Kill this Killing Man I von Kalea (Zurück ins Leben) ================================================================================ Kapitel 37: A-kapu-Ma --------------------- Sam erwachte kurz. Draußen war es schon wieder dunkel und er hatte den Eindruck, dass viel Zeit vergangen war. „Dean?“, krächzte er, bekam aber keine Antwort. Vielleicht war der ja einkaufen, oder unter der Dusche? Aber er konnte die Dusche nicht hören. Und warum hatte er einen Schlauch im Mund? Er sog an dem Schlauch, trank so viel er konnte und schlief dann wieder ein. Noch im Laufen untersuchte Dean, was er in die Finger bekommen hatte und grinste. Shorts und Jeans. So würde er wenigstens nicht wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet werden. Obwohl in dieser einsamen Gegend, kurz nach Mitternacht keiner unterwegs war, aber man konnte ja nie wissen. Er holte sich seine Machete und einen Baseballschläger aus dem Impala. Dean wusste zwar immer noch nicht, was Vincent Wetherworth jetzt eigentlich war, er würde ihn einfach einen Seelenvampir nennen. Er trank zwar kein Blut aber er saugte seine Opfer doch irgendwie aus. Bewaffnet kehrte er zurück. Der Bildhauer hatte sich inzwischen aufgerappelt. Er brauchte neue Energie. Vor Wut kochend stolperte er aus dem Atelier. Sobald er wieder Energie hätte, würde er es diesem arroganten Typen zeigen. Wie konnte der es wagen sein Lebenswerk zerstören zu wollen. Er lebte schon so viele Jahrhunderte und jetzt wollte so ein Mensch, so ein einfacher, blöder Mensch, alles zerstören? Niemals. Den würde er zusammen MIT der Statue trocknen. Dean kam wieder ins Atelier. Wetherworth war weg. „Verdammt!“, fluchte er leise und stellte den Baseballschläger zur Seite. Zerstören konnte er später. Jetzt musste er erstmal den Vampir finden. Immer noch barfuß schlich er leise ins Haus. Die Tür zum Keller stand offen. Dean lauschte. Er hörte Geräusche, als ob jemand Flaschen durch die Gegend warf. Er schlich die Treppe hinab. Sichernd sah er sich immer wieder nach links und rechts um und dann sah er die Tür zum Weinkeller. Er postierte sich vor der Tür und wartete. Endlich schien Vincent gefunden zu haben, was er gesucht hatte. Er riss den Korken aus der Flasche und trank sie in einem Zug leer. Jetzt würde er diesem nichtigen Menschen in seine Schranken weisen. Er stürmte aus seinem Weinkeller. Der Winchester stand mit erhobener Machete ruhig wartend neben der Tür. Innerlich kochte er. Der Typ hatte Sammy töten wollen! Aber er hatte gelernt zu warten, hatte gelernt sich zu beherrschen. Vincent verließ den Raum. Er drehte sich gerade um, um die Tür zu schließen, niemand sollte seine Schätze finden, und Dean legte alle Kraft in den Schlag. Sauber durchtrennte die Machete den Hals des Vampirs. Der Blonde konnte noch kurz das Erschrecken in den Augen des Bildhauers sehen, bevor sie blicklos und stumpf wurden. Der Kopf landete mit einem dumpfen Aufschlag auf dem Boden. Gleich darauf sackte der leblose Körper daneben. Das war einfacher als er gedacht hatte. Dean ließ den Körper achtlos liegen. Er musste sich erstmal überlegen, was er mit den Statuen machte. Soweit er Wetherworth verstanden hatte war es der Ton, der die Macht hatte, die Seelen der Opfer einzuschließen. Also sollte er das Zeug so weit wie möglich weg bringen und am Besten auch noch irgendwo unerreichbar versenken. 