. Sicher, Arthur verhielt sich ähnlich wie damals, als er schon einmal so jung gewesen war, aber eben nicht genauso.
 

Früher hatte er ihm auch Widerworte gegeben... Aber früher hatte er auch einen verdammten Sturkopf gehabt und den einfach durchgesetzt und sich nicht wie ein verzogenes Einzelkind benommen und auf seinem Zimmer geschmollt.

Nur früher war auch alles anders gewesen. Da hatten Schottland und England Kriege geführt und er hatte nichts für Arthur empfunden...
 

~*~
 

Arthur stand genervt in der Küche – nur um sich eine Tasse Tee zu kochen natürlich. Am Gasherd kochen war laut Scott ja viel zu gefährlich und daher verboten. Wie sollte er so denn jemals lernen für sich selbst zu sorgen? Lautes Gelächter drang aus dem Wohnzimmer. Es waren mal wieder diese Idioten zu Besuch und unterhielten sich über irgendwelches belangloses Zeug. Sein Bruder hatte ihm schon mehrmals angeboten, sich dazu zu setzen. Hatte gemeint er würde sich zwar sicher nicht gut mit ihnen verstehen, aber sollte mal ein wenig sozialisieren.

Sollte der Kerl ihn doch mal zu den Meetings lassen, da würde er genug sozialisieren. Und so kam es, dass Arthur jetzt allein in der Küche stand und von dort aus mithörte, dass Alfred und Matthew angeblich irgendetwas schmutziges unter dem Konferenztisch während der Konferenz getrieben hatten... Wer auch immer dieser Matthew war.
 

Vorsichtig goss er das heiße Wasser in eine Kanne und begann schon in einem der Schränke zu kramen auf der Suche nach seiner Teesammlung, ohne Erfolg. Da wo sein Tee sonst stand lagen jetzt zahlreiche Zigarettenpackungen und eine Whiskeyflasche. Verdammt noch mal... Dabei wusste Scott genau, dass er den Tee nicht anrühren sollte.

So begann der Engländer leise fluchend durch alle Schubladen und Schränke zu kramen, bis schließlich nur noch die höher gelegenen in Frage kamen. Und tatsächlich. In dem Schrank über der Ablage im obersten Fach lagen die säuberlich beschrifteten Dosen. Erneut fluchte Arthur, dieses Mal aber lauter, stellte sich auf die Zehenspitzen und versuchte angestrengt eine der Dosen – irgendeine – da runter zu bekommen. Doch noch nicht einmal seine Fingerspitzen kamen so weit nach oben.
 

Gerade wollte er frustriert aufgeben, da spürte er wie sich ein Körper an seinen Rücken drückte und eine Hand an ihm vorbei in das Regal griff und eine Dose Tee herauszog. „Du bist so klein, Arthy. Das einzige, das groß an dir ist sind deine Augenbrauen“, kam eine amüsierte Stimme von dem Körper hinter ihm und ruckartig drehte sich Arthur herum, nur um genau in Francis Armen zu landen. „Oh so stürmisch, mon cher? Wir können uns gerne einen Raum suchen.“

Arthur lief leicht rot an und schob Francis von sich, sah ihn wütend an. „Als ob ich irgendetwas mit dir treiben wollte, du perverser Bastard!“, zischte er eisig, doch Francis war davon überhaupt nicht beeindruckt und drückte ihn mit einem Lächeln den Tee in die Hand. Und ehe er reagieren konnte, hatte der Franzose ihm einen leichten Kuss auf die Wange gehaucht, verschwand dann gut gelaunt lachend wieder im Nebenzimmer.
 

Nun noch röter im Gesicht hob Arthur langsam wie in Trance die Hand zu seiner Wange und schüttelte den Kopf. Doch als er auf die Dose in seiner Hand blickte und seinen Lieblingstee sah schlich sich ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht und er strich sanft über die Stelle, die Francis Lippen berührt hatten.
 

„Francis...“
 

~*~
 

Kurz sah Arthur unsicher zu seiner Zimmertür und dann wieder aus dem Fenster, schüttelte dann den Kopf. „Du lässt mich sicherlich fallen...“ murmelte er in das Handy, kletterte aber trotz seiner Worte auf die Fensterbank und ließ die Beine nach unten baumeln. Er atmete tief durch und stieß sich dann tatsächlich von der Wand ab, landete aber entgegen seiner Anschuldigungen genau in Francis Armen.

„Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich fallen lassen würde. Scott würde mich umbringen, wenn du dir dabei irgendwie am Kopf verletzt... oder überhaupt verletzt.“

Arthur rollte genervt mit den Augen, war das doch wirklich nichts Neues für ihn. Scott hatte immer Angst, ihm könnte etwas passieren, egal was er machte.

„Ehm Francis... Du kannst mich jetzt auch runterlassen“, murmelte er leise und tatsächlich ließ ihn der Franzose mit einem frechem Grinsen nach unten. Sofort machte Arthurs Herz einen Satz und er wandte den Blick zur Seite.

„Und was gab es jetzt so dringendes zu besprechen, dass du mitten in der Nacht aus dem Fenster springen musst? Ist doch sonst nicht deine Art, Scott einfach so zu umgehen. Wenn er bemerkt, dass du verschwunden bist, wird er sicher krank vor Sorge.“
 

Langsam hob Arthur den Blick und etwas finsteres schlich sich in seine Augen. „Ich brauche deine Hilfe, Bastard. Ich will meine Unabhängigkeit und ohne dich schaffe ich das nicht“

„So lustig das auch klingt... England ist bereits unabhängig von Schottland, Kleiner.“

Arthur schüttelte vehement den Kopf und sah nun wieder zu dem Franzosen auf. „Ich spreche gerade nicht von meinem Land, sondern von mir. Ich will von ihm loskommen.“
 

~*~

~*~
 

Und doch nicht tot xD

Hab im letzten Kapitel übrigens vergessen Link zu der Sieben Raben Story zu posten, also hier ist er: http://www.historic-uk.com/DestinationsUK/TowerRavens.htm

Was man in der Schule so lernt kann schon manchmal ganz schön nützlich sein =D

~*~
 

„Was hast du da gerade gesagt?“
 

Bedrohlich sah Scott auf sein Gegenüber und rammte den glühenden Zigarettenstummel einfach auf die Tischplatte.

„Schwerhörig, mon ami? Ich glaube du hast mich sehr gut verstanden. Ich glaube alle haben sehr gut verstanden, was ich verlange“, meinte Francis nur selbstsicher und verschränkte die Arme vor der Brust. In Scott hingegen kochte die Wut hoch. Francis war schon lange ein guter Freund gewesen. Warum zum Teufel stellte er sich jetzt gegen ihn?
 

„Arthur bleibt wo er ist. Er ist noch viel zu jung“, erwiderte Scott schließlich bissig und steckte sich gleich die nächste Zigarette an. Wenn er jetzt seine Nerven nicht beruhigen konnte, dann würde er diesem dummen Franzosen sicher gleich eine reinhauen. „Wir hatten alle zugestimmt, dass Arthur bei mir aufwächst und erst wieder zu den Konferenzen kommt, wenn er alt genug ist!“
 

Doch Francis schien kein bisschen beeindruckt zu sein, erhob sich langsam und blickte dann ernst in die Runde. „Arthur ist 20 Jahre alt. Sicher, für eine Nation mag das noch jung sein aber das einzige, was ihm noch fehlt, um sein Land selbstständig zu vertreten, ist Erfahrung. Und die wird er nie bekommen, wenn er bei dir zu Hause rumsitzt und irgendwelche Bücher wälzt. Geschichte wird nicht in Büchern geschrieben, sondern hier und jetzt.“

Scott schluckte kurz und nahm einen weiteren Zug von seiner Zigarette. Ein Blick in die Runde hatte ihm klar gemacht, dass er bereits verloren hatte. Denn bessere Argumente als Francis hatte er nicht. Zumindest würden die anderen sie nicht besser finden. Die verstanden nicht, dass er Arthur doch nur beschützen wollte, dass er noch zu jung war für all das.
 

„Ich will eine Abstimmung. Wenn die Mehrheit dafür ist, bringst du ihn zu den nächsten Konferenzen mit. Sollte er wirklich noch nicht so weit sein, dann kann man ja immer noch warten. Einverstanden, Scott?“

Der Schotte zuckte leicht mit den Schultern, hielt aber Francis herausforderndem Blick stand. „Ich glaube nicht, dass ich eine Wahl habe, oder?“

Francis triumphierendes Lächeln war Antwort genug und er konnte nur mit Mühe und Not seine Wut zurückhalten. Er wollte Arthur nicht mit hierher bringen. Er hatte es schon sooft vorgehabt, aber dann hatten ihn immer schlimme Vorahnungen geplagt und so hatte er den Gedanken jedes Mal verworfen. Arthur war einfach noch nicht so weit.

„Nun denn. Wer der Meinung ist, dass Arthur wieder hierherkommen sollte, der hebt jetzt bitte die Hand“

Eine nach der anderen Hand ging in die Höhe, bis schließlich außer Scotts eigener Hand keine mehr unten war.

„Ich würde sagen, mon ami Arthur kommt wieder“
 

~*~
 

Arthur hörte die Eingangstür zuknallen und grinste leicht, nahm noch einem Schluck von seinem Tee. Francis hatte ihm versprochen, heute auf der Konferenz dafür zu sorgen, dass er auch da hin durfte. Und Scotts Wut nach zu urteilen hatte er da auch Erfolg gehabt.

„Schön dich zu sehen“

Scott stand mit finsterem Gesichtsausdruck in der Tür, die arme vor der Brust verschränkt und eine Zigarette im Mundwinkel.

„Herzlichen Glückwunsch, Kleiner. Du darfst wieder zu den Konferenzen. Die Anderen haben scheinbar keine Ahnung, was gut für dich ist“

Normalerweise hätte Arthur seinem Bruder jetzt irgendeine Beleidigung entgegengeschleudert und ihm erklärt, warum es sehr wohl gut für ihn war da hinzugehen. Normalerweise. Aber etwas an der Aussage hatte ihn stutzig gemacht.
 

„Was meinst du mit 'wieder'? Ich war noch nie auf einer Konferenz.“

Scott zuckte leicht zusammen und etwas Asche fiel zu Boden. Und das machte das Ganze nur noch seltsamer. Scott war immer so gefasst. Das war doch wahrscheinlich nur ein kleiner Versprecher gewesen.

„Nein... DU warst wirklich noch nie auf einer Konferenz gewesen... Vergiss es einfach.“
 

Scotts ganze Wut schien plötzlich verschwunden zu sein und etwas Trauriges schlich sich in seinen Blick, was Arthur sonst nur gesehen hatte, wenn sein Bruder sich unbeobachtet gefühlt hatte. Etwas, dass er noch nie verstanden hatte. „Scott...? Es tut mir leid. Ich wollte... Ich bin kein kleines Kind mehr. Ich bin dir dankbar für das was du getan hast, aber jetzt musst du loslassen“
 

~*~
 

„Scotty... Er ist nicht mehr der Arthur den du einmal kanntest. Hör auf ihn mit der Vergangenheit zu vergleichen“

Finster sah Scott Waljan an, doch der hielt dem finsteren Blick wie immer stand. War das wohl auch schon gewohnt.

„Ich finde er ist immer noch eine kleine dreckige Ratte“

Nun wurde Scotts Blick noch ein wenig finster und er sah zu Ian, der mal wieder halb auf Waljans Schoß saß. Was fiel dem eigentlich ein so etwas über Arthur zu sagen. Wie konnten die beiden es überhaupt wagen über ihn zu reden? Sie kannten ihn schließlich gar nicht. Sie waren nicht da gewesen, als er Arthur großgezogen hatte. Da hätten sie mal mit ihren netten Ratschlägen für ihn da sein können. Jetzt wollte er den ganzen Mist nicht hören.

„Ich weiß, dass er anders ist! Er hat sich verdammt noch mal bei mir für sein Verhalten entschuldigt. Entschuldigt!“ Ein leises Lachen kam über Scotts Lippen. „Arthur hat sich nie für etwas entschuldigt. Alles was er getan hat war richtig. Alles war so selbstverständlich.“ Er zündete sich eine Zigarette an und lehnte sich zurück, während sein Blick durch die spärlich beleuchtete Bar wanderte. „Er ist nicht mehr derselbe, aber irgendwie ist er es doch.“
 

„Und du liebst ihn immer noch, nicht wahr?“, meinte Waljan mit einem bemittleidenden Lächeln, dass Scott nur noch genervter werden ließ. Er brauchte kein Mitleid. Er kam alleine klar. War schließlich nur eine Frage der Zeit, bis er wieder zu dem Arthur wurde, den er kannte.
 

„Du solltest doch am Besten wissen, dass sich Gefühle nicht einfach abschalten lassen. Aber ich kann warten. Er ist immer noch Arthur und er wird sich früher oder später auch wieder in mich verlieben. Und dieses Mal werden wir glücklich zusammen.“
 

Das Lächeln verschwand aus Waljans Gesicht und nur noch Mitleid blieb übrig. Und selbst Ian, der sich sonst nur über Scotts Unglück lustig machte wandte mit einem Seufzen den Blick ab.

„Du bist hoffnungslos. Ein hoffnungslos verliebter Idiot.“
 

~*~
 

„Ich muss mit dir reden, Scott. Es ist wichtig.“
 

Langsam hob Scott den Blick von seinen Unterlagen und zog sich seine Brille ab, ehe er sich zu Arthur wandte und ihm eine Rauchwolke entgegenbließ.

„Was gibt es denn so Wichtiges? Sag bloß du willst mich jetzt auch noch aus den Konferenzen rausschmeißen oder so“, meinte er trocken, fühlte sich doch wirklich ein wenig nutzlos, seit Arthur wieder mitkam, auch wenn er das nicht zugeben würde. Aber alles drehte sich nur noch um seinen Bruder und dessen Meinung. Und Arthur war immer öfter außer Haus, um mit irgendjemanden irgendwelche Bars unsicher zu machen. Sie entfernten sich wirklich mehr und mehr voneinander.
 

Als der Rauch verschwand bemerkte er jedoch, dass Arthur ganz und gar nicht kampflustig aussah. Er verlagerte sein Gewicht unruhig von einem Bein aufs andere und seine Wangen hatten einen leichten Rotstich. Kurz schoss Scott die Beschreibung Niedlich oder nach Sex schreiend durch den Kopf, aber das verdrängte er wieder.

„Ich... Es ist ein wenig peinlich. Du musst mir versprechen, dass du nicht lachst, ja?“

Scott grinste leicht und bedeutete sich dann Arthur sich ihm gegenüber auf das Sofa zu setzen, was der auch gleich tat.

„Es muss dir nichts peinlich sein. Ich würde dich sicher nicht auslachen, egal was es ist. Also raus damit“

Arthur wurde nur noch ein wenig röter und konnte seinem Blick jedes Mal kaum eine Sekunde standhalten, ehe er wieder wegsah. Und langsam kam Scott ein Verdacht, was das alles zu bedeuten hatte. Aber er musste sich irren. Das konnte einfach nicht sein. Dafür war es schließlich noch viel zu früh.

„Ich bin verliebt...“

Scott Herz schlug immer schneller und sein Hals wurde ganz trocken. Er hatte es gesagt. Arthur hatte es tatsächlich gesagt. Und seine Brüder hatten behauptet das würde dieses Mal nicht passieren. Ein leichtes Lächeln erschien auf Scotts Gesicht und er drückte die Zigarette im Aschenbecher aus.

„... in Francis“
 

~*~

~*~
 

Uh jetzt ist die Bombe geplatzt =D

Ja das ist jetzt ein wenig gemein und Scott tut mir wirklich ehrlich leid... Mal schaun wer denn am Ende von den beiden Arthur für sich gewinnen kann. Oder ob Francis Arthur überhaupt haben will... Oder ob Scott sich einen anderen sucht....

Müssen wir wohl warten, bis wir das herausfinden xD

Das Lächeln verschwand sofort und Scott rührte sich keinen Millimeter, während sein Gehirn versuchte das zu verarbeiten, was er gerade gehört hatte. Arthur liebte... Francis? Das konnte doch nicht sein. Das war alles ein dummer Scherz.

„Das ist nicht dein Ernst“, kam es also schließlich nur trocken von ihm, worauf Arthurs Lächeln ein wenig unsicherer wurde.

„Doch... Es ist mein Ernst. Ich weiß ja er ist ein Kerl und er legt sich sicher nicht auf eine Person fest und das zwischen uns wird wohl nie etwas werden, so oft wie wir uns streiten, aber ich liebe ihn einfach“

Scotts Blick wurde von Sekunde zu Sekunde finsterer und er konnte einfach nicht den Gedanken unterdrücken, wie schön es doch wäre Francis jetzt den Hals umzudrehen. Arthur sollte ihn lieben! Er hatte sicher nicht so viel durchgemacht, dass ein anderer ihn jetzt bekommen würde.

„Ich wollte... dich um Rat fragen. Weil du mehr Ahnung von so etwas hast...Ian meinte es“

Nun wurde Scott erst recht hellhörig und sah mit hochgezogenen Augenbrauen zu Arthur, zündete sich erst einmal eine neue Zigarette an. „So meint Ian das also? Ich weiß nicht, was er dir erzählt, aber von so Beziehungsquatsch hab ich wenig Ahnung. Ich beschränke mich da eher aufs Körperliche. Wenn hier eine Ahnung von diesem Liebesscheiß hat dann sind es doch Ian und Waljan“

Er würde jetzt sicher nicht den Beziehungsratgeber spielen. Nicht wenn er Arthur dabei verlieren würde. Sollte der sich doch irgendwo anders Hilfe holen. Und selbst wenn er helfen wollte... Das einzige Mal das er selbst verliebt gewesen war, war das mit Arthur gewesen.

„Aber Ian... Er meinte er und Waljan seien etwas anderes und ich sollte dich fragen, weil du viel Ahnung von unglücklicher Liebe hättest“, murmelte Arthur immer noch leicht lächelnd, auch wenn die Röte mittlerweile verschwand. Unter anderen Umständen hätte Scott das niedlich gefunden und es hätte seine gute Laune gehoben. Aber im Moment wollte er nichts weiter, als Ian eine reinzuhauen. Wie kam der Kerl dazu so etwas zu Arthur zu sagen? Sie waren sich schließlich einig gewesen kein Wort über sein früheres Leben zu verlieren.
 

„Ich bin nicht unglücklich verliebt und war es auch nie. Ich kann dir also nicht...“ Doch da unterbrach sich Scott, als er bemerkte, wie sich etwas Hilfloses und Verzweifeltes in Arthurs Blick schlich. „Okay... Was willst du wissen?“

Und schon erschien wieder ein leichtes Lächeln auf Arthurs Gesicht und seine Augen begannen zu leuchten. „Ich will es ihm sagen. Ich will ihm sagen, dass ich ihn liebe und ihn fragen, ob er mein Freund sein will. Nur ich hab keine Ahnung wie ich das tun soll und wie er reagiert.“
 

Scott seufzte leise und blies eine Rauchwolke in die Luft, lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er wollte da jetzt nicht helfen, aber er konnte Arthur auch nicht einfach so im Stich lassen. Der Kleine würde mit seinem Hundeblick oder Geschmolle ohnehin am Ende bekommen was er wollte und so ersparte er sich selbst eine Menge Stress. „Sag es ihm einfach. Irgendwo wo ihr alleine seid und Ruhe habt.“ Kurz schwieg Scott, bis ihm einfiel, von wem er das sprach. „Aber nicht bei ihm zu Hause. Das ist... Am Besten ihr geht irgendwo zusammen Essen oder so“, fügte er noch hinzu, wollte ja nicht, das Francis seinen Bruder schon vor dem ersten Date flachlegte... Am Besten wäre es die Beiden würden nie miteinander im Bett landen. Aber das war jetzt noch schwer abzuwenden.

Denn selbst wenn Francis Arthur einen Korb gab – wovon Scott stark ausging – würde er sich die Gelegenheit sicher nicht entgehen lassen mit ihm zu schlafen.
 

~*~
 

Nervös stand Arthur vor dem Spiegel, richtete sich noch einmal seine Klamotten und versuchte wenigstens ein bisschen Ordnung in seine verwuschelten Haare zu bringen. Gleich war es so weit. Gleich würde er sich mit Francis treffen und da musste er sich von seiner besten Seite präsentieren. Er wollte endlich mehr für ihn sein, als Schottlands nerviger kleiner Bruder. Und jetzt würde er das bekommen.

Nun doch ein wenig selbstbewusster verließ Arthur die Herrentoilette und schritt den Gang entlang zu dem Ausgang des Gebäudes, sah auch schon Francis, der geduldig auf ihn wartete.

„Ah, Angletere! Hier! Hast du auch endlich den Ausgang gefunden? Wir haben nur zwei Stunden Pause und die will ich sicher nicht damit verbringen auf dich zu warten“

„Idiot!“, giftete Arthur nur zurück und grinste leicht, waren für ihn diese Sticheleien doch wirklich eher amüsant. „Wenn du es so eilig hast, hättest du ja auch mit Alfred in irgendein Fastfoodrestaurant gehen können. Gibt es in Amerika ja genug. Da muss man nicht warten und das Essen in zehn Sekunden runterschlingen... Zumindest Alfred kann das.“

Auf die Bemerkung verzog Francis das Gesicht, lachte dann aber und so begannen sie ihren Weg zu dem kleinen Restaurant, das Arthur ausgesucht hatte.

Er hatte alles perfekt vorbereitet. Ein kleines Restaurant, das in allen französischen Reiseführern hochgelobt wurde. Sie würden zusammen sitzen und das Essen genießen. Ein wenig Smalltalk und wahrscheinlich einige Sticheleien. Und dann würde er es endlich sagen...
 

Tatsächlich lief sogar alles nach Plan, auch wenn sie sich weniger stritten, als er geglaubt hatte. Doch je näher das 'Date' sich dem Ende neigte, desto unruhiger wurde er. „...und dann hat er... Hörst du mir überhaupt zu? Du siehst ein wenig blass aus, geht es dir nicht gut?“

Arthur schüttelte leicht den Kopf und wurde ein wenig rot, als er in Francis besorgtes Gesicht sah. Verhielt er sich gerade etwa so auffällig? „Nein... Es ist alles in Ordnung. Ich war nur... Lass uns doch ein wenig an die frische Luft gehen, ja?“, murmelte er leise, hatten sie doch glücklicherweise bereits bezahlt und konnten daher auch einfach gehen.

„Zurück zur Konferenz?“

Arthur sah kurz auf seine Uhr und schüttelte dann den Kopf. Sie hatten noch genug Zeit und er hatte immer noch nichts gesagt. „Hier in der Nähe gibt es einen kleinen Park, meinte Alfred... Wir sollten mal hingehen“, meinte er und warf noch einen Blick auf den Himmel, der so langsam von dunklen Wolken bedeckt wurde. Er musste sich wirklich beeilen.
 

~*~
 

„Wir sollten zurückgehen, Angleterre. Es fängt an zu regnen und wir sind jetzt schon einmal um den ganzen Park gelaufen. Außerdem schlägt mich Scott, wenn du krank wirst. Weil er mir sicher die Schuld geben würde, dass sein kleiner Bruder das Bett hüten muss.“

Arthur stockte und blieb wie angewurzelt stehen, während langsam die ersten Regentropfen hinunter fielen. Er war also wirklich nur der kleine Bruder? Immer nur Scott hier, Scott da, nie ging es wirklich um ihn.

Ein paar Schritte später blieb auch Francis stehen und drehte sich verwirrt um, während immer mehr Tropfen auf sie hinab fielen. „Was ist denn los... Jetzt komm schon. Oder willst du, dass Scott...“

„Vergiss Scott!“ Ein lautes Donnergrollen war im Hintergrund zu sehen und schließlich faste Arthur allen seinen Mut zusammen. „Ich will nicht das du dir wegen ihm Sorgen machst, sondern wegen mir verdammt noch mal! Ich will...“

Kurz stockte er und dem starken Regen hatte er es zu verdanken, dass seine Tränen nicht zu sehen waren. Er hatte Angst. Er hatte Angst, dass Francis die Gefühle nicht erwidern würde oder nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte.

„Was willst du?“ Arthur hob wieder den Kopf und sah in Francis nun ernstes Gesicht. Da musste er jetzt durch. Wenn er es jetzt nicht tat, dann würde er es sicher nie tun.
 

„Ich liebe dich... Ich will mit dir zusammen sein“

Kaum eine Sekunde nachdem die Worte seinen Mund verlassen hatten, spürte er, wie sich starke Arme um ihn legten und ein warmer Körper sich gegen seinen eigenen drückte. Und plötzlich war es ihnen beiden egal, dass sie im strömenden Regen standen und vollkommen durchnässt waren. Als ihre Lippen aufeinander trafen, war nichts mehr wichtig, außer dem Moment, den sie gerade teilten.
 

~*~

~*~
 

So und hier mal wieder ein neues Kapitel

Ein wenig spät leider, weil ichs voll vergessen hab vor lauter Uni, aber besser spät als nie ;D

Ab jetzt also Scott/Arthur/Francis

Hoffentlich hasst ihr mich nicht dafür XD

Scott sah auf seine Uhr und dann wieder zur Tür, machte sich doch so langsam Sorgen. Arthur kam nie zu spät, egal was war. Und jetzt war er schon ganze 15 Minuten zu spät. Sicher, sie hatten ohnehin noch nicht anfangen können, da auch einige der anderen Länder ihre Mittagspause noch nicht beendet hatten, aber von denen war man es ja gewohnt.
 

„Wenn du so weitermachst, bekommst du graue Haare und Falten und dann wird Arthur dich wirklich nie wollen“

Okay... Also war immerhin einer seiner nervigen Brüder endlich zu dem Meeting aufgetaucht. Nur leider nicht der, auf den er gewartet hatte.

„Es ist nichts dabei sich Sorgen zu machen. Er ist schließlich nicht unsterblich und noch einmal will ich das nicht durchmachen“

„Streng genommen ist er unsterblich. Er kommt nur wieder. Wie ein Zombie. Aber das machst ja nichts. Francis vögelt alles, auch Untote“, meinte Ian belustigt, was Scott nur genervt seufzen ließ. Bei so Bemerkungen war es kein Wunder, dass er seinen Bruder nicht ernst nehmen konnte. Seit er ihm erzählt hatte, dass Arthur in Francis verliebt war, hörte er nicht mehr auf ihn damit aufzuziehen. Dabei sollte man meinen, seine Brüder wären auf seiner Seite und würden ihn unterstützen.
 

Ohne ein weiteres Wort stand Scott auf und lief Richtung Tür, brauchte jetzt erst einmal eine Zigarette zur Beruhigung. Dank Ludwigs strengen Regeln, waren Zigaretten drinnen ja nicht erlaubt. Und noch einmal würde er die Regel sicher nicht brechen. Das letzte Mal hatte Ludwig schon wütend genug gemacht, und der Kerl konnte wirklich furchteinflößend sein, wenn er wütend wurde.

Gerade legte er seine Hand auf die Türklinke, da wurde diese auch schon nach unten gedrückt und die Tür traf ihn mitten im Gesicht. Fluchend machte er einen Satz nach hinten und hielt sich die geschundene Nase, sah dann finster auf, bereit seinem Gegenüber eine ordentliche Ladung Beschimpfungen entgegenzuschleudern.

Doch weit kam er mit diesem Vorhaben nicht. Er hatte noch nicht einmal den Mund geöffnet, da stellte er schon fest, wer da vor ihm stand.

„Arthur?! Du bist ja klatschnass! Was hast du Idiot auch so lange da draußen getrieben? Wenn du krank wirst bist du selbst schuld, jammer mir dann bitte.... nicht.....“ Scott stockte mitten im Satz, als sein Blick auf Arthurs Hand gefallen war oder besser gesagt, auf die Hand, die Arthurs Hand festhielt.
 

Erst jetzt nahm er Francis wahr, der direkt neben seinem Bruder stand, auch bis auf die Knochen durchnässt. Eine Weile sah er stumm zwischen den Beiden hin und her und von Sekunde zu Sekunde wurde sein Blick finsterer. Was tat Francis da mit Arthur? Mit seinem Arthur? Und warum sahen sie beide so glücklich aus? Das durfte nicht sein. So sollte es einfach nicht sein. Arthur hätte sich wieder in ihn verlieben müssen.

„Was soll das?“, wollte er schließlich wissen und ballte die Hände zu Fäusten, war wirklich drauf und dran, Francis eine ordentliche Tracht Prügel zu verpassen. Das Einzige, das ihn davon eigentlich noch abhielt, war Arthurs glückliches Lächeln. So ein Lächeln hatte er schon Ewigkeiten nicht mehr auf seinem Gesicht gesehen. So glücklich hatte er ihn noch nie gemacht.
 

„Es tut mir leid, dass ich zu spät bin“ Eine Entschuldigung war das womit Scott nun wirklich am Wenigsten gerechnet hatte. Arthur entschuldigte sich nie, für nichts. Und auf jeden Fall nicht bei ihm. Kurz sahen sich die beiden frisch verliebten an, dann löste sich Arthur von Francis und legte stattdessen die Arme um Scott. „Danke... Ohne dich hätte ich das nicht geschafft“, murmelte ihm der Jüngere ins Ohr und langsam verflog Scotts Kampflust, auch wenn sich seine Laune nicht gerade besserte.

„Wenn du meinst“, brummte er nur tonlos und schob Arthur schon nach ein paar Sekunden von sich, wandte sich ab und ging wieder zurück zu seinem Platz.

Er wollte die Beiden nicht sehen, so glücklich und frisch verliebt. Er wollte Arthur nicht aufgeben, er war einfach nicht bereit dafür. Er wollte sich immer noch an der Hoffnung festklammern, dass alles genauso laufen würde, wie vor dem Unfall. Nur was er wollte schien jetzt keine Rolle mehr zu spielen.
 

„Die Beiden sehen glücklich zusammen aus. Du solltest dich nicht dazwischen stellen“ Langsam sah Scott auf zu Ian, der den Blick gedankenverloren Richtung Tür gerichtet hatte. Allerdings unterdrückte Scott den Drang diesem Blick zu folgen. Er wollte das nicht sehen. „Ich tue, was ich will. Das mit Francis ist sicher nur eine Phase. Das geht auch schon vorbei. Ich muss ihm einfach nur klar machen, wie schlecht sie zusammenpassen und dann...“

„Ich glaube, du hast mich falsch verstanden Scott. Das war keine Bitte. Wenn du versuchst, Arthurs Glück zu zerstören, dann werden Waljan und ich dich aufhalten müssen“
 

„Was interessiert dich das denn? Ich dachte du kannst Arthur nicht leiden! Du hast dich doch nie um ihn gekümmert. Ihr solltet auf meiner Seite stehen!“

„Das ich ihn ärgere heißt nicht, dass ich ihn nicht leiden kann und dass ich nicht will, dass er glücklich ist. Er ist glücklich Scott! Wann hast du ihn das letzte Mal glücklich gesehen?“
 

Scott öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch nur ein genervter Laut kam über die Lippen. Das letzte Mal als Arthur glücklich gewesen war... Das war gewesen, bevor Alfred ihn verlassen hatte... vor der Revolution... vor Jahrhunderten.

Schlecht gelaunt wandte er sich nun auch von Ian ab und steckte sich erst einmal eine Zigarette an, um irgendwie wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Er wusste einfach nicht, was er von all dem halten sollte oder was er jetzt tun sollte.

Kurz riskierte er einen Blick zur Seite, wo sich Arthur und Francis gerade ein paar Plätze weiter niederließen und dann tatsächlich die Lippen aufeinander drückten. Eigentlich wollte er wegsehen, aber er konnte den Blick einfach nicht abwenden. Sein Herz schlug so fest, dass es wehtat, das atmen fiel ihm schwer, er hatte das Gefühl er musste sich übergeben und so langsam kam ihm die Erkenntnis, dass er Arthur verloren hatte. Er hatte verloren.
 

Ein lautes Knallen brachte ihn aber dazu seinen Blick doch loszureißen und stattdessen in Ludwigs finsteres Gesicht zu sehen, der gerade die Hände auf den Tisch geschlagen hatte. „Verdammt! Schottland! Das hier ist keine Kneipe, also benimm dich nicht so, als wärst du in einer, also-“

„Klappe.“

„Was hast du da gesagt?“

Alle Blicke richteten sich auf Scott, der eine Rauchwolke in die Luft bließ und Ludwig dann mörderisch anfunkelte.

„Ich habe gesagt, du sollst deine Klappe halten. Deine beschissenen Regeln interessieren hier keinen. Und nur weil du einen Stock im Arsch hast und keinen anständigen Sex hast mit deiner kleinen Schlampe musst du deine Frustration nicht an mir auslassen“

Etwa eine Minute herrschte Totenstille und man hätte sicher eine Nadel zu Boden fallen hören. Ludwig war mittlerweile hochrot angelaufen und der Tisch unter seinen Händen sah aus, als würde er jeden Moment nachgeben und zerbrechen.

„Raus!“
 

„Ich habe genauso wie du das Recht hier zu sein“

„Raus! Sofort oder ich rufe das Sicherheitspersonal“

Scott sah ihn finster an und stand so schnell auf, dass der Stuhl hinter ihm klappernd zu Boden fiel. „Als ob deine dummen Menschen mich rauswerfen könnten“, zischte er noch und verließ dann tatsächlich den Konferenzraum, warf die Tür hinter sich mit einem Knall zu.
 

~*~
 

So. ich weiß gar nicht wirklich, was ich dazu sagen soll XD

Bin krank und daher grad nich so in der Lage, lange, anständige Sätze zu schreiben.

Gut, dass ich das Kapitel schon vor ein paar Tagen fertig hatte ;D

Ich liebe euch alle

*selbstgemachte Schoki verteil*

„Ich finde die Beiden passen überhaupt nicht zusammen. Arthur kann nicht glücklich mit ihm sein“, brummte er schlecht gelaunt und drückte seine Zigarette aus, zündete sich auch gleich die nächste an. „Ich meine der Kerl hat ihn doch irgendwie um den Finger gewickelt. Er hat ihn einfach manipuliert“

„Und was, wenn es wirklich Liebe ist?“

Wütend sah Scott seine Gesprächspartnerin an und schüttelte vehement den Kopf. „Das kann einfach keine Liebe sein. Es geht nicht. Er liebt mich... Er sollte mich lieben“

Die junge Frau seufzte leise und strich sich eine nasse, grüne Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Liebe kann man nicht erzwingen. Wenn er dich nicht liebt, dann liebt er dich nicht und du wirst nichts daran ändern können“

Irgendwo tief im Inneren wusste Scott, dass diese Worte wahr waren, aber er wollte es einfach nicht hören. Es war alles einfacher, wenn er glaubte, dass er noch eine Chance bei Arthur hatte.

„Was weißt du schon von Liebe? Es sieht dich doch ohnehin niemand mehr“, murrte er also trocken, ließ seine schlechte Laune in letzter Zeit immer wieder an Anderen aus, nur nicht an Arthur oder Francis, auf die er ja wütend war.
 

„Ich weiß einiges über Liebe, Scotty. Aber das solltest du wohl am Besten wissen, nicht wahr? Du warst schließlich mein erster Freund. Und der ein oder andere Sterbliche kann mich immer noch sehen. Ich bin also nicht so einsam wie du denkst“, meinte sie grinsend und streckte sich kurz, woraufhin ihre langen Haare sich ein wenig zur Seite schoben und Scott ruckartig den Blick wieder abwandte. Es war ja nicht so, als wäre sie nicht hübsch, aber er hatte schon genug Anstand keine nackte Frau anzustarren. Vor allem nicht, wenn es sich dabei um seine beste Freundin handelte.

