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The course of true love never did run smooth

2x1
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey. Nach knapp 2 Jahren geht es nun endlich weiter. Dank einer Freundin hab ich nun endlich wieder die Motivation weiter zu schreiben :D
Es tut mir unheimlich Leid, dass ihr so lange warten musstet. Gomen >/////< Komplett anzeigen

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Wut

"Dieser verdammte Dreckskerl! Was fällt ihm eigentlich ein uns hier im Stich zu lassen?!", der lange Zopf wirbelte herum und traf beinahe Wufei. "Im Ernst Wufei! Warum macht sich dieser Idiot einfach aus dem Staub?!"

Der Schwarzhaarige stand an der Wand gelehnt da und beobachtete aufmerksam das Verhalten seines Kameraden.

"Glaubt er denn im Alleingang schafft er es OZ eins auszuwischen?!"

"Beruhig dich endlich wieder", nahm der Langhaarige die Stimme von Trowa wahr.

Er drehte sich zu diesem um.

"Sagt mal ist euch egal das er weg ist?"

"Nein", kam eine knappe aber aussage kräftige Antwort von Wufei.

"Dann müssen wir etwas machen! Wenn OZ ihn in die Finger bekommt, dann...", er sprach nicht weiter. Wollte gar nicht wissen was passieren würde wenn sie den Gundam hätten.

"Also ich mach mich jetzt auf den Weg! Entweder ihr kommt mit oder ihr versauert hier!"

Duo ging in die Lagerhalle und betrachtete noch einmal seinen Gundam.

"Wir haben jetzt einiges zu tun Deathscythe!", er kletterte zum Cocpit und öffnete es mit einem gekonntem Handgriff. Gerade als er hinein schlüpfen wollte bemerkte er ein Geräusch. "Huh?", neugierig wie er war stieg er wieder aus um nach zu sehen.

"Es klang so als wäre jemand gestürzt", bemerkte er und ging den Geräuschen nach.

"Heero!", schnell rannte er zu seinem Freund und hockte sich zu ihm.

"Du verdammtes Arschloch! Warum hast du das gemacht?!", schrie er ihn auch gleich an. Doch wusste Duo das dies nicht viel bringen würde. Der Kurzhaarige war schwer verwundet und musste sofort in das Lazarett.

"Wufei, Trowa! Irgendwer! Ich bräuchte Hilfe!", schrie er durch den Gang. Doch kam niemand.

"Schlafen die etwa alle oder was?!"

Ein gequältes Stöhnen ertönte und Duo wandte sich wieder zu dem Verletzten.

Der Langhaarige legte einen Arm um Heeros Hüfte und den Arm des Kurzhaarigen um seine Schulter. So schleppte er ihn Mühevoll zum Lazarett.

"Hier! Den könnt ihr von mir aus behalten!"

Wütend wie Duo war lies er Heero auf einem Bett nieder und ging wieder.

"Warum sollte ich bei diesem Trottel bleiben?!"

Duo ging in sein Zimmer und krachte sich auf das Bett welches dort stand.

"Und die anderen sehen nicht mal ein zu helfen!"

Stundenlang regte er sich auf.

Irgendwann kam Quatre zu ihm.

"Beruhige dich doch Duo. Heero ist doch wieder hier. Zwar nich unversehrt, aber er ist hier."

"Ich soll mich beruhigen?!", schrie er den Blonden an.

"Dieser verdammte Mistkerl hätte es nicht anders verdient zu verrecken! Ich hätte es ihm gewünscht!"

"Duo!"

"Was ist ist?! Verschwinde endlich Quatre!"

Da Duo nicht der leiseste war bei dieser Unterhaltung kam Trowa und nahm den Blonden Araber in Schutz.

Er packte Duo am Kragen und blickte ihn ernst an.

"Lass den Scheiß. Verstanden? Deine Wut kannst du an Heero rauslassen. Nicht an uns"

Trowa lies von ihm ab und ging zusammen mit Quatre wieder.

Duo stand da. Zähne fletschend.

"Warum wird dieser Idiot auch noch in Schutz genommen? Kann mir das mal jemand sagen?"

Wütend setzte er sich auf sein Bett und blickte an die Wand.

Nach ein paar Stunden kam Wufei zu ihm ins Zimmer.

"Was ist denn Wufei?", wollte Duo wissen und stellte sich vor den Chinesen.

"Es geht um Heero"

"Was ist nun schon wieder mit dem?!", fauchte Duo genervt.

"Du solltest zu ihm gehen"

"Und warum sollte ich das machen?"

Wufei seufzte und packte ihn grob am Arm. Duo wehrte sich, lies es aber nach einer Weile bleiben.

Am Lazarett angekommen schubste der Gundam Pilot Duo unsanft zu Heero.

Duo betrachtete den leblosen Körper.

Es verschlug ihm den Atem.

"Was haben sie mir dir gemacht?"

Langsam ging er zu dem Verwundeten und setzte sich auf den Bettrand.

"Heero...", keuchte er leise.

Er konnte den Anblick kaum ertragen. Es schmerzte ihn. Der PerfectSolider ist gefallen.

"Was hast du dir dabei gedacht?...Wie konntest du nur abhauen? Ohne mir etwas zu sagen?!", Duo war verzweifelt. Er bemerkte nicht das eine Träne seine Wange hinunter lief. Er bemerkte auch nicht das Quatre neben ihm auftauchte.

"Ist gut Duo.. Heero ist stark. Er wird es schaffen. Aber du solltest dich jetzt ebenfalls ausruhen. Wir haben morgen einen Auftrag zu erledigen"

Duo nickte, stand auf und verlies schweigend den Raum.

Was waren das für Gefühle in ihm? Wieso reagierte er so komisch wenn er Heero so sah.

"Ich sollte mich wirklich mal hinlegen...", seufzte der Gundam Pilot und krachte sich in sein Bett.
 

Am nächsten Morgen wurde er unsanft geweckt.

"WAS IST?!", schrie er.

Doch als er die Gestalt vor sich erkannte wurde er um einiges wütender.

"Was willst du hier? Geh wieder ins Lazarett und ruh dich aus!", befahl Duo dem verletzten Heero.

"Ich wollte mich bei dir entschuldigen", meinte Heero wehmütig.

Duo fing lautstark an zu lachen.

"Komm, hau ab!", gab er patzig zuück.

Heero setzte sich auf Duo´s Bett und blickte diesen an.

"Ich sagte du sollst verschwinden! Ich hab zu tun!"

Gerade als Duo Heero am Arm packte um ihn nach drausen zu schleifen, kam Trowa.

Dieser schüttelte den Kopf und nahm nun auch Heero in Schutz.

Der Verletzte blickte Trowa finster an und ging.

"Ich sagte dir schon einmal, lass es sein Duo"

Mit offenem Mund stand der Bezopfte da und sah dem Zirkusclown hinterher.

"Wieso bin immer ich der Dumme hier?!"

Duo ging in das Bad und machte sich fertig. Wie konnten ihn alle nur so sehr verachten?
 

In der Lagerhalle angekommen sprachen die vier Piloten noch einmal über ihre Mission. "Wufei und Trowa lenken die Leo´s ab. Duo du schleichst dich ein und sammelst die Informationen ein. Und ich werde hier die Stellung halten"

Duo stieg in dem Gundam und machte sich start klar.

An dem Stützpunkt von OZ angekommen vernichteten Wufei und Trowa die Leo´s, Duo begab sich in das Innere.

Auch dort lungerten Leo´s und Duo vernichtete sie gekonnt mit dem Deathscythe.

Er parkte seinen Gundam und entschärfte seine Waffe. Dann machte er sich auf den Weg die Informationen einzusammeln.

"Ich frage mich wircklich was sie als nächstes vorhaben.", aufmerksam schlich Duo durch die Gänge und schaltete gekonnt die Wachen aus. Er holte sich das Material und wollte gerade wieder zu seinem Gundam als er von hinten einen Schlag bekam.

"Was?..."

Bewusstlos fiel er zu Boden.

Verzweiflung

Das immer gleich klingende Piepen welches den Raum erfüllte brachte ihn wieder zu Bewusstsein. Heero blickte sich um, wollte sich bewegen, schaffte es aber nicht da die Schmerzen eindeutig stärker waren. Was war passiert dass er jetzt hier lag? „Meine Mission ist gescheitert...“, erinnerte sich Pilot 01. Aber wie konnte das passieren? War er zu unvorsichtig gewesen? Hatte er sich ablenken lassen? Was um aller Herr Gottes Namen war passiert? Heero konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern. Quietschende türen rissen ihn aus seinen Gedanken, er blickte auf und sah den blonden Araber. „Quatre?“

„Du bist wach, wie schön. Wie geht es dir?“

„Nicht sonderlich gut. Wie lange hab ich geschlafen?“

„3Wochen...“

Heero runzelte die Stirn bei dieser Antwort, hatte er wirklich so schwere Verletzungen? „Was ist denn überhaupt passiert? Duo wollte nach dir suchen als er dich schwer verwundet vor deinem Gundam gefunden hat“, als der kleine Blonde den Namen des Amerikaners aussprach wurde seine Stimme leiser, trauriger.

„Was ist los?“

Erschrocken sah Quatre auf als Heero ihn fragte, doch senkte er den Blick gleich wieder.

„Einen Tag nachdem Duo dich gefunden hat, hatte er zusammen mit Trowa und Wufei eine Mission bekommen. Seit dem ist er verschwunden...“, berichtete der Kleine leise. „Das sind 3 Wochen.... Wieso habt ihr nicht nach ihm gesucht?!“

So aufgebracht wie Heero eben war, kannte Quatre ihn gar nicht. „Wir haben jegliche Spur zu ihm verloren! Wie hätten wir da nach ihm suchen können?“ Heero konnte diese Ausreden nicht hören, er wollte selber dafür sorgen das Duo wieder bei ihnen war. Wie konnten sie ihn nur 3 Wochen lang dort lassen? Mit schmerzverzerrtem Gesicht stand der Japaner auf, Quatre wollte ihn daran hindern, doch starrte Heero ihn mit seinem Deathglare an. Der Blonde ging ihm aus dem Weg und versuchte nicht weiter ihn davon abzuhalten.

Der Japaner hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten, doch konnte er nicht zu lassen das Duo weiterhin von Oz festgehalten wurde. Heero lies sich vor seinem Laptop nieder und suchte Informationen darüber wo genau sie Duo versteckt hielten. Es wunderte ihn das sie es noch nicht an die Große Glocke gehangen hatten. Irgendwas müssen sie vorhaben wenn sie es bis jetzt noch nicht getan hatten.
 

Drei Wochen, drei verdammte Wochen saß er nun schon in diesem Kerker fest, was er allein seiner dummen Unachtsamkeit zu verdanken hatte. Duo war am Ende, er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, wurde zunehmend schwächer. Sie folterten den jungen Piloten bis ins Unermessliche, verabreichtem ihm irgendwelche Drogen, nur um an Informationen zu kommen, doch wenn es sein musste liesen sie ihn dort in diesem kleinen Steinkerker verrecken. So hatten sie wenigstens ein Problem weniger am Halse. Der Bezopfte atmete schwer, er konnte sich nicht richtig bewegen ohne dabei von einer Welle aus Schmerzen erfasst zu werden. Wahrscheinlich hatte er innere Blutungen, mehrere gebrochene Rippen, Schürfwunden, ebenso wie Fleischwunden und eine Schusswunde am Oberarm. Verarztet wurde er nicht, weshalb auch? Es war nicht im Sinne von Oz den Verletzten zu versorgen, es war ihr Aufgabe ihn zum reden zu bringen, nichts anderes. Gequält stöhnte Duo auf. Wieso hatten seine Kameraden denn noch nicht nach ihm gesucht? Oder hatten sie es versucht und ihn einfach nur nicht gefunden? Er wusste ja nicht mal wie es Heero ging, ob er seine Verletzungen überstanden hatte, ob er noch lebt.
 

Ebendieser lebte noch und machte sich gerade auf den Weg zum Stützpunkt in welchem Duo gefangen war und er hoffte ihn dort lebend zu finden. Mit dem Gundam aber konnte er unmöglich dort aufkreuzen, er würde ebenso in die falle gehen wie der Langhaarige und genau das musste er verhindern in dem er sich ein Shuttle nahm. Nach ungefähr zwei Stunden kam er endlich an dem Stützpunkt an. Noch einmal ging er Gedanklich den Weg durch welchen er zu den Kerkern nehmen musste. Schleichend wie eine Katze arbeitete er sich voran, schaltete die Soldaten aus die ihm in den Weg kamen und kam nach schätzungsweise 13 Minuten bei den Kerkern an. Vor einem der Verliesen standen zwei weitere Soldaten, mit großer Sicherheit war genau in diesem Raum Duo. Geschickt und leise schlug Heero die beiden nieder und öffnete das Verlies, was er aber zu sehen bekam nahm ihm jeglichen Atem. Dort lag er, in seinem eigenem Blut, bewusstlos und mehr tot als lebendig. Heero sah sich um ob nicht noch jemand ihm einen Besuch abstattete und ging dann zu dem Verletzten. Er selber verdrängte seine eigenen Schmerzen und hockte sich runter zu dem Langhaarigen. „Duo...“, hauchte er leise. „Komm zu dir...“, erst jetzt sah er das ganze Ausmaß an Verletzungen welche dem Jungen zugefügt wurden. Der zierliche Körper war übersät mit Blutergüssen, Fleisch- und Schürfwunden, sogar eine Schusswunde entdeckte er die nicht annähernd versorgt wurde. „Was haben sie mit dir gemacht...?“ Mühsam hievte der Japaner Duo auf seinen Rücken und trug ihn so raus, musste dabei aber darauf achten das keiner der Soldaten etwas davon bemerkte. Sicher an dem Shuttle angekommen setzte Heero ihn neben den Pilotensitz und suchte eine Decke da Duo unterkühlt war. Nachdem er dies erledigt hatte betrachtete er ihn kurz, er sah schrecklich aus, die sonst zu einem Zopf geflochtenen Haare waren zerzaust und unordentlich, einzelne Strähnen hingen leblos in seinem Gesicht, sanft strich der Japaner sie zur Seite. „Duo...“, er wünschte sich das dieser endlich seine Augen öffnen würde, das er etwas sagte, oder machte, irgendwas, aber es schien vergebens. Er startete die Systeme und flog dann von der Kolonie, nur um so schnell wie möglich am Savehaus anzukommen und Duo ins Lazarett zu bringen. Gerade als er ihn dort abgeliefert hatte kam Wufei zu ihm.

„Wie geht es ihm?“

„Schlecht...sehr schlecht...“

Wufei nickte, er konnte sehen das sich Heero Sorgen machte, war aber über die Tatsache, dass er es zeigte, verwundert.

„Wie kommt ihr eigentlich dazu ihn dort drei Wochen lang versauern zu lassen. Sieh ihn dir mal an Wufei! Er ist mehr tot als lebendig! Sieh dir die ganzen Wunden an! Wie sie ihn zugerichtet haben!“, Heero's Stimme wurde mit jedem Wort lauter, eine Sache über die der Japaner selber ebenso verwundert war wie der Chinese.

„Wir konnten ihn nicht ausfindig machen!“

Der Japaner schnaubte wütend und lies den Schwarzhaarigen einfach stehen.

Nicht ausfindig konnten sie ihn machen! Das Heero nicht lachte! Eine ebenso absurde Tatsache.
 

Der Langhaarige musste, nachdem Heero ihn im Lazarett hatte abgeliefert, sofort Not operiert werden da er viel Blut verloren hatte und mehrere innere Verletzungen davongetragen hatte. Nach mehreren Stunden hatten die Ärzte es geschafft ihn wieder herzustellen damit sie ihn in ein Einzelzimmer bringen konnten. Zur Zeit schlief er noch, war von der Narkose noch sehr erschöpft. Leise betrat jemand nun das zimmer des Langhaarigen, es war Heero. Sanft wie eine Katze schlich er zu ihm ans Bett und konnte nicht fassen was er da sah. Über all zierten den zierlichen Körper Verbände, Pflaster,Schläuche führten von seiner Nase und seinem Handrücken an die Geräte neben dem Bett, Blutergüsse wo hin das Auge sah. Sachte strich er dem Amerikaner ein paar Strähnen aus der Stirn. Heero bekam gar nicht mit das einer der Ärzte in Duo's Zimmer kam. „Er hat viele innere Verletzungen davon getragen und sehr viel Blut verloren...“, erst jetzt bemerkte der Japaner die Blutkonserve. „Wir haben es nur ganz knapp geschafft sein Leben zu retten. Während der OP gab es Komplikationen. Sein Herz setzte für einige Minuten aus. Er wird jetzt viel Ruhe brauchen und jemanden an seiner Seite. Es könnte möglich sein das er verwirrt ist wenn er aufwacht und nicht genau weiß was passiert ist. Kann ich dich bitten bei ihm zu bleiben bis er aufwacht?“ Heero betrachtete weiterhin den geschundenen Körper und nickte kaum merklich.
 

Stunden waren vergangen in denen Heero darum betete das der langhaarige Baka endlich aufwachen würde, doch alles beten half nichts, Duo öffnete seine Augen nicht, rührte sich keinen Zentimeter. Erst als der Japaner durch ein leichtes Rütteln wieder wach wurde sah er auf, er musste eingeschlafen sein, draußen war es bereits dunkel. Auf seiner Schulter ruhte die zierliche Hand des Araber. „Ich bleibe hier Heero. Geh du dich ausruhen. Ich sag dir Bescheid wenn sich etwas getan hat...“, der Kurzhaarige stand schweigend auf, sah nochmal zu Duo und ging dann. Werde bitte wieder gesund Duo...
 


 

13.07.2011

Hoffnung

Es war schon wieder fast früher Morgen als der Blonde wieder erwachte, er war, während er an Duo's Bett gesessen hatte, eingeschlafen. Verschlafen strich er sich über die Augen und blickte dann zu dem Langhaarigen, welcher sich noch immer keinen Zentimeter bewegt hatte. Traurig lies Quatre den Kopf hängen.

Zwar hatte man ihnen gesagt das es etwas dauerte bis er wieder erwachte, aber musste es denn wirklich so eine Ewigkeit sein?

„Quatre?“, ertönte leise eine Stimme hinter ihm. Trowa war ins Zimmer gekommen um nach dem Araber zu schauen. „Schon was neues?“, die einzige Antwort die der Franzose bekam war ein leichtes und doch trauriges Kopfschütteln. „Wie geht es Heero?“

„Er schläft. Aber Wufei und ich hatten Mühe ihn dazu zu bringen sich endlich mal auszuruhen. Immerhin ist er auch erst von seinen Verletzungen erwacht. Nach drei Wochen....“, der Braunhaarige überlegte, wenn Heero schon so lange geschlafen hatte, wie lange würde es dann bei dem Amerikaner dauern?
 

Der Japaner schlief zwar, jedoch unruhig, immer wieder sah er das Bild vor sich wie Duo dort lag, so verletzt, so zerbrechlich, so hilflos. Mit einem Schrei saß er im Bett, verwirrt blickte er sich um, erkannte das er in seinem Zimmer war und lies sich wieder nach hinten fallen. Heero drehte den Kopf zur Seite, sah so auf das Bett des Amerikaners, es war so leer und trostlos in diesem Raum, ohne ihn. Oh bitte Gott, lass ihn wach sein wenn ich zu ihm gehe...., flehte er regelrecht darum. Vorsichtig schwang er seine Beine aus dem weichen Bett, wie automatisch trugen sie ihn ins Bad um sich für den bevorstehenden Tag fertig zu machen und brachten ihn dann zu Duo. Leise öffnete er die Tür und betrat den Raum, das stetige Piepen machte dem Japaner Kopfschmerzen. „Heero..Willst du dich nicht lieber wieder hin legen?“, die Besorgnis in Quatre's Stimme war nicht zu überhören und dennoch schüttelte Heero den Kopf. Er wollte hier bleiben, hier bei ihm. Resigniert seufzte der blonde Araber und verließ den Raum, Trowa jedoch blieb noch bei Heero. „Es ist besser wenn du dich weiterhin ausruhst. Wenn du die ganze Zeit hier bist bringt das nur Minuspunkte. Denk an unsere Missionen die wie dennoch haben“

Heero lachte auf, bitterlich. „In meinem Zustand wäre ich für euch nur eine Last...“

„Aber wir können nicht auf euch beide verzichten!“

„Müsst ihr aber...“

„Heero..versteh doch..“

„Ich verstehe! Sehr gut sogar! Aber Trowa! Ich würde mir die ganze Zeit nur Gedanken um ihn machen... wie also soll ich da für euch hilfreich sein?“, es war ihm selber nicht klar warum er auf einmal so viel mehr sprach wie sonst.

Trowa nickte nur, ging und lies den Japaner alleine mit Duo. „Wir müssen irgendetwas unternehmen Trowa... So kann das nicht weitergehen ...“

„Ich weis...“
 

Heero saß nun wieder an Duo's Bett, hielt seine Hand, beobachtete ihn, hoffte, betete, weinte unbewusst. Und nach mehreren Stunden tat sich etwas. Draußen war es dunkler geworden, es hatte angefangen zu regnen. „Nnnghh....“, es war Duo!

Er wachte auf! Erwartungsvoll sah Heero den Amerikaner an und hoffte sich nicht verhört zu haben, und tatsächlich hatte er es nicht getan. Langsam schlug Duo seine Augen auf, sah sich um, wurde zunehmend panischer. Wo war er? Wie ist er hier her gekommen? Was ist passiert? Blitzschnell saß der Langhaarige in seinem Bett, zog die Decke an sich und starrte mit weit aufgerissenen, nahe zu leeren Augen um sich. „Ssshh, alles ist gut. Du bist in Sicherheit“, Heero versuchte ihn zu beruhigen, strich behutsam über den Handrücken des anderen, doch dieser zog seine Hand weg, sah den Japaner ängstlich an. „Duo! Ich bin es, Heero! Erkennst du mich denn nicht?“, er konnte erkennen wie Duo's Angst, noch immer bei Oz zu sein, langsam verschwand. „Heero...“, hauchte der Langhaarige leise. „Wie...bin ich hier her gekommen.... Ich ..war so lange dort.... Es kam mir ..vor wie... wie eine Ewigkeit...“, kurz unterbrach er, dann sah er Heero direkt in die Augen und brachte nur noch ein leises 'Warum..?' zustande ehe er anfing zu weinen. Der Japaner sprang auf und zog den verletzten sachte in eine Umarmung, wusste er doch das dieser das bitter nötig hatte. „Die anderen konnten dich nicht ausfindig machen... und ich konnte dir nicht früher helfen weil ich selber noch immer von meinen Verletzungen bewusstlos war... Ganze 3 Wochen... Es tut mir so leid...“

Hatte sich der Amerikaner eben verhört? Die Tatsache das die anderen ihn nicht finden konnten und er wirklich 3 Wochen dort gefangen war, lies ihn eben kalt. Aber das Heero sich bei ihm entschuldigte, das konnte er kaum begreifen. „Nein...nein...du musst dich nicht..entschuldigen..“, brachte er leise raus. „Es ..ist nicht deine Schuld...Ich bin einfach..zu unvorsichtig..“

„Da geb ich dir aber allerdings recht..“, erschrocken über diese Aussage sah Duo hoch, direkt in Heero's Augen. „Was?“

„Du muss wirklich vorsichtiger sein! Wer weis was sie das nächste Mal machen wenn sie dich schnappen! Ich will dich lebendig wieder hier haben und nicht tot! Es wäre eine Schande einen Piloten zu verlieren!“

Darum ging's ihm also...

Nur darum das Duo wieder heil bei ihnen ankam. Wegen den Missionen, weil sie auf einen nicht verzichten können. Resigniert lies Duo den Kopf hängen und löste sich etwas von Heero. „Ruh dich aus, okay?“

Der Amerikaner nickte etwas und legte sich dann wieder hin. Heero war nun verschwunden und Duo alleine, ging es dem Wingpiloten denn nur darum seine Missionen komplett zu erfüllen? War er denn wirklich so kalt das es ihm um nichts anderes ging? „Hauptsache die Missionen werden erfüllt...“, murrte Duo leise. „Arsch..“
 

Heero musste ihm einfach die kalte Schulter zeigen, er durfte ihm nicht zeigen wie sehr er sich um ihn sorgte. Das würde nur seine Konzentration stören und seine Missionen behindern. Erschöpft ging Heero in das gemeinsame Zimmer der beiden und lies sich auf sein Bett sinken. Er war müde und seine Schmerzen machten das ganze auch nicht besser. Er schloss seine Augen, schlief wenige Minuten später ein.

Mitten in der Nacht fuhr Heero hoch, erneut das Bild von Duo vor seinem inneren Auge. Wieso sah er es nur immer wieder? Wieso konnte er nicht einfach ruhig schlafen? „Angst..“, stellte er erschrocken fest. Es war Angst, angst Duo würde erneut von Oz geschnappt werden, angst man würde ihm noch schlimmeres antun.

„So zeigst du nur Schwäche Yuy...also lass diese Gedanken...“, ermahnte sich Heero noch ehe er wieder in einen unruhigen Schlaf verfiel.
 

17.07.2011

Sorge

Nach schier endloser Zeit war Duo nun endlich wieder auf den Beinen, ebenfalls bereit wieder Missionen entgegen zu treten. Seit dem Vorfall, der sich zwischen Heero und dem Amerikaner ereignet hatte, hatten die beiden kein einziges Wort mehr miteinander gesprochen, was dem blonden Araber nicht entgangen war. Duo hatte dem Japaner noch einige Zeit vorgehalten das ihm nur seine Missionen wichtig waren. 'Aber was kann man auch schon von einem Perfect Soldier erwarten?!', hatte er ihm immer wieder an den Kopf geworfen, was Heero scheinbar nicht im geringsten zu stören schien. Zur Zeit befand sich Duo wieder auf einer Einzelmission und Quatre bemerkte nur all zu gut das sich Heero zu sorgen schien. Sollte er ihn darauf ansprechen, oder ihn doch lieber in Ruhe lassen? Obwohl.. über seine Probleme reden half immer, zumindest half es ihm immer. Aber ob dieser Sturkopf wirklich mit ihm reden würde war fraglich, dennoch versuchte Quatre sein Glück. Zögerlich ging er auf Heero zu, der schon seit 2 Stunden auf dem großen Balkon des Winner Hauses umher lief. „Heero?“, fragte er vorsichtig. „Ist alles okay?“

Heero schien ihn nicht bemerkt zu haben, was auf einer Mission ein erhebliches Problem darstellen konnte, weshalb er ihn zaghaft an der Schulter berührte. So merkte er auch wie sich Heero unter dieser Berührung anspannte und sich langsam zu ihm herum drehte. „Was gibt’s?“, verwundert blickten ihn Baby blaue Augen an. Hatte er seine Frage wirklich nicht gehört? „Ich wollte wissen ob alles in Ordnung ist. Du schaust so besorgt aus. Ist es weil Duo wieder auf einer Einzelmission ist?“

Quatre trat einen Schritt zurück, hatten sich die kobaltblauen Augen sehr verfinstert. „Warum sollte ich mir Sorgen um diesen Baka machen? Er kann gut auf sich selbst aufpassen!“, mit diesen Worten lies er Quatre alleine auf dem Balkon zurück. „Heero...was soll das nur...“, kopfschüttelnd ging Quatre wieder in das Innere des Hauses und begab sich in die Küche, machte sich dort einen Minztee. Mit diesem setzte er sich dann in einen Bastsessel, er zog die Beine an sich und trank einen kleinen Schluck von der heißen Flüssigkeit die sich in der Tasse befand. Natürlich machte sich Heero sorgen, er hatte doch gesehen wie der japanische Junge besorgt an Duo's Bett saß und um sein Leben gebangt hatte. Er war doch nicht blind! Er hatte ihn aus der Gefangenschaft befreit obwohl er selber erst erwacht war und Schmerzen hatte. Wie also sollte Quatre glauben, Heero machte sich keine Sorgen, jetzt wo Duo wieder auf Missionen geschickt wurde? „Quatre?“, der Blonde wurde schier aus seinen Gedanken gerissen und er blickte in diese wunderschönen Smaragde, die ihn sorgenvoll ansahen. „Du siehst so nachdenklich aus. Ist alles okay?“, wurde ihm nun auch die Frage, die er selber Heero vor einigen Minuten stellte, gestellt. „Heero hat sich verändert, findest du nicht auch?“, Trowa setzte sich in den gegenüberliegenden Sessel und sah den Araber fragend an. Dem Franzosen war bisher nichts aufgefallen, was Heero anders wirken lies, weshalb er nur mit dem Kopf schüttelte. „Mir ist nichts besonderes aufgefallen. Was meinst du damit?“

„Er ist besorgt. Ich denke er hat Angst das Duo wieder etwas zu stoßen könnte. Er war vorhin so von seinen Gedanken abgelenkt, dass er mich nicht bemerkt hat. Trowa, wenn er auch auf Missionen unkonzentriert ist, wird ihm sicherlich auch noch etwas passieren!“, Besorgnis lag in Quatre's Stimme. Und Trowa wusste, genau wie die anderen, dass sich der Blondschopf um jeden sorgte. Und manchmal hatte der Braunhaarige Angst, der junge Araber könnte an dieser Sorge zerbrechen. „Mach dir nicht so viele Gedanken. Heero weiß wie er sich bei Missionen zu verhalten hat. Und nun solltest du dich ausruhen. Wir müssen sobald Duo und Wufei wieder hier sind und sich ebenfalls ausgeruht haben, schon die nächste Mission besprechen“, Trowa hatte Recht. Er musste sich darauf konzentrieren. Über Heero und Duo konnte er sich später noch den Kopf zerbrechen. Jetzt musste er sich voll und ganz auf die bevorstehende Mission vorbereiten, weshalb er seinen Tee austrank, die Tasse ordnungsgemäß in der Küche verstaute und dann nach oben in das gemeinsame Zimmer mit Trowa ging. Zwar war das Haus groß, aber dennoch teilte er sich mit dem Franzosen eines, ebenso wie Duo und Heero, nur Wufei hatte sein eigenes. Schnell verschwand der zierliche Junge im Bad und begann sich zu duschen.
 

