ki ni take o tsuida yôna von _-Nick-_ (two lives but one love?) ================================================================================ Kapitel 12: Akt 9; be my light ------------------------------ 2004-10-05, 5. Tag, Morgens, in einem verwahrlosten Hotel irgendwo in Tokyo, Kyo Unangenehm pochte sein Kopf und ließ ihn aus seinem ruhigen und erholsamen Schlaf erwachen. Murrend fuhr er sich über sein Gesicht und rieb sich die Schläfen. Wieso musste er auch so viel trinken?? Gott! Hatte er sich gestern eigentlich nicht geschworen nichts zu trinken? Gott, er war doch echt ein BAKA! Müde und noch total benommen, öffnete er seine Augen und sah in das schlafende Gesicht Rukis – RUKI?!!! Was machte Ruki bei ihm im Bett oder er bei ihm? öÖ Sofort war er hellwach und riss sich aus der Umarmung, die ihm erst jetzt aufgefallen war. Wieso zum Teufel lagen sie kuschelnd in einem Bett?! Und er war dazu noch halb nackt... okay nur einen Bademantel hatte er an. "Kuso..", fluchte er leise, drückte sich von Ruki weg, doch dann ertönte ein lautes 'Rumps' und besagter Sänger lag auf dem Boden. "Itai..", murrte er leise, schloss kurz seine Augen, bevor er sie wieder öffnete und zu Ruki linste - Er musste hier weg und zwar ganz schnell. Er konnte sich auf das ganze Wirklich keinen Reim machen. Das letzte was er noch wusste war, wie er von Kai die Zustimmung bekommen hatte, dass er mit ihnen trinken durfte, aber der Rest war einfach weg. Ach jaa.. da war noch so eine Lücke.. Von dem Zeitpunkt wo er sich zu den Anderen gesetzt hatte, war auch nur noch alles verschwommen und in Bruchstücken in seinem Kopf. Er konnte sich nur noch dran erinnern, wie er zusammengebrochen war und... scheiße! Er lag in Rukis Armen, bevor er gegangen war und mit Kai und Reita getrunken hatte... An mehr konnte er sich beim besten Willen nicht mehr erinnern. Was war nur passiert?? Immer noch auf seinen vier Buchstaben hockend sah er Ruki an, hoffte das dieser von dem ganzen Krach nicht aufwachen würde, denn irgendwie schaffte er es nicht sich auch nur einen Millimeter zu bewegen - wie er den Alkohol und sich selber verfluchen könnte. Immer noch starrte er auf den Sänger und biss sich hart auf seine Unterlippe. Wie gerne würde er jetzt wissen was letzte Nacht passiert war. Wie er es doch hasste im unwissendem zu sein. Irgendwas musste doch passiert sein, sonst wäre er nicht HIER aufgewacht. Er wusste wie er war, wenn er betrunken war. Er ließ die Hemmungen fallen und er wusste auch in diesem Zustand, dass er mehr für Ruki empfand, als er zugeben wollte und daraus konnte er sich zusammenreimen was passiert sein musste. Sich selber verfluchend, rappelte er sich auf und ging einmal ums Bett, so dass er nun im Rücken von Ruki stand. Mit einem kleinen traurigen Lächeln auf den Lippen beugte er sich über den Sänger und sah ihm direkt ins Gesicht. "Es tut mir Leid Ruki.", hauchte er und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, bevor er mit schnellen Schritten das Zimmer verließ. Leise schloss er die Türe, bevor er in seinem Zimmer ankam. Er ignorierte die beiden Anderen und ging direkt ins Bad, wo er erst einmal duschen ging. Er brauchte das jetzt, sonst würde er den heutigen Tag nicht überleben. Als er fertig war, kramte er in seinen Sachen nach seinen Schmerztabletten, da er tierische Kopfschmerzen hatte und da sein Tigerbalsam nur bei leichten Kopfschmerzen half, brauchte er eben eine Tablette. Seufzend warf er sich direkt zwei Tabletten ein und fing dann an seine Sachen zusammen zu packen, dabei war er so leise wie möglich. Als er damit fertig war, schleppte er seine Sachen nach unten und stellte sie in den Eingangsbereich, bevor er Frühstücken ging. Oh ja er hatte Hunger... und wie. Sein Magen war leer, ihm war schlecht, bzw. er hatte ein flaues Gefühl im Magen. Er musste einfach etwas essen, also tat er es auch. Als er dann auch endlich