„Und selbst wenn ich keine Ahnung von Liebe hätte, könnte ich das beurteilen. Du dagegen bist blind vor Liebe. Du musst ihn loslassen. Er liebt dich nicht und wird dich wahrscheinlich auch nie lieben.“

Scott nahm einen Zug von seiner Zigarette und senkte den Blick. Seine Brust schnürte sich schmerzhaft zusammen und es wurde immer schwerer sich etwas vorzumachen. Sicher waren ihm diese Gedanken auch schon durch den Kopf gegangen, aber er hatte sie immer wieder verdrängt. Es nun aus dem Mund eines Anderen zu hören machte das so unglaublich real.

„Aber er hat mich geliebt. Ich weiß, dass er mich geliebt hat“
 

„Das war er nicht. Das war der andere Arthur. Der Arthur, der dich geliebt hat ist gestorben. Und der neue Arthur liebt nicht dich, sondern Francis“

Scott wollte etwas sagen. Irgendetwas, mit dem er das abstreiten konnte. Aber was sollte er schon sagen? Das Arthur nicht gestorben war? Das er immer noch der selbe war? Das war doch alles Blödsinn und das wussten sie Beide. Und das bedeutete dann, dass auch der Rest wahr war. Arthur liebte ihn nicht mehr...

„Aber ich liebe ihn immer noch...“, murmelte er leise und schluckte schwer, versuchte sich irgendwie zusammenzureißen, aber das wurde immer schwerer. „Er wird mich auch nie lieben, nicht wahr? Ich habe mir die ganze Zeit falsche Hoffnungen gemacht... Er wird mit Francis glücklich werden und selbst wenn nicht, wird er nicht zu mir kommen“

Scott legte den Kopf schief und dann lachte er laut los. Er lachte und lachte, konnte einfach nicht mehr aufhören, auch wenn er selbst nicht wusste, warum er das tat. Nichts an alldem war lustig, rein gar nichts. Er hatte Arthur verloren. Er hatte die Liebe seines Lebens verloren und er war selbst Schuld daran.

Langsam verstummte das Lachen und eine Träne nach der anderen lief über sein Gesicht, ohne das er es verhindern konnte. Er weinte nie, verdammt noch mal. Nie!

Ein paar Arme legte sich um ihn und er wurde an den zierlichen Körper gedrückt. Kein Wort wurde gesagt und dafür war Scott im Moment wirklich dankbar. Erst nach einigen Minuten, löste sich die Frau von ihm und strich ihm sanft über die Wange.
 

„Sei stark, Scott. Irgendwann werden die Schmerzen verschwinden. Irgendwann wirst du dich für ihn freuen können“

Scott nickte leicht, auch wenn er sich das gerade kaum vorstellen konnten. Sicher, sie lebten ewig und alles geriet irgendwann in Vergessenheit. Aber er hatte auch noch nie so etwas wie jetzt empfunden. Er konnte einfach nicht glauben, dass das in Vergessenheit geraten würde.
 

„Danke“

Langsam löste sich der Schotte aus der Umarmung und sah verbittert in die Ferne auf den See an dem sie sich befanden. Doch diesmal hatte ihm der Anblick nicht alle Sorgen nehmen können. Dieses Mal hatte selbst seine älteste Freundin, keine zufriedenstellende Lösung für ihn gehabt. Aber er wusste, dass es das Einzige war, was er nun tun konnte. Stark sein... Stark sein und Arthur sein Glück genießen lassen.
 

„Ich muss wieder zurück“, kam es von seiner Freundin und sie erhob sich langsam. Scott nickte und ihre Lippen trafen in einem sanften Kuss aufeinander. „Komm mich bald wieder besuchen, ja? Ich höre dir gerne zu“

Scott nickte stumm und sah ihr hinterher, wie sie an das Ufer schritt, immer tiefer ins Wasser hinein. Ihre Haut färbte sich langsam grünlich und wurde immer schuppiger. Und nur ein paar Sekunden später schwamm es vor ihm, das Monster von Loch Ness. Ein langer Hals beugte sich zu ihm herunter und Scott schlang die Arme um den nassen Kopf, der sich vorsichtig an ihn schmiegte.
 

„Danke... Niseag. Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen würde“
 

~*~
 

„Francis! Jetzt nicht...“

Hochrot löste sich Arthur von seinem Freund und musste erst einmal tief Luft holen, war dieses ständige Rumgeknutsche doch wirklich nicht gewohnt. Auch wenn er es sicher nicht mehr aufgeben wollte.

„Aber Mon Cher... Wir sind jetzt schon einen Monat zusammen. Du kannst mich doch nicht ewig warten lassen“, erwiderte der Franzose und die Enttäuschung stand ihm wirklich ins Gesicht geschrieben. Aber Arthur konnte einfach noch nicht den nächsten Schritt machen. Er glaubte zwar wirklich, dass Francis ihn liebte, aber immer wieder sagte ihm eine Stimme in seinem Kopf, dass er das nicht tun sollte, dass Francis ihn fallen lassen würde, wenn er ihn erst einmal im Bett gehabt hatte.
 

„Ich will aber noch nicht... Ein Monat ist doch nicht viel. Du lebst schließlich schon seit Jahrhunderten. Man sollte meinen, du wärst ein wenig geduldiger geworden“, stichelte er und seufzte leise, als Francis begann leichte Küsse über seinen Hals zu verteilen. Es wurde wirklich jedes Mal schwerer, Francis davon zu überzeugen, noch ein wenig zu warten.

Erneut wanderte eine Hand zu seiner Hose und Arthur drückte den Anderen nun ganz von sich, sah ihn entnervt an.
 

„Ich will nicht! Also nimm deine Hand da weg, verstanden? Du bist so ein verdammter Idiot“

Francis grinste frech und zuckte leicht mit den Schultern, wie immer, wenn er abgewiesen wurde, was bedeutete, dass die Diskussion bald wieder von vorne anfangen würde.

„Ich verschwinde. Scott wird sich ohnehin aufregen, weil ich so spät bin. Der Depp hat immer schlechte Laune, wenn ich bei dir bin“, murrte er genervt, richtete sich seine Klamotten und verließ das Schlafzimmer. Ein kurzer Blick auf seine Uhr zeigte ihm, dass er es nie und nimmer vor Mitternacht schaffen würde, egal wie sehr er sich beeilte. Denn ein Auto dürfte er immer noch nicht fahren und mit der Bahn würde er eine ganze Weile unterwegs sein. Eilig lief er die Treppe hinab und zog sich seine Jacke an, als er hinter sich Francis Stimme hörte.
 

„Ich bekomm dich schon noch Arthy“

Kopfschüttelnd sah Arthur über die Schulter und grinste leicht. „Das streite ich nicht ab, aber erst, wenn ich...“ Arthur stockte, als sein Fuß nicht auf der nächsten Stufe landete, sondern in der Luft. Er stolperte und plötzlich ging alles ganz schnell. Er fiel, fiel immer weiter, hier und da stieß er gegen eine Kante. Er konnte Francis laut rufen hören und dann landete er auf dem Boden und alles um ihn herum wurde schwarz.
 

~*~
 

Und noch ein neues Kapitel.

Sorry für das verspätete Upload, ich war am Wochenende nicht daheim und hab es nich früher geschafft hochzuladen.
 

Niseag ist im übrigen der schottische Name von Nessie.

Und was ist jetzt mit Arthur? Schon wieder tot? Das werdet ihr noch sehn ;D

~*~
 

Arthur lächelte leicht, als er das Wohnzimmer betrat. Vor ihm auf dem Sofa, in eine Decke eingewickelt, lag sein Bruder und schlief friedlich. Ein paar rote Strähnen hingen ihm ins Gesicht und sein Gesichtsausdruck wirkte so unglaublich entspannt. So entspannt zeigte er sich normal nie in Arthurs Gegenwart. Da sah er immer nur wütend, genervt oder gelangweilt aus.

Langsam schritt Arthur auf den Älteren zu und richtete die Decke, sodass er wieder ordentlich zugedeckt war. Leise Atemgeräusche waren zu hören und lenkten Arthurs Blick auf Scotts Lippen. Wie gebannt sah er diese an, konnte einfach nicht wegsehen. Immer näher kam er den Lippen, hielt allerdings kurz inne.

Sollte er das wirklich einfach wagen? Scott hasste ihn schließlich so schon genug. Der würde ausrasten, wenn er das mitbekam. Aber wenn nicht... Arthur würde nie wieder so eine Gelegenheit bekommen.Ein einziger Kuss würde ihm reichen. Ein einziger Kuss und dann würde er seine heimlichen Gefühle einfach über Bord werfen. Nur ein Kuss.

Und tatsächlich konnte er sich durchringen und legte seine Lippen auf die von Scott. Nur besser wurde sein Verlangen dadurch nicht. Plötzlich wollte er mehr. Ein Kuss reichte ihm nicht. Er wollte den Anderen immer so berühren können.

Langsam löste er sich wieder und seufzte verbittert.

„Warum kannst du dich nicht auch in mich verlieben, Scott? Du machst mein Leben echt zur Hölle.“
 

~*~
 

„Arthur!“
 

Mit einem Ruck saß Arthur kerzengerade da und prustete leise, hatte gerade eine Ladung eiskaltes Wasser mitten ins Gesicht bekommen. Das erste was er bemerkte war, dass sein Kopf wehtat, sein Schädel brummte, als sei eine Horde Elefanten darüber getrampelt. Das nächste war ein beißender Rauchgeruch. Lange musste er nicht suchen, um die Quelle des Gestanks zu finden. Scott saß nur ein Stück neben ihm, eine qualmende Zigarette in der Hand. Nur etwas stimmte nicht...

„Bist du krank? Du hast in den letzten Jahrhunderten immer dieselbe Zigarettenmarke geraucht und jetzt nimmst du eine andere Sorte? Dabei hatte ich mich gerade an den Gestank gewöhnt“, brummte er schlecht gelaunt und wedelte kurz mit der Hand vorm Gesicht, um seine Worte ein wenig zu verdeutlichen.

Und eigentlich sollte Scott ihn jetzt irgendwie dumm anblaffen und sie würden sich die nächste halbe Stunde über irgendwelches belangloses Zeug zoffen. Eigentlich. Stattdessen bekam Scott einen Hustenanfall, die Zigarette fiel zu Boden und er sah ihn entgeistert an.
 

„Was... Was hast du da gerade gesagt?“
 

„Bist du jetzt auch noch taub? Ich habe dich gefragt, warum du dieses stinkende Zeug rauchst“
 

Eine Weile schwieg Scott und eine Vielzahl von Emotionen huschte über sein Gesicht, doch viel zu schnell, um irgendetwas zu deuten. Und Arthur hatte wirklich keine Ahnung, wie er das Schweigen jetzt verstehen sollte. Sonst hatte sein Bruder nie eine Gelegenheit verpasst, um einen Streit anzufangen. Und das war ja wohl eine verdammt gute Gewesen.

„Woher weißt du, was ich die letzten Jahrhunderte getan habe? Woher willst du das verdammt noch mal wissen? Du warst nicht da. Du nicht!“

Arthur zögerte und senkte dann den Blick. Er hatte eigentlich gedacht, dass sie diesen Streit schon lange hinter sich hatten. „Es tut mir leid, dass ich gegen dich in den Krieg gezogen bin und das mit deiner Unabhängigkeit. Aber das haben wir doch schon alles hinter uns, oder? Wir machen alle mal Fehler und wir sind doch alle abhängig von dem, was die Menschen wollen, die uns führen“, versuchte er sich da rauszureden, war diesen Streit doch wirklich leid. Und das konnte ihm der Andere doch nicht ewig vorwerfen.
 

Scott schritt langsam auf ihn zu, ohne ein Wort zu sagen und sah ihn dann skeptisch an, hatte die Stirn in Falten gelegt. Gerade wollte er etwas sagen, da flog die Tür auf und Francis betrat den Raum. Sein Blick fiel auf Arthur und als er bemerkte, dass der wach war, erschien ein gut gelauntes Lächeln auf seinem Gesicht. „Ah Mon Cher! Du bist wach. Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Du warst einen ganzen Tag bewusstlos. Es tut mir leid. Das war meine Schuld“ Arthur sah den Franzosen verwirrt an, der zielstrebig auf ihn zuging und sich dann auf die Bettkante setzte. Was meinte dieser Idiot mit seine Schuld? „Aber ich mache es wieder gut, versprochen“

Arthur riss mit einem Mal die Augen auf und saß stocksteif im Bett, konnte keinen Finger rühren. Francis küsste ihn... Einfach so... Auf den Mund! Erst als schon ein paar Sekunden vergangen waren kam wieder Leben in Arthur und er schob Francis genervt von sich.

„Was soll das bitteschön? Ich hab dir schon einmal gesagt, du sollst endlich deine Finger von mir lassen. Ich habe kein Interesse. Und dann auch noch mit so einer billigen Masche. Wie soll der Unfall bitteschön deine Schuld gewesen sein? Du warst doch gar nicht dabei!“, brummte er und sah aus den Augenwinkeln zu Scott, hoffte bei ihm irgendeine Reaktion auf den Kuss zu sehen.

Denn auch wenn ihm Ian immer gesagt hatte, dass Scott nie Gefühle für ihn haben würde, würde er die Hoffnung nicht aufgeben.
 

Eine Reaktion sah er auch, aber nicht gerade die gewünschte Eifersucht, sondern Fassungslosigkeit. Der sah ja beinahe so aus, als hätte er gerade einen Geist gesehen, so blass wie er war.

„Arthur... Von was für einem Unfall redest du da gerade?“, kam es schließlich zittrig von Scott, was das Ganze sofort noch ein wenig unnatürlicher machte. Scott war immer Selbstbewusst und nie so nervös, dass seine Stimme zu zittern begann. Und was sollte diese blöde Frage?

„Von was für einem Unfall wohl? Der, den wir gestern hatten, weil du dich unbedingt während der Fahrt mit mir streiten musstest. Bist du auf den Kopf gefallen oder was?“, brummte er genervt, auch wenn er ein klein wenig besorgt war. Scott war schließlich auch in dem Wagen gewesen und benahm sich gerade verdammt seltsam. Wenn irgendetwas passiert war, würde er sich das nie verzeihen. Denn auch wenn er die Schuld gerade auf seinen Bruder geschoben hatte, war er als Fahrer doch eher der Schuldige.
 

Erneut herrschte Stille und diesmal war es Francis, der antwortete. Was auch immer der Kerl hier wollte. „Der Unfall war nicht gestern, sondern vor 25 Jahren, Arthur. Du bi-“

„Francis!“

Sowohl Francis als auch Arthur wandten sich zu dem Schotten, der kurz nachzudenken schien, ehe er schief grinste. „Erzähl dem Kleinen keinen Blödsinn. Der glaubt dir das doch noch, so naiv wie er ist“, spottete der Schotte und Arthur holte tief Luft, hatte gar nicht bemerkt, wie er diese angehalten hatte. Aber hätte er sich ja eigentlich denken können, dass Francis ihn nur verarschte. Er war ein Land. Da war so ein Unfall doch lachhaft im Gegensatz zu den ganzen Kriegen, die er mitgemacht hatte.
 

„Ich glaube der Arzt wollte uns noch sprechen, Schottland. Wenn du also deinen Hintern rausbewegen könntest?“
 

~*~
 

Die Tür wurde leise geschlossen und Francis sah Scott finster an. Und Scott konnte sich auch gut vorstellen, woher diese schlechte Laune kam. „Spinnst du?! Warum erzählst du ihm diesen Blödsinn?“

Er zuckte nur mit den Schultern und holte eine neue Zigarette aus der Tasche, sah Francis gleichgültig an. War ja klar, dass der den alten Arthur nicht zurückhaben wollte. Er war schließlich glücklich mit ihm.
 

„Warum wohl? Der neue Arthur war wohl nur vorübergehend hier und hat nicht hierhergehört. Wir sollten froh sein, dass er seine Erinnerungen wieder hat“, erklärte er und grinste frech, was Francis nur noch wütender zu machen schien. Der sah aus, als würde er ihm gleich an die Gurgel gehen.

„Ich bin froh, aber ich will nicht, dass er dafür die Erinnerungen an die letzten zwanzig Jahre verliert. Ich liebe ihn. Und dir kann es doch egal sein. Arthur hasst dich und hat dich schon immer gehasst“

Nun konnte Scott nicht anders, als laut zu lachen. Er legte den Kopf schief und sah Francis amüsiert an. „Bist du dir da so sicher? Ich lasse nicht zu, dass du seine Erinnerungen zurückholst. Denn der alte Arthur hat nicht dich geliebt, sondern mich. Diese Chance werde ich mir nicht entgehen lassen“

Francis Augen weiteten sich kurz, doch schnell kehrte der finstere Blick zurück.

„Wenn das eine Herausforderung sein soll, dann nehme ich sie gerne an, Mon Ami. Aber glaub mir, ich werde gewinnen. Arthur gehört mir. Dein Arthur ist vor zwanzig Jahren gestorben.“
 

Langsam verschwand das Lächeln aus Scotts Gesicht. Was fiel diesem Idioten eigentlich ein? Arthur gehörte ihm nicht. Aber das würde er ihm schon noch zeigen. Als Francis sich abwandte und wieder in das Zimmer gehen wollte, packte er ihn und sah siegessicher drein.

„Sorry, aber du bist hier immer noch in Großbritannien. Wenn du also nicht willst, dass ich die Sicherheitskräfte alarmiere, dann solltest du jetzt ganz schnell verschwinden und keinen einzigen Fuß mehr in dieses Krankenhaus setzen. Wir wollen doch die Beziehung zwischen unseren Ländern nicht wegen so etwas zerstören, oder? Ich bin sicher deine Politiker fänden das nicht so toll“, meinte er herablassend, war das doch gerade für ihn ein Heimspiel und das würde er sicherlich nicht verlieren.
 

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Und wieder verspätet. Hab vergessen hochzuladen, sry Leute >,<

So also nun hat Arthur seine Erinnerungen wieder. Was jetzt wohl kommt? Und zu wem er am Ende geht... Mal schaun

Scott sah Francis zufrieden hinterher, der gerade tatsächlich vom Sicherheitspersonal hinausbegleitet wurde. Er würde nicht zulassen, dass ihm Arthur noch einmal weggenommen wurde. Dieses Mal nicht. Er würde Arthur sagen, was er fühlte und dann würden sie ein glückliches Pärchen werden. Da konnte selbst Francis nichts ausrichten.

Gut gelaunt ging Scott wieder zurück in das Zimmer und wurde auch gleich ein wenig skeptisch von Arthur angesehen. Naja kein Wunder. Am Ende war es doch ein wenig laut vor der Tür geworden, als Francis rausgeworfen worden war.
 

„Was hat Francis getan?“
 

Scott zuckte nur leicht mit den Schultern, ging auf Arthur zu und löschte dabei seine Zigarette an einem der umstehenden Schränke. Sein Bruder hatte es noch nie leiden können, wenn er rauchte, während sie sich unterhielten.

„Du kennst ihn. Er konnte seine Finger nicht bei sich behalten, da musste ich ihn rauswerfen lassen. Wenn du ein Problem damit hast, kann ich ihn aber gerne zurückholen, damit er seinen Spaß mit dir hat“, spottete Scott und stellte schadenfroh fest, dass Arthur bei dem Gedanken angewidert das Gesicht verzog. Also war wirklich alles wieder beim Alten. Jetzt musste nur noch das stimmen, was ihm Waljan über ihre Gefühle füreinander erzählt hatte, dann würde er den Kampf um Arthurs Herz ohne großen Aufwand gewinnen.
 

„Der Unfall tut mir leid. Ich wollte nicht, dass dir etwas passiert. Hätte ich gewusst, was für Folgen das hat, dann hätte ich meine Klappe gehalten“

Arthurs Augen weiteten sich, was nicht weiter verwunderlich war. Scott hatte sich noch nie für irgendetwas entschuldigt, dass er getan hatte oder zugegeben, dass etwas seine Schuld war, wenn er es auf Arthur schieben konnte.

„Es... Schon okay. Ist ja nichts Schlimmes passiert, nicht wahr? Mir brummt nur ein wenig der Schädel und du hast keinen einzigen Kratzer. Es hätte auf jeden Fall schlimmer kommen können“, murmelte der Blonde leise und sah dann auf die Bettdecke. Und wenn Scott sich nicht täuschte war da tatsächlich eine leichte Röte auf den Wangen des Jüngeren. Also wenn er gewusst hätte, das so eine Reaktion kommen würde, hätte er sich schon früher für irgendetwas entschuldigt.

Ohne zu zögern packte Scott Arthurs Kinn, drehte seinen Kopf zu sich und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Ein wohliger Schauer lief ihm über den Rücken. Er hatte so lange warten müssen auf diesen Moment – viel zu lange. Und jetzt war er endlich gekommen.

Allerdings verlief es nicht ganz so, wie Scott sich das ausgemalt hatte, da Arthur ihn kaum eine Sekunde später von sich schob und ihm eine Ohrfeige verpasste. „Sag mal spinnst du? Was soll dieser Blödsinn? Du kannst mich doch nicht einfach ohne Grund aus heiterem Himmel küssen!“

Scott hielt sich die pochende Wange und sah leicht grinsend zu Arthur. Sein erster Gedanke war ja gewesen, dass ihm der Kuss einfach nicht gefallen hatte. Aber wenn er ihn jetzt so betrachtete, wusste er, dass das nicht der Fall war. Arthur war hochrot angelaufen und sein Blick zeigte weder Ekel noch Ablehnung. Er sah einfach nur verunsichert aus.
 

„Ich habe einen Grund. Sonst würde ich das wohl kaum tun. Oder hast du jemals gesehen, dass ich aus Spaß rumrenne und irgendwelche Leute küsse? Das macht Francis, nicht ich“, erwiderte Scott und nahm die Hand von seiner Wange, um sie auf die von Arthur zu legen und sanft darüber zu streichen.

„We-Welcher Grund wäre das denn?“, fragte Arthur mit zittriger Stimme und sein Blick wanderte unsicher zwischen Scott und der Hand auf seiner Wange hin und her. Jetzt war wohl der richtige Moment um mit der Wahrheit rauszurücken. Und was sollte schon schiefgehen? Er wusste schließlich, dass Arthur seine Gefühle erwiderte. Selbst wenn er einen Korb bekam, dann lag das nicht an daran, dass er ihn nicht liebte.

„Ich liebe dich Arthur“
 

Eine Weile herrschte Stille und obwohl Scott sich so sicher war, dass das hier gut ausgehen würde, raste sein Herz wie wild. Was, wenn Waljan sich geirrt hatte? Was, wenn Arthur ihn jetzt auslachen würde und am Ende doch wieder bei Francis landete. Was, wenn...

Ein leiser Laut unterbrach seine Gedanken und geschockt sah er seinen Bruder an. Er... lachte. Er hatte tatsächlich angefangen zu lachen. Dabei war dieser Gedanke doch nicht wirklich ernst gemeint gewesen. Aber nein irgendein Gott musste ihn mal wieder hassen und sich über ihn lustig machen.

Beschämt sah Scott zur Seite und holte seine Zigarettenpackung hervor. Ohne zu rauchen würde er das was jetzt kommen würde nicht ertragen. Am besten würde er sich danach im Whiskey ertränken, um das hier so schnell wie möglich zu vergessen. Gerade wollte er die Zigarette in seinem Mund anzünden, da wurde sie ihm auch schon weggezogen. Erst jetzt sah er wieder zu Arthur und blinzelte verwirrt, ehe sich seine Augen weiteten. Was zum Teufel sollte das denn jetzt? Erst lachte er und jetzt war er am weinen? Obwohl wirklich unglücklich sah er wirklich nicht aus. Im Gegenteil. Trotz der Tränen war ein schüchternes Lächeln auf seinem Gesicht, was ihn so niedlich aussehen ließ, dass Scott es nicht verhindern konnte ebenfalls leicht rot anzulaufen.
 

„Ich... Gott, es tut mir leid, Scott. Ich wollte nicht lachen. Das war einfach... Ich weiß nicht. Ich habe immer gedacht, du würdest mich hassen. Und Ian meinte immer, ich soll dich doch einfach vergessen, weil du eh nie jemanden außer dir, deinem Whiskey und deinen Zigaretten lieben wirst“, kam es schließlich leise von Arthur und langsam näherte sich sein Gesicht dem von Scott. „Jetzt habe ich die Stimmung versaut, nicht wahr? Dabei habe ich immer gedacht, dass ich das ganz romantisch machen würde, wenn ich dir sage, dass ich dich auch liebe. Wie bei Shakespeare oder...“

Scott grinste frech und leckte sich über die Lippen, küsste Arthur dann kurz, um ihn zu unterbrechen.

„Sag das bitte noch einmal und diesmal richtig, dann verzeihe ich dir“

„Ich liebe dich auch, Scott. Ich habe dich schon so lange geliebt“
 

Scotts Herz schlug wie wild und sein Gesicht hatte mittlerweile wohl beinahe die Farbe seiner Haare angenommen. Aber wie sollte so ein Liebesgeständnis auch ohne Spuren an ihm vorbeigehen? Er hatte schließlich ewig darauf gewartet. Erneut trafen ihre Lippen aufeinander und er konnte im Moment wirklich nicht glücklicher sein.
 

~*~
 

Francis sah gedankenverloren auf das Foto in seiner Hand, nahm dann wieder einen Schluck Wein. Die Aufnahme war von ihrem ersten Date. Arthur hatte ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht und ihre Hände waren ineinander gelegt.

Diese Zeit konnte nicht einfach so vorbei sein. Das hatte er nun wirklich nicht verdient. Sie waren so glücklich zusammen gewesen. Er hätte nie gedacht, dass das er sich je so verlieben könnte. Sicher, er hatte schon immer eine kleine Schwäche für Arthur gehabt, aber den 'neuen' Arthur hatte er wirklich von Herzen geliebt. Und diese Gefühle konnte er nicht einfach so abschalten.
 

Mittlerweile hatte Scott Arthur sicher schon seine Gefühle gestanden und ihn so für sich gewonnen. Er sollte eigentlich glücklich sein, solange Arthur glücklich war, aber das konnte er einfach nicht. Er wollte nicht, dass Arthur bei einem Anderen glücklich war. Und ohne Arthur konnte er nicht glücklich sein.

Nur wie konnte er ihn wiederbekommen? Wie konnte er dafür sorgen, dass die Erinnerungen wieder verschwanden? Er wollte dem Anderen schließlich nicht wehtun. Er wollte nur das Beste für ihn und das war Scott sicherlich nicht.
 

„Ich werde dich wiederbekommen, Mon Cher, koste es, was es wolle. Scott hat dich getötet. Er hat dich nicht verdient“
 

~*~
 

Kiiiiiiiiiitsch =D

Und unpünktlich wie immer.

Und ich muss mal wieder schreiben, sonst hab ich mich selbst mit dem hochladen eingeholt und dann dauerts am Ende länger mit neuen Kapiteln.

Arthur sah sich skeptisch in dem Haus um, war das einfach nur seltsam. Sicher, es war alles fast wie immer, nur das eine zentimeterdicke Staubschicht den Moden und seine Möbel bedeckte. Er war doch nur ein paar Tage weg gewesen. Wie konnte da so etwas passieren? Hatten die Feen ihm etwa wieder irgendeinen idiotischen Streich gespielt? Nein, sicher nicht. Denn dann würden sie jetzt kichernd ums Eck geflogen kommen und damit angeben. Aber keine von ihnen war zu sehen, was auch wirklich seltsam war. Sonst waren sie immer bei ihm, sobald er durch die Tür kam.

„Scott... Was ist hier los?“

Ein leises Brummen kam von seinem Bruder und Staub wehte durch den Raum, als der seine Jacke auf einen der Schränke warf.

„Woher soll ich das wissen? Ist schließlich dein Haus und nicht meins“, kam es schließlich trocken, aber mit einem Unterton, der Arthur zweifeln ließ, ob das wirklich die Wahrheit war. Kurz sah er noch zu Scott, der ihm seltsamerweise nicht in die Augen sehen konnte und schritt dann durch die Wohnung. Egal welchen Raum er betrat, alles war voller Staub und hier und da hatten sich einige Spinnen eingenistet. So etwas brauchte doch normalerweise Jahre... Ein leiser Verdacht kam Arthur und eilig schritt er in die Küche. Als er dort den Kühlschrank öffnete kam ihm ein höllischer Gestank entgegen, sodass er ihn sofort wieder schloss. Das konnte doch nicht...

„Scott!“ Eindringlich sah er Scott an, wollte jetzt eine Antwort haben. Und dem Gesicht des Schotten nach zu schließen würde er sie wohl auch bekommen. Denn schuldbewusst hatte er ihn noch nie gesehen.
 

„Das ist ein wenig kompliziert. Vielleicht willst du dich erst einmal ein wenig ausruhen, bevor wir darüber reden.“

Arthur zog die Augenbrauen in die Höhe, schüttelte dann leicht den Kopf. Scott versuchte sich doch nur rauszureden. Aber so nicht. Irgendetwas stimmte nicht und er würde nicht locker lassen, bis er eine Erklärung bekam. „Sofort.“

„Ist ja gut. Also hör zu. Der Unfall vor ein paar Tagen... Das war kein Autounfall. Du bist die Treppe runtergefallen und hast dir den Kopf angeschlagen. Deshalb...“

„Moment! Natürlich war das ein Autounfall. Willst du mich verarschen?! Ich bin nicht blöd. Ich kann einen Autounfall sehr wohl von einem Sturz unterscheiden.“

Scott seufzte leise und sah Arthur ein wenig unsicher an. Was war denn so schlimm, dass er ihm eine solche Lüge auftischen musste?

„Du hattest einen Autounfall. Aber nicht vor ein paar Tagen, da bist du gestürzt. Der Autounfall... war vor mehr als zwanzig Jahren“

In dem Moment schienen sich Arthurs Gedanken nur noch im Kreis zu drehen. Zwanzig Jahre? Wie bitteschön konnte es sein, dass er einfach mal die letzten zwanzig Jahre vergaß? Das war doch totaler Blödsinn. Er konnte sich an Jahrhunderte erinnern, die er schon lange hinter sich hatte und da sollten ihm die letzten zwanzig Jahre nicht einfallen? Das war doch lächerlich.

„Du lügst...“

„Hör mir zu, Arthur. Du bist nach dem Unfall gestorben und...“

„Du lügst! Was soll das alles? Macht es dir so viel Spaß mich zu verarschen?“

„Nein, ich...“

„Verschwinde!“

Scott sah ihn fassungslos an, aber das war ihm im Moment egal. Das war alles eine Lüge. Er wollte sich das nicht anhören. Er hatte einen blöden Autounfall gehabt und jetzt nutzte Scott die Gelegenheit, um ihn zu ärgern. Mehr war da nicht.
 

~*~
 

„Und dann hat er mich wirklich aus der Wohnung geschmissen! Kannst du dir das vorstellen? Ich wollte ihm doch nur die Wahrheit sagen. Aber der Idiot will es einfach nicht hören! Was denkt er eigentlich, warum sein Haus sonst so aussieht? Das hat schließlich in den letzten zwanzig Jahren niemand betreten. Aber nein, ich lüge. Was hätte ich denn bitteschön davon?“
 

„Früher hättest du so etwas gemacht“
 

Finster sah Scott über die Schulter zu Ian, der mal wieder auf Waljans Schoß saß, als wären sie so zusammengewachsen. Allerdings wandte er sich schnell wieder ab und den Bergen von Papier vor sich zu. „Früher war eine ganz andere Sache. Da habe ich ihn nicht geliebt und da waren wir auch nicht zusammen... Zumindest glaube ich, dass wir zusammen sind... Außer er hält das jetzt auch für einen riesigen dummen Streich. Nur das ich so weit sicher nie gegangen wäre. Er ist so ein verdammter... Ha! Ich habs gefunden!“

Triumphierend zog Scott ein Blatt Papier aus dem Stapel und betrachtete es grinsend. Jetzt musste Arthur ihm einfach glauben. Zumindest hoffte er das. Denn ein besserer Beweis für seine ganze Geschichte fiel ihm nicht ein.
 

„Du glaubst ihr seid zusammen? Und was ist mir Francis?“, kam es dann von Waljan, der bei der ganzen Sache wohl noch die meisten Bedenken hatte, so besorgt wie er klang.

„Francis sitzt in Frankreich und Arthur hasst ihn wieder. Es ist also alles beim Alten, nur das ich ihm gesagt habe, dass ich ihn liebe und er mir gesagt hat, dass er mich liebt“, erwiderte Scott und ein glückliches Lächeln erschien auf seinem Gesicht, verschwand aber wieder, als er merkte, wie Ian einen Lachanfall unterdrücken musste.

„Wer hätte gedacht, dass du und der Kleine wirklich mal ein Paar werden. Ich gebe euch einen Monat, dann geht ihr euch so sehr auf die Nerven, dass das auch schon wieder vorbei ist“

„Und dir und Waljan hast du damals zwei Wochen gegeben. Und ihr seit jetzt schon siebzig Jahre zusammen. Warum also sollte das mit mir und Arthur nicht auch klappen?“, erwiderte er gelassen, konnte ihm Ian das doch jetzt wirklich nicht schlecht machen. Er würde um diese Beziehung kämpfen und sie würde halten. Da konnte ihm niemand dazwischen kommen.
 

~*~
 

„Arthur!“
 

Genervt sah Arthur von seiner Teetasse auf und in den dunklen – staubigen – Flur. Wurde ja auch langsam mal Zeit, dass Scott wieder auftauchte. Sicher, er hatte ihn rausgeschmissen, aber zwei Tage brauchte er deshalb nicht gleich zu verschwinden. Ein paar Stunden hätten schon gereicht. So lange hatte es nämlich gedauert, bis er sich wieder beruhigt hatte und bereit gewesen war, Scott wirklich zuzuhören.

„Beweg deinen schottischen Arsch hierher, du verdammter Vollidiot. Wenn du wirklich von mir erwartest, dass ich dir glaube, dann musst du mir das jetzt noch einmal in Ruhe erklären, hörst du? Passiert schließlich nicht jeden Tag, dass dir jemand erzählst, du wärst gestorben. Also... Francis?“
 

Verwirrt sah Arthur den Franzosen an, der lächelnd im Türrahmen lehnte, war das doch wirklich eher eine Seltenheit, dass der ihn hier besuchte. Sonst sahen sie sich eigentlich nur auf den Konferenzen oder wenn er seinen Bruder von irgendeinem Saufgelage abholen musste.

„Sag bloß, dir wäre Schottland lieber gewesen. Tut mir wirklich leid, Mon Cher.“

Schottland? Seit wann nannte Francis Scott nicht mehr bei seinem Namen. Was war bitteschön zwischen den Beiden vorgefallen. Im Krankenhaus waren sie auch schon so seltsam miteinander umgegangen.

„Aber das ist schon okay. Du kannst ja nichts dafür, dass du ihn jetzt lieber hast. Das ist alles seine Schuld. Keine Sorge. Das bekommen wir schon wieder hin.“

Langsam erhob sich Arthur und sah sein Gegenüber skeptisch an. Also das war ganz und gar nicht der französische Vollidiot, den er kannte. Irgendetwas stimmte nicht. Und als Francis auf ihn zuschritt, ging Arthur automatisch ein Stück zurück. Dieser Blick mit dem er angesehen wurde, als wäre er irgendein Beutetier.
 

„Was willst du hier, Francis?“
 

Francis legte den Kopf schief und grinste dann leicht. Ein Grinsen, dass genauso unheimlich war, wie das von Ivan.

„Was ich will? Aber das ist doch ganz einfach, Arthy. Ich will nur, dass du dich wieder an die letzten zwanzig Jahre erinnerst, sonst nichts.“

Erleichtert atmete Arthur auf, hatte er da doch da gleich mit dem Schlimmsten gerechnet. Auch wenn das Grinsen ihm immer noch nicht ganz geheuer war. Aber das war Francis vor ihm. Der Kerl war zwar nervig, aber sicher nicht zu vergleichen mit Ivan.
 