Krampfhaft hatte sich Heero, nach dem Gespräch, wenn man es so nennen konnte, hinter seinen Laptop geklemmt und begonnen den Bericht für J zu schreiben, immerhin war er selber auch auf einer Mission gewesen, gestern. Und der Professor wartet nicht gerne auf den Bericht, das wusste Heero nur zu gut. Doch konnte er sich nicht konzentrieren, nervös blickte er auf die kleine Uhr, die auf dem Bildschirm umher wanderte, hatte sich doch der Bildschirmschoner eingeschaltet. Natürlich hatte Quatre Recht mit seinen Worten, er sorgte sich um den amerikanischen Schreihals. Er war seit früher Stunde, um genau zu sein seit 4.27 Uhr, auf dieser Mission und würde wohl wahrscheinlich auch nicht vor Anbruch der Nacht wieder hier sein. Heero wusste das Duo solche Missionen hasste, er mochte es nicht wenn er zu früh aufstehen musste. Dennoch musste er diese Basis unbedingt zerstören und vorher die Informationen die Oz bereits über sie hatte sammeln können, vernichten. Auch wenn es eine der einfacheren Aufträge war die J ihm gnädiger Weise gegeben hatte, so beanspruchte sie dennoch Zeit. Zeit die den Japaner immer unruhiger werden lies, je länger Duo nicht da war. „Yuy! Reis dich zusammen!“, ermahnte er sich. Und Heero rief sich wieder die Worte des Langhaarigen ins Gedächtnis. Ja, er war der Perfect Soldier, er konnte nicht zu lassen das Gefühle ihn manipulierten, dass er wegen ihnen unkonzentrierter war! So machte sich Heero wieder daran den Bericht für J zu vollenden und erst jetzt merkte er, nach dem er sich den ersten Teil noch einmal durch las, das er wirklich Mist geschrieben hatte. Er löschte den Bericht und begann dann von neuem zu schreiben. Nach mehreren Anläufen gab er es schließlich auf, erschöpft lies er sich an die Lehne seines Stuhles fallen und schloss die Augen. Wenn J den Bericht nicht heute Nacht noch zu Gesicht bekam, konnte er sich eine Standpauke anhören, die sicherlich nicht ganz ohne Blutergüsse an ihm vorbei gehen würde. Ihn selber störte dieses Prozedere nicht mehr, er war es von seiner Ausbildung zum Soldaten gewöhnt, war gewohnt das J zu härteren Mitteln griff wenn er nicht das machte was er wollte. Ein seufzen drang über Heero's Lippen, er sollte sich wirklich wieder auf den Bericht konzentrieren.
 

Als Duo am späten Abend endlich wieder am Savehaus angekommen war und froh war das er die Mission heil überstanden hatte, ging er nach oben in das gemeinsame Zimmer, welches er sich mit Heero teilte und warf sich kurz auf das Bett. Für 5 Minuten wollte er einfach nur regungslos da liegen, kurz verschnaufen. Sein Blick klebte dabei förmlich an Heero, welcher noch immer an dem Laptop saß, oder eher schon wieder. Duo seufzte kaum hörbar und stand dann wieder auf, um sich ein paar Sachen aus dem Schrank zu nehmen und in das angrenzende Bad, welches jedes Zimmer besaß, zu verschwinden. Gekonnte öffnete er seine Haare und ein Wasserfall aus kastanienbraunem Haar fiel seinen Rücken herab, danach entledigte er sich seiner Kleidung und huschte unter die Dusche. Genießerisch schloss er seine Augen, für eine Sekunde dachte er nicht an Heero. Doch dann prasselten die Gedanken, die immer wieder um dem Japaner kreisen, wie ein Schauer auf ihn nieder. Warum musste er immer zu an diesen stoischen Jungen denken? Konnte er ihn denn nicht einfach ausblenden? Er wusste schon so lange das er etwas für Heero empfand. Aber es ihm sagen? Dann würde er nur wohl das ihm all zu bekannte 'Omae o korosu' hören, und darauf hatte er nun wirklich keine Lust mehr. Leise begann Duo zu singen.

'Cause you're not big in my life

Not big in my life, not big in my life at all

And I'm not big in your life

Not big in your life, not big in your life at all'*
 

Heero hatte Duo's kommen nur all zu gut bemerkt, aber was sollte er ihm schon sagen geschweige denn, was tun? Ihm um den Hals fallen und dann mit Tränen in den Augen sagen das er verdammt nochmal froh darüber war, das er heil wieder hier war? Ein bitteres lachen entwich seiner Kehle. Dennoch, er war wirklich verdammt erleichtert das der Amerikaner sicher und unbeschadet wieder bei ihnen war. Dann aber vernahm er diese klare und reine Stimme des Jungen aus dem Bad. Zwar verstand er kaum dessen Muttersprache, aber dennoch, was er verstand schmerzte ihn. Wieso wusste er selber nicht. Gott sei dank hatte er den Bericht nun fertig, weshalb er ihn abschickte und den Laptop energisch zu klappte. Noch immer drang diese glockenhelle Stimme an sein Ohr. Wusste Duo das er so laut sang? Selbst wenn, wäre es egal gewesen, Heero hatte sich seine Jacke genommen und war aus dem Zimmer verschwunden. Und als Duo wieder aus dem Bad kam, nur mit einem Handtuch bekleidet, welches an seinen Hüften ruhte, war er insgeheim froh darüber das Heero gegangen war. „Not big in your life....“, murmelte er traurig, eher er sich etwas überzog und sich für ein paar Stunden schlafen legte.
 

Auch Wufei war nun endlich wieder Heim angekommen und holte sich ebenso die verdiente Ruhe, nachdem er seine Mission erfolgreich beendet hatte. Er musste immerhin ausgeruht sein, denn in ein paar Stunden trafen sich die 5 Piloten um über ihre nächste Mission zu reden, welche in 3 Tagen begann. Diesmal wurden sie alle 5 losgeschickt, an 5 verschiedene Basen. Doch wollte sich der Chinese nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen. Was er jetzt brauchte war eine ausgiebige Dusche und danach würde er meditieren.
 

Am nächsten Tag, gegen 13 Uhr, hatten sie sich nun alle in dem Büro des blonden Arabers getroffen, um über ihre nächste Mission zu reden. Wie immer war Heero es der die Informationen Preis gab. „In zwei Tagen werden wir die Mission antreten. Wir wurden auf 5 verschiedene Basen verteilt. Die einzelnen Basen befinden sich auf L1,L2,L3,L4 und L5. Das heißt ich werde zu der Kolonie L1 fliegen. Maxwell? L2! Barton? L3! Winner? L4 und Chang? L5! Vor Ort werden alle wichtigen Informationen die die jeweiligen Basen über uns und unsere Gundams besitzen vernichtet, ebenso die Daten die sie zu den Wissenschaftlern gesammelt haben. Danach wird die jeweilige Basis gesprengt. Wenn einer von euch Treize Khushrenada finden sollte, eliminieren! Die Mission beginnt um Punkt 0Uhr! Seit pünktlich!“, damit war die Besprechung auch schon vorbei. Heero hatte alles nötige gesagt und sein letzter Satz hatte sich größtenteils auf Duo bezogen, wusste er doch das dieser immer eine halbe Ewigkeit brauchte. Und eben dieser wusste genau an wen dieser Satz gerichtet war, denn Duo sah den Japaner finster an, was Quatre nicht verborgen blieb. Seufzend wandte er sich an Trowa, welcher nur den Kopf schüttelte, um dem Blonden zu Zeigen das er sich da raus halten sollte. Wufei selber war es zwar auch auf gefallen, er aber empfand es als vollkommen normal, das Duo ihn so an sah. Was er aber selber nicht normal fand, war das die beiden nun schon seit geraumer Zeit nicht mehr mit einander sprachen. Duo war vor seiner misslungenen Mission immer mit einem Grinsen um Heero herum gewuselt, hatte ihn auf die Palme gebracht. Und nun? Tja, nun hatte Wufei ihn leider am Hals. Er war eben falls nicht der Typ der lachte und viel sprach und genau da sah Duo seine Chance, vielleicht würde er es ja schaffen dem ruhigen Chinesen endlich ein herzliches Lachen zu entlocken.
 

Die nächsten zwei Tage verbrachten die Piloten damit sich auf die Mission vor zu bereiten. Was bei Duo ungefähr so aussah: Er wuselte die ganze zeit bei Wufei herum, ging ihm auf die Nerven und hinderte ihn so sich zu konzentrieren. „Maxwell?! Raus! Sofort!“, doch nach einer knappen Stunde der Folter hatte es der Schwarzhaarige nicht mehr ausgehalten. Resigniert lies Duo den Kopf hängen und ging zu Quatre, doch auch er war vollkommen darin vertieft sich auf die Mission vorzubereiten. Seufzend verzog Duo sich auf den Balkon der seinen Ausgang an der Küche hatte. Dort stellte er sich an die Brüstung und blickte auf den großen Park des Anwesens. Erneut begann er leise ein Lied zu singen, wieder achtete er nicht darauf ob ihn jemand hören würde, und selbst wenn. Von den anderen beherrschte niemand seine Muttersprache, so dachte er auch nicht im geringsten daran dass das gemeinsame Zimmer von ihm und Heero genau über ihm war.

'Why Don't You Love Me

The Way I Loved You

It Feels So Crazy

Cause I Dunno What I Did To You

If You're Gonna Hurt Me

Then Do It Quickly

Cause I'm Tired Of Cryin'**
 

Und gerade als Heero das Fenster schließen wollte, hörte er sie wieder. Diese helle, reine Stimme, doch schwang Schmerz in ihr. Wieder einmal verfluchte sich Heero dafür nicht wirklich etwas verstehen zu können, weshalb er sich kurzer Hand an seinen Laptop setzte und das eben gehörte übersetzte. Was hatten diese Worte zu bedeuten? Sang der Langhaarige sie nur weil sie ihm grade in den Sinn kamen? Oder steckte da mehr dahinter? „Warum liebst du mich nicht so wie ich die liebe....“, wiederholte Heero leise. Doch schüttelte er schnell den Kopf. Er musste sich ausruhen um die Mission erfolgreich zu bestehen.
 

Duo lies den Kopf hängen. Er wusste von Quatre das Heero an dem Tag, an dem er ihn dort raus geholt hatte, seinen Schlaf bewachte und nur widerwillig gehen wollte. Aber seit er gehört hatte um was es dem perfekten Soldaten wirklich ging, konnte er nicht mehr mit ihm reden. Alles in ihm sträubte sich dagegen, aber irgendwann... musste er doch wieder mit ihm reden. Spätestens wenn er mit ihm wieder auf eine Mission musste. Der amerikanische Junge fragte sich dennoch warum er nicht einfach von Heero ablassen konnte, warum er seine Gefühle ihm gegenüber nicht einfach vor sich selber verschloss, sie nicht mehr hoch kochen lassen konnte. Er wusste doch das der Japaner seine Gefühle niemals erwidern würde, dazu hatte J ihn doch zu sehr bearbeitet, als das Heero seine Gefühle zeigen würde, geschweige denn welche besaß. Erneut seufzte Duo auf, er musste sich nun auch wirklich vorbereiten, beziehungsweise noch etwas schlafen. In ein paar Stunden würde es los gehen und Duo war hundsmüde.
 

Um die besagte Zeit fanden sich alle Piloten im Hangar ein und besprachen nun wie sie vorgingen. „Sollte etwas schief gehen, geht in Deckung, und wenn es ein paar Tage dauert bis ihr wieder hier her kommen könnt. Gebt trotzdem ein Zeichen, natürlich verschlüsselt, wenn ihr es nicht von der Kolonie schafft und ihr wirklich feststeckt“, damit war Heero auch schon wieder fertig mit seiner Ansprache und die 5 Gundampiloten stiegen in die Cockpits. „Viel Glück Leute“, meinte der Blonde leise. „Oh Quatre! Machst du dir etwa jetzt schon Sorgen?“, schallendes Gelächter war durch den Funk zu hören, eindeutig Duo's Stimme. Der Araber erwiderte auf diese Aussage hin nichts sondern machte sich sogleich, ebenso wie die anderen, auf den Weg.

Als Quatre nun an der Basis angekommen war zog er seine Waffe und ging vorsichtig voran, seinen Sandrock hatte er gekonnt versteckt, konnte er ihn so nicht gebrauchen. Würde er seinen Gundam einsetzen, so wäre nur die Kolonie in Gefahr. Leise schlich er sich weiter zum Kontrollraum, waren doch auch dort die Daten die sie vernichten mussten gespeichert. Quatre war mulmig, auf dem Weg hierher hatte er niemanden gesehen, keinen einzigen Soldaten. Sie schienen zu wissen das er da war. Gerade als der Blonde die Daten löschen wollte, bekam er einen heftigen Schlag auf den Kopf, welcher ihn kurz taumeln und dann zu Boden fallen lies. Tiefe Schwärze zog ihn mit sich.
 

Trowa, Wufei und Heero konnten ohne Probleme ihre Daten löschen und ebenso die Basis in die Luft jagen. Die Soldaten wurden bei ihnen vermehrt eingesetzt, Oz wusste bereits das sie kommen würden, nur hatten sie bei 01,03 und 05 wenig Chancen sie einzufangen.

Doch bei Duo hatten sie verschärfte Maßnahmen eingesetzt, denn diesen einen Piloten brauchten sie für ihr krankes Spiel. Sie mussten ihn einfangen, koste es was es wolle! Duo hatte Mühe alle Soldaten die ihm über den Weg liefen zu eliminieren, dennoch schaffte er einige, doch für jeden einzelnen Toten, kamen mindestens 5 neue Soldaten. Sie wollten das Duo sich verausgabte, so hatten sie leichteres Spiel. Erschöpft lehnte sich der Langhaarige an eine Wand und blickte über seine Schulter auf den Gang. „Verflucht...“, murrte er auf. „Wie konnten sie wissen das wir kommen?!“, da der Amerikaner in seiner Uhr eine kleine Funksprechanlage eingebaut hatte, versuchte er zu Heero oder einen der anderen Kontakt auf zu nehmen, und tatsächlich konnte er Wufei erreichen. „Wufei? Bei mir sieht's schlecht aus...“, sprach er müde. „Was genau heißt schlecht?“

„Das ich bald nicht mehr kann, ich die Basis nicht vernichten kann, ebenso die Daten und das sie mich mit großer Wahrscheinlichkeit schnappen werden...“

„Halt durch, verstanden?!“, Wufei's Stimme wirkte besorgt. Sicherlich nur deswegen weil er bei seiner Mission schwer verletzt wieder kam.

Sofort nahm der Chinese Kontakt mit Heero auf. „Yuy? Schlechte Nachricht! Maxwell schafft es nicht mehr raus. Sie haben verdammt viele Soldaten in der Basis eingesetzt und-“, nun hatte auch Trowa sich mit in das Gespräch geklinkt. „Quatre antwortet mir nicht, wir müssen davon aus gehen das ihn geschnappt haben!“

Heero verfluchte diese Mission. „Chang? Wie sieht die Lage bei Maxwell aus?“

„So wie er es mir eben berichtet hat sehr schlecht. Wenn sie ihn weiter so hetzen dann können sie ihn ebenfalls schnappen!“

Heero selber versuchte nun auch mit Duo Kontakt auf zu nehmen, was sich allerdings als schwer herausstellte, denn Duo antwortete nicht mehr. „Maxwell?! Sag etwas!“

„Heero...?“, erklang die erschöpfte Stimme des Deathscythepiloten.

„Ich schaff's nicht mehr....“

„Dann verschwinde dort!“

„Aber ich muss doch-“

„Nicht's da! Verschwinde endlich!“

„Dann sag aber nicht das es meine Schu-“

„Maxwell? Sag was! Maxwell!!“

Nichts, Stille kehrte ein und Heero bekam keine einzige Antwort mehr von dem Amerikaner. Er war sich sicher das sie nun auch Duo hatten. „Verdammt!“

„Heero! Lass uns zum Savehaus zurück! Wir können sie da jetzt nicht raus holen! Das wäre viel zu gefährlich und unüberlegt!“, Trowa hatte Recht, sie mussten für's erste zurück. Doch trotzdem, er sorgte sich schon wieder zum Duo, war er doch froh das er von seiner letzten Mission heil wieder kam und nun das! Resigniert ging er zusammen mit Wufei und Trowa zurück zum Winner Anwesen und verzog sich auch sogleich in das Zimmer. Dort setzte er sich an den Laptop und begann wieder einen Bericht zu schreiben, immerhin musste J davon in Kenntnis gesetzt werden das 02 und 04 in der Gefangenschaft von Oz war.

Wieder konnte sich der Perfect Soldier, wie Duo ihn nannte, nicht konzentrieren. Was war wenn sie Duo diesmal schlimmer zurichten werden? Wenn er ihn gar nicht mehr lebend dort vorfand? Schnell diese Gedanken abschüttelnd, wandte sich heero wieder dem Bericht zu.
 

15.08.2011
 

* Temposhark - Not that Big

** Lil Bit - Forget about me

Folter

Dunkel..., das war das erste was der Blonde wahrnahm... Der Raum in dem er sich befand war nur spärlich beleuchtet und es roch nach Blut, womöglich sein eigenes. Die Zelle war dreckig und kalt, und er war sich sicher, wenn sie ihn verletzten, würden sie ihn nicht behandeln, sondern hier drinnen verrotten lassen.

Noch fühlte sich Quatre einigermaßen gut, mal ausgenommen von den Kopfschmerzen, die jedoch erträglich waren. Wie lange würden sie ihn hier behalten? Würden sie ihn über die Gundams und deren Piloten ausfragen? Sicherlich werden sie ihn umbringen wenn sie haben was sie wollen. Aber Quatre würde ihnen kein bisschen verraten!

Das Knarren der Tür riss ihn wieder aus seinen Gedanken, nervös drängte er sich an die Wand hinter seinem Rücken, es brachte nichts, dass wusste er, aber dennoch. „Steh auf!“, die Stimme klang rau und der Araber empfand sie als widerlich. Schnell stand er auf und in der nächsten Sekunde wurde er auch schon aus der Zelle gezerrt. Das plötzliche Licht brannte in seinen Augen, weshalb er sie fest zu kniff, wurde er doch noch immer hinter her geschliffen.

Quatre wurde in einen sterilen Raum gebracht, er war vollkommen weiß und es gab nur zwei Stühle und einen Tisch. Auf einen der Stühle wurde der Blonde gesetzt, seine Hände wurden ihm hinter dem Rücken verbunden und es dauerte nicht lange bis ein weiterer Soldat den Raum betreten hatte und sich ihm gegenüber setzte. „So.. Mein Name ist Leutnant Braff und du bist 04 nehme ich an?“

„...“

„Oh, du möchtest wohl nicht mit mir reden? Sehe ich das richtig?

„...“

„Gut... Wenn dem so ist, dann wirst du mir sicherlich nichts über die Piloten und die Gundams erzählen? Wie wäre es denn wenn du mir etwas über die Wissenschaftler erzählst, die die Gundams gebaut haben?“

„...“

Langsam wurde es dem Soldaten zu blöd, denn in einer fließenden Bewegung erhob er sich und trat auf den jungen Piloten zu, ließ schellend seine flache Hand gegen die Wange des Blonden segeln. Die Wucht ließ diesen zur Seite kippen. „Ich..werde euch kein bisschen verraten!“, fest sah der Blonde den Mann vor sich an. „Wirklich nicht? Hmm, wie schade um dich!“, nun donnerte die Faust direkt in Quatre's Magen, was ihn aufkeuchen lies. Doch Quatre war zäh, er lies sich davon nicht beeindrucken, weshalb er den Mann mit einem Grinsen betrachtete und ihn so wütender machte. Braff holte das Standartmesser, das alle Oz Soldaten bei sich trugen, aus der Tasche und bedrohte den kleinen nun damit. „Ihr Gundampiloten scheint wirklich zäh zu sein, ihr lasst euch nicht so leicht klein kriegen, aber vielleicht sieht es bei deinem langhaarigen Freund ja anders aus~“, kaum hatte Braff dies ausgesprochen, weiteten sich die Augen des Kleineren. „Was? Was habt ihr mit ihm vor?!“, fragte er aufgebracht. Quatre bekam keine Antwort auf diese Frage, denn ein stechender Schmerz durchfuhr seine Linke Schulter, der Leutnant hatte ihm mit Wucht das Messer hinein gerammt, was ihn laut aufschreien lies.
 

Duo war noch nicht richtig bei Bewusstsein als sie ihn aus der Zelle brachten. Wohin sie ihn bringen würden wusste Duo nicht im Geringsten, aber er wusste das dieses Prozedere schmerzhaft werden würde. Was der amerikanische Junge jedoch nicht wusste war, dass in dem Raum neben an Quatre war. Ruppig wurde er auf den Stuhl geschubst und alleine gelassen. „Was soll der ganze Scheiß hier? Und wo sind wir hier überhaupt? Kann mir das mal jemand sagen?!“, fragte er leise, er war sich bewusst das er keine Antwort bekommen würde. Die Soldaten von Oz standen stillschweigend vor der Tür des Amerikaners, wäre ja zu schön gewesen wenn sie ihm gesagt hätten das er sich mittlerweile auf der Erde befand, zusammen mit seinem Blonden Freund. Eine viertel Stunde später kam ein Doktor oder ähnliches rein, denn der Mann hatte einen weißen Kittel und Handschuhe an. Und der Gegenstand den er in der Hand hielt, machte Duo stutzig. „Was soll das werden wenn's fertig ist?“, ihm wurde nicht geantwortet, denn im nächsten Moment wurde ihm die Spritze in den Oberarm gerammt, was Duo zusammen zucken lies. „AU! Fuck off!“, brüllte er. Was hatten sie ihm da verabreicht? Noch merkte Duo nichts, doch nach einiger Zeit wurde ihm komisch. Er bekam heftige Kopfschmerzen... So heftig das sie ihn aufschreien ließen, ihn in die Knie zwangen. „Fuck...was....was ist ..das für Zeug?!.....Mein ganzer Körper...er.. verbrennt... es tut ...so schrecklich weh..... macht das es aufhört...bitte.... Helft mir... Bitte... AAAHHHHHHH!!!!“, schreiend hielt er sich den Kopf fest, zitterte am ganzen Leib, apathisch blickte er herum, er wollte nur noch das das alles aufhörte, ein Ende nahm. Und tatsächlich, ihn umfing schwärze, angenehme Schwärze...
 

Quatre lag nur noch wimmernd am Boden, seine Stichwunde blutete unaufhörlich, er zitterte stark und konnte sich nicht bewegen ohne das eine Welle aus Schmerz über ihn fuhr. Dann aber hörte er den verzweifelten Schrei Duo's. „Was macht ihr mit ihm?! DUO!!“, Quatre wollte sich aufrichten, wollte zu der Tür, er wollte seinem Freund helfen, wollte nicht das man dem Amerikaner noch mehr antat. „DUO! Halte durch!!“, rief der Blonde immer wieder. Braff beobachtete den Jungen mit einem amüsiertem Grinsen, er würde hier nicht raus kommen. Die Tür war bestens verriegelt. Langsam schritt der hochgewachsene Mann auf Quatre zu, trat ihm mit dem Fuß heftig in den Bauch und lies ihn dann wieder in die Zelle schaffen, in welcher der blonde Junge erschöpft zusammenbrach.
 

Der Japaner saß die komplette Nacht an seinem Laptop und hackte sich durch die Systeme Oz'. So hatte er mit Leichtigkeit raus gefunden wo sich Duo und Quatre zur Zeit aufhielten. „Trowa! Wufei! Neue Mission. Wir werden 02 und 04 morgen Nacht da raus holen. Zur Zeit befinden sie sich in einer Basis in Sibirien. Die Mission beginnt diesmal um 22Uhr. Wichtig ist es die beiden dort raus zu holen. Die Gundams müssen wir später herbringen. 03, 05 ihr zwei sorgt dafür das ihr 04 befreit, ich werde mich um 02 kümmern“, und schon war Heero wieder verschwunden, setzte sich vor seinen Laptop um zu überwachen das man die Piloten nicht wo anders hinbrachte. Ein weiteres mal hackte er sich in Oz' System und suchte die Akten die sie zur Zeit von 02 und 04 hatten. Zu erst las er sich die Daten von Quatre durch. „Widerwillig, spricht nicht, wurde wieder in die Zelle gebracht. Wunden: Stichverletzung an der Linken Schulter, mehrere Prellungen, Blutergüsse und Platzwunden. ...Nichts was von Bedeutung ist.“, murmelte er noch leise. Dann las sich Heero Duo's Akte durch. „Ebenso widerwillig, stur. Was erwarten die auch von Maxwell,... Wunden: Keine? Merkwürdig..... Sonstiges: Verträgt das Mittel zur Zeit nicht sonderlich gut. Krampfhafte Anfälle, apathische Zustände, geweitete Pupillen, ängstlich gegenüber seiner Umwelt.... Was haben sie mit dir gemacht Maxwell...?“, Heero wurde mulmig. Scheinbar hatten sie ihm irgendeine Droge verabreicht der der zierliche Körper des Amerikaners nicht stand halten konnte. Der Kobaltäugige musste schnell handeln. Er konnte nicht erst morgen Abend los gehen, er musste jetzt los! Würde Duo's Körper weiterhin auf das was sie ihm gegeben haben, negativ reagieren, könnte es sein das er mit seinem Leben bezahlen muss. Und da war es wieder... Das Gefühl der Sorge....
 

Also Duo erwachte, war das erste was er bemerkte, das er in einem weichen Bett lag. Seine Augen wanderten durch den Raum in dem er sich befand, die Wände wurden von einem leichten Rotton geziert, ein großer Spiegel, davor ein Tisch mit allerlei Krams und einem Stuhl. Links von ihm befand sich ein großes Fenster mit einem Balkon, draußen schien die Sonne und die Vögel zwitscherten. Duo presste sich eine Hand an den Kopf und richtete sich dann auf, er konnte sich absolut nicht erinnern was passiert war und wie er überhaupt hier herkam, geschweige denn wusste er wo er sich befand. Was ihn zugleich auch noch stutzig machte, war die Tatsache das er nicht wusste wer er selber war! Er hatte keinerlei Erinnerung an das was passiert war, bevor er hier aufgewacht war. Erschöpft lies er sich wieder in die weichen Kissen fallen. Was war nur passiert? Und was würde noch auf ihn zu kommen? Gerade als Duo weiter darüber nachdenken wollte, wurde seine Tür geöffnet und ein großgewachsener Mann mit blondem Haar betrat den Raum. „Wie ich sehe bist du wach. Sehr schön“

„Wer.. wer bin ich?“, Duo wollte es unbedingt wissen, was den Blonden Mann jedoch verwunderte, doch nutzte er diese Chance.

„Du hast sicherlich schon etwas von der Organisation Oz gehört, nicht wahr?“

Duo nickte, ja … irgendwas sagte ihm das er sie kannte.

„Du bist ein Mitglied dieser Organisation. Du wurdest von den Gundam Piloten angegriffen und warst schwer verwundet. Du lagst lange im Koma und wir bangten um dein Leben... Aber das soll jetzt ruhen. Wichtig ist das du wieder wach bist“

„Wie ist mein Name?“

„Duo Braff. Du bist der Sohn von Leutnant Braff. Er wird sich freuen diese Neuigkeit zu hören“, der Blonde hatte mit Absicht diesen Namen genannt, hatte er sich doch vorher mit dem Leutnant abgesprochen.

Duo nickte kurz. „Du wirst heute Nachmittag einen wichtigen Auftrag bekommen. Und dies wird vor aller Öffentlichkeit statt finden. Die Menschen sollen sehen das wir auf ihrer Seite sind und die Rebellen ihnen nur Leid zu fügen!“

Wieder nickte der Junge. Er glaubte was ihm dieser Mann sagte. „Und darf ich erfahren wie Ihr Name ist?“

„Natürlich. Meine Name ist Zechs Marquise!“, damit stand Zechs auf.

„Es wird gleich jemand kommen und dich für heute Nachmittag vorbereiten! Wir sehen uns dann später, Duo!“

Nachdem der Blonde wieder gegangen war blickte Duo noch lange auf die geschlossene Tür.
 