seine Bestellung bekam, machte er sich über sein Essen her, sah nur kurz auf, als Kaoru ihm einen schönen guten Morgen wünschte. Leicht murrte Kyo auf, war aber sehr erleichtert, dass dieser auch sogleich von dannen zog, doch als er bemerkte zu wem er sich gesellte, zog sich alles in ihm zusammen. Schon wieder tat sich dieses große schwarze Loch auf, was ihm verdeutlichte, dass er keine Ahnung hatte was geschehen war. Murrend widmete er sich wieder seinem Essen, versuchte die ständigen Blicke der Zwei zu ignorieren, was er erfolgreich schaffte. Leise seufzte der Blonde, als er aufgegessen hatte, lehnte sich in seinen Stuhl zurück und rieb sich die Schläfen trotzdem noch mit Tigerbalsam ein, versuchte dabei seine Gedanken wieder in den Griff zu bekommen. Langsam hob der Blonde seinen Blick, als er ein weiteres Mal angesprochen wurde und zog die Augenbrauen zusammen. Konnten sie ihn nicht einfach alle in Ruhe lassen? Leicht murrte er, beobachtete Shinya eine Weile, bevor dieser ihn ansprach. "Wie war es gestern noch?", Versuchte Shinya mit sanfter Stimme eine Konversation zu beginnen. Leicht zuckte der Sänger mit seinen Schultern, sah zu der Kellnerin, die Shinya sein Frühstück brachte. "Mehr nicht?", fragte er abschätzend, stibitzte sich ein Toast und stopfte es sich in den Mund, bevor er sich nach vorne lehnte und sich auf seinen Armen abstützte. Lustlos kaute er auf dem Stück Toast rum. "Und bei dir?", fragte er leise murrend, nicht wirklich in der Lage wirklich eine Konversation zu führen. „Yakitori-Himmel“, gab Shinya einen Tipp und grinste den Kleineren an. „Ich habe gegessen und gegessen und dann hab ich geschlafen!“ Leicht schmunzelte der Sänger und nahm dann den letzten Schluck seines Kaffees, bevor er Shinya wieder seine Aufmerksamkeit schenkte. "Klingt ja spannend.", murrte Kyo leise, winkte die Kellnerin zu sich und bestellte sich noch etwas zu Essen und einen neuen Kaffee. Er brauchte das jetzt einfach, immerhin musste er dieses scheiß Gefühl los werden, sonst würde er sich auf der Fahrt nur noch übergeben und darauf hatte er absolut keine Lust. Also bestellte er sich noch etwas zu Essen, auch wenn es komisch für ihn war, dass er so viel aß, aber eigentlich auch nicht. Er war eigentlich niemand der so wenig aß, dass es auffiel. Er konnte nur nicht essen, wenn ihn irgendwas belastete oder dergleichen. Gut er hatte öfter Probleme damit zu essen, aber das spielte jetzt keine Rolle. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar und blickte Shinya erwartungsvoll an. "Hast du eigentlich auch mal etwas anderes in Kopf außer Essen und Drums??", fragte Kyo und zog eine Augenbraue nach oben, wusste er doch absolut nicht was er sagen sollte und auf an schweigen hatte er auch nicht sonderlich Lust. Auch wenn er sich am liebsten in seinem Bett vergraben würde, aber das wäre jetzt wirklich nicht taktisch klug, immerhin würden sie gleich - gut in einer Stunde - fahren und da musste er anwesend sein. Gott er sollte aufhören so viel nach zu denken, das verstärkte seine Kopfschmerzen nur noch mehr. Shinya räusperte sich verhalten, ließ die fluffige Eiportion vorsichtig zurück auf den Teller sinken, legte seine Essstäbchen gewissenhaft daneben, sog mit seinem Strohhalm an einer rosa-süßen Flüssigkeit, bevor er sich erbarmte eine Antwort, auf die recht rhetorische Frage zu geben. "In meinem Kopf ist recht viel Platz, denk ich." Er grinste, als Kyo verwundert und kurz die Augenbrauen zucken ließ. "Ich beschäftige mich nur sehr gerne mit Essen und Drums. Drummen ist mein Beruf, Kyo und Essen meine Passion." Er lachte leise und vergnügte sich mit einem weiteren Schluck Soja-Erdbeermilch, bevor er wieder vom Trinkröhrchen abließ und sich erneut an den Sänger wandte. "Ich glaube, dass du zu wenig Leidenschaft für eine bestimmte Sache hast - vom Singen mal ganz abgesehen, aber das ist eben dein Beruf... deswegen