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Tainted World

Eiskalt
von

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[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

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Okay, mit diesem Kapitel bin ich nicht sehr zufrieden. Ich wünsche euch trotzdem viel Spaß.
 

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Ohne, dass wir auch nur noch ein Wort wechseln, bist du verschwunden. Das einzige, was ich höre, ist wie die Tür ins Schloss fällt.

Ich ziehe meine Beine an meinen Körper und schlinge meine Arme um sie. Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken. Erst jetzt merke ich, wie unerträglich kalt es in meiner Wohnung ist.
 

Es kommen die Erinnerungen, daran, wie alles mit uns angefangen hatte, zurück in mein Gedächtnis. Eigentlich hattest du schon seit dem Tag, an dem wir uns das erste mal trafen, eine ungeheuere Anziehungskraft auf mich ausgeübt. Nur war ich mir damals noch nicht bewusst wie sehr und was das für Auswirkungen haben würde.

Am ersten Abend, als wir von einem Freund einander vorgestellt wurden, tranken wir uns aus Verlegenheit einen an, bevor der Knoten platzte und wir endlich ein Thema gefunden hatten, worüber wir uns unterhalten konnten und als wir dann endlich miteinander redeten, verstanden wir uns sofort. Wir trafen uns danach öfter und es wurde für uns wie zu einem Hobby regelmäßig miteinander durch die Bars Tokyos zu ziehen. Nach nicht all zu langer Zeit entwickelte sich eine feste Freundschaft daraus und so verwunderte es mich wenig, dass ich deine erste Wahl war, als du die Idee hattest eine Band zu gründen. Damals wurde mir auch klar, wie wichtig es mir war, dass du mich als erstes gefragt hattest, ob ich für dich als Bassist antreten würde.

Als Hizumi und Tsukasa unserer Band beitraten und unsere Musik begann populärer zu werden, wurden unsere Sauftouren weniger, was jedoch nicht bedeutete, dass wir nicht ab und zu einen Grund zu feiern fanden. Daraus resultierte letztendlich, dass wir eines Morgens nebeneinander aufwachten, unsere Klamotten auf dem Fußboden verteilt lagen und wir uns, nachdem unsere Kopfschmerzen nachgelassen hatten und unsere Erinnerungen an den vorangegangenen Abend zurückkehrten, darüber bewusst wurden, was zwischen uns geschehen war.

Wir schworen uns damals, dass niemals jemand von diesem Vorfall erfahren würde und dass auch das zwischen uns eine einmalige Sache war. Letztendlich konnten wir nur ersteres einhalten.

Wahrscheinlich, war es damals ein riesiger Fehler dir meine Liebe zu gestehen.

Es war Winter. Wir saßen bei mir zu Hause auf der Couch, eingekuschelt unter einer Wolldecke. Wir redeten über dies und das, ich weiß nicht mal mehr genau worüber, und dann, ohne nachzudenken, knallte ich es dir an den Kopf. Du verstummtest. Einen Moment sahst du mich an, als glaubtest du, du hättest dich verhört. Dann schlugst du die Decke auf und bist ohne ein Wort zu sagen gegangen.

Seit dem verhältst du dich mir gegenüber ganz anders.
 

Ich öffne meine Augen.

Diese Nacht habe ich nicht gut geschlafen, man kann sagen: gar nicht. Ich konnte nicht aufhören über uns nachzudenken. Immer wieder habe ich mir den gestrigen Abend durch den Kopf gehen lassen und vor allem deine Worte. Es war nicht fair von dir, dass du es mir nicht eher erzählt hast.
 

Ich drehe mich auf die Seite. Mein Blick fällt auf meinen Wecker. Es wird langsam Zeit aufzustehen. Wir müssen heute noch einmal alle ins Studio. Ich fühle mich unwohl bei dem Gedanken daran. Ich will dich sehen, aber ich weiß nicht, wie ich mich dir jetzt gegenüber verhalten soll.

Seufzend werfe ich meine warme Decke beiseite. Ich setzte mich langsam auf, an die Kante der weichen Matratze, sodass ich den kalten Fußboden unter meinen Füßen spüre. Ich werde mir heute Morgen sehr viel Zeit lassen.
 

Mit einer Stunde Verspätung komme ich schließlich an unserem heutigen Treffpunkt an. Ich zögere einen Moment, bevor ich die Höhle des Löwen betrete. Zielstrebig öffne ich die Tür hinter welcher sich alle versammelt haben werden. Und das erste, was mein Blickfeld kreuzt, ist niemand anderer als du. Du schaust mich an, hast mein Hereinkommen bemerkt, begrüßt mich, ganz normal, wie immer. Ich bleibe mit meinem Blick an deinen Augen hängen, ehe dieser weiter schweift und ich wahrnehme, wer dort neben dir steht. Mayu. Sie ist schön, intelligent, immer freundlich, zuvorkommend, sie würde niemals jemandem etwas böses wollen. Ich hasse sie.
 