„Danke, aber ich denke, dass du da nicht wirklich helfen kannst, wenn der ganze Quatsch wirklich stimmt. Das wird sicher von ganz alleine wiederkommen. Der Rest ist ja scheinbar auch wiedergekommen. Mach dir da mal keine Sorgen.“

Das Grinsen blieb in Francis Gesicht und Arthur musste sich nun wirklich zwingen nicht zurückzuweichen, als Francis direkt vor ihm zum Stehen kam. „Ja das letzte Mal kam es wieder... Genau in dem Moment, in dem du dir den Kopf angeschlagen hast.“

Und kaum eine Sekunde später sah Arthur ein seiner staubigen Blumenvasen in Francis Hand, konnte aber nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Ein harter Schlag traf ihn an der Schläfe, alles um ihn herum drehte sich und wurde schließlich schwarz.
 

~*~
 

Hallo, meine Lieben :)

Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr und bedakne mich, dass ihr mir alle im letzten so treu wart. Also auf ein neues FF-reiches Jahr.

Nächste Woche wieder mehr von mir :)

Scott eilte die Straße entlang, sah dabei immer wieder genervt auf seine Uhr. Warum hatte sein Flughafen ausgerechnet jetzt gesperrt werden müssen? Sicher, so eine Bombenwarnung konnte man nicht einfach ignorieren, aber seine Regierung hätte wenigstens dafür sorgen können, dass er ein Privatflugzeug zur Verfügung gestellt bekommt. Aber nein, sein Liebesleben war keine politische Angelegenheit, die so etwas rechtfertigte. Also hatte er sich nach einigen zeitraubenden Diskussionen mit dem Auto auf den Weg gemacht. Und nun war er nach zwei langen Tagen endlich wieder in England und würde diesem Idioten beweisen, dass er nicht gelogen hatte.

Was konnte der schon gegen eine amtlich anerkannte und auch noch von der Queen unterzeichnete Sterbeurkunde sagen?
 

Ungeduldig drückte Scott immer und immer wieder auf die Klingel, begann dann schließlich fluchend seinen Schlüssel herauszusuchen.

„Wir müssen reden, Arthur, auch wenn du mir die blöde Tür nicht aufmachen willst. Und selbst wenn du das verdammte Schloss ausgetauscht hast, komme ich irgendwie rein.“

Erleichtert stellte Scott dann aber fest, dass der Schlüssel noch passte und er wohl nicht die Tür eintreten musste.
 

„Arthur?!“
 

Als keine Antwort kam, betrat er mit einem genervten Seufzen den Flur und sah sich um. Das bedeutete wohl entweder Arthur wollte so ungern mit ihm sprechen, dass er sich versteckte, oder er war wirklich nicht da. Nur das er dann ja sicher demnächst wieder auftauchen würde.

Einen Raum nach dem anderen suchte er ab, doch nirgends eine Spur von Arthur. Also war er tatsächlich gerade unterwegs. Das war wirklich der denkbar schlechteste Zeitpunkt, um Besorgungen zu machen. Dann musste er wohl oder übel abwarten und am Besten schon einmal eine Tasse Tee vorbereiten, um Arthurs Laune zu heben, wenn der wiederkam.
 

Ein leises Knirschen kam vom Boden und verdutzt sah Scott nach unten, entdeckte jetzt erst die Scherben, die dort verteilt lagen. Allerdings interessierten ihn die Scherben im Moment wirklich wenig. Sein Blick war nämlich direkt auf die blutroten Flecken am Boden gefallen. Für einen Moment setzte sein Herz aus und das Atmen fiel ihm schwer. In seinem Kopf hörte er das Gekrächze von Raben und hatte sofort wieder deren schwarze Gestalt vor Augen, wie sie den Tower umkreisten und dann davonflogen.

Eilig zog er sein Handy hervor und wählte die Nummer seines Bosses, der nach ein paar endlos langen Sekunden auch das Gespräch annahm.
 

„Nein, es ist kein schöner Tag! Wir müssen sofort herausfinden, von wo die Bombendrohung kam!“
 

~*~
 

Arthur öffnete benommen die Augen und sah sich verwirrt um. Wo war er und was zur Hölle war passiert? Sein Kopf brummte wie verrückt und es fiel ihm schwer auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.

„Es ist alles in Ordnung, Mon Cher. Beweg dich lieber nicht zu viel. Du hast dir bei deinem Sturz von der Treppe ganz schön den Kopf angeschlagen“, ertönte eine nur zu bekannte Stimme, als Arthur sich aufrichten wollte, und so ließ er sich langsam wieder zurücksinken.
 

„Mein Sturz...?“, wiederholte er verwirrt und öffnete dann langsam die Augen, sah mit einem mörderischen Blick zu Francis. „Ich bin nicht gestürzt. Du verdammtes Arschloch hast mich niedergeschlagen ! Was soll die Scheiße?!“, fauchte er ihn an und versuchte erneut aufzustehen, landete allerdings durch einen heftigen Ruck an seinem Handgelenk wieder schmerzhaft in den Kissen. Schon bevor er nach oben zu seiner Hand sah, wusste er was das bedeutete. Francis hatte doch tatsächlich eine seiner Hände mit Handschellen ans Bett gekettet.
 

„Mach mich sofort los, oder ich sorge dafür, dass Frankreich endgültig von der Landkarte verschwindet!“

Francis schien von der Drohung jedoch nicht gerade beeindruckt zu sein. Er lächelte immer noch, auch wenn es jetzt weniger gut gelaunt wirkte, als vor Arthurs Wutausbruch. „Du würdest mir doch nie etwas antun, Mon Cher. Du liebst mich schließlich. Und wenn du dich erst einmal wieder erinnerst, dann können wir auch zusammen glücklich werden.“

Ein paar leise Flüche kamen über Arthurs Lippen und er richtete sich erneut auf, dieses Mal aber um einiges langsamer, bis er schließlich aufrecht saß. „Ich liebe dich nicht, ich habe dich nie geliebt und ich werde dich auch nie lieben. Du kannst für mich nie mehr als ein Freund sein, egal was du machst. Also lass den Blödsinn, ja? Du willst doch nicht, dass ich dich hasse“, erwiderte Arthur schließlich behutsam, hoffte doch auf die freundliche Schiene mehr zu erreichen. Denn Anbrüllen zeigte ja scheinbar überhaupt keine Wirkung. Und wenn Freundlichkeit nichts brachte, konnte er immer noch weiter rumschreien.
 

„Du liebst mich. Du weißt es nur gerade nicht. Aber du wirst es bald wieder wissen, dafür sorge ich schon“, erwiderte Francis lächelnd, erhob sich von seinem Stuhl neben dem Bett und verließ das Zimmer. Sofort ging ein Ruck durch Arthur und er sah sich eilig um. Irgendwie musste er von dem Bett loskommen und hier raus. Ein paar Mal zerrte er an den Ketten, doch wie erwartet, würden die sich nicht einfach so lösen. Also musste er sie irgendwie öffnen. Mit Mühe und Not kam Arthur an den kleinen Nachttisch ran und öffnete dessen Schublade, kramte darin herum. Er brauchte etwas Spitzes, doch das einzige, dass er in dem Schrank fand, waren Unmengen von Kondomen. Ein leichter Schauer lief ihm über den Rücken, wollte er doch gar nicht daran denken, wie weit Francis mit ihm gehen wollte und ob die Teile wegen ihm da lagen.

Als die Türklinke nach unten ging schloss Arthur die Schublade und setzte sich wieder aufrecht hin, sah finster zu Francis. „Wie lange willst du mich hier festhalten, hm? Ich werde dir sicher nicht plötzlich zu Füßen liegen, nur weil du mich hier einsperrst.“
 

„Du bleibst so lange, bis du deine Erinnerungen wieder zurückbekommst. Es tut mir wirklich leid, aber ich muss das tun. Wenn du dich wieder an das erinnerst, was wir hatten, dann wirst du mir dankbar sein“, erwiderte Francis und schritt auf ihm zu, um sich an die Bettkante zu setzen. Und Arthur musste sich wirklich zusammenreißen mit der freien Hand nicht nach ihm zu schlagen. Das würde die ganze Situation wohl nur noch schlimmer machen.

„Scott hat dir doch sicher davon erzählt, oder? Dass du gestorben bist; Dass du jetzt seit mehr als zwanzig Jahren aber wieder lebst. Nur leider sind die Erinnerungen an die letzten Jahre verschwunden, als du dein Gedächtnis zurückbekommen hast.“

Arthur nickte nur leicht und ließ sich das ganze durch den Kopf gehen. Ja, dass er gestorben war hatte Scott ihm wirklich erklärt. Nur bevor er mehr gesagt hatte, war er vor der Tür gelandet. Aber wenn Beide so etwas behaupteten, dann würde es wohl stimmen. Und irgendetwas war in diesen zwanzig Jahren passiert, dass Francis so verändert hatte. Irgendetwas...
 

„Sag bitte nicht, dass ich etwas mit dir angefangen habe“, brummte er leise und verzog das Gesicht bei dem Gedanken. Es war nicht so, dass er Francis hasste, aber er konnte sich einfach keine Beziehung mit ihm vorstellen. Nur Francis traurigem Lächeln nach zu urteilen, hatte er das scheinbar in der Zeit gekonnt.

„Wir waren glücklich zusammen“, erklärte er und schlug das Buch auf, dass er zuvor geholt hatte, hielt es Arthur hin. Eine Weile sah er einfach fassungslos auf die Bilder und wandte dann den Blick ab. Auf jedem der Bilder waren er und Francis zu sehen. Glücklich... Mal Händchen haltend, mal küssend, aber immer glücklich. So ein Lächeln hatte er auf seinem eigenen Gesicht schon seit Jahrhunderten nicht mehr gesehen.
 

„Das wird aber nie wieder so sein. Es tut mir leid, aber ich kann dich einfach nicht lieben. Ich liebe Scott“, erwiderte er leise, wusste auch nicht, warum ihm es gerade so schwer fiel, Francis einen Korb zu geben.

Ein paar Minuten herrschte Stille und schließlich überwand sich Arthur und sah auf zu Francis. Aber statt dem erwarteten traurigen Gesichtsausdruck, war ein schiefes Grinsen in seinem Gesicht.
 

„Es wird wieder so. Ich liebe dich doch, Arthur. Ich tue das alles nur für dich. Ich werde alles tun, um deine Erinnerungen zurück zu holen. Wirklich alles.“

Arthur spürte ein leichtes Stechen an seinem Arm, und bemerkte jetzt erst die Spritze, die Francis ihm in diesen gedrückt hatte. Er war einfach zu sehr auf das Grinsen fixiert gewesen.
 

„Tu nichts, was du später bereust... Du willst doch nicht, dass ich dich hasse, oder, Frankreich?“

Langsam wurde ihm schwarz vor Augen und er sank in die Kissen zurück, hörte noch leise, wie durch Watte, Francis Antwort.
 

„Ich will aber auch nicht, dass du mich nur magst. Ich will, dass du mich liebst.“
 

~*~

~*~
 

Hallo, meine Lieben :)

Ein bisschen mehr FrUk, ein bisschen weniger Scott/Arthy :) Auch wenn das FrUk zurzeit eher einseitig ist

Diese FF wirds nicht mehr allzu lang geben. Wir stehen kurz vorm Höhepunkt der Geschichte. Also mehr als 20 Kapitel werden das hier eher nicht ;)

„Du bleibst hier. Englands Probleme gehen uns nichts an, verstanden?“
 

Scott sah seinen Boss ungläubig an. Wie konnte dieser Kerl so etwas von ihm verlangen? Arthur war sein Bruder, sein Freund. Er würde ihn nicht einfach so im Stich lassen, nur weil sein Boss etwas gegen diese Beziehung hatte. Wie zum Teufel war er noch einmal an so einen homophoben Politiker gekommen? Stimmt ja, er war zu beschäftigt mit Arthur gewesen, um sich um sein Land zu kümmern.
 

„Ich werde ihm helfen. Du kannst mich nicht davon abhalten und das weißt du. Du magst zwar der schottische Premierminister sein, aber du bist auch nur ein Mensch“, erwiderte er schlecht gelaunt und erhob sich. Wenn er von seinem Boss keine Informationen über die Bombendrohung bekam, dann verschwendete er hier nur seine Zeit. Arthurs Leute saßen auch schon an der Sache, würde er sich eben von denen seine Informationen.

„Was fällt dir eigentlich ein? Ich bin dein Boss und ich befehle, was mit Schottland - was mit dir - passiert, also halt dich daran, oder ich werde dafür sorgen, dass du deinen Job verlierst.“

Scott blieb auf seinem Weg Richtung Tür stehen und drehte sich langsam herum, um in das siegessichere Grinsen seines Bosses zu sehen. Allerdings hatte der nicht damit gerechnet, dass er einen Lachanfall auf diese Drohung bekommen würde. Erst nach einer Weile beruhigte er sich wieder und sah frech grinsend zu seinem Gegenüber, zündete sich eine Zigarette an.
 

„Wie so ein Idiot nur so weit kommen konnte ist erstaunlich. Versuch doch mich zu feuern. Aber ob du so schnell einen Ersatz aus dem Ärmel schütteln kannst ist fraglich. Und dafür sorgen, dass ich nicht mehr spüre, was mit meinem Land passiert, kannst du auch nicht“, erklärte er gelassen, verließ dann leise lachend den Raum. Dieser Idiot. Wollte ihm ernsthaft drohen. Es gab wenig, was ein Politiker gegen sein Land ausrichten konnte. Aber noch nicht einmal ein anderes Land konnte Scott jetzt davon abhalten, Arthur zu finden.
 

Eilig lief er durch das Gebäude, Richtung Ausgang, doch kurz bevor er diesen erreichte, ertönte eine Sirene und gepanzerte Türen schoben sich vor den Ausgang. Eigentlich eine Vorsichtsmaßnahme, die Terroristen draußen halten sollte. Nur im Moment war das wohl dafür gedacht, ihn hier drinnen festzuhalten.

„Ich habe dir gesagt, dass du hierbleiben sollst. Wenn Englands Personifikation irgendetwas passiert, wirst du das vereinigte Königreich vertreten und wir können unsere Interessen durchsetzen. Deine Liebe macht dich blind. Du bist wirklich eine Schande für Schottland.“
 

Mit einem eisigen Lächeln drehte Scott sich herum und bließ eine Wolke Rauch in die Luft. „Ich bin Schottland“, meinte er nur kühl, wandte dann wieder den Blick auf die Stahlwand.

„Jetzt, wo ich hier ohnehin nicht rauskomme, kannst du mir aber doch sicher verraten, wo Arthur ist, nicht wahr?“
 

„Wir glauben, dass er in Frankreich ist. Aber selbst wenn du hier rauskommst, wird dir das wenig nutzen. Frankreich ist ein großes Land. Der Kleine wird sterben und dann verschwindet auch endlich der schlechte Einfluss, den er auf dich hat. Ich werde dich zu Spezialisten bringen, die deine 'Krankheit' heilen. Es wird alles wieder gut werden, keine Sorge“, erklärte sein Boss gut gelaunt und nickte dann zwei Sicherheitsbeamten zu. Scott sah gelassen zu den beiden Schränken, die auf ihn zu marschierten. Er wartete geduldig, bis einer ihn gepackt hatte, legte ihn dann aber einfach mit einem Schulterwurf zu Boden.

„Du glaubst doch nicht wirklich, dass ein Mensch gegen ein Land ankommen kann, oder?“, spottete er belustigt und schlug dem anderen Sicherheitsmann mit geballter Faust ins Gesicht. Kurz blickte er zu den Beiden hinab, ging dann einfach an seinem Premierminister vorbei durch den Gang, zog dabei sein Handy hervor.

„Waljan? Ja hör zu, schwing deinen Hintern hierher und hol mich vom Dach meines Ministeriums ab... Erklär ich dir später... Nein, du kommst jetzt. Fick Ian meinetwegen im Helikopter weiter. Ich muss hier sofort raus, verstanden?“ Ohne eine Antwort abzuwarten beendete Scott das Gespräch und machte sich auf den Weg nach oben.

Sein verdammter Boss würde es noch bereuen, sich mit seinem Land angelegt zu haben. Aber erst einmal war Francis dran.
 

~*~
 

Benommen sah sich Arthur um, wusste im Moment nicht wirklich, wo er war. Das war auf jeden Fall nicht mehr Francis Schlafzimmer, so viel stand fest. Alles war weiß. Die Decke, die Wände, einfach alles. Langsam wandte er den Blick nach unten auf seine Handgelenke und machte eine erfreuliche Entdeckung. Wo auch immer er war, er war nicht wieder am Bett fest gekettet. Endlich konnte er hier verschwinden.

Er musste einfach nur aufstehen. Einfach aufstehen und verschwinden. Am Besten irgendwo untertauchen und Hilfe holen. Nur erst aufstehen. Einfach... Warum zur Hölle bewegte sich sein Körper nicht? Er konnte sich kaum rühren. Panik überkam ihn und er schnappte hektisch nach Luft. Was war hier los?
 

„Beruhig dich, Mon Cher. Es wird alles wieder gut. Du bist in besten Händen hier. Der Arzt sagt, er kann dich heilen“

Mit Mühe wandte Arthur den Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam. „Was meinst du damit? Lass mich gehen!“, fauchte er mit zittriger Stimme und hektisch wanderten seine Augen durch den Raum, in der Hoffnung doch irgendeinen Ausweg zu finden.

„Ich meine damit, dass ich einen Weg gefunden habe, dein Gedächtnis wieder zurückzubringen. Monsieur Vignon ist der beste Hirnchirurg in ganz Frankreich. Er meinte es gäbe eine Chance, dass du alle Erinnerungen zurückbekommst. Ist das nicht wunderbar?“

Arthurs Augen weiteten sich und er sah Francis fassungslos an. Der Kerl wollte ihn ernsthaft unters Messer legen?
 

Sein Atem kam nur noch stockend und ein flehender Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. „Tu das nicht Francis, bitte. Bitte nicht. Ich verlasse Scott. Ich komme zurück zu dir! Aber bitte tu das nicht.“
 

„Das reicht mir nicht.“
 

~*~
 

„Er ist nicht hier, Scott. Und wenn du die Wohnung noch weiter auseinandernimmst, wird dir das auch nichts nützen.“

Schwer atmend sah Scott zu Ian, sah sich dann kurz in dem Chaos um, dass er in Francis Wohnung angerichtet hatte. Kein einziges Möbelstück war heil geblieben und auch die Wand hatte einiges von seiner Wut abbekommen.
 

„Ich weiß, dass mir das nichts bringt. Ich weiß es! Aber was soll ich schon machen? Er könnte überall sein. Was, wenn er Arthur etwas antut?“, brummte er schlecht gelaunt, kramte mit zitternden Händen eine Zigarette heraus und zündete diese an, nur um festzustellen, dass er bereits eine im Mund hatte. Eine Weile sah er einfach auf die Zigarette, bis Ian sie ihm aus der Hand nahm und selbst begann zu rauchen.

Schien wohl so, als wäre er nicht der Einzige, den das mitnahm. Denn das Rauchen hatte Ian schon vor Jahren aufgegeben.
 

„Er wird Arthur nichts antun. Er liebt ihn doch. Warum sollte er ihm dann etwas antun? Zumindest wird er nichts allzu schlimmes machen“, versuchte Waljan zu beruhigen, doch es half nichts. Seine Brüder kannten Francis nicht so gut, wie er. Und er traute dem Idioten wirklich so einiges zu.

Sicher, er würde Arthur nicht vergewaltigen oder umbringen. Aber es gab noch genug andere schlimme Dinge, die man jemandem antun konnte.

Ein leises Klingeln riss ihn aus den Gedanken und gedankenverloren sah er auf den Display des Handys. Das war doch Arthurs Nummer... Eilig nahm er das Gespräch an und stellte auch gleich den Lautsprecher an.

„Arthur?! Wo bist du verdammt noch mal? Was hat dieser Idiot getan?“
 

„Scott? Gott... Scott, es tut mir so leid. Du... Komm bitte so schnell es geht hierher. Ich habe einen riesigen Fehler gemacht.“ Francis panische Stimme drang aus dem Hörer und Scotts Brust zog sich schmerzhaft zusammen.

„Was... Was hast du getan? Wo bist du? Wo ist Arthur?“
 

„Arthur... Er... Er stirbt. Ich glaube er stirbt. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich wollte doch nicht, dass ihm etwas passiert. Ich wollte doch nur, dass er zurückkommt.“

Scott erstarrte, das Handy rutschte ihm aus der Hand und wäre wohl zu Boden gefallen, hätte Waljan nicht so schnell reagiert und es aufgefangen. Nur gedämpft konnte er hören, wie Waljan versuchte den verstörten Francis dazu zu bringen, seinen Aufenthaltsort zu verraten.

Seine Gedanken drehten sich nur noch im Kreis. Nicht noch einmal. Bitte nicht noch einmal. Er wollte Arthur nicht schon wieder verlieren. Er wollte das nicht alles noch einmal durchmachen.
 

~*~

~*~
 

So und wieder ein neues Kapitel.

Ich liebe Waljan und Ian, auch wenn die hier nicht viel vorkommen... Irgendwann schreib ich auch mal was mit denen =D

Tja was jetzt mit Arthy ist? Da müsst ihr euch wieder eine Woche gedulden ;)

„Kannst du nicht schneller fahren?“

Kurz sah Waljan zu Scott und warf einen Blick auf das Amaturenbrett, ignorierte die Aufforderung schließlich. Dieser Idiot verstand wohl nicht worum es hier ging. Arthur lag im Sterben. Er würde ihn verlieren. Und auch wenn er wusste, dass er das sicher nicht verhindern konnte, hatte er das Gefühl, dass alles wieder gut werden würde, solange er nur bei ihm war.
 

„Wenn du nicht gleich ein wenig Gas gibst, dann übernehme ich das Steuer“, murrte er angepisst, würde diese Drohung doch tatsächlich wahr machen, wenn es sein musste. Und wenn er Waljan bei laufendem Motor von dem Sitz runterzerren musste.

„Ich fahre schon so schnell es geht. Aber du willst doch nicht, dass wir einen Unfall bauen. Dann stirbst du vielleicht noch vor ihm!“, fauchte Waljan gereizt zurück und nickte Ian zu, der ein Paar Handschellen hervor zog und ihn grinsend ansah. Warum er Handschellen bei sich trug, wollte Scott am Liebsten gar nicht wissen.

„Solltest du auch nur versuchen aufzustehen, Scotty, dann wird es mir eine Freude sein, dich an deinem Sitz festzuketten, verstanden?“

Leise auf schottisch vor sich hinfluchend lehnte sich Scott wieder zurück und sah ungeduldig auf die vorbeiziehende Landschaft. Irgendwie erwartete er schon jeden Moment dort eine Gruppe Raben vorbeifliegen zu sehen.
 

Etwa eine Viertelstunde später kam ihr Wagen mit quietschenden Reifen zum stehen und noch ehe er ganz angehalten hatte, war Scott schon zur Tür rausgesprungen und stürmte in das Gebäude.
 

„Monsieur. Je vous rends un service?“[1]
 

Ruckartig wandte Scott den Blick an eine junge Krankenschwester, die ihn gerade angesprochen hatte, nur dass er im Moment kein Wort von dem verstand, was sie sagte.

„Ich muss zu Arthur. Arthur Kirkland.“

Die Augen der Frau weiteten sich und sie bedeutete Scott ihr zu folgen, lief dann eilig los. Und schon nach kurzer Zeit standen sie in einem kleinen Krankenzimmer. Auf dem Bett lag Arthur, die Augen geschlossen, leichenblass und an diverse Geräte und Schläuche angeschlossen, die alle laut durcheinander brummten und piepten.

Sofort stürzte Scott an das Bett und nahm Arthurs Hand in seine eigene, sah ihn verzweifelt an.
 

„Arthur? Arthur, bitte wach auf... Tu mir das nicht noch einmal an... nicht schon wieder...“, murmelte er leise, doch keine Regung ging durch den Engländer.
 

„Er wird nicht aufwachen... Er wird sterben. Wir können nichts mehr für ihn tun. Gott, es ist alles meine Schuld. Tout moi faute.“[2]

Ruckartig drehte Scott den Kopf zur Seite, entdeckte jetzt erst Francis, der an der gegenüberligenden Wand auf dem Boden saß mit angezogenen Knien und ziemlich fertig aussah. Sofort löste er sich von Arthur, schritt auf den Franzosen zu und zog ihn am Kragen auf die Beine.
 

„Du verfluchtes Arschloch! Ich dachte wir wären Freunde! Nenn mir auch nur einen Grund, warum ich dich nicht in tausend Stücke zerfetzen und an Nessie verfüttern sollte“, schrie er schon beinahe und bevor er überhaupt eine Antwort bekam, traf seine Faust schon mitten in Francis Gesicht, dass ein zufriedenstellendes Knacken von sich gab.
 

„Es ist meine Schuld. Arthur wird sterben und ich bin Schuld. Ich habe ihn getötet. Aber ich wollte doch, dass er mich liebt. Es ist nicht fair, dass du ihn bekommst. Er sollte mich nur wieder lieben... Es ist alles meine Schuld.“

Und die Worte machten Scott irgendwie nur noch wütender. Die Tatsache, dass Francis noch nicht einmal irgendetwas abstritt. Immer und immer wieder traf seine Faust den Anderen und schließlich zog er ein kleines Klappmesser aus seiner Tasche, konnte im Moment wirklich nicht mehr klar denken. Er wollte, dass Francis litt. Er wollte ihm so viele Schmerzen wie möglich zufügen für das, was er Arthur angetan hatte.
 

Blut spritzte, als er das Messer aus Francis Schulter zog und ein leichtes Grinsen erschien auf seinen Lippen. Erneut ließ er seinen Arm nach unten sausen, doch bevor er Francis Gesicht treffen konnte, wurde er gepackt und nach hinten gezogen.

„Spinnst du?! Das hilft dir jetzt doch auch nicht! Verdammt! Halt still! Ian!“

Scott wand sich in dem Griff und sah Francis immer noch hasserfüllt an. Er wollte, dass er litt. Er wollte ihn umbringen. Niemand konnte ihn aufhalten. Langsam wurde er immer weiter von dem Franzosen weggezogen, ein leichtes Klicken war zu hören und er war mit einer Hand an das Gestell von Arthurs Bett gekettet. Schwer atmend stand er da, rührte sich jetzt aber nicht mehr, aus Angst Arthur dadurch zu bewegen und ihm Schmerzen zuzufügen.
 

„Mach mich los, Ian. Wenn dir dein verdammtes Leben lieb ist, machst du mich jetzt sofort los. Dieser Widerling hat es nicht verdient zu leben! Er hat Arthur getötet. Er ha-“

Ein lautes Klatschen war zu hören und Scott sah mit geweiteten Augen zu Ian, der ihm doch tatsächlich gerade eine Ohrfeige verpasst hatte.
 

„Jetzt hör mir mal zu, du Vollidiot. Arthur ist noch nicht tot. Er ist noch am Leben! Und indem du ihn umbringst, rettest du ihn auch nicht. Jetzt beruhig dich verdammt noch mal und denk darüber nach, wie wir ihm helfen können, verstanden?“

Klappernd fiel das kleine Messer zu Boden und Scott richtete den Blick wieder auf Arthur, nickte dann leicht. Er musste Arthur retten... Um Francis konnte er sich später kümmern... Nur wie? Wie verdammt noch mal sollte er das tun? Er war kein Arzt. Er wusste ja noch nicht einmal, was ihm fehlte.
 

„Der Arzt meinte sein Gehirn würde nicht mehr richtig funktionieren. Irgendetwas sei bei der Operation schief gegangen. Vielleicht eine Blutung oder so, aber er konnte nichts finden. Da musste er aufgeben. Er meinte es sei erstaunlich, dass Arthur überhaupt noch so lange lebt... Aber gut, er weiß auch nicht, dass Länder weitaus robuster sind als normale Menschen“, erklärte ihm Waljan schließlich, hatten die beiden scheinbar noch mit irgendeinem Arzt gesprochen und deshalb so lange hierher gebraucht.

„Er konnte nichts finden? Was für einen Stümper hast du denn da ran gelassen?! Verdammter...“ Mordlustig sah Scott zu Francis und wollte sich nach dem Messer bücken, bekam aber schon wieder eine Ohrfeige von Ian.
 

„Konzentrier dich verdammt noch mal! Der Mann war kein Stümper. Er war einer der besten Hirnchirurgen ganz Frankreichs. Fehler passieren jedem einmal. Wir brauchen jetzt aber eine Lösung für das Problem. Ich will genauso wenig, dass er stirbt, wie du.“

Gedankenversunken rieb er sich über die leicht gerötete Wange und wandte den Blick auf Arthur. Was sollte er nur tun? Er konnte nicht einfach so eine Lösung aus dem Ärmel schütteln. Er war genauso nutzlos wie das letzte Mal, als Arthur im Krankenhaus gewesen war. Was wenn er seinen Bruder schon wieder verlieren würde? Das letzte Mal hatte auch kein Arzt der Welt ihn retten können und dieses Mal war niemand da außer diesem französischen Stümper...

„Wie lange hat er noch?“

„Das wissen wir nicht. Es könnten Minuten sein, aber auch Stunden oder Tage. Aber länger als eine Woche gebe ich ihm nicht“, antwortete Waljan mit hoffnungsloser Stimme, hatte scheinbar noch keine Lösung für ihr Problem gefunden. Aber das brauchte er jetzt auch nicht mehr.
 

„Ruf Gilbert an, sofort! In Deutschland soll es doch die besten Ärzte ganz Europas geben. Die können sicher auch schnell hier sein“, schlug er vor und nahm Arthurs Hand in seine eigene, strich sanft über den Handrücken. „Wir werden ihn nicht noch einmal verlieren.“
 

~*~
 

Genervt zerrte Scott an den Handschellen, die ihn immer noch am Bett festhielten, kam aber genauso wenig aus den Dingern raus, wie zuvor. Er wollte hier nicht dumm rum sitzen, während irgendjemand an Arthurs Hirn herumschnitt. Die Anderen durften doch auch alle bei ihm sein, warum nur er nicht? Diese Idioten glaubten doch nicht wirklich, dass er einen Nervenzusammenbruch bekommen würde, wenn er dabei war. Und wenn Arthur... Wenn er starb, dann wollte er auch bei ihm sein bis zum Ende.

„Lass den Kopf nicht so hängen. Das passt nicht zu dir, Alter. Du solltest lieber ein paar Kippen rauchen und jeden dumm anmachen, der an dem Zimmer vorbeiläuft.“ Erstaunt hob Scott den Kopf und sah zu Gilbert, der grinsend im Türrahmen stand. „Ich dachte ich komme auch mal rübergeflogen. Dieser ganze Papierkram wurde mir eh zu langweilig“, spottete er und schritt auf den Schotten zu, drückte ihm eine Flasche Whiskey in die Hand – verdammt teuren Whiskey. Und normalerweise hätte er sich über so ein Geschenk gefreut, aber jetzt brachte es nur ein müdes Lächeln auf sein Gesicht und er legte die Falsche zur Seite.
 

„Ich will nicht betrunken sein, wenn ich mich von ihm verabschieden muss. Danach können wir uns aber gerne noch die Birne wegsaufen... Du bleibst so solange, oder?“, fragte er leise, war sich bewusst, was für einen flehenden Unterton seine Stimme gerade hatte. Aber er wollte einfach nicht alleine sein, wenn es so weit war.

Gilbert seufzte nur leise, schob die Flasche noch ein Stück weiter und setzte sich direkt neben Scott auf das Bett. „Du hast dich wirklich verändert, seit der Sache damals, mit dem Autounfall. Du meintest einmal, wenn Arthur abkratzen würde, würden wir auf seinen Tot anstoßen und uns freuen.“ Scott verzog das Gesicht, erinnerte sich doch nur zu gut an diese und viele andere Worte, die er gesagt hatte, die nicht gerade sehr nett gewesen waren.

„Heute werden wir nicht auf seinen Tot anstoßen. Heute wird er nicht sterben. Ich kenne den Arzt, der da drin ist. Und der wird sicher nicht einfach so aufgeben, um ihn sterben zu lassen. Du weißt doch... Die Deutschen und ihr Perfektionismus. Da hat er doch einmal etwas Gutes, nicht wahr? Er wird da wieder rauskommen und dann wirst du mit ihm gemeinsam diese verdammte Flasche leeren.“

Scott lachte leise, zum ersten Mal an diesem verfluchten Tag und lehnte sich gegen Gilbert, legte seinen Kopf auf dessen Schulter ab. „Du hast Recht. Er wird durchkommen. Wäre doch eine Schande, sich von einem Franzosen fertig machen zu lassen, nicht wahr?“, meinte er nur grinsend und zog nun auch seine erste Zigarette aus der Tasche, fühlte sich doch durch Gilbert ein wenig sicherer, auch wenn seine trüben Gedanken nicht verschwunden waren.
 

Als er seine Zigarette zur Hälfte geraucht hatte, betrat schließlich Ian den Raum und sah ihn erschöpft an. Kein Lächeln, keine Erleichterung war zu sehen und Scott sah ihn fassungslos an. Das konnte doch nur eins bedeuten. Arthur war tot. Er war tot und Scott hatte ihn alleine sterben lassen, war nicht für ihn da gewesen. Er hatte zugelassen, dass das alles überhaupt passieren konnte.

Was wenn Arthur dieses Mal nicht zurück kommen würde? Was wenn er ihn nie wieder sehen konnte? Was wenn...
 

„Scott! Verdammt, Scott! Tief Luft holen! Du brichst noch zusammen! Hyperventilieren ist echt nicht cool, Alter. Das hilft jetzt auch nicht weiter.“

Erst jetzt bemerkte Scott, dass er hektisch nach Luft geschnappt hatte und sein ganzer Körper zitterte. Langsam holte er Luft und beruhigte sich wieder, sah verzweifelt zu Ian auf, der jetzt tatsächlich ein müdes Lächeln im Gesicht hatte.
 

„Arthur wird es schaffen. Der Arzt sagt, er wird wieder gesund werden.“
 

~*~

~*~
 

Puh. Mal ein Kapitel, dass nicht so gemein endet. Aber ich konnts einfach nicht vorher enden lassen. Hatte doch ein wenig Mitleid mit euch armen Lesern.

Das französisch in dem Kapitel ist nicht von mir, musste mir ne Freundin übersetzen, weil ich nie franz.. hatte. Also verzeiht Fehler :)
 

[1] Kann ich Ihnen helfen?

[2] Alles meine Schuld.

„...nd dann meinte er, dass es ihm leid täte... … solltest dich beruhigen...“
 

„...ist mir egal. Das einzige... …. Arthur.“
 

Benommen öffnete Arthur die Augen, als er seinen Namen hörte. Alles um ihn herum war verschwommen und die Stimmen drangen nur dumpf an seine Ohren. Er fühlte sich unheimlich schläfrig und immer wieder fielen ihm die Augen zu.

Irgendjemand schien zu bemerken, dass er wach war, nahm seine Hand und strich leicht über diese. Erneut wurde gesprochen. Sicher mit ihm. Aber er verstand kaum etwas davon. Alles kam in Bruchstücken bei ihm an.

„...wach. Die Ärzte meinten, da... ... hast Glück... ...“

Wessen Stimme war das? Irgendwie kam sie ihm unheimlich vertraut vor, aber in seinem Kopf war dichter Nebel und er konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Und seinen Kampf gegen die Müdigkeit schien er auch zu verlieren.