kannst du das nicht nachvollziehen." Da blieb Kyo doch tatsächlich die Spucke ihm Hals stecken. "Arsch!", knurrte er ungehalten, verschränkte seine Arme vor seiner Brust und sah kurz zu der Kellnerin, die ihm die Sachen brachte. Zügig leerte er seine Tasse und packte das Essen in eine Box, die er bekommen hatte, nachdem er die nette Frau gefragt hatte. Er würde das jetzt einfach mitnehmen und später essen, aber erst mal musste er hier weg. Das ausgerechnet Shinya so etwas zu ihm sagte, machte ihn rasend. Er und nicht genug Leidenschaft für eine bestimmte Sache. Auch wenn Singen sein Beruf war, tat er es auch in seiner Freizeit und er legte, egal ob während der Arbeit oder nicht, so viel Leidenschaft und Ehrgeiz darein, dass man es kaum noch sehen konnte. Er sang aus voller Seele und für ihn gab es nichts besseres, als Tag und Nacht seine Schmerzen von der Seele zu schreien. Ebenso wie das Schreiben von Texten und Gedichten. Murrend erhob er sich und warf Shinya noch einen verachtenden Blick zu. Der brauchte heute wirklich keine Antwort mehr von ihm erwarten und wenn dann würde er ihn nur noch angiften. Er hatte ihn wirklich auf die Palme gebracht und dabei hatte er schon Kopfschmerzen. Knurrend verließ er den Speisesaal und ließ sich draußen auf einer Bank sinken, wo er sich seinem Zigarettenkonsum hingab. Ja so konnte es sich leben lassen, jetzt einfach nicht mehr an den Drummer oder gewisse andere Leute denken und ihm würde es prächtig gehen. Um kurz vor 10 kamen dann auch die Anderen und Kyo lauschte Kaorus Worten, bevor er ebenfalls in den Tourbus einstieg und sich hinten in eins der Betten legte, die Decke über seinen Kopf zog und versuchte zu schlafen. Er hatte keine Lust sich mit irgendjemandem zu Unterhalten und dazu half Schlaf gut gegen Kopfschmerzen und dieses schreckliche Gefühl im Magen... Der Schlaf hatte den Sänger total gefangen genommen und ließ ihn einfach vergessen, oder eher bewusst werden was passiert war. Was er angestellt hatte. Wieso hatte er auch getrunken? Wieso war er so bescheuert und unvorsichtig gewesen, er sollte auf der restlichen Tour, die Finger vom Alkohol lassen, das würde ihm eindeutig besser bekommen, als das was letzte Nacht passiert war.. Dennoch spielte sich in seinen Träumen Bruchteile der gestrigen Nacht vor seinem inneren Auge ab. Wie sehr wünschte er sich, dass er das nicht getan hätte... ... .. . Kyo merkte deutlich, wie Ruki nach ihm schrie, wie er ihn wollte, wie sich alles nach ihm sehnte und er konnte einfach nicht anders, als sich von diesen verlockenden Rufen leiten zu lassen. Und dennoch versuchte das letzte bisschen Verstand was ihm geblieben war, ihn von seinem Tun abzuhalten, doch er ließ es einfach nicht zu. Er löste sich nicht, wehrte sich nicht. Nein niemals. Es würde nicht wieder passieren, sicher nicht... - niemals. Er ließ es nicht mehr zu - keinen Funken, doch was tat er gerade. War es das nicht? Ließ er es nicht zu? Doch. Und wie er das tat. Und dennoch löste er den Kuss nicht - noch nicht. Doch bevor auch nur irgendetwas weiter passieren konnte, passierte etwas was er sich nicht mal im Traum ausgemalt hätte. Fest biss er auf die Lippe Rukis, wobei er eigentlich seine Eigene treffen wollte, doch diese hatte er eindeutig verfehlt. Sofort löste er sich und rutschte von dem Schoß des Anderen, landete auf dem Boden und hielt sich seine Hände vor sein Gesicht - er weinte. "I..ich kann das nicht..", wisperte Kyo leise, bevor er sich nach vorne sinken ließ und sich ganz klein machte. Es ging nicht. Egal wie viel er getrunken hatte. Egal wie sehr er seinen Verstand ausgeschaltet hatte. Die Erinnerungen kamen und fraßen ihn von Innen heraus auf. Er konnte einfach nicht über seinen eigenen Schatten springen und vergessen, wieso er das Lieben aufgegeben hatte. Wieso konnte er es sonst immer, aber bei ihm nicht?? Wieso nicht? Wieso konnte er ihn nicht