Mit einem strahlenden Lächeln begrüßt sie mich, kommt auf mich zu und fragt mich wie es mir geht. Sie drängt mir ein Gespräch auf. Ich könnte kotzen, mache aber eine gute Miene zum bösen Spiel. Vorher hatte ich sie nie als Konkurrenz betrachtet, denn ich glaubte du würdest es nicht ernst mit ihr meinen. Aber in Wirklichkeit meintest du es nie ernst mit mir.
 

Ich werde von meinem Leid erlöst, als mir Tsukasa auf die Schulter tippt. Es gibt ein paar Änderungen im aktuellen Song und der Basspart muss noch einmal aufgenommen werden. Wenn er nur wüsste, wie dankbar ich ihm jetzt dafür bin.
 

Nach einigen Stunden legen wir endlich eine Pause ein, obwohl ich mir da nicht ganz so sicher bin, ob ich mich darüber freuen soll oder nicht. Denn plötzlich sind wir beide alleine im Raum, sitzen still nebeneinander. Du siehst ein paar wichtige Papiere durch, ich rauche. Es herrscht Stille zwischen uns. Eigentlich ist es normal, aber heute finde ich es höchst unangenehm. Ich habe mir noch keinen Plan gemacht, wie ich mit dir umgehen soll.
 

“Karyu?”, frage ich, ohne zu wissen, wie ich am besten fortfahre.

“Mh?”

Ich rolle nervös meine Zigarette zwischen meinen Fingern.

“Meintest du das ernst, gestern?”

“Ja.”, ist deine knappe Antwort. Du überfliegst immer noch die Unterlagen. Ich werde mutig.

“Karyu, ich liebe dich.”

“Ich weiß.” Deine Stimme klingt immer noch uninteressiert. Könntest du mich wenigstens ansehen?

“Und du willst mich wirklich nicht mehr ficken?”

“Nein.”

“Warum nicht?” Mein Blick haftet auf dir.

Genervt stöhnst du auf und schmeißt die Papiere auf den Tisch. Endlich schaust du mich an.

“Ich will Mayu einfach nicht mehr betrügen, das hab ich dir doch schon gesagt.”

“Aber warum? Bisher hast du es doch auch getan ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.”

Ich weiß genau, wie sehr ich dich gerade provoziere und dass du jetzt noch nicht in die Luft gehst, kann nur daran liegen, dass die anderen jederzeit in den Raum zurückkommen könnten. Doch dein Gesicht spricht Bände. Deine Augen haben sich zu schmalen Schlitzen verengt, zwischen deinen Augenbrauen haben sich tiefe Zornesfalten gebildet und ich spüre, wie sehr du dir in diesem Moment wünscht ich würde genau jetzt von einem Blitz getroffen werden. Ich habe bei dir einen Nerv getroffen, den ich lieber nicht hätte treffen sollen.

“Das geht dich gar nichts an.”, zischst du.

“Tut mir Leid.” Ich entschuldige mich unaufrichtig, bin jedoch noch lange nicht fertig. “Aber das gestern kann es wirklich nicht mit uns gewesen sein.”

“Oh doch.”

“Nein, ich bin da anderer Meinung.” Meine Stimme klingt selbstbewusst und auf meine Lippen legt sich ein ungewolltes Lächeln. Deine Mimik ändert sich in Sekundenschnelle von zornig auf mehr als verwirrt. Unverkennbar kannst du dir meine plötzliche Selbstsicherheit nicht erklären.

Ich habe einen Plan!
 

Ich drücke meine Zigarette im Aschenbecher aus. Mit einem leisen, wohligen seufzen strecke ich kurz meine Arme von mir, ehe ich mich zurück lehne. Mein Blick haftet an dir und mein Lächeln ist immer noch nicht von meinen Lippen verschwunden.
 

Auch du siehst mich nach wie vor an, beobachtest meine Bewegungen misstrauisch und ziehst dann eine Augenbraue nach oben.

“Was auch immer du vor hast: Denk nicht einmal dran!”, sind deine warnenden Worte.
 

Du weißt doch noch, dass ich nie auf deine Warnungen reagiere?

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Ich kann mich noch ganz genau an den Tag erinnern, als du mir Mayu vorgestellt hast. Wir hatten einen freien Tag und ich war zu Hause, richtete meine Wohnung her und freute mich schon auf einen schönen Abend mit dir. Damals warst du viel zu spät dran und ich machte mir schon Sorgen, ob du überhaupt bei mir erscheinen würdest, da du sonst meistens pünktlich warst. Um so höher schlug mein Herz, als dann die Klingel bei mir ertönte. Freudestrahlend öffnete ich dir die Tür, doch mein Lächeln verschwand, als bemerkte, dass an deiner Seite eine ziemlich attraktive Frau stand. Ich wusste nicht, was das zu bedeuten hatte.

“Das ist Mayu.”, sagtest du, bevor du mir erklärtest, dass sie deine Freundin war. Ich fühlte, wie die Welt um mich herum zu bröckeln begann. Das einzige, was verhinderte, dass sie ganz in sich zusammen fiel, war mein Glaube, dass du nur ein dämliches Spiel mit ihr spieltest - oder wohl eher mit mir, wie sich herausgestellt hat.