Am späten Nachmittag wurde Duo für die bevorstehende Rede herausgeputzt. Seine Haare wurden sorgfältig gebürstet, sie fielen ihm wie ein seidener Wasserfall den Rücken herab, wurden nicht zu einem Zopf geflochten. Seine Priestersachen wurden schlicht gegen eine Uniform von Oz ausgetauscht. Duo war nicht im geringsten Nervös, er war gespannt was auf ihn zu kommen würde, wenn er vor den ganzen Menschen steht, oder war es einfach nur eine Liveübertragung im Fernseher und im Radio? Noch länger konnte sich der Amerikaner keine Gedanken machen, denn er wurde schon geholt. Es war Punkt 16 Uhr als sie auf den großen Balkon der Präsidentenvilla traten. Duo erschrak, es standen tausende von Menschen auf dem großen Platz und jubelten als sie ihn erblickten. Neben ihn trat Treize, welcher die Ansprache hielt. „Bürgerinnen und Bürger!“, begann er.

Zur gleichen Zeit in dem großen Anwesen der Winners konnte Trowa nicht glauben was er eben in den Nachrichten sah. 'Dieser junge Mann ist nun unser neues Mitglied! Er wird dafür Sorge tragen dass ihr euch nicht länger von den Rebellen, den Gundampiloten, fürchten müsst!'

„Heero!“, rief der Franzose nun auch den Japaner, welcher mit eiligen Schritten zu ihm kam. „Was ist los?“

Trowa antwortete ihm nicht sondern zeigte auf den Bildschirm. 'Der Shinigami wird euch Heil und den Gundampiloten den Tod bringen!' Die Menschenmassen jubelten. Treize legte zufrieden eine Hand auf Duo's Schulter und lächelte zufrieden. „Das kann nicht sein!“, was war das auf einmal? Was sollte der ganze Aufruhr eben?! Stand in Duo's Akte nicht das er ängstlich auf seine Umwelt reagierte und krampfhafte Anfälle hatte? Schnell rannte der Japaner wieder zu dem Laptop und hackte sich erneut in das System. „.... Wurde nach Besserung der Symptome zur Präsidentenvilla in Brüssel gebracht...“

„Was haben die mit Duo vor?“

„Keine Ahnung...“

„Wir müssen ihn so schnell wie möglich da raus holen. Wer weiß was sie noch mit ihm anstellen. Ebenso Quatre!“

„Dann lass uns keine Zeit verlieren“, gerade als Heero wieder aufstehen und sich seine Jacke nehmen wollte, piepte sein Laptop. „Hn?“

Ein Mail von Professor G war eben eingetroffen und Heero las sie aufmerksam durch. -Bring 02 sofort um! Ich kann einen Verräter nicht dulden!-

Fassungslos sah der japanische Junge auf das Display, schnell schüttelte er den Kopf,die Fassungslosigkeit wich wieder dem Gesichtsausdruck eines Killers und Heero murmelte mir leiser, eiskalter Stimme 'Mission accepted!', ehe er seine Jacke griff und nach draußen stürmte. „Heero.. willst du das wirklich..?“, Trowa konnte nicht verstehen wie Heero einen solchen Befehl annehmen konnte.
 

17.08.2011

Gefühle

Das Statement in voller Öffentlichkeit war zur vollsten Zufriedenheit von Treize verlaufen. Ebenso war er von der Tatsache erfreut, das Duo seine Erinnerungen verloren hatte. Er hatte nicht im geringsten damit gerechnet das einer der Wissenschaftler das Mittel tatsächlich so konstruiert hatte, das man sich an nichts erinnerte. Die Nebenwirkungen waren nebensächlich, solange sie den Piloten nicht umbrachten. Nun war es an der zeit dem Jungen seinen Befehl ausführlich zu erläutern, weshalb Treize ihn in sein Büro brachte. „Setz dich“. Duo tat was man ihm sagte und er setzte sich auf einen der Sessel die sich in dem großen Raum befanden. Treize setzte sich ihm gegenüber, kreuzte seine Beine und verschränkte die Arme vor der stolzen Brust. „Wie lautet mein Auftrag?“, brach Duo recht schnell die Stille. „Du wirst die Gundam Piloten eliminieren. Dabei solltest du dich vor allem um 01, Heero Yuy, kümmern. Von ihm geht die größte Gefahr aus. 03 und 05 sind nur kleine Fische, sie müssen jedoch ebenso eliminiert werden. 04 ist schon in unserem Gewahrsam!“

„Und 02?“, Duo war immerhin nicht blöd, er hatte bemerkt das jemand zu fehlen schien. Und Treize hatte eine Ausrede parat. „02 ist seit dem Angriff auf dich spurlos verschwunden. Scheinbar ist er untergetaucht!“

Der amerikanische Junge nickte nur. „Du solltest dich jetzt noch etwas ausruhen. Ich werde mich darum kümmern das alles vorbereitet ist, wenn du dich auf den Weg machst!“, so brachte Treize den Jungen wieder in dessen Zimmer und verließ den Raum schnell wieder. Duo wusste nicht was er von all dem halten sollte, es kam ihm komisch vor. Irgendwie, waren ihm dieser Treize und Zechs nicht vertraut, und wenn er sie kennen würde, wenn er ihnen nahe stehen würde, dann müsste er doch etwas ihnen gegenüber empfinden, er müsste ihnen vertrauen. Aber das tat er nicht. Der Langhaarige öffnete die Balkontüre und schritt heraus. Ein Bastsessel stand auf diesem, in welchen Duo sich nieder lies. „Duo Braff...“, murmelte er leise. Irgendetwas schien an diesem Namen nicht zu stimmen, nur wusste er nicht was! Er musste sich doch irgendwie wieder daran erinnern was vor dem Angriff passiert war. Aber je mehr er darüber nachdachte, um so heftiger wurden die Kopfschmerzen. Er war unruhig, nervös und alles zog sich in ihm zusammen. Duo glitt von dem Sessel und fiel auf seine Knie, schmerzend hielt er sich den Kopf. Das war alles zu viel für ihn und er merkte kaum noch wie er Bekanntschaft mit dem harten Boden machte.
 

„Meinst du wirklich Heero würde ihn umbringen?“, Wufei hatte das Gespräch der beiden Piloten mit angehört. „Ich weiß es nicht. Aber wir müssen uns jetzt darum kümmern Quatre zu befreien. Heero sagte er sei in Sibirien. Also lass uns los gehen...“, Wufei nickte zustimmend, auch wenn sie erst am nächsten Tag los sollten, so wollten sie ihn lieber schon jetzt dort raus holen. Allen voran hatte Trowa die meiste Angst,dem blonden Araber könnte schlimmes zu stoßen.

Heavyarms und Shenlong wurden startklar gemacht und so brachen sie von ihrem Stützpunkt in Dikson, Russland, auf, nach Sibirien.

So gut es eben ging versteckten die beiden Piloten ihre Gundams und schlichen sich in die Basis. Wirklich viele Soldaten wies diese nicht auf, aber die Soldaten waren ja dafür bekannt aus allen Ecken und Löchern zu kriechen. Mit erhobener Waffe schritten sie durch die Gänge und Flure, immer darauf bedacht nicht entdeckt zu werden. „Da scheint es zu den Zellen zu gehen...“, flüsterte Wufei, welcher voran gegangen war. „Dann los“

Mit leisen Schritten gingen sie weiter, doch wurde die Zelle , in der sich Quatre höchstwahrscheinlich befand, gut bewacht, was kein Problem für die erfahrenen Piloten darstellte und sie die beiden einfach k.o. schlugen. „Die Tür kann nur mit einem Code geöffnet werden..“, da Duo der Experte ihm Schlösserknacken war, sprengte der Franzose einfach mit einem winzigen Satz die Tür und sie konnten eintreten. Die Zelle war dunkel und man konnte nur Umrisse erkennen. Das Einzige was Trowa wirklich wahr nahm war das leise, unregelmäßige Atmen, welches wohl von Quatre kam. Wufei jedoch nahm den beißenden Geruch der Zelle war, es roch nach Blut, Erbrochenem und verschimmeltem, weshalb er die Nase rümpfte und sich versuchte auf den Körper vor ihnen zu konzentrieren. „Ist er es?“, Trowa holte eine kleine Taschenlampe raus und erschrak. Es war Quatre, aber er befand sich in einem jämmerlichen Zustand, er war verschmutzt, blutverschmiert und scheinbar hatte er sich wirklich übergeben müssen. „Los, wir müssen ihn so schnell wie möglich hier raus schaffen!“, der Heavyarmspilot war besorgt, er hatte nicht damit gerechnet das der Kleinere in so einem Zustand war und nicht mehr selber laufen konnte, aber irgendwie war er auch froh darüber das Quatre bewusstlos war.
 

In der Zwischenzeit hatte sich der japanische Junge auf den Weg nach Brüssel gemacht. Er hatte Rashid gebeten ihm ein Fahrzeug bereit zu stellen, welcher das gerne tat. Immerhin war es auch für Rashid wichtig das Duo wieder bei ihnen war, er nahm an das Heero deswegen nach Brüssel fuhr, um ihn wieder her zu bringen und nicht um ihn zu töten. Die Zeit die während des Tankens und wegen anderen Kleinigkeiten verloren ging, holte der Perfect Soldier schnell wieder auf und so war es kein Wunder das er auch bald darauf in Brüssel eintraf und sich zur Präsidentenvilla schlich. Es war bereits tiefe Nacht und der Mond leuchtete so hell er nur konnte. Was schlecht für Heero war, man konnte ihn leicht erkennen und das war das letzte was der Japaner wollte. Vor der Villa blickte er hinauf, das Haus war riesig und es brannte in 3 Zimmern Licht. Wahrscheinlich würde er Duo in einem von diesen finden. Die wenigen Wachen hatte Heero schnell k.o. Geschlagen und sich an den restlichen vorbei geschlichen. Heero kam am ersten Raum an in dem Licht brannte, er hörte vereinzelte Stimmen und verstand nur Wortfetzen, da sehr leise gesprochen wurde. Dennoch vernahm er so etwas wie '… eine weitere Dosis verabreichen' und '...dann aber wesentlich höher'. Er musste sich beeilen, wenn er Duo eigenhändig umbringen wollte. Am zweiten Raum in dem das Licht brannte, waren keine Stimmen zu hören, nur rumgeklapper. Aus dem dritten Raum hörte Heero rein gar nichts. Dann muss hier sicherlich der Amerikaner sein. Leise öffnete er die Türe und tatsächlich, da stand er, auf dem Balkon...
 

Trowa und Wufei konnten zwar mit dem Blonden fliehen, aber dennoch blieb ihre Aktion nicht unbemerkt, weshalb sie von ein paar Leo's verfolgt wurden. Da es aber maximal 15 waren, hatten sie sie schnell erledigt und waren nun wieder auf den Weg zu dem Winner Anwesen in Dikson. Kaum kamen sie im Hangar an sprang Trowa, zusammen mit Quatre in seinen Armen, aus dem Gundam und rannte so schnell er konnte zum Lazarett, welches zum Glück jedes seiner Anwesen enthielt. Es stand schlecht um Quatre, das wusste Trowa nur zu gut, weshalb er noch einmal Gas gab und einen Zacken schneller rannte. „Ihr müsst ihn sofort behandeln!“, rief der Franzose aufgebracht als die Ärzte zu ihm kamen und ihm den Jungen abnahmen. „Wir sagen Ihnen Bescheid wenn er über den Berg ist“, Trowa nickte und wartete dann ungeduldig. Langsamen Schrittes war Wufei nun auch eingetroffen. „Du machst dir wirklich viele Gedanken um Winner, nicht wahr? Kann es sein... das du mehr als nur Freundschaft für ihn empfindest, Barton?“

Erschrocken zuckte Trowa zusammen während er Wufei's Worten lauschte. „M-Mehr wie Freundschaft...was meinst du damit?“

„Stell dich nicht dumm, Barton! Ich sehe doch wie du ihn immer anschaust, dich um ihn sorgst, du bist immer für den Kleinen da wenn er jemanden braucht!“, Wufei's Worte stimmten. Er mochte Quatre wirklich sehr und konnte es nicht leiden wenn man ihm weh tat, es schmerzte ihn sogar wenn Duo mit ihm herumalberte und irgendwie war er auch eifersüchtig. Eifersüchtig darauf, das er selber nie so locker mit Quatre um gehen konnte wie Maxwell. Seufzend lies sich der Franzose auf einer der Stühle im Wartezimmer nieder. Was sollten diese ganzen Gefühle nur? Und warum empfand er sie ausgerechnet für einem Mitpiloten? Einen jungen? Wieso Quatre? Zuversichtlich klopfte ihm der Chinese auf die Schulter und lächelte etwas. „Er wird wieder okay, mach dir keine Gedanken“
 

Ungefähr 2 Stunden später wurde Quatre aus dem OP gefahren und Trowa konnte zu ihm. „Wir mussten ihn in ein künstliches Koma versetzen. Er hatte viele innere Verletzungen, Prellungen wohin das Auge reichte und die Stichwunde an seiner linken Schulter hatte sich durch die miserablen Zustände in der Zelle entzündet. Hätten Sie ihn später da raus geholt, dann wäre er vielleicht nicht mehr hier...“, Trowa hörte der Ärztin kaum zu,ihr Worte nahm er nur dumpf wahr. Er betrachtete den geschundenen Körper vor sich. Er war so blass und sah aus wie eine Puppe, es wirkte alles so surreal. „Bleiben Sie bitte nicht allzu lange, er braucht seine Ruhe. Und Sie sollten sich dann auch ausruhen“

Trowa setzte sich auf einen Stuhl der neben dem Bett stand und nahm vorsichtig die zierliche Hand des Arabers in seine. Sanft strich er mit dem Daumen über den Handrücken, ununterbrochen betrachtete er den Schlafenden, bis er selber irgendwann in das reich der träume glitt, auf seiner Wange waren einzelne Tränen, die schwach in dem künstlichem Licht glitzerten.
 

Nachdem Duo wieder auf gewacht war, fand er sich wieder in dem weichen Bett vor. Dennoch konnte er einfach nicht liegen bleiben, musste weiter nach denken. Wie konnte es sein das er all das, was hier geschah, als falsch ansah? War das alles nur eine Lüge? Eine Lüge um ihn für die Organisation zu gewinnen? Aber wenn er wirklich nicht hier her gehörte … wohin gehörte er dann? Wer verdammt nochmal war er? Erschrocken fuhr Duo herum als er ein Geräusch hörte und im nächsten Moment blickte er in den Lauf einer Pistole. „Was soll der ganze Scheiß, Maxwell?!“, hörte er eine eiskalte Stimme, welche ihm einen Schauer über den Rücken jagte. „M-Maxwell?“, fragte er zögerlich nach. Erst nach ein paar Sekunden realisierte er was hier grade geschah und er blickte zu dem Jungen vor sich auf. Er hatte ihn schon mal irgendwo gesehen...nur wo? Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Das war 01! Heero Yuy, der Pilot den er töten sollte! Schnell hatte sich Duo wieder gefasst und grinste den Japaner fies an. „Was heißt hier bitte Maxwell? Mein Name ist Braff!“, erschrocken über diese Tatsache, weiteten sich Heero's Augen etwas. Was hatte er eben gesagt? Yuy! Zeig keine Schwäche!, ermahnte er sich gedanklich und er nahm wieder den eiskalten Killerausdruck an. „Oh Maxwell! Was spielst du hier für ein Theater, hn?“

„Ich spiele gar kein Theater!“, Duo wollte sicher wirken und ernst, was ihm auf ganzer Linie missglückte. „Ich ..werde dich töten!“, warf er dem Wingpiloten an den Kopf. „Ach ja? Und mit was? Hast du eine Waffe hier?“

Duo zog die Augenbrauen zusammen, dieser Kerl machte sich über ihn lustig! „Na komm schon Maxwell, jetzt sag mir was das alles hier soll! Wieso bist du so ein elender Verräter?!“

Verräter? Er? „Wie kommst du denn auf die Schiene?! Ich bin kein Verräter! Ich gehöre zu Oz und zu keinem anderen!“

Nun war auch Heero verunsichert, was sollte das bedeuten? „Duo, du bist Gundampilot! Und gehörst zu mir und den anderen!“

Gundampilot? Ich denke ich wurde von ihnen angegriffen und hab deswegen mein Gedächtnis verloren? Aber wieso fühle ich mich dann so... sicher bei diesem Jungen? Wenn er in meiner Nähe ist dann fühlt es sich nicht so fremd an wie bei Zechs oder Treize oder meinem 'Vater'.

Erneut packte ihn eine Welle des Schmerzes, welche ihn in die Knie zwangen. „Duo?“, vorsichtig ging Heero auf den Jungen zu, was hatte dieser? Als er ihn sanft an der Schulter berührte zuckte Duo zurück und schrie auf. „Was war das?!“, hörte der Japaner die Stimmen einiger Soldaten. Er konnte Duo nicht umbringen...und hier raus holen konnte er ihn auch nicht. So musste Heero über den Balkon fliehen und den Amerikaner zurücklassen.
 

Heero hatte sich hier ganz in der Nähe eine alte Hütte zurecht gemacht und saß nun wieder an seinem Laptop um einen Bericht zu schreiben. Währendessen beobachtete er die Dokumentationen über Duo ganz genau. „Duo...“, murmelte er leise. Was war das nur? Wieso konnte er ihn nicht einfach erschießen und somit G's Auftrag ausführen? Irgendetwas in ihm hinderte ihn daran, sagte ihm das es falsch wäre den Deathscythepiloten zu töten. Verwirrt legte sich der zierliche Japaner auf das Bett, verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und starrte an die Decke. Heero fühlte sich merkwürdig, was war es was er auf einmal empfand. Oder Empfand er es schon die ganze Zeit, hatte es aber nie wahrgenommen? Er und etwas nicht wahrnehmen? Na soweit sollte es noch kommen! Heero hatte keinerlei Erfahrungen in Sachen Gefühle machen dürfen. J hatte es ihm schlicht verboten Gefühle zu zeigen, wenn er damals geweint hatte, gab es eine heftige Ohrfeige von seinem Mentor. Und aus Angst erneut Schläge zu kassieren, gab sich Heero dem Wissenschaftler hin und versiegelte seine Gefühle. Sollte es Duo wirklich gelungen sein, diese Versiegelung zu brechen? Erneut stand Heero auf und sah nach ob es Neuigkeiten gab und tatsächlich. „.... Dem Piloten wurde eine weitere Dosis verabreicht, diese wurde von 50mg auf 150mg gesteigert, auftretende Symptome wie folgt: Panikattacken, Angstzustände, Herzrasen, akkute Übelkeit sowie Schwindelgefühle...“, Heero scrollte weiter runter und entdeckte eine weitere Notiz: 'Der Pilot 02, Duo Maxwell, konnte sich aus unergründlichen Motiven wieder an vergangenes erinnern und wollte den Professor, sowie den Offizier ermorden. Dies konnte durch die oben beschriebene Dosis vereitelt werden'

„Er hatte also wirklich sein Gedächtnis verloren!“, was Heero jedoch wieder Sorge bereitete waren die Symptome.. Würde er Duo da nicht bald raus holen können, würde er noch an dem Missbrauch zu Grunde gehen und sterben und das konnte und wollte Heero nicht zu lassen!
 

Ängstlich sah er Heero hinterher als dieser fluchtartig den Raum verließ. Leise wimmernd brachte er ein krächzendes 'Bitte geh nicht' hervor, was der Japaner aber schlich zu überhören schien. Duo sah zu den Soldaten auf welche mit Gewehren in seinem Zimmer standen, und dann trat Treize in den Raum. „Was ist passiert Duo?“, vorsichtig kniete er sich zu diesem runter und wollte eine Hand auf die zarte Schulter des Amerikaners legen. Duo aber stieß die Hand von sich und griff nach der Waffe die auf seinem Nachttisch lag. „Ihr miesen Schweine! Ihr nutzt mich doch nur aus um Heero und die anderen los zu werden! Das werde ich nicht zu lassen! Das könnt ihr nicht von mir verlangen! Ich weiß alles! Ihr habt mich auf L2 gefangen genommen und mir dann irgend so eine scheiß Droge verabreicht damit ich für euch arbeite! Aber ne, ne, ne! Nicht mit mir! Nicht mit dem Shinigami!“, Treize sah ihn fassungslos an. Wie konnte sich der Junge wieder daran erinnern?! „Da du dich wieder erinnerst, muss ich leider zu solchen Mitteln greifen. Professor?“, wenige Sekunden später stand der Professor neben dem General und grinste hämisch. „Was?! SIE?!“, Duo kam nicht mehr dazu zu fragen was das alles sollte, denn im nächsten Moment wurde ihm erneut die Spritze in den Oberarm gerammt. „Das...werden Sie bereuen... Profes-“, das Mittel wirkte schnell und er fiel bewusstlos zu Boden. „Gute Arbeit!“
 

18.08.2011

Gehirnwäsche

Nachdem Duo den Wissenschaftler und Treize beinahe umgebracht hätte, wurde er in den unteren Teil der Villa verlagert. In die Kerker, in welchen es nicht sehr sauber war und warm war es dort erst recht nicht. Um zu verhindern das der Amerikaner noch einmal sein Gedächtnis verlor, wurde zu härteren Maßnahmen gegriffen. Die Dosis der Droge wurde noch einmal erweitert, doch anstatt den Befehlshabern nun zu gehorchen, weigerte er sich weiterhin einen der Befehle zu befolgen. Der Wissenschaftler versuchte es durch Hypnose, wodurch sich Duo ebenso wenig beeindrucken lies, mental war er einfach viel zu stark, jetzt nachdem er Heero gesehen und sich erinnert hatte. Duo wollte unbedingt wieder aus diesem elenden Gefängnis, doch wurde er mit allen Mitteln daran gehindert. Da nichts anzuschlagen schien wurde nun zu drastischeren Maßnahmen gegriffen.

Der langhaarige Amerikaner wusste schon gar nicht mehr wie lange er schon in der nassen und kalten Zelle saß. Er zitterte am ganzen Körper. Und irgendwann ging die schwere Stahltür auf, der Wissenschaftler trat ein. „J.... Wieso....?“, fragte Duo schwach. Er konnte einfach nicht verstehen warum sich der alte Sacke auf die Seite Oz' geschlagen hatte. Es war nicht verständlich für ihn. „Ich habe meine Beweggründe und ich werde aus dir einen besseren Soldaten machen. Einen der wesentlich besser und perfekter ist als Heero“, gab er zu verstehen. Und kurz danach wurde Duo von dem alten Mann verprügelt und gezüchtigt. Duos Schreie hallten durch den ganzen Zellentrakt und verklungen zum Ende hin in ein leises Wimmern. Noch einmal schlug J auf den zitternden Jungen ein ehe er zufrieden die Zelle verließ und den Jungen verletzt liegen lies. Der Langhaarige krümmte sich vor Schmerzen und konnte nicht mehr klar denken. Alles was er noch spürte waren Schmerzen, jede einzelne Zelle seines Körpers schmerzte und er wünsche sich nichts sehnlicher als endlich in die vollkommene und friedliche Schwärze zu tauchen. Was ihm jedoch nicht gegönnt wurde, denn kaum hatte der Wissenschaftler den Raum verlassen, kam er auch schon wieder. Mit einer Spritze in der Hand, welche er dem Jungen eiskalt in den Oberarm rammte und ihm eine Flüssigkeit einflößte. Duo keuchte gequält auf, er fühlte sich so schlecht wie noch nie zuvor in seinem Leben. Er hatte das Gefühl als müsse er sich jede Sekunde übergeben. Flehend blickte er dem alten Mann entgegen, welcher nur teilnahmslos daneben stand und zu sah wie es dem Jungen immer schlechter ging. „Ich hoffe das ist dir eine Lehre gewesen, Junge! Wenn ich morgen wieder komme...“, sprach J, wobei er sich zu Duo hinunter beugte, seine Hand an das Kinn des Jungen legte und ihn zwang ihn anzusehen. „.... dann wirst du hoffentlich kooperativ sein. Denn wenn nicht... wird dich schlimmeres erwarten!“, damit stieß er sich von dem Langhaarigen ab. Durch die Wucht wurde dessen Kopf zur Seite gerissen, was ihm einen furchtbaren Schwindel verursachte.

So wurde die schwere Stahltür mit einem lauten Knall zugeschlagen und in der Dunkelheit blieb ein vollkommen verstörter Junge zurück der sich nicht mehr halten konnte und sich übergab. Schwach lehnte er sich an die kalte Steinwand und schloss die Augen. Wieso? Wieso hatte sich der Professor auf Oz' Seite geschlagen? Hatte er nicht selber die Absicht gehabt diese Organisation zu vernichten, sie daran zu hindern die Kolonien und die Welt zu unterdrücken? Der Amerikaner konnte einfach nicht verstehen und deuten was das ganze auf sich hatte, wieso J so handelte. Hatten sie ihm nicht immer die ganzen Berichte geschickt? Hatten sie nicht für ihn gearbeitet? Ihm alles gebracht was er verlangte? Er hatte alles von den Jungs verlangt.. und nun? Nun soll er wirklich auf der Seite des Feindes sein? Das war doch paradox! Aber nun konnte sich Duo auch zusammen reimen warum Oz in letzter Zeit wusste, wer wann von den Piloten auftauchte und zu welchem Zweck. Der Wissenschaftler war ein Verräterschwein geworden und dafür würde ihn der Todesengel noch ins Grab bringen. Wenn er selber nicht vorher dort sein würde.

Noch einmal musste sich Duo übergeben.
 

Darauf bedacht nicht entdeckt zu werden schlich Heero leise und sanft wie eine Katze um die Villa herum. Seit er geflohen war und Duo alleine zurück lassen musste hatte er kein Licht mehr in dem Zimmer gesehen, in welchem sich der Amerikaner aufhielt. Der Japaner wusste nicht ob sich Duo überhaupt noch hier aufhielt, denn es wurde nichts in seine Akte geschrieben, was er sehr besorgniserregend fand. Da er nichts sah was er die vorherigen Tage schon sah, beschloss sich Heero wieder zurück zur Hütte zu gehen und sich wie immer in das System hinein zu hacken. Die Stirn in Falten gelegt saß er nun vor dem kleinen technischen Gerät und las die Worte, welche schon seit geraumer Zeit auf dem Bildschirm zu sehen waren immer und immer wieder durch. Er konnte nicht glauben was dort stand. „Diverse Versuche und Mittel den Pilot 02 das Gedächtnis zu rauben schlugen weiterhin fehl. Die mentale Stärke des Jungen ist zu hoch. Die nächsten Versuche wie folgt: Drohungen, Elektroschocktherapie, Prügel“

Fassungslos starrte er noch immer auf den Bildschirm. Im Bruchteil einer Sekunde war er aufgesprungen, hatte sich seine Waffe genommen und sprintete aus der Hütte. Er musste Duo dort raus holen! Jetzt oder nie! Sie würde ihn umbringen mit diesen Methoden. Heeros rationaler Verstand teilte ihm mit, mit Vorsicht an die Sache ran zu gehen, die Wege und die Anzahl der Wachen zu analysieren. Doch sein Herz sagte ihm etwas ganz anderes. Es schrie ihn regelrecht an zu handeln und zwar sofort. So schnell Heero eben konnte rannte er zur Villa, dennoch blieb er abrupt stehen. Was tat er denn hier?! Wie konnte er einfach so los rennen, sich selber mit diesem Verhalten in Gefahr bringen?! Er musste sich einen Plan zurecht legen, musste nach diesem Plan handeln wenn er weiterhin der Perfekte Soldat sein wollte. Wenn er weiterhin für J perfekt sein musste.
 

„Wie sieht es aus? Ist der Junge endlich soweit?“

„Leider nein. Wir müssen zu härteren Mitteln greifen, Kushrenada“

„Die da wären?“

„Lassen Sie es mich erklären. Die Methode mit der wir Duo zu einem Mitglied von Oz machen können, mit der wir sein Gedächtnis manipulieren können, nennt sich Trauma-based-mind-control. Wir werden ihn mit Hilfe einer Elektroschocktherapie auf das Niveau eines Kleinkindes bringen. Durch weitere Drogen und vor allem durch körperliche und seelische Verletzungen, mit denen wir ihn unter Stress setzen werden, wird er langsam aber sicher eine Persönlichkeitsspaltung entwickeln. Wodurch er alles macht was Sie ihm sagen. Das einzige Problem dabei wird sein, das er sich nicht an die Aufträge erinnern wird“, erklärte J lang und breit. Treize stand nachdenklich am Fenster. „Und das funktioniert wirklich?“ „Sicher. Ich hab es doch an Pilot 01 getestet. Aber er ist nichts mehr wert“, die Stimme des Wissenschaftlers war voller Verachtung gegenüber seines ehemaligen Schützlings. In seinen Augen war Heero wertlos geworden. J hatte bemerkt das sich in dem Japaner Gefühle breit machten und er kannte die Ursache für diese Missbildung. Pilot 02. Dieser missratene Pilot seines ehemaligen Kollegen.
 