„.... liebe dich, Arthur.“
 

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen und ehe er wieder einschlief, murmelte er leise noch einen Satz: „Ich liebe dich auch... Francis.“
 

~*~
 

Scott war wie erstarrt. Er hatte sich doch sicher verhört. Er musste sich einfach verhört haben. Arthur hatte ihn gerade nicht wirklich für Francis gehalten. Das war alles nur Einbildung gewesen. Er war übermüdet, weil er so lange hier gewesen war, und...
 

„Alter! Er liebt Francis? Sag bloß, dass er dich schon wieder vergessen hat.“

Scotts Brust schnürte sich schmerzhaft zusammen und mit Mühe wandte er den Blick von Arthur ab zu Gilbert. „Er hat mich nicht vergessen... Er kann mich nicht vergessen haben. Das sind einfach die blöden Drogen unter denen er noch steht. Die lassen ihn Blödsinn labern. Sobald die nicht mehr wirken, wird er wieder der Alte sein“, murrte er leise, versuchte Gilberts mitleidigen Blick zu ignorieren. Er redete sich das nicht ein. Er wusste es. Arthur konnte doch nicht einfach so wieder alles vergessen. Nicht jetzt, wo sie so kurz davor standen, glücklich miteinander zu werden.

Das letzte Mal hatte er ihn nur vergessen, weil er gestorben war. Aber er lebte noch. Er hatte überlebt und würde immer noch ganz der Alte sein.

Francis hatte es einfach nicht verdient zu gewinnen. Er hätte Arthur schließlich beinahe umgebracht.
 

„Na wenn du meinst. Dann warten wir bis er wieder aufwacht und ich besorge noch ein wenig Alkohol... Nur für den Fall, dass du falsch liegst.“
 

~*~
 

„Verdammte scheiße!“

Leise fluchend öffnete Arthur die Augen, schloss sie aber sofort wieder, da das blendend weiße Licht seine Kopfschmerzen nicht gerade besser machte. Sein Kopf fühlte sich gerade an, als hätte es schon wieder einen Blitzkrieg gegeben.

„Arthur?“

„Scott? Mach das verdammte Licht aus, du Vollidiot. Und sei ein wenig leiser. Ich brauche nicht noch mehr Schmerzen“, brummte er schlecht gelaunt und öffnete erst die Augen, als er ein leises Klicken hörte. Und tatsächlich konnte er sie dieses Mal ohne Problem offen halten, auch wenn es nicht stockfinster im Zimmer war. Aber alles war besser als dieses grelle Licht.

Langsam ließ er den Blick durch den Raum wandern, zog verwirrt die Augenbrauen in die Höhe, als er Gilbert in einer Ecke sah, umringt von Flaschen, die dem Anschein nach voll mit hochprozentigem Alkohol waren. Er sah sich weiter um, bis sein Blick an Scott hängen blieb und der Anblick verwirrte ihn nur noch mehr.

Sein Bruder sah aus, als ob er glaubte, gleich geschlagen zu werden oder so etwas in der Art. Ein Außenstehender würde das vielleicht nicht bemerken, aber Arthur kannte ihn nun schon lange genug, um zu wissen, dass er Angst hatte. Aber vor was?
 

„Wen liebst du?“

Arthur sah Scott perplex an, hatte doch mit so einer Frage nun wirklich nicht gerechnet. Was sollte diese dämliche Frage überhaupt. Es war doch klar, dass er...

Arthur stockte und seine Augen weiteten sich leicht. Plötzlich war ihm etwas schmerzhaft bewusst geworden. Er wusste es nicht. Sein Kopf war voller Erinnerungen. Er schloss die Augen und hielt sich den Kopf, während ein Film aus Bildern vor seinen Augen ablief. Immer wieder sah er Bilder von Scott und Francis. Sein Herz war wie zerrissen, während er versuchte eine Antwort auch die Frage zu finden. Aber viel zu schnell wurde ihm klar, dass es darauf nur eine Antwort gab.
 

„Dich...“

Scott atmete erleichtert auch und ein leichtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht.

„... und Francis.“

Sofort verschwand das Lächeln und wich einem vollkommen fassungslosem Ausdruck. Schuldbewusst wandte Arthur den Blick ab, wusste doch genau, wie sehr diese Worte seinen Bruder treffen würden. Aber es war nun einmal die Wahrheit. Er konnte nichts dagegen machen.

„Versprich mir, dass du ihm nichts tust.“
 

Scotts Ausdruck wurde noch finsterer und zum ersten Mal steckte er sich in Arthurs Zimmer eine Zigarette an. „Warum sollte ich? Ich könnte ihm für das was er getan hat den Krieg erklären und keiner würde es mir übel nehmen. Er ist ein mieser Verräter, Abschaum. Er ist...“

„Der, den ich liebe“, unterbrach ihn Arthur leise mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen. In seinem Kopf herrschte das reinste Chaos. Er liebte Francis wirklich. Sein Lächeln, seine sanfte Art, einfach alles. Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie sein Herz jedes Mal höher geschlagen hatte, wenn der Franzose ihn berührt hatte.

Aber Scott liebte er auch. Das war nicht einfach durch diese Erinnerungen verschwunden. Nur was zum Teufel sollte er jetzt machen?
 

„Versprich es mir.“

Scott gab einen undeutlichen Laut von sich, nickte dann aber und der Hass verschwand langsam aus seinem Blick, wenn auch nicht vollständig.

„Und wie geht es jetzt weiter? Willst du Schluss machen und mit Francis wieder anbändeln? Oder uns Beide haben? Da muss ich leider passen, sweetheart. Ich stehe nicht so auf Dreier, die auch außerhalb vom Bett stattfinden“, brummte Scott schlecht gelaunt, stellte Arthur damit ausgerechnet vor die Frage, die er nicht beantworten konnte.
 

„Ich weiß es nicht... Ich brauche ein wenig Zeit. Das ist im Moment alles einfach viel zu viel. Ich will euch Beide irgendwie. Aber doch nicht auf einmal und... Ich weiß einfach nicht. Das ist alles so verdammt kompliziert“, murmelte er, schloss die Augen und hielt sich den nun noch stärker schmerzenden Kopf. Warum konnte sein Leben nicht einmal einfach sein?

Eine Weile herrschte Stille. Erst als das leise Klicken der Tür zu hören war, sah Arthur wieder auf, zu Scott, der bereits in der Tür stand, dicht gefolgt von Gilbert mit einem Arm voll Flaschen.
 

„Scott. Ich...“
 

„Spars dir, Arthy. Ich lasse dir jetzt deine Zeit und du entscheidest dich. Aber solltest du dich für ihn entscheiden, glaub nicht, dass du je wieder bei mir angekrochen kommen kannst.“

Und mit diesen Worten verschwand er und ließ Arthur allein zurück.
 

~*~
 

„Man, Alter. Ich glaube du hast deine Chancen da eben nicht gerade verbessert. Du solltest nett zu ihm sein, wenn du willst, dass er sich für dich entscheidet. Hey! Hey Scott! Verdammt hör mir zu und bleib endlich stehn!“

Eilig lief Gilbert dem Schotten hinterher, der durch die Gänge des Krankenhauses eilte und überhaupt nicht auf die Worte seines Freundes hörte. Erst als er vor dem Gebäude war blieb er stehen, drehte sich aber nicht um und gab auch kein Zeichen, dass er Gilbert zugehört hatte.

„Komm schon. Nur weil Francis jetzt wieder im Rennen ist, heißt das nicht, dass du so ausrasten musst. Wie lang hat er diesen Idioten denn geliebt? Ein halbes Jahr wenns hochkommt. Dich dagegen hat er schon Jahrzehnte geliebt.“
 

Scott lachte leise und pustete eine Rauchwolke in die Luft, sah dann über die Schulter zu Gilbert mit einem hoffnungslosen Blick. „Und mit ihm war er Monate zusammen. Mit mir gerade mal einen Tag und schon haben wir uns gestritten. Wir haben uns sowieso nur gestritten. Glaubst du wirklich, dass ich ihm das bieten kann, was ihm dieser Idiot geboten hat? Händchen halten und romantisches Süßholzgeraspel sind nun einmal nicht so mein Ding. Und Fra-“

Doch weiter kam Scott nicht, da ihm einfach eine geöffnete Flasche zwischen die Lippen gedrückt wurde. Brennende Flüssigkeit lief seinen Hals hinab und über sein Gesicht, ehe er Gilbert von sich schieben und hustend Luft holen konnte.

„Was zum Teufel sollte das?“
 

„Ich hab dein Emo-Gelaber einfach nicht mehr ausgehalten, Alter. Was dir jetzt fehlt ist literweise Alkohol und über Arthur denken wir später nach. Das wäre ja gelacht, wenn wir ihn nicht dazu bringen können, sich für dich zu entscheiden.“

Scott seufzte leise, nahm Gilbert die offene Flasche aus der Hand und genehmigte sich einen großen Schluck. „Du bist ein verdammter Idiot.“
 

~*~

~*~
 

So und wieder ein neues Kapitel

Jetzt ist Arthur also wieder mit allen Erinnerungen ausgestattet und Scott ist nicht gerade der beste, wenn es darum geht jemanden zu umwerben.

Mal schaun wie es weitergeht :)

Allerdings müsst ihr euch wahrscheinlich wieder ein wenig gedulden, da ich grad Klausurenzeit hab D= Bitte verzeiht mir also

„Du wolltest mich sprechen?“
 

Arthur sah angespannt zu Francis, der im Türrahmen stand und ziemlich verunsichert wirkte, aber nach einer Weile doch langsam auf ihn zuschritt. Ob er schon wusste, dass Arthurs Erinnerungen wieder zurück waren? Wohl eher nicht, sonst würde er jetzt doch glücklicher aussehen.
 

„Es tut mir leid, was ich getan habe. Ich wollte dich nicht verletzen“, erklärte Francis mit zittriger Stimme. Nichts erinnerte mehr an den selbstbewussten Mann, der einfach alles tat, was er für richtig hielt. Arthur richtete sich langsam auf, und schlug Francis mit der geballten Faust gegen die Wange, sah ihn finster an. „Das war dafür, dass du mich beinahe umgebracht hast, du Idiot“, zischte er eisig, packte den Anderen am Kragen und zog ihn zu sich. Ehe auch nur irgendein Protest kommen konnte, hatte er seine Lippen auf die von Francis gepresst und sofort begann sein Herz schneller zu schlagen. Es dauerte nicht lange und Francis erwachte aus seinem Schockzustand um den Kuss zu erwidern. Immer wieder lösten sie sich kurz voneinander, nur um sich sofort wieder, mit nur noch mehr Leidenschaft zu küssen.

Das fühlte sich so verdammt richtig an. Francis Berührungen waren zärtlich, voller Liebe. Nur warum konnte er nicht aufhören an Scott zu denken? Mit einem leisen Seufzen löste er sich von den fremden Lippen und sah verunsichert in hoffnungsvolle Augen.
 

„Bitte sag mir, dass das hier kein Traum ist, mon cher. Bitte sag mir, dass du wieder der Alte bist. Du erinnerst dich doch wieder, oder?“

Arthur lächelte traurig und nickte dann leicht, konnte Francis aber im Moment nicht ansehen. „Ich erinnere mich wieder. An alles. An dich, an uns... und an Scott.“ Genau wie bei Scott zuvor, verschwand auch bei Francis der glückliche Ausdruck innerhalb von Sekunden. Nur das er nicht wie Scott wütend wurde, sondern schnell wieder sanft lächelte und ihm mit einer Hand über die Wange strich.

„Du brauchst Zeit dich zu entscheiden, nicht wahr? Ich werde warten und wenn es ewig dauert. Aber ich bitte dich, Arthur, komm zurück zu mir. Ich liebe dich wirklich über alles. Ich werde auch nie wieder so etwas anrichten.“ Francis Gesicht näherte sich erneut seinem eigenen und Arthur sehnte sich danach den kleinen Abstand auch noch zu überwinden und den anderen wieder um den Verstand zu küssen.

„Er kann dir nicht das geben, was ich dir geben kann. Er liebt dich nicht so sehr, wie ich dich liebe. Wie oft hat er dich schon verletzt und dir gesagt, wie sehr er dich hasst. Glaubst du wirklich, er wird dich jetzt nicht mehr wie Dreck behandeln nur weil ihr zusammen seid?“

Arthur schluckte schwer und musste sofort daran denken, wie Scott mit der ganze Sache umgegangen war. Er war einfach nur wütend auf ihn gewesen, wegen etwas, für das er nichts konnte.
 

„Ich weiß nicht. Ich muss einfach in Ruhe darüber nachdenken. Er war so nett zu mir seit dem Unfall. Er hat sich verändert. Er...“

„Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er dich umgebracht hat. Und jetzt verwechselt er das mit Liebe.“ Ein Seufzen kam über Francis Lippen und er schüttelte den Kopf, schien aber immer noch guter Dinge zu sein. „Aber wenn du zu ihm willst, um es selbst zu merken, werde ich dir das nicht übel nehmen. Ich werde dir nichts antun und dich mit offenen Armen empfangen, wenn er dich sitzen lässt.“
 

Arthur wurde leicht rot und beugte sich zu Francis vor. „Ich liebe dich, du Vollidiot...“, hauchte er ihm noch gegen die Lippen, ehe er ihn küsste.
 

~*~
 

Scott sah schlecht gelaunt zu Ian, versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie unangenehm ihm die ganze Situation gerade war. Aber es kam nicht jeden Tag vor, dass sich Ian breitbeinig auf seinen Schoß setzte und ihn mit so verdammt unterwürfigen Augen ansah.

Und Waljan stand nur ein paar Meter neben ihnen und schien sich das schadenfrohe Lachen gerade so zu verkneifen.

„Ian... bitte...“ Er bettelte nicht, nie... Aber im Moment war das wohl die einzige Möglichkeit noch aus dieser peinlichen Situation rauszukommen.
 

„Aber Scott, baby. Sag bloß das gefällt dir nicht. Dabei bist du sonst doch nicht so schüchtern“, kam es gut gelaunt von Ian und diesmal war tatsächlich ein unterdrücktes Lachen von Waljan zu hören. Dieses verdammte Arschloch. Wenn der hier in seiner Lage wäre würde er nicht so lachen! Obwohl... Das würde ihm sicher noch gefallen. Machten die Beiden schließlich 99 % der Zeit.
 

„Ich weiß einfach nicht, was das bringen soll... Es wird sicher nichts ändern.“
 

Ian seufzte entnervt und kurz verschwand auch der unterwürfige Blick, was Scott das ganze immerhin ein wenig angenehmer machte. Auch wenn er wusste, dass das nicht lange halten würde.

„Wie oft noch? Du bist ein verdammter Vollidiot, wenn es darum geht jemanden zu umwerben. Es sind ja alle immer sofort gesprungen, wenn du etwas von ihnen wolltest. Du musst jetzt eben lernen, wie du Arthur für dich gewinnst.“
 

„Das habe ich ja verstanden...“, murmelte Scott und fuhr sich mit seiner freien Hand durch die Haare. Die zweite war dummerweise an dem Stuhl auf dem er saß festgekettet, sodass er gerade nicht anders konnte, als bei diesem Blödsinn mitzumachen.

„Aber warum zur Hölle sitzt du jetzt auf meinem Schoß? Ich dachte es ginge hier nur darum, wie ich ihn umgarne und meine Liebe erkläre.“
 

Ian lachte leise und tätschelte Scotts Wange. Für ihn schien das Ganze wohl sehr viel Sinn zu ergeben. Oder er wollte ihn einfach nur ärgern. Eine andere Möglichkeit gab es nicht.

„Was glaubst du würde Francis machen, wenn er Arthur so an sich hängen hätte?“, fragte Ian und erneut erschien dieser Blick, der Scott zur Seite sehen ließ.

„Ihn flachlegen? Und wer würde das nicht machen? Das ist doch eine eindeutige Einladung“, brummte er schlecht gelaunt, drehten sich seine Gedanken doch plötzlich nur noch um Arthur und Francis, eng umschlungen, wie sie sich durchs Bett wälzten. Allerdings wurden seine Gedankengänge jäh unterbrochen, als er einen leichten Schlag auf den Kopf bekam. „Du Vollidiot! Genau deswegen machen wir das hier. Du hast überhaupt keine Ahnung, wie man mit jemandem wie Arthur umgehen muss. Und genau deswegen wirst du auch gegen Francis verlieren, selbst wenn du so weit kommst.“
 

„Und was soll ich dann bitteschön machen? Ich meine, wenn das keine Einladung ist, dann weiß ich auch nicht, was das soll. Warum sollte ich mit ihm anders umgehen, als ich mit dir damals umgegangen bin. Hat bei dir ja auch ganz gut geklappt“, erwiderte er und sah kurz zu fragend zu Waljan, der grinste und sich nun tatsächlich einmischte.

„Ich glaube du weißt gar nicht, was für einen Fang du da mit Arthur gemacht hast. Wenn du zu schnell an die Sache rangehst, wird er dir sicher davonlaufen und das willst du doch nicht, oder? Aber war ja klar, dass er dir das nie gesagt hat.“

Verwirrt sah Scott seinen Bruder an, wusste nicht, was das zu bedeuten hatte. Warum sollte er ihm denn davonlaufen wenn er zu schnell machte? War ja nicht so, als wäre er noch...

„Arthur ist Jungfrau?“

Als Waljan nickte, blinzelte Scott ein paar Mal und lachte dann laut auf, konnte nur den Kopf schütteln.

„Na sicher doch. Der und... Du meinst, weil er gestorben ist, nicht wahr? Selbst wenn er es geschafft hat in einer Beziehung mit Francis keinen Sex zu haben – was ich nicht glaube – heißt das nur das sein Körper Jungfrau ist. Als ob er deshalb Angst haben könnte, dass es zu schnell geht“, erwiderte er immer noch amüsiert über so eine Aussage. Das war Arthur von dem sie hier sprachen. Sicher, mittlerweile war er ein wenig prüde geworden, aber er hatte mal als Pirat die sieben Weltmeere unsicher gemacht. Da hatte er sicher auch ein aufregendes Sexleben gehabt.
 

„Er ist und war schon immer Jungfrau. Das heißt, wenn du zu schnell rangehst, dann ist er ganz schnell bei Francis. Der weiß nämlich genau wie man mit so etwas am Besten umgeht“, kam es nun von Ian, der die Arme um ihn gelegt hatte und ihn tadelnd ansah. „Er ist schon seit Tagen dabei Arthur um den Finger zu wickeln und du hast dich nicht ein Mal bei ihm blicken lassen. Er bringt ihm Blumen, Pralinen und ist der größte Gentleman den man sich vorstellen kann. Und er weiß, was Arthur will. Im Gegensatz zu dir hatte er schon eine Beziehung mit ihm.“

Scotts Augen verengten sich, konnte sich doch wirklich nicht mit der gemeinsamen Vergangenheit der Beiden anfreunden. Aber in einem hatte Ian doch Recht. Francis war bei der ganzen Sache im Vorteil.
 

„Mach mich los, ich habs kapiert. Langsam an die Sache ran gehen, ihn nicht bedrängen und versuchen nett zu sein. Werde ich schon hinbekommen“, murrte er und tatsächlich schien Ian nun zufrieden zu sein, da er aufstand und sich zu ihm beugte, um die Handschellen zu lösen.

„Ich will den Mörder nicht in der Familie haben, verstanden? Aber ich will auch nicht das Arthur unglücklich ist. Also sorg dafür, dass er mit dir glücklich wird.“
 

Scott nickte nur und grinste schief, ehe er sich erhob. Er würde schon dafür sorgen, dass Arthur sich für ihn entschied. Der Kleine hatte ihn jahrelang geliebt. Konnte ja nicht allzu schwer werden.

Entschlossen schritt er durch den Raum, blieb allerdings im Türrahmen stehen und sah nachdenklich über die Schulter zu Ian und Waljan.

„Und warum musstet ihr dafür jetzt diese Show abziehen? Das hättet ihr mir doch auch so sagen können.“

Ian lachte leise und zuckte mit den Schultern, klebte schon längst wieder an Waljan, als wäre nichts gewesen und als hätte er nicht gerade an einem anderen gehangen.
 

„Es hat so viel mehr Spaß gemacht.“
 

~*~
 

Arthur lachte leise und lehnte sich gegen Francis, der sofort die Arme um ihn schlang und ihm sanft über den Rücken strich.

„Du bist wirklich ein verdammter Vollidiot, weißt du das? So etwas hättest du wirklich nicht tun müssen“, murmelte er und auch seine Arme fanden den Weg um Francis Hüfte. Eine Weile herrschte Stille und dann sah er besorgt auf in die Augen des anderen. „Weißt du schon wie es weitergeht? Sie werden dir das sicherlich nicht einfach so durchgehen lassen. Und ich will nicht, dass du bestraft wirst. Es war falsch, aber du hast deinen Fehler eingesehen und es ist ja gut gegangen.“

Ja, Francis dieser Vollidiot hatte sich tatsächlich selbst vor den anderen Nationen für seine Straftat vor Gericht gestellt. Dabei hatte Arthur das nie von ihm verlangt.

„Oui... Ich werde erst mal ein paar Monate überwacht werden und muss in ein paar Therapiestunden gehen. Aber du weißt, es ist am Besten so, mon cher. Ich will dir zeigen, dass ich es bereue. Dass ich so etwas nie wieder tun werde. Und für das, was ich dir angetan habe, ist eine Strafe wirklich angebracht.“
 

Arthur stockte kurz, aber schon nach ein paar Sekunden schlich sich ein glückliches Lächeln auf sein Gesicht. Er hätte nie geglaubt, dass Francis für ihn so weit gehen würde... Aber er hatte es getan. „Du bist wirklich ein Idiot... Aber ich liebe dich.“

Schnell war der Abstand zwischen ihnen überwunden und sie küssten sich. Aber nicht so wie die letzten Tage. Dieses Mal lagen so viel mehr Gefühle in dem Kuss. Wenn es nach Arthur gegangen wäre, dann hätte er sich auch nie mehr von den weichen Lippen gelöst, aber es geschah leider nicht immer alles so, wie er es wollte.
 

„Hast dich also entschieden, Kleiner. Ich glaube der Idiot hat dein Gehirn doch nicht ganz repariert, sonst wärst du wohl nicht so verrückt mit einem verdammten Psychopathen rumzumachen.“
 

Ruckartig lösten sie sich voneinander und sahen zu Scott, der im Türrahmen stand und sie mit ausdrucksloser Miene betrachtete. „Spar dir deine Erklärungen. Ich wills nicht hören. Es interessiert mich nicht“, meinte er mit eisiger Stimme und mit einem leisen Rascheln fiel ein großer Strauß mit weißen und roten Rosen aus seiner Hand zu Boden. „Aber wenn er dir noch mal das Gehirn aufschneidet, glaub nicht, dass ich dir helfe. Dann kannst du meinetwegen sterben.“ Kurz öffnete Scott den Mund um noch etwas zu sagen, schluckte dann aber und verließ beinahe schon fluchtartig den Raum, trat dabei achtlos auf die Blumen.
 

~*~

~*~
 

Noch einmal danke für eure Geduld.

Ab nächste Woche wird es schneller gehen, weil ich dann meine Klausuren fertig habe und nur noch ein Praktikum ansteht. Aber da hab ich ja dann wieder Stressfreie Abende :)

Mit einem leisen Grummeln fuhr sich Scott über die Schläfen, bereitete ihm das ganze doch wirklich Kopfschmerzen. „Ich verstehe nicht, warum er sich für Francis entschieden hat. Er hat doch gesagt, dass er mich auch liebt. Wie kann das denn so schnell verschwinden? Nach allem was passiert ist!“

So weit fest er konnte warf Scott einen der herumliegenden Steine in den See und betrachtete die kleinen Wellen. Und es dauerte nur ein paar Sekunden und ein großes 'Ungetüm' tauchte auf, sah ihn mit sanften Augen an.

„Kannst du rauskommen, Niseag? Ich brauche dich. Es ist wegen Arthur“, murmelte er leise, war Niseag doch eine der wenigen Personen, vor denen er einfach offen zugeben würde, Hilfe zu brauchen.
 

Langsam näherte sich ihm das Monster Loch Ness, das grün der Schuppen wurde immer blasser, bis es einen Hautton angenommen hatte und schon kurz darauf watete wieder eine junge Frau durch das kalte Wasser.

„Es freut mich dich zu sehen. Auch wenn ich mir schönere Umstände vorstellen könnte“, begrüßte sie ihn sanft, umarmte ihm kurz und hauchte ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. „Dabei warst du das letzte Mal noch der festen Überzeugung, du könntest Arthur für dich gewinnen. Ich hatte mir so gewünscht, dass du glücklich wirst.“

Erst jetzt löste Niseag die Umarmung wieder und sah ihn mit einem traurigen Blick an. „Er will mich nicht. Er will Francis. Was auch immer er an dem so toll findet. Ich wollte sicher mit keinem Psychopathen etwas anfangen“, brummte er schlecht gelaunt, war für ihn Francis doch nicht mehr der nette Kerl, der einfach zu hormongesteuert war. Jedes Mal, wenn er an ihn dachte, sah er Arthurs beinahe leblosen Körper vor sich. Und trotz allem hatte er verloren. Gegen so jemanden.

„Die Liebe ist wirklich schwer zu begreifen... Aber wenn er Francis will, dann kannst du daran nichts ändern.“

„Aber er hat ihn-“

„Verletzt? Fast umgebracht? Ihr seid anders als Menschen, das sollte dir immer bewusst sein. Wie oft habt ihr euch schon verletzt? Wie oft glaubst du werdet ihr euch noch verletzen? Wenn ihr immer nachtragend wärt, dann müsstet ihr euch alle hassen.“

Scott schnaufte leise. Das mochte zwar alles stimmen, aber das war doch etwas vollkommen anderes. „Wenn wir uns verletzt haben, dann liegt das aber daran, dass wir Länder sind. Unser Volk beeinflusst uns und wir tun Dinge, die wir später bereuen. Ich habe noch nie jemanden verletzt, ohne das es etwas mit meinem Land zu tun hat. Das was Francis getan hat, hatte nichts mit Frankreich zu tun.“

Niseag legte den Kopf schief und ihre Stirn legte sich in Falten. Eine Weile schwiegen sie und schließlich wandte sie sich mit einem leisen Seufzen ab. „Dann muss Arthur ihn einfach mehr lieben, als du gedacht hast. Er liebt ihn so sehr, dass er ihm das verzeiht. Verstehen kann das wohl niemand, der nicht gerade in seiner Lage ist.“
 

Scott ballte die Hände zu Fäusten und schüttelte vehement den Kopf. Das konnte nicht sein. Arthur konnte Francis nicht einfach so verzeihen. Er konnte ihn nicht wegen so einem Kerl links liegen lassen. Das war doch nicht fair, nach all dem was er durchgemacht hatte.

„Es ist nie fair, den zu verlieren, den man liebt. Du hast jetzt also noch genau zwei Möglichkeiten. Entweder du versuchst ihn zu vergessen oder du kämpfst um ihn und versuchst ihn zurückzugewinnen. Ich rate dir zu Letzterem.“

Arthur zurückgewinnen...? Darüber hatte er eigentlich nie auch nur eine Sekunde nachgedacht. Er hatte wirklich einfach aufgegeben. Das war doch sonst nicht so seine Art. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf Scotts Gesicht.

Allerdings verschwand das Lächeln schnell wieder und Scott spürte ein leichtes Stechen in seinem Kopf, vertrieb für den Moment erst mal alle Gedanken, wie er Arthur für sich zurückgewinnen konnte.
 

„Danke. Ich werde darüber nachdenken. Aber ich bin nicht...“ Ein leises Klingeln unterbrach ihn und Scott zog sein Handy hervor, sah kurz auf den leuchtenden Display. Was wollte sein Boss denn jetzt bitteschön von ihm. Seit dem Vorfall im Regierungsgebäude waren sie sich doch die ganze Zeit aus dem Weg gegangen.
 

~*~
 

„Ich liebe dich.“

Scott sah kurz auf und genau in Arthurs hochrotes Gesicht. „Ich liebe dich und nicht Francis. Es tut mir so leid. Ich hätte nicht zu ihm gehen dürfen. Er ist nicht der, den ich will. Du bist der einzige, den ich will.“ Ein Lächeln schlich sich auf Scotts Gesicht und er schritt auf Arthur zu.

Wie lange hatte er jetzt schon auf diesen Moment gewartet? Wie lange hatte er gehofft, dass sie doch noch glücklich zusammen wurden? Und endlich, endlich war das Glück einmal auf einer Seite.

Er streckte seine Hand nach Arthur aus, doch gerade, als er ihn berühren wollte, löste er sich in Luft auf. Verwirrt sah sich Scott um, doch er war umringt von endloser Schwärze. Und inmitten der Schwärze tauchte Arthur wieder auf, aber nicht alleine, sondern in Francis Armen.

„Er gehört mir Scott. Und du kannst nichts dagegen machen. Und jetzt wo ich ihn habe, lasse ich ihn nicht mehr gehen, koste es, was es wolle.“
 

„SCOTT!“

Mit einem Ruck stand Scott kerzengerade da, ein Stuhl fiel hinter ihm klappernd zu Boden und er sah sich verwirrt um. Stimmt ja... Er war mitten in einer Konferenz mit den anderen. Er musste irgendwie eingeschlafen sein. Und dann wieder dieser Traum...
 

„Wenn du schon nicht zuhören willst, dann sei wenigstens wach, wenn du dran bist“, kam es schlechtgelaunt von Ludwig, der ihn von seinem Platz aus finster ansah. Hatte er nicht gerade noch vorne gestanden und über irgendwelchen wirtschaftlichen Kram geredet?

„Sorry...“, meinte er nur leise, sammelte eilig seine Unterlagen zusammen und schritt auf das Ende des Tisches zu, um seine Präsentation zu halten.

Kurz wanderte sein Blick durch den Raum und blieb auf Arthur hängen, der allerdings sofort wegsah. Denn auch wenn die Sache im Krankenhaus nun schon zwei Wochen her war, hatten sie immer noch kein Wort miteinander gewechselt und ihr Blickkontakt hielt nie länger als eine Sekunde.
 

Eine Weile war sein Blick noch auf Arthur gerichtet, dann wandte er ihn schließlich mühsam ab. Das war nicht die Zeit, um jetzt über so etwas nachzudenken. Das tat er schon so viel zu oft. Jetzt musste er hier erst einmal möglichst viele von seiner Meinung überzeugen, sonst würde ihm sein Boss den Kopf abreißen.

Wie hatte er sich überhaupt von seinem Boss dazu bringen lassen, für so ein Gesetz Zustimmung zu suchen? Vor ein paar Jahren hätte er so etwas einfach ablehnen können, aber mittlerweile stand ein so großer Teil seiner Leute dahinter, dass er sich nicht dagegen stellen konnte.
 

„In wenigen Tagen wird in Schottland ein neues Gesetz eingeführt, dass Homosexualität verbietet und strafbar macht. Es gibt viele Gründe, warum so ein Gesetz sinnvoll ist und in allen Ländern eingeführt werden sollte...“

Ein leises Raunen ging durch den Raum und zum ersten Mal seit langem waren auch Arthurs Augen auf ihn fixiert. Doch er bekam wenig davon mit. Er musste sich jetzt auf den Vortrag konzentrieren
 

~*~
 

„Sag mal spinnst du?! Nur weil Arthur nicht bei dir bleiben will, versuchst du ihm ganz zu verbieten so eine Beziehung zu führen?“
 

Scott hielt sich nur den schmerzenden Kopf und ließ die Moralpredigt über sich ergehen, hatte mit so etwas doch schon gerechnet. Wenige Länder fanden so einen Vorschlag wirklich gut. Aber es war richtig, oder nicht...?

Scott verzog das Gesicht, als das Pochen in seinem Kopf noch stärker wurde und er kaum einen klaren Gedanken fassen konnte.

„Was hast du dir dabei eigentlich gedacht?“

Langsam hob er den Kopf und sah zu Ian, der ihn wütend ansah, geradezu, als wollte er sich jeden Moment auf ihn stürzen.
 

„Nichts... Es hat nichts mit Arthur zu tun. Es ist mein Land“, murmelte er leise und ließ die Hände sinken, sah verzweifelt zu Ian auf. „Irgendetwas ist passiert und ich war zu beschäftigt, um es aufzuhalten. Ich... Ich habe Angst, Ian. Ich verändere mich. Ich werde ihm wehtun. Ich werde euch allen wehtun.“

Langsam verschwand die Wut aus Ians Blick und er sah seinen Bruder nun verwirrt an. „Was meinst du damit. Du würdest uns nie wehtun. Warum solltest du auch?“
 

„Weil ihr dreckige Schwuchteln seid!“ Kaum waren die Worte ausgesprochen, zuckte Scott heftig zusammen und hielt sich die Hand vor den Mund, konnte einfach nicht fassen, was er da gerade gesagt hatte.
 

~*~

~*~
 

So eine unerwartete Wendung.

Die hat noch nicht einmal die Autorin kommen sehen...

Dabei wollte ich die FF doch demnächst zum Ende bringen... Verdammt!

Naja dann habt ihr eben noch länger was davon.

... Das sollte nur ein OneShot werden ursprünglich D=

******Zum Lesen empfehle ich folgende Musik: http://www.youtube.com/watch?v=6GIyaiYCneM *****
 

„Was hast du da gerade gesagt?“

Ians Blick wurde von Sekunde zu Sekunde wütender und seine Augen hatten sich schon zu kleinen Schlitzen verengt. Und Scott konnte ihm seine Wut wirklich keine Sekunde übel nehmen. Selbst wenn das alles an seinem Boss lag. Er war selbst Schuld, dass es so weit gekommen war. Er hätte sich besser um sein Land kümmern sollen. So ließ sich so etwas meist verhindern.
 

„SCOTT!“

Erst jetzt konnte Scott seinem Bruder wieder in die Augen sehen, aber ihm fehlten wirklich die Worte. Alles was ihm durch den Kopf ging waren irgendwelche schwulenfeindlichen Bemerkungen und so ließ er den Mund lieber weiter geschlossen.
 

„Du bist ein verdammter Idiot! Es kann doch nicht sein, dass du einfach so eine 180 Grad Drehung machst! Du musst dagegen ankämpfen!“, fauchte Ian, doch was er sagte half auch nichts. Als hätte Scott das nicht die letzten Tage versucht. Als ob er das nicht immer noch versuchte. Würde er nicht kämpfen, hätte er Ian für seine Sexualität wahrscheinlich schon zusammengeschlagen. Noch konnte er sich zusammenreißen. Aber die Frage war wie lange noch.

„Ich werde kämpfen. Bis dahin kommt mir nicht zu nahe“, meinte er schließlich und schritt an Ian vorbei. Wie von selbst ballte sich seine Hand zur Faust und er konnte sich nur mit einer Menge Selbstbeherrschung lange genug davon abhalten zuzuschlagen, um aus dem Raum zu verschwinden

Wie lange würde er es noch schaffen, dagegen anzukämpfen? Es fiel ihm wirklich jede Minute schwerer. Was würde geschehen, wenn er den Kampf verlor? Würde er seinen Brüder wehtun? Er wusste es einfach nicht.
 

Er musste sofort zurück nach Schottland und dafür sorgen, dass dieser Kerl aus dem Amt flog. Sonst würde sein Land noch alle Homosexuellen vertreiben... Aber war das wirklich so schlimm? Angewidert schüttelte Scott den Kopf, um diese kleine nervige Stimme zur vertreiben. Natürlich war es schlimm. So etwas konnte man doch nicht einfach machen.

Er selbst müsste dann doch auch aus Schottland verschwinden. Er war schließlich auch in Arthur verliebt... oder etwa nicht?

Gott, sein Kopf fühlte sich an als würde er gleich explodieren. Wie sollte man da denn in Ruhe nachdenken?
 