Jetzt habe ich zum Glück kapiert, dass es nichts nützt tatenlos zuzusehen und zu hoffen. Reine Hoffnung ist absolut zwecklos, das habe ich aufs Schmerzlichste lernen müssen.
 

Das Taxi hält an und wir steigen aus. Heute fliegen wir in den Norden, da wir demnächst ein Konzert in Sapporo geben werden. Du verabschiedest dich von deiner Geliebten, während ich mit dem Fahrer das Gepäck aus dem Kofferraum hole und an unsere Kollegen weiterreiche. Aus den Augenwinkeln beobachte ich euch. Mir gefällt der Anblick nicht, wie ihr euch küsst und umarmt und ich warte, bis ihr euch voneinander trennt, ehe ich dir dein Gepäck reiche. Noch einmal verabschiedest du dich von ihr, bevor du dich zusammen mit den anderen in das Innere des Flughafens begibst. Ich sage euch, ich würde draußen noch schnell eine rauchen und warte ab, bis endlich alle drinnen sind. Dann wende ich mich zu Mayu, welche dir noch sehnsüchtig hinterher schaut.

“Du solltest noch etwas wissen…”, fange ich an und mache eine Pause, bis sie sich zu mir wendet.

“Karyu und ich, wir haben mit einander geschlafen.” Mein Blick ist fest auf sie gerichtet. Etwas flackert in ihren Augen auf. Ich kann es nicht zuordnen.

“Das ist nicht wahr!”, sagt sie und ihre Stimme klingt wütend.

“Wieso sollte ich so etwas sagen, wenn es nicht der Wahrheit entspräche?”, stelle ich meine rhetorische Frage und kann ihr sofort ansehen, wie sie die Antwort in ihrem Kopf abwägt und mich ungläubig ansieht.

“Ich meine, glaubtest du wirklich, dass Karyu immer so lange arbeitet?”, spreche ruhig ich weiter. In ihren Augen sehe ich wieder dieses Funkeln von eben.

“Du bist so ein Arschloch!”, sagt sie zornig und erdolcht mich beinahe mit ihrem Blick. Schwungvoll dreht sie sich um und steigt ins Taxi. Ich warte noch bis es wegfährt, bevor ich mich ebenfalls in die Halle aufmache. Jetzt bin ich echt gespannt, wie es weiter geht.
 

Der Flug verläuft ohne Vorfälle. Seit unserem Ankommen im Hotel, hält sich deine Begeisterung jedoch in Grenzen. Wir beide müssen uns ein Zimmer teilen. Sonst warst du davon eigentlich immer sehr angetan, aber diesmal sehe ich dir an, wie sehr es dir missfällt, auch, wenn du versuchst dir vor den Anderen nichts anmerken zu lassen. Mir entgeht nicht, dass du seit unserem Gespräch letztens versuchst mich zu meiden.
 

Bis zum Konzert und selbst auf der Bühne habe ich dich in Ruhe gelassen und sogar jetzt halte ich Abstand, wo wir doch nun alle in der Bar des Hotels sitzen und gemeinsam auf unser sehr gelungenes Konzert anstoßen.
 

Die Stimmung ist locker und der Alkoholspiegel aller Anwesenden steigt schon nach kurzer Zeit, wir erzählen und lachen und dann stehst du plötzlich auf. Unsere Kollegen nehmen das gar nicht wirklich zur Kenntnis, ich kann jedoch meinen Blick nicht von dir abwenden, bis du den Raum verlassen hast. Ich zögere einen Moment, ehe ich mich dazu entscheide dir zu folgen.
 

Du liegst bereits geschafft auf deinem Bett, als ich das Zimmer betrete. Ich schaue dich an, du scheinst mich zu ignorieren. Ich setze mich zu dir auf die Matratze, weiß selbst nicht, was ich nun vor habe zu tun. Musternd betrachte ich dich. Noch gehst du nicht auf meine Anwesenheit ein. Ich lege mich zu dir, schmiege mich eng an dich. Du reagierst immer noch nicht. Meine Hand gleitet unter dein Shirt. Hauchzart streichele ich über deinen Bauch. Ich spüre, wie sich deine Muskeln anspannen, dann setzt du dich auf und siehst mich giftig an.

“Was soll der Scheiß?”, fragst du und ich finde, dass dieser Protest eindeutig zu spät von dir kommt. Ich richte mich ebenfalls auf, werfe meine Arme um dich und beachte einfach nicht, wie du versucht zurück zu weichen.

“Karyu, bitte.” Mehr muss ich nicht sagen und dränge mich gegen dich. Sicherlich weißt du, was ich will.

“Nein.”, antwortest du zischend. Ich spüre, wie du mit deiner Selbstbeherrschung kämpfst. Meine Lippen legen sich auf deinen Hals und verteilen sanfte Küsse auf ihm. Ich spüre, wie du schluckst und dein Kehlkopf dabei auf und ab hüpft.