Nur stückchenweise kam Duo wieder zu Bewusstsein. Panisch sah er sich in der kleinen Zelle um in der er sich befand. Die Panik machte sich nun vollkommen in ihm breit. Wo war er? Was war passiert? Und wieso war er überhaupt in diesem Raum? Die ängstlichen Augen wanderten umher und wollten alles analysieren, konnten aber nicht ausmachen wo sie sich befanden. Zitternd schlang er seine Arme um seinen Körper, Duo begann heftig zu weinen und zu schreien. Immer mehr Panik breitete sich in dem jungen Körper aus. Und wieder stieg die Übelkeit in ihm, wobei er es diesmal gar nicht zurückhalten konnte und sich ein drittes Mal übergab. Er hatte das Gefühl als würde sein Herz in seiner Brust zerschmettern, so schnell und schmerzhaft schlug es dagegen. „Bitte,.... Helft mir... irgendjemand....“, flehte er in die Dunkelheit. Doch es kam niemand.

Erst nach mehreren Stunden entschied sich J dazu nach dem Jungen zu sehen. Und er war zufrieden mit dem Ergebnis. Duo kauerte in der hintersten Ecke der Zelle, wirkte verschüchtert und ängstlich. Und als er Langhaarige ihn näher kommen sah, riss er die Augen auf und drängte sich noch mehr gegen die Steinwand. „Bitte nicht...“, hauchte er leise. Dennoch,... Der Wissenschaftler schlug erneut auf den zierlichen und gebrechlichen Körper ein. Wodurch Duo unter den Schlägen immer lauter aufschrie. Doch irgendwann... verstummten die Schreie und nur das Wimmern war wieder zu vernehmen. „Du wirst Oz folgen. Du wirst die Befehle von Treize Kushrenada befolgen“, hauchte J schon fast zärtlich in das Ohr des Amerikaners, welcher zusammen gekauert auf dem Boden lag. Sanft strich der alte Mann ihm über die Wange und riss dem Jungen dann die Sachen vom Leib. Sachte rieb er seinen Unterleib an Duo und zog sich dann selber seine Hose aus. Duo hingegen starrte J nur mit großen Augen an. Es machte den Wissenschaftler geil die Angst in den Amethystfarbenen Augen zu sehen. Ruppig zerrte er den schwachen Körper etwas herauf, zwang Duo so auf den Beinen zu stehen. Ohne ihn auf das kommende vorzubereiten drang er hart in den zierlichen Körper ein und entlockte ihm so einen herzzerreißenden Schrei, welcher J nur noch mehr anspornte. Fest stieß er in regelmäßigen Stößen in Duo und lauschte der wimmernden und flehenden Stimme. „Bitte.,.... aufhören.... es... tut so ...weh.....“, stammelte er. J hingegen machte weiter, wurde immer heftiger in seinen Bewegungen. Bis er sich schließlich vollkommen in dem Jungen ergoss. Er entzog sich aus Duo, zog seine Hose wieder an und verließ ohne noch ein weiteres Wort zu sagen die Zelle. Weinend brach der Amerikaner zusammen. Er spürte nicht mal mehr wie ihm das Blut an den Oberschenkeln hinunter lief.
 

Die restlichen Tage verliefen alle gleich für Duo. Erst wurde er von J verprügelt, dann kam der Elektroschocker hinzu und schließlich wurde er von dem Wissenschaftler vergewaltigt. Anfangs hatte sich der schwache Junge noch dagegen gewehrt, doch mit der Zeit bemerkte er das es ihm mehr Schaden zufügte.

So ergab sich Duo seinem Schicksal, er verdrängte das Geschehene, seine Vergangenheit. Sehr zu Freuden Kushrenadas. Der Wissenschaftler hingegen nahm es nur missbilligend hin.

So stand Duo, gewaschen,verbunden und in einer Uniform eines Ozsoldaten, vor Treize, welcher ihn freundlich anlächelte. „Duo, ich gebe dir nun eine sehr wichtige Mission und es ist von größter Bedeutung das du sie korrekt ausführst“, der Langhaarige rührte sich keinen Zentimeter, starrte den Offizier durch seine verschleierten, matten Augen an. Nichts war mehr von der Lebensfreude des Amerikaners zu sehen. „Ich gebe dir eine Woche Zeit um die Piloten 01, 03, 04 und 05 zu ermorden“

Der Langhaarige nickte und verschwand. Treize blickte noch lange zu der Tür. Aus unerfindlichen Gründen hatte er kein Gutes Gefühl bei der Sache. Er hatte eine schlimme Vorahnung. Und wenn es wirklich zu dem kommen sollte, an was der Führer dachte, dann hoffte er irgendwie das Duo die restlichen Piloten nicht in die Finger bekam.
 

Zwei Wochen waren vergangen seit Heero und Duo verschwunden waren. Und Trwoa begann sich wirklich zu sorgen. Quatre war noch nicht aufgewacht und auch Wufei war noch nicht von einer Mission wieder gekommen, wobei sich der Franzose um den Pilot 05 keine Sorgen machen musste. Er wusste das Wufei sehr gut auf sich achten konnte. Wie jeden Tag saß er an dem Bett des Arabers und bewachte dessen Schlaf. Bis jetzt hatte er sich schon gut erholen können, aber dennoch wachte er nicht auf. Seufzend stand Trowa auf, wollte sich einen Kaffee machen, als er ein Geräusch vernahm. „Nnnghh....“, ruckartig drehte er sich auf dem Absatz um und blickte zu dem Bett. Es war Quatre! Der Kleine wachte auf! Schnell war er wieder an seinem Bett und setzte sich zu ihm. „Quatre?“, fragte Trowa leise. Langsam öffneten sich die Augen des Arabers. Doch plötzlich saß er kerzengerade im Bett, starrte Trowa an und begann zu schreien. „Wo ist er?!“, stirnrunzelnd versuchte Trowa den kleinen zu beruhigen, schloss ihn in eine Umarmung, doch Quatre wehrte sich vehement dagegen. „WO IST ER?!“, schrie er nun lauter. „Wen meinst du?“, Trowa blieb ruhig. „Duo!“

Der Franzose wusste im ersten Moment nicht was er sagen sollte. Aber dennoch konnte er Quatre nicht anlügen. „Er ist noch bei Oz... Heero versucht ihn dort raus zu holen... Seit zwei Wochen..“, sprach er leise. „Was?! Verdammt... Trowa! Ihr müsst ihn sofort dort raus holen! Irgendwie! Egal wie!“, nun begann er zu weinen. Quatre konnte es einfach nicht mehr zurückhalten. „Ich... weiß nicht was sie mit ihm gemacht haben..aber er hat.. geschrien. Nach Hilfe, das es weh tut..das es endlich aufhören soll zu schmerzen! Trowa.... Sie werden ihm etwas schreckliches antun! … Wenn sie es nicht schon längst getan haben...“, fügte er schluchzend hinzu. „Ich werde mit Heero Kontakt aufnehmen“, versprach Trowa. Aber zunächst wollte er für seinen Kollegen da sein, so schloss er ihn in seine Arme und drückte ihn etwas an sich. „Ruh dich aus, versuch dir nicht so viele Gedanken zu machen. Ich weiß es ist leichter gesagt als getan, aber versuch es, bitte“, der Blonde war verwundert, in der Stimme des Heavyarmspiloten klang Sorge mit. Hatte er etwa Angst das ihm noch etwas passieren würde? Das er weiterhin krank im Bett liegen würde? Ein sanftes Lächeln legte sich auf Quatres Züge und er kuschelte sich etwas an die starke Brust des Franzosen, schloss die Augen und fiel in einen Traumlosen Schlaf.
 

10.09.2011

Erkenntnis

Müde und erschöpft lies sich Trowa in seine Kissen sinken. Zwar war Quatre wieder einigermaßen auf den Beinen, aber dennoch machte es den Blonden fertig zu wissen das Duo noch immer bei Oz war und er ihm nicht helfen konnte. Jede Nacht wachte der Kleine durch seine Alpträume auf. Immer wieder hörte er Duos lauten Hilfeschrei, immer wieder sah er vor seinem geistigen Auge was sie womöglich mit dem jungen Amerikaner anstellten. Diesen Morgen konnte Trowa etwas Schlaf finden, wenn auch nur für zwei Stunden, denn er musste noch so schnell wie möglich Kontakt zu Heero aufnehmen.

Und genau dies tat er.

„Heero?“

„Hn“

„Hör zu. Ich weiß ja nicht was alles in den Akten steht und was du schon in Erfahrung bringen konntest, aber Quatre ist aufgewacht, er sagte sie werden Schreckliches mit Duo anstellen. Er hat einen lauten und verzweifelten Schrei von ihm gehört. Es klang als würden sie ihn quälen“

Aufmerksam lauschte der Japaner den Worten seines Kameraden. Er versuchte ruhig und kalt zu wirken, wie immer eben. Dennoch nahm der Franzose die Sorge in der Stimme des anderen wahr.

„Bis jetzt stand nichts neues in den Berichten. Ich werde mich darum kümmern Duo dort raus zu bringen. Bis jetzt war es aber schwierig an ihn heran zu kommen“

„Ich wünsch dir viel Glück, Heero“

Damit beendeten sie ihr Gespräch. Und sogleich hörte Trowa wieder den verzweifelten Schrei des Arabers und eilte zu ihm. „Schhh... Ganz ruhig, ich bin da. Keine Sorge...“, leise sprach er ihm beruhigende Phrasen ins Ohr und wiegte ihn sanft in seinen Armen. Dennoch weinte der arabische Junge weiterhin heftig. „Wir....müssen ihn.... da raus holen.... Trowa.... ich hab solche Angst …. um ...Duo“, stammelte er zusammen. Natürlich konnte Trowa verstehen wie sehr sich Quatre sorgte, immerhin war Duo sein bester Freund, aber dennoch konnten sie beide nichts machen, außer sich auf Heero zu verlassen. Wobei der französische Pilot dabei nicht sehr viele Hoffnungen hegte. Wenn der Japaner nichts raus finden konnte über einen solch langen Zeitraum, dann musste Oz wirklich die Sicherheitsmaßnahmen verschärft haben. Anders konnte er es sich nicht vorstellen. Vorsichtig bettete er den zierlichen Jungen in seinen Armen in das Bett, legte sich selber neben ihn und warf die Decke über sie beide.

Er merkte wie Quatre sich noch näher an ihn schmiegte und so Sicherheit bei ihm suchte. Trowa schlang fest seine Arme um den sanften Jungen, hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn und schlief mit diesem zusammen wieder ein. Wobei er es wirklich als Willkommen ansah endlich schlafen zu können.
 

Heero hingegen fand seit mehreren Tagen keinen richtigen Schlaf mehr. Immer wenn er gerade in das Reich der Träume entschlüpfte, riss er sofort wieder seine Augen auf. Er konnte nicht schlafen, nicht wenn er nicht wusste was mit Duo passiert war. Hartnäckig hackte er sich in das System der Oz und tatsächlich. Sie hatten endlich wieder etwas in den Bericht geschrieben.

'Der Pilot 02, Duo Maxwell, wurde nun zum vollkommenen Mitglied der Organisation Oz. Die Aufgabe des Piloten ist es die restlichen Gundampiloten ausfindig zu machen und zu eliminieren. Der Befehlshaber ist Treize Kushrenada. Pilot 02 befindet sich zur Zeit noch in der Präsidentenvilla in Brüssel'

Heero sah ein das ihm die Hände gebunden waren. Er konnte nichts anrichten. Nicht jetzt. Resigniert schüttelte er den Kopf und begann damit seine Sachen, die sich in der Hütte befanden, zusammen zu packen und wieder nach Dikson zu reisen.
 

Der amerikanische Junge hatte wieder sein altes Zimmer in der Villa bekommen und richtete sich gerade in diesem ein als die Tür geöffnet wurde und ein Mann eintrat. Er verriegelte diese von Innen und trat auf Duo zu, schlang seine Arme um ihn als wäre er sein Eigentum. „Selbst wenn du jetzt zu Oz gehörst, und die Befehle des Generals annimmst, werde ich mir trotzdem holen was ich will, 02“, raunte die tiefe Stimme des alten Wissenschaftlers. Der Amerikaner wusste nur zu gut was jetzt kommen würde,... und er ergab sich. Er ergab sich weiterhin diesem Schicksal. Was würde es bringen sich zu wehren? Es gab nur noch mehr Schmerz. Schmerz den er nicht länger aushalten konnte, dem er nicht länger stand halten konnte. Und so verging sich J erneut an ihn. Immer und immer wieder. Wie oft es in dieser Nacht geschah wusste Duo nicht, er hatte einfach die Augen geschlossen und hoffte das es irgendwann vorbei sein würde. Gegen 5.34Uhr ging J. Lies den Jungen einfach auf dem befleckten Bett liegen. Duo atmete tief ein und wieder aus, er wollte aufstehen, wollte sich duschen, wollte den Schmutz von sich spülen. Aber seine Beine hielten seinem Gewicht nicht stand und knickten unter ihm ein. Auf allen Vieren schaffte er es dann schließlich an das angrenzende Bad zu gelangen und hockte sich in die Dusche. Augenblicklich begann er zu weinen. Das war einfach zu viel für ihn. Er wusste er diente unter Kushrenada, aber er wusste auch das er diese Sache melden konnte. Also warum tat er es nicht? Hatte er etwa Angst vor dem Wissenschaftler? Angst davor das er ihm schlimmeres als das antat? Verzweifelt richtete sich der Junge auf, drehte den Wasserhahn auf und begann sich zu waschen. Er stand Stunden unter der Dusche und schrubbte immer wieder über seine Haut, bis sie irgendwann ganz rot und wund war. Aber es verschaffte ihm Befriedigung, es zeigte ihm das er noch am Leben war und das dass alles kein Alptraum, sondern die Realität war.
 

Während die Sonne am Firmament aufging, machte sich Treize bereits auf den weg zu seinem neuen Schützling. Der General wollte sich nach dem Befinden des Jungen erkundigen, immerhin musste man ihm schlimmes Leid an tun damit er ihm gehorchte. Leise klopfte er an die Zimmertüre und trat in den Raum. Seine Pupillen huschten fragend im eben selbigen umher. Wo war der Junge? Doch ehe er sich noch weiter darüber Gedanken machen konnte, kam Duo aus dem Bad, frisch angezogen. Kaum sah der Langhaarige seinen neuen Vorgesetzten, verneigte er sich sich etwas. „Du brichst gleich auf, nicht wahr?“, wurde er gefragt. Ein schwaches Nicken gab Bestätigung.

„Ich wollte nur kurz nach dir sehen und dir viel Erfolg bei deiner Mission wünschen“

„Thank you“, verfiel Duo in seine Muttersprache.

Wobei Treize genau wusste was ihm eben gesagt wurde.

Duo schritt an dem hochgewachsenen Mann vorbei, aus dem zimmer. Er musste jetzt schnellst möglich heraus finden wo sich die anderen befanden. Duo hatte es nach all dem leid was man ihm antat, ebenso verdrängt, hatte seine komplette Vergangenheit ausgeblendet, hinter einer dicken Wand verbarrikadiert. Er wollte diese Erinnerungen nicht länger bei sich tragen, weswegen er sie schlicht verdrängte.
 

Relativ langsam machte sich Heero auf den Weg zur Basis. Er musste sich damit abfinden das er nichts für Duo tun konnte. Er konnte nur warten bis dieser zu ihnen kommen würde, sie angreifen würde. Erst dann könnte der Japaner ihn zur Vernunft bringen. Falls das noch möglich war. Immerhin wusste er nicht genau in welchem Zustand sich der Amerikaner befand. Vielleicht machte er die ganze Sache ja auch freiwillig, vielleicht wurde er gar nicht dazu genötigt. Es war alles möglich. Und das galt es herauszufinden, auch wenn es noch so schwierig werden würde.

Nach zwei Stunden kam der Japaner müde und erschöpft in Dikson an. Wobei er den lauten Schrei des Blonden Jungen nicht überhörte. Plagten ihn noch immer Alpträume? Möglich wäre es, immerhin ist Quatre sehr sensibel. Vor allem wenn es um Duo geht. Seine Tasche im Wohnzimmer abgestellt ging er nach oben, um nach zu sehen was denn vorgefallen war und er hatte Recht mit seiner Vermutung. Quatre lag weinend in Trowas Armen, suchte Schutz bei ihm. Der Franzose bemerkte die Präsenz von Heero, blickte auf und warf ihm ein trauriges Lächeln zu. Heero löste sich von diesem Anblick und schritt in sein eigenes Zimmer. Noch immer sah es aus wie vor 4 Wochen. 4 verdammte Wochen hatten sie Duo nun schon in ihrer Gewalt! Und nichts, rein gar nichts konnte er tun! Wütend schlug er mit der Faust gegen den Eichenschrank neben sich. „Scheiße!“, eigentlich war es nicht seine Art zu fluchen, aber in dieser Situation... konnte er einfach nicht anders. Wieso wühlte es ihn so auf, nicht zu wissen wie es dem Amerikaner ging? Was sie mit ihm anstellten? Müde lies er sich in sein Bett fallen, schloss die Augen und war wenige Minuten später eingeschlafen.
 

Anders sah es da bei Quatre und Trowa aus. Der Braunhaarige wiegte den Jungen erneut sanft in seinen Armen. Seit dem Tag an dem der Araber erwachte, seit diesem Zeitpunkt litt er. Hörte er immer wieder die verzweifelten Schreie Duos. Und Trowa wusste einfach nicht was er machen sollte. Er verzweifelte. Dennoch schaffte er es wieder seinen Mitpiloten zum schlafen zu bringen. Erleichtert darüber ging er leise in die Küche um sich einen Tee zur Beruhigung zu machen, wobei dort auch der Chinese war. „Wann bist du wieder gekommen?“

„Vor 5 Minuten... Ich trink nur noch den Tee und dann leg ich mich auch schon hin. Ich bin fertig“

Was nicht all zu schwer zu verstehen war, denn Wufei war undercover unterwegs und musste einen Drogenboss eliminieren, der es mit Oz zu tun hatte. „Wie geht es Quatre?“

„Nicht gut. Er hat immer noch Alpträume und kommt nicht damit klar das Duo noch immer nicht da ist“

„Verständlich. Er hängt immerhin an Maxwell“

Ein schwaches nicken bestätigte Wufeis Aussage.

„Du siehst aber auch ziemlich fertig aus“

„Ist nicht leicht Quatre wieder zu beruhigen. Übrigens ist Heero heute auch wieder gekommen“

„Ohne Maxwell? Ich denke er wollte ihn da raus holen“

„Ich hab noch nicht mit ihm gesprochen. Ich werd es morgen machen. Aber ich denke er braucht auch erstmal seine Ruhe“

Wobei sie jetzt alle Schlaf gebrauchen könnten, denn jede Sekunde könnte es möglich sein das er Amerikaner, wenn er denn wirklich von Oz kontrolliert wurde, hier auftaucht und sie angreift.
 

Um 3 Uhr morgens erwachte Heero wieder aus seinem Schlaf. Aus dem selbigen Grund aus welchem Trowa Nachts immer aufwachte. Quatre war erneut schreiend erwacht. Der Japaner seufzte tonlos, er war grade mal ein paar Stunden hier und schon ging ihm dieses herum Geheule auf die nerven. Er schlug die Decke von seinem noch immer erschöpften Körper, schwang die schlanken Beine aus dem eigentlich viel zu gemütlichen Bett und ging zu dem Araber. Heero konnte nicht verstehen wie es der Franzose so lange ausgehalten hatte. Leise öffnete er die Tür und trat dann ein. „Quatre?“, fragte er nach. Ein Schniefen war zu vernehmen und der Japaner trat auf den Kleineren zu. In der nächsten Sekunde landete auch schon seine Hand mitten auf seiner Wange. Verdutzt sah Quatre nun auf. Was sollte das eben? Warum schlug Heero ihn denn? Eben selbiger hockte sich nun vor den Jungen und schüttelte den Kopf.

„Quatre. Was bringt es dir immer nur zu weinen?“

„Was?“

„Du hast richtig gehört. Was bringt es dir?“

„...“

„Nichts, nicht wahr?“

„...“

„Anstatt dich hier in deinem Bett zu verkriechen und um Duo zu weinen, solltest du dich lieber aufraffen, zu Kräften kommen und dann ebenfalls nach ihm suchen. Es bringt nichts hier herum zu sitzen. Davon können wir ihm nicht helfen“

„Ich....weiß...“

„Gut, dann ruhe dich aus. Wir werden morgen früh aufbrechen“

„Wohin denn?“

„Neue Basis“, somit richtete sich Heero wieder auf und verließ das Zimmer, lies einen verwirrten Sandrockpiloten zurück. Hatte er sich verhört? Klang in Heeros Stimme wirklich so etwas wie Sorge? Machte er sich etwa wirklich Sorgen um Duo? Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Züge. Dennoch hatte der Japaner recht. Er musste auf die Beine kommen, nur wenn er vollkommen erholt ist kann er Duo helfen! Mit diesem Entschluss lies sich Quatre wieder in seine Kissen sinken und schlief ein, diesmal wesentlich ruhiger als vorher. Dank Heero.
 

Der Japaner hingegen konnte nicht mehr schlafen. Die ganze Zeit starrte er auf das leere Bett des Amerikaners. Hoffentlich hatten sie ihm nichts schlimmes angetan. Vorsichtig setzte er sich auf dessen Bett, strich mit der Hand sachte über die Kissen. Im Gegensatz zu ihm hatte Duo gleich 4 Stück davon. Er mochte es scheinbar so bequem. Ein sanftes Lächeln zierte die Lippen des Wingpiloten, welches jedoch gleich wieder verschwand. Die Ungewissheit machte sich wieder bemerkbar. Schnell stand er auf um seinen Laptop zu holen, dennoch setzte er sich gleich wieder auf das Bett des Amerikaners. Irgendwie war es wesentlich gemütlicher als seines. Lag es daran das es einfach nur Duos Bett war und er sich … bei diesem ..wohl fühlte? Er wollte es nie zu geben. Aber er mochte Duo. Und er vermisste das dieser aufgeweckte Junge immer um ihn herum schwirrte.

Heero hackte sich in das System, aber es stand nichts neues da. „Verdammt nochmal!“, warum schrieben sie nichts mehr? Wahrscheinlich hatten sie bemerkt das er sich in ihr System klinkte. Resigniert schüttelte Heero den Kopf, klappte den Laptop zu und lies sich in die Kissen des Amerikaners sinken, fiel so in einen Traumlosen Schlaf.
 

17.09.2011

Wiedersehen

Hey Leute ツ Neues Kappi & ne kleine Danksagung an die die das hier so mit verfolgen. Ohne euch würde ich sicherlich nicht weiter schreiben ^3^ Und vorallem ein dickes Danke an euch zwei Kommischreiber [[Black_Mage]] & [[_Genis_]] ツ *euch knuddl & anherz* ~♥
 


 

Am nächsten Morgen war Heero schon sehr früh wach geworden. Und mit erstaunen stellte er fest das er sich in Duos Bett befand. War er wirklich hier eingeschlafen? Aber weshalb? Scheinbar schien der Japaner den quirligen Jungen wirklich sehr zu vermissen, ansonsten wäre er doch nicht hier eingeschlafen. Kopfschüttelnd stand er nun auf und begann damit seine Tasche zu packen, immerhin wollten sie sich heute eine neue Basis suchen. Oder besser gesagt zwei. Diese Sache musste er noch mit den anderen dreien besprechen. Denn er hatte in der kurzen zeit die er wieder hier war absolut nicht daran gedacht Trowa, Wufei und Quatre zu informieren. Zwar hatte er kaum etwas in Brüssel in der kleinen Hütte zu tun, aber ganz untätig war er auch nicht. Heero hatte sich kundig gemacht wo sie ihr neues Lager aufschlagen konnten und da es seiner Meinung nach viel zu gefährlich war wenn sie alle vier auf einer Stelle waren, hatte er sich kurzerhand dazu entschieden sie zu trennen. So konnten wenigstens zwei von ihnen in Sicherheit bleiben, mehr oder weniger. Seufzend widmete sich der Japaner wieder seinen Sachen zu, in dem er sie alle ordentlich zusammengelegt in seine Tasche packte, wobei er nicht wirklich viel Besitz hatte und die Tasche somit auch nicht all zu schwer war.
 

Nachdem nun auch die anderen munter waren und ihre Taschen gepackt hatten, saßen sie beim Frühstück. Alle lauschten der Stimme des Japaners der ihnen eben den Plan erklärte. „Also, Wufei und ich werden uns einen Unterschlupf in Lyon suchen, Trowa und du, ihr werdet euch einen in Paris suchen. Der Kontakt wird regelmäßig aufrecht erhalten. Ihr beiden schreibt uns täglich eine Mail, und wir machen das Selbe. Wenn es Probleme gibt, informiert uns darüber. Verstanden?“

„Verstanden“, gaben alle mit einem Nicken zu verstehen.

„Heero?“, nun erhob aber Trowa noch einmal das Wort. „Ich muss dann nochmal mit dir sprechen“, der Franzose wollte nicht erwähnen weshalb er mit Heero reden wollte, denn er wollte Quatre nicht unnötig Sorgen bereiten. Dennoch verwunderte ihn das der Blonde nicht mit Alpträumen erwachte wie sonst immer. Hatte er seinen Schmerz etwa überwinden können? Wohl kaum, von jetzt auf heute war das doch kaum möglich, oder? Aber darüber konnte er sich später auch noch den Kopf zerbrechen. Jetzt war es wichtiger erstmal heil in Paris an zu kommen und vorher noch mit Heero zu sprechen.
 

„Also, was gibt es?“, Heero hatte sich an die Balkontür gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt und seinen Blick nach draußen gerichtet.

„Ich wollte mit dir über Duo sprechen“

„Weshalb?“

„Wieso konntest du ihn dort nicht raus holen?“

„Es war nicht möglich“

„Wieso war es nicht möglich?“

„Oz hat seine Sicherheitsmaßnahmen drastisch verstärkt, zwar konnte ich mich wie gewohnt in ihr System hacken, aber sie haben nichts mehr geschrieben. Nichts was von Belangen war. Scheinbar haben sie mitbekommen das ich mich bei ihnen einklinke“

„Dennoch ist das kein Grund ihn da nicht raus holen zu können“

„Es waren zu viele Wachen als das ich sie im Alleingang hätte erledigen können“

„Heero, erzähl mir nicht so etwas, du konntest schon mehr als die paar Wachen erledigen!“

„Bitte, dann versuch du es doch. Wenn du es besser kannst!“

Trowa sah seinen Kollegen fragend an. Was hatte dieser nur das er so reagierte?

„Ist ja gut, Heero. Ich sag nichts mehr. Ich hoffe nur das wir nicht zu spät kommen werden. Wer weiß was sie noch mit ihm angestellt haben. Du weißt was Quatre mir erzählt hat“

„Ja, das weiß ich noch“, Heero stieß sich von der Wand weg und griff dann nach seiner Tasche. „Wir müssen uns auf den Weg machen“

Seufzend folgte Trowa seinem Kollegen aus dem Zimmer und ging mit diesem zu Quatre und Wufei, welche schweigend darauf warteten sich auf den Weg zu machen. Ihre Gundams hatten sie bereit von Rashid an ihre jeweiligen Basen bringen lassen. „Bis bald ihr zwei“, dem Blonden konnte man im Gesicht ablesen das ihm der Abschied schwer fiel. Ja, er wusste das sie sich bald wieder sahen, aber dennoch. Diesen Charakterzug würde er wohl immer beibehalten.
 

Nachdem Quatre und Trowa nun endlich in ihrer Basis angekommen waren begann der Blonde gleich damit ihre neue Wohnung räumlich ein zu richten, immerhin würden sie eine ganze Weile hier bleiben. Und Quatre wollte auf keinen Fall in einem Apartment bleiben wenn es hier nicht irgendwie heimelig war. So machte er sich gleich nochmal auf den Weg um Blumen und andere kleine Dekoartikel zu kaufen. So konnte er sich auch gleich die Stadt der Liebe anschauen. Und vielleicht konnte er ja auch mal mit dem Franzosen den Eiffelturm besteigen. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf seine Gesichtszüge. Wenn er daran dachte das sie hier eben in Trowas Heimat waren konnte er einfach nicht anders als zu lächeln. Dennoch schüttelte der Blonde diese Gedanken für's erste ab und machte sich daran ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. So holte er einen Strauß weißer Lilien, sie strahlten so eine Reinheit aus, sie beruhigten ihn. Und so etwas konnte er jetzt ganz gut gebrauchen. Dennoch war Quatre froh darüber das er seine Alpträume hinter sich lassen konnte, und das nur wegen dem Japaner. Er hatte bemerkt wie sehr sich Heero um Duo zu sorgen schien. Es nahm ihn mit das er nicht wusste was sie ihm antaten. Aber Quatre wusste das auch Heero sich zusammen reisen musste wenn er ihn dort wieder raus holen wollte. Seufzend betrat der Blonde wieder ihre neue Wohnung und stellte die drei vollgepackten Tüten in der Küche ab.