'Versenken. Das ist das Stichwort!' Ja er würde das Zeug versenken. Fluss gab es hier ja genug. Doch zuerst würde er die Trockenkammer zerstören. Vorsichtig holte er die Sammy-Statue aus der Kammer, setzte sie auf das Podest und drehte es so, dass Sam seinen geplanten Zerstörungsakt auch richtig gut beobachteten konnte. „Das willst das doch bestimmt sehen, oder?“, Dean griff nach dem Baseballschläger und begann mit all der Wut, die er auf den Bildhauer und diese Trockenkammer und das, was beide aus den Menschen gemacht hatten, zuzuschlagen. Splitter flogen in alle Richtungen. Immer wieder hieb er auf die Kammer ein. Solange bis er sie samt Destillierapparat regelrecht pulverisiert hatte. Er zitterte am ganzen Körper als er den Schläger zur Seite stellte. Erschöpft ließ er sich auf dem Hocker nieder, auf dem der Bildhauer gesessen und an seiner Statue gearbeitete hatte. Müde rieb sich der Blonde über die Augen. „Wäre schön, wenn du jetzt hier wärst“, grummelte er die Sammy-Statue an. „Na ja, also richtig du, nicht nur so ein Tonklumpen.“ Dann schüttelte er den Kopf und zog sich komplett an. Er überlegte die ganze Zeit, wie er die Statuen und den Ton so schnell wie möglich wegschaffen könnte. Er holte tief Luft. Da würde wohl sein Babe herhalten müssen, obwohl er ihr das nicht wirklich gerne antun wollte. Er ging zum Impala und fuhr ihn vor die Garage der Villa. Näher kam er an das Atelier nicht heran, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen. „Sorry Süße“, sagte er und tätschelte ihr das Armaturenbrett. Er würde die Lederbezüge der Sitze schützen müssen! Schnell lief er wieder um das Haus, kletterte durch die zerschlagene Ateliertür und durchsuchte die Räume nach Decken und Allem, das er als Schutzbezug nutzen konnte, und brennbar war. Ein paar Schutzfolien hatte er neben den Kübeln mit dem Ton gefunden, den der Schnösel für seine Statue gebraucht hatte. Aber die waren mit feuchtem Ton verschmiert und außerdem würden sie nicht gut brennen. Er deckte den Innenraum des Impala so gut es ging ab und schaffte dann als erste die Sammy-Statue aus dem Haus. „Mann, Sammy, du könntest mal abnehmen!“, ächzte er und setzte sie auf den Beifahrersitz. Vorsichtshalber schnallte er die Statue an, nicht dass die sich den Hals brach und Sammy dasselbe Schicksal ereilte. „Nicht weglaufen, hörst du?“, warnte er noch und schlug die Tür zu. Dann begann er das Atelier zu durchsuchen. „Verdammt!“, fluchte er, als immer neue Statuen auftauchten. Die würde er im Ganzen nie alle in den Impala bekommen. Waren die schon tot? Dann sollte es ihnen nichts ausmachen, wenn er sie kaputt schlug, wenn sie jedoch noch lebten, würde er sie dann töten? Er hatte die Statue von Elisabeth Black gefunden, sie war an Genickbruch gestorben und im Nacken ihrer Statue klaffte ein riesiger Schnitt. Auch den Architekten hatte er gefunden, mit zerkratzten Augen! Von den Beiden wusste er genau, dass sie tot waren, genau wie Ava Hamilton. Die konnte er zerschlagen, aber was war mit den anderen vier Statuen? Und die drei großen Kübel mit feuchtem Ton würde er auch entsorgen müssen. Gut dass der Vampir viel davon für Deans Pendant verwendet hatte. ‚Ob der sich immer wieder neuen Ton so verhext hat, oder hat der vielleicht die gebrauchten Statuen wieder verwertet?’ Dean schaute auf das, was mal er werden sollte. Er ging hinüber und verbog seinem Ebenbild den Arm. Gespannt und mit angehaltenem Atem wartete er. Nichts! Er fühlte keine Schmerzen. „Okay“, murmelte er und begann den zweiten Selbstversuch. Er drehte den Arm komplett ab. Auch hier passierte nichts. Er konnte den Arm weiter schmerzfrei bewegen. Ob es daran liegt, dass der Typ dem Ton-Dean noch kein Gesicht verpasst hatte? Er würde es nicht herausfinden können, und so beschloss er, die Statuen, von denen er wusste, dass die Modelle tot waren, zu zerstören und die, bei denen er es nur vermuten konnte, die Statuen waren trocken, würde er komplett ins Auto packen. Ein kompliziertes Unterfangen. Zum Glück waren die Statuen alle in sitzenden oder hockenden Positionen gestaltet. Sein klebriges Abbild klatschte er in den Kübeln zusammen und schleppte es zuerst in den Kofferraum. Dann schaffte er in den nächsten eineinhalb Stunden alle Statuen in den Wagen. Sein Babe ging verdammt in die Knie. Hoffentlich machten das die Federn und Stoßdämpfer mit!?! So langsam musste er sich beeilen. Bald würde die Dämmerung einsetzen. Gut, dass es hier eine wirklich ruhige Gegend war und der nächste Nachbar locker eine halbe Meile entfernt wohnte. Trotzdem wollte er seinen Ballast loswerden, bevor zu viel Verkehr auf den Straßen herrschte. Dean schleppte den geköpften Vampir in sein Schlafzimmer und legte ihn ins Bett. Er holte den Kopf und legte ihn in die richtige Position. Ihm fiel kein blöder Spruch ein, dazu war er wohl schon zu müde und so zündete er einfach nur die Matratze an. Danach legte er noch im Keller und im Atelier Feuer und drehte zum Schluss den Gasherd voll auf. Dann sah er zu, dass er so schnell wie möglich aus dem Haus und so weit wie möglich vom Tatort wegkam. „Festhalten Sammy, wäre schade um dein schlaues Köpfchen“, grinste er als er mit quietschenden Reifen auf die Hauptstraße einbog. Er war schon eine Weile unterwegs, als er im Rückspiegel die Explosion sah. Dean grinste in sich hinein. „Der legt Keinen mehr trocken, oder Sammy?“ Bei jeder Bodenwelle zog Dean den Kopf ein und oft genug knackten die Federn laut protestierend. „Entschuldige Baby“, murmelte der Blonde ein um das andere Mal. „Du bekommst das nächste Mal wenn wir bei Bobby sind einen Satz neue Federn, und wenn wir das hier hinter uns haben das beste Wachs, das ich auftreiben kann. Versprochen!“ Er schielte zu der Sammy-Statue und grinste. Der echte Sam hätte jetzt wieder einen blöden Kommentar abgelassen. Vielleicht sollte er die Statue behalten? Die sagte wenigstens nichts und gegen seine Musik würde sie bestimmt auch nicht haben. Endlich kam er am Fluss an und suchte sich einen unbenutzten Anlegesteg. Er setzte den Impala so weit wie möglich zurück und begann seine teils wertvolle Fracht wieder auszuladen. Er ließ die Statuen in den Fluss fallen und wartete jedes Mal, bis sie versunken waren. Das dauerte nicht allzu lange, brauchte aber doch seine Zeit. Das Wasser floss recht schnell und so würde das Wasser die Figuren auflösen und den Ton schön weit bis ins Meer verteilen. Und dann saß nur noch Sammy „Zwo“ im Wagen. „Hey, jetzt heißt es Abschied nehmen“, erklärte der Blonde heiser, „Hast du deine Badehosen mit?