“Nein, habe ich gesagt!”, schreist du mich beinahe an und im selben Moment stößt du mich schon von dir. Ich lande unsanft auf dem Boden und merke, wie mir sogleich der Schmerz durch das Mark fährt. Du stürmst an mir vorbei aus dem Zimmer.

“Ich fasse es nicht!”, höre ich dich leise fluchen, bevor du die Tür hinter dir zuknallst.

Langsam stehe ich auf. Da bin ich wohl etwas zu weit gegangen. Vielleicht sollte ich mich bei dir entschuldigen, immerhin ist das Letzte was ich will, dass du auf irgendeine Weise sauer auf mich bist.
 

Lange liege ich wach in meinem Bett. Ich kann kaum noch meine Augen offen halten. Plötzlich höre ich das Klicken der Tür und nehme deine Silhouette im Kegel des vom Flur herein scheinenden Lichts wahr. Dann betätigst du den Lichtschalter. Der Wechsel von dunkel auf hell schmerzt regelrecht in den Augen und aus Reflex ziehe ich mir kurz die Decke über den Kopf, nur um einen Moment später vorsichtig darunter hervorzugucken und meine Augen an das viel zu grelle Licht zu gewöhnen. Ich beobachte dich, doch du schenkst mir mal wieder keine Beachtung.
 

Ich setze mich auf.

“Karyu.”, sage ich.

Du drehst dich zu mir um, schaust mich fragend an.

“Wegen vorhin… Es tut mir Leid.”, setze ich fort und versuche dabei besonders reuevoll zu klingen.

“Ist schon gut.”, sagst du und schaltest die kleine Lampe an deinem Nachttisch ein. Mein Blick folgt dir, wie du zum Lichtschalter gehst und das große Licht wieder ausschaltest. Die gedämmte Beleuchtung ist viel angenehmer.

“Ich kann’s dir nicht übel nehmen. Du bist betrunken.”

“Mag sein.”, ist meine Antwort.
 

Da habe ich ja noch mal Glück gehabt. Erleichtert kuschele ich mich wieder in meine Decke und drehe mich auf die andere Seite. Jetzt kann ich endlich schlafen.
 

~
 

Vor ein paar Stunden sind wir nach Tokyo zurückgekehrt.
 

Es klingelt an meiner Tür. Ich frage mich, wer es sein könnte. Für heute erwarte ich doch gar keinen Besuch mehr. Neugierig gehe ich zur Tür und öffne sie. Erstaunt stelle ich fest, dass du dort stehst.

“Darf ich rein kommen?”, fragst du. Deine Stimme klingt anders als sonst. Ich nicke und wundere mich zugleich über deine Frage.

“Natürlich.”, sage ich leise. Hab ich dich jemals nicht hereingelassen? Du weißt doch, dass du hier immer willkommen bist.
 

Gemeinsam gehen wir ins Wohnzimmer. Du setzt dich auf die Couch, ich bleibe daneben stehen.

“Willst du etwas trinken?”

Du schüttelst den Kopf. Ich mustere dich. Du wirkst geknickt.

“Was ist los?”, frage ich und nehme neben dir Platz, ohne dabei den Blickkontakt zu dir abzubrechen.

“Mayu hat Schluss gemacht.” Deine Stimme zittert merklich.

“Was?”, frage ich fassungslos. Ich hatte fast gar nicht mehr daran geglaubt, dass sie auf unseren kurzen Wortwechsel neulich anspringen würde. Die ganze Zeit hatte ich erwartet, Mayu würde mir nicht abkaufen, was ich ihr über uns erzählt hatte. Sie musste das wohl erst einmal richtig auf sich einwirken lassen.

“Sie hat mir noch nicht einmal einen Grund genannt.” Deine Verzweiflung höre ich deutlich aus deinen Worten heraus. Du vergräbst dein Gesicht in deinen Händen. Ich lege meinen Arm um dich und ziehe dich näher. Du lässt es geschehen und dein Kopf sinkt auf meine Schulter.
 

In so einem Zustand habe ich dich schon lange nicht mehr gesehen. Ich weiß ja, dass du ziemlich sensibel sein kannst, aber diese Seite von dir hast du mir seit Ewigkeiten nicht mehr gezeigt, sodass ich schon glaubte, sie würde nicht mehr existieren, zumindest nicht mir gegenüber, und dass du jetzt wirklich weinst, verursacht in mir ein ganz schön schlechtes Gewissen, sodass ich mich kaum über eure Trennung freuen kann.
 

Du rührst dich und ziehst meine Aufmerksamkeit wieder auf dich. Ich küsse vorsichtig deine Stirn. Du hebst deinen Kopf von meiner Schulter, unsere Blicke treffen sich. Sanft küsse ich deine Wange, schmecke die salzige Spur, die deine Tränen hinterlassen haben. Kurz vergrößere ich den Abstand zwischen uns, sehe dir in die Augen. Ich weiß, dass du bei mir nur Trost suchst.

“Ich bin immer für dich da.”, sage ich und lege meine Lippen auf deine.
 

Warum sollte ich das nicht ausnutzen?
 