Keuchend stützte Scott sich an der Wand ab und schloss die Augen, weil sich alles um ihn herum zu drehen schien. Er wollte diese Veränderung nicht durchmachen. Das letzte Mal, als jemand so eine Veränderung zu spät bemerkt hatte, war der zweite Weltkrieg ausgebrochen.

Er wollte nicht so werden wie Ludwig und Gilbert damals. Er wollte nicht gefallen daran finden, Leute umzubringen wegen irgendeiner idiotischen Ideologie.
 

„Scott...?“

Scotts Herz machte einen kleinen Satz, als er eine nur zu bekannte Stimme hörte und langsam öffnete er die Augen. Arthur stand vor ihm und sah ihn auch tatsächlich an. Den schuldbewussten Blick konnte er allerdings überhaupt nicht verstehen.
 

„Das passiert wegen mir, nicht wahr?“

Arthurs Stimme klang leise und verunsichert und sein schlechtes Gewissen konnte er wohl kaum noch deutlicher zeigen. Aber warum glaubten alle nur, er habe das wegen Arthur getan? Er war ja auch nicht homophob geworden, als Ian damals mit ihm Schluss gemacht hatte und kurz darauf bei Waljan gelandet war. Gut, sie hatten auch nie viel mehr, als eine Fickbeziehung gehabt, aber mit Arthur war er gerade mal einen Tag wirklich zusammen gewesen, bevor es bergab gegangen war.

„Nicht alles in meinem Leben dreht sich immer um dich. Das mit dir und Francis hat überhaupt ni-“

„Das meinte ich nicht... Du warst wegen mir zu beschäftigt, um auf dein Land zu achten. Es ist meine Schuld. Du musstest dich die ganze Zeit um mich kümmern oder mich retten. Aber diesmal werde ich dich retten, Scott.“
 

Und zum ersten Mal seit dem Anruf vor ein paar Wochen begann sein Herz wieder wegen Arthur schneller zu schlagen. Wegen einem Mann, verdammt noch mal! Das konnte doch einfach nicht richtig sein. Nur im Moment fühlte es sich so richtig an. „Ich...“ Scott stockte und sah in die leuchtend grünen Augen seines Bruders. Immer schneller schlug sein Herz, während sich alles in seinem Kopf drehte.
 

Er liebte Arthur.

Es war einfach nur falsch.

Aber er liebte Arthur.

Er durfte... Er konnte nicht schwul sein.

Er liebte...

Es war einfach nur widerlich!
 

Langsam sank Scott auf die Knie und hielt sich nun mit beiden Händen den Kopf. Sofort hörte er eilige Schritte und er spürte, wie sich die Arme des Anderen um ihn legten. Wie lange hatte er sich das zurückgewünscht? Nur im Moment machte es alles nur noch schlimmer.
 

Seine Brust schnürte sich schmerzhaft zusammen, während sein Herz nicht aufhörte zu schlagen. Wie konnte es falsch sein, Arthur zu lieben? Er liebte ihn nun schon so lange und es hatte sich nie falsch angefühlt.

Nein! Das war alles nicht echt gewesen. Er hatte sich diese Gefühle einfach nur eingebildet. Er konnte keinen Mann lieben. Es war einfach unmöglich. Er war Schottland, verdammt noch mal! Er war ein stolzes Land und keine verweichlichte Schwuchtel.
 

„Scott! Scott du musst atmen, du Idiot! Gott, du musst ins Krankenhaus oder so. Du brauchst Hilfe.“

Kurz schnappte Scott nach Luft, doch besser machte das seinen Zustand nicht gerade. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment explodieren.

„Arthur, mon cher. Was ist los?“

Plötzlich herrschte Stille in Scotts Kopf. Sein Herz hörte auf so schnell zu schlagen und er konnte wieder klare Gedanken fassen. Und das einzige an das er im Moment denken konnte, war Hass.

Hastige Schritte waren zu hören. Er wurde am Arm gepackt und erst jetzt sah er wieder auf. Seine Augen waren noch nie so hasserfüllt gewesen wie jetzt, als er Francis ansah.

„Fass mich nicht an“, befahl er mit eiskalter Stimme und tatsächlich verschwand die Hand von ihm und Francis sah ihn unsicher an.

Er hasste Francis. Mehr als jeden Anderen. Er hasste ihn für das, was er getan. Von Sekunde zu Sekunde wuchs der Hass in ihm immer mehr, richtete sich nicht nur auf Francis, sondern auf alle, die so waren wie er. Auf alle, die nicht normal waren.
 

Langsam drehte er den Kopf, hatte den hasserfüllten Blick nun auf Arthur gerichtet und verpasste ihm einen heftigen Stoß, sodass er nach hinten zurückfiel und auf dem Rücken landete. Angewidert sah er seinen Bruder an und strich sich über die Kleidung, als wolle er dort irgendwelche Rückstände von Arthurs Berührung loswerden.

„Du bist widerlich. Berühr mich nicht noch einmal mit deinen dreckigen Händen, sonst muss ich dir wehtun“, raunte er ihm bedrohlich zu und erhob sich schließlich, hatte keine Probleme mehr sich auf den Beinen zu halten.

„Es ist wirklich eine Schande, was aus dir geworden ist. Sieh dich doch an, Arthur. Du bist ein Schwächling. Diese Abnormalität schadet dir. Du warst einmal Führer eines Weltreichs. Aber dann wolltest du ja lieber deine Beine breit machen für irgendwelche Schwuchteln. Es ist einfach nur widerlich, dass ich mit so etwas die Gene teilen muss.“
 

Arthurs Augen weiteten sich und nach ein paar Momenten wirkten sie glasig, als würde er die hochkommenden Tränen zurückhalten. Doch Scott spürte keine Schuldgefühle. Nein, im Gegenteil; Ein breites, hämisches Grinsen erschien auf seinem Gesicht, während er auf Arthur zuschritt und vor ihm stehen blieb.

„Ich werde dafür Sorgen, dass Freaks wie du keinen Platz mehr auf dieser Welt haben. Also sieh zu, dass du diese Krankheit schnell loswirst, oder...“ Scott holte aus und trat Arthur mit voller Wucht gegen das Kinn, lachte dann leise.

Kaum eine Sekunde später hatte Francis ihn aber auch schon von Arthur weggestoßen und stand nun zwischen ihnen. Einen Moment sahen sie sich feindselig an, ehe Scott sich abwandte und den Gang entlangging.

„Wir sehen uns wieder.“
 

~*~
 

Arthur hielt sich das schmerzende Gesicht und hatte die Augen geschlossen. Er konnte einfach nicht glauben, was da passiert war. Er wollte es nicht glauben. Er hatte schon einige Länder gesehen, die so eine Persönlichkeitsveränderung durchgemacht hatten, aber er hätte nie geglaubt, dass Scott sich jemals so verändern würde.
 

„Arthur... Mon Cher... Alles in Ordnung? Hat er dir irgendetwas gebrochen?“

Arthur schüttelte den Kopf und öffnete langsam die Augen. Tränen liefen über seine Wangen, aber nicht wegen den Schmerzen, sondern weil er wusste, dass er Scott - den Scott, den er kannte, den er geliebt hatte, der immer bei ihm gewesen war – nun verloren hatte.
 

„Verdammt!“

Mit der geballten Faust schlug er auf den Boden und wischte sich mit einer Hand ein paar der Tränen aus dem Gesicht, sah trotz allem entschlossen drein. Er würde das nicht zulassen. Er würde Scott retten, so wie er es ihm gesagt hatte. Niemand würde ihm seinen Bruder wegnehmen. Und er würde alles tun, was nötig dafür war.
 

Eilig stand er auf und packte Francis am Arm, lief dann einfach los, Richtung Ausgang des Gebäudes „Moment! Wo willst du hin? Wir sollten zu den Anderen, ihnen davon erzählen! Sie können helfen. Sie...“

„... machen alles nur noch schlimmer. Hast du nicht gesehen, wie sie reagiert haben, als Scott das Gesetz vorgestellt hat? Ich muss handeln und zwar schnell. Wenn wir jetzt nichts tun, dann wird das ein schlimmes Ende nehmen.“

„Aber wie willst du...“

Doch erneut ließ Arthur seinem Freund keine Zeit den Satz zu beenden, war das für ihn doch wirklich keine Frage. „Wir müssen dafür sorgen, dass Schottland wieder so wird wie vorher, ohne dass sich irgendwelche anderen Länder einmischen. Wir müssen das schottische Volk erreichen. Wenn das Volk nicht mehr dahinter steht, dann wird auch Scott wieder normal werden.“

Aber auch wenn es sich so einfach anhörte, Arthur wusste genau, dass es hart werden würde, jetzt wo Scott hinter seiner idiotischen Regierung stand und ihnen nicht helfen würde.
 

~*~

~*~
 

Kann sein, dass es erst einmal keine Updates von mir gibt.

Hab zurzeit ziemlich viel um die Ohren und kaum noch Gelegenheit am Laptop zu sitzen.

Seit mir nicht böse :)

„Und deshalb ist es wichtig, dass wir sie alle vertreiben. Sie haben einfach keinen Platz auf unserer Welt.“

Scott sah seinen Boss mit ausdruckslosen Augen an und nickte nur leicht, während er sich diesen Vortrag zum xten Mal anhörte. Und je öfter er es hörte, desto weniger störten ihn die Worte. „Die anderen Länder werden sich uns nicht so einfach anschließen. Ein paar sind nicht ganz abgeneigt, aber die meisten meinen, das würde gegen die Menschenrechte verstoßen“, erklärte er, woraufhin sein Boss ein hämisches Lachen von sich gab.

„Menschenrechte, pah! Die treffen auf dieses Pack nicht zu. Das sind doch gar keine richtigen Menschen. Sie sind weniger wert als all die Anderen, die dafür sorgen, dass die Menschheit weiterbesteht...“

Eine Weile lief er auf und ab, sah Scott dann abschätzend von oben bis unten an und fuhr fort. „Aber wir geben allen eine faire Chance diese Krankheit zu besiegen. Du bist das beste Beispiel dafür, dass es heilbar ist. Wer bereit ist in eine Heilanstalt zu gehen wird natürlich nicht vertrieben. Das einzige Problem ist, dass wir mehr Unterstützung außerhalb von Schottland brauchen. Sonst wird dieser Abschaum einfach nach England oder Irland gehen und Großbritannien ist immer noch von ihnen verseucht. Was gedenkst du also zu tun, Schottland?“
 

Scott legte den Kopf schief und nahm einen Zug von seiner Zigarette. Ihr Ziel war Großbritannien. Das bedeutete Wales, Irland und England... Kurz verzog er das Gesicht bei dem Gedanken an Arthur und spürte ein leichtes Stechen in seiner Brust, ignorierte es aber einfach. „England sollten wir als letztes ins Visier nehmen. Er und sein Volk sind sicher am Schwersten davon zu überzeugen. Wenn wir aber schon den Rest Großbritanniens auf unserer Seite haben, dann wird er keine Wahl mehr haben. Er...“, fing Scott nachdenklich an, hielt dann aber wieder inne. Sein Kopf begann zu pochen und er hielt sich die Schläfen.
 

„Schottland?!“

Scott schüttelte leicht den Kopf und versuchte tief durchzuatmen. Alle Gedanken schienen sich wieder im Kreis zu drehen. Immer wieder sah er Arthurs Gesicht vor sich und kurz kam auch die kleine Stimme wieder zurück, die ihm versuchte zu sagen, dass das alles falsch war.

Es dauerte bestimmt ein paar Minuten, ein Schuss hallte in seinem Kopf wieder und es herrschte Stille. Langsam hob er den Blick und sah direkt in das Gesicht seines Bosses, der sich zu ihm gebeugt hatte, ein Handy in der Hand und einen ernsten Gesichtsausdruck.

Erst nach einer Weile fand Scott seine Stimme wieder, waren solche Schmerzen doch jedes Mal wieder unangenehm, egal, wie oft er da durch musste.

„Was war es dieses Mal?“

Sein Boss schwieg noch eine Weile, bekam wohl selbst gerade erst die nötigen Informationen. Doch als er das Handy zur Seite gelegt hatte, lächelte er zufrieden. „Ein paar Aufständige. Aber nichts Ernstes. Dank dir wissen wir ja immer rechtzeitig Bescheid, um es aufzuhalten. Solange wir dich haben, wird die Opposition nichts gegen uns unternehmen können. Wie fühlst du dich? Noch irgendwelche Unsicherheiten wegen dem was wir tun?“

Scott schüttelte den Kopf, war dieses Mal im Gegensatz zu den letzten Malen nicht ein falscher Gedanke mehr zurückgeblieben. „Gut... Also zurück zu Irland und Wales. Wen sollen wir als erstes dazu bringen, endlich Ordnung zu schaffen?“
 

~*~
 

„Eine Demonstration gegen das neue Anti-Homosexualitäts-Gesetz in Schottland eskalierte, als einige der Aufständigen begannen Gewalt anzuwenden. Das schottische Militär sah sich gezwungen, ebenfalls auf Gewaltanwendungen zurückzugreifen. Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen. Die Zahl der Verletzten und Toten ist derzeit noch unbekannt. Der schottische Staatschef Aiden McConnery bedauert den Verlauf und betonte, dass er nicht vorhatte zu solchen Mitteln zu greifen. In seiner Stellungnahme heute Nachmittag erklärte er, dass mit dem neuen Gesetz niemandem Schaden zugefügt werden soll. Es dient lediglich...“
 

Der Ton verstummte mitten im Satz und ein lauter Knall war zu hören, als Arthur die Fernbedienung auf den Boden warf. „Verdammtes Arschloch.“

Francis seufzte leise und legte einen Arm um ihn, doch seine schlechte Laune konnte damit nicht vertrieben werden. Er wusste einfach nicht, was er tun sollte, um das alles aufzuhalten. Sicher, die EU hatte Schottland bereits klar gemacht, dass dieses Gesetz gegen die Richtlinien verstieß, aber das hatte nichts geändert. Und solange Schottland nicht gewaltsam gegen andere Länder vorging, waren ihnen die Hände gebunden.

„Es ist einfach nicht fair. Ich bin Schuld, dass das alles passiert ist, aber jeder hasst Scott. Und ich kann nichts dagegen unternehmen.“

Francis Hand bewegte sich sanft auf und ab, aber Arthur beachtete die Geste gar nicht. Sein Blick war immer noch auf den Bildschirm gerichtet, auf dem nun der schottische Premierminister vor einem Rednerpult zu sehen war. Und nehmen ihm stand Scott. Arthurs Herz zog sich schmerzhaft zusammen bei dem eisigen Blick, den er auf dem Gesicht seines Bruders sah.

„Du kannst nichts dafür, Mon Cher. Es wird alles wieder gut werden. Wir haben das alle schon irgendwann einmal durchgemacht. So etwas hält doch nie länger als ein paar Jahrzehnte. Wir müssen einfach dafür sorgen, dass er in der Zeit keinen allzu großen Schaden anrichtet. Und wenn wir ihm den Krieg...“
 

Arthur verzog das Gesicht und schob Francis von sich, ehe der den Satz zu Ende gesprochen hatte, stand mit wütendem Blick vom Sofa auf.

„Ich werde ihm nicht den Krieg erklären! Wie kannst du jetzt überhaupt schon daran denken? Er hat noch nichts getan! Und er wird auch nichts tun. Ich werde dafür sorgen, dass das alles nicht so weit kommt“, fauchte er finster und wandte den Blick schließlich vom Fernsehbildschirm ab, konnte sich das wirklich nicht mehr ansehen. Wie konnten das manche Menschen nur für richtig halten? Als ob jemand wegen seiner Sexualität weniger wert war. Sie lebten doch nicht mehr im Mittelalter.
 

~*~
 

„Wir können ihm das auf keinen Fall durchgehen lassen! Wenn wir nichts unternehmen wird er nur immer weiter gehen.“

„Und was sollen wir deiner Meinung nach machen?“ Arthur verzog das Gesicht und wandte den Blick wieder von Ludwig ab auf Francis. Er wusste genau, was für eine Antwort jetzt kommen würde. Sie hatten schließlich in den letzten Wochen oft genug über dieses Thema geredet... Naja, wenn man das reden nennen konnte. Anschreien kam der ganzen Sache dann schon näher.

„Wir stellen ihm ein Ultimatum. Wenn er nicht bereit ist seine Gesetze wieder zu ändern, werden wir eingreifen. Wenn nötig unter Einsatz des Militärs.“ Ja, genau wie erwartet. Genervt verschränkte Arthur die Arme vor der Brust und wandte den Blick zur Seite. Er war es langsam wirklich leid. Als ob das die einzige Lösung war.
 

„Wir können das nicht tun!“

Beinahe schon dankbar sah der Engländer zu Ludwig, schien ja doch jemand seiner Meinung zu sein. Denn die ganze restliche Zeit von dieser verdammten Konferenz hatte er fast nur Hassreden auf Scott zu hören bekommen. „Zumindest nicht jetzt... Wir müssen warten, bis etwas passiert, dass wir als Begründung verwenden können. Sonst bekommen wir so einen Einsatz sicher nicht durchgesetzt.“

Ein lauter Schlag hallte durch den Raum und alle sahen zu Arthur, der aufgesprungen war und seinen Stuhl dadurch zu Boden befördert hatte.

„Wollt ihr alle wirklich so dringend Krieg?! Ihr seid doch... Ihr...“ Arthur gestikulierte wild mit den Händen in der Luft, während er nach Worten rang, die seine Wut ausdrücken konnten. „Wir sind hier um eine Lösung zu finden und nicht um den erstbesten, vollkommen bescheuerten Vorschlag anzunehmen!“ Wütend sah Arthur in die Runde und sein Blick blieb an Francis hängen, der nur genauso wütend zurück sah. Von den liebevollen Blicken und dem Süßholzgeraspel war in den letzten Wochen Streit wirklich nicht viel übrig geblieben.
 

„Hast du denn einen anderen Vorschlag?“

Langsam wandte Arthur den Blick wieder von Francis ab, sah zu Ludwig und nickte leicht. „Natürlich. Im Gegensatz zu manch anderen hier habe ich mir ernsthaft Gedanken darum gemacht, wie wir da ohne große Verluste rauskommen.“, erklärte er selbstbewusst und blätterte ein paar Sekunden in seinen Unterlagen, zog dann eines der Dokumente heraus und gab es an Ian weiter, der neben ihm saß. „Wie gleich jeder sehen kann ist Schottland sehr daran interessiert, dass England sich ihnen anschließt. Sie bekommen so einen starken Verbündeten, Flüchtlinge werden es schwerer haben, da sie nicht einfach über die Grenze können, sondern übers Meer reisen müssen und das Risiko, dass wir sie angreifen besteht so nicht mehr.“

Kurz schwieg Arthur und ging das Ganze noch einmal schnell in seinem Kopf durch, kam aber immer noch zu dem Schluss, dass das die beste Lösung war.

„Ich werde vorgeben, dass England interessiert sei und ich nach Schottland geschickt wurde, um das Ganze genauer zu betrachten und einen Vertrag auszuhandeln. Während ich dort bin, kann ich leicht an Scott rankommen und versuchen ihn wieder zur Vernunft zu bringen. Ist Scott auf unserer Seite, dann ist auch die Regierung beinahe machtlos. Er könnte fast die gesamte schottische Bevölkerung dazu bringen, sich gegen die Regierung aufzulehnen. So wird dann am wenigsten Gewalt gebraucht und es wird nicht am Ende noch zu einem Weltkrieg kommen.“
 

Ein paar Minuten herrschte Schweigen, während die anderen über seinen Vorschlag nachdachten. Mit Ausnahme von Francis wohl... Der hatte seinen Vorschlag schließlich schon oft genug nieder gemacht, wenn sie gestritten hatten.

„Da gibt es nur ein Problem Arthur...“, kam es von Ludwig, der gerade den Brief überflog und sich ein paar Notizen mache, ehe er den Kopf hob und zu Francis sah. „Du bist mit Francis zusammen und das weiß auch jeder... Würde sich das nicht irgendwie widersprechen?“
 

Arthur sah nun ebenfalls zu Francis und ein zuckersüßes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. „Oh nein, das ist kein Problem. Ich mache nämlich Schluss mit ihm. Ich brauche keinen Freund, der ohne zu zögern meinen Bruder umbringen würde. Scott werde ich natürlich sagen, dass ich Schluss gemacht habe, weil ich erkannt habe, wie abartig...“

„Arthur! Das kann nicht dein ernst sein!“ Fassungslos sah Francis ihn an, war nun mittlerweile auch von seinem Stuhl aufgesprungen.

„Glaubst du ich sage so etwas aus Spaß? Zwischen uns ist es endgültig vorbei!“

„Aber Arthur, Mon cher. Ich bi-“

„Ich bin nicht dein Schatz! Wenn ich dein Schatz wäre, dann wärst du nicht so ein egoistischer Vollidiot! Du willst doch nur Krieg gegen ihn führen, weil du genau weißt, dass ich ihn immer noch liebe!“ Doch bei Francis leisem Keuchen und dem entsetzten und zugleich verletzten Blick realisierte Arthur, dass er da wohl falsch gelegen hatte.
 

„Du hast dich für mich entschieden...“ Beide schwiegen und Ludwig nutzte die Stille sofort, um eine Pause anzukündigen. Und so leerte sich der Raum langsam, bis nur noch Francis und Arthur dort standen.

„Ich habe mich nie entschieden. Scott hat uns gesehen und mir die Entscheidung abgenommen. Und ich habe einfach gehofft, dass es mit uns funktionieren würde... Dass meine Gefühle für Scott verschwinden, obwohl sie stärker sind als das, was ich für dich empfinde. Ich wollte einfach glücklich sein und dich nicht auch noch verlieren, wenn ich mich für ihn entscheide, obwohl er mich nicht mehr will.“ Arthur senkte den Blick und atmete kurz erleichtert auf. Er fühlte sich, als hätte gerade jemand eine schwere Last von ihm genommen. Denn die ganze Zeit die er mit Francis verbracht hatte und eigentlich immer noch zu Scott gewollt hatte, hatte sein Gewissen unglaublich belastet.
 

Schritte hallten durch den Raum und schließlich war ein lautes Klatschen zu hören, als Francis ihm eine Ohrfeige verpasste. Aber das hatte er nach all dem auch wirklich verdient. Schuldbewusst sah Arthur auf und hielt sich seine pochende Wange.

„Wer von uns beiden ist hier nun ein egoistischer Vollidiot, hm? Du hast mich nur benutzt um nicht allein zu sein, weil du Angst vor Ablehnung hast... Du bist ein verdammtes Arschloch. Ich hoffe, dass Scott dir noch genauso das Herz bricht, wie du mir“, kam es mit zittriger Stimme von Francis, der tatsächlich schon Tränen in den Augenwinkeln hatte. Bevor sie allerdings sein Gesicht hinunterlaufen konnten, wandte er sich einfach ab und verließ den Raum mit einem lauten Türknallen.
 

Arthur blieb noch eine ganze Weile stehen und sah einfach nur gedankenverloren auf die Tür. Francis hatte Recht. Er hatte sich wie ein Vollidiot benommen. Aber das würde sich nun ändern. Er würde nicht den einfachen Weg wählen. Er würde für das was er wollte kämpfen. Er würde um Scott kämpfen, koste es was es wolle.
 

~*~
 

Yay... Update =D

Sorry Leute ich hatte sehr viel um die Ohren. Ich hoffe ihr könnt mir das verzeihen.

Ich hoffe ich kann jetzt wieder ohne Probleme weiter schreiben.

Aber wenn ich schreib und mit Gedanken wo ganz anders bin, da wär nix gutes rausgekommen. Also lieber Wartezeit ^^

„Was willst du hier?“

Arthur seufzte leise und rutschte ein wenig auf dem Stuhl hin und her, um eine etwas bequemere Position zu finden. Aber mit seinen Händen an der Stuhllehne und seinen Knöcheln an den Stuhlbeinen festgekettet war das nicht wirklich möglich. Hätte er sich doch eigentlich denken können, dass das nicht so reibungslos ablaufen würde, wie er gehofft hatte.

Aber das hieß noch lange nicht, dass er das nicht schaffen konnte. Er musste es einfach schaffen. „Das hab ich dir doch gerade gesagt. Meine Regierung hat mich geschickt. Sie wollen, dass ich mir ein Bild von dem neuen Gesetz mache, weil sie auch Interesse daran haben. Aber du kennst meine Politiker. Bloß keine Risiken eingehen und sich erst einmal davon überzeugen, ob es wirklich funktioniert.“

Arthur grinste leicht und legte den Kopf schief, versuchte wirklich alles, um sich nicht anmerken zu lassen, wie schwer das für ihn gerade war. „Wir wollen doch sicher sein, dass wir dieses widerliche Gesindel wirklich loswerden, wenn sich England euch anschließt.“
 

Scott sah mit einem undefinierbaren Blick zu Arthur, doch seine Augen blieben unverändert eiskalt. Wann hatte er zum letzten Mal ein Lächeln auf dem Gesicht des Anderen gesehen? Er wollte endlich seinen alten Scott zurück und nicht diesen Kerl hier. Aber ohne dafür zu arbeiten, würde er das wohl nicht bekommen.

„Aber du und Francis...“ Arthur lachte verächtlich, bevor Scott den Satz zu Ende sprechen konnte. „Diesen Idioten habe ich in die Wüste geschickt. Es ist einfach nicht normal. Ich dachte es wäre die große Liebe...“ Arthur zog kurz die Augenbrauen in die Höhe. War das Einbildung, Wunschdenken... oder war Scott da gerade tatsächlich leicht zusammengezuckt? „Aber dann musste ich erkennen, dass es einfach nicht geht. Ich kann mit keinem Mann zusammen sein. Es ist einfach nur falsch und die Gefühle waren nicht mehr als Freundschaft. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, als ich das mit Liebe verwechselt habe. Aber hey, wenn du dich ändern kannst, kann ich das auch, nicht wahr?“

Eine Weile schwiegen sie Beide und dann schlich sich ein Grinsen auf Scotts Gesicht. „Wer hätte gedacht, dass du so schnell zur Vernunft kommst... Natürlich muss ich deine Behauptung noch überprüfen lassen, aber ich denke die brauchen wir jetzt nicht mehr“, erwiderte der Schotte, ging auf ihn zu und löste dann tatsächlich die Ketten, die ihn an den Stuhl banden. „Verzeih bitte die Unannehmlichkeiten. Wir dachten du wärst wegen Wales hier und würdest uns nur unnötigen Ärger bereiten, wenn wir dich nicht ruhig stellen.“

Arthur war gerade vom Stuhl aufgestanden und stockte bei der Aussage. Was sollte das jetzt bedeuten? Soweit er wusste, war in Wales alles in Ordnung und Waljan war bei Ian.
 

„Warum sollte ich denn wegen Wales kommen?“, murrte er nur trocken und bemühte sich einen kühlen Blick aufzusetzen. Er musste irgendwie herausfinden, was Scott damit meinte ohne zu interessiert zu wirken. „Du hast Recht. Wer macht sich schon Gedanken um eine Schwuchtel mehr oder weniger“, spottete Scott und Arthurs Herz setzte für einen Moment aus. Was hatte Scott mit Waljan getan? Hatte er ihn... Nein! So durfte er nicht denken. Sie waren schließlich Länder. So einfach würden sie nicht sterben. Und so dumm Waljan einfach umzubringen war Scott sicherlich nicht. Denn das würde ihm nur unnötig viele Feinde einbringen.

Nur wie sollte er jetzt herausfinden, was mit Waljan nicht stimmte? Einfach direkt fragen? Oder würde das seinen Plan gefährden... Vielleicht konnte er auf eine andere Weise an Informationen herankommen. Oder er...
 

Hastige Schritte waren zu hören, die Tür wurde aufgerissen und vollkommen außer Atem stand ein schottischer Soldat vor ihnen. „Mr. Kirkland, sir! Der Gefangene macht Schwierigkeiten. Er hat seine Fesseln gelöst und die Wachen niedergeschlagen. Wir hatten keine Chance gegen ihn.“

Alarmiert sah Scott zu dem Soldaten und eilte auch schon aus dem Raum heraus, zog ohne Zögern eine Pistole und entsicherte diese. Entsetzt sah Arthur seinem Bruder hinterher, ehe er auch loslief.
 

„Wo ist er jetzt?!

„Wir haben die Sicherheitsschleuse runter gelassen. Er sitzt in Trakt C fest“, erklärte der Soldat hastig und führte sie dann über zahlreiche Treppen hinunter in den Keller des Regierungsgebäudes, wo sie schließlich vor einer riesigen Metallwand zum Stehen kamen. Kurz sah Arthur verunsichert zu Scott, setzte dann aber wieder einen unbeteiligten Gesichtsausdruck auf. Was auch immer jetzt kommen würde, er dürfte den Plan nicht gefährden. Es war seine einzige Chance Scott da raus zu bekommen ohne einen unnötigen Krieg zu führen. Und wenn er dafür Opfer bringen musste, dann würde er das tun.

Sicher, er wollte nicht, dass Waljan irgendetwas passierte und auch wenn ihn deswegen ein schlechtes Gewissen plagte, wusste er genau, dass Scott ihm wichtiger war. Er würde alles machen, was nötig war um ihn zurück zu bekommen.
 

„Öffnet das Tor. Ich werde schon mit ihm fertig.“

Lautes Rattern und Knarren folgte Scotts Befehl und dann hob sich die Stahlwand langsam nach oben. Angespannt sah Arthur auf den immer größer werdenden Spalt, wusste nicht, was ihn jetzt erwartete und wie er darauf reagieren sollte.

Ein bewusstloser Soldat war am Boden zu sehen und als die Wand schließlich fast ganz verschwunden war, standen sie tatsächlich Waljan gegenüber. Seine Hände hatte er auf den Rücken gebunden, seine Klamotten waren an zahlreichen Stellen zerrissen, überall waren blaue Flecken und Kratzer zu sehen und Blut lief sein Gesicht hinab. Kurz sah er irritiert zu Arthur, wandte sich dann aber schon wieder zu Scott, da der ihm eine Pistole gegen die Stirn drückte.

„Warum machst du so etwas, hm? Wir wollen dir doch nur helfen“, erklärte Scott mit einem kühlen Lächeln, dass Arthur kalte Schauer über den Rücken jagte.

„Auf deine 'Hilfe' kann ich verzichten. Du hast mich entführt, verdammt noch mal! Wenn es nach mir ginge, dann würde ich jetzt sicher nicht hier sein, sondern mich mit Ian durchs Bett wälzen.“
 

Ein lauter Knall ertönte und Waljan schrie auf, als sich eine Kugel durch seine Schulter bohrte. „Ich habe es dir schon einmal gesagt: Eine Kugel für jedes Mal, dass du Irland oder eure... Beziehung erwähnst“, spottete Scott und wandte sich an Arthur, der sofort wieder einen teilnahmslosen Ausdruck auf seinem Gesicht erscheinen ließ. Er durfte sich nichts anmerken lassen. Vor allem konnte er Waljan gerade auch nicht helfen. Wenn er sich jetzt einmischte, würde er am Ende auch weggesperrt werden. Und da alle genau wussten, wo er war, würde es doch zum Krieg kommen. Denn das war sicher Grund genug Schottland anzugreifen.

„Sollte sich England uns anschließen, dann wird Wales natürlich auch automatisch zu uns gehören. Bis dahin sollten wir ihm seine schlechten Angewohnheiten austreiben.“ Arthur nickte nur leicht und bemühte sich um einen eiskalten Blick, als er auf Waljan sah. Wusste der Andere von seinem Vorhaben? Das letzte Mal hatte er ihn auf jeden Fall vor der Konferenz gesehen, auf der er seinen Plan verkündet hatte... Aber Ian hätte ihm doch schon längst etwas gesagt, wenn Waljan so lange verschwunden gewesen wäre. So wie die Beiden aneinander klebten, musste ihm das schließlich auffallen.
 

„Er wird schon noch zur Vernunft kommen. Irgendwann werden alle einsehen, dass du von Anfang an Recht gehabt hast. Gib ihm einfach noch ein wenig Zeit... und demolier ihn nicht allzu sehr. Wir brauchen ihn noch um an Irland heranzukommen.“

Ja, er wusste genau, dass er Ian so vielleicht in Gefahr brachte, aber er hoffte einfach, dass der nicht Hals über Kopf in irgendeine dumme Falle laufen würde. Und ein anderer Weg Waljan wenigstens ein bisschen aus der Schusslinie zu ziehen war ihm in der kurzen Zeit nicht eingefallen. Und tatsächlich schien er Erfolg zu haben, denn die Waffe war nun nicht mehr auf Waljan, sondern den Boden gerichtet.
 

„Irland, ja...?“
 

„Wag es ja nicht ihn anzurühren!“, fauchte Waljan sofort und sah Scott an, als wollte er ihm gleich um den Hals springen. Doch gottseidank war ihm wohl bewusst, dass er unbewaffnet keine Chance hatte und so wandte er sich mit einem hilfesuchenden Blick an Arthur.

„Was ist denn los mit dir? Das kann doch nicht dein ernst sein! Reiß dich zusammen und hol mich hier raus. Es ist deine verdammte Pflicht mich zu beschützen!“

Also das schien zumindest schon einmal seine Frage zu beantworten, ob Waljan wusste, warum er hier war. Scheinbar nicht. Mist... Das würde das hier nur unnötig kompliziert machen. „Du musst nicht beschützt werden, Wales. Du musst einfach nur erkennen, dass das was du machst falsch ist. Aber keine Sorge. Scott wird da sicher hervorragende Arbeit leisten. Und sollte sich England dann auch zu diesem Gesetz entschließen, wird es automatisch auch für dich gelten. Also freunde dich lieber schnell damit an“, erwiderte in einem herablassenden Tonfall und sah dann aus dem Augenwinkel zu Scott, der zufrieden grinste. Also immerhin einen Vorteil hatte es ja scheinbar, dass Waljan hier war. Das hier machte seine Lüge gleich um einiges glaubhafter.
 

„Was zur... Arthur?! Sag mal spinnst du oder was? Ist bei dir jetzt auch so ein Verrückter an der Macht? Du kannst so ein Gesetz doch nicht wollen. Du stehst doch selbst auf Kerle! Was ist denn aus deiner unglücklichen Liebe für...“

Doch weiter kam er nicht, da Arthur ihm eine heftige Ohrfeige verpasste. Dieser Idiot sollte endlich still sein, sonst würde er noch alles ruinieren. Scott durfte nichts von seinen Gefühlen erfahren... Noch nicht. Warum hatte er Waljan das alles nur erzählt? Das konnte ihm jetzt wirklich zum Verhängnis werden.

„Ich gehöre nicht zu diesem Gesindel. Wag es ja nicht noch einmal, mich so zu beleidigen!“ Und damit wandte sich Arthur zu Scott, musste hier jetzt so schnell wie möglich weg, bevor er das nicht mehr durchhielt und versuchte Waljan doch noch rauszuholen.

„Sperr den Kerl endlich weg. Wir haben Wichtigeres zu tun, als uns mit so jemandem abzugeben.“
 

~*~
 

Ja ein klein wenig verspätet. Und das obwohl ich wieder pünktlich sein wollte.

Aber am Wochenende war ich in London unterwegs und da kam ich nicht so viel zum Schreiben.

Und natürlich musste ich mir da auch gleich den Tower of London ansehen, weil der ja in der Geschichte 'wichtig' war

Wirklich toll =D

Ich kann euch allen nur empfehlen auch mal nach London zu fahren

Arthur sah nachdenklich auf die Unterlagen, die vor ihm ausgebreitet waren. Er konnte es einfach nicht fassen, wie weit der Hass hier schon ging. Keiner hatte wohl gewusst, wie tief Schottland da drin steckte.