“ Kurz überlegte er, ob er Sam jetzt damit töten würde. Wenn die Flüssigkeit wieder in seinen Körper kam, wäre es ja in Ordnung, aber wenn Sammy jetzt...? Nein, er wollte nicht darüber nachdenken. Denn das hieße dann, dass sie das Teil ständig mitschleppen müssten, oder Bobby schenken. Nein! Sam würde es wieder gut gehen und die Statue kam in den Fluss! Trotzdem dauerte es noch eine ganze Weile bis Dean sich überwinden konnte seinen Bruder in den Fluss fallen zu lassen. Klar es war nur eine Statue, toter Ton. Aber trotzdem. Zuerst mal war der Ton eben nicht so tot wie er es hätte sein sollen und hätte Sammy fast in diesen Zustand versetzt und dann sah die Statue Sammy auch noch verdammt ähnlich. Der Blonde schluckte das komische Gefühl runter, es klumpte sich im Magen zusammen, und warf die Statue in den Fluss. Er sah zu wie sie versank und blickte den sich bildenden Blasen noch eine Weile versonnen hinterher. Endlich riss er sich los und stieg in den Impala. Eine halbe Stunde später bog er in ein Waldstück ab und holte die ganzen Decken aus dem Kofferraum. Er knüllte sie lose zusammen, tränkte alles mit Benzin und zündete sie an. Schnell loderten die Flammen auf. Dean starrte blicklos in die Flammen. Warum musste eigentlich ständig einer von ihnen um sein Leben kämpfen? Klar, es machte ihm nichts aus, wenn sein Leben bedroht war. Es war egal. Er kannte nichts anderes, er hatte nie etwas anderes gelernt. Er war bis in die tiefsten Tiefen seiner Seele verkorkst. Aber Sammy? Sammy hatte ein besseres Leben verdient! Warum hatte er so abweisend reagiert als Sam ihm gesagt hatte, dass er sich in Stanford eingeschrieben hat? Er hätte sich für ihn freuen sollen. Aber nein! Er machte ihm noch Vorwürfe! Vielleicht konnte Sam ja jetzt doch noch studieren? Er hatte es sich gewünscht. Sein ganzes Leben lang hatte er sich ein sicheres Leben gewünscht. Er sollte mit Sam reden! Reden! Dean schnaubte. Also ob sie über solche Sachen reden konnten. Nicht dass Sam es nicht konnte. ‚Nein ich bin der Trottel, der Freak, der seine Gefühle verschließt.’ Aber Gefühle waren gefährlich. Gefühle konnten einen das Leben kosten, mehr als nur auf eine Weise. Ich hab's doch am eigenen Leib erfahren! Im letzten Moment fing er sich ab, als er in das verglimmende Feuer zu kippen drohte. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er im Stehen eingeschlafen war. Er musste dringend in ein Bett. Die Gedanken, die durch seinen Kopf trieben, konnten nur seinem völlig übermüdeten Verstand entspringen. Er würde gleich ins Motel fahren, nach Sammy schauen und dann die nächste Ewigkeit verschlafen. Und dann, wenn er nichts anderes zu tun haben würde, aber nur dann, könnte er ja noch mal drüber nachdenken. Sorgfältig trat er die Reste des Feuers aus. Er verteilte das Laub, das er zuvor zur Seite geschoben hatte noch sorgfältiger über der Feuerstelle und ging zurück zum Impala. Schwer ließ er sich in seinen Sitz fallen. Er rieb sich gähnend die Augen und presste dann Daumen und Zeigefinger so fest dagegen, dass er Sterne sah. Unwirsch schüttelte er den Kopf und startete den Impala. Hier schlafen kam ja so was von gar nicht in Frage. Er musste jetzt endlich wissen wie es seinem kleinen Bruder ging. Schon viel zu lange war er weg und hatte nicht mal wirklich Zeit gehabt sich Gedanken um Sammy zu machen. Nein! Er musste da hin. Bevor er auf die Hauptstraße einbog setzte er sich die Sonnenbrille auf. Es war zwar keine gute Idee seinem eh schon übermüdeten Körper auch noch vorzugaukeln, dass es Nacht, oder zumindest dunkel sei, aber jetzt in die Sonne blinzeln zu müssen war etwas, das er sich und den anderen Verkehrsteilnehmern nicht zumuten wollte. Er war eh schon nicht mehr so richtig Herr seiner Sinne und bevor er einen Unfall baute … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)