 

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hier gibts übrigens die Kapitel schon früher: http://www.fanfiktion.de/s/4cbb08ca0000170206d00bb9

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Noch nie ließt du mich so von deinen weichen Lippen kosten, wie jetzt. Noch nie hast du dich von mir auf so eine Art küssen lassen, wenn überhaupt, dann waren unsere Küsse rau und kurz und nicht selten risst du mir dabei die Kleidung vom Leib. Aber jetzt lässt du mich einfach gewähren, ohne deine groben Handlungen und ohne das Verlangen nach nichts als meinem Körper. Dieser Kuss könnte so schön sein, hätte ich nicht noch immer den Geschmack deiner Tränen auf der Zunge. Vielleicht ist es nicht von Vorteil, dass ich mich genau darauf konzentriere. Ich könnte mir vorstellen, dass es der salzige Geschmack deines Schweißes ist, doch das ist es nicht, das ist mir bewusst, und deshalb fühle ich mich, als hätte deine süße Anwesenheit eine bittere Note.
 

Du wirst lebendig, vertiefst den Kuss, das Spiel mit unseren Lippen, Zungen. Du beginnst wieder die Führung zu übernehmen, presst dich gegen mich, drückst mich sanft, aber bestimmend in die Sofakissen. Wir lösen den Kuss. Wie in Trance siehst du mich an mit deinen noch feuchten, glänzenden Augen, umrahmt von mit bereits getrockneten Tränen verklebten Wimpern.
 

Du führst beide deiner Hände zu meinem Gesicht, hältst es und streichst dann mit einer Hand durch mein Haar. Unwillkürlich muss ich lächeln, so sehr ich mich auch bemüht habe es nicht zu zeigen. Aber du störst dich nicht daran und vereinst erneut unsere Lippen.
 

Du lässt mich los und einen Atemzug später spüre ich, wie deine warmen Hände unter mein T-Shirt gleiten. Ich schlinge meine Arme um deinen Hals und spüre einen kühlen Luftzug an meiner Haut, als du den Saum meines Oberteils nach oben schiebst. Gänsehaut breitet sich überall an meinem Körper aus. Ich bin so glücklich! Beinahe hätte ich dir ins Ohr gejauchzt. Stattdessen bekommst du von mir nur ein leises seufzen zu hören, in dem Moment, in dem deine langen Finger meine Brustwarzen streifen.
 

Wir vergrößern unseren Abstand wieder und setzen uns beide aufrecht. Ich betrachte dich erwartungsvoll und hebe meine Arme über den Kopf, damit du es leichter hast, mir das T-Shirt auszuziehen. Achtlos wirfst du das Stück Stoff auf den Fußboden. Ich beuge mich zu dir vor, küsse dich erneut, während ich mich an deiner Kleidung zu schaffen mache. Und kurz muss ich mich von dir lösen, so sehr es mir auch widerstrebt, um auch dein Oberteil auf den Boden zu befördern.

Ich kann mich nicht zurückhalten und stürze mich auf dich und höre, wie du überrascht ausatmest, als wir zusammen in die Kissen fallen und ich auf dir lande. Ich verberge mein Gesicht an deiner Halsbeuge und muss leise kichern. Du legst deine Arme um mich.
 

Ich liebe dich!

Wie gerne würde ich das jetzt sagen, doch ich weiß, dass du das nicht hören willst. Stattdessen knabbere ich an deiner zarten Haut, liebkose deinen Hals, bevor du uns beide herumwälzt und damit bewirkst, dass wir fast vom Sofa fallen. Ich kralle mich an der Lehne fest, und weiß, dass man mir ansehen kann, wie sehr ich mich gerade erschrocken habe. Dann stelle ich fest, dass wir gar nicht fallen konnten. Du sitzt auf mir, ein Bein angewinkelt auf dem Sofa verweilend, das andere den Boden berührend. Amüsiert schaust du mich an. Dein Kummer scheint vergessen zu sein.
 

Mit deinen Fingern machst du dich an meinem Gürtel zu schaffen. Mit einem leisen, metallischen Rasseln öffnet sich die Schnalle und ich merke, wie sehr deine Hände zittern. Eine Weile sehe ich dich an, ohne dass du es merkst. Du bist zu sehr darin vertieft, mich weiter auszuziehen, oder wohl eher hochkonzentriert dein Zittern zu unterdrücken.

“Was ist los?”, flüstere ich nahezu. Deine Hände schrecken zurück und du blickst mich an, als hätte ich dich aus einer Trance erweckt, dann entspannt sich dein ganzer Körper und ein Seufzen entfleucht deinen vollen Lippen.

“Ich kann einfach nicht.”, sagst du resignierend.

“Warum hast du dann damit angefangen?”

“Ich weiß es nicht.”, äußerst du. “Ich sollte vielleicht erst noch mal mit Mayu reden, bevor ich mich wieder in irgendwelche heißen Sexabenteuer flüchte.”

“Du findest mich heiß?”, frage ich, den restlichen Teilsatz ignorierend und ernte dafür einen giftigen Blick von dir. Entschuldigend senke ich mein Haupt. Mir ist der Ernst deiner Aussage sehr wohl bewusst.