„Und das hier ist das Gesetz zur Regelung von Neueinstellungen und der Vergabe von Ausbildungsplätzen. Es besagt, dass jeder Bewerber einen Persönlichkeitstest ablegen muss. Natürlich ist er so ausgelegt, dass niemand Verdacht schöpft und die offizielle Begründung ist, dass die Firmen so die Mitarbeiter finden, die am Besten zu ihnen passen. Aber der Sinn des Tests ist es potentielle Homosexuelle ausfindig zu machen und zu verhindern, dass sie eine Anstellung bekommen. Für jeden gemeldeten positiven Test, bekommen die Firmen Gelder vom Staat, sodass wir sicher sein können, dass wir die Ergebnisse auch bekommen.“

Arthur nickte leicht und wandte sich von den Dokumenten ab zu Scott. „Aber glaubst du wirklich, dass so ein Test da helfen kann? Jeder Mensch ist doch irgendwie anders. So leicht kann man da kein System finden, um eine bestimmte Gruppe ausfindig zu machen.“

„Keine Sorge, Arthur. Meine besten Psychologen haben diesen Test entworfen. Wir haben es auch bereits überprüft. Es hat eine fast 100 prozentige Trefferquote“, erklärte Scott stolz, schien doch wirklich von diesem Blödsinn überzeugt zu sein. Dachte der denn über gar nichts mehr nach, das ihm sein Boss vorlegte?

„Das heißt Schwule kommen an keine Jobs mehr ran? Aber damit wirst du sie doch kaum los. Es gibt genug Arbeitslose, die hier ohne Probleme leben.“ Und außerdem war das alles einfach nur Schwachsinn. Damit würde er einfach wahllos irgendwelchen Menschen das Leben ruinieren. Aber das behielt Arthur doch lieber für sich. Nur nicht zu viel kritisieren. Das war sonst zu auffällig.
 

„Mit dieser Regelung allein wäre das so, ja...“ Eine Weile blätterte Scott in der Schublade eines Aktenschrankes und zog dann auch gleich das nächste Dokument hervor, um es Arthur in die Hand zu drücken.

„Quotenregelung...?“

Verwirrt sah Arthur seinen Bruder an, passte so etwas doch gar nicht in das Gesamtbild. „Genau. Jede Firma ist verpflichtet einen Schwulen einzustellen, wenn er die gleichen Leistungen vorweisen kann, wie ein normaler Bewerber.“

Arthur nickte nur, war aber immer noch unsicher, was das sollte. War da doch noch Hoffnung, dass Scott nicht ganz den Verstand verloren hatte? „Ich dachte du willst, dass sie keinen Job bekommen...“
 

Darauf lachte der Rothaarige nur laut und wuschelte Arthur kurz durch die Haare. „Du hast keine Ahnung, was? Wir geben ihnen die Möglichkeit sich als Homosexuelle zu registrieren. Viele Gesetze verlieren dadurch ihre Wirkung. Allerdings verpflichten sie sich dann auch, sich wegen ihrer Krankheit behandeln zu lassen. Wir wollen mit den Gesetzen ja niemandem schaden. Mein Boss sagt, es sei für alle das Beste, wenn wir jedem eine faire Chance geben.“
 

„Du vertraust deinem Boss ja sehr. Glaubst du nicht, dass es eine andere Lösung gibt?“, fing Arthur vorsichtig an, wollte doch nicht direkt Verdacht auf sich ziehen. Aber diese Gesetze waren einfach verrückt.

„Was für eine andere Lösung denn? Das ist der einzige Weg aus Schottland wieder ein vernünftiges Land zu machen.“ Eine Weile schwieg Arthur und betrachtete die Dokumente, versuchte seine Wut so gut es ging zu unterdrücken. Es würde ihn nicht weiterbringen, Scott Vernunft einzuprügeln... obwohl er das ja doch ganz gerne mit seinem Boss machen würde. Aber er musste sich zurückhalten.

„Was passiert mit denen, die nicht geheilt werden können? Sollen die einfach verhungern, weil sie sich kein Essen leisten können?“ Denn er war sich ziemlich sicher, dass es für diese Leute kein Geld vom Staat gab, mit dem sie leben konnten.
 

„Wir...“, begann Scott zögernd und zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen.

War das wirklich schon seine Chance? Konnte er Scott so einfach zur Vernunft bringen? Auf jeden Fall schien ihn die Frage doch schon verunsichert zu haben.

„Du willst doch nicht, dass sie verhungern, oder? So etwas wünscht man niemandem. Vor allem nicht seinen eigenen Landsleuten. Willst du für ihren Tod verantwortlich sein? Du weißt genau, dass du mit ihnen leiden wirst. Du bist ihr Land und sie sind ein Teil von dir“, redete Arthur auf seinen Bruder ein und sah ihn hoffnungsvoll an – seine Rolle schon fast vergessen.

Aber als Scott ihn eiskalt ansah, wurde ihm bewusst, dass er gerade wohl zu weit gegangen war.
 

„Hör zu, England. Misch dich nicht in unsere Angelegenheiten ein. Entweder du bist auf unserer Seite, oder nicht. Dazwischen gibt es nichts. Also... Möchtest du lieber deine tollen Verbesserungsvorschläge mit Waljan in seiner kleinen Zelle besprechen oder hältst du brav die Klappe?“

Arthur schluckte schwer und wandte schließlich resignierend den Blick ab. Er war so ein verdammter Idiot. Solange er sich nicht hundert prozentig sicher war, dass er Scott retten konnte, musste er seine Rolle weiterspielen. Er durfte jetzt nicht seine einzige Chance verspielen.

„Das war wirklich unangebracht. Es tut mir leid. Aber du weißt ja wie das ist. In meinem Land gibt es dummerweise noch so viele Gegner dieser neuen Ordnung, dass das bei mir immer mal wieder zum Vorschein kommt. Das wird sich mit der Zeit legen, dafür sorge ich schon. Irgendwann müssen sie einsehen, dass diese Gesetze gut so sind, nicht wahr?“, versuchte er sich wieder aus der Misere zu ziehen und hatte so auch gleich eine passende Ausrede für weitere 'Ausrutscher'. Zumindest, wenn seine kleine Lüge jetzt nicht durchschaut wurde.

Doch Scotts Grinsen nach schien es tatsächlich zu funktionieren. Als aus dem Grinsen allerdings ein amüsiertes Lachen wurde, sah Arthur doch ein wenig verwirrt drein. Was hatte das jetzt zu bedeuten?
 

„Sie werden es einsehen? Was für ein Weltbild hast du eigentlich, Arthy? Ich dachte ich hätte dich nicht so naiv erzogen. Keiner von denen sieht es einfach so ein. Man muss da schon ein wenig nachhelfen.“
 

„Nachhelfen?“ Er ahnte Schlimmes.
 

„Genau. Die größten Gegner räumt man aus dem Weg. So ist niemand mehr da, der die Massen bewegen kann und sie lassen einfach alles mit sich machen.“
 

Arthur wurde ein wenig blasser um die Nase. Er konnte einfach nicht verstehen, wie Scott darüber reden konnte, als sei das ganz normal.

„Aber... Ist es nicht ziemlich auffällig, wenn du sie einfach alle umbringst?“

Scott lachte erneut und sein Grinsen hatte schon etwas Irres. „Sie umbringen und damit zu Märtyrern machen? Nein, so einen Anfänger-Fehler machen wir nicht. Ich lebe schließlich schon lang genug, um zu wissen, dass das nichts bringt. Das macht man mit dem Fußvolk. Aber die Anführer, diejenigen, die wirklich Einfluss haben, müssen anders beseitigt werden. Ein paar gefälschte Skandale, sie unglaubwürdig machen, andere unter irgendwelchen Vorwänden ins Gefängnis schicken. Natürlich für so schlimme Sachen, dass sich jeder von ihnen abwendet. Manche haben sich auch freiwillig aus dem Kampf zurückgezogen. Jeder hat schließlich seinen Preis. Sei es nun das Geld, oder das Leben der Familie.“
 

Arthur schluckte schwer, nickte aber leicht und schaffte es mit Mühe und Not ebenfalls ein Grinsen auf seinem Gesicht erscheinen zu lassen. Auch wenn ihm eigentlich eher danach war, Scott sofort davon zu überzeugen, wie widerlich das war.

Und so langsam wunderte es ihn auch nicht mehr, dass so viele der anderen Ländern Krieg für die beste Lösung hielten. Aber er würde es schon ohne schaffen. Es musste einfach möglich sein. Noch war Scott ja nicht ganz ausgetickt. Noch brachte er nicht seine eigenen Leute um. Noch war der alte Scott irgendwo da drin. Aber wenn er nichts tat, war es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis sich das änderte. Sein Boss schien ihn fest im Griff zu haben.
 

„Das ist wirklich... brilliant. Habt ihr es schon geschafft alle Gegner aus dem Weg zu räumen?“

Solange es noch aktive Gegner gab, bestand noch Hoffnung.

„Leider noch nicht. Die sind wirklich schwer loszuwerden. Aber es werden immer weniger. Jedes Mal, wenn sie aktiv werden, verschwinden mehr von ihnen von der Bildfläche. Irgendwann werden es so wenige sein, dass wir uns keine Sorgen machen müssen. Egal wie sehr sie es versuchen, sie werden nicht gegen uns ankommen“, erklärte ihm Scott stolz, als wäre das irgendeine unglaubliche Heldentat, die er und seine Leute da vollbrachten.

Und genau das brachte Arthur dazu ein wenig an seinem Plan zu zweifeln. Sicher, alles war besser als Krieg. Aber würde er es wirklich schaffen Scott wieder normal zu machen?
 

Eine Weile sah Arthur gedankenverloren auf die Unterlagen, zuckte dann leicht zusammen, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. Ruckartig sah er zu Scott und sofort begann sein Herz höher zu schlagen, war der andere doch nur wenige Zentimeter von ihm entfernt. Würde er sich nur ein kleines Stück – ein paar Zentimeter – nach vorne lehnen, dann konnte er Scott küssen. Einfach so. Vielleicht würde Scott dann wieder zur Vernunft kommen.

Aber das durfte er nicht. Das war nur eine Wunschvorstellung. Er musste sich jetzt zusammenreißen. Der Mann vor ihm, das war nicht sein Scott. Das war nicht der Scott, den er liebte und von dem er sich um den Verstand küssen lassen wollte.
 

„Du wirkst müde, Arthur. Wollen wir für heute erst einmal Schluss machen? Und morgen kann ich dir dann den Chef der AGF vorstellen.“
 

„AGF?“
 

„Anti-Gay-Force. Sie sorgen dafür, dass die Gesetze nicht gebrochen werden, führen bei Verdächtigen Hausdurchsuchungen durch und sorgen dafür, dass in den Heilanstalten alles in Ordnung ist“, erklärte Scott gelassen, doch Arthur wurde gleich noch ein wenig schlechter. Das alles erinnerte ihn einfach viel zu sehr an den zweiten Weltkrieg. Und er wusste genau, wie das für Ludwig und Gilbert geendet hatte.
 

„Ja... Natürlich... Ich... Was hältst du davon, wenn ich noch einmal mit Waljan rede? Er durfte sich jetzt ein bisschen beruhigt haben und vielleicht kann ich ihn ja davon überzeugen, sich uns anzuschließen.“

Er musste Waljan irgendwie erklären, was hier vor sich ging und ihm sagen, dass er sich ruhig verhalten konnte. Nur so würde es Arthur schaffen ihn irgendwie hier rauszuholen, bevor etwas passierte.
 

Scott sah ihn eine Weile nachdenklich an, geradezu als würde er nach der Antwort auf irgendeine Frage suchen und nach einer Weile schüttelte er schließlich den Kopf. „Das halte ich für keine gute Idee. Außerdem wurde er bereits in eine der Heilanstalten gebracht. Heute können wir also nicht mehr zu ihm“, antwortete Scott und sah Arthur abwarten an, als ob er nun eine bestimmte Reaktion erwartete. Und Arthur musste sich wirklich zusammenreißen, nicht geschockt zu sein und sich so zu verraten. Aber wer wusste schon, was die in diesen Heilanstalten machten. Das ganze Konzept hörte sich für ihn nämlich eher wie ein beschönigendes Wort für KZ an. Er konnte einfach nicht zulassen, dass Waljan dort etwas passierte.

Und dennoch verdrängte er all seine Gefühle und grinste amüsiert, als hätte ihm Scott grade eine lustige Geschichte erzählt.
 

„Na dann hoffen wir mal, dass sie ihm dort seine widerlichen Gedanken austreiben.“
 

~*~

~*~
 

AN:

Ja Leute ich lebe noch. Tut mir wirklich leid. Das Kapitel war schon seit zwei Monaten fertig, aber durch stress, Faulheit und Computerprobleme erst jetzt zu lesen.

Die nächsten zwei Kapitel sind auch schon fertig und ich hoffe, dass ich jetzt wo ich wieder in Deutschland bin mehr Muse zum Abtippen habe.

Hoffe mal das Kapitel hat euch gefallen und keiner nimmt mir Vergleiche zur NaziZeit übel. War da sehr verunsicher, ob ich sowas machen sollte oder besser nicht.

Arthur rannte so schnell er konnte durch das Gewirr von Gängen, wurde aber gottseidank von keiner der Wachen aufgehalten. Die wussten mittlerweile, dass er auf ihrer Seite stand. In den ersten Tagen hatten sie ihn jedes Mal angehalten und durchsucht. Aber es war ja auch kein Wunder, dass sie ihn für einen Spion hielten. Er ging schließlich nach jedem Treffen wieder so schnell er konnte in Schottlands Regierungsgebäude. Sie dazu zu bekommen ihm in ein paar Tagen zu vertrauen war immer noch ein kleines Wunder. Aber er musste ja auch einmal Glück haben. Denn so langsam wurde Ian ungeduldig. Und bei dem Temperament des Iren, war es ihm auch zuzutrauen vor dem Ende der Woche in Schottland aufzutauchen.
 

„Arthur!“

„Elayn! Hör zu ich kann nicht lange bleiben, sonst werde ich noch verdächtigt. Und dann wird der ganze Plan gefährdet. Sind deine Leute bereit?“

Die junge rothaarige Frau nickte nur leicht und sah Arthur abschätzend an. Ja, so hunderprozentig traute ihm die Anführerin des Widerstandes wohl immer noch nicht. Solange es allerdings reichte, um das zu bekommen, was er wollte, war es ihm egal.
 

„Und du bist dir wirklich sicher, dass die Regierung nicht wieder nach fünf Minuten die gesamte Truppe zu uns geschickt hat? Ich kann es mir nicht leisten noch mehr meiner Leute in 'ungewolltem Waffeneinsatz' oder an diese Irrenanstalten zu verlieren.“

„Ja, ich bin mir sicher. Ich werde dafür sorgen, dass sie es erst mitbekommen, wenn es zu spät ist. Sollte ich es nicht schaffen, werde ich euch rechtzeitig Bescheid geben und ihr brecht die Aktion sofort ab. Das alles ist es nicht wert noch mehr Menschen zu verlieren... Und nein, ich werde dir nicht sagen, was für ein Frühwarnsystem sie haben“, endete er nach einem neugierigen Blick von Elayn. Jeder hier hatte von ihm wissen wollen, was es damit auf sich hatte, aber das würden sie ihm wohl eh nicht glauben. Schließlich glaubten alle das sei irgendein Computer und er ein Hacker... Als ob. Aber wenn er die Wahrheit sagte würden sie ihn für verrückt halten und dann würden sich sicherlich nicht das tun, was er wollte.
 

„Dann sind meine Leute jederzeit bereit. Aber solltest du uns verraten, werde ich dich finden - egal wo du bist - und dann wirst du dir wünschen, du hättest mich nie kennen gelernt.“

Arthur sah genauso ernst drein, wie sein Gegenüber. Er wusste genau, dass ein Fehler von ihm einen Großteil der Opposition vernichten würde. Aber das bedeutete einfach er durfte keinen Fehler machen. Er hatte alles durchgeplant und war sich sicher, dass sie es schaffen würden.

„Du weißt, dass mein Bruder auch da drin sitzt, oder? Warum also sollte ich dich verraten? Sorg einfach dafür, dass alle rauskommen, sonst muss ich noch den dritten Weltkrieg anfangen.“
 

Elayn sah ihn verdutzt an, lächelte dann aber. Sie hielt das sicher nur für eine Übertreibung oder Redensart, aber es war sein ernst. Wenn Waljan es nicht zurück schaffen würde, dann würde Irland Schottland den Krieg erklären und Arthur wusste genau, dass er dann nicht an Scotts Seite bleiben konnte. Und wenn England in den Krieg zog, dann würden sich sicher noch genug andere Länder einmischen. Aber auch wenn er sich sicher war, dass die meisten Länder eine Abneigung gegen Schottland und seine Gesetze hatten, würden sich einige auf seine Seite schlagen, weil sie glaubten, so einen größeren Gewinn zu machen...

Nur so etwas konnte ein normaler Mensch ja nicht wissen.
 

„Heute Nacht, Punkt zwölf. Schichtwechsel ist um drei. Bis dahin müsst ihr sie alle rausgeschafft haben. Bringt sie nach Edinburgh. Dort stehen die Flugzeuge, die ich dir versprochen habe schon bereit.“

„Du wirst mir auch sicher nicht beantworten, wie du an drei Privatflugzeuge, einen kleinen Privatflughafen und eine Landeerlaubnis bei noch einem in Irland gekommen bist, oder?“
 

Arthur schüttelte den Kopf und wandte sich von Elayn ab, musste so langsam doch wirklich wieder zurück. Jede Minute, die er länger blieb, bedeutete eine Minute mehr in der er erwischt werden konnte.

„Ich habe eben eine große und sehr einflussreiche Familie“, erwiderte er nichtssagend, konnte er das doch ebenso wenig erklären, wie Schottlands 'Frühwarnsystem'. Aber das musste reichen. Mir einem kurzen Winken öffnete er die Tür und sah noch einmal über sie Schulter zu Elayn, als die anfing zu lachen.

„Sag bloß du bist mit der Queen verwandt.“

Darauf konnte sich auch Arthur ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. „So etwas in der Art.“ Und ehe die verwirrte Elayn nachfragen konnte, hatte er den Raum auch schon verlassen. So schnell es ging, machte er sich wieder auf den Rückweg, aus dem Gebäude, durch ein Gewirr aus Seitenstraßen und schließlich durch die Hintertür einer Bar zu seinem Platz.
 

„Man, Alter! Das hat ja ewig gedauert. Bist du eine Frau oder was?“

Arthur zuckte nur leicht mit den Schultern und ließ sich neben seinem Bruder auf dem Stuhl nieder. Er hatte genau gewusst, dass es sicher nicht das beste war einen Toilettengang als Ausrede zu benutzen. Aber anders wäre er heute wohl nicht mehr weggekommen.

„Musst du doch eigentlich wissen. Hast mich schließlich aufgezogen. Und wäre ich eine Frau, dann würde ich dich sicher nicht gerade unter den Tisch trinken.“ Scott lachte amüsiert und prostete Arthur mit seinem Whiskeyglas zu, ehe er es mit einem Zug leerte. „Das will ich sehen. Genug Alkohol ist ja da und das neue Gesetz ist wirklich ein Grund zum feiern. Also hoch mit dem Glas und lass uns herausfinden, ob der Alkohol hier drin reicht, um ein Land zu betrinken.“
 

Ein paar Stunden und einige Liter Alkohol später waren die Beiden wieder auf dem Weg zurück, immer noch genauso nüchtern wie vor ihrem Saufgelage. „Weißt du Arthur... Ich bin wirklich froh, dich auf meiner Seite zu haben. Alle anderen sind gegen mich und manchmal frage ich mich, ob mein Boss wirklich das Richtige tut. Aber seit du da bist, zweifle ich immer weniger.“

Ruckartig sah Arthur zu Scott und seine Augen weiteten sich. „W-warum“, fragte er verunsichert, hätte er doch nicht gedacht, dass sein Aufenthalt alles nur noch schlimmer machen würde. Aber wenn er jetzt ging, dann würde sicher ein Krieg beginnen.
 

„Nimms mir nicht übel... Und das tust du sicher nicht. Du hast dich ja auch verändert.“ Arthur nickte nur leicht, wusste doch nicht, worauf der Schotte nun hinaus wollte.

„Jedes Mal, wenn ich dich ansehe, erinnere ich mich an diese widerlichen Gefühle, die ich für dich hatte. Jedes Mal wird mir klar, wie schlecht es mir zu dieser Zeit ging... wie sehr ich gelitten habe Jetzt, wo das alles hinter mir liegt, geht es mir endlich wieder gut. Ich helfe meinem Volk nur. Sie werden auch glücklicher sein, sobald sie meinem Gesetz folgen. Sie...“

Arthur hörte gar nicht mehr auf das, was Scott sagte. Das Einzige, an das er nun denken konnte, waren die Gefühle, die sie füreinander gehabt hatten. Er hatte Scott zu diesem Wahnsinn getrieben. Es war alles seine Schuld. Hätte er nicht so viel Angst vorm Allein sein gehabt und wäre ehrlich mit seinen Gefühlen gewesen, dann wäre es vielleicht nie soweit gekommen. Dann wäre Scott nicht so ein einfaches Opfer gewesen. Und jetzt wo Arthur bereit war seine Gefühle laut herauszuschreien, liebte Scott ihn nicht mehr.
 

„Arthur...?!

Langsam sah Arthur zu seinem Bruder und seine Hände zuckten kurz. Er wollte Scott in seine Arme nehmen, ihn fest an sich drücken und nie wieder loslassen. Er wollte sagen, wie sehr er ihn liebte. Immer und immer wieder. Solange bis dieser Alptraum endlich vorbei war. Aber es war zu spät. Scott hatte sicher schon längst keine Gefühle für ihn.

„...was hältst du davon?“ Langsam sah Arthur wieder zu Scott auf und schwieg weiter. Selbst wenn er es schaffen würde den anderen wieder normal zu machen, würden sie sicher keine Zukunft zusammen haben. Er hatte sich schließlich wie ein Idiot benommen und alles ruiniert. Hätte er Scott einfach gesagt, dass er ihn mehr liebte als Francis...
 

„Was ist? Du wolltest Waljan doch die ganze Zeit sehen. Aber wenn dir heute nicht danach ist, dann können wir auch morgen...“

„Nein!“ Arthur versuchte sich zusammenzureißen. Jetzt war nicht der richtige Moment über so etwas nachzudenken. Er musste einen Krieg verhindern.

„Lass uns gehen.“
 

~*~

~*~
 

So und mal pünktlich das hier =)

Nicht sehr spannend, aber ich verspreche dafür wird das nächste Kapitel umso turbulenter

Also freut euch auf nächste Woche.
 

Und danke das ihr mir trotz Wartezeit treu geblieben seid. Ihr seid die Besten ♥

Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend durchquerte Arthur das schwere Eisentor und sah auf das kahle Gebäude vor ihm. So langsam erinnerte ihn das hier nicht mehr nur an ein KZ, sondern auch an eine Irrenanstalt.

„Mr. Kirkland, sir? Der Gefangene ist bereit für ihren Besuch, sir.“ Kurz redeten Scott und der Wachmann miteinander, doch Arthur hörte gar nicht zu, war mit den Gedanken noch viel zu sehr bei Waljan. Was der hier wohl alles durchmachen musste? Denn selbst wenn Wales nicht mehr ein eigenständiges Land war, war Waljan es trotzdem. Und ein Land ohne Gewalt festzuhalten war noch nie möglich gewesen.

In seine Horrorvorstellungen vertieft, folgte Arthur seinem Bruder ohne wirklich auf die Umgebung zu achten. Zumindest bis er gegen Scott lief, der vor einer Tür stehen geblieben war.
 

„Good Evening, Waljan. Es freut mich dich wiederzusehen.“

Zögernd betrat Arthur den kleinen Raum, versuchte sich nichts von seiner Unsicherheit anmerken zu lassen. Sofort fiel sein Blick auf einen Stuhl in der Mitte des Raumes. Oder besser gesagt auf Waljan, der auf diesem saß.
 

„Scott...?“
 

„Hm?“
 

„Wie sieht die Heilung hier aus?“
 

Waljan hob langsam den Kopf und blickte finster direkt in Arthurs Augen. Er war es auch, der die Frage schließlich in einem trockenen Tonfall beantwortete. „Mindestens drei Stunden Folter am Tag. Wenn ich Ia... seinen Namen sage für jedes Mal eine halbe Stunde länger. Wenn ich mich weigere zu sagen, dass ich ihn nicht liebe eine Woche ohne Essen. Oh, und vergessen wir nicht die armen Mädchen, die hier jeden Tag reingezerrt werden – natürlich auch Patienten – über die ich herfallen und sie vergewaltigen soll...“ Kurz sah er zu Scott und ein spöttischer Unterton schlich sich in seine Stimme. „Aber ich vergaß. Das ist keine Vergewaltigung. Das ist alles zum Wohle unserer Gesundheit und etwas ganz Natürliches... Nur wenn ich das nicht mache, gibt es jedes Mal eine neue tolle Strafe. Das letzte Mal haben sie mich einen Finger ärmer gemacht.“
 

Arthur keuchte entsetzt, als sein Blick wie von selbst zu Waljans Hand wanderte, die an der Stuhllehne festgebunden war. Tatsächlich fehlte der kleine Finger der linken Hand und die Wunde war kaum verheilt. Wäre Waljan kein Land, dann würde er sicher immer noch davon bluten.

„Das ist alles zu deinem Besten. Sobald du bereit bist deine Vergangenheit hinter dir zu lassen, wird es um einiges angenehmer werden. Es liegt allein in deiner Hand. Also... Willst du wieder nach Ian schreien oder endlich einsehen, dass er schlecht für dich ist?“

Waljan grinste nur frech und keine Sekunde später hatte er Scott mitten ins Gesicht gespuckt. „Ich liebe Ian. Ich werde ihn immer lieben und sobald ich aus dieser Hölle hier raus bin werde ich dir zeigen, dass du uns nicht auseinander bringen kannst.“ Scott wischte sich übers Gesicht und sah Waljan kühl an.
 

„Du hast es so gewollt.“
 

Arthurs Augen weiteten sich leicht, als ein Messer in Scotts Hand erschien und ohne groß nachzudenken packte er den Arm mit der Waffe. „Arthur, was soll das?“

„Lass mich alleine mit ihm reden. Sein Land steht ja immer noch unter meinem. Da hört er vielleicht auf mich. Und wenn er vor Schmerzen nicht mehr zuhören kann, wird das nicht klappen.“ Er wusste genau, dass das gerade riskant war, aber es musste sein. Waljan saß schließlich gerade vor ihm, an einen Stuhl gefesselt und mit Wunden übersät. Arthur hätte es nie so weit kommen lassen dürfen. Denn wie er gesagt hatte: Er stand über Waljan. Das bedeutete aber auch, dass es seine Pflicht war, ihn zu beschützen.

„Dann rede mit ihm, wenn du meinst, dass so etwas Langweiliges mehr bringt, als meine Methoden“, brummte Scott schlecht gelaunt. Gott... hatte der etwa Spaß dabei, Waljan so zuzurichten? Wie tief würde der Schotte eigentlich noch sinken, während er diesen widerlichen Boss hatte? „Alleine. Ich bin sicher, er ist einsichtiger, wenn er nicht Angst haben muss, dass du ihn für jedes falsche Wort erstichst.“ Scott sah Arthur nachdenklich für eine Weile an, ließ dann aber das Messer wieder verschwinden.

„Wenn irgendetwas passiert dann ruf mich einfach.“ Noch einmal sah Scott Arthur skeptisch an, dann verließ er den Raum aber tatsächlich. Mit einem Knall fiel die schwere Eisentür zu und für eine Minute herrschte Stille.
 

„Du bist jetzt also sein Schoßhündchen, hm? Wie verzweifelt bist du eigentlich? Glaubst du er wird sich unsterblich in dich verlieben? Hat Francis dich sitzen lassen, weil du ein prüder, nerviger Gnom bist? Hast du einfach beschlossen, dass du Scott jetzt liebst un-“

Ein lautes Klatschen hallte durch den Raum und Waljans Kopf flog zur Seite. Mit einem wütenden Blick packte Arthur seinen Bruder am Kragen. „Du hast doch keine Ahnung! Ich habe keine solchen widerlichen Gedanken. Solltest du so etwas noch einmal behaupten, dann...“ Arthur beugte sich nach vorne, bis seine Lippen beinahe Waljans Ohr berührten.

„Tu mir einen Gefallen und schau ein wenig verängstigt. Der Raum wird überwacht“, wisperte er leise, wusste er doch durch Elayn genau, wie diese Räume aufgebaut waren.

„Ich hol dich hier raus, aber du musst mitspielen, verstanden?“ Waljan nickte leicht und so richtete sich Arthur wieder auf und atmete kurz durch. Er musste jetzt das schlechte Gewissen, dass Waljans Worte hinterlassen hatten ignorieren und den Plan durchziehen.
 

„Ich mache das hier nicht wegen irgendwelchen Gefühlen.“ Arthur war froh, dass er mit dem Rücken zur Überwachungskamera stand. Denn sein Gesichtsausdruck sprach Bände darüber, wie seine Gefühle mit alldem zusammen hingen. „Scott braucht jemanden, der ihn unterstützt, ansonsten werden die anderen Krieg führen, um die Gesetze hier aus der Welt zu schaffen. Sie sehen eben einfach nicht ein, wie gut das alles ist.“ Unsicher sah Arthur Waljan an, der den Blick nur kühl erwiderte. Blieb nur zu hoffen übrig, dass das nur seine tollen Schauspielkünste waren und er verstand, dass das nicht alles ganz der Wahrheit entsprach. Nur wenn Scott sie auch über die Überwachungskamera hören konnte, durfte er nichts Falsches sagen.

„Du solltest langsam einsehen, was das Beste für dich ist. Ich kann dir versprechen, dass sich schon in nur 24 Stunden alles für dich ändern könnte. Du musst dich einfach ruhig verhalten. Dann wird dich niemand verletzen und du wirst Ian nicht mehr vermissen. Ich sorge dafür, dass die Folter sofort aufhört und nicht weitergeht solange du dich benimmst. Du wirst dein neues Leben lieben.“
 

Eine Weile schritt Arthur den Raum auf und ab, blieb schließlich so stehen, dass er Waljan vor der Kamera verbarg. „Also was sagst du. Willst du nicht wenigstens versuchen unsere Regeln bis morgen einmal anzunehmen? Du wirst gleich sehen, wie viel einfacher es ist und nicht mehr so rebellisch sein wollen.“ Arthur lächelte leicht und formte die nächsten Worte lautlos mit seinen Lippen.
 

'Um Mitternacht kommt Hilfe.'
 

Waljan sah ihn immer noch teilnahmslos an und seufzte dann leise. „Okay... 24 Stunden. Wenn ich mich dann besser fühle, werde ich I... ihn verlassen.“ Waljan blickte hoffnungsvoll zu Arthur und antwortete ihm dann genauso lautlos.
 

'Thank you.'
 

Kaum eine Sekunde später öffnete sich die Tür und sie sahen beide zu Scott, der zufrieden grinsend im Türrahmen stand. Also war der Raum wohl wirklich verwanzt. „Wer hätte gedacht, dass du so nützlich bist, Kleiner. Ich bin mir sicher, dass Ian hier auch bald auftaucht. Mal schaun, ob du dann auch so tolle Überzeugungsarbeit leisten kannst.“ Scott sah abwartend zu Waljan, rechnete wohl mit irgendeiner Reaktion auf Ians Namen. Doch Waljan seufzte nur leise und senkte den Blick.

Gottseidank. Denn verletzt würde es viel schwerer werden ihn hier rauszuschaffen. „Versprechen kann ich nichts, aber versuchen werde ich es auf jeden Fall. Ian ist verdammt stur. Trotzdem... früher oder später werden sie alle einsehen, dass wir das Richtige tun.“ Arthur lachte gut gelaunt und wandte sich dann von Waljan ab. „Was hältst du davon, wenn wir ein wenig weiterfeiern, hm? Ich hätte da auch ein paar Ideen, wie wir die anderen überzeugen können.“
 

Und so dauerte es nur ein paar Stunden, bis sie in Scotts Wohnung saßen, zahlreiche leere Alkoholflaschen über den Boden verteilt. Das meiste davon hatte allerdings Scott getrunken. Wenn er nicht mehr ganz nüchtern war, dann hätte Arthur auf jeden Fall ein leichteres Spiel, sobald sie den Angriff starteten. Aber viel Glück schien er nicht zu haben. Naja, kein Wunder. Scott war nach Ivan sicher eines der trinkfreudigsten Länder und damit Massen an Alkohol gewöhnt. „Ian wird uns gehören. Dein Plan ist einfach genial. Bald werden sie uns danken, dass wir sie vor diesem Leben gerettet haben“, meinte Scott amüsiert und nahm sich eine neue Whiskeyflasche. Genau in dem Moment in dem sie seine Lippen berührte, begann in der Ferne eine Kirchenglocke zu schlagen und mit einem Klirren fiel die Flasche zu Boden.
 

Der Angriff hatte begonnen.
 

~~

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Ja das war wirklich eins meiner liebsten Kapitel. Hat Spaß gemacht zu schreiben :)

Und sorry für die Verspätung. Hatte einiges an Stress, weil ne gute Freundin von mir geheiratet hat.

Hoffe mal das nächste kommt vielleicht ein wenig pünktlicher, auch wenn ich Stress mit Nähen haben werde wegen der Nichi.

Und daher auch jetzt schon. Wer mich da gerne treffen möchte am Connichi Samstag kann mir gern ne Mail schreiben ;)

Dieses Kapitel habt ihr Tenn zu verdanken und ist extra für meinen liebsten Schotten geschrieben.
 

~*~

~*~
 

„Scott? Was ist los? Was ist passiert?“

Eilig sprang Arthur auf und hockte mit ein paar Schritten auch schon neben seinem Bruder. „Ist dir schwindelig? Hast du zu viel getrunken? Ist...“

„Arthur!“, unterbrach ihn Scotts barsche Stimme gleich und langsam sah der Rothaarige zu ihm auf. Sein Gesicht war leichenblass und der Schweiß stand ihm auf der Stirn. „Mein Boss...“

Arthur sah nur verwirrt drein, obwohl er genau wusste, was Scott von ihm wollte. Aber nun hing alles an ihm. Er war das wichtigste Teil dieses Planes. Von ihm hing der Erfolg oder Untergang der Rebellion ab. Er hatte Scotts Zukunft in seiner Hand. Also egal was passierte, er musste unbedingt so viel Zeit wie möglich schinden.
 

Eigentlich hatte er auch gar nicht damit gerechnet, dass Scott so schnell ansprechbar und klar war, aber daran konnte er jetzt auch nichts mehr ändern. Er musste einfach aus dem was er hier hatte das Beste rausholen.

„Was ist mit deinem Boss? Ist ihm etwas passiert? Hat er irgendetwas Schlimmes getan?“, fragte Arthur weiter, ohne sich auch nur einen Zentimeter von der Stelle zu rühren. Er musste das hier drei Stunden durchhalten, da musste er jede Möglichkeit nutzen, ohne das Ganze zu auffällig in die Länge zu ziehen. Und so redete er einfach weiter, genau in dem Moment, in dem Scott den Mund öffnete.

„Sag bloß die Anderen greifen dich an?! Das sie einfach so einen Krieg anfangen... Das ist doch einfach krank. Wir haben schließlich Recht. Wir wollen doch nur eine bessere Welt für alle schaffen. Aber da sieht man mal, wie verdorben die sind. Für die ist Krieg scheinbar immer die beste Lösung. Die sollten sich mal ein Beispiel an dir nehmen und...“

„Arthur! Verdammt!“, unterbrach ihn Scott schwer atmend und packte ihn am Arm, zitterte dabei am ganzen Körper. Allerdings kam er nicht dazu noch mehr zu sagen , sodass Arthur ihn wieder mit einem Redeschwall unterbrechen musste.