Trowa hingegen hatte sich, während Quatre weg war nochmal aufs Ohr gehauen um eine Runde zu schlafen. Immerhin konnte man nie wissen wann man angegriffen wurde. Und er brauchte seine Kräfte. Und doch wurde er wach als er leises Rascheln aus der Küche vernahm. Sachte schwang er seine Beine aus dem gemütlichen Bett und betrat eben diese leise. „Was hast du denn alles gekauft?“, verschlafen rieb er sich über die Augen und der Blonde musste sich zusammen reisen nicht rot zu werden. Es sah viel zu niedlich aus wie sein Partner so verschlafen vor ihm stand. Kopfschüttelnd wandte er sich wieder seinen Tüten zu. „Ein bisschen Deko für die Wohnung. Ohne ist es hier viel zu kahl und zu langweilig Außerdem fühle ich mich hier viel wohler wenn es etwas fröhlicher hier aussieht. Aber sag mal Trowa?“

„Ja?“

„Meinst du ..wir könnten heute Abend mal.. uhm.. zum Eiffelturm?“, Quatre traute sich gar nicht sich um zu drehen.

Trowa hingegen sah den Kleineren erstaunt an.

“Wenn du möchtest“

„Wirklich?“, mit strahlenden Augen drehte er sich zu Trowa um und lächelte fröhlich. „Danke!“, lachend schmiss er sich dem Franzosen an den Hals, doch in der nächsten Sekunde lies er wieder von ihm ab, ihm war es peinlich. Verlegen huschte er wieder zu den Einkaufstüten und begann damit sie auszuräumen und die Wohnung zu dekorieren. Der Braunhaarige hingegen starrte dem kleinen Wirbelwind aber noch immer nach. Es würde sicherlich gut tun wenn sie sich mal dem Alltag, dem sie hinterher rennen, entziehen. Zu mindestens für einige Stunden.
 

Gegen 20Uhr waren die beiden jungen Piloten auf dem Eiffelturm und bestaunten die Aussicht. Quatre war nervös. Immerhin stand er hier mit Trowa und um sie herum waren nur glückliche Pärchen die sich verliebt in die Augen sahen oder ebenfalls die Aussicht bewunderten. „Quatre?“, durchbrach die sanfte Stimme Trowas nun seine Gedanken. „Hmmm?“

„Ist alles okay?“, der Franzose hatte bemerkt das irgendetwas mit seinem Kollegen nicht stimmte. Er verhielt sich sehr ruhig, wobei der Blonde ja schon immer ruhig war, aber heute? Er gab keinen Ton von sich. Und der rote Schimmer auf seinen Wangen war ihm auch nicht entfallen, auch wenn die Sonne schon untergegangen war und der Mond in seiner vollen Pracht schien. Vorsichtig näherte sich Trowa dem Gesicht des Kleineren, welcher erschrocken ein paar Schritte zurück wich. Sanft legte er seine Stirn an die Quatres. „Hast du vielleicht Fieber?“

Der Blonde schluckte leicht und versuchte ein paar Worte aus seiner Kehle zu pressen, was ihm aber erfolgreich missglückte. Stattdessen entwich ihm ein leises Keuchen, welches ihn verlegen zur Seite blicken lies. „N-nein...“, hauchte Quatre. Da er auf den Boden blickte bemerkte er das leichte Lächeln des anderen nicht. Erst als dieser ihn in seine Arme zog sah er wieder auf. „Trowa...“, gab er atemlos von sich. Sanft wurde ihm ein Finger auf die Lippen gelegt, welcher ihm bedeutete ruhig zu sein. „Genieß den Augenblick Quatre“

Hätte man dem Blonden vor ein paar Wochen gesagt das er mal mit Trowa auf dem Eiffelturm sein würde und er in seinen Armen lag, er hätte denjenigen sicherlich umgebracht, aus Scham. Aber nun wirklich hier zu sein, mit Trowa, das hatte er sich nicht einmal im Traum vorgestellt. Die fragenden Blicke ignorierte er einfach. Es war ihr Augenblick und den wollte er sich von niemandem kaputt machen.
 

Den restlichen Abend hatten Trowa und Quatre in einer kleinen gemütlichen Bar verbracht. Sie unterhielten sich angeregt, was wohl daran lag das sie schon ziemlich viel Wein getrunken hatten. Und wie Trowa feststellen musste, vertrug der Kleinere nicht sonderlich viel davon, denn er hatte schon ganz gerötete Wangen und benahm sich nicht mehr ganz wie man es von ihm gewohnt war. Weshalb sich der Franzose dazu entschloss mit ihm zurück zum Apartment zu gehen.
 

Heero und Wufei waren ebenfalls nach einigen Stunden in ihrem Apartment angekommen. Doch im Gegensatz zu den anderen beiden ließen sie ihres sehr kahl und steril. Es reichte den beiden wenn sie ein Bett hatten. Und wenn Heero einen Platz für seinen Laptop hatte reichte das ebenso aus. Fürs erste würden sie sich auch einfach nur von dem langen Weg erholen. Wobei Heero sich dann doch nochmal in Lyon umsehen wollte. Wufei Bescheid zu sagen war nicht von Notwendigkeit. Er wusste das sich der Chinese nicht wie Quatre oder Duo verhalten würde wenn er einfach gehen würde.

Wobei die Gedanken an das langhaarige Nervenbündel wieder über ihn herein brachen wie ein heftiger Regenschauer. Weshalb er nicht auf seine Umgebung achtete und in einer direkten Kollision mit einer zierlichen Gestalt zusammen donnerte, welche prompt auf ihrem Hintern landete. Das Blonde Mädchen blickte etwas auf und Heero erkannte sie nun endlich. Relena. Vorsichtig reichte er ihr seine Hand um ihr wieder auf zu helfen. „Tut mir leid“

Dankend nahm das Mädchen seine Hand entgegen und stand wieder auf. „Ist nicht schlimm, Heero“, dennoch fand sie es merkwürdig den sonst so heroischen Jungen in Gedanken vertieft vor zu finden. „Ist alles okay?“, fragte sie deshalb nach.

„Magst du vielleicht einen Kaffee mit mir trinken und mir erzählen was passiert ist?“, sie wusste das es etwas von Bedeutung sein musste wenn Heero nicht auf seine Umwelt achtete. Der Japaner nickte zögerlich, nicht sicher ob er es ihr erzählen konnte. Dennoch tat er es. Während sie nun in einem kleinen Café saßen, in der hintersten Ecke begann der Junge zu erzählen.

„Vor vier Wochen hatten wir eine Mission. Jeder von uns kam an verschiedene Basen Oz'. Bei 05,03 und mir lief alles bestens. 04 wurde von Oz gefangen genommen, ebenso 02“, wobei Heeros Stimme bei '02' eine Nuance leiser wurde, was der Blonden leichte Sorge bereitete. Sie wusste wen er mit 02 meinte. Dieser langhaarige Amerikaner. Duo hieß er doch, oder? Heeros Partner, zumindest bei einigen Missionen. Sie schüttelte kaum merkbar den Kopf und lauschte weiterhin den Worten des Japaners.

„Seit dem ist er verschwunden. Als ich ihn das letzte mal in Brüssel sah, verhielt er sich komisch. Scheinbar hatte er sein Gedächtnis verloren. Dennoch wissen wir nicht wo er sich zur Zeit aufhält. Nur das er jetzt für Oz arbeitet“, Heero beendete seine Ansprache, wobei es wirklich viel war was er sprach. Dennoch nickte Relena. Klar verstand sie das es schlimm sein musste zu wissen das ein ehemaliger Kamerad auf die feindliche Seite gewechselt ist, aber vielleicht wollte Duo es ja so? Sie jedenfalls machte sich solche Hoffnungen. Sie hoffte Heero nach dem Krieg heiraten zu können und mit ihm zusammen zu herrschen. Nachdenklich nippte sie an ihrem Kaffee. „Vielleicht ist er freiwillig bei ihnen?“, gab sie nun leise von sich.

„Niemals. Ich hab anfangs noch einige Berichte lesen können. Sie quälen ihn mit irgendwelchen Drogen. Duo würde niemals für OZ arbeiten. Das wäre unter seiner Würde“

„Duo und Würde? Tze..“, sie sprach es so leise das Heero es fast nicht gehört hätte, aber dennoch schmerzten ihn diese Worte, machten ihn wütend. Er wusste das Relena den Amerikaner nicht wirklich mochte. Scheinbar konnte sie dessen Art nicht leiden. Und selbst der Japaner empfand diese Art zu Anfang ebenso nervig, aber nun... nun fehlte ihm dieser laute Junge so unsagbar. „Ich denke unsere Gespräch ist hier beendet“, gab er mit einem eisigen Hauch in der Stimme von sich. Relena schauderte es. So kühl hatte sich seine Stimme noch nie angehört. Dennoch würde sie sich ebenfalls erkundigen was mit dem Amerikaner passiert war. Sie verabschiedeten sich von einander und jeder ging wieder zu seiner Behausung.
 

Der blonde Araber war wirklich sehr betrunken wie Trowa feststellen musste. Sanft trug er ihn auf seinen Armen zum Schlafzimmer und wollte ihn gerade in das große Bett legen als dieser sich unglücklich in seinen Armen drehte und ihn so mit auf das Bett katapultierte, was Trowa nur mit einem kurzen Aufschrei kommentierte. „Trowa..?“, ertönte die leise sanfte Stimme des Wüstenprinzen. „Tut mir leid. Hab ich dich geweckt?“, warum fragte er das denn? Quatre hatte sich selber gedreht und ist dadurch wachgeworden, er selber durfte sich keiner Schuld bewusst sein. „Nein, hast du nicht~“, der Franzose erkannte es in dem dunklen Raum kaum, aber scheinbar lächelte Quatre.

Trowa konnte nicht widerstehen und legte vorsichtig und zaghaft, fast ängstlich seine Lippen auf die des Arabers. Ein leises keuchen entfloh diesem, was dem Größeren zeigte das er nicht gerade abgeneigt zu sein schien. Wobei das locker an dem Wein lag den sie getrunken hatten. Dennoch, Trowa begann den Kuss zu intensivieren. Sachte strich er mit seiner Zunge über die weichen Lippen, teilte sie entzwei und drang verlangend in die heiße feuchte Mundhöhle des Kleineren ein. Erneut ein leises Keuchen. Es brachte ihn schon jetzt um den Verstand. Quatre erwiderte den Kuss des Größeren nur all zu gerne. Sachte und vorsichtig begannen ihre Zungen zu tanzen, stubsten sich gegenseitig an, erkundeten sich. Mangels Luft lösten sie sich von einander, sahen sich in die Augen. Qautre versank in den Smaragdgrünen Augen und Trowa konnte sich ebenso wenig von den Kornblumenblauen Augen trennen.

Unsicher begannen Trowas Hände sich unter das Shirt des Jüngeren zu schieben, strichen federleicht über dessen nackte Haut. Wobei er seine Hand schnell wieder weg zog und sie unter den Rücken des anderen schob. Ihn so etwas anhob und ihm das Shirt über den Kopf zog. Sanft blies er seinen Atem über die weiche Haut, hauchte kaum spürbare Küsse auf diese, entlockte dem Körper unter sich so die Süßen Laute die er unbedingt hören wollte. „Trowa..~“, seinen Namen in einem solche Ton zu hören spornte ihn noch mehr an. Sanft gab er der zierlichen Gestalt einen Kuss auf die Lippen, löste sich aber gleich wieder von ihnen. Er begann sich an dem Hals des Arabers herunter zu arbeiten. Hinterließ dunkelblau-rote Merkmale auf der makellosen Haut. Zeichen das der Blonde nun ihm gehörte. Während er sich mit den Lippen einen Weg weiter nach unten suchte, wanderten seine Hände an den Seiten entlang, streichelten ihn sanft. Trowa fuhr mit seiner Zunge über eine der schon gehärteten Brustwarzen, biss leicht hinein, saugte an ihr. Wobei er die andere nicht unbeachtet lies und sie zwischen Daumen und Zeigefinger leicht zwirbelte. Der heiße Körper unter ihm wölbte sich ihm entgegen, verlangte nach mehr und der Franzose kam dem nur zu gerne nach. Trowa wanderte weiter nach unten, zog mit seiner Zunge eine feuchte Linie auf dem Oberkörper des Kleineren.

Nach einigen Minuten fand Quatres Hose nun endlich einen Platz neben seinem Oberteil, ebenso seine Unterhose.
 

Der Amerikaner suchte sich in Südtirol einen Unterschlupf, dennoch ruhte er sich nicht aus sondern klemmte sich hinter einen Laptop den er von Treize hatte mitgehen lassen. Er musste die anderen Gundampiloten finden. Und wie es sich heraus stellte sollte das kein leichtes Unterfangen werden. Der Langhaarige verzweifelte fast. Scheinbar hatte 01 ihre Spuren nahe zu perfekt verwischt. Duo hatte einige Informationen zu den jeweiligen Piloten bekommen. Der General wusste das sich der Junge an nichts mehr erinnerte. Und so gab er ihm eine Liste mit den Einzelheiten die sie schon über die anderen Jungs gesammelt hatten. Noch einmal nahm er sich eben diese Liste und ging sie durch. Seufzend wandte er sich wieder an den Laptop. Es musste doch irgendeine Spur geben! Irgendetwas was dieser Wingpilot nicht verwischt hatte. Grummelnd lehnte er sich im Stuhl zurück und schloss für einige Minuten die Augen. Er musste einen klaren Kopf bekommen.

Nach einem weiteren Anlauf gab Duo schließlich auf. Fürs erste. Morgen würde er sich gleich wieder ran setzen und weiter suchen.
 

06.10.2011

Entdeckt

Herrgott, es tut mir Leid >.< Ich hab diesmal echt lange gebraucht für das Kapitel und es ist auch nicht sonderlich gut geworden. Gomen dafür. Ich hoffe dennoch, dass es euch etwas gefällt. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen abgemeldet
 

Flink tanzten die schlanken Finger auf der Tastatur des Laptops umher, Eisblaue Augen huschten über die Informationen welche auf dem Bildschirm flackerten. „Und? Schon was gefunden?“, ertönte die Stimme des Chinesen. „Ja. Er hält sich in Südtirol auf“

„Sehr schön! Dann können wir ja gleich dorthin aufbrechen und Maxwell zur Vernunft bringen“

„Nein“

„Nein?“

„Nein. Das wäre zu gefährlich. Wir wissen nicht was genau Oz mit ihm gemacht hat. Wir wissen nicht wie er reagieren wird, wenn wir vor ihm stehen. Und wir wissen nicht ob sie ihn einer weiteren Ausbildung unterzogen haben. Wobei ich nicht daran glaube. Immerhin ist er ein Gundampilot“

Seufzend lies sich Wufei wieder auf den Sessel sinken. „Du willst also abwarten“

„Richtig“

„Dann warten wir eben ab..“
 

Der nächste Tag begann für den langhaarigen Jungen schon sehr früh, immerhin musste er die Gundampiloten, allen voran Heero Yuy, so schnell wie möglich finden und eliminieren. Träge schwang er seine Beine aus dem gemütlichen Bett, strich sich verschlafen vereinzelte Haarsträhnen aus dem Gesicht und begab sich in die Küche, in welcher er sich seinen heiß geliebten Kaffee machte. Zwar hatte er sein Gedächtnis verloren, nicht aber die Erinnerung, dass er für sein Leben gern Kaffee trank. Schön stark und schwarz. Zusammen mit der heißen dunklen Brühe setzte er sich erneut vor das kleine technische Gerät und begann ein weiteres mal zu hacken. Wobei er, dank der Übung die er mittlerweile hatte, auch schnell fündig wurde. Zwar fand er nicht Yuy, da er seine Spuren wirklich verdammt gut verwischt hatte, dafür aber 03 und 04. „Hab ich euch“, siegessicher trank er einen großen Schluck von seinem Kaffee.

Duo entschloss sich, nach einer ausgiebigen Dusche, sich auf den Weg zu machen. Er hatte nicht viel Zeit von Treize bekommen. Und so war es nur von Vorteil wenn er sich beeilen würde um alle Piloten auszuschalten. Weshalb sich der amerikanische Junge gleich auf den Weg machte. Wenn er heute noch in Paris sein wollte, musste er sich beeilen. Dazu spielte ihm die Tageszeit hoffentlich mit. Er musste sich Nachts in das Versteck der beiden Piloten schleichen, um unerkannt zu bleiben, wobei das für ihn kein Problem darstellten sollte. Dennoch und nur zur Sicherheit, buchte er ein Hotelzimmer, falls er es wirklich nicht schaffen sollte.
 

Helle Sonnenstrahlen trafen den Blonden Jungen im Gesicht, nur langsam konnte er sich aus dem Schlaf drängen. Lächelnd nahm einen angenehmen Duft wahr. Es roch nach frischem Kaffee und Brötchen. Trowa hatte scheinbar Frühstück für sie beide gemacht. Lächelnd stieß der Araber die Decke von sich und schwang die schlanken Beine auf den Boden. Gerade als er aufstehen wollte, sackte er aber wieder auf die Matratze. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt er sich den Unterleib. „Oh mein Gott...“, murmelte er fassungslos. Quatre erinnerte sich genau an den vorherigen Abend... und nur zu gut an diese Nacht... Er hatte wirklich mit Trowa geschlafen.. und er dachte es wäre nur ein Traum gewesen. Himmel, wie sollte er dem Franzosen denn jetzt gegenüber treten ohne gleich vor Scham im Erdboden zu versinken? Mit hochrotem Kopf hangelte er nach seiner Unterhose und nach seinen restlichen Sachen. Er würde nach dem Frühstück duschen gehen. Schüchtern betrat er die kleine Küche, in welcher Trowa schon den Tisch gedeckt hatte. „M-morgen...“, stotterte Quatre leise. Verdammt! Er hasste solche Situationen! „Guten Morgen“, wobei der Heavyarmspilot aber auch nicht besser klang. Quatre wollte gar nicht wissen wie viel sie gestern getrunken hatten. Vielleicht würde sich der Größere auch gar nicht daran erinnern? Oder aber es war ihm ebenso unangenehm...

Nervöse trommelte er mit den Fingern der rechten Hand auf seinem Oberschenkel.

Während ihrem Frühstück, sprachen die beiden kaum ein Wort miteinander. Trowa war so zurückhaltend wie immer und Quatre gab sich selber die Schuld an alle dem. Er wollte ja auch unbedingt auf den Eiffelturm. Und er hatte sich nicht zusammenreißen können. Quatre wusste doch, dass er keinen Wein vertrug, zumindest, dass er nicht viel davon trinken sollte. Und dennoch... „Verdammt!“, schrie er auf, so in Gedanken verloren, hatte er nicht mehr auf seinen Kaffee geachtet, welcher sich nun auf seiner Hose verteilte und höllisch auf der Haut brannte. Trowa hockte sich mit einem nassen Lappen vor den Blonden und tupfte vorsichtig seine Hose sauber. Beschämt lies er den Kopf hängen und stand dann ruckartig auf. „Lass das..“, meinte Quatre leise und verschwand dann ins Bad. Nach einer kalten Dusche und frisch angezogen verließ er die Wohnung. Er brauchte einfach Abstand und vor allem Zeit zum Nachdenken.

Warum nur fühlte er sich so schlecht? Warum konnte er nicht einfach mit Trowa reden? „Warum muss das alles so schwer sein...?“
 

Der Franzose hingegen seufzte schwer. Er konnte sich noch an alles erinnern. An jedes Wort, an jede noch so sanfte Berührung des Arabers, an jeden Blick. Er schloss seine Augen und ein Bild flimmerte vor ihnen auf. Quatres Gesicht als sie beide zusammen ihren Höhepunkt erreicht hatten... Der Blonde sah aus wie ein Engel.

Ungewissheit machte sich plötzlich in ihm breit als er das Schließen der Tür hörte. Angst kroch in ihm herauf. Aber weshalb? Sie waren hier sicher und es würde nichts passieren. Niemand konnte sie einfach so finden... Es sei denn man hieß Heero Yuy. Weiterhin grübeln kümmerte sich der junge Pilot darum die Küche wieder auf Vordermann zu bringen.

~

Besorgt blickte Trowa aus dem Fenster. Quatre war nun schon seit mindestens 3 Stunden weg und es war absolut untypisch für den jungen Araber sich nicht zu melden. Geschweige denn so lange weg zu bleiben. Vielleicht war ihm ja auch etwas passiert und er konnte sich deswegen nicht bei ihm melden. Vielleicht wurde er erneut von Oz geschnappt. Oder aber noch schlimmer: Duo hatte ihn!

Sich selber verfluchend, den jungen Mann nicht aufgehalten zu haben, schlug er mit der Faust in die Wand neben dem Fenster. Sie gab nach, zerbröckelte unter der Wucht des Aufschlages. Wenn Quatre wirklich von Duo geschnappt wurde, dann konnte sich Trowa sicher sein ihn nicht lebend wieder zu sehen.

„Was ist los~?“

Der junge Franzose war starr vor Schreck. War das eben wirklich seine Stimme? Wie konnte er sie finden? Wie? Sie hatten ihre Spuren doch verwischt. Bitter lachte der Kurzhaarige auf und drehte sich langsam um. Vor ihm stand er. Wobei ihn der Anblick erschaudern lies. Die Haare des Amerikaners waren nur zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden, eine schwarze Sonnenbrille verdeckte seine Augen, schwarze lederne Handschuhe bedeckten seine Hände, höchstwahrscheinlich um Fingerabdrücke zu vermeiden oder der Gleichen. In einer fließenden Bewegung schob Duo seine Brille nach oben. Sein Gesichtsausdruck war neutral, kein einziges Gefühl spiegelte sich in dem sonst immer lachendem Gesicht wieder. Kein einziger Muskel regte sich. „So erschrocken mich zu sehen?“, noch immer brachte Trowa kein Wort über die Lippen. Was wohl daran lag, dass sein Blick nun auf das Bündel zu dessen Füßen gerichtet war. Indigo folgte Grün, sah ebenfalls nach unten. „Tjaja, der Gute ist wirklich naiv. Glaubt ich würde mich erinnern und mich euch wieder anschließen“, ein kaltes Lachen drang aus der Kehle Duos. „04 ist wirklich putzig~“

Seufzend trat er über Quatre und auf Trowa zu. Sachte strich er ihm mit der behandschuhten Hand über die Wange. „Wie möchtest du sterben, huh? Schnell und schmerzlos? Oder doch lieber grausam und ganz langsam~? Entscheide du“, klar, Duo hatte kaum zeit. Aber er wollte seinem Opfer dann doch die Entscheidung überlassen. „Duo. Lass die Scheiße!“

„Was denn für 'Scheiße'? Ich führe nur meinen Befehl aus. Ich habs Treize versprochen~“

Trowa holte aus und schlug dem Langhaarigen seine Faust gegen die Wange, wobei dessen Kopf zur Seite flog und seine Sonnenbrille auf dem Boden aufschlug. Duo hingegen war fassungslos. Kaum hatte er sich wieder gefangen, griff er nach seiner Waffe, welche er aus seinem Gürtel zog und hielt sie Trowa an den Kopf.

„Ich kann dir auch gleich dein Hirn weg pusten, Bastard!“

„N-nicht....“, schwach erhob sich nun der blonde Araber. Er wollte nicht, dass man Trowa etwas antat. Lieber würde er sterben!

„Ach was? Schon wach?“, Duo war etwas perplex darüber, dass Quatre schon wach war. Aber dann hatte er wenigsten seinen Spaß daran die beiden noch etwas zu quälen bevor er sie erledigte.

„Du willst also nicht, dass ich ihm hier,...“, damit zeigte er auf den Franzosen. „...weh tue?“

Quatre nickte etwas. Das wollte er wirklich nicht. Er würde sich selber die Schuld dafür geben, wenn Trowa etwas zu stieße. „Hmpf“, ohne weiteres zu sagen, schnellte Duos Faust vor und traf dabei in Trowas Magen, durch die Wucht sank dieser auf die Knie und keuchte. Er hatte nicht gewusst, dass Duo so stark war. „Trowa!“, stieß der junge Araber erschrocken aus. Wobei Duo nicht zimperlich war und gleich darauf in die Rippen des anderen trat, ihn so zum schreien brachte. Das leise Knacken verhieß, dass er ihm soeben eine Rippe gebrochen hatte. Und diese Tatsache lies den Amerikaner kalt lachen. Er hockte sich hin, strich sanft, fast schon liebevoll über Trowas Wange. „Tuts weh~?“, raunte der Langhaarige leise.

„Gott.. Lass ihn in Ruhe Duo! Bitte!“, flehte der Blonde fast schon den tränen nahe.

„Tze. Schnauze!“, ohne dabei auch hin zu sehen, richtete er seine Waffe auf Quatre und schoss, ihn dabei in den Bauch traf und ihn so zum verstummen brachte.

„Q-Quat...re...“

„Und du hälst auch deine Schnauze!“, damit schoss Duo in Trowas Bein.

„Ich werde euch alle nach einander erledigen. Erst euch zwei Hübschen und dann~ ganz zum Schluß, nehme ich mir Yuy vor~ Oh, das wird ein Spaß~“

„Du-o.... dass... dass bist nicht..du … bitte.., Hör,.... hör auf damit..“, flehte Quatre leise. Er hatte Schmerzen, aber er würde nichts unversucht lassen um Duo aus dieser Trance heraus zu holen.

„Heero..würde das auch nicht ...wollen, er würde nicht wollen, dass du... dass du so etwas tust... hörst du?“

Erschrocken keuchend riss Duo die Augen auf. Heero würde das nicht wollen? Aber...

„Duo... ich... ich weiß..dass er … dass er dich...“, langsam verließen den jungen Araber die Kräfte. Doch er wollte es aussprechen. Er konnte es die ganze Zeit sehen. Er konnte sehen wie sehr sich Heero um den Amerikaner sorgte, wie er auf dessen Bett schlief, unruhig war und still, zu wem auch immer betete, dass Duo heil wieder aus den Fängen von Oz kommt.

„Er ..liebt dich...Duo...“, flüsterte Quatre ehe er in die Bewusstlosigkeit fiel.

Duo schwieg, starrte auf den Bewusstlosen und konnte nicht fassen was er da gehört hatte. Heero liebte ihn? Konnte das sein? Der perfekte Soldat liebte ihn?

Ein Schalter legte sich augenblicklich in Duos Hirn um. Von der einen auf die nächste Sekunde war er wieder der Alte. Erschrocken sah er sich um. Wusste nicht was passiert war. „Trowa! Quatre!“, hektisch wühlte er nach seinem Handy, fand es aber nicht. „Scheiße..Scheiße...!“, ängstlich sah er sich in der Wohnung um und fand ein Telefon, welches er sich krallte und den Rettungsdienst benachrichtigte. Während der Wartezeit versorgte der Amerikaner die Wunde des Blonden, hörte diese doch einfach nicht auf zu Bluten. Trowas Verletzungen waren nicht so gravierend, wobei dieser mittlerweile auch bewusstlos war. Es klingelte. Der Rettungsdienst! Schnelle eilige Schritte und Duo öffnete die Tür. Geschockt sahen die Ärzte auf das Szenario. „Was ist passiert?“

„I-ich ..ich weiß es nicht... Ich...“, Duo war vollkommen aufgelöst, weswegen sich ein Pfleger seiner annahm und ihn untersuchte. Stirnrunzelnd betrachtete er den Jungen. „Ich denke wir sollten ihn auch mit nehmen, er sieht nicht gut aus“

~

Der junge Araber musste im Krankenhaus operiert werden. Doch hegten die Ärzte keine große Hoffnung, dass er es überstehen würde. Er hatte einfach viel zu viel Blut verloren und würden sie es schaffen ihn während der OP nicht zu verlieren, musste der Junge in ein künstliches Koma gelegt werden. Etwas was die Ärzte ungern taten.

Die Wunden des Franzosen waren schnell versorgt und er lag schon in einem der Zimmer. Jedoch noch immer nicht bei Bewusstsein.

Duo dagegen wurde genauer unter die Lupe genommen.

Nur in Unterhose bekleidet saß er auf dem Untersuchungstisch, um ihn herum drei Ärzte. „Brandspuren, Blutergüsse, Prellungen... der Junge sieht nicht gut aus“

„Absolut nicht“, da sich der Kleine kaum rührte und nichts von seiner Umwelt wahr zu nehmen schien, konnten sie ihn gründlich untersuchen. Wobei sie auf etwas stießen was ihnen bitter auf der Zunge lag. „Der Junge wurde vergewaltigt...“, wurde es nun ausgesprochen. „Und das scheinbar nicht nur einmal...“, und kaum hatten sie es ausgesprochen, legte sich wieder der Schalter in seinem Hirn um und er sprang wie ein Irrer auf. „Fasst mich nicht an!!“, brüllte der Amerikaner wütend. Damit schnappte er nach seinen Sachen, zog sie sich über. „Ganz ruhig, Junge. Wir wollen dir nur helfen“

„Schnauze!“

Ohne den Ärzten weitere Beachtung zu schenken rannte der Langhaarige aus dem Zimmer heraus auf den Gang und sah sich hektisch um. Er musste hier raus. 03 musste er später erledigen. 04 würde allem Anschein nach nicht überleben. Wenn er denn Glück hatte und das hoffte er.
 

Währenddessen versuchte Heero Kontakt zu Trowa und Quatre aufzunehmen. „Komisch..“

„Was denn?“, Wufei blickte von seinem Buch auf.

„Ich kann die beiden nicht erreichen“

„Vielleicht sind sie gerade unterwegs“

„Sie haben immer ihre Handys dabei“

„Dann haben sie sie jetzt vielleicht nicht dabei“

Eine Tatsache die sich Heero nicht vorstellen konnte. Die zwei würden niemals ohne gehen. Der Japaner hatte ein ganz mieses Gefühl bei der Sache. Bei ihnen war den ganzen Tag nichts ungewöhnliches vorgefallen. Aber wenn 03 und 04 nicht erreichbar waren? Das konnte nichts Gutes verheißen.