wie jeden anderen verdammten Arsch flachlegen? Nein es ging einfach nicht.. Er wollte ihn nicht verletzen und doch hatte er es schon getan und zwar unzählige Male. Wieso war er so weit gegangen? Wieso ließ er sich von seiner Vergangenheit einholen? Wieso konnte er nicht einfach vergessen? Hätte er es nicht einfach verdrängen können und ihm mehr geben können, damit er wenigstens einmal etwas von ihm hatte, wenn er ihm sonst schon so viel Hass entgegenbrachte. Auch wenn es in seinen Augen kein Hass war, in Rukis war es der sicher. Dieser saß geschockt da und hielt sich seine Lippe, auf welche er gebissen hatte – er hatte ihn schon wieder verletzt. ... " - Ruki ist wirklich ein toller Mensch, dennoch er ist mir zu wichtig, als dass ich ihn verletzen will." ... "Ich habe nie gesagt, dass ich deine Gefühle nicht erwidern würde, aber ich kann sie einfach nicht raus lassen. Ich will es einfach nicht zulassen. Ich will mich nicht erneut binden, um so hintergangen und ausgenutzt zu werden. Ich habe Angst vor einer Beziehung. Ich habe schreckliche Angst davor." ... "Es zerreißt mir mein Herz dich so zu sehen, zu sehen wie du unter mir leidest, weil ich dir nicht geben kann, was du dir wünschst, weil ich dir nicht geben kann, was ich dir geben könnte, doch die Angst in mir lässt es einfach nicht zu. Ruki... Ich weiß doch selber nicht was ich machen soll, wie ich diese Angst bekämpfen kann, aber um ehrlich zu sein, habe ich selbst Angst davor, die Angst zu bekämpfen." ... "Glücklich...... - ich bin glücklich mit meiner Musik.. Menschen können mich nicht mehr glücklich machen. Bedanken kannst du dich bei Shun.." - Shun! . .. ... Leicht verkrampfte sich der Körper des Sängers, seine Gedanken überschlugen sich, seine Gefühle herrschten über ihn. Wieso? Wieso war er nur so verdammt zerstört, wieso konnte er seine Gefühle nicht einfach zulassen, wieso konnte er nicht einfach vertrauen, wieso konnte er nicht einfach wie jeder Andere sein und lieben - leben können??? Wieso war es ausgerechnet ihm vergönnt so etwas tun zu können? Leicht schmiegte er sich an die Kühle Hand, die über seine Wange fuhr und ihm dann eine der nassen blonden Strähnen aus dem Gesicht strich. Erschrocken fuhr er zusammen und machte einen Satz nach hinten, hatte er doch gerade panische Angst, dass es Shuns Hand war, welche sich über sein Gesicht geschlichen hatte. Doch als er die Augen aufschlug, erblickte er Shinya, welcher ebenso einen Satz nach hinten gemacht hatte und ihn panisch und schockiert ansah. Hatte er es bemerkt?? Ja und wie er es bemerkt hatte, denn Shinya bewegte sich auch schon wieder auf ihn zu, legte seine Hand auf seinen Arm und zog ihn einfach an sich. "Es tut mir Leid...", murmelte dieser leise. "Ne.. nein, mir tut es Leid...", kam es leise von dem Blonden, bevor er sich langsam löste, Shinya mit einem kleinen, aufgezwungenen Lächeln ansah - es sah so falsch und erbärmlich aus. Seufzend erhob sich Kyo, drückte leicht die Schulter Shinyas und sah ihn wieder an. "Geh zu den Anderen und sag Kao, dass ich gleich nachkomme.. So -" Er brach ab, deutete auf sich und ließ dabei seinen Blick traurig sinken. "- werde ich mich nicht der Öffentlichkeit zeigen." Führte er seinen Satz zu Ende und ließ sich rücklings fallen, starrte an die Decke, bevor er nach seiner Kapuzenjacke griff und sich diese über den Körper legte, schließlich wartete er darauf, dass Shinya den Bus verließ - ihn wieder verließ und ihn mit seinen Gedanken zurückließ - diesen Gedanken, die ihm den Verstand zu rauben schienen - Shun - Nachdem Shinya nur leicht, verstehend genickt hatte und den Bus verlassen hatte, griff Kyo nach seiner Tasche und zog seine Sonnenbrille hervor, die er sich sogleich auf die Nase zog. Die Kapuzenjacke fest um sich ziehend und die Kapuze über sein wirres Haar werfend, erhob er sich seufzend und schulterte seine Tasche. So machte er sich dann