Scotts Blick wurde glasig, so als wäre er gerade nicht wirklich anwesend. Nur noch ein Zucken hier und da zeigte, was wohl gerade mit ihm passierte. Erleichtert atmete Arthur auf, wusste doch genau, was gerade geschah. Hatte schließlich fast jedes Land schon einmal durchgemacht, wenn sich die Meinungen in der Bevölkerung so spalteten.
 

Kurz sah er noch zu dem Schotten, holte dann sein Handy hervor und schickte Elayn eilig eine Nachricht, dass alles nach Plan verlief. Blieb nur zu hoffen übrig, dass es bei den Rebellen auch gut aussah und Scott noch eine Weile nicht ansprechbar bleiben würde.

Und tatsächlich rührte sich Scott erst zwei Stunden später wieder. Sofort saß Arthur an seiner Seite, war doch immer noch nicht das Signal gekommen, dass er aufhören konnte.

„Scott! Was ist passiert? Ich habe extra meine Leute in England kontaktiert, aber keiner wusste, was vor sich geht,“ Scott sah erschöpft zu seinem Bruder auf, doch schnell verfinsterte sich seine Mine und er wirke auch auf ein Mal wieder vollkommen klar.
 

„Die Rebellen, du Idiot! Du musst sofort meinen Boss holen! Wir können sie noch aufhalten!“
 

„Ich kann dich hier nicht alleine lassen! Was, wenn die Rebellen noch im Regierungsgebäude angreifen? Das Wichtigste ist, dass dir nichts passiert, sonst werden wir keine Chance gegen diese Plage haben. Wir brauchen dich“, erwiderte Arthur sofort aufgebracht, versuchte so zu wirken, als würde ihn die ganze Situation wirklich mitnehmen und als hätte er nicht einmal im Entferntesten damit gerechnet.
 

„Sie werden hier nicht angreifen. Sie wissen nichts von mir!“
 

„Woher willst du das wissen? Jetzt wo Frankreichs Leute mit ihnen zusammenarbeiten, könnte er sie auf dich angesetzt haben! Er würde sicher alles tun, um zu gewinnen und seine dummen Ansichten weiter in der Welt zu halten. Ich kann das nicht riskieren. Was bringt den Rebellen schon ein kleiner Sieg? Aber dich gefangen nehmen könnte unsere Weltverbesserung zerstören! Willst du das? Wir kommen unserem Ziel immer näher, wir dürfen jetzt keine Fehler machen.“

Zwar arbeitete Frankreich sicher nicht mit den Rebellen zusammen und es wusste auch keiner dort von Scott – Arthur wollte ihn nicht in Gefahr bringen – aber hier wusste ja niemand, dass alle Informationen der englischen Geheimdienste Lügen waren.
 

„Es sind nur Menschen. Die können nichts gegen ausrichten und sie werden es nicht schaffen mich gefangen zu nehmen. Diese homoliebenden, widerlichen...“ Doch da stockte der Rothaarige, verzog das Gesicht und hielt sich die Hände an die Schläfen.

„Diese... Sie... Sie sind meine Leute...“

'Seine Leute'? Oh Gott... So hatte Scott die Gegner seiner Gesetze seit seiner Veränderung nicht mehr genannt. Konnte das bedeuten, dass der kleine Angriff schon gereicht hatte, um wieder ein klein wenig Ordnung in seinen Kopf zu bringen? Dann konnte er es vielleicht auch endlich schaffen dagegen anzukämpfen. Und wenn er wieder auf ihrer Seite war, konnte er die Bevölkerung ohne Probleme gegen seinen Boss aufbringen.

„Deine Leute. Genau. Was ist mit ihnen Scott? Denk nach.“ Am liebsten hätte Arthur laut geschrien über all die Lügen, die Scott glaubte. Ihm versucht die Wahrheit einzureden, aber das konnte er nicht riskieren.

„Meine Leute sterben, Arthy... Sie leiden. Ich... Ich habe...“ Erneut stockte Scott und keuchte schmerzerfüllt auf, war so eine Veränderung doch nicht wirklich einfach zu durchleben. „Arthy... Du musst... Bitte. Hilf mir.“ Scott sah mit flehenden Augen zu Arthur auf und kurz setzte dessen Herz aus. In Scotts Augen waren wieder die selben liebevollen Gefühle wie damals. Er wurde wieder der Alte. Er war wieder der Scott, in den Arthur sich verliebt hatte und mit dem er den Rest seines unendlichen Lebens verbringen wollte.

„Ich werde dir helfen! Wir schaffen das schon. Du musst einfach nur kämpfen. Kämpf dagegen an Scott. Du schaffst das. Du bist doch kein Schwächling. Bitte. Tu es für mich.“

Scott nickte leicht und mittlerweile lief ihm wie in Strömen der Schweiß übers Gesicht. Ruckartig griff er nach Arthurs Arm und zog ihn ein Stück zu sich. „Ich kann nicht. Du musst... Du musst mich vernichten. Führ Krieg, besieg mich, bring mich um, tu was auch immer, aber halte mich auf.“

„Das kann ich nicht! Ich hole dich zurück. Du musst einfach nur kämpfen, dann wird alles wieder in Ordnung kommen. Ich sorge dafür. Ich li-“

Mit einem Knall flog die Tür auf und Scotts Boss kam in den Raum gestürmt, gefolgt von einem Trupp aus Soldaten.
 

„Schottland! Die Rebellen haben angegriffen. Du...“ Doch da merkte der Boss erst, dass Scott am Boden saß und seinem Blick nach zu deuten passte ihm diese Position überhaupt nicht. Ob es nun daran lag, dass er Schwäche zeigte oder sie sich zu nahe waren, konnte Arthur nicht beurteilen.

„Verdammt! Du solltest doch jeden Angriff melden! Soll ich dich wieder wegsperren?! Du stehst unter mir und musst mir dienen! Wie konntest du nur zulassen, dass die Rebellen so einen Schlag gegen uns schaffen konnten?! Sie sind entkommen! Alle sind entkommen!“

Scott antwortete nicht, sondern krallte sich nur noch fester an Arthurs Arm, schien ihn die ganze Situation doch zu überfordern. Aber war auch nicht gerade einfach, wenn man tausende Stimmen in seinem Kopf hörte und dann noch so angeschrien wurde.
 

Arthur schwieg noch kurz, als aber dann sein Handy kurz vibrierte, wusste er, dass das Ganze tatsächlich vorbei war und die Flugzeuge nach Irland gestartet waren. „Dann konnte er jetzt auch mit dem Zeit schinden aufhören.

„Und Schottland anschreien ändert den Verlust? Es bringt uns nicht weiter! Sorg gefälligst dafür, dass das Volk beruhigt wird und ja nicht auf dumme Ideen kommt. Das ist im Moment viel wichtiger!“

Kurz sah der Boss verwirrt drein, war es wohl nicht mehr gewohnt, dass ein Land ihm sagte, was er denn zu tun hatte und was nicht. Aber immerhin hörte er auch sofort auf den Vorschlag und eilte fluchend wieder aus dem Raum, ließ aber ein paar seiner Soldaten dort, damit die Scott im Auge behalten konnten. Und so wie die beiden sie penetrant anstarrten würde Arthur sicher keine weiteren Überzeugungsversuche starten. Er konnte jetzt einfach hoffen, dass Scott noch so klar war, bis sie wieder alleine waren.

Und irgendwann würde er es ihm wieder sagen können. Irgendwann würde er seinem Scott sagen, wie sehr er ihn liebte. Und dann würden sie endlich auch ihr Happy End bekommen.
 

~*~

~*~
 

So und das wars erst mal wieder. Das nächste hab ich schon angefangen, aber ich bin einfach nicht mehr so gut im Termine einhalten wie ich mal war. RL und so :)

Bin nu auch wieder an der Uni, dass heißt wird alles ein wenig stressiger.

Hoffe ihr verzeiht mir aber trotzdem alle und lest brav weiter ♥

Angespannt saß Waljan in seiner kleinen Zelle, sah nun schon seit Stunden auf die Tür. Er hatte hier drin jegliches Zeitgefühl verloren und konnte daher nicht abschätzen, wie lange es bis zu seiner Rettung noch dauerte, oder ob sie vielleicht schon gescheitert war. Aber er vertraute Arthur. Er würde heute hier rauskommen. Er wollte nicht umsonst den ganzen Wachen und 'Ärzten' heute in den Arsch gekrochen sein. Es hatte immerhin verdammt viel Beherrschung gekostet, zuzuhören, wie sie alle Ian und ihre Lebensweise schlecht machten. Dafür hatte er dann heute allerdings auch keine allzu großen Verletzungen dazu bekommen. So etwas wie ein gebrochener oder gar abgehackter Fuß hätte ihm schließlich gerade noch gefehlt. Sicher, das würde alles irgendwann heilen oder nachwachsen, aber bei einer Flucht brauchte man dann doch zwei gesunde Beine.
 

Hastige Schritte waren draußen zu hören, ein paar Schüsse und dann wurde die Tür zu seiner Zelle aufgerissen.

„Waljan Kirkland?“, wollte die junge, rothaarige Frau wissen und als er nickte, kam sie schon auf ihn zu, um ihn von dem Stuhl loszumachen. „Dein Bruder hat dafür gesorgt, dass du hier rauskommst. Er meinte auch du könntest damit ganz gut umgehen... Nur für den Fall.“

Ihm wurde eine Pistole entgegen gehalten, die Waljan ohne zu zögern an sich nahm. Jetzt musste er nur noch auf dem schnellsten Weg nach Irland und...

„Elayn! Kannst du uns hören? Plan D in Sektor K. Du musst sofort kommen!“ Elayn sah auf ihr Funkgerät und fluchte sofort los. „Verdammte Scheiße noch mal. Ausgerechnet K. Die Hälfte dieses scheiß Irrenhauses liegt dahinter.“ Sofort lief sie los und nach ein Paar Sekunden rannte Waljan ihr hinterher. Sicher, er wollte nichts mehr, als zu Ian und ihn in seine Arme schließen. Aber er konnte die Menschen hier auch nicht im Stich lassen.
 

Nach einem Gewirr von Gängen hielten sie schließlich bei einer kleinen Gruppe, die vor dem, was Sektor K sein musste, stand. Doch außer einer großen Stahltür war nicht allzu viel zu sehen.

„Die Wache hat es noch geschafft, den Sektor zu verriegeln. Wir haben alles versucht, aber wir kommen nicht durch und einen anderen Weg gibt es nicht.“

„Aber Plan D? Sie werden uns erwischen, wenn wir das tun. Elayn! Sag ihm, dass das Wahnsinn ist!“ Verwirrt sah Waljan zwischen den beiden streitenden Männern hin und her und dann auf die Stahltür. „Was ist Plan D?“

„Dynamit“, erklärte Elayn kurz angebunden, zog sich den Rucksack ab und begann tatsächlich ein paar Stangen hervorzuholen. „Irgendjemand wird das sicher hören, also schafft ihr beiden erst einmal alle Gefangenen raus. So sind die wenigstens in Sicherheit. Ich gebe euch 15 Minuten, dann müssen alle weg sein.“ Ohne den Befehl anzufechten verbeugten sich die beiden Streithähne und liefen eilig davon.
 

„Du solltest auch verschwinden. Ich habe deinem Bruder versprochen, dich hier rauszuholen“, wandte sich Elayn an ihn, doch Waljan schüttelte den Kopf und schritt auf die Tür zu. „Du brauchst mich“, meinte er einfach nur, während er die Tür von oben bis unten betrachtete. Ob er das wirklich konnte? Wales war schließlich nicht so ein mächtiges Land wie zum Beispiel Amerika... Naja, bevor er es nicht versuchte, würde er das nicht wissen.

Er holte tief Luft, ging in die Hocke und packte den unteren Teil der Tür. Mit aller Kraft versuchte er das Tor zu bewegen, doch nichts geschah.
 

„Vergiss es. Das Ding wiegt hunderte Kilo. Das kann man nicht einfach...“ Ein lautes schabendes Geräusch übertönte Elayns Satz und Zentimeter für Zentimeter hob sich das schwere Metall. Als er bei etwa 20 Zentimeter angekommen war, lief der Schweiß in Strömen über Waljans Gesicht.

30 Zentimeter... Die Wunde an seinem Finger hatte sich wieder geöffnet, Blut lief über seinen Arm und tropfte vom Ellenbogen zu Boden.

40 Zentimeter... Jeder Muskel in Waljans Körper schmerzte und begann zu zittern und er konnte sich vor Anstrengung kaum noch auf den Beinen halten.

50 Zentimeter... Er konnte seine Arme nicht mehr spüren und langsam glitt ihm das Tor aus den Händen. Doch plötzlich klickte es links und rechts neben ihm und zwei Wagenheber standen unter dem Tor.

Mit einem Keuchen fiel Waljan nach hinten und trotz lautem Knirschen blieb das Tor wo es war.
 

„Alex, hol sofort irgendetwas, um das zu stabilisieren und vielleicht weiter zu öffnen. Andy, schaff Waljan hier raus. Der Rest kommt mit mir!“ Sofort kroch einer nach dem anderen durch die Öffnung, bis nur noch er und ein muskulöser, älterer Mann – Andy – auf der anderen Seite waren.

„Kannst du noch stehen oder muss ich dich raustragen, Kleiner?“

Waljan versuchte den Kerl wütend anzusehen, war aber viel zu erschöpft um wirklich bedrohlich zu wirken. „Ich bin nicht klein“, brummte er also nur und stand langsam auf, schwankte dabei von einer zur anderen Seite. Sofort stand Andy neben ihm und packte seinen Arm, hielt ihn so aufrecht. „Es ist keine Schande, jetzt Hilfe zu brauchen. Du hast gerade über hundert Menschen gerettet mit der Aktion... Auch wenn ich nicht verstehe, wie. Bist du Champion im Gewichte stemmen, oder was ist dein Geheimnis?“ Waljan zuckte nur nichtssagend mit den Schultern und ließ sich weiter durch zahlreiche Gänge führen.
 

Schon wenige Minuten später atmete er tief durch und trat schließlich nach draußen. Mit wenigen Schritten standen sie vor einem Wagen, auf dessen Ladefläche Waljan auch schon gleich mit sanfter Gewalt geschoben wurde. Kurz sah er in die Gesichter der bereits eingeladenen Gefangenen und ließ sich dann an der Wand zur Fahrerkabine nieder.

„Fahr los, Stephen. Die nächste Landung dauert noch. Freiheit für Schottland!“

„Freiheit für Schottland!“, kam es gedämpft vom Fahrer zurück und der Motor erwachte zum Leben.
 

„Willkommen an Bord des Kartoffeltransporters Drei. Mein Name ist Stephen und ich bin heute euer Fahrer. Haltet euch besser fest. Falls eine Kontrolle kommt, muss ich Gas geben und es soll ja Keiner rausfallen. Nächster Halt: Flugzeug nach Irland.“

Irland? Dann würde er Ian ja schneller wiedersehen, als er gedacht hatte.
 

„Mami. Kommt Papa auch noch Eiland? Können wir da bleiben? Und was ist mit Jamie? Irgendjemand muss sie doch füttern.“ Unruhig zupfte ein kleines Mädchen am Ärmel seiner Mutter und sah sie mit großen Augen an.

„Papa kümmert sich um Jamie, Schatz. Er wird kommen, sobald er kann. Du weißt doch, dass er arbeiten muss.“ Langsam hob Waljan den Kopf, kam ihm diese Stimme doch so seltsam bekannt vor. Und als er die Frau sah, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. „Miss McIntyre?“

Auch die Frau hob nun den Kopf und nickte leicht. Sie war es tatsächlich. Eine der ersten, die in diese Irrenanstalt gesteckt wurde und dann sogar noch mit Kind. Und das nur, weil ihr Mann ziemlich starken Einfluss auf die Gegenbewegung gehabt hatte. So hatte sich Scott den Politiker auf seine Seite gezogen und durch diese scheinbar kleine Erpressung fast die gesamte offizielle Opposition zerschlagen.
 

„Und was ist, wenn die Papa nicht rauslassen? Papa ist doch böse gewesen. Vielleicht wollen sie in Eiland keine bösen Menschen.“ Jeder in dem Wagen, der dem Gespräch lauschte, verzog das Gesicht, wussten sie doch genau, woher diese Meinung kam. „Dein Papa ist nicht böse“, erklärte die Mutter und nahm ihr Kind fest in den Arm. „Und er darf auf jeden Fall kommen.“

„Warum?“

„Weil Mama und Papa verheiratet sind. Deswegen kann uns niemand trennen und deswegen darf Papa sicher auch kommen, wenn wir dort sind.“

„Und Jamie? Seid ihr auch verheiratet? Darf sie auch kommen?“

Die junge Frau lachte leise und nickte, während sie ihrer Tochter sanft durch die Haare strich. „Jamie darf auch kommen. Dazu muss sie nicht heiraten. Bald sind wir alle wieder zusammen.“

Waljan lächelte leicht und wandte den Blick dann ab, sah gedankenverloren auf den staubigen Boden. Bald würde er in Irland sein, bei Ian und dann würde sie nichts mehr trennen können.
 

Etwa eine Stunde später kam der Wagen zum Stehen und die Plane der Ladefläche zur Seite geschoben. „Alles aussteigen, bitte. Das Flugzeug steht bereit.“ Einer nach dem anderen stieg aus, bis der Wagen schließlich leer war und wieder abfuhr. Kurz sah sich Waljan auf dem kleinen Landeplatz um und nickte zufrieden. Arthur hatte sich wirklich verdammt viel Mühe gegeben.

„Alles klar, Leute. Euer Flugzeug steht da vorne. Wir heben ab, sobald alle drin sind. Die nächste Ladung nimmt eine anderes Flugzeug“, erklärte einer ihrer Fahrer, der mit ausgestiegen war und grinste siegessicher.

„Also dann...“ Er hob die Faust in die Luft und sein Grinsen wurde nur noch breiter. „Freiheit für Scho-“
 

PENG!
 

~*~

~*~
 

Glaubt es oder nicht ich bin pünktlich und das nächste Kapitel ist auch schon fertig, weil das eigentlich ein Kapitel werden sollte, aber viel zu lang wurde. Da hab ich es geteilt :)

Also gibts das nächste auf jeden Fall pünktlich.
 

Danke noch mal an dieser Stelle, dass ihr mir alle trotz unzumutbaren Wartezeiten treu geblieben seid ♥

Musik zum Kapitel: http://www.youtube.com/watch?v=-D5wTYmcBX4"]http://www.youtube.com/watch?v=-D5wTYmcBX4
 

~*~
 

Ein lauter Knall war zu hören und der junge Mann vor ihnen ging keuchend in die Knie, während ihm das Blut aus der Brust quoll. Und von einer zur nächsten Sekunde brach Panik aus. Überall waren Schreie zu hören und alle stürmten auf das Flugzeug zu. Waljan fluchte leise und packte dann ihren zu Boden gegangenen Retter, zog ihn zum Flugzeug. Als sie an der Treppe angekommen waren, eilten noch ein paar Rebellen herbei und nahmen ihm den Verletzten ab. Gerade wollte Waljan auch die Treppe hochgehen, da hörte er einen Schrei direkt vor sich.

„Jaina! Jaina, wo bist du?“

Entsetzt sah er zu McIntyre, die oben an der Treppe stand und scheinbar von der Masse dort hingedrängt worden war. „Verdammt“, fluchte Waljan leise und drehte sich um, sah zu dem kleinen Kind, dass immer noch wie erstarrt am Wagen stand.

„Wir müssen los! Wenn sie das Flugzeug beschädigen, kommt keiner weg! Sie werden dem Kind nichts antun!“, kam eine Stimme aus dem Flugzeug und die junge Frau wurde zurückgezogen, während jemand Waljan die Treppe hochschob. Der fluchte erneut leise und war dann mit einem Satz über das Geländer der Treppe gesprungen. Dann mussten Irland und Ian eben noch ein bisschen auf ihn warten.
 

So schnell er konnte, rannte er zu dem Kind, wobei glücklicherweise keiner der auf ihn gezielten Schüsse traf. „Ich will zu Mama!“, schrie dir Kleine nur, während Tränen ihr Gesicht hinabliefen. Ohne zu zögern zog Waljan die Waffe, die er bekommen hatte und schoss auf einen der Soldaten, der gerade auch auf die Kleine zu rannte. Schnell nahm er das Mädchen und drehte sich schon wieder um, fluchte leise, als er sah, dass die Treppe bereits an der Seite stand und das Flugzeug sich langsam in Bewegung setzte.

Er musste schneller sein. Er würde es schaffen. Einfach ein bisschen schneller.

„Jaina!“

Waljan sah erleichtert zu der offenen Tür, hatte er so doch wirklich noch eine Chance, es zu schaffen. Er rannte neben dem Flugzeug her und hielt die Kleine so hoch er konnte. „Streck die Arme aus und halt dich an deiner Mama fest!“ Glücklicherweise tat die Kleine, was er gesagt hatte und ein paar Sekunden später wurde sie gepackt und reingezogen.
 

„Junge! Deine Hand!“ Waljan sah zu den beiden Männern auf, die ihm die Hände entgegenhielten. Er streckte seine eigene aus und packte eine der Hände, da ertönte erneut ein Schuss. Ein erschrockenes Keuchen kam über seine Lippen, während seine Beine einfach nachgaben und die Hand aus seinem Griff rutschte. Außer Atem sah er auf das davon fahrende Flugzeug und schluckte schwer, stand dann wieder auf, schwankte aber dank dem angeschossenen Bein leicht.

Mit einem Grinsen hob er die Faust und sah in die entsetzten Gesichter der Männer, die noch in der Tür standen.
 

„Freiheit für Schottland!“

Er hörte noch, wie sein Ruf erwidert wurde und dann beschleunigte das Flugzeug auch schon und hob ab. Als es gedreht hatte und über ihm war, fiel noch klappernd eine weitere Pistole vor ihn und Waljan lächelte leicht. „Idioten... Ihr hättet mich treffen können“, murmelte er nur leise, nahm die Waffe aber dankbar an sich.

„Dieses Mal bekommt ihr mich nicht so einfach.“

Er nahm eine Waffe in jede Hand und stand angespannt da. Ob sie ihn wohl umbringen wollten... Deckung hatte er hier kein bisschen, war also ein verdammt leichtes Ziel. Und auch wenn ihn noch nicht einmal ein Schuss mitten ins Herz umbringen würde, würde es ihn doch kampfunfähig machen.
 

„Waljan Kirkland!“
 

Ein wenig verwundert sah Waljan zu einem der Soldaten, der hinter einem Wagen stand und ein Megaphon in der Hand hielt.

„Nimm die Hände hoch und dir wird nichts passieren.“ Angesprochener zog nur skeptisch die Augenbrauen in die Höhe, ließ seine Waffen da wo sie waren. Die wussten also, wer er war. Da war er wohl allem Anschein nach ein so wichtiger Gefangener, dass die Kerle schon Befehle hatten, was sie mit ihm machen sollten. Nur das er da nicht mitmachen würde.

„Tut mir leid, aber wenn ihr mich haben wollt, dann holt mich“, rief er den Soldaten nur zu und jagte dem Kerl mit dem Megaphon dann ohne mit der Wimper zu zucken eine Kugel durch den Kopf. Er hatte schon lange keine Skrupel mehr, Menschen zu töten, wenn es sein musste. So lange wie er schon ein Land war, war das hier auch bei weitem nicht das erste Mal, dass er so etwas tat.

Er würde zwar dadurch nicht rauskommen, aber er würde Scott zeigen, dass er sich nicht ohne Folgen mit Wales anlegen konnte.
 

Immer wieder schoss er auf die näher kommenden Soldaten, doch auch er selbst musste ganz schön einstecken. Als ihn der fünfte Schuss traf, fiel er schließlich keuchend auf die Knie, hielt die Waffen aber immer noch auf seine Feinde gerichtet. Doch als er den Abzug betätigte und von beiden Waffen nur ein leises Klicken zu hören war, wusste er, dass es vorbei war. Aber immerhin hatte er ein paar erledigt und wenn der nächste Wagen mit Flüchtlingen kam würden sie es ein klein wenig einfacher haben.

Grob packte ihn jemand und seine Hände wurden ihm auf den Rücken gedreht. Er wurde Richtung irgendeines Wagen gezogen, wobei er gerade so mitstolpern konnte. Kurz bevor sie den Wagen erreichten, tat es einen Knall und das Fahrzeug verwandelte sich in einen Feuerball. Die Soldaten schrien und liefen eilig umher, versuchten irgendwie das Feuer zu löschen, während Waljan unachtsam zu Boden geworfen wurde. Plötzlich ertönte lautes Rattern und das Geräusch von Schüssen und ein Soldat nach dem anderen fiel um ihn herum zu Boden.
 

„Take that, motherfuckers!“
 

Erschrocken sah Waljan zu dem Helikopter auf, konnte aber nichts genaues erkennen. Nur diese Stimme... Das konnte doch nicht sein. Das war einfach unmöglich.

Eine Person sprang aus dem Helikopter und auch die Soldaten direkt neben Waljan fielen tot zu Boden. „Waljan! Fang!“ Eine Waffe flog auf ihn zu und er fing sie gerade so, stand dann zitternd auf. „Ian?! Was machst du hier?“ Ian schritt gut gelaunt auf ihn zu, drehte ihm dann aber den Rücken zu und sah sich um. „Arthur meinte ich solle ein paar meiner Leute hier in der Umgebung stationieren für den Notfall. Und den Spaß wollte ich mir doch nicht entgehen lassen. Ich wollte eigentlich gerade verschwinden, weil du jetzt da oben sein solltest.“

Waljan lächelte leicht und drehte sich um, sodass sie nun Rücken an Rücken standen. „Aber du musstest ja den Helden spielen und deinen Flug verpassen.“

„Sagt der, der gerade aus einem Helikopter gesprungen ist, um bei einem aussichtslosen Kampf mitzumachen.“ Ian lachte leise hinter ihm, hörte dann aber schlagartig auf und schoss auf einen der näher kommenden Soldaten. „Wenn sie uns erwischen, dann immerhin zusammen. Ich hab die Zeit ohne dich kaum ausgehalten. Bin schier wahnsinnig geworden. Hätte Arthur mich nicht aufgehalten, wäre ich in Schottland einmarschiert, um dich da rauszuholen.“
 

Waljan lächelte leicht und feuerte nun ebenfalls einen Schuss ab. „Als ob die uns zusammen in eine Zelle stecken würden. Wir könnten doch nie im Leben die Finger voneinander lassen“, erwiderte Waljan in spöttischem Tonfall und feuerte zwei weitere Schüsse ab. „Du hättest wirklich nicht hierher kommen sollen. Wenn Scott dich auch noch bekommt, dann hat er ganz Großbritannien in seiner Hand.“

„Er wird mich nicht bekommen.“ Ian schoss noch ein paar Mal, ließ seine freie Hand dann zu der von Waljan wandern und hielt sie fest. „Und dich auch nicht. Nichts und niemand wird uns voneinander trennen.“

Eine angenehme Wärme breitete sich in Waljans Brust aus und sein Herz schlug bei den Worten höher. Doch lange hielt die Freude nicht an, als ein Schuss abgefeuert wurde und Ian schmerzerfüllt aufkeuchte. Ruckartig sah er über die Schulter zu seinem Freund, doch der hatte ihm immer noch den Rücken zugedreht. „Ian?!“

„Alles in Ordnung. Ich seh im Gegensatz zu dir noch nicht aus wie Schweizer Käse. Mach weiter. Es dauert nicht mehr lange.“

„Was...?“ Waljan fluchte leise und schoss erneut auf einen der Männer, die versuchten hinter ihrer Deckung hervorzukommen, um sie ins Visier zu nehmen. Im Moment sah es zwar nicht so schlimm für sie aus, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis entweder die Munition leer war, oder sie ein Schuss zu viel traf.

Doch gerade Mal eine Minute später war lauter Fluglärm in der Ferne zu hören, der immer näher kam. Waljan sah nach oben, gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie ein Kampfflieger etwas abwarf. Ein lauter Knall ertönte, dann noch einer und plötzlich war alles in gleißend helles Licht getaucht. Erst langsam löste sich der Rauch und zeigte, was für einen Schaden der Flieger angerichtet hatte.

Da wo die schottischen Soldaten gestanden hatten,, waren kleine Einschlaglöcher und alle lagen tot am Boden. Die Wagen waren in Einzelteile zerlegt worden und einige davon hatten Feuer gefangen.
 

„Und jetzt wo ich meine Prinzessin gerettet habe, bringe ich sie in mein Königreich und wir leben glücklich bis ans Lebensende“, spottete Ian, steckte seine Waffe weg und holte ein Handy hervor. Waljan lächelte nur kurz, sah dann aber bedrückt auf die Einschlagstellen. Er hasste es zu solchen Mitteln greifen zu müssen. Aber anders wären sie hier wohl nicht wieder rausgekommen.

Gerade wollte er sich an Ian wenden, da sah er aus dem Augenwinkel eine Bewegung unter den Leichen. Ohne nachzudenken zog er Ian hinter sich. Keine Sekunde später wurde ein Schuss abgefeuert und die Kugel bohrte sich in Waljans Oberkörper. Von der Wucht mitgerissen stolperte er, riss Ian mich sich zu Boden und blieb dort keuchend liegen. Ein lauter Schuss kam von dem Iren und dann Stille.

„Und wer ist jetzt die Prinzessin?“, stichelte Waljan, als er wieder einigermaßen Luft bekam und stützte sich auf seine Hände, sah zu Ian hinab. Der blickte erst verdutzt drein, lachte dann aber.

„Du bist so ein Idiot!“

„Ich weiß“, erwiderte Waljan und lachte nun auch, fiel doch plötzlich alle Anspannung von ihm ab. „Da halte ich die Kerle ab, uns voneinander zu trennen und du versuchst selbst dafür zu sorgen. Idiot“, murrte Ian leise, lachte aber in der nächsten Sekunde schon wieder.
 

Und deswegen kann uns niemand trennen.
 

Dieser Satz schoss plötzlich durch Waljans Kopf und bevor er überhaupt darüber nachdenken konnte, waren die Worte auch schon aus seinem Mund gekommen.

„Heirate mich.“

Sofort hörte Ian auf zu Lachen und sah mit großen Augen zu Waljan auf. Eine Weile sagte er nichts, grinste dann aber ein wenig unsicher. „War das jetzt im Eifer des Gefechts rausgerutscht und nur durch dein Adrenalin passiert... Oder meinst du das ernst?“

Waljan lächelte nur und beugte sich zu Ian hinab, bis ihre Lippen nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt waren. „Ich meine es ernst. Ich mache dir gerne noch hunderte Heiratsanträge, wenn du es mir dann glaubst. Also was sagst du?“

„Du bist ein Idiot“, murrte Ian leise, war mittlerweile hochrot im Gesicht. Grob packte er Waljans Kopf und zog ihn herunter, um ihre Lippen aufeinander zu pressen. Erst als sie sich nach einigen Minuten voneinander lösten, gab er seine Antwort.
 

„Natürlich heirate ich dich.“
 

~*~

~*~
 

So und nun auch mal ein wenig Kitsch von mir <3~

Damit wenigstens ein Paar hier glücklich wird.
 

Nun Werbung in eigener Sache. Ich mache wohl einen Hetalia Fanfiction Adventskalender und nehm Pairingvorschläge an wenn sie mir gefallen. Genaueres und Wünsche hier: http://animexx.onlinewelten.com/weblog/120874/497797/"]http://animexx.onlinewelten.com/weblog/120874/497797

„... hinterhältig und ohne Rücksicht auf Verluste. Sie sind eine Bedrohung, die gestoppt werden muss und wir werden alles daran setzen eben das zu tun. Wir werden nicht ruhen, ehe wir die Bedrohung zerschlagen haben.“
 

Aus dem kleinen Radio drang die laute Stimme des schottischen Ministerpräsidenten und kurz darauf war Applaus zu hören. Scott kniff die Augen zusammen und krallte seine Hände noch fester in Arthurs Oberteil. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment explodieren. Tausende Stimmen schienen auf ihn einzureden, und ihm sagen zu wollen, was richtig war.
 

„Arthur...“
 

„Ssssh“, kam es nur leise zurück und kurz wandte sich der Engländer zur Tür in der immer noch ein Soldat stand und stocksteif Wache hielt. „Es ist alles in Ordnung. Beruhig dich einfach.“ Das war wirklich einfacher gesagt, als getan. Diese Schmerzen waren wirklich unerträglich... Noch Schlimmer war nur die Angst. Ja, er hatte Angst. Denn er wusste genau, dass es noch nicht vorbei war. Er merkte genau, wie er langsam wieder seinen klaren Kopf verlor. Er wollte das nicht. Er musste es doch irgendwie aufhalten können. Es musste einfach einen Weg geben.
 

„Ja, es stimmt, dass die Patienten entführt worden sind. Aber das ist nur ein kleiner Rückschlag. Wir werden alles tun, um sie zu retten. Noch während wir hier reden, laufen die Verhandlungen mit der Rebellion...“
 

All diese Stimmen schwirrten in seinem Kopf umher und wollten ihn von irgendetwas überzeugen. Noch wusste er, was richtig war und was nicht. Noch wusste er, was ihn zu dem machte was er war. Aber er wusste auch, dass es nur eine Frage von Stunden war, bis ihn die Zweifel vollständig gepackt und zu einem anderen Mensch gemacht hatten.

„Arthur. Du musst... Krieg...“

„Es wird alles gut Scott. Wir brauchen keinen Krieg.“ Arthur wurde noch ein wenig leiser, sodass Scott ihn kaum über das Stimmgewirr in seinem Kopf verstehen konnte.
 

„Wir werden versuchen Kompromisse mit der Rebellion zu schließen. Aber trotz allem werden wir uns nicht mit Entführungen erpressen lassen. Die kürzlich verabschiedeten Gesetze spielen eine wichtige Rolle in unserem Zusammenleben und sind nicht verhandelbar mit Kriminellen.“
 

„Bleib stark, Scott. Ich... Dein Volk braucht dich. Du musst dagegen ankämpfen. Du...“

Er sagte noch mehr. Irgendetwas... Aber Scott verstand kein Wort mehr. Je länger die Stimme seines Bosses aus dem Radio drang, je öfter die Menge ihm applaudierte, desto näher war Scott einer Niederlage. Er wollte das nicht. Er versuchte zu kämpfen, krallte sich an den Stimmen fest, die gegen die Gesetze schrien. Nur sie wurden von Sekunde zu Sekunde immer weniger und immer leiser.

Er würde verlieren. Er konnte es nicht aufhalten, nur heraus zögern und das auch nur, wenn er sich vollkommen darauf konzentrierte. Aber wenn das die letzten klaren Momente waren, die er vielleicht in Jahren oder Jahrzehnten haben würde, dann wollte er sie nicht an einen aussichtslosen Kampf verschwenden.
 

Mit einem traurigen Lächeln sah er zu Arthur, ließ dazu die Stimmen los, die seinen Verstand noch mühsam zusammenhielten. „Ich liebe dich.“ Er beugte sich nach vorne. Noch ein letzter Kuss. Noch einmal diese Lippen spüren. Nur noch Momente trennten sie voneinander, da verstummte alles in seinem Kopf und es war als hätte jemand einen Schalter umgelegt.
 

Sofort zuckte er nach hinten und sah angewidert zu Arthur. Was war da gerade mit ihm geschehen? Er musste den Verstand verloren haben, eine andere Erklärung gab es einfach nicht. Er hasste diese unklaren Momente, wenn er an allem was ihm wichtig war zweifelte.