“Tut mir Leid, geh und rede mit ihr.” Natürlich hätte ich lieber gesagt: ’Vergiss sie und bleib hier.’
 

Du nickst mir zu. Mir ist als würdest du mir noch etwas sagen wollen, aber du schweigst. Und ich auch. Wenige Minuten später hast du auch schon das Haus verlassen.
 

~
 

Durch ein Klingeln schrecke ich hoch. Es klingelt noch einmal, noch mal und dann wechselt es über zu einem furiosem Klopfen.

“Mach auf, verdammt.”, höre ich eine tiefe Stimme, welche eindeutig dir gehört, dumpf durch das Holz der Tür schallen.

Verwundert darüber, warum du so aufgebracht sein könntest, schleiche ich zu Tür und öffne sie. Noch bevor ich irgendetwas sagen kann, stürmst du herein und dein hasserfüllter Blick lässt mir das Blut in den Adern gefrieren.

“Ich bringe dich um!”, sagst du voller Rage und stößt mich mit der flachen Hand nach hinten, sodass ich ein paar Schritte taumle und mich dann an der Wand abfangen kann. Verwirrt schaue ich auf und streiche mir die Haarsträhnen, welche mir eben ins Gesicht gefallen waren, hinter die Ohren. Du stehst schwer atmend vor mir, machst wieder Anstalten auf mich zuzukommen und ich strecke aus Reflex meine Arme nach vorn und presse meine Handflächen gegen deine Brust, um dich auf Abstand zu halten.

“Was ist los?”, frage ich und ziehe meine Augenbrauen zusammen. Von unten herauf sehe ich dich an und warte auf eine Antwort. Du solltest wissen, dass ich wenig entzückt über die Art bin, wie du mich gerade begrüßt hast.

“Du hast es ihr erzählt!”, sagst du und in deiner Stimme schwingt unmissverständlich deine außerordentliche Wut mit.

“Was?” Ich stelle mich unwissend, obwohl ich genau weiß, wovon du redest und ich hätte erwarten müssen, dass du mich sofort durchschaust.

“Du weißt es ganz genau!”

Ich spüre, wie die Spannung deiner Muskeln sich ändert und kann mich noch gerade so wegducken, als du mich plötzlich schlagen willst. Dein Schlag geht ins Leere. Ich stolpere zur Seite und falle auf den Boden. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie du dein Gleichgewicht nicht aufrecht erhalten kannst, als mein Widerstand an deiner Brust plötzlich verschwindet und du dich deshalb an der Wand abstützt, bevor du dich mit eiskaltem Blick zu mir umdrehst.
 

“Okay, okay.”, sage ich, während ich aufstehe, “Ich habe es ihr erzählt.”

Zu meinem Schutz gehe ich ein paar Schritte rückwärts, lasse dich dabei keine Sekunde aus den Augen. Du bist im Moment unberechenbar und ich wage es keineswegs dies zu missachten. Ein abfälliges Schnauben folgt von deiner Seite und deine Miene verrät mir, dass du dich sehr zusammenreißt hier nicht alles kurz und klein zu schlagen und deine Augen sagen mir, dass du nur eine Erklärung erwartest.

Ich spreche weiter: “Du hast doch meine Ehrlichkeit immer so geschätzt.” Mit diesen Worten versuche ich den Verdruss dieser Lage etwas herabzuspielen und mich zu rechtfertigen, jedoch klingt zu meinem Leidwesen meine Stimme, als würde ich dich verspotten.

“Deine verdammte Ehrlichkeit macht irgendwann mal alles kaputt!”, brüllst du, greifst nach irgendeinem Gegenstand und wirfst ihn auf mich. Ich zucke zusammen und schlage reflexartig meine Arme über meinem Kopf zusammen. Beinahe im selben Moment höre ich es klirren. Ich schaue fassungslos auf und weiß genau, dass du den großen Spiegel hinter mir getroffen hast. Ich betrachte die Scherben zu meinen Füßen und dann wieder dich. Wenn du wüsstest, wie sehr mein Herz gerade schlägt.
 

“Karyu, hör mir zu.” Ich versuche damit uns beide zu beruhigen.

“Einen Scheißdreck werde ich tun!”, giftest du so laut wie vorher.

“Du könntest doch…”

“Nichts könnte ich!”, keifst du dazwischen und kommst auf mich zu. Ich flüchte ins Wohnzimmer, laufe hinter das Sofa, die Tür im Blick, durch welche du mir sofort folgst, doch das Möbelstück steht wie ein Schutzwall zwischen uns.

“Sag ihr doch einfach, ich hätte gelogen!”, sage ich bestimmt und zugleich verzweifelt. Ich weiß gar nicht so recht, was ich hier gerade mache und wie ich das alles wieder gerade biegen soll.

Deine Haltung wirkt gefährlich.