„Ich mach mich auf den Weg“

„Was? Wohin denn? Willst du jetzt nach Paris? Schau mal auf die Uhr, Yuy“

Wufei schüttelte nur den Kopf obschon dieser Aussage. Der Japaner war schon immer etwas verrückt, was wohl an dessen Ausbildung lag. Aber abhalten war auch nicht drin.

„Meld dich wenns was neues gibt“, ein kurzes Nicken Seitens Heero und er war verschwunden. Er würde nicht lange brauchen um in Paris einzutreffen.

~

Mitten in der Nacht kam Heero an der Basis der beiden an. Sein komisches Gefühl wurde nicht besser, eher im Gegenteil. Es wurde schlimmer. Gekonnt öffnete er die Tür, trat in die kleine Wohnung ein. Heero betätigte den Lichtschalter und was er dann zu sehen bekam, verschlug ihm fast schon die Sprache. Der Teppich war voller Blut. Das konnte nur heißen, dass Duo hier war und sie erwischt hatte...

Aber, wenn er wirklich hier gewesen war,... Wo waren dann Trowa und Quatre?

„Wufei?“, Heero hatte den chinesischen Piloten angerufen.

„Was gefunden?“

„Ja und nein“

„Heißt jetzt was genau?“

„Sie sind nicht mehr hier. Der Teppich ist voller Blut. Wir müssen davon ausgehen, dass Duo sie entdeckt und ermordet hat“, Heero konnte förmlich hören wie Wufei die Luft für eine Sekunde anhielt.

„Dann sitzen wir ganz schön in der Klemme, Yuy“

„Ich weiß“

„Du solltest J kontaktieren. Er sollte davon erfahren“, damit endete ihr kurzes Gespräch und Heero packte gleich Vorort seinen Laptop aus und schrieb J eine Mail.

Welcher diese auch gleich belustigt zur Kenntnis nahm. „Tja, da hat Pilot 02 ja schon ganze Arbeit geleistet!“, er prostete sich mit seinem Weinglas selber zu, erfreut über diesen Erfolg. „Dann fehlen nur noch zwei weitere!“
 

02.02.2012

Verschwunden

So, nächstes Kappi. An den anderen Kapiteln arbeite ich jetzt auch schon fleißig, damit es nicht wieder all zu lange dauert bis ich etwas hochlade. Aber in diesem Sinne erst einmal: Viel Spaß beim lesen :3 abgemeldet
 

Heero konnte es nicht fassen. Seit Trowa und Quatre im Krankenhaus waren, waren nun schon 3 Wochen vergangen. Der Franzose konnte wieder entlassen werden, Quatre hingegen hatte die Op überstanden, lag aber seither im Koma und die Ärzte hatten nicht viel Hoffnung, dass es der Junge schaffen würde. Eine Tatsache die vor allem Trowa sehr mitzunehmen schien. Jeden Tag saß er an dem Bett des jungen Arabers und hielt dessen Hand und Heero konnte sehen, dass Trowa verdammt sauer war. Sauer auf sich selber, dass er es nicht geschafft hatte seinen Freund zu schützen. Sauer auf Duo, weil dieser Schuld an dem jetzigen Zustand Quatres war. Mit verschränkten Armen stand der Wingpilot an der Tür, betrachtete die beiden. Natürlich konnte er verstehen wie sich Trowa nun fühlen musste. Er hatte sich selber nicht anders gefühlt, als Duo verletzt war, und nun? Nun sorgte er sich schon wieder um ihn. Drei Wochen waren vergangen. Drei Wochen in denen kein weiterer Anschlag des Amerikaners kam. Drei Wochen und Heero wusste nicht wo sich Duo aufhielt. Keine einzige Spur wies darauf hin wo sich der Deathscythepilot versteckt hatte. Lebte er noch? War er wieder bei Oz? Wurde er wieder gefoltert? So viele Fragen schwirrten in dem Kopf des Japaners umher und doch fand er keine Antworten. Jeden verfluchten Tag hatte er gehackt, hoffend ein Zeichen zu finden. Aber es war vergebens. Nichts, wirklich nichts brachte ihn auf einen grünen Zweig.

Seufzen stieß er sich vom Türrahmen ab und lies den Franzosen wieder alleine. Er brauchte jetzt ebenfalls Zeit für sich. Musste nachdenken. Von J hatten sie zeitweilens keinen Auftrag mehr bekommen. Ebenfalls eine Sache die ihm komisch vorkam. Natürlich war es schön auch mal nichts zu tun. Für die anderen. Für ihn war es fast wie eine Folter. Er fühlte sich nutzlos wenn er nichts tun konnte. Seufzend kehrte er zu ihrer neuen Basis zurück. Hatten sie sich doch in Paris etwas neues gesucht. Dort angekommen fand er niemanden vor. Wufei musste ausgegangen sein. Dann hatte Heero wenigstens seine Ruhe.

Mit einem heißen Tee in der einen Hand und seinem Laptop in der anderen, setzte er sich auf den kleinen gemütlichen Balkon und begann damit sich ein weiteres Mal, wie jeden Tag, in das System der Ozzies zu hacken. Einige Stunden verbrachte Heero damit die Informationen zu lesen, die meisten waren nutzlos für ihn. Doch dann fand er etwas. Etwas was ihm die Sprache verschlug. Wobei er aber nicht dazu kam weiterhin nachzulesen, da es plötzlich an der Tür klingelte. Was? Wer war das? Wer konnte denn wissen wo sie sich befanden? Duo vielleicht? Heero zückte seine Waffe, entsicherte sie und ging langsam auf die Wohnungstür zu. Ruckartig öffnete er sie und hielt der Person davor die Waffe vor das Gesicht, welche einen spitzen Schrei ausstieß und in die Knie ging. „Relena?“, was wollte die denn hier? Seufzend steckte er die Waffe in seinen Gürtel und hielt dem Mädchen seine Hand hin, damit sie aufstehen konnte. „Tut mir Leid“

„Schon Okay..“, noch etwas bleich vom Schrecken, nahm sie die starke Hand entgegen und stand auf, klopfte sich den Staub vom Kleid. „Was willst du hier?“

„Mit dir reden, Heero. Ich muss dir da etwas sagen, was dich vielleicht interessieren würde“, nun wurde der japanische Junge hellhörig. „Komm rein. Willst du einen Tee?“, er trat einen Schritt zur Seite und Relena trat ein. „Danke, das wäre lieb“

Wieder seufzte Heero. Er konnte das Mädchen im Moment eigentlich nicht hier gebrauchen. Nicht nachdem was er gefunden hatte. Mit einer Tasse Tee ging er wieder zu ihr. Relena hatte sich gerade ein wenig in der Wohnung umgeschaut. „Schön habt ihrs hier~“

„Hn. Setz dich doch und sag mir was so wichtig ist“, er selber lies sich in einem der zwei Sessel nieder. Auch die Blonde setzte sich nun, nippte kurz an ihrem Getränk bevor sie sprach.

„Wie ich schon sagte, hätte ich da etwas was euch, vor allem aber dich, interessieren würde“

„Hn“

Relena seufzte leise, sie würde wohl nicht viel hören, es sei denn sie würde ihm ihre Neuigkeit mitteilen.

„Ich hab Duo gesehen“, gab sie nüchtern von sich.

„Wo?“, ah, da wird Yuy munter, tze, warum bei diesem Baka?, Relena konnte sich keinen Reim darauf machen. Also fuhr sie fort.

„Ich habe ihn in Nyon gesehen. Ich gehe dort zur Zeit auf eine Privatschule und wenn ich mich nicht verguckt habe, dann habe ich ihn auf eben dieser entdeckt. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin. Aber dieser lange Zopf ist eigentlich nicht zum verwechseln. Also? Was wirst du machen?“, wobei Relena ja schon insgeheim hoffte, dass der Japaner auf die Schule gehen würde.

Wobei selbiger eben angestrengt nachdachte. Wenn Duo wirklich dort sein sollte, was sollte er machen? Er wusste nicht wie der Amerikaner reagieren würde, wenn dieser ihn sah. Es war viel zu gefährlich. Er wollte die anderen Schüler nicht in Gefahr bringen. Außerdem würde er Relena so den ganzen Tag am Hals hängen haben. Keine gute Aussicht sich dort ordentlich umschauen zu können und die Situation zu analysieren. Seufzend trank er einen Schluck seines Tees, starrte irgendeinen unbedeutenden Punkt auf dem Teppich an.

Er wusste zum ersten Mal nicht was er tun sollte. Würde er hingehen und den Amerikaner nicht finden, wäre es sinnlose Zeitverschwendung gewesen. Würde er aber dort sein, so musste Heero vorsichtig sein. Darauf achten, dass er den jungen Piloten nicht unter Stress setzte.

Seufzend lies er ein 'Also gut' verlauten, würde er sich eben anmelden und dort Ausschau halten.

Relena verzog keine Miene, innerlich jedoch freute sie sich Heero bei sich haben zu können und sie würde nichts unversucht lassen den Wingpilot an sich zu binden. Tze, wäre doch gelacht! Wobei ihr aber der Ausdruck in dem Gesicht des schönen Japaners nicht gefiel. Er schien sich wirklich um Duo zu sorgen. Etwas was sie verärgerte. Sie wütend machte. „Okay, dann werde ich alles veranlassen, damit du morgen kommen kannst“, damit stand die Blonde auf, verneigte sich etwas. „Ich werde dir heute Abend ein paar Daten zu kommen lassen“, immerhin wäre es auffällig, wenn Heero mit seinem Namen eingetragen werden würde. „Hn“, er nahm es zur Kenntnis, bereitete sich schon mental darauf vor. Relena verließ die Wohnung und Heero hatte wieder seine Ruhe. Dann musste seine Entdeckung noch etwas warten. Duo war um einiges wichtiger als das.

~

Am Abend informierte Heero Wufei und Trowa. „Und wie lange wirst du bleiben?“

„So lange bis ich mir sicher bin, dass er dort ist oder eben nicht, Chang.“

„Hm“, Trowa schien das ganze nicht wirklich wahr zunehmen. War dieser doch noch immer mit seine Gedanken bei Quatre.

„Ihr passt hier bitte auf euch auf. Wir können nicht noch einen weiteren Verlust in Kauf nehmen“, reichte es doch, dass nur noch er und Wufei wirklich einsatzbereit waren. Auf den Franzosen konnten sie sich nicht mehr verlassen. Nicht in dessen Lage.

„Dann werd ich jetzt gehen“

„Ist gut. Ich halt hier die Stellung und informiere dich wenn es etwas neues gibt“

Ein Nicken seitens Heero, dann verschwand er samt Tasche und Laptop.

~

„Das hier ist Tai Watanabe, euer neuer Mitschüler. Ich hoffe ihr behandelt ihn gut und nehmt ihn in eure Mitte auf!“, und wie die Schüler das machen würden. Die Mädchen waren ganz entzückt von dem Anblick des japanischen Jungens und die männliche Seite der Klasse war ebenfalls begeistert von ihm. Heero lies seinen Blick durch den großen Raum schweifen, musterte jeden einzelnen der Schüler. Erkannte aber niemanden der Duo ähnlich sah. Dann musste er in einer anderen Klasse sein. Wobei er aber das Pech, oder eher Relena nach, das Glück hatte mit ihr in einer Stufe zu sein. Nicht sehr vorteilhaft für ihn.

~

Während der Pause wollte Heero eigentlich alle Zimmer durchsehen, was ihm aber dank seinen Mitschülern nicht gelang. Sie bedrängten ihn, fragten ihn aus, wollten Dates mit ihm. Irgendwann wurde es dem Jungen zu viel und er verließ fast schon fluchtartig das Klassenzimmer. Aufmerksam huschte sein Blick in den Gängen der Schule umher, suchten nach dem bezopften Baka. Allerdings erfolglos.

Selbst am Abend konnte er keinen Hinweis finden, dass er wirklich hier war. Hatte Relena ihn wirklich nur an der Nase herum geführt? Sollte dem so sein dann war es ratsam für sie, wenn sie sich aus dem Staub machte.

Aber verdammt! Wo war Duo, wenn nicht hier? Wo konnte sich der Deathscythepilot denn sonst aufhalten?! Er konnte doch nicht die komplette Welt und die Kolonien nach diesem Idioten absuchen! Wütend schlug er seine Faust in die Wand. Ja, er war verzweifelt und er hasste sich regelrecht dafür, dass er nicht hatte verhindern können, dass sie Duo... SEINEN Duo schnappten! Er musste es sich eingestehen. Das Gefühl, welches ihn schon die ganze Zeit verfolgte, das Gefühl, welches ihn schon die ganze Zeit verzweifeln lies, ihn nur noch an diesen Baka denken lassen konnte-

„Heero~o!!“, eine glockenhelle Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Ruckartig drehte er sich um. Relena.

„Was...?“, fragte er leise. Ein Zittern lag in seiner Stimme.

„Alles okay?“, fragte die Blonde verwirrt. Seit wann war Heero denn so... bedrückt? Sicherlich hatte es etwas mit Duo zu tun. Schnell schüttelte sie den Kopf.

„Ich wollte fragen ob du nicht Lust hättest mit uns an den See zu gehen. Er ist wunderbar und wir wollten einfach mal ein bisschen den Tag genießen. Oder willst du dich hier noch um sehen?“

„Ich komme nicht mit“, war seine einzige Antwort.

Relena seufzte leise, lies den Wingpiloten aber wieder in Ruhe. Sollte er sich doch damit abmühen diesen langhaarigen Idioten zu finden! Wenn Heero herausfand, dass Duo sich nicht hier aufhielt, dann musste sie schnell das Weite suchen. Sie hatte ihn nicht hier gesehen, hatte es nur gesagt um ihren Heero bei sich haben zu können. Aber was nützte es ihr, wenn dieser die ganze Zeit so in Gedanken versunken war und nur an Duo dachte. Das machte keinen Sinn. Vielleicht sollte sie ihn ja aufklären. Leise lachend ging sie. Nein. Sollte Heero doch noch etwas seinen Spaß haben~

~

Erschöpft lies er sich in das weiche Bett fallen. Die Arme lagen ausgebreitet neben ihm und er atmete schwer. Er hatte ihn nicht gefunden... Er war nicht hier... War nicht an dieser Schule angemeldet. Kein neuer Schüler, außer er selber, wurde in der letzten Zeit aufgenommen. Relena hatte ihn also eiskalt angelogen. Verschwendete Zeit. Nichts als verschwendete Zeit! Zwei Wochen für umsonst! Verdammt! Duo konnte sonst wo sein! Er konnte wieder bei OZ sein. Vielleicht aber hatten sie ihn auch schon beseitigt! Okay Heero. Ganz ruhig. Du legst dich jetzt schlafen und morgen früh bist du hier verschwunden und suchst nach Duo!

Es dauerte keine Minute da war er schon in einen tiefen, jedoch unruhigen Schlaf gefallen.

~

Eine dunkle Gestalt rannte durch die Gänge, suchte nach etwas oder jemandem und fand das Gesuchte in einem kleinen dunklen Raum. Zusammengekauert, zitternd und weinend. Vorsichtig ging er auf diese Gestalt zu, hockt sich zu ihr, streichelt beruhigend über ihren Arm. Sie zuckt zusammen, schreit. „Lasst mich in Ruhe!! Ich will nicht mehr. Bitte!!“, sie fleht, weint heftiger. Weiß keinen anderen Ausweg als sich noch mehr zusammenzukauern und noch mehr zu weinen, falls das noch möglich war. Sanft wurde das Gesicht der Gestalt angehoben. Er erschrak. Blutergüsse, aufgeplatzte Lippen, die Haut ganz bleich, die Augen leer, die Haare stumpf. Was hatten sie getan? Was hatten sie diesem wunderbare Geschöpf angetan?!

~

Erschrocken und schweißgebadet fuhr er nach oben, sah sich orientierungslos um. Ein Traum. Es war ein furchtbarer Traum gewesen. Schwer atmend fuhr er sich mit den Händen über das Gesicht. Langsam schwangen sich die schlanken Beine aus dem Bett, gingen zum Bad. Auf dem Weg dorthin entledigte er sich seinen Sachen und stieg unter die Dusche. Kaltes Wasser prasselte auf seine ohnehin schon kalte Haut. Aber es half ihm wieder klarschiff in seinen Gedanken zu machen.

~

Heero hatte seine Tasche gepackt, sich in das Schulsystem gehackt und all seine Daten gelöscht und wollte gerade verschwinden, als ihm Relena wieder über den Weg lief. Natürlich ganz 'zufällig'.

Mit lieblicher Miene sah sie ihn an. „Was? Du willst schon wieder gehen? Aber hast du dich denn schon überall umgesehen?“, fragte sie mit großen Augen.

„Du hast mich angelogen“

„Was habe ich? Bitte, Heero“, sie tat empört und wedelte mit den Händen herum. „Ich würde dich doch niemals, wirklich niemals anlügen. Was denkst du denn von mir?“

„Duo ist nicht hier“

„Nicht?“, fragte sie 'erstaunt'. Heero runzelte die Stirn. Wollte sie ihre Lüge noch immer aufrecht erhalten? Tze. „Nein“, damit stieß er sie unsanft mit der Schulter an und ging an ihr vorbei. Man sollte meinen ihr vertrauen zu können. Welch großer Irrtum.

Schnellen Schrittes war heero aus Relenas Sichtfeld verschwunden. Er konnte dieses Weib jetzt nicht ertragen. Ihr schrille Stimme und ihr falsche Art. Tze. Wie um alles in der Welt sollte man einer Frau, wie sie es eine war, die Regierung anvertrauen? Manchmal hatte Heero das Bedürfnis einfach selber alles in die Hand zu nehmen und die Leute in der Politik in Grund und Boden zu stampfen! Aber das stand jetzt nicht zur Sache. Jetzt musste er sich ein Hotel suchen und recherchieren.

Gesagt, getan hatte er kaum eine Stunde später eingecheckt und seinen Laptop und sich auf dem gemütlichen Hotelbett gesetzt. Flink tanzten seine Finger über die Tastatur, den Blick dabei stur auf den Bildschirm gerichtet. Nach ungefähr eine weiteren Stunde fuhr er sich entnervt mit der Rechten über sein Gesicht. Es war zum verrückt werden. Nirgendwo gab es einen Hinweis darauf wo sich Duo aufhalten konnte. Wahrscheinlich hatte es der Deathscythepilot gelernt seine Spuren besser zu verdecken. Oder aber, und das war eine Sache an die Heero schlichtweg nicht denken wollte, er war schon längst von Oz beseitigt worden. Aber dann hätten diese Idioten niemanden den sie auf sie hetzen konnten. Also war diese Möglichkeit schon mal ausgeschlossen. Also musste der Amerikaner irgendwo untergetaucht sein. Seufzend klappte Heero den Laptop zusammen und legte ihn zur Seite, lies sich dann für einen Augenblick in die weichen Laken nieder. Er musste jetzt wieder zu Kräften kommen. Wer wusste schon wann Oz den nächsten Kampf anzettelte oder sie von J eine Mission bekamen.

Apropos J. Blitzschnell hatte der Japaner seinen Laptop wieder auf dem Schoß, hatte er vor zwei Wochen doch etwas interessantes gefunden, welchem er jetzt auf dem Grund gehen musste.
 

13.02.2012

Hilflosigkeit

Uhm.. Hiho. Das Kapitel ist wirklich sehr kurz und auch nicht wirklich gut geworden... Tut mir Leid... Das Nächste wird wieder länger & besser >.< Versprochen. Gomen.
 

„Leute, wir haben ein Problem“, mit verschränkten Armen lehnte Heero an der Tür des Wohnzimmers und sah zu den anderen beiden Piloten.

„Welches da wäre?“, Wufei war gerade dabei seinen Übungen nachzugehen, als der Japaner zu Trowa und ihm stieß.

„J“

„Wieso?“, der Franzose wurde nun auch aufmerksam.

„Er arbeitet für Oz“, Wufei sowie Trowa sahen gleichzeitig zu Heero, empört.

„Aber warum sollte er?“

„Ich weiß es nicht“

„Aber das ist doch vollkommen schwachsinnig!“, Wufei schüttelte den Kopf, das war unmöglich!

„Ich kann dir auch nicht sagen warum. Das kann nur er selber. Ich werde mich morgen auf den Weg machen. Vielleicht ist Duo ja auch bei ihm“

„Versuch dein Glück. Aber ich glaube nicht, dass du etwas von diesem alten Greis erfahren wirst“

„Werden wir ja sehen“, mit diesem Satz lies Heero die beiden wieder alleine und betrat sein Zimmer, welches, wie er fand, furchtbar leer war. Nicht was die Möbel anging. Es waren ein großer Schrank, ein Schreibtisch auf welchem sein Laptop stand, ein Stuhl und zwei Betten und genau da lag das Problem. Heero hatte das Zimmer für sich alleine. Aber es fehlte etwas und zwar Duo. Schwer seufzend begab sich der Wingpilot zum Fenster, legte seine Hand an das kühle Glas und blickte nach draußen. Es dämmerte, die Sonne ging gerade unter. Er konnte sich noch genau an eine Situation in eines der Anwesen Quatres erinnern.
 

Flashback

Es war warm und Duo und er waren auf einem der riesigen Balkone. Der Amerikaner stand an dem weiten Geländer, lehnte sich auf eben dieses und genoss einfach nur den Moment. Er selber hatte es sich, mit seinem Laptop auf dem Schoß, auf einem der Liegestühle gemütlich gemacht und Informationen zu ihrer nächsten Mission gesucht. Wobei er einen Augenblick von seiner Arbeit aufsah. Sein Blick ging zu Duo und dort blieb er auch. Das lange Haar wehte sanft in der leichten Sommerbrise, verstohlen wehten einige der gelösten Strähnen in das weiche Gesicht des Amerikaners. Heero hatte sich erhoben und sich neben ihn gestellt, sah nun ebenfalls dem Spektakel zu. Die Sonne tauchte den Himmel in ein tiefes Rot, färbte es nach und nach zu einem wunderschönen Lila. Es erinnerte den Japaner sehr an Duos Augenfarbe. Er hatte noch nie solch anmutige Augen gesehen. Nirgends. Irgendwann ward der Himmel in ein tiefes dunkles Blau gehüllt, Sterne funkelten am Firmament und der Mond schien hell auf die beiden Jungen Soldaten herab. Würde man sie so sehen, wie sie dastanden, den Himmel betrachteten, könnte man meinen sie seien ganz normale Jugendliche. Aber das waren sie nicht. Das würden sie niemals sein. Heero konnte selber nicht sagen, warum ihm jetzt diese trüben Gedanken kamen. Er sollte lieber den Moment genießen. Es genießen Duo einfach nur beobachten zu können. Doch bemerkte er schnell, dass auch dessen Blick auf ihm ruhte. Er lächelte. „Wunderschön, nicht wahr?“, hauchte der Indigoäugige leise, fast schon zart, lieblich. Der Kobaltäugige nickte sanft. Ja das war es. Wunderschön. Wie dieser Augenblick. Er würde ihn nie vergessen.

Flashback End
 

Und das hatte er bis heute nicht vergessen. Heero löste sich von dem Fenster und setzte sich an seinen Laptop, recherchierte den Aufenthaltsort des Professors und Bingo! Er hatte ihn gefunden. Viel zu einfach. Sie waren noch immer in Brüssel. Seit 8 Wochen nun schon! Es war für Heero nicht verständlich weshalb sie sich noch immer dort aufhielten. Aber vielleicht konnte er so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und diesen Kushrenada gleich ermorden!

Der japanische Pilot stand wieder auf und packte seine Tasche. Er wollte so schnell wie möglich los. Wollte so schnell wie möglich an Informationen über Duo ran kommen. Er musste den Amerikaner einfach finden, musste wissen was sie ihm angetan hatten. Denn das, was er gefunden hatte, konnte niemals alles sein. Irgendwas war da noch, irgendetwas, was ihm ganz und gar nicht gefallen würde, sobald er es herausgefunden hatte.

Im Schutze der Nacht brach Heero auf, er hatte sich eines der Fahrzeuge genommen die ihm Rashid zur Verfügung gestellt hatte.

Es dauerte einige Stunden bis er Brüssel erreicht hatte. Das Auto im Wald versteckend, hatte er es sich wieder in der kleinen Hütte 'gemütlich' gemacht. Wobei Heero dennoch nicht lange dort blieb. Er musste schnell wieder los, musste wissen wo Duo war, musste den Grund erfahren, weshalb J sie so hintergangen hat.

~

Leise, schleichend und bewaffnet ging er durch das stille Gebäude. Es waren keine Wachen da, welche ihn hätten aufhalten können. Unauffällig kletterte er in den Lüftungsschacht, durch welchen er sich alle Zimmer ansehen konnte, ohne entdeckt zu werden.

Im hintersten Zimmer der Villa wurde Heero fündig. Dort war er. J saß mit einem Weinglas vor dem Kamin und las gerade ein Buch. Der perfekte Moment. Der Japaner trat das Gitter weg, sprang aus dem Schacht und richtete seine Waffe auf den alten Mann. Selbiger rührte sich keinen Zentimeter. „Es freut mich auch dich zu sehen 01“, sagte er ruhig. „Ich wusste du würdest kommen~“, leises, bedrohliches Lachen erfüllte den Raum, dann stand der Professor auf und trat einen Schritt auf seinen ehemaligen Schützling zu. „Du suchst sicherlich nach 02. Nicht wahr? Aber da bist du bei mir an der falschen Adresse. Ich habe nicht die leiseste Ahnung wo er sich aufhält. Hat er sich nicht gemeldet? Schön. Bei uns auch nicht. Seit zwei Wochen. 02 ist untergetaucht, oder vielleicht wurde er auch schon längst beseitigt, oder er hat sich selber den Tod gebracht. Wobei das wirklich schade wäre um diesen wunderschönen Jungen~ Findest du nicht auch 01?“, zum Schluss war die Stimme des Wissenschaftlers nur noch ein Raunen. Etwas das Heero anwiderte. Er rang mit seiner Fassung. Das Bedürfnis den alten Sack einfach zu erschießen, war übermenschlich groß. Aber zuerst brauchte er noch Informationen. „Was haben Sie mit ihm gemacht?“

„Ich?“, fieses Grinsen zierte seine Lippen, dann trat er noch ein paar Schritte auf den Piloten zu, strich sanft mit seinen Fingern über die weiche Wange des Jungen. Vorsichtig beugte er sich zu ihm nach vorne, flüsterte ihm etwas ins Ohr. „Das selbe, wie mit dir~“

Heero riss die Augen auf, trat einen Schritt zurück. Nein,... Das.. Das konnte nicht wahr sein. Das DURFTE nicht wahr sein! Er konnte Duo nicht das selbe angetan haben. Das würde er doch niemals verkraften. J bemerkte, dass Heero erschrocken war, weswegen er ihm kurzerhand die Waffe aus den Händen riss und sie zur Seite warf. Klar, sein ehemaliger Schützling konnte sich auch super mit Händen und Füßen wehren, aber mit einer Waffe war es doch viel einfacher.

Ruckartig packte der Alte Heero an den Armen, drehte selbigen dann so, dass dessen Arme auf seinem Rücken waren und er das Gleichgewicht verlor, so auf dem Boden aufschlug. „Denk nicht mal daran dich zu wehren~ Du weißt doch eh was jetzt passiert? Nicht wahr?“, die Stimme des Älteren, war nur noch ein sanftes, aber dennoch bedrohliches Raunen. Heero keuchte erschrocken, schüttelte dann allerdings heftig den Kopf. Er wollte das nicht. Er wollte das alles nicht noch einmal erleben. Doch das dreckige Lachen Js verhieß etwas vollkommen anderes. Ruppig wurde ihm die enganliegende Spandex ausgezogen und er selber zu dem großen Bett gestoßen, welches den Raum dominierte. Heero schwieg, hatte er doch gelernt den Mund zu halten, wenn J es wieder tat. Aber er war hier nicht mehr bei der Ausbildung! Der Professor war nicht mehr sein Ausbilder!

~

Dreckiges Lachen drang durch den Raum. „Tze. Er hat dich wirklich zu einem Schwächling werden lassen, 01!“, Heero keuchte erschrocken. Er konnte nicht glauben, dass J das eben wirklich getan hatte. Er hatte ihn wirklich..

Der Japaner unterdrückte den Schmerz. Er musste hier wieder weg, musste weiter nach Duo suchen. In einem Moment, in welchem J nicht auf ihn achtete, zog er sich seine Hose an und sprintete aus dem Zimmer des Professors. Selbiger lachte nur kühl. „Du kannst noch laufen, 01? Amüsant~“, raunte er leise, bedrohlich.

Heero rannte aus dem Gebäude, eilig, verzweifelt, ängstlich, verwirrt. Diese Worte,.. sie schwirren in seinem Kopf, wie eine schwere Bleiweste. Es sind Worte die nicht zu ihm passen. Worte die ihn runter ziehen und der Schmerz, den er verspürt, zieht ihn ebenso nach unten. Nach unten in die Tiefe, in die endlose schwarze Tiefe.