„Entschuldigung. Dieses widerliche Pack hatte gerade mehr Einfluss als mir lieb ist. Ich bin wirklich froh, wenn wir sie endlich los sind.“ Arthurs geschocktem Ausdruck nach zu urteilen, war der genauso entsetzt über dieses Verhalten. Aber es war ja auch einfach abartig die Vorstellung, dass er ihn beinahe... „Das nächste Mal, wenn so etwas passiert, musst du das sofort melden, dann wird es nicht noch einmal passieren“, meinte Scott noch und wandte sich dann dem Soldaten zu, der in der Tür stand.

„Melde dem Boss, dass die Gefangenen nicht mehr im Land und auch kein anderer Angriff stattfindet im Moment. Ich bin wieder hundertprozentig klar, also war seine kleine Ansprache erfolgreich.“ Der Soldat zögerte nur einen kurzen Augenblick, ehe er salutierte und den Raum verließ. Jetzt mussten sie sich nur noch um die Entkommenen Gedanken machen. Nur das er nicht glaubte, dass sie da im Moment viel Erfolg haben würden. So schön es auch wäre, die Rebellion war nicht dumm. Sie würden die Gefangenen bestimmt über die Grenze schaffen. Aber das würde ihnen auch nur ein wenig zusätzliche Zeit verschaffen. Denn es würde sicher nicht lange dauern, bis seine Brüder einsahen, wie man mit diesen widerlichen Kreaturen umgehen musste. Und irgendwann würde die ganze Welt auf seiner Seite sein. Dann gab es keinem Ort mehr, an dem sie sich vor dem Gesetz verstecken konnten.
 

„Scott? Ist wirklich wieder alles in Ordnung?“ Arthur sah ihn besorgt an, was ein Lächeln auf seinem Gesicht erscheinen ließ. Ja einen seiner Brüder hatte er glücklicherweise schon auf seiner Seite. „Es ist wirklich alles in Ordnung. Bei so etwas Wichtigem würde ich nie lügen. Es tut mir leid, dass ich dir Sorgen gemacht habe. Aber das nächste Mal lass mich liegen und hol irgendjemanden. Selbst wenn sie mich angreifen ist es wichtiger die Situation unter Kontrolle zu bringen.“

Arthur nickte nach kurzem Zögern. „Da Wales sicher auch unter den Verschwundenen ist. Irgendeinen neuen Plan Irland auf unsere Seite zu ziehen?“ Waljan war der perfekte Köder gewesen. Noch einmal würden sie sicher nicht an ihn ran kommen, aber es gab noch andere mittel und Wege.
 

„Im Moment nicht. Sobald ich mich dir offiziell anschließe gehört Wales ja auch dir. Aber ich bezweifle, dass Waljan freiwillig zu uns kommen wird. Und wenn wir ihn nicht direkt überzeugen können müssen wir es über sein Volk versuchen. Sobald dort genug einsehen, was richtig ist wird Waljan es einsehen müssen. Wenn er dann auf unserer Seite ist wird Ian uns vielleicht nicht mehr bekämpfen. Er könnte ja seine ‚große Liebe‘ verletzen“, erwiderte Arthur mit einem Schulterzucken. Und in dem Moment war Scott wirklich dankbar ihn auf seiner Seite zu haben.

„Also warten wir ab. Nur wie lange, Arthur? Wann wollen deine Politiker endlich das Bündnis unterzeichnen und die Gesetze einführen?“

„Ich weiß es nicht. Bald hoffentlich. Es sind eben leider noch nicht alle überzeugt. Ich kann versuchen ein wenig mehr Druck zu machen, aber garantieren kann ich nichts.“
 

Scott nickte leicht und sah zu dem kleinen Radio aus dem immer noch die Stimme seines Bosses drang. „Dann versuch das. Ich habe jetzt noch etwas zu erledigen. Vielleicht bekomme ich dort einen guten Rat, der uns weiterbringen kann“, meinte er schließlich und verließ nach kurzer Verabschiedung den Raum. Eine Stunde war er unterwegs, ehe er durch die Bäume sein Ziel erblickte: Loch Ness. Wenn ihm jemand helfen konnte, dann war es Niseag. Sie hatte ihn noch nie enttäuscht und auch dieses Mal sollte es nicht anders sein. Kaum war er am Ufer angekommen, erhob sich aus den Tiefen des Sees ein langer Hals und große schwarze Augen sahen zu ihm.
 

„Niseag?“
 

Für eine Weile blieb das Wese wo es war und blickte ihm tief in die Augen. Doch schließlich schwamm es aufs Ufer zu, wo es sich nach und nach in eine junge Frau verwandelte.

„Scott. Was bringt dich hierher?“ Die Frage wirkte distanziert, genauso wie das Fehlen einer Umarmung oder eines Kusses.

„Ich wollte mit dir reden. Es ist… kompliziert und du hast immer die besten Lösungen für komplizierte Lagen.“ Tatsächlich lächelte Niseag daraufhin, doch es sah traurig und gezwungen aus. „Wenn du eine Lösung für dein Regierungs-Problem suchst, helfe ich dir gerne.“

„Mein Regierungs…? Ich habe kein Problem mit meiner Regierung. Ich hatte schon lange keine mehr, die so gut war. Es geht um die Aufstände. Sie müssen aufhören und ich weiß nicht wie. Ich bin jedes Mal so unsicher. Ich will doch nichts weiter als einen klaren Kopf behalten, Ich dachte immer, ich wüsste was richtig und was falsch ist, aber in den Momenten zweifle ich alles an. Nichts ist dann richtig…“, erklärte Scott und sah Niseag dann fragend an. Sie musste einfach eine Antwort haben. Doch die Antwort ließ auf sich warten.
 

Niseag kämmte ihre grünen Locken mit ihren Händen und gab ab und an einen nachdenklichen Laut von sich. „Erinnerst du dich an den zweiten Weltkrieg?“ Scott nickte nur, auch wenn er sich nicht so sicher war, wie das nun zu einer Lösung führen sollte. „War das was in Deutschland geschah richtig?“

Nun hatte er doch eine Vorahnung, was kommen würde. „Nein, aber das ist etwas ganz anderes als…“

„Scht. Du bist hergekommen für eine Lösung, also hör mir zu und antworte nur auf meine Fragen verstanden?“

Scott nickte nur stumm.

„Also gut. Es war nicht richtig. Was hat Ludwig damals geglaubt?“

„Das es richtig ist, aber…“

„Scht!“ Niseag hob eine Hand und sah ihn nun tatsächlich finster an. Was sollte dieser Vergleich nur? Das alles hatte überhaupt nichts mit ihm zu tun, auch wenn sie das sicher damit sagen wollte. „Und jetzt? Glaubt Ludwig jetzt, dass es richtig war, was er getan hat?“

„Natürlich nicht. Er wird sein schlechtes Gewissen wohl nie wieder loswerden, aber…“

„Scht!“ Also so langsam wurde dieses Gespräch wirklich frustrierend. Er war hierher gekommen um Hilfe zu erhalten, nicht um sich wie ein kleines Kind den Mund verbieten zu lassen. „Warum hat er dann damals geglaubt, dass es richtig ist?“
 

„Niseag. Ich habe dir doch gesagt, dass mir meine Regierung keine Probleme macht. Ich werde nicht…“

„Bitte, Scott… Bitte antworte mir einfach nur. Warum?“

Natürlich wusste Scott die Antwort darauf und wusste auch, dass es das war, was Niseag hören wollte. Aber das alles hatte nichts mit ihm zu tun. Allein der traurige Blick seiner Freundin brachte ihn dazu zu antworten. „Seine Regierung und ein großer Teil seines Volkes hat es für richtig gehalten. Er hat sich verändert. Er und sein Bruder. Sie waren nicht mehr sie selbst.“ Scott erinnerte sich nur zu gut an diese Zeit. Er hatte damals kaum mit Gilbert geredet, weil der plötzlich nur noch versucht hatte ihm seine Politik und Gesetze aufzudrängen.
 

„Siehst du den Zusammenhang?“

„Ich sehe, warum manche Leute denken könnten, da wäre einer. Aber meine Regierung und mein Volk haben nichts damit zu tun. Ich weiß, dass das was ich tue richtig ist. Ich werde es auch noch für richtig halten, wenn sich meine Regierung ändert.“ Niseag seufzte leise und er war sich sicher, dass sie lieber etwas anderes gehört hätte. Aber es entsprach nun einmal der Wahrheit. Er verachtete dieses Gesindel. „Was wäre, wenn ich dir sage, dass ich eine Frau liebe? Würdest du mich dann auch hassen?“

„Du… Was? Du und… Du hast eine Freundin?!“, rief er entsetzt, was Niseags Blick nur noch etwas trauriger werden ließ. „Nein. Das war rein theoretisch. Aber ich hatte schon Beziehungen mit Frauen. Wenn man so lange lebt wie ich merkt man irgendwann, dass der Körper nur eine Hülle ist und dass die Seele das ist was zählt. Und…“

„Nein!“ Scotts Hände waren zu Fäusten geballt und sein Körper zitterte vor unterdrückter Wut. „Das ist nicht wahr. Du bist wie ein Teil von Schottland, wie ein Teil von mir. Das ist unmöglich. Es kann nicht sein, dass ein Teil von Schottland existiert, der so denkt.“ Er wusste genau, dass es so einen Teil nicht geben konnte. Es hatte ihn nie gegeben und es würde ihn auch nie geben.
 

„Es ist traurig, dass du so denkst und ich hoffe du weißt, was das bedeutet.“

Erst jetzt bemerkte Scott, dass Niseags Körper durchscheinender wurde, während sie aufstand und langsam ins Wasser schritt. Ihre Haut wurde grün und schuppig aber gleichzeitig auch immer durchsichtiger. Als sie fast verwandelt war, drehte sie sich noch einmal um. „Leb wohl, Schottland. Ich hoffe, eines Tages werden wir uns wieder sehen. Wenn du wieder gelernt hast auf dein Herz zu hören…“

„Was…?“ Doch bevor er überhaupt fragen konnte hatte sie sich in Luft aufgelöst. „Niseag?“ Nein, das konnte nicht sein. Das konnte einfach nicht passieren. „Aber ich weiß doch, dass es dich gibt. Ich glaube doch an dich! Ich muss dich sehen können!“
 

Scott lief ans Wasser, ein paar Schritte in den See und sah sich um. „Niseag!“ Er glaubte… Er wusste, dass es sie gab. Er glaubte doch nur nicht, dass sie einer von denen war. Das war etwas vollkommen anderes, als ihre Existenz zu verleugnen. Doch egal wie oft er auch nach ihr rief und wie tief er in den See ging, nichts rührte sich. Am Rand standen ein paar Angler, die ihn kopfschüttelnd beobachteten. Und nachdem er es einige Stunden versucht hatte und die Angler schon lange kein Interesse mehr an dem Verrückten zeigten, gab er auf.

Erschöpft setzte er sich ans Ufer und sah auf das trübe Wasser. „Was soll ich nur machen, Niseag?“

Was nun? Er war sich doch so sicher, dass das was er tat richtig war. Er würde sich nie so leicht von einer Regierung kontrollieren lassen. Er war einfach nur derselben Meinung wie seine Politiker. Es war doch nur ein Zufall, dass er diese Meinung erst seit Kurzem hatte. Jeder kam irgendwann zu einem Punkt an dem er seine Meinung änderte. Und Arthur war auch seiner Meinung, ohne dass sich etwas in seiner Regierung verändert hatte. Arthur verstand ihn und war für ihn da.
 

Das was er tat war richtig… oder etwa nicht?
 

~*~

~*~
 

A/N:

Mal wieder seit langem ein Kapitel aus Scotts Sicht. Ich denke das bin ich euch schuldig, einen kleinen Einblick in seinen Kopf zu geben.
 

Es tut mir leid, dass ihr alle so lange warten musstet. Mein Privatleben hat mich leider etwas zu sehr eingenommen :(

Ich kann auch nicht versprechen, dass Updates jetzt wieder regelmäßig kommen, aber ich werde mich bemühen und hoffe, dass ich noch nicht alle meine Leser verloren habe.

Eine freudige Nachricht gibt es allerdings: Das nächste Kapitel ist auch schon fast fertig :)

„Es ist beinahe ein Wunder. Wir haben bei der ganzen Aktion nur eine Person verloren. Das haben wir nur dir zu verdanken.“

Arthur lächelte und schüttelte den Kopf. „Ich habe kaum etwas getan. Du hast alles geplant und an vorderster Front gestanden. Ich war keine Sekunde lang in Gefahr. Du hast sie alle gerettet. Du hast meinen Bruder gerettet.“ Elayn sah ihn kurz überrascht an, lachte dann aber. „Ich glaube nicht wirklich, dass er uns gebraucht hat. Er hat uns mehr geholfen, als wir ihm.“ Nach und nach wanderten ihre Mundwinkel wieder nach unten und ihre Stirn legte sich in Falten. „Du hast das Frühwarnsystem der Regierung, von dem keiner weiß, gehackt und dein Bruder konnte eine tonnenschwere Bleitür öffnen. Da stimmt doch etwas nicht.“

„Eine Bleitür?“, wiederholte Arthur mit einem erstaunten Pfiff, hatte er doch bis jetzt noch keine Details der Rettungsaktion gehört. „Die sah sicher schwerer aus, als sie war.“ Er zuckte mit den Schultern. Natürlich wusste er, dass so etwas einem Land weitaus weniger Probleme machte als einem Mensch.

„Nein, sie war wirklich schwer. Denkst du nicht, meine Leute hätten versucht sie zu öffnen? Da stimmt etwas nicht. Dein Bruder und du... Naja, wäre das ein Hollywoodfilm würde ich jetzt dahinter kommen, dass ihr Superkräfte habt und du hättest meinen intelligenten Schlussfolgerungen nichts entgegenzusetzen. Aber das ist Blödsinn, nicht wahr?“ Am Ende hob sich Elayns Stimme, als wäre sie sich selbst nicht mehr sicher, ob so etwas Realität sein konnte oder nicht.

„Natürlich. Superkräfte hat niemand. Und wir auch nicht. Keine Mutanten, keine Außerirdischen und von einer Spinne wurde auch niemand gebissen.“
 

Elayn sah ihn immer noch mit verengten Augen von oben bis unten an, ließ das Thema aber dann ruhen. „Was auch immer so Besonders an dir ist, wir können deine Hilfe gut gebrauchen. Die nächsten Tage natürlich nicht. Da müssen wir erst einmal wieder unsere Kräfte sammeln. Und nach der Aktion ist die Regierung sicher in höchster Alarmbereitschaft. Wir haben allerdings schon unser nächstes Ziel bestimmt und sind mitten in der Planung.“ Elayn holte ein paar Papierrollen aus einem der zahlreichen Schränke ihres Büros und breitete die erste auf dem Tisch aus.

„Der Bauplan des Regierungsgebäudes“, stellte er fest und bekam ein Nicken als Antwort. „Wir denken, dass das Problem etwas kleiner wird, wenn wir den Auslöser beseitigen. Auch wenn er schon eine Welle gestartet hat, die man nicht so einfach verschwinden lassen kann.“ Arthur sah nachdenklich auf den Plan. Ob Scott wohl wieder normal werden würde, wenn der Minister verschwand? Eher nicht. Erst wenn die Mehrheit des Volkes zur Vernunft kam, würde er sich ändern. So war es zumindest damals bei Ludwig gewesen. Aber da hatte sich diese Mehrheit auch mit dem Ende der Regierung verändert.
 

„Ihr seid verrückt. Das Gebäude ist so gut bewacht wie kein anderes in Schottland. Es wird nicht leicht sein da unbemerkt rein zu kommen.“

Elayn sah ihn nur grinsend an und er wusste genau, dass sie sich nicht von diesem Plan abbringen lassen würde. „Ich werde euch helfen so gut es geht. Ich kann euch alles besorgen, was ihr braucht, außer Leute. Wir wollen ja keinen Krieg...“ Den verwirrten Blick ignorierte Arthur. „Habt ihr denn noch genug Waffen? Und wenn ihr Minister McConnery gefangen nehmen wollt, braucht ihr einen sicheren Ort. Ich kenne da ein paar Gebäude in Großbritannien, die auf keiner Karte sind.“

„Aber wüsste nicht zumindest die Regierung wo sie wären?“ Arthur schüttelte den Kopf.

„Nur die königliche Familie kennt sie, damit sie bei einem Angriff dorthin fliehen können.“
 

„Also doch!“ Nun war es Arthur, der verwirrt in Elayns zufriedenes Gesicht blickte. „Du gehörst zur Königsfamilie. Ein geheim gehaltenes uneheliches Kind oder so etwas in der Art, nicht wahr?“ Arthur zuckte mit den Schultern, der Hauch eines Lächelns auf seinen Lippen. „Nicht so ganz. Ich bin nur jemand, der gerne geheime Informationen sammelt und Zugang zu vielen Daten hat. Also bleiben wir doch lieber bei 'verdammt guter Hacker', ja? Das klingt nicht so unglaubwürdig wie uneheliches Kind. Also... Waffen? Braucht ihr welche?“
 

Eine Stunde später betrat Arthur wieder das Regierungsgebäude, nickte den Wachen kurz zu und machte sich dann auf den Weg zu Scotts Raum. Allerdings bezweifelte er, dass der andere so schnell wieder auftauchen würde. Er hatte diesen Gesichtsausdruck gehabt, als würde ihn irgendein Problem plagen. Und schon so lange er denken konnte zog es Scott dann zum Loch Ness, wo er Stunden oder ganze Tage verbrachte.

Als er die Tür zum Zimmer öffnete, war dort aber keine gähnende Leere. Scott stand am Fenster und reagierte nicht auf Arthurs Ankunft, als hätte er nichts mitbekommen.

„Scott. Du bist ja schon...“

„Tue ich das Richtige?“ Scotts Spiegelbild sah starr geradeaus und er stand stocksteif da, die Hände zu Fäusten geballt. „Was meinst du damit?“, fragte Arthur nach kurzem Schweigen und schloss lautlos die Tür hinter sich.
 

„Ich war mir so sicher. Ich hatte keine Zweifel. Aber jetzt kann ich sie nicht mehr sehen.“

„Sie?“

„Niseag... Nessie. Sie ist wie ein Teil von mir und trotzdem denkt sie, dass das was ich tue falsch ist. Ein Teil von mir ist gegen mich. Ein Teil von mir ist... Sie steht gegen alles was ich glaube. So kann ich doch auch nicht an sie glauben. Uns jetzt sehe ich sie nicht mehr. Sie ist einfach verschwunden. Sie war immer da. Sie hat mir immer geholfen. Ich habe sonst niemanden, der... Aber du warst auch so lange da. Du hast mir auch oft geholfen. Also möchte ich es von dir hören, dass das... ob das richtig ist.“ Erst jetzt drehte Scott sich um und sah Arthur mit einem Blick an, der in sein tiefstes Inneres zu dringen schien. Was nun? War das seine Chance? Würden diese Zweifel ausreichen, um die Seiten aus eigener Kraft zu wechseln? Schließlich passierte es ganz selten auch einmal, dass ein Land es schaffte sich von den Ansichten abzuwenden. Auch wenn er nicht wusste, welche Faktoren dabei eine Rolle spielten und ob sie an so einem Wendepunkt angekommen waren. Wenn er zu weit ging würde er sich am Ende verdächtig machen...
 

„Es ist... schwer. Jeder zweifelt. Manchmal zurecht und manchmal nicht. Aber niemand kann dir deine Zweifel einfach nehmen. Nur du kannst entscheiden, was richtig ist und was nicht.“

„Aber was denkst du, Arthur? Hältst du das alles wirklich für richtig? Willst du, dass wir so etwas machen? Dass wir unsere Gesetze durchsetzen? Dass dieses Weltbild richtig ist? Glaubst du an all das?“
 

„Nein.“
 

Die Antwort hing schwer in der Luft und für einige Minuten schwiegen sie beide.

Als sicher war, dass Scott Arthur nicht alleine für seine Antwort schon rauswerfen würde, brach er schließlich die Stille. „Denkst du denn, dass alles was geschieht richtig ist?“

„Ich weiß es nicht...“, sagte Scott leise und senkte den Blick.

„Denk darüber nach. Wenn du das für richtig hältst, warum zweifelst du dann? Versuch in dich reinzugehen. Was glaubst du wirklich?“ Scott drückte eine Hand über seine Augen und verzog das Gesicht, als würden ihm diese Gedanken Schmerzen bereiten.

„Ich denke, dass...“ Ein lautes Klopfen unterbrach Scott und sie sahen beide zu dem Soldaten, der in der Tür stand.

„Mr. Scott Kirkland? Der Premierminister will sie sprechen. Es ist dringend.“
 

Einen Moment blieb Scott stehen und sah so aus, als wollte er unbedingt noch etwas sagen. Doch schließlich schüttelte er den Kopf und ging Richtung Tür. „Wir reden ein anderes Mal weiter.“ Die Tür fiel ins Schloss und Arthur seufzte leise, lächelte dann aber. Scott hatte Zweifel. Sein Plan würde aufgehen. Die Rebellion sorgte dafür, dass immer mehr Menschen das anzweifelten, was ihnen vorgesetzt wurde. Er würde den Krieg verhindern. Er würde Scott retten.
 

~
 

Eine Stunde wartete Arthur ungeduldig auf Scotts Rückkehr, als sein Handy zu vibrieren begann. Kurz sah er auf den Bildschirm. Eine unbekannte Nummer und eine Nachricht , die nur aus Zahlen bestand. Sofort verließ Arthur den Raum. Er wusste natürlich von wem die Nachricht war, aber es war viel zu gefährlich die eigenen Nummern zu benutzen oder wichtige Nachrichten zu senden, solange er im Regierungsgebäude war.

Und so stand Arthur bald in einer Telefonzelle einer engen Seitengasse. Es stank bestialisch und er hatte Glück, dass der Hörer noch funktionierte, so mitgenommen wie er aussah. Aber hier würde ihn sicher niemand stören. Er warf ein paar Münzen ein und sah dann auf die Nachricht, tippte die Zahlen ein, wobei er nur jede zweite ungerade Zahl brauchte und jede zweite gerade Zahl übersprang. Diese ganzen Maßnahmen zur Sicherheit waren wirklich nervig, aber leider nötig. Und wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten sie eine kompliziertere Verschlüsselung verwendet.
 

„Arthur? Das ging ja schnell.“

„Hey Waljan. Freut mich zu hören, dass es dir gut geht. Lass dich nicht noch einmal schnappen, sonst treibst du Ian in den Wahnsinn.“

„Ganz sicher nicht. Ian lässt mich kaum noch alleine aus dem Haus. Er ist ein wenig paranoid.“ Ein genervtes „Hey!“ kam aus dem Hintergrund und Waljan lachte.

„Also was gibt es so Wichtiges, dass ihr mir eine Nachricht schreiben musstet. Ihr wisst schon, dass es sicherer wäre zu warten, bis ich mich melde und...“

„Wir heiraten!“

Der Telefonhörer rutschte aus Arthurs Hand und knallte gegen die Wand, ehe er hin und her baumelte und es dauerte ein paar Sekunden bis er die Situation verarbeitet hatte. Mit so etwas hatte er wirklich nicht gerechnet, als er hierher gekommen war. Mit so etwas hatte er bei den beiden überhaupt nie gerechnet. Schnell fing er sich aber wieder und nahm etwas peinlich berührt den Hörer in die Hand

„... soll das? Verdammt Waljan, du Idiot! Gib das Handy her!“, kam es dumpf von Ian und kurz waren einige raschelnde Geräusche zu hören und etwas, dass sich wie ein leichter Schlag anhörte.

„Ich wusste, es war eine schlechte Idee, dich reden zu lassen...“ Ians Stimme war nun um einiges lauter, also musste er sich wohl das Gerät erobert haben.

„Glückwunsch... Ein wenig unerwartet, aber ihr werdet das schon irgendwie schaffen und glücklich sein.“

„Ja ja, danke. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Das ist ohnehin erst nächste Woche.“

„Nächste Woche? Wieso? Das ist ja...“

„Nicht wichtig! Hör zu, Arthur. Wir wollten nicht wegen so etwas Banalem so dringend mit dir sprechen. Es geht um die letzte Konferenz. Die auf der du nicht warst, weil das ja deinem Plan schaden würde. Tja, dumm gelaufen, deine Abwesenheit hat deinem Plan auch geschadet. Die anderen lassen sich ohne dich nicht so leicht bremsen, was Schottland angeht.“

Arthur schluckte schwer, konnte jetzt doch nur eine schlechte Nachricht kommen.

„Sie haben ein Ultimatum gestellt. Sie wollen, dass Scott seine Gesetze ändert, weil sie sonst die Rebellion offen unterstützen werden. Das ist keine kleine Sache mehr. Alfred und Ivan sind auch daran beteiligt. Das sind zwei riesige Mächte. Und die Rebellion unterstützen ist in Schottlands Augen sicher genau das selbe, als würde man sich offen gegen sie stellen. Wir haben nur noch einen Monat Zeit für deinen Plan.. Und so sehr ich Scott im Moment hasse für das, was er Waljan angetan hat. Ein Krieg wird uns allen mehr schaden als deine Lösung.“

„Kannst du sie nicht noch ein wenig hinhalten?“

„Ich habe es versucht. Ich habe nur zwei Wochen mehr aushandeln können, aber aufhalten konnte ich bis jetzt nichts.“

„Verdammt!“ Das dürfte nicht jetzt passieren. Gerade wo Scott begann zu zweifeln. So ein Ultimatum würde ihn am Ende nur wieder auf den falschen Weg bringen. „Versuch es trotzdem. Sag ihnen, dass er seit Kurzem sein Land in Frage stellt. Vielleicht hilft das ja etwas. Wenn nicht werde ich wohl doch hier raus müssen, um diesen Idioten klar zu machen, was auf dem Spiel steht...“ Arthurs Brust schmerzte, als hätte ihn jemand geschlagen. „Wir sind eine Familie, Ian. Wir müssen doch auf einander aufpassen. Selbst wenn die ganze Welt gegen uns ist, haben wir noch einander... Also gib bitte nicht auf.“

„Du auch nicht. Wir werden das schon schaffen... irgendwie.“
 


 

~*~*~*~*
 

Wie jedes Mal tut es mir leid, dass ihr solange warten musstet. Ich hoffe ihr hattet trotzdem etwas Spaß mit dem Kapitel.
 

Und um euch vielleicht dieses mal nicht mit dem üblichen ungenaue 'das reale Leben' zu vertrösten, mache ich mal klaren Tisch, warum es nicht voran geht hier. Ich bin seit einigen Jahren krank und habe deshalb Probleme mit Motivation und Konzentration. Da ich nicht weiß, wie meine Situation sich verändert werde ich nichts versprechen. Ich weiß einfach nicht, wann ich es schaffe zu schreiben. Aber ihr sollt wissen, dass ich diese Fanfiction genauso gerne habt, wie ihr (hoffentlich) und ich sie nie aufgeben werde :)

Und kein Mitleid bitte, ich komme gut mit der Situation klar und das war nicht der Sinn dieser Anmerkung ;)
 

Bis zum nächsten Kapitel ♥



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Kommentare zu dieser Fanfic (56)
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Von:  Loki-chan
2013-01-06T11:28:15+00:00 06.01.2013 12:28
Wow, ich hab deine FF erst gerade gefunden...
Ok eigentlich gestern Abend xDD
Und hab sie sofort durch gelesen
Und ich muss sagen dein Schreibstil gefällt mir wirklich sehr gut.
Er ist schön flüssig und man kann sich alles sehr gut vorstellen
Vor allem die letzten Kapitel mit Schottland gefallen mir, da man wirklich merkt wie er sich verändert hat, etc.
Haha merkt man irgendwie, dass ich mich in deine FF verliebt habe?
Naja sie ist ja auch toll *__*
Also muss ich dich um eins bitten:
bitte schreib weiter, ich will nämlich wissen wie es weiter geht ó_ò

glg
Von:  NukeUke
2011-10-19T20:32:44+00:00 19.10.2011 22:32
Oooh irgendwann sagt er ihm dass er ihn liebt!
Das freut mich <3
*freusel*
<33

Schreib weiter!
*gespannt ist*
Von:  Habakuk
2011-09-08T20:06:12+00:00 08.09.2011 22:06
Hey!

Urgh, Alfred du Idiot >____< Das kann aber auch nur dir passieren. Und das nach einem Jahr…Gut, für sie als Nationen ist das wahrscheinlich nicht viel, aber…Ein Jahr Oo
Wenigstens liebt Scott ihn immer noch x3
Daran kann auch diese doofe Ärztin nichts ändern >___< Scott soll ihn weiterhin besuchen! Die Hoffnung stirbt ja schließlich zuletzt. Genau wie Arthur. Wenn er stirbt, dann als letzter.

„Dann warte ich, bis ihr in der Lage seid, das festzustellen. Und wenn es ewig dauert.“
Ich liebe diesen Satz. Auch wenn er nicht ewig wartet, wenigstens vergisst er ihn nicht!
Es war klar. Es war so was von klar. Natürlich wacht Arthur in der Zeit auf, in der Scott irgendwo in der Weltgeschichte rumdümpelt. Aber egal. Er ist wach *______*
Allerdings hab ich ein böses Gefühl. Wenn das mit dem „glücklichen Paar“ so betont wird, dann geht da noch was schief. Außerdem gibt es noch so viele Kapitel, da kommt jetzt noch Happy End °xD

Liebe Grüße

Von:  Habakuk
2011-09-08T19:17:02+00:00 08.09.2011 21:17
Hey!

Ich liebe Ian. Und Waljan. Nicht nur, dass sie rumknutschen. Nein, sie spielen auch noch Verkuppler x3
Macht sie gleich viel sympathischer xD

Die sexuelle Spannung zwischen euch würde sogar Italien bemerken. Gott Kiku hat schon angefangen zweideutige Fotos von euch zu machen und zu verbreiten.
Ich musste so lachen xD Ich hab noch am Ende des Kapitels gegrinst. Das Grinsen ging dann übrigens in ein Quietschen über *hust*

Naja eher Waljan als mir, aber es ist schwer uns einzeln zu bekommen
Die beiden scheinen etwas aneinander zu kleben xD

Die Erinnerungen an das Japan-Meeting waren auch sehr amüsant xDD Armer Scott, ich glaub, die beiden haben ihn ganz schön fertig gemacht xDD

Wir haben ausnahmsweise nicht einmal schlecht über dich geredet. Das macht keinen Spaß, wenn du nicht wach bist.
Meine Lieblingsstellen häufen sich *lach*
Und kurz danach hatte ich einen ziemlich großen Quietsch-Anfall. Gut, dass ich alleine zuhause bin.
Allerdings muss ich mich jetzt entscheiden ob ich das Kapitel am liebsten mag, oder das davor >___< Schwierige Entscheidung….Und das nach vier Kapiteln xD

Liebe Grüße

Von:  Habakuk
2011-09-08T19:00:08+00:00 08.09.2011 21:00
Hey!

„Wach endlich wieder auf, kleiner Bruder. Ich brauche dich doch...“ *seufz* Hach, das erfreut mein Herz x3
Der Anfang ebenfalls und Francis sowieso xDD
Auch wenn ich erstmal Allemagne nachschlagen musste^^°
Hast noch nicht einmal bemerkt dass dein kleines süßes Amerika nicht mehr ganz so klein und unschuldig ist und sich mit seinem Bruder vergnügt Ähm, ja. Gut zu wissen xD
Nur damit dus weißt: Mit diesem Kapitel hast du mich sehr, sehr glücklich gemacht. Das ungewollte „Geständnis“ von Scott, Francis der Arthur lieb hat, die Sache mit dem Dornröschen-Kuss (es war klar, dass Francis das weiß xD), der Eifersuchts-Lover-Scott, natürlich die Stelle mit der Zigarette, die Scott ausmacht und der Kuss, der dann zwar nicht funktioniert, der aber trotzdem toll ist *________*
Francis, du bist ein Genie xD
Ich würd ja gerne noch mehr Lieblingsstellen rausschreiben, aber das ganze Kapitel im Kommi käme wahrscheinlich nicht so gut *hust* °xD Nein, das war nicht geschleimt!

Liebe Grüße~

Von:  Habakuk
2011-09-08T18:44:53+00:00 08.09.2011 20:44
Hey!

Ich liebe, liebe, liebe den ersten Absatz x3 Er ist einfach süß ♥
Dafür hätte ich Ian gerne geschlagen. Wie kann er es wagen, so über Arthur zu reden?! >___<
*hust* Und Preußen wurde erwähnt, dass macht das Kapitel natürlich awesome xD
Nicht nur ne Raucher- sondern auch ne Inzestfamilie. Yay, das hat nicht jeder *lach*
Die drei haben anscheinend nicht nur von Arthur so eine tolle Meinung, sondern auch von Alfred. Naja, passiert xD
Bei den Stellen mit Alfred und dem Sexleben von Ian musste ich lachen. Und das obwohl Arthur im Koma liegt Q___Q
„Du sitzt jetzt schon eine Woche hier. Es wird sicher nicht schneller gehen, wenn du hier bist.“
Scott sah nicht auf und ignorierte Ians Worte einfach. Er wusste doch selbst, dass es nichts brachte, hier sitzen zu bleiben, aber er konnte es einfach nicht über sich bringen, Arthur hier alleine liegen zu lassen. Vor allem, da er ja doch irgendwie Schuld an der ganzen Sache hatte.

Die Stelle ist mindestens so toll wie der erste Absatz x3 Man würde Scott gerne knuddeln, auch wenn er Arthur ja überhaupt nicht lieb hat oder so. Nein. Kaum *lach*

Liebe Grüße

Von:  Habakuk
2011-09-08T18:28:35+00:00 08.09.2011 20:28
Hey!

Wäre Scott mein Beifahrer wäre, hätte ich ihn erschlagen ôo
Oder ausm Auto geworfen.
Wenn er so blöd ist, und high in ein Polizeiauto fährt, dann soll er nicht rummucken.
Und das mit den Kolonien war fies von ihm >___<
Aber dafür ist es süß, wie besorgt er um Arthur ist x3 Er hat ihn halt doch lieb. Auch wenn er eine merkwürdige Art hat, dass zu zeigen. Und auch wenn er es selbst anscheinend nicht wahr haben will.
Der letzte Absatz bringt das richtig gut rüber. Nur…Arthur stirbt nicht. Er ist ein Land, er stirbt nicht einfach so >______< Das verbiet ich ihm.

Meine Lieblingsstelle ist die, an der Scott sich vor den Augen des Arztes eine Zigarette anzündet. Er ist ja mal gar nicht dreist oder so, kaum xD

Liebe Grüße,
Habakuk

Von: abgemeldet
2011-09-06T21:49:16+00:00 06.09.2011 23:49
Wegen dieser FF bin ich gerade total auf dem Scotland x England Trip :D

Tolles Kapitel! Ich hab mich gefreut wie ein Schnitzel wo ich gesehn hab, dass ein neues da ist.
Spannend spannend. Freue mich schon darauf wie es weiter geht^^
Von: abgemeldet
2011-09-04T21:35:05+00:00 04.09.2011 23:35
Ich musste mir jetzt die ganzen 25 Kapitel auf einmal reinziehen :D
Es ist sooooo spannend *durchdreh*

Ich liebe Scott und Arthur und das ganze Drama drumherum^^
Mehrmehrmehrmehr!!!!! Ich kanns kaum abwarten :D
*suuuuuuuucht*
Von:  NukeUke
2011-09-03T12:01:07+00:00 03.09.2011 14:01
Jajaja... die Faulheit xDD
*auch immer damit zu kämpfen hat*

Aber das Kapi ist so schön dramtisch <33
x33
*an dich kuschel*
Hast du schön geschrieben!
Auch wenn es schon so lange fertig war <-<


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