langsam auf den Weg nach draußen. Sich schon einmal eine Kippe zwischen die Lippen schiebend, stieg er aus dem Bus, sah kurz in den Himmel und steckte sich die Zigarette an, zog daran und stieß den bläulichen Rauch aus, bevor er seine Tasche einem der Staff`s gab und auf ihren Leader zutrat, diesen kurz musterte. "Meinen Zimmerschlüssel!", gab er leise, mit rauer Stimme von sich, sah Kaoru dabei fest an, was er jedoch nur erahnen konnte, da er seine Sonnenbrille trug. Kurz darauf hatte er den Schlüssel auch schon in der Hand und trat an den anderen Membern vorbei und in das Hotel, ging hinauf zu seinem Zimmer und unterzog sich dort erst einmal einer gründlichen Reinigung. Er war fertig - fix und fertig mit der Welt - und so brach er unter der Dusche einfach schluchzend zusammen. //Lieber Ruki... was auch immer Gestern alles wirklich geschehen ist.. - Ich kann das nicht - // Hart biss sich der Blonde auf die Lippe, umklammerte seine Beine mit den Armen, machte sich so klein wie nur möglich und versuchte sich von der Außenwelt komplett abzuschotten. Er wollte nicht mehr. Er wollte diesen Schmerz nicht mehr verspüren, der seinen Körper von innen zu zerfressen schien. //Lieber Ruki... was auch immer Gestern alles wirklich geschehen ist. Ich würde es wiederholen, wenn ich könnte, wenn mein Körper, mein Kopf, meine Seele mir die Chance geben würden - sie mir schenken würden - mir die Kraft geben könnten einem Menschen wieder so sehr zu vertrauen, wie ich Shun vertraut habe - Warum? Warum hast du mir das angetan Shun?// Seine Fingernägel bohrten sich hart in seine Waden. Er verkrampfte sich vollkommen und das Zittern seines Körpers wurde schlimmer, kaum auszuhalten, bis er eine warme Hand auf seiner Schulter spürte, die ihn leicht zu beruhigen schien. //Ruki... Ruki bist du das?? Willst du mich aus meiner Schwärze befreien.. // Ein bitteres Schluchzen war zu hören, bevor er anfing hohl auf zu lachen - so herzlos begann zu lachen. "Kyo..", hauchte der Drummer leise, griff nach seinem Handgelenk und hielt es fest. „Versuch es doch...“, brachte er über seine Lippen, bevor er langsam seine Augen öffnete, die er die ganze Zeit krampfhaft zusammengepresst hatte und blickte Shinya entgegen, der ihn besorgt ansah, fast schon ängstlich. "Si.. sieh doch was dein Bruder mit mir getan hat...", kam es brüchig über die Lippen Kyos. "Ich weiß Kyo.. Ich kann es aber leider nicht Rückgängig machen. Bitte verzeih mir.", hauchte der Drummer leise, deutete eine leichte Verbeugung an, doch Kyo ignorierte es, packte ihn im Nacken und zog ihn einfach in die Wanne, drückte Shinyas Gesicht in das kalte Wasser - Es war nicht das erste Mal, dass Kyo so etwas tat. "Bestrafe mich für die Taten meines Bruders.", bat Shinya leise und ließ es über sich ergehen. Kyo kannte die Grenzen und Shinya vertraute ihrem Vocal voll und ganz. Einige weitere Minuten des Schweigens vergingen, bis Kyo endlich von dem Drummer abließ und er endlich wieder an Luft kam. Röchelnd schnappte dieser nach dem lebensnotwendigen Sauerstoff und hustete leicht. "Warum?? Warum?? Hat er mir das angetan? Warum hat er mein Leben zerstört? Und warum... warum verdammte Scheiße muss ich mich verlieben...?", fragte der Vocal leise, hauchend, bevor er sich langsam aber sicher erhob und das Wasser ausstellte, sich abtrocknete, das Handtuch um die Hüfte band und in den Spiegel sah. //Du siehst verdammt scheiße aus Kyo!