“Dir wird sie doch eher glauben als mir.”, werfe ich ein, bevor du reagieren kannst. Ich weiß genau, dass du mit deinen langen Beinen jederzeit mit Leichtigkeit über die niedrige Sofalehne springen könntest und ich muss dir hier zwischen Couch und Tisch wohl vorkommen wie ein in die Ecke getriebenes Reh, das nicht weiß wohin. Ich wirke sicherlich feige auf dich.

Wieder schnaubst du verächtlich.

“Ich habe schon mit ihr geredet und sie vertraut mir.”, betonst du.

“Wo ist dann das Problem?”, frage ich mit wankender Stimme. Dein Gesichtsausdruck ändert sich und für einen Augenblick kräuselst du deinen Nasenrücken. Es kommt mir vor, als müsse ich Stunden auf deine Erwiderung warten.

“Du bist das Problem.”

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Immer noch hallen deine Worte in meinem Kopf nach. Warum bin ich in deinen Augen das Problem? Ich verstehe nicht, was du mir damit sagen wolltest. Ich weiß, dass dich die Sache mit Mayu sehr verärgert hat, aber das war nicht das, was du meintest. Deine Stimme klang, als würde mehr hinter dem stecken, was du mir an den Kopf knalltest, als hätte es eine tiefere Bedeutung. Vielleicht ist es nur Einbildung, aber du wirktest erleichtert nach deinem letzten Satz, deine Rage war verflogen und du bist einfach gegangen und ich stand da, starrte an die Stelle an der du dich einen Augenblick zuvor noch befandest und wusste nicht zu verarbeiten, was in diesen wenigen Minuten geschehen war und vor allem kam ich mir zugleich unglaublich dumm vor.
 

Mittlerweile habe ich mich daran gemacht die Unordnung im Eingangsbereich meiner Wohnung zu beheben. Behutsam sammle ich die Glasscherben auf, passe auf, dass ich mich nicht daran schneide, doch ich merke, wie meine Hände zittern. Ich bin immer noch ziemlich nervös.

Ein Fragment des Spiegels in der Hand haltend, betrachte ich das Bild, dass es von mir zurückwirft. Meine Haare sind zerzaust und mein Antlitz ist gezeichnet von Ratlosigkeit, nein, eher Hilflosigkeit. Und zu gerne würde ich die Schuld dafür auf dich schieben. Du bist schuld, dass ich mit diesem blöden Spiel angefangen habe. Du bist schuld, dass sich alles geändert hat. Du bist schuld an meiner Hilflosigkeit. Ich glaube nicht mehr zu wissen, was du denkst. Ich glaube dich nicht mehr durchschauen zu können. Ich weiß nicht mehr, wie ich dir gegenübertreten soll. Das alles nur durch deine letzten Worte. Und immer noch ist es deine Schuld, dass ich dich so sehr begehre, dich mit niemandem Teilen will.

Du gehörst mir.
 

Die aufgekehrten Scherben befördere ich in den Müll und bringe diesen sogleich nach draußen. Einen Moment verharre ich, schaue gen Himmel, atme die frische Luft tief ein. Es ist bereits dunkel und leichter Nieselregen hat die Temperaturen um einige Grad abgekühlt. Ich fröstele leicht und beeile mich schnellstmöglich wieder ins Warme zu kommen.
 

~
 

Genervt stöhne ich, als mein Wecker klingelt. Mit einer ausladenden Bewegung meines rechten Armes wische ich das Teil vom Nachttisch. Mit einem Knall landet es auf dem Boden, doch will nicht aufhören so nervtötend zu läuten. Resignierend pelle ich mich aus meiner kuscheligen Decke, hebe das Gerät auf und schalte es aus. Kein Kratzer. Gute Verarbeitung.

Ich stelle den Wecker wieder an seinen Platz und gehe mir einen Kaffe kochen.

Genüsslich schlürfe ich die schwarze Brühe, spüre sogleich, wie sie mir Kraft und Energie gibt, Energie, so zu tun, als wäre alles normal zwischen uns. Dabei versuche ich keinen Gedanken an dich zu verschwenden. Nein, jetzt noch nicht. Wir sehen uns sowieso nachher, ob wir wollen oder nicht.
 

Frisch geduscht und ordentlich angezogen mache ich mich auf den Weg zum Studio.

Die Fahrt dort hin ist meiner Meinung nach viel zu schnell vorbei und wieder einmal bleibe ich zögernd vor der Tür stehen. Ich atme tief ein und versuche eine möglichst neutrale Miene aufzusetzen. ‘Lass dir nichts anmerken.’, sage ich mir und trete dann ein. Wie immer. Ich wünsche allen einen guten Morgen, lächelnd. Unweigerlich fällt mein Blick auf dich. Du sagst nichts, doch schaust du kurz zu mir und in diesem Moment fühle ich mich als hättest du einen Blitz auf mich geschossen. Ich spüre regelrecht, wie du mich heimlich verfluchst, die Distanz zwischen uns bewahren willst und meine Nackenhaare stellen sich dabei auf. Gruselig, dieses Gefühl.

Deine Augen sind schon längst wieder auf deine Gitarre gerichtet, deren Saiten du gerade stimmst. Kurz schaue ich zu, wie deine schlanken Finger an den Mechaniken drehen, ehe ich von Tsukasa abgelenkt werde, welcher vorhat mir unsere heutigen Pläne zu erklären.
 