~

Als der Japaner wieder wach wurde, fand er sich auf einer weichen, warmen Wiese wieder. Die Sonne schien grell auf ihn hinab. Schützend hob er seine Hand, legte sie sich auf seine Augen. Vögel zwitscherten und alles wirkte so friedlich und rein. Aber das war es nicht. Allemal nicht und nur er wusste weshalb.

Sich aufrichtend, keuchte er schmerzhaft. Das, was gestern passiert war, wieder passiert war, dass durfte niemals jemand erfahren.. Niemals...

Er kam sich wieder so schmutzig vor.. so hilflos und schwach. Warum hatte er sich nicht gewehrt? Er hätte die Chance gehabt den Professor zu ermorden! Und er hat diese Chance einfach sausen lassen. Einfach so. Stattdessen hatte er zugelassen, dass er sich wieder an ihm vergriff. Wie musste sich Duo wohl gefühlt haben? Ob es wirklich wahr ist, dass J ihm das Selbe angetan hatte? Schnell schüttelte Heero den Kopf. Er sollte jetzt nicht über solche Sachen nachdenken. Er sollte zusehen, dass er Duo fand, weswegen der japanische Pilot aufstand und zu seinem Versteck zurück ging.

~

In selbigem saß er nun schon eine geschlagene Woche und hatte alles im Netz abgesucht, was ging, nur um Duo zu finden und endlich, nach sieben verdammten Tagen hatte er etwas gefunden, was ihn zu dem Langhaarigen bringen konnte.

Und Heero hoffte inständig, dass er Duo finden würde, dass er wirklich dort war.

Wenn nicht, dann musste er wieder von vorne beginnen und wieder alles durchkämmen, was er finden konnte.

So schnell er konnte packte er seine Sachen zusammen und machte sich auf den Weg nach Paris, brauchte er doch neue Sachen, denn immerhin hatte er eine Spur gefunden die ihn nach Amerika lockte.

Wieder an ihrer Basis angekommen, traf er nur auf Wufei. Trowa war scheinbar wieder im Krankenhaus, bei Quatre.

Etwas wofür sich Heero gerade nicht interessierte. Er packte lediglich seine Sachen zusammen und machte sich dann schon wieder auf den Weg. Er musste Duo einfach finden und zwar sofort. Er konnte nicht noch warten. Wer wusste schon wie es diesem Baka ging, dort wo er jetzt war.

Der Kobaltäugige hoffte nur ihn unversehrt zu finden, wenn nicht, dann würde er alle eigenhändig erledigen die ihm etwas angetan hatten.

„Weißt du wo Duo sich aufhält?“, Wufei lehnte an dem Türrahmen und beobachtete Heero.

„Eventuell. Ich mach mich wieder auf den Weg. Wenn etwas ist melde ich mich“, damit verschwand der Japaner, mit der Hoffnung den Deathscythepiloten zu finden...
 

11.04.2012

Gefunden

Kapitel 13. Am Freitag dem 13.! So muss das laufen *nick*

Das Kapitel ist wieder länger als das 12. und ich muss sagen ich bin zufrieden damit :3 Ihr hoffentlich auch ^-^

Aber nun: Viel Spaß beim lesen abgemeldet
 


 

Endlich hatte er eine kleine Wohnung finden können, die er bezahlen konnte. Endlich hatte er genug Zeit und Ruhe, um über alles nachzudenken, was ihm im Kopf herum schwirrte. Er wusste einfach nicht mehr woran er glauben sollte. Er wusste nicht ob das, was Treize und vor allem der Professor ihm ständig sagten der Wirklichkeit entsprachen. War das alles nur eine Lüge, um ihn auf ihre Seite zu ziehen? Oder war es die reine Wahrheit und die Gundampiloten hatten ihn wirklich so schwer verletzt, dass er sich an nichts mehr erinnern konnte. Wieder bekam Duo Kopfschmerzen. Immer wenn er versuchte sich zu erinnern passierte das Selbe. Er bekam heftige Kopfschmerzen. So sehr, dass er dann kaum noch die Kraft dazu hatte weiter über dieses Thema nachdenken zu können... Es war ein Alptraum. Duo wollte doch nichts anderes, als zu wissen was passiert war!

Was konnte daran denn so schwer sein?! Was war passiert, dass er sich nicht erinnern konnte? Oder wollte er es einfach nur nicht? Wollte er es nicht, weil er in seiner Vergangenheit etwas erlebt hatte, was ihn dazu veranlasste alles damit verbundene zu vergessen?

„Verdammt!“, wütend schlug er mit der Faust gegen die Wand, welche unter der enormen Kraft leicht bröckelte. Mies gelaunt schnappte sich der Amerikaner seinen Mantel und verließ das kleine Haus, in welchem er untergekommen war. Er wohnte jetzt, zumindest fürs Erste, in einer kleinen Stadt am Meer. Monterey, eine kleine Küstenstadt in Kalifornien. Er hoffte nur, dass der Professor nicht heraus bekam, dass er sich hier aufhielt. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass diese Sache dann nicht gut für ihn enden würde.

Noch immer vollkommen in Gedanken lief er ziellos in der winzigen Stadt umher. Ab und zu wurde er von den Einwohnern gegrüßt, kannte man ihn doch mittlerweile schon. Man sprach über ihn, weil er ein sonderbarer Junge für sie war, aber Duo selbst verstand nicht, weshalb er für sie so interessant war. Er fand sich vollkommen normal, wobei... eigentlich war er das gar nicht. Nicht als Soldat. Seufzend ging er weiter, bis er an einem kleinen Supermarkt vorbei kam. Er sollte etwas einkaufen, hatte er doch kaum noch Nahrung und Wasser im Haus.
 

Erschöpft fiel Heero in das nicht allzu weiche Hotelbett und schloss die Augen. Er hatte einige Tage zu dieser Stadt gebraucht und er hoffte, dass es nicht umsonst war. Er wollte Duo finden und dafür würde er jeden noch so kleinen Sandkorn umdrehen! Doch wollte er seine Zeit nicht dazu nutzen, um faul herum zu liegen, sondern um sein Ziel zu verfolgen, weswegen der Japaner wieder aufstand und damit begann sich in der kleinen Stadt umzusehen. Etwas, dass die Aufmerksamkeit eines alten Herrn auf sich zog. „Junger Mann. Kann ich Ihnen eventuell helfen?“, Heero wandte sich dem Alten zu, ein freundliches Lächeln lag auf den zerknautschten Zügen des Mannes. „Ich suche jemanden“

„Oh, können Sie mir den Namen sagen? Vielleicht kenne ich denjenigen ja~?“, noch immer lag ein zuvorkommendes und höfliches Lächeln auf den Lippen des Greises.

„Duo Maxwell“

„Nein.. Maxwell nicht... Ich kann nur sagen, dass vor kurzem ein gewisser Duo Braff hierher gezogen ist. Dort oben, das kleine Haus dort. Sehen Sie es? Am Ende der Straße. Er lief so ziellos hier umher, meinte er würde einen Unterschlupf suchen, ein Dach über dem Kopf. Das Haus gehört mir, aber ich wohne schon lange nicht mehr darin. Ich habe es dem jungen Mann zur Verfügung gestellt gegen eine kleine Miete. Besuchen Sie ihn doch einmal. Er wirkt sehr einsam..“, etwas dass dem alten Herrn sauer aufstieß.

„Er ist auch immer so nachdenklich und wirkt verschlossen... Ein sonderbarer Mensch“

Heero hatte dem Mann aufmerksam zugehört. Die Person, von der er sprach, bei ihr konnte es sich nur um Duo handeln.

„Ich danke Ihnen“, mit diesen Worten rannte der Japaner los, in der Hoffnung nun wirklich auf den Indigoäugigen zu treffen. Der Alte blickte dem Fremdem hinterher und lächelte sanft. „Die Jugend von heute~“, dann ging er seinem eigenem Weg nach.
 

Mit einer voll bepackten Tüte und einem Kanister Wasser in den Händen, machte sich der Langhaarige wieder auf den Weg zurück zu dem kleinen Haus. Er war wirklich froh darüber gewesen, dass der alte Mann es ihm angeboten hatte und wirklich viel Miete wollte er dafür auch nicht haben. Wenigstens gab es noch ein paar nette Menschen hier auf der Erde. Endlich angekommen, stellte er für einige Sekunden alles ab und kramte nach seinem Schlüssel. Doch stoppte er in mitten der Bewegung. Irgendwas war hier faul. Er fühlte sich beobachtet und unsicher. Jemand war hier. Das konnte er spüren. Geschickt lies er den Schlüssel in seiner Hosentasche verschwinden, stattdessen holte er seine Pistole hervor und schlich langsam um das Haus herum, direkt zum Garten. In selbigem fand er aber niemanden vor. Dann musste jemand im Haus sein.

Duo sprang über den keinen Gartenzaun und huschte zur Veranda herein, war die Tür doch so oder so schon kaputt gewesen.

Mit langsamen, vorsichtigen und leisen Schritten ging er durch das Erdgeschoss, doch hier war niemand. Im Obergeschoss und im Keller konnte er auch nichts finden. „Mein Gott. Leide ich schon an Paranoia oder was?!“, kopfschüttelnd lies er seine Waffe wieder an seinem Gürtel verschwinden und holte den Einkauf herein.

Wobei er ihn aber in der Küche stehen lies und nach oben zu seinem Schlafzimmer und somit auf den kleinen Balkon ging, welcher an selbiges Zimmer grenzte. Er hatte hier einen wunderschönen Ausblick auf das Meer. Vor allem dann, wenn die Sonne unterging und ein wunderbares Farbenschauspiel zeigte. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen und er stützte sich auf dem Geländer ab.

„Du hast es schon immer gemocht, wenn du dabei zusehen konntest wie die Sonne unterging, nicht wahr?“

Erschrocken fuhr Duo herum, riss dabei seine Waffe aus dem Gürtel und richtete sie auf den Jungen vor sich. Aber! Das konnte nicht sein! Vor ihm stand Heero Yuy! 01! Sein wichtigstes Ziel! Aber war er das wirklich? War dieser Typ wirklich sein Ziel oder hatte man ihm das nur eingetrichtert, um die Gundampiloten loszuwerden?

„Duo, denkst du über die Richtigkeit deines Handelns nach?“

Ein zögerliches Nicken seitens dem Langhaarigen bestätigte Heeros Frage.

„Es ist falsch. Das was sie dir gesagt haben, das alles war eine Lüge, Duo. Was haben sie dir gesagt?“

„Die Gundampiloten... sie sind eine Bedrohung. 02 hätte mich angegriffen... und ist spurlos verschwunden... Ich soll 05, 04, 03 und vor allem 01 ermorden... Ich soll sie alle eliminieren... Sie ihnen vom Hals schaffen, damit endlich Frieden herrschen kann“

Wie hätte es auch anders sein können.

„Duo. Du bist 02. Du wurdest auf einer Mission von Oz gefangen genommen. Sie haben dich deiner Erinnerungen beraubt. Sie haben dir falsche Informationen gegeben“, Heero sprach ruhig. Er wollte Duo nicht verschrecken. Dennoch war ihm ein verdammt großer Stein vom Herzen gefallen, als er sah, dass es wirklich Duo war, der da wieder kam. Der Kobaltäugige war glücklich ihn unversehrt gefunden zu haben. Nun allerdings musste er es schaffen, dass Duo sich wieder erinnerte und er wusste, dass da ein ganzes Stück Arbeit auf ihn zu kommen würde.

„Stimmt.. Stimmt das wirklich?“, fragte Duo nun unsicher.

Heero nickte, bestätigte diesmal seinerseits so Duos Frage.

Kraftlos lies sich der Langhaarige am Geländern nach unten gleiten und setzte sich. Hatte Oz ihn wirklich nur benutzt? Aber warum hatten sie ausgerechnet ihn dafür ausgewählt? So viele Fragen schwirrten in seinem Kopf herum. So viele Fragen, auf die er noch immer keine Antwort bekommen hatte. Krampfhaft hielt er sich den Kopf, die Schmerzen machten ihn wahnsinnig.

In einer fließenden Bewegung sank Heero zu Duo auf den Boden und legte sanft seine Hand auf die Schulter des anderen. „Es wird alles gut. Keine Sorge“, das ausgerechnet er solche Worte sagte..

„Wirklich?“, Duo sah ihn an. Die sonst so strahlenden und lebensfrohen indigofarbenen Augen, waren trostlos und zeugten von schwerer Trauer. Es tat ihm weh Duo so sehen zu müssen und er würde alle dafür büßen lassen, die dem Amerikaner so viel Leid zugefügt hatten. Aber nun wollte er bei ihm bleiben und dafür sorgen, dass man Duo nicht mehr holen konnte, dass Oz nun endgültig ihre Finger von ihm lassen würden.

Und vielleicht konnte sich Duo wirklich bald wieder an alles erinnern, was ihm angetan wurde.

„Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich hier bleiben würde?“

„Nein..“, so war wenigstens jemand in seiner Nähe und er musste sich nicht mehr so einsam und ängstlich fühlen. Aber obwohl er sich nicht sicher war, dass Heero wirklich sein Freund und nicht sein Feind war, fühlte er sich in seiner Nähe plötzlich so geborgen und sicher. Das war ein Gefühl, welches er bei seinem angeblichem Vater oder dem Oz-Führer nicht verspürt hatte. Bei selbigen hatte er sich eher fehl am Platz gefühlt, hatte sich unsicher gefühlt.

„Soll ich uns etwas zu essen machen?“, denn wenn heero ehrlich war, dann sah Duo sehr abgemagert aus. Scheinbar hatte er kaum mehr etwas gegessen. Untypisch für den sonst so verfressenen Amerikaner. Duo hingegen nickte nur kurz.

„Okay“, damit stand Heero auf und ging nach unten in die Küche. Wobei er sich sicher war, dass es nicht unbedingt okay war einfach so in das Haus zu gehen. Aber was hätte er sonst tun sollen? Duo hätte ihm die Tür vor der Nase zu geschlagen und er war sich sicher, dass der andere ihn gerade jetzt brauchte.
 

Noch immer auf dem Boden sitzend, sah er dem Japaner hinterher. Es war ein komisches Gefühl jetzt so plötzliche jemanden bei sich zu haben. Die ganzen Wochen war er alleine gewesen, hatte nur Kontakt mit dem Professor gehabt, wenn dieser etwas brauchte.

Bei dem Gedanken an den alten Mann wurde ihm speiübel. Weshalb wusste er nicht.

Seufzend richtete sich der Amerikaner wieder auf und blickte in den nun dunklen Himmel. Wie Heero doch Recht hatte. Er liebte es dem Spektakel der untergehenden Sonne zuzuschauen. In diesem Moment war es, als würde alles für einige Sekunden einfach still stehen und die Luft anhalten, als wäre alles in einem Einklang.

Nach einigen Minuten ging nun auch Duo nach unten in die Küche, er lehnte sich mit verschränkten Armen an den Türrahmen und beobachtete Heero dabei, wie dieser das Abendbrot vorbereitete. Es war schön ihn einfach nur so zu beobachten. Diese fließenden Bewegungen und sicheren Handgriffe. So war er schon immer gewesen. Duo musste lächeln bei diesem Gedanken. „Oh..“, meinte er leise. Er wusste nicht warum, aber scheinbar war es eine kleine Erinnerung an damals gewesen. Eine der schönen. Aber er wollte sich auch an das erinnern was passiert war, was ihn dazu veranlasst hatte alles zu vergessen.

„Alles okay?“, wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als Heero ihn ansprach. „Ja. Alles okay“

„Ich bin gleich fertig. Deckst du den Tisch?“

„Klar...“

~

Während sie aßen sprach keiner der beiden ein Wort. Sie genossen einfach nur den kurzen friedlichen Moment miteinander.

Am späten Abend gingen sie zu Bett.

Die restlichen Tage vergingen ähnlich so. Sie aßen gemeinsam zu Frühstück, bis zum Mittag gingen sie ihrem eigenem Weg nach, am Nachmittag gingen sie ein wenig in der kleinen Stadt spazieren und am Abend aßen sie wieder gemeinsam, sahen danach noch etwas Fern. Alles in allem ein paar gemütliche Tage.

Bis auf den heutigen Tag. Wieder gingen sie gemeinsam spazieren, diesmal aber verhielt sich der Amerikaner anders als sonst. Etwas dass Heero ganz und gar nicht gefiel.

„Ist etwas nicht in Ordnung?“

„Alles okay. Ich hatte heute Nacht nur einen Alptraum“, der Langhaarige versuchte zu lächeln, doch misslang es ihm. Das hatte Heero gehört. Der andere hatte so laut geschrien, dass er selber davon wach wurde und der Schrei des Amerikaner war kaum menschlich gewesen.

„Magst du mir erzählen, wovon du geträumt hast?“

„Nein. Nicht jetzt. Später vielleicht...“, er wollte Heero nicht nur Bruchstücke erzählen. Doch langsam aber sicher schienen seine Erinnerungen wiederzukehren.

„Ist okay“

„Huh?“, dankbar lächelte er den Kurzhaarigen an, wobei er ebenso seine Hand nahm und ihre Finger miteinander verschränkte.

Verwundert blickte Heero auf ihre Hände, dann zu Duo. Ein angenehmes Gefühl machte sich in ihm breit. Es fühlte sich so warm an, geborgen und sicher. Etwas dass der Japaner zuvor noch nie gespürt hatte. Aber umso mehr freute ihn diese kleine Geste und er war sich in seinen Gefühlen gegenüber dem anderem sicherer als jemals zuvor. Er hatte sich, ohne es wirklich zu bemerken, in den Amerikaner verliebt. Aber warum wurde es ihm erst jetzt richtig bewusst? Warum nicht schon früher? So hätte er Duo vor all diesem Leid bewahren können. So hätte sich der Professor niemals an ihm vergriffen, ihm niemals das angetan, was er auch ihm angetan hatte.

Heero gab sich selber die Schuld an dem, was passiert war. Er hätte es bemerken müssen! Er hätte bemerken müssen, dass J sie hinterging! Dass er sie nur ausnutzte!

„Heero?“, riss nun ihn die Stimme des anderen aus seinen Gedanken. Der Japaner lächelte sanft. „Alles okay“

Duo sah ihn mit großen Augen an. „Was ist?“

„Mach das nochmal“, meinte er erstaunt.

„Was?“

„Du hast gelächelt! Mach das nochmal!“

Heero runzelte die Stirn.

„Nun mach schon!“, dieses kindliche Verhalten... das war eindeutig die Seite die er an Duo so mochte, weswegen er sich ein kleines Lächeln sowieso nicht mehr hätte verkneifen können. Duos Herz machte einen kleinen Sprung. Wieder erinnerte er sich an etwas. An seine Gefühle, welche er für den Japaner empfand. Doch auch an die Trauer, welche Hand in Hand mit der Liebe zu dem anderem ging. Der Perfect Soldier würde ihn niemals lieben.

Doch blickte Duo wieder auf ihre Hände. Heero hatte ihn nicht los gelassen. Er hielt seine Hand noch immer fest, hatte sich nicht von ihm gerissen. Vielleicht aus Mitleid? Weil er ihm nicht weh tun wollte? Nein, so war Heero nicht und so würde er auch niemals sein. Der Wingpilot nahm niemals Rücksicht auf die Gefühle anderer.

„Na komm Baka, sonst stehen wir zum Abendessen noch immer hier~“, die Stimme des Japaner war sanft und freundlich. Nicht wie sonst. Etwas das nun Duo lächeln lies. Er war froh darüber, dass Heero ihn gefunden hatte.

„Dann lass uns weiter~“, damit zog er den Japaner mit sich mit und lachte fröhlich. Etwas dass den Kobaltäugigen heiter stimmte. Endlich konnte er wieder dieses unbeschwerte Lachen hören und sehen. Wenn auch nur für einen kurzen Augenblick.
 

13.04.2012

Erinnerungen

Nächstes Kapitel :D Wieder etwas kürzer, aber ich bin zufrieden :3 Ich werd versuchen, dass ich Kapitel 15 auch noch in den nächsten 1-2 Tagen hochladen werde. Aber in dem Sinne erst einmal: Viel Spaß beim lesen abgemeldet
 

„Wie lange bleibt ihr noch dort?“

„Ich weiß es nicht. Ich denke ein paar Wochen werden es noch sein“, Heero lehnte sich an die Wand und blickte zu dem Amerikaner, welcher in der Küche gerade das Mittagessen vorbereitete.

„Melde dich regelmäßig“

„Natürlich“, dass Wufei ausgerechnet ihm so etwas sagte...

„Wie steht es um Quatre?“

„Nicht gut. Die Ärzte haben nicht mehr viel Hoffnung, dass er aufwacht“

„Hm. Das ist schlecht“

„Ich weiß. Aber wir können nichts machen“

Heero seufzte leise, er musste das Gespräch jetzt beenden.

„Okay.. Wenn etwas ist melde dich“

„Mach ich“, damit legte Heero auf und ging hinüber zu dem Amerikaner, welcher gerade das Essen auf zwei Tellern verteilte. Der Japaner beobachtete ihn kurz und setzte sich dann an den Tisch. Als Duo sich auch setzte, blickte er ihn fragend an.

„Ist alles okay?“

„Huh? J-ja... Ich denke schon..“

„Warum will ich dir das nicht glauben? Irgendwas stimmt nicht“

„Heero.. Es... Mhh... Ich hatte wieder solche .. solche Träume“

„Wie die letzten?“

„Ja..“

„Erzählst du es mir?“

Duo überlegte ein paar Minuten. Er hatte sich in den letzten Wochen wieder daran erinnern können, was man ihm bei Oz angetan hatte, aber er wusste absolut nicht, ob er es Heero erzählen konnte. Er würde ihn sicherlich verabscheuen.

„Keine Angst. Ich zwinge dich zu nichts“, der Kobaltäugige hatte bemerkt, dass Duo scheinbar nicht sicher war, ein Grund warum er ihn nicht bedrängen wollte.

„Erzähl es mir, wenn du dir sicher bist, dass du wirklich willst“

„Ich bin mir sicher, Heero“

„Huh?“, er wollte sich gerade wieder seinem Essen zuwenden, als Duo wieder sprach.

„Okay, dann erzähl es mir“

Nickend legte er das Besteck bei Seite.

„Lass uns oben auf die Veranda gehen..“

~

„Soll ich ganz von vorn anfangen?“

„Wenn du willst“

Sie hatten es sich in den großen Bastsesseln gemütlich gemacht und Heero war gespannt darauf, was der Indigoäugige ihm erzählen würde. Er hoffte, dass sich sein Verdacht nicht bestätigen würde.

„Als du mir sagtest ich sollte von der Mission verschwinden, da wollte ich eigentlich auch... Aber sie waren in der Überzahl.. Es mussten an die 60 Mobil Suits gewesen sein. Kaum hatte ich welche besiegt, kamen neue hinzu. Doch plötzlich kamen sie alle mit einmal auf mich geschossen und ich konnte sie nicht mehr abwehren, die haben mir ganz schön zugesetzt...“, Duo setzte ein trauriges Lachen auf, sprach dann allerdings weiter.

„Ich wurde bewusstlos und als ich aufgewacht bin, fand ich mich auf einem Stuhl in einem weißen Raum wieder. Dann kam ein Mann herein, er hatte einen weißen Kittel an.. ich denke es war ein Doctor.

Er hatte eine Spritze in der Hand... Er hat mir die Flüssigkeit in den Oberarm gerammt... Es tat weh, Heero... Es tat so unendlich weh... Ich … hatte das Gefühl, als würde mein ganzer Körper in Flammen stehen,.. ich hatte so fürchterliche Schmerzen...“, Duo stockte, ihm wurde ganz anders bei diesem Gedanken.

In dem Moment, als Heero sah, dass Duo fast anfing zu weinen, schwor er sich, er würde J und die anderen dafür leiden lassen, für alles was sie dem Amerikaner angetan hatten. Es war selbst für ihn schwer ihm zuzuhören und es tat weh Duo so zu sehen. Er saß da wie ein geschlagener Hund. Er war immer so lebensfroh gewesen und nun saß er da und hatte damit zu kämpfen nicht zu weinen.

Nachdem sich der Amerikaner wieder beruhigt hatte, sprach er weiter.

„Ich bin zusammengebrochen und hab nicht mitbekommen, was sie noch mit mir angestellt haben, aber als ich das nächste Mal wach wurde, fand ich mich in einem weichen Bett wieder und ich hatte mein Gedächtnis verloren. Ich wusste nicht wer ich war und woher ich kam, ich wusste nicht was passiert war. Nur ein blonder Mann, Zechs, er saß neben mir und hat mir berichtet, dass ihr mich angegriffen hättet. Dass ich wegen euch mein Gedächtnis verloren habe und dass ich der Sohn des Leutnant bin. Er meinte mein Nachname wäre Braff.

Danach wurde ich vorbereitet, um meinen Auftrag entgegen zunehmen. Aber dass das vor laufender Kamera geschehen sollte, war mir nicht bekannt... Als ich vor den ganzen Menschen gestanden bin.. wie sie mir zugejubelt haben... ich hab mich schlecht gefühlt..Ich wusste, dass das falsch war. Ich konnte es spüren...“, wieder schwieg Duo. So ergriff diesmal Heero das Wort.

„Ich hab es gesehen.. und gleich danach hat sich G bei mir gemeldet. Ich hatte den Auftrag dich zu eliminieren“, und eigentlich war es noch immer sein Auftrag. Der erste Auftrag den er nicht ausführen konnte und auch nicht ausführen wollte. „Kann ich mir gut vorstellen.. Wer hat es schon gerne, wenn sein ehemaliger Schützling vom Feind geschnappt wurde... Die Gefahr, dass ich etwas preisgeben könnte war viel zu hoch“, Heero bestätigte Duos Aussage mit einem leichten Nicken.

„Als du an diesem Abend aber aufgetaucht bist, ist mir wieder alles eingefallen. Scheinbar hatte ihr Mittelchen noch nicht die gewünschte Wirkung gehabt. Doch dass du so schnell wieder verschwandest, war hart..“

„Ich konnte nicht nicht anders... Es tut mir Leid...“

„Schon okay. Aber in diesem Augenblick kam auch der Professor rein“

„J“

„Genau. Ich war geschockt. Ich wollte ihn und Kushrenada einfach nur noch abmurksen. Ging leider schief“, ihm entwich ein leises Lachen.

„Sie haben mich wieder schlafen gelegt und mir wieder diese Droge gegeben, hat aber nicht funktioniert“

„Also hat J sich etwas anderes einfallen lassen“

„Ja. Ich wurde in eine Zelle gesteckt, sie war kalt und nass... Sie haben versucht mich mit Hypnose herum zu bekommen. Klappte nicht. Irgendwann kam J zu mir und...“

„Er hat dich verprügelt. Dich solange zusammen geschlagen, bis du nicht mal mehr stehen konntest und dich vor Schmerzen gekrümmt hast“

„Huh?“, erschrocken sah Duo den Japaner an. Selbiger starrte gerade aus in die Ferne.

„J-ja... Das hat er... Und dann...“

„Irgendwann hat er damit begonnen dich mit Elektroschockern zu verletzen...“

„Das kam später...“, meinte Duo nur leise.

„Er ...“, der Amerikaner schluckte schwer.

„Als er wieder zu mir kam... Er hat mich angefasst, Heero...“, diesmal schaffte es Duo nicht, seine Tränen zurück zu halten. „Er hat mich vergewaltigt..mehrmals..“, brachte er schwer, fast atemlos und flüsternd hervor. Heero senkte den Kopf. Er kannte es...

„Ich weiß...“

„Was?“

„Er hat … genau das Selbe bei mir gemacht.. Als ich noch ein Kind war“, Heero sprach darüber wesentlich gefasster als Duo, aber auch er hatte noch heute damit zu kämpfen, dass sich der Wissenschaftler an ihm vergriffen hatte. An einem Kind. Wie alt war er damals gewesen? Er wusste es nicht mehr. Er hatte es verdrängt. Bis heute.

„Oh Heero! Wieso hast du denn nichts gesagt?“

„Gefühle zeigen, bedeutet Schwäche....“

„So ein Unsinn!“

„Hn“

Duo seufzte schwer, sprach dann allerdings weiter.

„Nachdem J mich immer mehr verletzt hatte, habe ich irgendwann aufgegeben. Ich wollte nicht mehr, dass er mir so etwas antat. Deswegen habe ich alles verdrängt, alles vergessen, was mir Schmerz und Leid zufügen konnte und habe die Befehle die man mir gegeben hat ausgeführt.

Nur... irgendetwas fehlt. Irgendetwas an was ich mich nicht erinnern kann. Ich weiß, dass ich nach Paris gegangen bin, aber dann ist alles nur noch schwarz und.. ich weiß nicht was passiert ist. Es muss etwas gewesen sein, dass mich dazu veranlasst hatte hier her zu kommen“

„Du warst bei Quatre und Trowa. Du hast sie angegriffen und Winner dabei schwer verletzt... Er liegt im Koma...“

Erschrocken blickte er Heero an. „Das.. Das ist ein Witz, oder?“

„Nein. Die Ärzte haben keine große Hoffnungen mehr, dass er es überlebt“

„A-aber.. das ist ja... das ist meine Schuld... Wegen mir...“

„Duo, beruhige dich. Es ist nicht deine Schuld!“

„Doch... Ich bin daran Schuld..., wenn er … wenn er stirbt..“, Duo nahm die Hände vor sein Gesicht und begann heftig zu weinen. Er fühlte sich so schlecht. Es war seine Schuld, wenn Quatre stirbt.