// Leicht schüttelte der Blonde den Kopf, sah zu dem Drummer, der immer noch leicht nach Luft schnappte und sich den Hals hielt. "Es tut mir Leid..", kam es leise über die Lippen des Vocals, bevor er im Zimmer verschwand und sich Draußen auf dem Balkon erst einmal eine Zigarette ansteckte. Von hier hatte er einen perfekten Blick auf den Parkplatz, wo die Anderen immer noch standen. Kurz fiel sein Blick auf den kleinen Übeltäter. Leicht verträumt sah er ihn an, bevor er sich auf dem Boden sinken ließ, seinen Kopf gegen die Gitterstäbe lehnte und zu ihm runter stierte. //Lieber Ruki... was auch immer Gestern alles wirklich geschehen ist. Ich würde es wiederholen, wenn ich könnte, wenn mein Körper, mein Kopf, meine Seele mir die Chance geben würden - sie mir schenken würden - mir die Kraft geben könnten einem Menschen wieder so sehr zu vertrauen. Ich möchte mich ohne jegliche Bedenken in deine Arme fallen lassen, meine Augen schließen und spüren, dass ich frei bin, dass ich es endlich aus diesen Loch geschafft habe. Bitte... bitte lieber Ruki, befreie mich aus den Klauen meiner Gefangenschaft...// Langsam führte er den Glimmstängel an seine Lippen, zog daran und stieß den Rauch in den Himmel. //Ich will doch nur endlich wieder richtig Leben können. Warum lässt er mich nicht?// Bittere, dicke Tränen rannen still und heimlich über seine Wangen, tropften runter von dem Balkon auf die Straße. Warum?? Warum taten sie ihm das alle an? Er wollte doch nur glücklich sein... Nur glücklich mit seinem Ruki. Doch er konnte nicht. Es ging einfach nicht. "Lass uns runter etwas essen, die Anderen gehen sicher auch gleich. Wir wollen doch nicht schon wieder Ärger von Kao bekommen.", meinte Shinya leise, bekam ein stummes Nicken des Sängers zu Antwort, der die Kippe weg schnippte, sich über die Augen wischte und sich dann erhob, sich frische Klamotten anzog und sich erneut seine Mütze über die nassen Haare zog und sich seine Sonnenbrille auf die Nase schob. Was die Dusche jetzt gebracht hatte, wusste er auch nicht genau, doch es war ihm egal. So gingen Kyo und Shinya gemeinsam zu dem Restaurant des Hotels und ließen sich an ihrem reservierten Tisch sinken, wo sie stumm auf ihre Bandkollegen warteten, die auch nacheinander eintrudelten. Kyo jedoch, nahm seine Umgebung nicht wirklich wahr, war er doch mit seinen Gedanken ganz woanders... in einer fremden Welt, in der ihn keiner erreichen konnte. In der er einsam war... wo er keine Gäste duldete, noch nicht. Doch ob es wirklich dazu kommen sollte, wusste er nicht, wusste nicht wie weit er gehen konnte, ohne das ihm der Boden wieder weggerissen wurde. Leise seufzte der Blonde auf, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und reagierte auf nichts mehr, spielte nur immer wieder mit seinem Handy herum. Er hatte die Möglichkeit ihm eine Nachricht zu schicken, ihm eine Chance zu geben, an ihn ran zu kommen. Er sollte sich nur gut überlegen, wie er das anstellen wollte, ohne ihn wieder in ein tieferes, schwarzes Loch zu stoßen. Lange überlegte er, ob er es wirklich tun wollte, begann immer wieder zu schreiben. Kurz schloss der Vocal seine Augen, öffnete sie wieder und sah sich in dem Raum um, wo er mit seiner Band, seinen Freunden saß. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen, welches so viel Trauer und Schmerz ausstrahlte, dass es schon gar nicht mehr als Lächeln galt. Kurz darauf war er erneut in seiner Gedankenwelt gefangen, überwand sich aber ihm, Ruki, die SMS zu schicken, die seit gefühlten Jahrzehnten in seinem Kopf herumschwirrte. »Lieber Ruki... was auch immer Gestern alles wirklich geschehen ist. Ich würde es wiederholen, wenn ich könnte, wenn mein Körper, mein Kopf, meine Seele mir die Chance geben würden - sie mir schenken würden - mir die Kraft geben könnte einen Menschen wieder so sehr zu vertrauen. Ich möchte mich ohne jegliche Bedenken in deine Arme fallen lassen, meine Augen schließen und spüren, dass ich frei bin, dass ich es endlich aus diesem Loch geschafft habe. Bitte... bitte lieber Ruki, befreie mich aus den Klauen meiner Gefangenschaft, Kyo« Seine Augen fest zusammenpressend, drückte er auf den Knopf für senden und packte sein Handy wieder weg. Er hatte es also tatsächlich getan, hatte Ruki einen Hilferuf gesendet. Nun fragte er sich, ob er ihn auch erhören würde, ob er ihn richtig erkennen würde, ob er