In der Pause sitzt du wieder da, mit deiner Gitarre auf dem Schoß. Du schenkst mir mal wieder keine Beachtung. Wahrscheinlich kann ich mich nie daran gewöhnen, obwohl es doch immer so ist, wenn noch andere Personen bei uns sind. Kaum hörbar seufze ich und mit gespieltem Selbstbewusstsein gehe ich auf dich zu. Ich bleibe knapp vor dir stehen. Und wieder einmal weiß ich nicht was ich tue.

“Den Spiegel musst du mir übrigens bezahlen.”, sage ich bestimmt.

Du schaust mit gekräuselten Augenbrauen auf.

“Ich muss gar nichts.”, erwiderst du mindestens genauso bestimmt wie ich. Oh, warum wusste ich nur, dass du das sagst? Ich verleiere die Augen.

“Komm mir nicht damit.” Ich verschränke meine Arme, verlagere mein Gewicht auf mein linkes Bein. “Du hast ihn kaputt gemacht, also musst du ihn auch bezahlen.”, stelle ich klar.

“Nein.” Das ist auch eine deiner Standartantworten mir gegenüber. Ich schnaufe entnervt. “Spar dir dein ‘Nein’. Ich kann es nicht mehr hören.” Ich bin sauer.

“Egal was ich sage, immer heißt es nur ‘Nein, nein, nein, nein, nein…’”, äffe ich dich nach. Hizumi und Tsukasa schauen uns verwirrt an. Dein Blick verfinstert sich und du stellst die Gitarre neben dir in den Ständer.

“Was ist?”, frage ich provokativ.

Du stehst auf, packst fest meinen Oberarm und ziehst mich barsch aus dem Raum. Die Tür fällt ins Schloss, während du mich grob gegen die kalte Wand presst.
 

“Was fällt dir eigentlich ein hier vor den Anderen so eine Show abzuziehen?”, fragst du, dein Gesicht so nah an meinem, dass ich deinen Atem spüren kann. “Was zwischen uns abgeht, geht niemanden was an.”

“Ich ziehe gar keine Show ab.”, antworte ich trotzig. “Ich habe dich lediglich aufgefordert den Spiegel zu bezahlen.”

“Und ich habe ‘Nein’ gesagt.”

Wir schauen uns tief in die Augen, dein Griff lockert sich ein wenig, doch dein Blick bleibt kühl.

“Und ich akzeptiere kein unbegründetes ‘Nein’ mehr. Also, warum?”

“Weil ich nicht will.” Du presst mich wieder fester gegen das Mauerwerk.

Ich lache leise voller Hohn auf.

Du wirkst pikiert.

“Das ist deine Antwort?”, ermittle ich mit hochgezogener Augenbraue.

“Gefällt sie dir nicht?” Du kommst mir näher, als du ohnehin schon bist. Dein Gesichtsausdruck wird weicher.

“Nein.”, sage ich betont, als nähme ich dich aufs Korn. Ich spüre deinen Körper an meinem.

“Welche Antwort hättest du denn gerne?”, hauchst du, die Wut beinahe aus deiner Stimme verschwunden. Mein Herz schlägt so sehr, dass ich zittere. Beinahe berühren sich unsere Lippen und gerade als ich danach schnappen will, stößt du dich von mir ab. Durcheinander sehe ich dir hinterher. Meine Knie fühlen sich an wie Wackelpudding. Du willst zurück zu den anderen gehen, doch bevor du die Tür öffnest, halte ich dich auf.
 

“Karyu.”

Du drehst dich noch einmal um, siehst mich abwartend an.

“Ich glaube ich weiß jetzt, warum ich dein Problem bin.”
 

Du erwiderst nichts, drehst dich einfach um und gehst. Ich lehne nach wie vor an der Wand, versuche meinen Körper unter Kontrolle zu bringen. Es ist erstaunlich, was für Reaktionen du immer wieder in mir auslöst. Ich kann mir mein plötzliches grinsen nicht verkneifen. Vielleicht kann ich dich doch noch durchschauen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von: abgemeldet
2010-10-28T16:21:42+00:00 28.10.2010 18:21
Wah*-*
Endlich geht es weiter<3
Ein sehr schönes Kapitel°° Aber Ryus Freundin mag ich jetzt schon nicht, obwohl ich einer Hetero-Story auch mal nicht abgeneigt wärexD"
Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht, und hoffe das der gute Karyu am Ende doch noch sieht was Zero eigentlich von ihm will...
Von: abgemeldet
2010-10-27T14:02:23+00:00 27.10.2010 16:02
Wah T-T
Das Kapitel ist sehr gut geschrieben, aber verdammt traurig.-.
Man kann sich alles genau vorstellen..wie sich Zero auf Karyu freut...und dann zum Schluss wie getroffen er sich fühlen muss...

Man findet selten solche schön geschriebenen Text hier...ich würde mich freuen wenn es weitergeht:3

GLG


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