Heero hingegen erhob sich in einer fließenden Bewegung von seinem Platz und hockte sich vor den Amerikaner. Sachte legte er seine Hände auf dessen Oberschenkel. „Duo, beruhig dich. Es ist nicht deine Schuld. Oz hatte ich unter Kontrolle, sie tragen die Schuld dafür. Nicht du, hörst du“

„Nein!“, der Indigoäugige schrie bitterlich. Er machte sich Vorwürfe. „Wäre ich... wäre ich nicht von ihnen geschnappt worden.. hätte ich nur besser aufgepasst“, Heero seufzte leise und klatschte Duo im nächsten Moment seine flache Hand ins Gescht.

„Es ist NICHT deine Schuld, kapiert?!“, nun wurde er laut. Er konnte es einfach nicht mit ansehen, wie Duo sich die Schuld an allem gab und so bitter weinte. Der Langhaarige sah ihn geschockt an. „Es tut mir Leid, das musste ein“

„Schon okay...“

„Komm her“, hauchte der Japaner sanft, dann zog er den anderen auf die Beine und schloss ihn in eine Umarmung. „Du bist nicht schuld, hör auf dir das einzureden“, vorsichtig erwiderte Duo die Umarmung und schlang ebenfalls seine Arme um den Japaner. Es tat gut jemanden bei sich zu wissen. Duo nickte etwas und wischte sich dann die Tränen vom Gesicht. „Danke“

„Wofür?“

„Dafür, dass du mir zugehört hast... und mich... nicht deswegen... verabscheust..“

„Wieso sollte ich, Duo? Ich hab das Selbe durchmachen müssen. Ich verabscheue dich nicht, das könnte ich niemals“, Heeros Stimme war sanft und beruhigend. So kannte er ihn gar nicht, aber es war schön zu wissen, dass er noch eine solch sanfte Seite besaß.

Sich wieder von dem Japaner lösend, blickte er gen Himmel. „Schau, die Sonne geht unter“, hatten sie so lange miteinander gesprochen?

„Duo?“

„Ja?“

„Es gibt da etwa, was ich dir noch sagen möchte“

„Huh? Was denn?“

Der Amerikaner blickte Heero fragend an. Was könnte es denn geben, was er ihm sagen will?

Heero nahm sich zusammen, er musste Duo jetzt einfach sagen, was Sache war und das war nun mal der scheinbar beste Augenblick. Wer wusste schon, ob sie bald wieder so zusammen sein konnten und er sah in diesem Moment seine Chance. Noch einmal sah auch Heero gen Himmel, dank der Sonne färbte er sich in ein angenehm schimmerndes Rot.

Doch sah er wieder zu Duo. Seine indigofarbenen Augen schimmerten wunderschön in der Abendsonne. Das Haar wurde durch eine leichte Brise etwas verwuschelt. Sachte strich er dem Bezopften den Pony aus den Augen und lächelte sanft.

Jetzt oder nie...
 

21.04.2012

Geständnis

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Entscheidung

Nächstes Kapitel und ich entschuldige mich gleich auch hier nochmal. Gomen dafür, was in diesem Kappi passiert, aber ich hab diese Entscheidung schon vor Monaten getroffen... Tschuldigung. abgemeldet
 

„Was?! Aber das können Sie doch nicht machen!“

„Es tut mir wirklich sehr Leid. Aber wir können nichts mehr für ihn machen. Er zeigte in der vergangenen Zeit keinerlei Verbesserung. Und zeigt sich keine in den Nächsten Tagen, dann müssen wir diesen Schritt leider gehen“

„Aber...!“

„Lass gut sein Trowa... Wir können nichts machen“

„Willst du etwa, dass sie die Geräte abstellen?!“

„Es gibt keinerlei Hoffnung, dass er überhaupt noch aufwacht. Lass ihn los, Trowa. Lass ihn gehen. Er hat den Frieden verdient. Warum sollten wir noch länger zulassen, dass er sich damit quält“

Trowa warf einen Blick auf den Blonden, er sah friedlich aus, als würde er nur schlafen, als könnte er jeden Moment aufwachen. Aber das tat er nicht und das würde er wohl auch nie mehr tun.

Erschöpft lies sich der Franzose auf dem Stuhl neben dem Bett nieder und griff nach der Hand des Sandrockpiloten. Sie war warm und die Haut war so sanft. Er würde alles dafür geben damit Quatre wieder aufwachte. Er würde sein eigenes Leben opfern, nur damit er weiter leben konnte. Ohne es wirklich zu bemerken, liefen ihm Tränen die Wange herunter und tropften auf die weiche Haut, benetzten sie.

Quatre durfte nicht sterben... er hatte ihm noch nicht sagen können, was er für ihn empfand, wie sehr er ihn liebte, wie sehr er sich eine Zukunft mit ihm wünschte.

Er hasste sich in diesem Augenblick dafür, dass er ihm all diese Worte noch nicht gesagt hatte, er hasste sich dafür, zu wissen, dass es jetzt zu spät war, um es ihm zu sagen...

Und er hasste sich dafür, den Blonden nicht genug beschützt zu haben... Er müsste hier liegen, nicht Quatre!

Nicht er...

Immer mehr Tränen fielen auf die weiche Haut des Arabers, Trowa konnte einfach nicht mehr. Er war am Ende mit seinen Kräften. Tag und Nacht hatte er an diesem Bett gesessen, mit der Hoffnung, dass Quatre bald wieder aufwachen würde, mit der Hoffnung ihm alles sagen zu können, was er ihm sagen wollte. Und nun? Nun kam der Arzt zu ihnen und überbrachte ihnen diese Nachricht. Die Nachricht Quatre würde nicht überleben. Er würde sterben. Er würde von dieser Welt gehen. Und das nur, weil er ihn nicht geschützt hatte! Er war ein Versager! Er gab sich die Schuld daran. Wobei. Nein. Nicht er allein hatte Schuld. Duo. Er war genauso Schuld daran und Trowa schwor sich in diesem Moment, dass der Amerikaner dafür büßen würde! Er würde ihn mit seinen eigenen Händen umbringen! Und davon würde ihm niemand abhalten.

Nicht einmal Heero könnte es schaffen ihn davon abzubringen. Trowa senkte den Kopf, verbarg sein Gesicht in den weichen Laken und weinte stumm weiter. Er konnte den Gedanken einfach nicht ertragen.

„Er wird dafür büßen, Quatre. Das versprech ich dir...“, murmelte der Franzose leise, weinte noch immer. So lange, bis er schließlich erschöpft einschlief.
 

„Es gibt also keine Hoffnung mehr, wie?“

„Nein... Trowa ist fix und fertig deswegen. Ich muss aufpassen, dass er nicht vollkommen abstürzt.. Er saß immerhin Tag und Nacht an Quatres Bett und hat darauf gehofft, dass er wieder aufwacht und dann bekommt er diese Hiobsbotschaft vom Arzt..“

Heero warf einen kurzen Blick zu Duo. Er würde es ihm sagen müssen.

„Ich muss auch ein Auge auf Duo werfen“

„Trowa gibt ihm die Schuld daran“

„Die hat er aber nicht“

„Ich weiß. Aber wie soll ich ihm das klar machen? Da geht kein Weg rein“

„Lass dir was einfallen“

„Oh, Heero Yuy kann Witze machen? Komm schon! Du weißt, dass Trowa stur wie ein Esel sein kann“

„Ja“

Wufei seufzte leise und schüttelte dann den Kopf.

„Ich werd mal wieder zu ihm gehen, nicht dass er hier noch alles kurz und klein schlägt“

„Okay, meld dich, wenn die Ärzte die Geräte abgestellt haben“

„Mach ich. Bis dann“

„Bis dann..“, der Japaner hängt den Hörer auf, blieb für eine Sekunde noch stehen, starrte auf die Wand. Quatre würde also sterben. Er hätte niemals erwartet, dass der Blonde nicht die Stärke besaß weiter zu leben.

Er wusste nicht ansatzweise, wie er es Duo beibringen sollte.

„Hey, alles okay?“, selbiger trat gerade hinter ihn und schlang seine Arme um seine Taille. „Nein“

„Was ist denn?“, vorsichtig und mit leichtem Druck zwang er Heero sich zu ihm umzudrehen.

„Die Ärzte stellen die Geräte ab“

„Heißt was?“

„Quatre wird sterben“, der Kobaltäugige blickte nach oben, direkt in die Indigofarbenen Seen. Duo senkte den Blick, lies von Heero ab und drehte sich um. Der Japaner konnte sehen, wie Duo leicht anfing zu zittern. Im nächsten Moment tropften einige Tränen auf den Fussboden. „Duo?“, sanft legte er seine Hand auf seine Schulter. „Das ist alles meine Schuld..“, murmelte der Amerikaner leise.

„Duo, nein. Es ist nicht deine Schuld, das habe ich dir schon einmal gesagt. Oz ist daran Schuld, nicht du. Hörst du? Du bist nicht schuld!“

„DOCH! Nur wegen mir liegt er im Koma! Nur wegen mir musste er erst ins Krankenhaus! Wegen mir wurde er verletzt! Weil ich nicht vorsichtig genug war! Weil ich zugelassen habe, dass sie meiner mächtig wurden!“, in Duos Stimme klang Verzweiflung und Hass zugleich. Verzweiflung, weil er nicht mit dem Gedanken klar kam jemanden auf dem Gewissen zu haben, einen seiner Freunde und Hass, weil er es nicht geschafft hatte, sich gegen Oz zu wehren, weil er zugelassen hatte, dass sie ihn für ihre Zwecke missbrauchen konnten! Er war ein mieser Pilot... und vor allem ein mieser Freund! Ohne darüber nach zu denken rannte er aus dem Haus. Er brauchte einfach Ruhe. Er musste mit dem Gedanken klar kommen...

„Duo!!“, Heero seufzte leise. Er war nicht Schuld. Niemand, außer Oz allein, war schuld daran, dass Quatre sterben würde. „Verdammt...“
 

Vollkommen außer Puste blieb der Amerikaner stehen. Er war zu dem kleinen Hafen der Stadt gerannt und setzte sich nun dort an einen der Stege.

Nach einigen Minuten setzte sich ein älterer Mann neben ihn. „Du siehst gar nicht gut aus“, sprach selbiger.

Duo warf ihm einen kurzen Blick zu und erkannte, dass es der Mann war, welcher ihm das Haus zur Verfügung stellte.

„Ich hab einen Freund auf dem Gewissen... Ich habe ihn ermordet.. Wegen mir stirbt er...“, sprach Duo leise. Tränen rannen seine Wange herab. „Niemand ist Schuld, wenn eine geliebte Person von uns geht, mein Junge. Wenn das Schicksal die Seele der Person zu sich holen will, dann tut es das einfach. Wenn es an der Zeit ist von dieser Welt zu scheiden, dann sollte man das akzeptieren. Natürlich ist es traurig, aber wir leben weiter. Ich weiß, dass du ein starker junger Mann bist. Du wirst es schaffen darüber hinwegzukommen. … Komm her“, sachte legte der alte Mann einen Arm um Duos Schultern und zog ihn etwas zu sich. Der Amerikaner nahm es entgegen und lehnte sich an ihn, weinte stumm weiter.

Er konnte sich noch immer nicht damit abfinden. Der Mann mochte vielleicht Recht haben, aber Duo wusste einfach, dass er alleine Schuld daran war.

Die beiden saßen noch eine ganze Weile am Steg und unterhielten sich. Der Alte freute sich darüber, dass er endlich einmal mit dem jungen Mann sprechen konnte und er erfuhr einiges über ihn.

„Das hätte ich wirklich nicht erwartet. Ein Gundam Pilot. Das ich das noch erleben darf“

„Hm“

„Ich weiß, dass es schwer ist mit so frühem Alter alles zu verlieren und nie wirklich eine Familie zu haben. Erst mit 23 habe ich endlich erfahren dürfen, was es heißt, eine Familie zu haben. Ich habe meine Frau kennenlernen dürfen. Ich war sehr glücklich darüber“, ein trauriges Lächeln legte sich auf die Züge des Mannes. „Aber sie ist jetzt seit 2 Jahren nicht mehr da. Ich vermisse sie wirklich sehr. Aber es war an der Zeit für sie“

Duo blickte den Alten an. Es ist wirklich traurig jemanden zu verlieren und irgendwann würde man sich damit abfinden können.

Aber er hatte Quatre mit seinen eigenen Händen ins Grab gebracht...

„Es ist spät geworden. Geh nach Hause, mein Junge. Dein Freund wartet sicherlich schon ungeduldig auf dich“

Der Langhaarige nickte etwas, stand auf und half dem Älteren auf die Beine. „Danke“

„Wofür? Jeder braucht einfach mal jemanden zum reden“, sachte klopfte er dem Jungen auf die Schulter, lachte heißer und ging dann. Duo selber ging ebenfalls zurück.

Am Haus angekommen wartete auch schon Heero, welcher ihn tadelnd ansah.

„Renn bloß nicht wieder weg, verstanden!“

„Hast du dir Sorgen gemacht?“

„Huh?“, Heero wurde ein wenig Rot, drehte sich schnell weg und schüttelte den Kopf.

„Nein! Aber wäre Oz hier aufgetaucht, hätten wir ein Problem gehabt“

„Also doch~“, Duo lächelte sanft, legte seine Arme um Heero und hauchte ein leises 'Danke'.
 

Am nächsten Morgen war es dann nun soweit. Die Geräte sollten abgestellt werden. Trowa war vollkommen neben der Spur und lief die ganze Zeit wie ein aufgescheuchtes Hühnchen in der Gegend herum. Wufei seufzte leise. „Trowa. Setz dich gefälligst hin. Dadurch wird es auch nicht besser“

„Ich muss aber nochmal mit dem Arzt reden. Er muss ihm einfach noch eine Chance geben“

„Das wird er aber nicht tun. Wir warten nun schon ewig darauf, dass er aufwacht“

„Na und?! Es gibt Komapatienten die sind nach mehreren Jahren wieder aufgewacht“

In einer fließenden Bewegungen stand der Chinese auf und trat auf Trowa zu. Dann schlang er seine Arme um den Heavyarmspiloten und drückte ihn an sich. „Ich weiß wie es ist eine geliebte Person zu verlieren, Trowa. Ich weiß, dass es hart ist und ich weiß, dass es weh tut, aber du musst da durch, Trowa. Aber sei dir bitte im klaren, dass du mit deiner Trauer nicht alleine bist. Ich bin genauso schockiert darüber, dass wir diesen Schritt gehen müssen und Heero und Duo sind es genauso. Wir trauern auch!“

„Halten deinen Mund! Wage es nicht noch einmal zu sagen, dass es für Duo ein Schock ist und das er auch trauert!! Er war es doch, der Quatre hier her gebracht hat! Er hat ihn so schlimm verletzt! Wegen ihm stirbt Quatre!!“, mit jedem Wort wurde der Franzose lauter und mit jedem Wort zitterte er mehr und mehr.

„Trowa, beruhig dich!“

„Nein!“

„Das würde ich Ihnen aber raten, Mr. Barton“, der Arzt hatte das Gespräch der beiden jungen Männer mitangehört.

„Niemand hat Schuld“

„Tze!“

„Kommen Sie, damit Sie sich verabschieden können“

Mit gesenktem Kopf gingen Trowa und Wufei dem Arzt hinterher.

Also würde es jetzt wirklich passieren....
 

10.06.2012

Tod

Jetzt war es soweit.

Sie würden es tun.

Ohne, dass man dem jungen Araber noch eine weitere Chance gab.

Das war so ungerecht. Wieso konnte man ihn nicht weiter leben lassen? Andere Komapatienten ließ man doch auch Jahre weiter leben und sie waren wieder aufgewacht. Warum sollte das dann nicht auch bei Quatre der Fall sein? Trowa verstand das einfach nicht. Die ganze Situation war noch nicht richtig bei ihm durchgedrungen. Alles war so,... stumpf … so unwirklich. Surreal eben. Sich nervös auf der Unterlippe kauend, da setzte er sich an das Bett des Blonden und nahm sanft dessen Hand. „Es tut mir so Leid, Quatre. Ich konnte dich nicht schützen.. Dich nicht retten... Ich wollte dir noch so vieles sagen... und nun? Nun ist es zu spät... Zu spät, um dir die wichtigsten Worte zu sagen, die ich einem Menschen je hätte sagen können. Nur dir... nur dir hätte ich diese Worte gesagt.. nur für dich wären sie bestimmt gewesen. Für niemand anderes...“, der Franzose war für einen Moment still. Wufei legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. Auch ihm tat es unheimlich weh, dass man die Geräte abstellte und Quatre so in den Tod gerissen wurde. Aber was mussten das dann für Qualen für Trowa sein? Er liebte den blonden Engel, daran hatte er keinen Zweifel mehr. Fest biss er die Zähne zusammen und unterdrückte die aufkommenden Tränen. Quatre war auch sein Freund gewesen. Und nun soll der bald nicht mehr da sein? Das war so unbegreiflich.... Schweigend verließ Wufei das kleine Zimmer. Er hatte sich im Stummen von Quatre verabschiedet...

Trowa brauchte nun selber ein wenig Zeit mit ihm.

Selbiger begann zu weinen... so bitterlich und verzweifelt.

Es dauerte zwei Stunden, bis ein Arzt zu ihnen kam. „Und?“

Wufei nickte nur, auch er hatte ganz rote Augen vom Weinen. „Okay..“, die Stimme des Arztes war leise, aber bestimmt. Sie würden es tun. Jetzt.

Leise betrat der alte Mann das Zimmer, zusammen mit einer Schwester. Vorsichtig legte er Trowa eine Hand auf die Schulter und selbiger sah zu ihm auf. „Wir müssen jetzt“, sagte er leise, bevor der Franzose mehr widerwillig aufstand und dem Arzt den Vortritt ließ. Es tat so unendlich weh es zuzulassen... Das hatte Quatre nicht verdient... ganz und gar nicht.Eigentlich dachte der Franzose, er wäre jetzt bereit dafür gewesen, bereit dafür, dass der Arzt kam und die Geräte ausstellte. Aber das war er nicht...ganz und gar nicht.

Allerdings,... weil Trowa es einfach nicht sehen konnte, wie der alte Mann die Geräte abstellte, da verließ er den Raum. Das konnte er einfach nicht... er konnte dem kleinen Blonden Engel nicht dabei zu sehen, wie er langsam starb,....

Fest biss er die Zähne zusammen und ballte die Hände zu Fäusten. Er würde Duo das Leben zur Hölle machen... Nur wegen ihm muss Quatre jetzt....

Wütend schlug er mit seiner Faust gegen die Wand neben sich. Er verstand das einfach nicht... wieso hatte das der Langhaarige getan?! Nur weil er wieder von OZ gefangen genommen wurde! Nur weil er zu dämlich war sich zu schützen!
 

Seufzend legte Heero den Telefonhörer wieder bei Seite und blieb noch einige Sekunden einfach so stehen. Es war also vorbei,...

Sein blick fiel zu Duo, welcher in dem kleinen Garten saß und scheinbar einfach nur vor sich her starrte. Seit heute Morgen saß er nun schon dort... Allerdings.. heute hatten sie es ja auch getan. Die Geräte abgestellt... Scheinbar saß er deswegen wie in Trance dort und starrte einfach nur vor sich her.

Langsam ging er nach draußen, damit er sich zu ihm setzen konnte. In einer fließenden Bewegung saß er und lehnte seinen Kopf einfach an die Schulter des Langhaarigen.

„Er ist jetzt....“, der Japaner konnte es nicht aussprechen, aber Duo müsste wissen, was er damit meinte. Ein Nicken bestätigte seine Vermutung.

„Und ich bin Schuld daran...“, murmelte der Indigoäugige leise.

„Lass das bitte, Duo. Du weißt genau, dass es nicht deine Schuld ist“, Heero hatte sich wieder aufgerichtet und sah den Amerikaner nun ernst an.

„Ich weiß nicht wie oft ich dir das schon gesagt habe. Du bist nicht schuld daran!“

„Aber Heero!“

„Nichts Aber!“

Duo senkte den Kopf, biss die Zähne zusammen. Natürlich war er schuld daran gewesen...

Niemand anderes hatte die Schuld. Er hatte Quatre doch mit seinen eigenen Händen ins Grab gebracht...

„Duo...“, begann der junge Japaner nun. „OZ hat dafür die Verantwortung zu tragen. Nicht du. Du konntest nichts dafür und Quatre würde sicherlich auch nicht wollen, dass du dir jetzt die Schuld gibst. Versuche, bitte, nicht weiter dir selber die Schuld zu geben. Allein OZ ist dafür verantwortlich“, versuchte der Japaner dem Langhaarigen klar zu machen, dass er rein gar nichts dafür konnte. Es tat ihm weh den sonst so lebensfrohen Jungen so traurig und gebrochen zu sehen. Das war nicht Duo. Nicht der den er kennen und lieben gelernt hatte.

„Komm. Ich mache uns einen Tee“, so reichte er dem jungen Amerikaner die Hand und half ihm auf. Duo ließ es einfach über sich ergehen und lief schlaff ins Haus zurück. Er war Schuld daran. Da konnte Heero ihm noch so oft er wollte erklären, dass es nur an OZ gelegen hatte...
 

6 Wochen später~

„Du traust dich, uns noch unter die Augen zu treten?!“, wütende Schreie hallten durch die kleine Wohnung.

„Nachdem was du getan hast?!“

„Beruhige dich, Trowa“, Wufei war hinter den wütenden Piloten getreten und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Trowa...“, unsicher trat der Amerikaner einen Schritt zurück, Heero stellte sich schützend vor ihn.

„Es bringt nichts, wenn du ihm die Schuld gibst, Barton. Die einzigen Schuldigen in diesem Fall sind Treize und J. Also hör auf deine Wut gegen Duo zu richten. Richte sie stattdessen lieber auf die Auslöser“, der Japaner sah den anderen kühl an. Natürlich konnte er verstehen, dass Trowa sauer und verletzt war und nun nach einem Schuldigen suchte. Nur suchte er bei ihnen an der falschen Adresse.

„Oh Nein, Yuy! ER hat sich von OZ schnappen lassen! ER hat nichts dagegen gemacht, damit eben das NICHT passiert!“, noch immer verdammt sauer auf Duo, trat er einen Schritt vor, wurde aber von Wufei zurück gehalten.

„Trowa... Es tut mir Leid, verdammt! Was soll ich denn machen?! Ich fühle mich deswegen verdammt beschissen! Ich …. Ich wollte das nicht! Ich wollte nie...“

„Halt dein Maul! Halt dein beschissenes Maul!“, brüllte der Grünäugige den anderen an, wandte ihm dabei den Rücken zu und gab einen wütenden Laut von sich, stampfte dabei auf und drehte sich wieder ruckartig zu Duo, trat zu ihm und rammte ihm seine Faust mitten ins Gesicht. „Trowa!“, empört sah Wufei zu ihm. „Duo trägt hierbei keine Schuld! DIR hätte das genauso passieren können, Barton!“, der Chinese trat auf den anderen zu, packte ihn am Oberarm und zerrte ihn von dem Amerikaner weg. Selbiger wurde von Heero besorgt betrachtet, welcher nun ebenfalls zu Trowa sah.

„Wir verstehen deine Wut, Barton. Vollkommen. Es ist klar, dass du trauerst und dass du einen Freund verloren hast. Wir alle... haben einen Freund verloren. Aber deswegen dürfen wir nicht die Fassung verlieren und vor allem nicht auf Duo losgehen. Hast du das verstanden?“, Heero sprach ruhig, versuchte aber selber seine Wut auf den Franzosen im Zaum zu halten. Trowa knurrte nur leise. „Hätte er sich nicht fangen lassen, dann würde er heute noch leben“, murrte er und verließ den Raum dann.

„Tut mir Leid...“, murmelte Duo nun leise. „Ich... ich sollte wohl besser.... von hier verschwinden...“, er fühlte sich verdammt schuldig. „Du bleibst hier“, selbst Wufei sah, dass es nicht die Schuld des Amerikaners war.

„Aber...“

„Nichts aber. Du bleibst. Komm. Ich versorg deine Wunde“, Heero nahm den verstörten Piloten bei der Hand und nahm ihn erstmal mit ins Bad, wo er seine aufgeplatzte Lippe versorgte. „Willst du dann etwas schlafen?“

„Ja... Kannst.... Kannst du bei mir bleiben...?“, er wollte jetzt nicht alleine sein.

„Natürlich“, Heero lächelte sanft und nahm dem jungen Langhaarigen dann in seine Arme und drückte ihn sachte an sich. „Es... wird alles gut“, hauchte er leise und gab ihm einen zarten Kuss auf die Stirn. „Wir schaffen das schon“, die beruhigenden Worte des Wing-Piloten taten unglaublich gut und Duo beruhigte sich wirklich wieder etwas.

„Ich wollte nicht, dass er stirbt.“

„Ich weiß... Lass ihm die Zeit, die er braucht.“

Duo nickte leicht, dann gingen sie gemeinsam in das Zimmer des Japaners und legten sich hin. Heero streichelte noch einige Zeit sanft über den Rücken des anderen, lullte ihn so langsam in einen Schlaf und schlief bald darauf selber ein.

Trowa hingegen saß an seinem Fenster. Der Blick gen Himmel, das Gesicht verzweifelt. Wie sollte er es mit Duo unter einem Dach ertragen? Wie sollte er es mit der Person ertragen, der ihm das wichtigste im Leben genommen hatte? Wie nur...?
 

19.02.2014



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Kommentare zu dieser Fanfic (18)
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Von:  _Genis_
2012-06-03T23:00:19+00:00 04.06.2012 01:00
es ist ein echt heißes und süßes kapitel x3
auch wenn ich mich echt nicht mit dem gedanken von heero als uke abfinden kann^^°
da verlässt mich dann meine vorstellungskraft dann doch X,D

aber trotzdem hast du das kapitel alles in allen sehr schön geschrieben^^

Von:  Ray_Estheim
2012-06-03T20:44:08+00:00 03.06.2012 22:44
Kurz aber geil^^
Hoffe kommt bald zum weiterschreiben^^
*stärkung dalass*
Von:  _Genis_
2012-04-22T23:56:05+00:00 23.04.2012 01:56
oh man..
weißst du eigentlich das du mir die zeit vor dem pc echt versüßst
und meine langeweile vertreibst
erstmal nochmal danke dafür
das kapitel und auch die davor sind einfach super geworden
besonders der schluss dieses kapi hat es mir angetan
ich hab voll mitleid mit den beiden aber ich finde es voll süß wie heero reagiert^^
und ich will ES hören x3
er muss es ihm sagen
bin schon gespannt Wie es weitergeht^^

und q-chan wird auch wieder
+daran glaub^^*
Von:  Ray_Estheim
2012-04-16T19:25:20+00:00 16.04.2012 21:25
Uuuuuuuuuuiiiiiiiiiiii
Total süss.
*total happy*

Schreib bitte bitte schnell weiter
*gespannt bin*

*Stärkung dalass*
Von:  Ray_Estheim
2012-04-16T19:08:31+00:00 16.04.2012 21:08
So kurz find ich das Kapitel nicht aber interessant^^
*gleich das nächste les*
Von:  Leaf-Phantomhive
2012-03-30T18:23:00+00:00 30.03.2012 20:23
Ich LIEBE diese FF.
Vor allem deine Paarings.
Bitte Bitte schreib bald weiter.

du kannst Duo doch nicht bei Oz lassen und vor allem war es so klar das Dr. J der Verräter is. Ich glaub den Hasst jeder.

Von:  Ray_Estheim
2012-02-13T20:13:51+00:00 13.02.2012 21:13
Geiles Kapitel aber verdammt gemeines Ende....

Bitte schreib schnell weiter
Von:  Ray_Estheim
2012-02-12T14:29:36+00:00 12.02.2012 15:29
Au...
Das Kapitel ist ja gemein....

*find es aber net schlecht*
Bitte schreib weiter ja^^
Von:  Ray_Estheim
2011-11-12T15:53:13+00:00 12.11.2011 16:53
Huhu,
es freut mich das du dich über die fleissigen Kommi`s freust da schreib ich doch glatt noch mehr^^

Sodele, aber nun zum Kapi:
Hab es leider nur grad 'überfliegen' können da ich im Krankenhaus bin und nur für ne kurze zeit zum inet-cafe konnte. Aber das was ich gelesen hab klingt einfach nur geeeeeeeeeeil.
Sobald ich dazu komm es richtig zu lesen schreib ich dir noch einen kommi, versprochen
Von:  _Genis_
2011-10-08T14:46:07+00:00 08.10.2011 16:46
aweeeeeeeeeeeeeeeeesome danke danke
da freu ich mich aber
das ich dich motivieren kann
da freu ich mich aber

und das kapitel ist echt toll
und süß wie q-chan reagiert^^
zucker^^

freu mich aber auch wenn wieder etwas mehr duo vorkommt *.~


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