wirklich sah, das Kyo versuchte einen Schritt auf ihn zuzugehen. Hart biss er sich auf die Lippe, sah zu Shinya, der nicht wirklich gut aussah. Sich seiner Tat bewusst, erhob er sich langsam, trat auf ihren Leader zu und sah kurz dabei zu ihrem Drummer. "Ich komm gleich wieder." Ein Nicken folgte und schon machte sich Kyo auf den Weg nach Draußen, wo er sich eine Zigarette ansteckte und diese erst mal vernichtete, brauchte er den Stoff doch, um die nächsten Momente zu verkraften. Nachdem er sich aber umsah und Ruki nicht mehr erblickte, zog er eine Augenbraue nach oben. Gut... dann würde er wohl etwas auf die Konfrontation warten müssen. Besser für ihn, so konnte er sich besser darauf konzentrieren, nicht wieder zusammenzubrechen. Seufzend rauchte er seine Zigarette. "DUUUU!", drang es am Kyos Ohr, was ihn irritiert blinzeln ließ. So hob er seinen Blick und sah zu Uruha, welcher auf ihn zu stapfte. Was war denn mit dem los? Wütend funkelte er Kyo an, als er sich vor ihm aufbaute. "Ich habe es nie wissen wollen. Aber was zur Hölle ist gestern passiert? Was hast du getan, dass er jetzt SO...so....weg ist." Tränen traten Uruha in die Augen. Augenblicklich senkte Kyo seinen Blick zu Boden und zuckte leicht mit den Schultern. „Das wüsste ich auch gerne.“, brachte er leise hervor, hob dann aber seinen Blick und zog seine Sonnenbrille von der Nase, ehe er Uruha direkt in seine Augen sah. "Ich habe keine Ahnung wo Ruki ist, geschweige denn was gestern Abend passiert ist. Ich weiß nur, dass es etwas war, was ich sonst nicht zugelassen hätte.", sagte er ruhig, leise. Er gewährte dem Gitarristen gerade Einblick in sein, immer noch, verheultes Gesicht. Seine Augen waren rot und sein Zustand hatte sich nicht wirklich gebessert, auch wenn er diesen Schritt auf Ruki wagen wollte. "Was auch immer du getan hast." Er bohrte seinen Finger in Kyos Brust. "Es ist mir egal. Mir ist auch egal was du Kai angetan hast, obwohl ich dich dafür erwürgen möchte. Aber eines ist mir ganz und gar nicht egal. Und deswegen wirst du Ruki jetzt gefälligst zurückholen." Murrend fasste er Uruha an der Schulter und drückte ihn von sich weg, wollte er schließlich kein Loch in seiner Brust haben. "Ich glaube kaum, dass ich der richtige für diese Aufgabe bin. Ich habe ihm das gesagt, was ich ihm sagen wollte und ich hoffe er weiß, wie er damit umzugehen hat.", sagte Kyo ruhig, wusste aber ganz genau, das Uruha nur noch Bahnhof verstand. Seufzend wandte sich der Vocal von dem Anderen ab, setzte seine Sonnenbrille wieder auf, jedoch drehte er sich noch einmal zu ihm um. "Wenn du ihn finden solltest, sag ihm, dass ich heute Abend an der Bar auf ihn warten werde, damit wir reden können. Wenn es sein Zustand nicht zulassen sollte, sollte er da bleiben wo er ist." Damit wandte Kyo sich ab, doch dann spürte er eine Hand um sein Handgelenk und stockte, blieb wie angewurzelt stehen. "Ich fürchte das kann ich nicht.", meinte Uruha. "Ich....weiß wo er ist. Ich kann es dir sagen, aber ich kann ihn da nicht wegholen. Er hat sich von mir abgeschottet. Ruki würde... ich weiß nicht was er würde, wenn ich ihn da wegholen würde. Ich fürchte... du..." Er stockte und senkte den Blick. Tief holte er Luft. "Ich fürchte du bist die einzige Person, die ihn da momentan weg bekommt." Ernst sah er in Kyos Augen, oder eher in die Richtung, in der er sie vermutete. Tränen stiegen ihm erneut in die Augen. "Kyo bitte...ich...ich weiß, dass ich dazu nicht das Recht habe und viel von dir verlange, aber bitte, ich flehe dich an, hol ihn da weg. Es...es zerstört ihn dort zu sein." Jedes einzelne Wort schien seine Brust enger zu schnüren. Was genau meinte Uruha. Langsam drehte er sich zu dem Gitarristen, fasste diesen an seiner Hand und brachte Uruha dazu ihn los zu lassen, ehe er ihn ansah. "Mizuki?", fragte er leise, konnte er sich an das eine Gespräch mit Uruha doch noch ganz genau erinnern. Uruha nickte zögerlich, woraufhin der Sänger sich fest auf die Lippe biss, seinen Blick sinken ließ und hart schluckte, ehe er zu dem anderen Musiker aufsah. "Ich kann das nicht. Das ist zu früh. Das ist zu viel. Ich will Ruki nicht direkt die Chance verbauen, die er bekommt. Ich kann ihn da jetzt nicht rausholen.", gab Kyo leise von sich, fuhr sich fahrig durch sein Haar, leckte sich über die trockenen Lippen und starrte in den Himmel, bevor er sich einen Glimmstängel ansteckte und gierig daran zog. "Wo soll er sein?", fragte er dann doch leise, sich ein wenig überwindend, doch noch nicht fest davon überzeugt, dass er ihn wirklich suchen ging. Leicht begann er seinen Kopf zu schütteln, fasste sich an die Schläfe und linste zu dem Jüngeren. Ungläubig sah er den Sänger an, zögerte dann aber einen Moment, ehe er ihm die Adresse des Friedhofes nannte. "Du weißt was du da von mir verlangst? Das ist... das ist fast ein Ding der Unmöglichkeit.", sagte Kyo ruhig, versucht seinen Körper irgendwie ruhig zu stellen, denn Uruha strahlte schon förmlich die Bitte aus, dass er, ausgerechnet er Ruki von seinem Trauerplatz befreien sollte. "Ich... weiß... verzeih... ich weiß nur einfach nicht mehr weiter. Er lässt keinen mehr an sich ran." Traurig schluckte er. "Ich... ich könnte mitkommen, wenn dir das irgendwie helfen würde." Die Worte Uruhas wahrnehmend, ballte er seine Hand zur Faust, sah ihm dann aber wieder an und nickte leicht. "Nein... – wenn gehe ich alleine.", brachte er leise über seine Lippen, sich weiterhin schwer zusammenreißend. Er wollte das alleine machen, da konnte er Uruha wirklich nicht gebrauchen. Er wollte nicht, dass jemand anderes sah wie zerbrechlich er wirklich war. Es reichte schon, dass seine Band das wusste. Sich kurz auf seine Lippe beißend, schwer überlegend, sah er zu dem Gitarristen auf. "Ich werde dort hingehen... und versuchen ihn da weg zu bekommen, wenn du Kao Bescheid gibst, dass ich nachher mit ihm sprechen will. Ich muss mich einfach dafür entschuldigen..." Schwer schluckte er, war sich aber mittlerweile sicher, das zu tun, immerhin wollte er Ruki nicht verlieren, nicht jetzt wo er schon so viel Vertrauen aufgebaut hatte. Das konnte er einfach nicht aufs Spiel setzen. Er wollte ihm doch die Chance geben, also musste er dafür auch in der Lage sein. "Geh zu den Anderen, die warten sicherlich schon, ich werde mich um Ruki kümmern - ich schaffe das schon - irgendwie.", hauchte er leise, sah ihn noch mal kurz an, bevor Uruha auch schon nickte und sich gefühlte tausendmal bei ihm bedankte. Seufzend winkte er ab und machte sich auf den Weg. Schnell hatte er sich ein Taxi gerufen und hatte diesem mit leiser Stimme gesagt wo er hinwollte, ehe er sich in das Polster sinken ließ und seine Augen schloss. Gebannt starrte Kyo aus dem Fenster, wieder am zweifeln, ob es wirklich das Richtige war, aber jetzt würde es kein Zurück mehr geben... //Ruki...// Langsam schritt er den Weg entlang, hielt Ausschau nach dem Kleinen, doch irgendwie sah er ihn nirgends. Frustriert seufzte er auf, sich dafür schlagend gefahren zu sein. Wieso hatte er das getan? Er hatte Kaoru doch nur noch wütender gemacht. Doch bevor er weiter denken konnte und sich selbst runter machen konnte, erblickte er den kleinen Sänger, wie er vor einem Grab lag und sich scheinbar nicht mehr bewegte. "Fuck...", kam es über seine Lippen, bevor er auf den Sänger zu lief und ihn in seine Arme zog. "Ruki?? Ruki wach auf? Hey Ruki!", sprach er lauter, wollte er den Anderen doch irgendwie erreichen. Nicht wissend was er tun sollte, schlug er ihm sachte auf die Wange und sagte immer wieder seinen Namen. Immer und immer wieder. Und desto öfter dieser von seinen Lippen perlte, desto Gefühlvoller und Angst ausstrahlender wurde er. "Ruki bitte wach auf!" ______________________________ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)